Ehrlich währt am längsten - Anleihen

28.09.2016
14/16
Der Newsletter für Anleihen im Mittelstand
INHALT
01 EDITORIAL
„Ehrlich währt am längsten“
03 EMISSIONS-INTERVIEW
mit Falk Raudies zur neuen
Anleihe der FCR Immobilien
Credit: tehusagent, Honest Abe, flickr.com
AG: „Wir investieren in
eine hochrentierliche
Marktnische“
07 BEITRAG
Homann Holzwerkstoffe
GmbH: Gutes erstes Halbjahr
2016 - Anleihe-Refinanzierung im Fokus
09 ONLINE NEWS
10 Im Fokus
René Lezard Mode GmbH:
Anleger sollen verzichten!
11 GLÄUBIGERSCHUTZ
Was ein Sanierungskonzept
für die Anleihe-Kündigung
bedeutet!
„Ehrlich währt am
längsten“
Irgendwie gleichen sich die Entwicklung und Vorgehensweise bei kriselnden
Emittenten sehr – leider. „Eine Unsitte vergiftet den Kapitalmarkt: Vor fast
jedem Absturz wird gelogen, beschwichtigt, gedroht. Dass das Recht auf
der Seite der Lügner ist, erschüttert die Kapitalmarktkultur.“ So beschreibt
FINANCE-Chefredakteur Michael Hedtstück derzeit die Lage am KMU-Markt.
12 PARTNER
für Ihre Emission
13 IMPRESSUM
Damit meint er im Speziellen, Fälle
wie German Pellets oder KTG Agrar,
aber auch die aktuellen Geschehnisse rund um die Schutzschirm- bzw.
Insolvenz-Fälle der Enterprise Holdings Ltd. sowie der KTG Energie
AG. Was ist los? Zunächst meldet der
Versicherungskonzern und zweifache
Anleihe-Emittent Enterprise Holdings Limited am Wochenende nach
langem Beschwichtigen den Gang
unter den britischen Schutzschirm,
um daraufhin den Anleihegläubigern
der Erstanleihe 2012/17 die festgeglaubte Zinszahlung am darauffolgenden Montag zu verweigern. Die
KTG Energie AG, ebenfalls lange
ohne klare Aussage, beantragt einen
Tag später ein Insolvenzverfahren in
Eigenverwaltung, welches vom
1
Editorial
Neu-emissionen
Amtsgericht Neuruppin inzwischen
angeordnet wurde. Die heute fällige
Zinszahlung und vermutlich auch ein
Großteil des eingesetzten AnleiheKapitals sind damit ebenfalls dahin.
Mode-Unternehmen
Und sonst? Die Mode-Unternehmen René Lezard und Laurèl, die
sich ebenfalls in argen finanziellen
Schwierigkeiten befinden, verlangen von ihren Gläubigern erhebliche
Einschnitte, um die Sanierungen der
Unternehmen fortzuführen. Um welchen Einschnitt es sich bei der Laurèl
GmbH handelt, erfahren Sie in unseren ONLINE NEWS auf Seite neun.
Das umfassende und sehr weitreichende Restrukturierungsprogramm
Die Plattform für Anleihen im Mittelstand
der René Lezard Mode GmbH haben
wir Ihnen in Kurzform auf Seite zehn
abgedruckt. Wie wichtig der Schutz
und die Information für Gläubiger
dieser Tage sind, machen die anfangs erwähnten Fälle deutlich. Was
ein vom Unternehmen eingeleitetes
Sanierungskonzept für eine mögliche Anleihe-Kündigung des Anlegers
bedeutet, beschreibt Rechtsanwalt
Hartmut Goeddecke am Fall der Deikon GmbH auf Seite elf.
Neuemission
Aber es gibt auch erfreuliche Nachrichten am Markt, so startet die
FCR Immobilien AG mit der ersten
öffentlichen Neuemission nach der
Sommerpause und trotzt damit den
aktuellen Marktgeschehnissen. 7,1
Prozent Zinsen bietet der Handelsimmobilien-Spezialist den Investoren über fünf Jahre und überzeugt
dabei mit einer starken operativen
Performance. Für was die AnleiheMittel benötigt werden und warum
sich eine Investition in den AnleiheWiederholungstäter lohnen soll, erfahren Sie im Emissions-Interview
mit CEO Falk Raudies auf den folgenden Seiten. Positiv läuft es derzeit auch bei der Homann Holzwerkstoffe Gmbh, die im vergangenen
Jahr den finanziellen Turnaround geschafft hat und sich gegenwärtig auf
die Anleihe-Refinanzierung im kommenden Jahr vorbereitet. Die guten
Halbjahreszahlen lassen aufhorchen
– Seite sieben!
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2
INTERVIEW
Neu-emissionen
Ab heute beginnt die Zeichnungsfrist für die neue Unternehmensanleihe
der FCR Immobilien AG. Das Emissionsvolumen der Anleihe beläuft sich auf
bis zu 15 Millionen Euro, der jährliche Zinskupon liegt bei 7,1 Prozent. Die
Anleihen Finder Redaktion hat mit dem Gründer und Vorstand der FCR Immobilien AG, Falk Raudies, über die Hintergründe der Anleihe-Emission und
die gegenwärtige Geschäftssituation des Münchner Immobilienbestandshalters mit Fokus auf deutsche Einkaufs- und Fachmarktzentren gesprochen.
Anleihen Finder: Sehr geehrter Herr
Raudies, ab heute können Anleger die
neue Unternehmensanleihe der FCR
Immobilien AG zeichnen. Wofür sollen
die Anleihe-Millionen verwendet werden und warum fiel die FinanzierungsWahl erneut auf eine Anleihe?
Falk Raudies: In der aktuellen SMC
Research Studie wird die hohe Profitabilität und das hohe Wachstumstempo
der FCR Immobilien AG hervorgehoben. Diesen Weg werden wir konsequent weitergehen. In diesem Zusammenhang steht der Ausbau unseres
Immobilienportfolios natürlich mit an
vorderster Stelle. Geplant sind allein
in diesem Jahr noch mindestens sechs
Falk Raudies, Gründer und CEO
der FCR Immobilien AG
weitere Immobilientransaktionen. Mit
der Folge, dass sich unser Bestand von
derzeit 19 Immobilien auf über 25 Objekte vergrößert. Den Emissionserlös
verwenden wir also investiv in den
Ausbau des Immobilienportfolios der
FCR Immobilen AG.
Aus unserer Sicht ist die Anleihe ein geeignetes Instrument, um unsere Eigenkapitalrendite durch eine angemessene
Fremdkapitalfinanzierung weiter zu
erhöhen. Darüber hinaus sind wir überzeugt, dem Kapitalmarkt ein äußerst attraktives Produkt anzubieten.
Anleihen Finder Redaktion: Warum
nehmen Sie Abstand von der Ver-
Credit: FCR Immobilien AG
„Wir investieren in eine
hochrentierliche Marktnische“ — Emissions-Interview mit FCR ImmobilienGründer Falk Raudies
Credit: FCR Immobilien AG
Die Plattform für Anleihen im Mittelstand
3
INTERVIEW
Neu-emissionen
Credit:FCR Immobilien AG
Die Plattform für Anleihen im Mittelstand
zinsungsform der Erst-Anleihe (Festzins + Bonus) und wie kam der aktuelle
Kupon von 7,1 Prozent zustande?
Falk Raudies: Bei der Strukturierung
der neuen Anleihe haben wir externe
und interne Einflussfaktoren gleichermaßen analysiert, um daraus eine
entsprechende Verzinsungsform und
Verzinsung abzuleiten. Insbesondere
haben wir uns das Marktumfeld, diesbezügliche Aktivitäten unserer Peergroup und unsere erste Anleihe genauer angeschaut.
Die Kombi aus Festzins und Bonus bei
der Erst-Anleihe war eine gute Idee.
Wir haben aber die Erfahrung gemacht, dass der Anleger ein einfaches
Zinsmodell bevorzugt. Dem kommen
wir mit der neuen Anleihe nach.
Mit Blick auf die FCR Immobilien AG
lässt sich festhalten: Seit der Emission unserer ersten Anleihe 2014 haben
wir unser Immobilienportfolio nahezu
verdoppelt, und auch Profitabilität,
Bonität und Bekanntheit haben sich
nachhaltig verbessert. Mit unserer
neuen 7,1% Anleihe liegen wir über
dem Markt und Wettbewerb.
Anleihen Finder Redaktion: Worin
bestehen die größten Unterschiede
zur ersten FCR-Anleihe? Bekommen
die Anleger jetzt mehr Sicherheiten
eingebaut, um den „schwierigen“ Anleihemarkt-Verhältnissen gerecht zu
werden?
„Einfacheres Zinsmodell und
höheres Volumen“
Falk Raudies: Unsere neue Anleihe hat zwei wesentliche Vorteile
gegenüber der ersten: Sie hat ein
einfacheres Zinsmodell und hat –
was noch viel wichtiger ist – ein bedeutend höheres Emissionsvolumen.
Für den Anleger bedeutet dies eine
erheblich verbesserte Handelbarkeit. Unsere Anleihe auf den Punkt
gebracht: Ein sehr attraktiver Kupon
mit 7,1% p.a. für 5 Jahre.
„Besicherung durch
Buchgrundschulden“
Zudem ist unsere Anleihe über Buchgrundschulden an freien Immobilienwerten besichert. Eine Schüsselfigur in
unserem Sicherungskonzept ist ein unabhängiger Treuhänder, der als Interessenvertreter der Anleihe-Investoren
für die werthaltige Besicherung Sorge
trägt.
Anleihen Finder Redaktion: Auf dem
KMU-Anleihemarkt tummeln sich viele Emittenten aus der Immobilienbranche. Welche Vorteile bietet diese
Branche den Bond-Anlegern?
„Lange Vertragszeiten mit
Ankermietern“
Falk Raudies: Die Anleger haben viele
Vorteile: Erfolgreiche, wachstumsstarke Handelsimmobilien-Unternehmen
wie die FCR Immobilien AG zeichnen
sich durch ein ausgezeichnetes Immobilienportfolio und eine schlag-
4
INTERVIEW
Neu-emissionen
Credit: FCR Immobilien AG
Die Plattform für Anleihen im Mittelstand
kräftige Investmentstrategie aus.
Langfristige Vertragslaufzeiten mit
starken Ankermietern bieten Sicherheit. Unsere Kunden sind bonitätsstarke Top-Marken aus dem
Groß- und Einzelhandel, wie z.B.
EDEKA, Netto, ROSSMANN, OBI,
REWE und ALDI. Stabile, kontinuierliche Cashflows aus der Objektverwaltung einerseits und Gewinne
aus dem Verkauf von optimierten
Bestandsimmobilien
andererseits
bilden daraus dann die Grundlage
für – jetzt in Hinblick auf die FCR
Immobilien AG – hohe Profitabilität
und gute Bonität. Der Anleger kann
von deutschen Handelsimmobilien
also enorm profitieren.
Anleihen Finder Redaktion: Wie können interessierte Anleger den neuen
FCR-Minibond zeichnen? An welchen
Kreis von Investoren richtet sich Ihr
Angebot?
Falk Raudies: Anleger können ab
heute bis zum 14.10.2016 unsere
7,1% Anleihe ganz einfach mit der
WKN A2BPUC an der Börse Frankfurt zeichnen. Wir freuen uns, dass
die Börse Frankfurt uns bei dieser
Neuemission unterstützt. Mit unserem Angebot sprechen wir sicherlich Privatinvestoren sowie Vermögensverwalter, Family Offices und
Finanzvertriebe ganz besonders an.
Anleihen Finder Redaktion: FCR
hatte ein äußerst erfolgreiches Geschäftsjahr 2015. In 2016 ist der Ausblick ebenfalls sehr positiv. Worin
begründet sich ihrer Meinung nach
der derzeitige Erfolg?
Falk Raudies: Seit 2012 weist die
FCR Immobilien AG ein hohes jährliches Wachstum bei Umsatz und Gewinn auf. Günstige Objekteinkäufe
mit hohem Wertsteigerungspotenzial sowie opportunistischen Exits belegen unser nachhaltiges Unternehmenswachstum und begründen den
Erfolg der FCR Immobilien AG.
Anleihen Finder Redaktion: Ein
Fachmarkt in Hoyerswerda, ein Einkaufszentrum in Rangsdorf… klingt
zunächst nicht so spannend. Wie
sieht Ihre Investmentstrategie aus?
„Etablierte Immobilien
mit Alleinstellungsmerkmal“
Falk Raudies: Unser Investment-Fokus liegt auf Retail-Immobilien mit
Fokus auf Einkaufs- und Fachmarktzentren. Wir sind spezialisiert auf
Sekundärstandorte in Deutschland
mit einem Investitionsvolumen von
1 bis 20 Mio. Euro bei Einzelobjekten
und 5 bis 30 Mio. Euro bei Portfolien
und engagieren uns bewusst nicht
in High-Streets oder AAA-Lagen. Wir
konzentrieren uns beim Einkauf auf
im Markt etablierte Immobilien mit
einem Alleinstellungsmerkmal, die
aber aufgrund von Sondersituationen auf Verkäuferseite veräußert und
5
INTERVIEW
Neu-emissionen
ggf. optimiert werden müssen. Genau genommen investieren wir in erfolgreiche Handelsunternehmen und
-konzepte wie z.B. EDEKA, die abseits
der Metropollagen die regionale Bevölkerung mit Gütern des täglichen
Bedarfs versorgen. Mit diesem Investmentfokus decken wir eine hochrentierliche Marktnische ab und erzielen
hohe und nachhaltige Renditen.
Buy - Manage to core – Sell
Anleihen Finder Redaktion: In unserem letzten Gespräch sagten Sie, dass
Sie „die sich bietenden Chancen am
Immobilienmarkt nutzen müssen“.
Was genau meinen Sie damit, welche
Projekte haben Sie im Hinterkopf?
Falk Raudies: Das heißt: Auf Basis unserer klaren Positionierung unsere erfolgreiche Investmentstrategie weiter
konsequent umsetzen: Buy - Manage
to core – Sell.
Die Plattform für Anleihen im Mittelstand
Anleihen Finder Redaktion: Ursprünglich hatten Sie einen Börsengang für 2016 angestrebt. Warum wird der Börsengang jetzt doch
erst frühestens in 2017 erfolgen
und welche Hindernisse müssen
dazu noch überwunden werden?
Börsengang in 2017
Falk Raudies: Eine Voraussetzung
für unseren Börsengang ist der Ausbau unseres Immobilienportfolios
auf einen Verkehrswert von mindestens 100 Mio. Euro. Mit Blick
auf unsere geplanten Transaktionen wissen wir jetzt schon, dass
wir dieses Ziel im ersten Quartal
2017 erreichen werden. Allein die
derzeitige Einkaufspipeline ist mit
50 Mio. Euro mehr als gefüllt. Damit steht dem Börsengang nichts
mehr im Wege.
Anleihen Finder Redaktion: Ihr
Schlussplädoyer: Warum hat sich
die FCR Immobilen AG das Vertrauen der Anleger und des Kapitalmarktes verdient?
Falk Raudies: Seit 2012 sind wir
sehr profitabel und äußerst wachstumsstark in einem weiter prosperierenden Markt. Aus meiner Sicht
sind direkte und indirekte Investitionen in Immobilien auch derzeit
die beste Anlage mit hoher Wertgarantie. Denn Betongold steht vor
allem für zwei Säulen, die Anleger
immer im Fokus haben: Sicherheit
und Stabilität. Unsere hohe Bonität
und Zuverlässigkeit haben ja auch
bereits alle Anleger der ersten Anleihe festgestellt. Mit der neuen
7,1% Anleihe werden wir sicher
noch mehr Anleger begeistern.
Anleihen Finder Redaktion: Herr
Raudies, vielen Dank für das Gespräch.
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Beitrag
Neu-emissionen
Credit: Vicky Hugheston, Wood Cutting, flickr.com
Die Plattform für Anleihen im Mittelstand
Homann Holzwerkstoffe GmbH:
Gutes erstes Halbjahr 2016 —
­
Anleihe-Refinanzierung im Fokus
„Die Geschäftsentwicklung im 1. Halbjahr verlief für uns sehr erfolgreich. Unsere Werke sind gut ausgelastet und
wir konnten den Veredelungsanteil weiter ausbauen“, sagt Fritz Homann, Geschäftsführer der Homann Holzwerkstoffe GmbH, mit Blick auf die Zahlen des ersten Halbjahres 2016. Im Dezember 2017 muss das HolzwerkstoffeUnternehmen seine 100 Millionen Euro schwere Unternehmensanleihe zurückzahlen. Die Vorbereitungen dazu sind
bereits in vollem Gange, wie Homann weiter verrät.
EBITDA steigt um 111 Prozent
Starke Zahlen: Die Homann Holzwerkstoffe GmbH hat in den ersten
sechs Monaten 2016 ein bereinigtes
Halbjahresergebnis nach Steuern
in Höhe von 6,8 Millionen Euro erwirtschaftet
(Vorjahreszeitraum:
2,9 Millionen Euro). Das operative
Ergebnis vor Zinsen, Steuern und
Abschreibungen (EBITDA) stieg um
111 Prozent von 8,1 Millionen Euro
im Vorjahr auf nunmehr 17,1 Millionen Euro.
Beim Umsatz konnte der Holzwerkstoffe-Konzern im Berichtszeitraum
ein Plus von 12,7 Prozent erwirtschaften, was einem Anstieg von
101,2 auf 114,1 Millionen Euro entspricht. Maßgeblich für die positive
Umsatzentwicklung seien die zusätzlich geschaffenen Kapazitäten
im neuen Werk im polnischen Krosno, heißt es von Unternehmensseite. „Durch die positive Ergebnisentwicklung konnten wir unsere
Kapitalstruktur weiter optimieren
und unsere Eigenkapitalquote zu-
sätzlich stärken“, sagt Fritz Homann. Unter Berücksichtigung der
stillen Beteiligung betrug die EKQuote zum 30. Juni 2016 15,0 Prozent, nach 13,9 Prozent zum 31.
Dezember 2015.
Ausblick Gesamtjahr 2016
In der zweiten Jahreshälfte rechnet das Unternehmen mit einem
guten Herbstgeschäft sowie einer
stabilen Umsatzentwicklung. Für
das operative EBITDA (vor Son-
7
Beitrag
Neu-emissionen
Credit: S.Nazari, Foot, flickr.com
Die Plattform für Anleihen im Mittelstand
dereffekten) wird unverändert eine
Verbesserung um rund 50 Prozent
gegenüber dem Vorjahr erwartet.
Das EBITDA lag in 2015 bei 23,7 Millionen Euro.
Im Vorjahr hatte das Unternehmen
den wirtschaftlichen Turnaround
geschafft und ein Gesamtergebnis
von 4,2 Millionen Euro erwirtschaftet. Erstmals wurde im Geschäftsjahr 2015 auch die Umsatzmarke
von 200 Millionen Euro geknackt.
Hinweis: Der vollständige Konzernzwischenbericht zum ersten Halbjahr 2016 sowie weitere Finanzberichte stehen auf
der Unternehmens-Homepage
zur Verfügung.
„Keine Refinanzierungsrisiken“
Im Dezember 2017 muss die Homann–Anleihe zurückgezahlt werden. Wie wichtig eine frühzeitige
Sicherstellung der Refinanzierung
ist, sieht man an aktuellen Beispielen am KMU-Anleihen-Markt. Die
Refinanzierung der Homann-Anleihe soll nach Angaben des Unternehmens durch eine Optimierung
der Bilanzstrukturen sichergestellt
werden.
„Zur Refinanzierung unserer Anleihe, die im Dezember 2017 zur Rückzahlung ansteht, führen wir derzeit Gespräche mit ausgewählten
Kreditinstituten. Die Erkenntnisse
aus den bisher geführten Verhandlungen lassen auf eine deutlich geringere Zinslast schließen. Risiken
für die erfolgreiche Refinanzierung
sehen wir derzeit nicht“, so Fritz
Homann zum aktuellen Stand der
Refinanzierungsgespräche.
ANLEIHE CHECK: Die Unternehmensanleihe 2012/17 (WKN: A1R0VD) der Homann Holzwerkstoffe
GmbH hat ein aufgestocktes Gesamtvolumen von 100 Millionen
Euro. Die Anleihe ist mit einem
jährlichen Zinskupon in Höhe von
7,00 Prozent ausgestattet und läuft
noch bis Dezember 2017. Nächster
Zinszahlungstermin ist der 14. Dezember 2016.
Aufgrund der guten Halbjahreszahlen stieg der Anleihe-Kurs in dieser
Woche von unter 70 Prozent auf 77
Prozent an (Stand: 27.09.2016). Im
Kalenderjahr 2016 lag der AnleiheKurs meist unter 90 Prozent, im
September fiel der Anleihe-Kurs
sogar unter 70 Prozent. Die Creditreform Rating AG hat die Homann
Holzwerkstoffe GmbH gegenwärtig
mit der Rating-Note „B“ (watch)
bewertet. Das Rating ist noch
bis Oktober 2016 gültig.
INFO: Die Homann Holzwerkstoffe GmbH ist einer der führenden europäischen Anbieter
von dünnen, veredelten Holzfaserplatten für die Möbel-, Türen-, Beschichtungs- und Automobilindustrie.
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ONLINE-ANGEBOT
Neu-emissionen
Die Plattform für Anleihen im Mittelstand
Emittentennews
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auf 4,0 Millionen Euro
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Im fokus
Neu-emissionen
Die Plattform für Anleihen im Mittelstand
René Lezard Mode GmbH:
Anleger sollen verzichten!
Die René Lezard Mode GmbH hat gestern mit einer Unternehmensmitteilung für Aufsehen gesorgt. Der ModeKonzern möchte seine Finanzverbindlichkeiten komplett neu ordnen, was auch eine Restrukturierung der Anleihe
beinhaltet. Deswegen sollen die Anleihegläubiger im Zeitraum von Montag, 17. Oktober 2016 um 0:00 Uhr bis
Donnerstag, 20. Oktober 2016 um 8:00 Uhr darüber abstimmen.
Die Emittentin wird den Anleihegläubigern die folgenden wesentlichen
Vorschläge zur Restrukturierung der
Anleihe unterbreiten:
• Einräumung von weiteren vorzeitigen (Teil-)Rückzahlungsmöglichkeiten für die Emittentin zu aus
Sicht der Emittentin vergünstigten
Konditionen bis einschließlich zum
31. Dezember 2024
• Teil-Verzicht der Anleihegläubiger
auf weitere 40% des ausstehenden
Nominalbetrags der Anleihe
• Verzicht der Anleihegläubiger auf
die Zinszahlung für die Zinsperiode vom 26. November 2015 bis
zum 25. November 2016
• Verlängerung der Laufzeit der Anleihe bis zum 2. Januar 2050
• Zinsfreiheit der Anleihe für die Zeit
vom 26. November 2016 bis zum
Ablauf des 31. Dezember 2025
• Verzinsung des verbleibenden Nominalbetrags der Anleihe ab dem
1. Januar 2026 mit jährlich fünf (5)
Prozentpunkten über dem für die
jeweilige Zinsperiode maßgeblichen EURIBOR
Quelle: René Lezard Mode GmbH
• Leistung einer Teil-Rückzahlung
auf die Anleihe in Höhe von 35%
des ausstehenden Nominalbetrags
Über die Restrukturierung der Anleihe hinaus beinhaltet das Konzept zur
Neuordnung der Finanzverbindlichkeiten der Emittentin die folgenden
wesentlichen Maßnahmen, die sich
derzeit im Stadium der fortgeschrittenen Verhandlungen mit den beteiligten Parteien befinden:
• Verkauf der besicherten Bankverbindlichkeiten der Emittentin an
einen Finanzinvestor (der „Finanzinvestor“)
• Beiträge der finanzierenden Banken zur Sanierung durch Vereinbarung eines Kaufpreises für die
Bankverbindlichkeiten, der unter
deren Nominalbetrag liegt
• Beendigung des laufenden
Factorings
• Abschluss eines neuen Finanzie-
rungsvertrags mit dem Finanzinvestor zur teilweisen Refinanzierung
der Anleihe- und zur Neuordnung
der verkauften Bankverbindlichkeiten sowie zur Bereitstellung des
Working Capital
• Umfangreiche Besicherung der Forderungen des Finanzinvestors über
die bestehenden Sicherheiten der
Bankverbindlichkeiten hinaus
• Ausweitung des Rangrücktritts der
bestehenden Gesellschafterdarlehen
ANLEIHE CHECK: Der Modekonzern hatte im November
2012 eine Unternehmensanleihe 2012/17 (WKN A1PGQR) mit
einem Gesamtvolumen von 15
Millionen Euro begeben. Der
jährliche Zinskupon der René Lezard-Anleihe beträgt 7,25 % .
10
Neu-emissionen
Gläubigerschutz
Die Plattform für Anleihen im Mittelstand
Was ein Sanierungskonzept für die
Anleihe-Kündigung bedeutet!
Beitrag von Hartmut Göddecke, Rechtsanwalt: BGH, Urteil vom 31. Mai 2016 - XI ZR 370/15 - Trotz Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage des ausgebenden Unternehmens, kann der Anleihegläubiger sich nicht auf ein
außerordentliches Kündigungsrecht nach § 314 BGB berufen. Ein dafür notwendiger „wichtiger Grund“ liegt zumindest dann nicht vor, wenn der Emittent bereits Restrukturierungsbemühungen eingeleitet hat.
In den Jahren 2005 und 2006 gab die
Deikon GmbH insgesamt drei Anleihen aus. An den beiden letzten beteiligten sich zwei Anleger mit 680.000
Euro bzw. 70.000 Euro. Infolge der
Krise, in die die Gesellschaft in der
Mitte des Jahres 2010 geriet, wurden
für die einzelnen Anleihen Gläubigerversammlungen einberufen. Noch
bevor diese jedoch stattfanden, kündigten die Kläger Ihre Teilschuldverschreibungen und forderten ihre Einlage zurück. Ihrer Ansicht nach stehe
ihnen aufgrund der verschlechterten
wirtschaftlichen Situation der Deikon
GmbH ein außerordentliches Kündigungsrecht nach § 314 BGB zu.
BGH verneint Kündigungsrecht aus
wichtigem Grund
Nachdem das Landgericht und das
Oberlandesgericht im Wesentlichen
zu Gunsten der Anleger urteilten,
stellte der Bundesgerichtshof (BGH)
nun klar, dass ein wichtiger Grund
zur Kündigung der Anleihe gemäß
§ 314 BGB nicht vorhanden sei. Das
Festhalten an der Anleihe könne
den Gläubigern nur dann nicht mehr
zugemutet werden, wenn Gründe
vorlägen, die im Risikobereich des
Kündigungsgegners – also der Deikon
GmbH – lägen. Die wirtschaftliche
Lage eines Unternehmens ist jedenfalls nach Auffassung des BGH aber
gerade kein solcher Grund. Bei unbesicherten Anleihen, wie den Vor-
liegenden, übernehme der Anleger
eben auch das Bonitätsrisiko des Unternehmens; dafür erhält er ja eine
regelmäßige Zinsgutschrift.
Primat der Gläubigerversammlung
Die einzige Möglichkeit, die die Richter sehen, damit sich Anleihegläubiger den Risiken eines finanziell strauchelnden Unternehmens entziehen
können, ist der Verkauf der eigenen
Anteile. Ausschlaggebend für die Entscheidung des BGH war jedoch vor allem die Tatsache, dass das kriselnde
Unternehmen bereits Maßnahmen zur
Sanierung vorgelegt und eingeleitet
hatte. Insbesondere seien die vorgeschlagenen und später auch durchgeführten Maßnahmen ausdrücklich im
einschlägigen Schuldverschreibungsgesetz erwähnt.
Dieses diene – genau wie das Nachfolgegesetz aus dem Jahr 2009 –
dem Ziel der Gleichbehandlung aller
Gläubiger. Damit soll ein geordnetes,
faires und transparentes Verfahren
erreicht werden. Deshalb könnten
die Interessen von einzelnen Anlegern nicht über das Interesse aller
Beteiligten an der Sanierung des Unternehmens gestellt werden. Bis die
Sanierungsbemühungen
endgültig
gescheitert seien, müssten Individualinteressen daher zurücktreten. Aus
diesen Gründen scheideein Kündigungsrecht nach § 314 BGB aus.
Praxistipp der Kanzlei GÖDDECKE
RECHTSANWÄLTE
Das hier besprochene Urteil macht
deutlich, dass der Bundesgerichtshof an seiner sanierungsfreundlichen
Rechtsprechung zu Gunsten von angeschlagenen Unternehmen festhält.
Erfreulicherweise herrscht nun auch
Klarheit darüber, wann ein Recht zur
außerordentlichen Kündigung der Anleihe vorliegt - und wann nicht.
Kam es bislang häufig zu Anleihekündigungen, um entsprechenden Druck
auf das emittierende Unternehmen
auszuüben und / oder das Kapital des
Investors möglichst zu retten, dürfte
diese Vorgehensweise ab Einberufung
der Gläubigerversammlung der Vergangenheit angehören.
Hat der Anleiheschuldner bereits
Sanierungsmaßnahmen angekündigt
oder gar eingeleitet, muss diese
Chance auch genutzt und von allen
Beteiligten mitgetragen werden.
Anleihegläubiger nach dem SchVG
müssen sich darüber im Klaren sein,
dass die einzige individuelle Möglichkeit, sich dem wirtschaftlichen
Risiko zu entziehen, im Verkauf der
eigenen Anteile liegt. Andererseits
ist es im Interesse aller Anleger sowie des Unternehmens selbst, in
Zeiten der Krise an einem Strang
zu ziehen, um die Sanierung erfolgreich zu beenden.
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Partner
Neu-emissionen
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Die Plattform für Anleihen im Mittelstand
www.rechtinfo.de
www.lindenpartners.eu
www.eqs.com
www.main-neckarcapitalgroup.com
www.b-communication.de
www.scala-finance.eu
www.bvmw.de
www.mittelstandsberater.de
www.ibwf.org
www.creditreform-rating.de
www.mattil.de
www.icfag.de
www.dgap.de
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Neu-emissionen
Die Plattform für Anleihen im Mittelstand
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ders ist unverbindlich. Die im Anleihen Finder dargestellten Inhalte
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§32 KWG. Werbende Inhalte sind als
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