Lebenszeichen vom 11.09.2016

Ich trauere, also bin ich …
Über Kerzen, Kreuze und öffentliche
Anteilnahme
Lebenszeichen
Von Michael Hollenbach
11.09.2016
O-Ton Kardinal Woelki (Trauergottesdienst):
Wo warst Du, Gott. Ihre Angehörigen vermissen Sie. Die Menschen in dem Flugzeug
aus Barcelona. Die Jungen und die Alten. Frauen, Männer, Kinder, Jugendliche.
Erbarme Dich der Not, der Tränen, der Fragen.
Sprecher:
Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki gedenkt in einem Trauergottesdienst rund einen
Monat nach dem Absturz der Germanwings-Maschine der 150 Toten. 18 der Passagiere
kamen vom Joseph König-Gymnasium in Haltern. Ulrich Wessel ist der Direktor der Schule.
Am Tag nach der Katastrophe reagierte er fassungslos:
O-Ton Wessel:
Wir verstehen uns als Schulgemeinde, und 16 Schüler zu verlieren und zwei
Kolleginnen zu verlieren, das reißt eine Wunde, die ganz langsam verheilt, die aber
auf jeden Fall tiefe Narben hinterlässt.
Sprecher:
Gut ein Jahr später blickt Ulrich Wessel zurück auf die große öffentliche Anteilnahme. Auf
dem Schulhof erinnerten neben den Kerzen auch viele Fotos an die Verstorbenen:
O-Ton Wessel:
Es waren die Bilder Zeichen der gemeinsamen Vergangenheit und die Kerzen
Zeichen der Verbundenheit. Es waren hier vor meinem Fenster ein ganz großes
Lichtermeer, 300 Quadratmeter groß, und ich fand diesen Gedanken fast ein wenig
tröstlich, dass jeder sah, er ist nicht in seiner Trauer allein, sondern die gesamte Stadt
Haltern trauert mit.
Sprecher:
Nicht nur die Stadt Haltern, sondern ganz Deutschland schien unter Schock zu stehen.
© Westdeutscher Rundfunk Köln 2016
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Ich trauere, also bin ich …
Über Kerzen, Kreuze und öffentliche Anteilnahme
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Von Michael Hollenbach
11.09.2016
O-Ton Wessel:
Es war mir von Anfang an wichtig, dass wir zum Schulalltag zurückkehren, aber nicht
um den Preis des Vergessens, sondern dass wir das Gedenken an die Schüler
bewahren, und deshalb haben wir die Gedenktafel auf dem Schulhof mit den Namen
aller Schüler.
Sprecher:
Eine Reihe von Bäumen führt zu der Stahltafel mit den Namen der Verstorbenen.
O-Ton Wessel:
Die 18 Bäume sind 18 japanische Kirschen, weil in der japanischen Mythologie ist die
Kirsche auch ein Zeichen des wiederkehrenden Lebens, und der Stahl ist Cortenstahl,
das ist ein Stahl, der anrostet, aber nicht verrostet. Und das ist ein Zeichen der
Vergänglichkeit, der Stahl, und die Namen sind herausgeschnitten, die fehlen ja
eigentlich. Und so wie die Namen fehlen, so fehlen auch die Kinder.
Sprecher:
Auch im Eingangsbereich der Schule, wo die Jugendlichen täglich vorbeikommen, erinnern
Fotos an die 18 Toten: Die Lehrerinnen so jung, dass man sie auf den ersten Blick kaum von
den Schülerinnen unterscheiden kann.
Im zweiten Stock dient ein ehemaliger Kursraum nun dem Gedenken an die Verstorbenen.
Schulpulte stehen nebeneinander an den Wänden: auf allen Tischen Fotos, erloschene
Kerzen, Erinnerungsstücke. Nicht bei allen Dingen ist der Bezug zu Tod und Trauer sofort
erkennbar. In der Mitte des Raumes liegen auf dem Boden blaue gebastelte Papiervögel:
O-Ton Wessel:
Da wundert man sich ja, was das ist: 1000 Kraniche, von einer Schule in den USA. Es
gibt eine Sage, wenn jemand tausend Kraniche faltet, hat er von den Göttern einen
Wunsch frei. Und der Wunsch ist natürlich, dass die Kinder zurückkommen. Ach Gott,
es ist ein bisschen schräg.
Sprecher:
Früher stand vor allem das christliche Kreuz für Tod und Auferstehung. Heute gibt es
Kirschbäume aus der japanischen Mythologie; Stahl, der Vergänglichkeit symbolisiert;
Papierkraniche und ein freier Wunsch bei den Göttern. Hans-Jürgen Ludwig weiß um den
Wandel der Trauerkultur. Er ist Pastoralreferent der katholischen Kirche in Haltern. Er
begleitete und begleitet einige der betroffenen Eltern.
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Lebenszeichen
Von Michael Hollenbach
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O-Ton Ludwig:
Hilflosigkeit und Ohnmacht ist das, womit wir Menschen am schlechtesten umgehen
können. Und so versucht man, einen Ausdruck zu finden für den inneren Schmerz.
Sprecher:
Für den Seelsorger ist es wichtig, dass die Menschen sich mit ihrer Trauer
auseinandersetzen.
O-Ton Ludwig:
Für uns Begleiter sind die, die schweigen, die, auf die wir besonders achten; weil egal,
was man nach außen bringt, ob es laut oder leise oder es verzweifelt ist, es kommt
was raus von dem Schmerz, der drin ist.
Sprecher:
Deshalb macht Ulrich Wessel den Jugendlichen Angebote, damit sie sich mit ihrer Trauer
nicht einigeln. In den Osterferien ist der Schulleiter mit einer Schülergruppe in die
französischen Alpen gefahren - zu jener Stelle in Seyne les Alpes, an der das Flugzeug am
Berg zerschellte.
O-Ton Wessel:
Das waren ganz bewegende Momente, das ist die Absturzstelle …
Sprecher:
Ulrich Wessel holt ein Fotobuch aus dem Regal, das die Gruppe über die Reise erstellt hat –
mit vielen Bildern vom Ort der Katastrophe.
O-Ton Wessel:
Ich glaube, dass der Ort wichtig ist, weil das der Ort ist, an dem die Kinder zuletzt
waren, und das mag auch der Grund sein, warum der Ort den Eltern so wichtig ist.
Sprecher:
Bestimmte Orte, an denen ein Mensch – zum Beispiel bei einem Unfall - ums Leben
gekommen ist, werden in der Trauerkultur immer wichtiger, sagt die Sterbebegleiterin Sylvia
Brathuhn.
O-Ton Brathuhn:
Wenn wir auf den Friedhof gucken: Immer mehr Menschen sagen: Ja, der Friedhof,
da liegt nur der Körper. Der war nie beseelt an diesem Ort, aber an dem
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Straßenkreuz, an dem Ort, da hat er seinen letzten Atemzug ausgehaucht, dieser Ort
ist sozusagen Zeuge für das letzte Lebendige. Für mich hat es damit zu tun, dass
viele Rituale sich gerade ändern.
Sprecher:
Das sieht Egbert Daum ganz ähnlich: der Geographieprofessor aus dem westfälischen Verl
hat sich intensiv mit den Unfallkreuzen am Straßenrand befasst.
O-Ton Daum:
Hier, dieser Ort, wo jemand verstorben ist, auf tragische, plötzliche Weise, hat eine
besondere Qualität: Hier hat jemand sein Leben ausgehaucht, hier hat – wenn man
dran glaubt – die Seele den Körper verlassen. Und die Leute das auch als so was wie
einen spirituellen Ort empfinden.
Sprecher:
In ganz Deutschland finden sich seit rund 20 Jahren Tausende von Unfallkreuzen am
Straßenrand: Erinnerungen an den Tod meist junger Menschen.
Ein schlichtes Holzkreuz, Kerzen, Blumen, an den Baum geheftete Texte wie das Lied der
Rapperin Kyra. Anna hat es aufgeschrieben für ihren verstorbenen Bruder:
Gesang (Kyra – „Dein Tod“):
Dieser Schmerz, als du dort lagst, wie ich dich dort sah. Du sahst aus, wie ein Engel.
Dieses Lachen im Gesicht, träume ich oder nicht? Zeig mir deinen Weg, wohin führt
er dich. Ich folge dir ins Licht. Ich würde alles dafür geben, um in meinem ganzen
Leben, noch mal mit dir zu reden. Es gibt so viel, dass ich noch sagen wollte. Hörst du
mich nicht?
O-Ton Daum:
Es sind in sehr vielen Fällen doch die unmittelbaren Freunde, die sich dann auch
treffen dort und sich zusammenfinden, als wenn er noch dabei wäre, dort auch ne
Flasche Bier trinken oder eine Zigarette rauchen, was in den Augen mancher Leute
als fürchterlich erscheinen mag, aber sie machen das so.
Sprecher:
Wie Carsten. Ein Schulfreund der tödlich verunglückten Elena. Er war schon mehrmals an
der Unfallstelle, einer stark befahren Bundesstraße:
O-Ton Carsten:
Ich wollte einfach sehen, wo ist das passiert immer in der Hoffnung, es irgendwie
begreifen zu können. Ich habe immer das Gefühl gehabt, ich müsste jetzt was finden,
was mich begreifen lässt, was da passiert ist. Deshalb bin ich da auch hingefahren
und habe da auch mit zwei Freundinnen Blumen niedergelegt.
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Sprecher:
Der Tod ist noch schwerer zu ertragen, wenn die Betroffene keine Schuld trägt an der
Katastrophe. Das meint Carsten zum Tod von Elena.
O-Ton Carsten:
An der Unfallstelle selber, da war dann das totale Schweigen. Es flogen noch
Stoßstangenteile im Feld rum, der Baum war zerbröckelt, wo das Auto gegengeknallt
war. Es war alles sehr präsent, was an dem Abend passiert ist, auch wenn es nicht
wirklich da war.
Sprecher:
Und Matthias, sein Mitschüler, sucht ebenfalls die Nähe zum Unglücksort.
O-Ton Matthias:
Das ist was zwischen Trauer und Wunsch. Einmal der Wunsch, dass es nie passiert
wäre, und die Trauer, dass es passiert ist, dass man da nichts mehr gegen machen
kann. Man sagt ja immer: Solange du an sie denkst, wird sie bei dir sein. Manchmal
ist es aber nur dahin gesagt: Also es ist ein bisschen schwierig, sie direkt am Unfallort
wieder zu sich zurückzuholen, was ja auch gar nicht möglich ist, aber gedanklich,
dass man so eine Wärme spürt.
Sprecher:
Die Familie, die Freundinnen und Freunde, suchen Orte, an denen sie dem Verstorbenen
möglichst nahe sind – und das ist oft nicht mehr das Grab auf dem Friedhof.
O-Ton Fischer:
Es hat sich ein Bedürfnis Bahn gebrochen, dass zuvor offenbar unterdrückt werden
musste.
Sprecher:
Norbert Fischer ist Kulturhistoriker.
O-Ton Fischer:
Es hat verschiede Katalysatoren gegeben. Ich denke, ein entscheidendes Ereignis
war die Trauer um Lady Diana 1997 nach ihrem tragischen frühen Unfalltod. Ich
denke, der erste weltweit inszenierte Trauerfall.
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Sprecher:
Weltweite Trauer gab es auch beim Tod von Mahatma Gandhi 1948, John F. Kennedy 1963
oder Martin Luther King 1968, aber weder mit Blumen- noch Kerzenmeeren, und auch nicht
mit einem emotionalen Trauersong. Die Erinnerung an die Toten des Terroranschlags vom
11. September 2001 wird jährlich wach gehalten. An Ground Zero verlesen Hinterbliebene
die Namen der Getöteten.
O-Ton:
In Deutschland spielte dann der Tod des Fußballtorwarts Robert Enke eine wichtige
Rolle, wo nicht nur eine Stadt, sondern ein ganzes Land mitgetrauert hat. Es scheint
mir, dass diese Anlässe den Menschen Möglichkeiten geben, die Gefühle auch zu
zeigen, die sie in sich tragen.
Sprecher:
Nach dem Tod des Fußballers leuchtete ein Meer von Kerzen. Zahlreiche Gegenstände, die
die Menschen mit Robert Enke verbanden, wurden vor dem Fußballstadion abgelegt. Für
Norbert Fischer ein Beispiel, wie Menschen sich neue Wege suchen, ihrer Trauer Ausdruck
zu verleihen.
O-Ton Fischer:
Auf Friedhöfen gibt es bis heute relativ strenge Satzungen, die vorschreiben, wie man
eine Grabstätte zu gestalten hat. Diese Vorschriften sind einer postmodernen
Gesellschaft nicht mehr angemessen, sind nicht mehr zeitgemäß, und da die
Menschen auf den Friedhöfen noch nicht die Möglichkeit haben, derart persönliche,
auch kitschige Accessoires abzulegen, nutzen sie den öffentlichen Raum dafür. Da
passt der normierte Grabstein und die normierte Grabstätte nicht mehr hinein.
Sprecher:
An dem Trauerort vor dem Stadion fanden sich auch viele Kuscheltiere. Ein Phänomen, das
sich seit einigen Jahren an ganz unterschiedlichen Trauerorten beobachten lässt:
O-Ton Fischer:
Zum einen sind Kuscheltiere für die Biographie von Menschen von sehr großer
Bedeutung, weil sie einen in den frühen Jahren begleiten. Das Kuscheltier, das
können Sie auch bei Erwachsenen, bei Studierenden sehen, begleitet die Menschen
oft noch sehr lange. Das Kuscheltier hat eine hohe emotionale Ausstrahlung. Es ist
ein typischer materieller Ausdruck für Gefühle.
O-Ton Brathuhn:
Da habe ich die Vermutung, dass das Symbole für Nähe, für Weichheit, Zärtlichkeit,
für Gefühle sind. Ich glaube, da ist auch sowas Kindliches drin.
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Wir brauchen dann diese Kuschelobjekte, Liebesobjekte, und in dem wir es an diesen
Ort geben, geben wir es stellvertretend für unser Gefühl. Die Kerze ist ja sehr stark
religiös besetzt. Wir sind ein Stück säkularisiert, also werden wir versuchen, andere
Symbole zu finden, und da ist der Teddy, der sagt: Da steckt mein Herz, da steckt
meine Zuneigung zu dir drin, nimm sie.
Sprecher:
Mitte März 2016 spielte in der Fußball-Bundesliga Borussia Dortmund gegen Mainz 05. In
der Halbzeitpause erlitten zwei Dortmunder Fans einen Herzinfarkt: einer konnte reanimiert
werden, für den anderen kam jede Hilfe zu spät. Über die sozialen Netzwerke verbreitete
sich die Nachricht vom Tod rasend schnell. Die Fans beider Vereine rollten daraufhin ihre
Fahnen ein und verfolgten das Spiel schweigend. Nach dem Match erklärten die beiden
Trainer Thomas Tuchel und Martin Schmidt.
O-Ton Tuchel:
Es war eine sehr beklemmende Situation, weil ich lange Zeit gar nicht wusste, was
passiert war, und dann auch nur Gerüchte gehört habe. Wir wissen, dass es viel
wichtigere Dinge gibt als das Fußballspiel. // (Schmidt) Ich habe irgendwann gedacht,
warum ist es so ruhig im Stadion. Es ist unheimlich beeindruckend, wie schnell das
mit 80.000 Leuten durchkommuniziert wird. Ich weiß nicht, über Stille Post, über
Internet, über Handys, innerhalb weniger Minuten war es ganz still, auch die
Solidarität unter den Fans.
Sprecher:
Gegen Ende des Spiels stimmten die Fans beider Mannschaften die alte Liverpooler
Fußballhymne an:
O-Ton Fischer:
An dem Beispiel lassen sich zwei Aspekte zeigen: Zum einen die Möglichkeit, sich
schnell organisieren und verständigen zu können, zum anderen eine neue Sensibilität
im Umgang mit Tod und Trauer. Dass Fußballfans, die, wenn sie ins Stadion gehen,
doch erstmal darauf aus sind, auch laut zu sein, um ihre Mannschaft zu unterstützen,
die sind von einer Minute auf die andere komplett stumm, reagieren pietätvoll auf den
Tod, und ich fand es im Dortmunder Stadion eine schöne Erfahrung, wenn man
bedenkt, dass Zehntausende von Menschen in der Lage sind, von einer Minute auf
die andere zu trauern, um auf so einen Fall zu reagieren, wie noch Minuten zuvor.
Sprecher:
Für Norbert Fischer steht dieses Beispiel für eine neue Trauerkultur:
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O-Ton Fischer:
Nun war es so, dass man so was lange überdeckt hat. Dass man so was später erfuhr
in den Nachrichten und dann keine aktuelle Reaktion mehr möglich war. Die
Information, die sich jetzt massenhaft sofort verbreitet, zeigt, dass es den Menschen
ein Bedürfnis ist, auch am Tod einzelner, einer Person, die sie vielleicht gar nicht
kennen, Anteil zu nehmen und zu zeigen, hier kann es nicht einfach so weitergehen.
Sprecher:
Die Trauerkultur hat sich dank der digitalen Medien demokratisiert, sagt die Theologin
Swantje Luthe. Sie erforscht an der Uni Würzburg die Online-Trauerkultur und hat
beobachtet, dass bei facebook, twitter und Co. die Kirchen keine Deutungshoheit mehr
haben:
O-Ton Luthe:
Ich glaube, Kommunikation funktioniert nicht entlang an Ämtern oder Eliten, sondern
das pendelt sich neu aus, wer da was zu sagen hat. Das ist eine Form von Diskurs
und in diesem Diskurs entscheidet sich, was überzeugt.
Sprecher:
Gerade nach Terroranschlägen oder einem Amoklauf wie in München zeigen sich die
Gefühle von Trauer, Wut und Ohnmacht in neuen, oft digitalen Bahnen:
O-Ton Luthe:
Ich glaube, dass das ein wichtiger Kanal ist, aus der Sprachlosigkeit
herauszukommen. Die ganzen Nachrichten schockieren, und man weiß nicht, wohin
mit den ganzen Gefühlen, und das ist ein Kanal, der die Gefühle sichtbar macht und
auch damit Gemeinschaft stiftet.
Sprecher:
Gerade für viele ältere Menschen klingen die spontanen Beileidsbekundungen auf twitter
oder facebook manchmal auch oberflächlich. Die 31-jährige Swantje Luthe:
O-Ton Luthe:
Das kann man merkwürdig finden, es ist auch nicht für jeden die passende Form,
aber ich glaube, dass jeder Tod, der öffentlich berichtet wird, mit uns selbst zu tun hat,
uns daran erinnert, wie schnell das Leben vorbei sein kann, dass es nicht nur in
unserer Hand legt, dass wir leben und insofern finde ich, ist es auch eine Form von
virtueller Gemeinschaft, die sich da gründet.
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Sprecher:
Auch nach dem Tod des 17-jährigen Niklas, der im Mai in Bonn von drei Jugendlichen
verprügelt worden war und an den Folgen starb, gab es zahlreiche spontane
Trauerreaktionen: Kerzen, Blumen und Fotos an dem Tatort in Bad-Godesberg, eine
Facebook-Gedenkseite „Rest in Peace für Niklas“ mit mehr als 10.000 so genannten Likes.
Ein weiteres Phänomen der neuen Trauerkultur: die öffentlich geäußerte Erschütterung über
den Tod Prominenter:
O-Ton Brathuhn:
Das sind Identifikationsfiguren. Also nehmen wir Michael Jackson. Viele sind mit
Michael Jackson groß geworden. Sie haben seine Musik geliebt, sie haben seine
Texte verinnerlicht. Das heißt, auch wenn er kein leibhaftiger Freund war, so war er
ein Weggefährte. Er war ein Idol. Den lässt man nicht einfach gehen. Da zerbricht
auch ein Stück der eigenen Jugend. Ich glaube, das hat damit zu tun, dass wir uns ein
Stück Identität über diese Menschen bilden.
Sprecher:
Ebenso wie bei Michael Jackson reagierten in diesem Jahr viele Menschen betroffen auf den
Tod von Popstars wie David Bowie oder Prince. In den sozialen Netzwerken bekundeten
Tausende ihre tiefe Betroffenheit:
Zitatorin:
David Bowie hat mit seiner Musik mein ganzes Leben bereichert. Er war mein Hero - genial,
wandelbar.
Zitator:
What a sad morning. Das macht mich so traurig.
Zitatorin:
Ich bin geschockt und traurig über die Nachricht. Ich kann es nicht glauben - hatte mich so
sehr über sein neues Album gefreut.
Zitator:
David Bowie kann nicht sterben. Menschen sterben, Legenden bleiben.
Sprecher:
Viele der Trauernden sind bestürzt, auch wenn sie dem Musiker wohl nie persönlich
begegnet sind.
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O-Ton Fischer:
Persönliche Betroffenheit kann es in vielen Fällen nicht sein, wenngleich man immer
in Rechnung stellen muss, dass Popstars immer auch eine Beziehung zur eigenen
Biographie haben können, indem wir uns zu ihren Liedern möglicherweise verliebten
oder mit ihren Liedern positive Assoziationen verbinden.
Sprecher:
Die Sterbebegleiterin Sylvia Brathuhn begrüßt die neue Trauerkultur, die offen mit dem
Schmerz des Verlustes umgeht.
O-Ton Brathuhn:
Ich trauere, also bin ich. Ich denke schon, dass dieses Gefühl von Schmerz, also
dieses Zulassen, Zeugnis ablegen für meine Gefühle und andere dürfen Zeugen
davon sein, schon so etwas hat: Ich spüre mich selbst, mich gibt es wirklich.
O-Ton Lütz:
Ich glaube, Trauer ist etwas ganz Existentielles, ist eine Urerfahrung des Menschen.
Sprecher:
Der Kölner Manfred Lütz ist Psychiater, katholischer Theologe und Buchautor.
O-Ton Manfred Lütz:
Der Philosoph Karl Jaspers hat mal gesagt: die Grenzsituationen menschlicher
Existenz sind unvermeidlich. Leid, Schuld, Kampf und Tod. Angesichts des Todes
spürt man sich sehr intensiv, existentiell, das heißt, dem Tod auszuweichen heißt
oberflächlich zu leben.
Sprecher:
Der Verlust in der Familie wird mittlerweile biographisch meist spät erfahren – die Eltern und
Großeltern werden immer älter. Und der Tod wird selten unmittelbar erlebt. Fast drei Viertel
der Deutschen sterben in Krankenhäusern und Altenheimen. Ist da die Trauer um
Prominente eine Art Ersatzhandlung?
O-Ton Brathuhn:
Ich glaube nicht, es ist eine Ersatzhandlung, sondern es ist die Erlaubnis, Gefühle zu
zeigen. Gefühle, die wir sonst nicht zeigen dürfen. Es ist auch der Wunsch dabei,
unsere Gefühle zeigen zu dürfen, nicht nur die freudigen, die wir sonst uns verbieten.
In der Trauer passiert ja immer so was wie ein Identitätsbruch. Und wenn wir das jetzt
zusammenbringen mit dem Satz von Martin Buber: Der Mensch wird am Du zum Ich,
dann müssen wir uns in der Gegenwart der anderen vergegenwärtigen, wer wir
wirklich noch sind. Wer bin ich überhaupt ohne diesen Menschen?
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Sprecher:
Ohne diesen Menschen, den man als Idol verehrte:
O-Ton Brathuhn:
Wir alle haben eine Unsterblichkeitsillusion, aber es ist noch ein bisschen
schrecklicher, wenn jemand stirbt, den wir für unsterblich gehalten haben.
Sprecher:
Manche bezweifeln, dass man um einen Menschen trauern kann, den man ja gar nicht
persönlich kannte. Für sie ist das nur eine inszenierte Trauer. Manfred Lütz sieht das
anders:
O-Ton Lütz:
Ich glaube, eine Sehnsucht nach ewigen Leben, und das ist etwas Urmenschliches
und das ist schon eine Form von Trostlosigkeit, die man überspielen kann mit vielen
anderen Dingen, und ich glaube, dass aus dieser Trostlosigkeit diese ritualisierte
Verzweiflung passiert.
Sprecher:
Der Psychotherapeut und katholische Theologe Manfred Lütz hält wenig von dem neuen
Trauerkult um Prominente.
O-Ton Lütz:
Ich finde das im Grunde so eine neuheidnische Kultform. Das gab es in der Antike
schon mal. Da wurden die Kaiser mit riesigem Pathos zu Grabe getragen, auch in der
Sowjetunion, das war so eine gefeierte Verzweiflung, auch wie man das heute erlebt.
Eine religiöse Haltung zum Tod ist ja eine Haltung, die auch Trost bietet, aber Trost
gilt ja heute schon als zynisch. Also christliche Aspekte dürfen bei Trauerreden
höchstens noch am Rande vorkommen, und selbst christliche Prediger bemühen sich,
auf die Kanzel zu gehen und zu sagen: ich bin auch ratlos und dann gehen sie wieder
runter.
Sprecher:
Einen Meilenstein in dieser Entwicklung war für Manfred Lütz die Trauerfeier für Lady Diana.
Das sei eine heidnische Feier gewesen.
O-Ton Lütz:
Die fand zwar in einer christlichen Kirche statt, es war auch ein Gottesdienst, aber die
Stimmung war heidnisch, Hoffnungslosigkeit, und auch der Text des Liedes von Elton
John war ein heidnischer Text.
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Sprecher:
Manfred Lütz fordert Bekenntnisse – ein christliches Statement von der Hoffnung auf
Auferstehung und das ewige Leben. Hans-Jürgen Ludwig, der Pastoraltheologe aus Haltern,
ist da skeptisch. Bei einer Trauerfeier wie der nach der Flugzeugkatastrophe ist er mit
theologischen Aussagen eher vorsichtig.
O-Ton Ludwig:
Weil das ja eine Hoffnung ist, aber die ist ja oft in dem Moment, wo der Schmerz so
groß ist, noch nicht fühlbar, noch nicht in Sicht. Deshalb sind wir da erst mal auch
zurückhaltend. Es gibt ja oft so eine Sprachlosigkeit, wir haben uns ja auch in solchen
Phrasen erschöpft, das tröstet ja nicht, da versucht man, ein Pflaster über eine
Wunde zu kleben. Also Hoffnung übergestülpt, ist ja keine Hoffnung.
O-Ton Lütz:
Ich glaube, dass man zu viel Rücksicht nimmt auf eine säkulare Umwelt, dass man
seinen Glauben nicht mehr bekennt. Gerade in so existentiellen Situationen, und eine
Trauersituation ist eine existenzielle Situation, da soll man das sagen, was man glaubt
und vor allem soll man die Wahrheit sagen.
Sprecher:
Doch was ist die Wahrheit? Egal, ob nach einer Katastrophe wie einem Flugzeugabsturz,
nach einem Totschlag wie im Fall des 17-jährigen Niklas, nach einem Amoklauf wie kürzlich
im Münchener Einkaufszentrum oder dem Tod eines Popstars finden sich schnell Plakate
mit dem einen Wort: Warum? Darauf können auch die Theologen keine einfachen Antworten
mehr geben, sagt Hans-Jürgen Ludwig:
O-Ton Ludwig:
Ich glaube nicht, dass Gott hier bei uns eingreift wie mit einer Pinzette, und dem
schickt er seinen Krebs, da lässt er die Kinder sterben. Ich glaube, dass Gott hinter
uns steht, dass er uns begleitet. Wenn ich meinen Sohn sehe, den liebe ich auch
zutiefst, aber ich kann ihn vor seinen eigenen Lebenserfahrungen nicht bewahren. Ich
kann vielleicht stärken, dass er nicht verzweifelt am Leben. Aber ihm zu sagen, Gott
hat sich was dabei gedacht, deshalb schickt er dir jetzt diese Not, da halte ich
überhaupt nichts von. Also wenn ich das glauben würde, dann würde ich meinen Job
nicht mehr machen.
Sprecher:
Immer weniger Menschen verspüren eine Gewissheit, dass es nach dem Tod weitergeht.
Deshalb wachse die Verzweiflung vieler Menschen, meint Manfred Lütz:
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O-Ton Lütz:
Es ist eigentlich eine Form der Ritualisierung eines säkularen Umgangs mit dem Tod.
Es ist ganz merkwürdig. Ich glaube, dass angesichts des Todes sich die
Glaubensfrage stellt. Wenn ein geliebter Mensch stirbt, dann ist doch die
entscheidende Frage: Ist dieser Mensch für immer weg, ist das nur noch ein Objekt
für Würmer oder gibt es sowas wie ewiges Leben?
Sprecher:
Die Trauerkultur hat sich dramatisch gewandelt. Kirchliche Bestattungslieder wie „Befiehl du
meine Wege“ aus dem 17. Jahrhundert weichen mancherorts Popsongs wie „Time to say
Godbye“, „Someone like you“ oder „Geboren um zu leben“ von der Band Unheilig. Der
Friedhof als klassischer Ort der Trauer rückt immer mehr in den Hintergrund. Kirchliche
Rituale verblassen.
O-Ton Fischer:
Wir haben einen fundamentalen Wandel, den es so in der Bestattungskultur lange
nicht gegeben hat. Diese Freiheiten, die sich jetzt eröffnen, haben sich die Menschen
selbst genommen, haben ihn zum Teil gegen den Widerstand der Ordnungsämter
durchgesetzt, wenn sie an die Unfallkreuze an den Straßen denken.
Sprecher:
Der Kulturhistoriker Norbert Fischer spricht von einem Paradigmenwechsel:
O-Ton Fischer:
Es hat etwas von einer urdemokratischen Bewegung, wenn sich Menschen
organisieren, um ihre Trauergefühle auszudrücken. In der Tat war es so, dass
Trauerrituale über Jahrhunderte hinweg namentlich von den Kirchen fest organisiert
waren. Es waren starre Rituale, die man akzeptierte, weil die Kirchen den alltäglichen
Rahmen vorgaben. Das hat sich geändert.
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