Tag der Deutschen Einheit 4. Oktober 2016 Begrüßung

Tag der Deutschen Einheit
4. Oktober 2016
Begrüßung
Botschafterin Susanne Schütz
Sehr geehrte Damen und Herren,
zur Feier des Tages der Deutschen Einheit begrüße ich Sie alle sehr herzlich.
Ich freue mich besonders, Herrn Parlamentspräsident Meta begrüßen zu dürfen.
Ebenso herzlich heiße ich Minister, Abgeordnete, Vertreter der Justiz, Oberhäupter
und Vertreter der Glaubensgemeinschaften und des Diplomatischen Corps
willkommen.
Der Tag der Deutschen Einheit jährt sich in diesem Jahr zum 26. Mal. Wir alle
erinnern uns an den Fall der Berliner Mauer am 9. November 1989, der zur
Wiederherstellung der Deutschen Einheit und zur Überwindung der Teilung Europas
führte. Mit dem Ende des Kalten Krieges konnte sich auch Albanien von Jahrzehnten
der Diktatur und Isolation befreien und in den Schoß der europäischen Staatenfamilie
zurückkehren.
Heute, 26 Jahre nach der Wiedervereinigung bleibt Deutschland dem europäischen
Gedanken als dem größten Friedensprojekt nach dem Zweiten Weltkrieg verpflichtet.
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Daher
unterstützt
Deutschland
Albaniens
Bestreben,
der
Solidar-
und
Wertegemeinschaft der Europäischen Union beizutreten. In diesem Zusammenhang
steht auch der von der Deutschen Regierung angestoßene „Berlin-Prozess“, der
Albanien und der gesamten Region helfen wird, näher an die EU heranzurücken. So
hoffen wir, dass neben weiteren Projekten der Netzwerkbildung in der Region das
regionale Jugendkooperationsbüro RYCO wie geplant baldmöglichst in Tirana seine
Arbeit wird aufnehmen können.
Albanien hat in den vergangenen Monaten entscheidende Schritte zur Reform des
Justizwesens unternommen. Dies ist eine zentrale Voraussetzung für eine
Empfehlung der Europäischen Kommission, baldmöglichst Beitrittsverhandlungen mit
Albanien aufzunehmen. Es werden jedoch noch weitere Fortschritte erwartet. Ich
appelliere daher an die Verantwortung aller politischen Kräfte, mit den weiteren
Reform- und vor allem Implementierungsschritten nun nicht nachzulassen. Dabei
geht es besonders auch darum, das Vertrauen der albanischen Bevölkerung in
Politik
und
Justiz
wiederherzustellen
und
den
Menschen
eine
bessere
Zukunftsperspektive im eigenen Land zu geben. Und es geht auch darum, dass
Investoren die richtigen Rahmenbedingungen, Rechtssicherheit und institutionelle
Verlässlichkeit vorfinden, um das große wirtschaftliche Potenzial Albaniens
auszuschöpfen.
Deutschland hat sich in Albanien seit mehr als einem Vierteljahrhundert mit vielen
Projekten, u.a. zur Berufsbildung, zur ländlichen Entwicklung und zum Wasser- und
Energiemanagement engagiert und Ihr Land mit Hilfe der GIZ, KfW, zahlreichen
Nichtregierungsorganisationen und multilateralen Partnern mit annähernd einer
Milliarde Euro unterstützt. Wir hoffen, noch vor Jahresende weitere Projekte der
wirtschaftlichen Zusammenarbeit vereinbaren zu können.
Ein besonderer Schwerpunkt ist auch die kulturelle Zusammenarbeit zwischen
Deutschland und Albanien. In diesen Tagen veranstalten wir zum schon zum 10. Mal
den „Deutschen Oktober“, unsere Deutschlandwochen in Albanien. Gemeinsam mit
zahlreichen Partnern und dank der Unterstützung von treuen Sponsoren zeigen wir
in den nächsten sechs Wochen ein dichtes und abwechslungsreiches Programm in
Tirana, aber auch in Skhodra, Korca und Elbasan. Der Veranstaltungskatalog des
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„Deutschen Oktobers“ ist gedruckt und liegt für Sie zum Mitnehmen aus. Ich würde
mich freuen, viele von Ihnen bei diesen Veranstaltungen wiederzusehen.
Auch das Interesse an der deutschen Sprache wächst stetig. Erst vergangene
Woche haben wir das neue repräsentative Gebäude des Goethe-Zentrums in Tirana
eingeweiht. Dank einer engen Kooperation im Bildungsbereich wächst auch die Zahl
der Deutschlernenden an Schulen und Universitäten.
Meine sehr verehrten Damen und Herren,
Ich bin erst seit kurzer Zeit in Ihrem Land und habe bereits das starke Interesse an
Deutschland und die große Herzlichkeit und der Albanerinnen und Albaner kennen
gelernt. Ich freue mich sehr darauf, zusammen mit meinen Kolleginnen und Kollegen
der Deutschen Botschaft, Albaniens Weg der EU-Integration zu unterstützen und
unsere schon jetzt sehr guten bilateralen Beziehungen weiter zu intensivieren.
Aber jetzt wünsche ich Ihnen einen schönen Abend, gute Gespräche und hoffe, dass
Sie sich bei uns wohlfühlen.