ZO/AvU Montag, 26. September 2016 Bezirk Hinwil l 3 Knappes Ja zu neuem Schulraum GRÜNINGEN Die Grüninger Stimmberechtigten haben dem 7,3-Millionen-Schulbau in der Aussergass zugestimmt. Der Nein-Stimmen-Anteil war allerdings hoch. Seit sieben Jahren wünscht sich die Grüninger Schulpflege neue Schulräume. Zweimal verweiger ten die Stimmberechtigten ihr die Zusage: 2009 an der Gemein deversammlung, 2013 an der Urne. Gestern Sonntag, beim dritten Versuch, erhielt die Be hörde die erhoffte Zustimmung. Sie darf für 7,3 Millionen Fran ken ein neues Schulhaus in der Aussergass bauen. «Ein Meilenstein» Die Freude darüber, nach langem Weg endlich am Ziel zu sein, war Schulpräsidentin Jeannette Vogt (CVP) nach dem Entscheid an zuhören. «Ich bin erleichtert und glücklich, einen Meilenstein er reicht zu haben.» Es sei gelungen, den Leuten die Notwendigkeit des Baus zu erklären. Begründet wurde er im Vorfeld mit man gelndem Schulraum, hervorge rufen durch steigende Schüler zahlen, moderne Unterrichtskon zepte sowie Tagesstrukturen. Nun beginnt das Bewilligungs verfahren. Der Baustart ist im Frühsommer 2017 geplant. Ein Jahr darauf, auf das Schuljahr 2018/19 hin, soll das neue Schul haus bezugsbereit sein. Der Nein-Stimmen-Anteil ist für ein Schulprojekt überdurch schnittlich hoch. 728 Stimmbe rechtigte oder 57 Prozent sagten Ja, 549 oder 43 Prozent Nein. Dies bei einer Stimmbeteiligung von 55 Prozent. Jeannette Vogt erklärt sich dies mit der Schwie rigkeit, den Leuten das Konzept eines Baus zu erläutern, der den Bedarf flexibel abdeckt. Flexibel, aber nicht auf Vorrat Tatsächlich war im Vorfeld kriti siert worden, dass für 7,3 Millio nen Franken lediglich ein Schul zimmer entstehe. Allerdings las sen sich in das Schulhaus bei edarf weitere Schulzimmer B einbauen, wie die Schulpflege a rgumentierte. Es liesse sich gar um eine weitere Etage aufstocken. So versucht die Schulpflege die Herausforderung zu meistern, gegen weiteres Schülerwachstum gewappnet zu sein, ohne Schulraum auf Vorrat zu bauen. Vogt: «Wir hoffen, dass wir jenen, die Nein gestimmt ha ben, im Verlauf der Zeit beweisen können, dass das Konzept funk tioniert.» Zu reden gegeben hatte im Vorfeld auch die grosse Diskre panz von 2,5 Millionen Franken zwischen den anlässlich des Pro jektierungskredits angegebenen 4,8 Millionen Franken und dem Ausführungskredit. «Das war kein guter Start in den Abstim mungskampf», räumt Vogt ein. Andererseits habe gerade das Wissen darum, dass die grosse Differenz Kritiker auf den Plan rufen würde, dazu geführt, dass sich die Schulpflege äusserst intensiv mit allen Punkten des Projekts auseinandergesetzt habe. «Aber klar: Wir hätten es uns anders gewünscht.» «Zum Glück etwas gemacht» Froh über das Ergebnis ist auch Hjalmar Heinrich von der IG Tagesstrukturen Grüningen. Die IG hatte sich mit einer Flyer-Ak tion und Plakaten für ein Ja zum Kredit eingesetzt. «Zum Glück haben wir etwas gemacht», sagt Heinrich, denn das Resultat sei nicht eindeutig. Aus Sicht der IG bringt der Neubau den grossen Vorteil, dass alles unter einem Dach vereint ist – Kita, Hort, Schule und Schulverwaltung. «Und man musste etwas ma chen. Der Schulraum ist knapp.» Zumal neue, grosse Wohnungen geplant seien und Grüningen noch kinderreicher werde. Nicht zum ersten Mal wurde es eng, wenn in Grüningen an der Urne abgestimmt wurde. Das war bereits beim Kombi-Projekt von Halle und Schulraum vor drei Jahren der Fall. Das Dorf zerfalle in zwei Lager, ist von Grüningern immer wieder zu hören. Das hat auch Heinrich wahrgenommen. «Viele, die Kin der haben, sagen Ja. Die älteren Bewohner sehen die Notwendig keit weniger. Sie sagen: Früher ging es doch auch.» Und viele hätten sich schlicht an den hohen Kosten gestört. Nur ein Durchschnaufen Was diese Ausgangslage im Hin blick auf die nächste Grüninger Abstimmung, jene über die neue Halle, bedeutet, vermag Hein rich nicht zu deuten. Die klare Teilung in zwei Lager dürfte sich aber wiederholen, wenn die Stimmberechtigten im Novem ber über einen 16,83-MillionenKredit für den Bau einer Mehr zweckhalle befinden. Es ist der zweite grosse Urnengang innert zweier Monate. Auch wenn die Federführung für den Hallenbau bei der Politischen Gemeinde liegt, spricht Schulpräsidentin Vogt von einem «kurzen Durch schnaufen, bevor es wieder los geht». Michael von Ledebur Das neue Schulhaus kostet 2,5 Millionen Franken mehr, als es die Schulpflege noch vor zwei Jahren kommuniziert hatte – eine Steigerung um über 50 Prozent. Zweiter Wahlgang nötig RÜTI Die Rütner Stimmberech tigten müssen erneut über ein Schulpflegemitglied befinden. In der Ersatzwahl für den Rest der Amtsdauer 2014 bis 2018 er reichte von den drei Kandidie renden niemand das absolute Mehr von 1198 Stimmen. Am besten schnitt Stephan Müller (FDP) mit 899 Stimmen ab, Leo Keller (SP) kam auf 791, Virginia Tschritter (EDU) auf 683. zo SVP verliert Sitz in Sozialbehörde HINWIL Der Kampf um den freien Sitz in der Hinwiler So zialbehörde ist entschieden: Gestern setzte sich Beat Spren ger (CVP) mit 1308 Stimmen gegen seinen Konkurrenten Ro land Brändli (SVP, 1194 Stim men) durch. Sprenger, der als Kandidat erst in der Nachfrist gemeldet worden war, tritt die Nachfolge von Frieda Honegger (SVP) an. Die Wahlbeteiligung lag bei 35,32 Prozent. zo Kommentar Das Walder Schulpräsidium ist wieder besetzt. Franziska Heus ser Ammann (parteilos) tritt die Nachfolge des zurückgetre tenen Fredi Murbach (SP) an. Die 44-jährige Sozialarbeiterin kandidierte als Einzige für das Amt und wurde gestern mit 1200 Stimmen zur Schulpräsidentin und dadurch auch in den Gemein derat gewählt. Mit 1300 Stimmen wurde Heusser Ammann auch als Mitglied der Schulpflege ge wählt. «Ich freue mich auf die neuen Aufgaben in der Schulpfle ge und im Gemeinderat», sagte sie gestern kurz nach dem Be kanntwerden ihrer Wahl. Ihr Ziel ist klar: Sie werde viel Wert auf eine klare strategische Entwick lung der Schule Wald legen. Die Wahl für das zweite Mitglied der Schulpflege verlief weniger ergiebig. Weder Monika Cathomas Weber (parteilos, 262 Stimmen), André Lee (parteilos, 442), Doris Okle Jaeggi (Grüne, 485) noch Christian Schmid (FDP, 723) erreichten das abso lute Mehr von 810 Stimmen. Alle kennen sich irgendwie Daher findet am 27. November ein zweiter Wahlgang statt. Für Schmid, der die Wahl knapp ver passt hat, ist das Resultat keine Schlappe, sondern vielmehr ein Erfolg. «Das Ergebnis zeigt, dass ich auf dem richtigen Weg bin, es aber noch Effort braucht.» Heusser Ammann könnte sich eine Zusammenarbeit mit allen Kandidaten gut vorstellen. «Mit Christian Schmid habe ich die Sekundarschule in Wald besucht, mit André Lee war ich im Eltern rat, Doris Okle Jeaggi kenne ich vom Wahlkampf, und Monika Cathomas Weber ist in meinem Bekanntenkreis.» Sibylle Egloff FISCHENTHAL Die Fischenthaler werden ein zweites Mal zur Urne gebeten: Keiner der sieben Kandidaten für die freien Sitze in der Schulpflege erreichte das absolute Mehr. In Fischenthal hatten die Stimm bürger die Qual der Wahl. Sieben Kandidaten stellten sich für drei frei gewordene Schulpflege sitze zur Wahl. Michaela Ober holzer Huber (parteilos), Judith Rüegg (parteilos) und Nelly Vil liger (SVP) kandidierten für die Nachfolge des zurückgetretenen Schulpräsidenten Matthias Gnehm (SVP). Keine der Frauen schaffte das absolute Mehr. Mit 260 Stimmen hatte Judith Rüegg, die seit 2011 Mitglied der Fischenthaler Schulpflege ist, bei der Schulpräsidiumswahl die Nase vorne. Ihr fehlten nur 25 Stimmen zum absoluten Mehr. «Ich fasse diese Zahl als Kompliment auf. Ich denke, dass die Tatsache, dass ich be Grüninger beissen in den sauren Apfel E s ist das erwartete Re sultat: Die Grüninger Stimmberechtigten stim men dem Bau des neuen Ausser gass-Schulhauses zu, aber rela tiv knapp. Hätten 90 Personen anders entschieden, wäre das Gegenteil herausgekommen. Für ein Schulbauprojekt sind 57 Prozent Ja-Stimmen mager. Keine begeisterte Zustimmung also, sondern ein zähneknir schendes Durchringen zu der 7,3-Millionen-Franken-Ausgabe. Die tiefe Zustimmung hat zwei Gründe. Der eine: Die Grüninger erhalten lediglich ein klassi sches Schulzimmer für das viele Geld. Dafür wird eine private Kita ins Projekt integriert, was manche kritisiert haben. Der andere: Das Projekt war mit einem Mal 52 Prozent teurer als kommuniziert, wodurch sich manch ein Stimmberechtigter veräppelt gefühlt haben dürfte. Er stand vor der Wahl, in den sauren Apfel zu beissen – oder einen weiteren teuren Projek tierungskredit zu vernichten. Zudem stellte die Schulpflege in Aussicht, dass bei einer Ab lehnung eine unbefriedigende Barackenlösung drohe. Ob diese Alternative wirklich so schreck lich gewesen wäre, sei dahinge stellt. Es gibt sehr gute Modul bauten – das Wetziker Schul haus Walenbach ist hierfür ein Anschauungsbeispiel. Dennoch hätte ein Nein für Bevölkerung und Behörden einen Scherbenhaufen bedeutet. Obwohl der Bedarf nach mehr Schulraum unbestritten ist, schlagen sich die Grüninger seit sieben Jahren mit dem Geschäft herum. Der jetzige Entscheid beendet eine leidig gewordene Diskussion. Nur schon deshalb ist er vernünftig. Visualisierung Raumgleiter Eine Schulpräsidentin Wahl in Fischenthal: für Wald Entscheidung vertagt WALD Das Walder Stimmvolk wählte Franziska Heusser Ammann (parteilos) zur neuen Schulpräsidentin. Für den zweiten Sitz in der Schulpflege ist ein weiterer Wahlgang nötig. Michael von Ledebur Stv. Chefredaktor reits Schulpflegemitglied bin, zu dem guten Resultat geführt hat», sagte sie. Nelly Villiger kandidierte neben Corinne Fust (parteilos), Andrea Hegi (parteilos), Hans Lazzarotto (parteilos), Michaela Oberholzer Huber (parteilos), Corinne Schoch-Schäfli (partei los) und Sonja Wildhaber (par teilos) ebenso als Schulpflege mitglied und erreichte ganz knapp das absolute Mehr nicht. Auch alle anderen Kandidaten wurden nicht gewählt. Podium für Bevölkerung Villiger hofft nun, dass vor dem zweiten Wahlgang am 27. Novem ber ein Podium mit allen Kan didaten stattfindet. «So könnten die Kandidaten ihre Motivation und ihr Engagement der Bevölke rung kundtun.» Vielleicht werde ihre Partei, die SVP, etwas auf gleisen, oder sonst werde man sehen, ob die Kandidaten zusam men ein Podium auf die Beine stellen könnten. Sibylle Egloff Heute im Parlament Parkplatzverordnung WETZIKON Heute tritt das Parlament um 19 Uhr im Wetziker Stadthaus zusammen. Wichtigstes Traktandum ist die Parkplatzverordnung. Darüber berät das Parlament bereits zum zweiten Mal: Eine erste Version war vom Kanton als nicht bewilligungsfähig taxiert worden. zo Weitere Geschäfte unter zueriost.ch/meinegemeinde In Kürze WETZIKON Tag der offenen Tür Am kommenden Samstag, 1. Ok tober, führt die Pro Senectute Kanton Zürich in Wetzikon einen Tag der offenen Tür durch: zwischen 10 und 14 Uhr an der Bahnhofstrasse 182. zo
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