Sozialversicherungsbeiträge von 52 Prozent sind

Berechnungen von Prognos
Sozialversicherungsbeiträge von 52 Prozent sind möglich
Wegen der demografischen Entwicklung werden im öffentlichen Gesamthaushalt im Jahre 2040 rund 144
Milliarden Euro fehlen. Am meisten Geld wird in der Rentenkasse fehlen, zeigen Berechnungen des
Instituts Prognos, nämlich 83 Milliarden Euro.
Die deutsche Bevölkerung wird immer älter. Und diese Entwicklung wird krasse Folgen für die Finanzen
der Sozialversicherungssysteme hierzulande haben. Wie weitreichend diese sind, zeigen nun
Berechnungen des Instituts Prognos im Auftrag der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM).
Insgesamt werden den öffentlichen Haushalten im Jahr 2040 rund 144 Milliarden Euro fehlen. Davon
entfallen 36 Milliarden Euro auf die gesetzliche Krankenversicherung, 13 Milliarden Euro auf die
Pflegeversicherung und 10 Milliarden Euro fehlen in den Kassen der Gebietskörperschaften.
Der dickste Batzen fehlt aber in der Rentenversicherung. Hier wird 2040 wohl ein Loch in Höhe von 83
Milliarden Euro klaffen. Würde die Regierung, wie gerade diskutiert, das Rentenniveau auf heutigem
Niveau festschreiben, erhöhte sich die Finanzierungslücke um weitere 20 Milliarden auf 103 Milliarden
Euro.
Und wie sieht es mit den Beitragssätzen aus? Auch das hat Prognos untersucht. Danach müssten die
Beitragssätze der Sozialversicherungen von heute zusammengerechnet 39,5 auf 49,2 Prozent steigen
– im Falle eines konstanten Rentenniveaus sogar auf 52 Prozent.
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Von Rentengeschenken zum Wahlkampf absehen
„Auch ohne zusätzliche Belastungen drohen die Beitragssätze der Sozialversicherungen völlig aus dem
Ruder zu laufen“, sagt der Geschäftsführer der INSM, Hubertus Pellengahr. „Ein höheres
Rentenniveau, eine kostspielige Angleichung der Ost-Renten oder zusätzliche Ausgaben für die
Mütterrente mögen aus Sicht von Wahlkampfstrategen eine verlockende Idee sein, führen aber genau
in die falsche Richtung. Wer unser Rentensystem funktionsfähig und gerecht halten will, muss die
betriebliche und private Vorsorge stärken und das Renteneintrittsalter angemessen anheben.“
Auch die Wissenschaftler von Prognos warnen vor weiteren Belastungen. „Der demografische Wandel
nimmt erst in den nächsten Jahren spürbar an Fahrt auf. Finanzierungsdefizite in den staatlichen
Haushalten drohen bereits ab den 2020er Jahren. Das in unserer Studie betrachtete Jahr 2040 markiert
nur die Spitze des Eisbergs. Wer vor diesem Hintergrund neue Leistungen und Ausgaben verspricht,
sollte rechtzeitig über deren Finanzierung nachdenken.“
Dieser Artikel erschien am 27.10.2016 unter folgendem Link:
http://www.pfefferminzia.de/berechnungen-von-prognos-sozialversicherungsbeitraege-von-52-prozent-sind-moeglich-1477572918/
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