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ZO/AvU
Mittwoch, 21. September 2016
Bezirk Hinwil l 5
Fischenthals Mütter wollens richten
FISCHENTHAL Sieben
Kandidaten für drei
Schulpflegesitze: Fischenthal
hat am Sonntag eine breite
Auswahl, um die Behörde zu
vervollständigen. Ein zweiter
Wahlgang zeichnet sich ab.
Das hat Fischenthal wohl seit
Jahrzehnten nicht mehr gese­
hen: drei vakante Sitze in der
Schulpflege und mehr als dop­
pelt so viele Kandidaten. Als es
vor sieben Jahren zur Ersatz­
wahl kam, standen keine Kandi­
daten bereit. Matthias Gnehm
wurde im Herbst 2009 mit sie­
ben Stimmen eigentlich gegen
seinen Willen in die Behörde ge­
wählt. Er nahm die Wahl an und
wurde danach sogar Schulpräsi­
dent. Vor einigen Monaten gab er
jedoch seinen Rücktritt bekannt.
Am Sonntag steht die Ersatz­
wahl für seine und zwei weitere
Vakanzen an (siehe Box).
Unterdessen ist die Schulbe­
hörde von neun auf fünf Mitglie­
der geschrumpft. Nichtsdesto­
trotz: Ein derartiger Kandidaten­
segen sucht in der Region seines­
gleichen. Als Gnehm die
Kandidaten genauer unter die
Lupe nahm, staunte er nicht
schlecht: Von den sieben Wahl­
kämpfern sind sechs Frauen –
fünf davon Mütter von je ein oder
zwei Schulkindern, dazu kommt
ein Vater.
Schulvertrag als Grund?
Das ist ein Indiz für ihre Moti­
vation. Die Frauen dürften auf­
grund der direkten Betroffenheit
etwas ändern wollen. Was es kon­
kret zu ändern gibt, kann Gnehm
nicht präzise sagen. «Die Gibswi­
ler haben sicherlich Sorgen, dass
der Vertrag mit Wald fürs Gibswi­
ler Schulhaus aufgelöst wird und
ihre Kinder dann deutlich wei­
tere Wege hätten.» Was bei den
anderen dahintersteckt, ist für
ihn ein Rätsel. «Seit Pro Fischen­
thal aktiv ist, hat es aber eine Sen­
Walter Bachofen
verstorben
HINWIL Der langjährige Hin­
wiler Gemeindepräsident Walter
Bachofen ist am Montag 76-jäh­
rig gestorben. Er erlag einem
schweren Krebsleiden.
Bachofen gehörte dem Hinwi­
ler Gemeinderat 24 Jahre lang
an. Zuvor war er 8 Jahre Mitglied
der
Rechnungsprüfungskom­
mission. 2002 wurde er als
Nachfolger von Hans-Ueli Gu­
bler (FDP) zum Gemeindepräsi­
denten gewählt, 2010 trat er zu­
rück. 1986 als Mitglied der SVP
in den Gemeinderat gewählt,
überwarf er sich 1995 mit der
Ortspartei und amtete fortan als
Parteiloser. was
DAS WAHLKARUSSELL
Aktuelle Schulpflegemitglieder
• Petra Orlando, SVP, Steg
• Judith Rüegg, parteilos, Steg
Zurückgetretene Mitglieder
• Marc Bölsterli, SVP, Steg
• Matthias Gnehm, SVP, Gibswil
• Michael Graf, parteilos, Gibswil
Kandidaten Schulpflege
• Corinne Fust, parteilos, Gibswil
• Andrea Hegi, parteilos, Steg
• Hans Lazzarotto,
parteilos, Fischenthal
• Michaela Oberholzer Huber,
parteilos, Fischenthal
• Corinne Schoch-Schäfli,
parteilos, Steg
• Nelly Villiger, SVP, Steg
• Sonja Wildhaber,
parteilos, Gibswil
Zankapfel und wohl ein Grund die Kandidatenflut: das Schulhaus Ried in Wald und der damit verbundene
Schulvertrag mit Wald für die Gibswiler Schüler.
Archivbild Seraina Boner
sibilisierung für die Lokalpolitik
gegeben. Das kann mit ein Grund
für die Kandidatenflut sein.»
Gut findet er das Politisieren
aus der Betroffenheit heraus al­
lerdings nicht unbedingt. «Zum
einen schätzen die Kandida­
tinnen wohl die Art der Arbeit
in der Behörde falsch ein. Die
Funktion der Schulpflege ist
rein strategischer Natur. Am
Unterricht kann man nichts
ä ndern.» Zum andern glaubt
­
Gnehm, dass die Frauen womög­
lich den Aufwand des Amts
unterschätzen. «Es gibt mehr zu
tun, als man glaubt. Es geht um
einen Schulapparat, der für 300
Kinder zuständig ist. Das macht
man nicht mal so nebenbei.»
Eine andere Haltung dazu
vertritt Martin Weisskopf, Fi­
­
schenthaler Ortsvertreter der SP.
«Es liegt in der Natur der S
­ ache,
dass Eltern von Schul­kinder er­
höhtes Interesse an der Schulthe­
matik und damit an der Behörde
haben.» Er finde es auch nicht
­negativ, wenn sie sich engagieren
wollten. «Im Gegenteil. Ich be­
wundere alle, die sich für die
Schule einsetzen wollen.» Insbe­
sondere jetzt, da die Schulpflege
im Kontext der Finanz­
debatte
und des Schulvertrags mit Wald
in den Medien präsent war. «Ich
hätte eher erwartet, dass sich kei­
ne Kandidaten finden lassen.»
das wäre ein Novum für Fischen­
thal, und auch diesbezüglich ist
Gnehm skeptisch. «In ­Behörden
braucht es auch Leute aus der
Privatwirtschaft, Leute mit
Führungserfahrung. Und aus
meiner Sicht dürfte es mehr
Männer in der Fischenthaler
Schulpflege haben.»
Nur: Die haben keine Zeit
fürs Amt. Gnehm selber hatte
sich auf die Suche nach einem
Nachfolger gemacht – erfolglos.
Auch seine Partei, die SVP, kam
nicht viel weiter. Für die drei
­vakanten Sitze schickt sie ledig­
lich eine Kandidatin ins Rennen
und wird so mindestens einen
Sitz verlieren.
Weisskopf beurteilt die Frau­
enfrage anders. «Das Geschlecht
spielt keine Rolle, sondern ledig­
Frauengremium möglich
Die Schulpflegewahl von Sonn­
tag könnte dazu führen, dass das
Gremium künftig ausschliess­
lich aus Frauen besteht. Auch
In Kürze
HINWIL
Kandidaten Schulpräsidium
• Michaela Oberholzer Huber,
parteilos, Fischenthal, neu
• Judith Rüegg,
parteilos, Steg, bisher
• Nelly Villiger, SVP, Steg, neu
Workshop zu
«Kirchgemeinde plus»
lich die Fähigkeiten der Kan­
didierenden und deren Interesse
an der Aufgabe.»
Zweiter Wahlgang denkbar
Prognosen für die anstehende
Ersatzwahl sind schwierig. Bei
so vielen Kandidaten zeichnet
sich jedenfalls ein zweiter Wahl­
gang ab. Bleibt die Frage, ob zu­
mindest eine Person das abso­
lute Mehr erreicht. Diesbezüg­
lich dürfte SVP-Frau Nelly Vil­
liger gute Chancen haben. Die
SVP hat in Fischenthal erfah­
rungsgemäss immer gute Karten
bei Wahlen. Bei der Wahl fürs
Präsidium hat wohl die einzige
bisherige Kandidatin (Judith
Rüegg, parteilos) die beste Aus­
gangslage. Doch das ist reine
Spekulation. David Kilchör
Der Antrag zur Mitfinanzierung
des Ausbaus der Hofacherstrasse
im Gebiet Mettelacher und Ober­
laupen erregte an der gestrigen
Gemeindeversammlung die Ge­
müter vieler Anwesender. 198
Stimmberechtigte fanden sich im
«Schwert»-Saal in Wald ein, um
über den Interessenbeitrag der
Gemeinde an der Erschliessung
der Hofacherstrasse sowie über
die Festsetzung des privaten Ge­
staltungsplans des zukünftigen
Alters- und Pflegezentrums Ro­
senthal abzustimmen.
Höherer Beitrag gefordert
Der Gemeinderat beantragte, den
über 1,8 Millionen Franken teu­
ren Ausbau der Hofacherstrasse
mit 300 000 Franken zu unter­
stützen. Die Erschliessung müss­
te von den angrenzenden Grund­
eigentümern finanziert werden.
Gemeinderat und Vorstand Res­
sort Infrastruktur Albert Hess
(SVP) begründete den möglichen
Zustupf der Gemeinde dadurch,
dass die Hofacherstrasse keine
abschliessende Quartierstrasse
sei, sondern auch weitere Gebiete
über sie erschlossen würden. An­
dreas Kindlimann, betroffener
Anwohner, forderte in seinem
Votum eine Beteiligung der Ge­
meinde von nicht nur 300 000,
sondern 900 000 Franken. Er
unterstellte der Gemeinde jah­
relange Versäumnisse. «Die Ge­
meinde weiss seit 25 Jahren, dass
die Strasse ausgebaut werden
muss. Nun will sie die Kosten auf
die Anstösser abwälzen», sagte
Kindlimann.
Sein Antrag löste ein Raunen,
Kopfschütteln und gleichzeitig
Applaus beim Stimmvolk aus.
Auf Kindlimanns Votum folgten
einige weitere. Ursi Debrunner,
eine weitere betroffene Anstös­
serin, bat die Walder beispiels­
weise darum, Kindlimanns An­
trag anzunehmen. «Für uns ist
es nicht einfach. Wir müssten
über 72 000 Franken an den
Ausbau zahlen. Mit einem Bei­
trag von 900 000 Franken wäre
unser Anteil geringer.» Gemein­
depräsident Ernst Kocher (SVP)
machte Kindlimann und seinen
Sympathisanten jedoch einen
Strich durch die Rechnung. «Ein
Antrag darf im Maximum um
150 000 Franken vom Gemein­
deratsantrag abweichen. Da dies
hier nicht der Fall ist, kann
dieser nicht angenommen und
­
darüber abgestimmt werden.»
Am Ende lehnten die Stimmbür­
ger mit 89 Nein- zu 72 Ja-Stim­
men eine Mitfinanzierung der
Gemeinde ab.
Bedenken um Einfahrt
Eindeutiger fiel das Resultat
zur Festsetzung des privaten Ge­
staltungsplans des Alters- und
WETZIKON
Einweihung des
Jörg-Schneider-Parks
Der Quartierverein Kempten und
der Stadtrat laden die Bevöl­
kerung zur Einweihung des neu
benannten Parks und zur Ent­
hüllung der Ehrentafel für Jörg
Schneider ein. Der Anlass findet
am Freitag, 23. September, um
17 Uhr im Tödipark statt. zo
DÜRNTEN
Autorenlesung
mit Pedro Lenz
Hitzige Debatte um die Hofacherstrasse
WALD Die Walder
Stimmbürger gaben grünes
Licht für den privaten
Gestaltungsplan des
Alterszentrums Rosenthal.
Abgelehnt wurde hingegen
der Interessenbeitrag der
Gemeinde an der Erschliessung
der Hofacherstrasse
in Oberlaupen.
Seit 2012 der Kirchenrat bekannt
gab, dass die Kirchgemeinden
für die Zukunft fit gemacht wer­
den sollen, sind Gespräche über
Kooperationen oder gar Fusio­
nen lanciert. Morgen Donners­
tag, 22. September, um 19.30 Uhr
informiert die Kommission
Kirchgemeinde plus im Felsen­
hof über den Stand der Dinge.
In einem Workshop diskutieren
Interessierte, was für die Kirche
vor Ort wichtig ist. zo
Pflegezentrums Rosenthal der
Stiftung Drei Tannen aus. Eine
grosse Mehrheit stimmte dem
­
Gestaltungsplan zu. Dies, obwohl
Anwohnerin Lea Burkart im
­Vorfeld der Abstimmung Beden­
ken zur Tiefgarageneinfahrt des
Alterszentrums äusserte. «Viele
Leute im Quartier finden, dass
die bisher konzipierte Einfahrt
ungenügend für das künftige Ver­
kehrsaufkommen und zu gefähr­
lich für Fussgänger und Velo­
fahrer sei.» Die Einfahrt durch­
schneide einen öffentlichen Weg
und wäre an einer anderen Stelle
des Gebäudes angebrachter. Ge­
meinderat Rico Croci (Grüne) gab
aber Entwarnung. «Wir werden
ein Verkehrskonzept mit Ampel
prüfen und beim Bau mehr Auf­
lagen machen.»
Sibylle Egloff
Auf Einladung von Kultur Dürn­
ten liest Autor Pedro Lenz am
Freitag, 23. September, 20 Uhr
im Singsaal Nauen in Tann aus
seinen neusten Publikationen.
Türöffnung um 19.30 Uhr, Reser­
vation unter Telefon 055 251 57 07
oder [email protected]. zo
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Spass für Hund
und Halter
Am Samstag, 25. September, or­
ganisiert die Gruppe des Kynolo­
gischen Vereins Zürcher Ober­
land auf dem Vereinsgelände am
Haltberg einen Hundeparcours.
Zwischen 10 und 15 Uhr können
interessierte Hundeführer mit
ihrem Hund an den Start gehen.
Das Mindestalter für Hunde
ist auf neun Monate festgelegt.
Parkplätze sind auf dem Firmen­
areal der Hesco vorhanden. zo
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