„Müssen mehr vor Ort tun“

(http://www.csu.de/)
Meldung
Artikel vom 21.09.2016
Entwicklungsminister Müller plädiert
für Flüchtingsfonds
„Müssen mehr vor Ort tun“
Bundesentwicklungsminister Gerd Müller hat mehr internationale Solidarität zur
Bewältigung der syrischen Flüchtlingskrise gefordert. Auf dem Flüchtlingsgipfel
in New York forderte Müller einen ständigen Flüchtlingsfonds einzurichten. „Es
ist ein Skandal, dass manche Länder ihre Hilfe nur auf dem Papier versprechen
und die Menschen in und um Syrien hungern müssen und kein Dach über dem
Kopf haben“ so Müller.
Insgesamt seien 20 Milliarden Dollar notwendig, um das Überleben von 65
Millionen Flüchtlingen zu sichern. Allerdings stünden nur 8 Milliarden zur
Verfügung, die zum Großteil von lediglich 10 Ländern finanziert werden. „Das ist
beschämend, das können wir nicht zulassen. Es darf nie mehr die Situation
eintreten, dass das Geld nicht reicht, um die Nahrung für die Säuglinge in den
Flüchtlingscamps zu sichern,“ so Müller.
Im ARD Morgenmagazin forderte der Minister weiter: „Man muss vom Reden zum
Handeln kommen. 10 Länder der Welt nehmen 90 Prozent der weltweiten
Flüchtlinge auf und nur 10 Staaten sind auch bereit, sich konkret an der Hilfe zu
beteiligen.“ Es müsse eine breitere Solidarität werden. Es könne nicht sein, dass
UN-Hilfsorganisationen am Ende des Jahres vor leeren Kassen stehen, so Müller
weiter. Der Minister betonte, dass bei ausreichenden Mitteln auch deutlich mehr
geholfen werden könnte. „Wir waren so erfolgreich in den Ländern vor Ort. Wenn
wir mehr hätten, könnten wir auch mehr tun und wir müssen mehr vor Ort tun.“
Deutschland hat für Syrien und die Nachbarstaaten dieses Jahr über 1,3 Milliarden
Euro zugesagt, wovon 97 Prozent der Gelder bereits für Hilfsprojekte
bereitgestellt wurden.