Donnerstag, 8. September 2016 POCKING / BAD FÜSSING „Hier ist in Perfektion gearbeitet worden“ Nummer 208 NACHRICHTEN Fußgänger (88) läuft seitlich in ein Fahrrad – Prellungen / Seite 19 Offizielle Verkehrsfreigabe der neuen Rottbrücke bei Aumühle – Staatssekretär Eck lobt die Verantwortlichen Bad Füssing. Leichte Prellungen hat ein 86- Von Markus Gerauer jähriger Fußgänger erlitten, der eine RadfahrePocking/Tettenweis. Um werin übersehen hat. Wie die Polizei mitteilt, gen des großen Besucheranüberquerte der Mann am Dienstag gegen 17.40 sturms während des KarpfhaUhr den Radweg in der Kurallee. Hierbei über- mer Festes unnötige Verkehrssah er eine vorbeifahrende Radfahrerin und behinderungen auf der B 388 zu lief dieser seitlich ins Rad. Dadurch erlitt der vermeiden, hat das Staatliche Fußgänger leichte Prellungen und wurde vor- Bauamt Passau die neue Rottsorglich mit dem BRK ins KH Rotthalmünster brücke samt neuer Staatsstraße gebracht. − red 2117 bereits am vergangenen Freitag für den Verkehr freigegeBad Füssinger Freibad ben. Gestern nun fand im Rahmen eines kleinen Festakts vor ist ab Montag geschlossen Ort dann die offizielle VerkehrsBad Füssing. Die Freibadaison 2016 in Bad freigabe der Brücke statt – und Füssing geht zu Ende: Das Freibad in der Gar- zwar unter der Brücke direkt am tenstraße ist am kommenden Sonntag, 11. Ufer der Rott. Dazu war MdL September, zum letzten Mal für diese Saison Gerhard Eck, Staatssekretär im von 8.30 bis 20 Uhr geöffnet. Das teilt jetzt die Bayerischen Staatsministerium Gemeinde mit. Ab Montag, 12. September, des Innern, für Bau und Verkehr, schließt das Freibad seine Pforten. − red nach Aumühle gekommen. Treffen aller Ruhstorfer Bezirksliga-Fußballer Ruhstorf. Zur Spieler-Versammlung der ehemaligen A-Klassen-Champions treffen sich am Samstag, 10. September, sämtliche früheren Bezirksliga-Kicker des Ruhstorfer Sportvereins um 18 Uhr im Clublokal „Mathäser“ – Ehegattinnen plus Lebensgefährtinnen inklusive. Den einzigen Tagesordnungspunkt in kameradschaftlicher Runde bildet der Rückblick auf einstige Meisterschafts- und Verbandsspielzeiten vor rund vier Jahrzehnten auch anhand damaliger PNP-Berichte. − nö Ohne Führerschein 14 Personen befördert Ruhstorf. Der Fahrer eines Mercedes Kleinbusses mit 13 Sitzplätzen konnte bei einer Kontrolle auf der A 3 nicht den benötigten Führerschein vorweisen und fuhr ohne Genehmigung und Kontrollgerät. Am Dienstag um 21.20 Uhr kontrollierten Beamte der Verkehrspolizei Passau am Parkplatz Rottal Ost den rumänischen Kleinbus, der mit 14 Personen besetzt war. Bei der Führerscheinüberprüfung stellte sich heraus, dass der 29-jährige Fahrer nicht im Besitz der benötigten Fahrerlaubnis der Klasse D 1 ist. Er konnte nur die Klasse B vorweisen. Zudem hatte er keine Personenbeförderungsgenehmigung, und das eingebaute Kontrollgerät war nicht in Betrieb. Die Fahrt wurde auf dem Parkplatz beendet, der Fahrer wurde angezeigt. Nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft Passau musste er eine Sicherheitsleistung in Höhe von 300 Euro hinterlegen. Für die Weiterfahrt musste der Fahrzeughalter, der ebenfalls angezeigt wurde, einen Ersatzfahrer aus Rumänien schicken, der im Besitz der benötigten Fahrerlaubnis ist. − red Pocking: Redaktion: " 0 85 31/90 29 21, Fax 0 85 31/ 90 29 42, E-Mail: [email protected] Geschäftsstelle: " 0 85 31/90 29 0, Fax: 0 85 31/90 29 41 Öffnungszeiten: Mo. bis Do. 8−12.30 u. 13−16 Uhr, Fr. 8−13 Uhr 5,9 Millionen Euro für Straße und Brücke Und der betonte in seiner Ansprache, „dass die 5,9 Millionen Euro, die in den Neubau der Rottbrücke und die Verlegung der Staatsstraße 2117 zwischen Pocking und Tettenweis geflossen sind, gut angelegtes Geld“ sind. Überhaupt sei es dem Freistaat Bayern wichtig, auch und vor allem in den ländlichen Regionen Straßenbauprojekte voranzutreiben. „Der Straßenbau trägt zum Erhalt der jüngeren Generation in den ländlichen Bereichen bei. Deshalb investiert der Freistaat auch 400 Millionen Euro in Straßenverkehrsachsen.“ Zu diesen wichtigen Strecken im Freistaat gehöre auch die Staatsstraße 2117, die die Bundesstraßen 388 und 12 miteinander verbindet. Er gratulierte allen am Bau beteiligten zur neuen Brücke: „Hier ist in Perfektion gearbeitet worden.“ Das ging auch an die Adresse des Staatlichen Bauamts Passau, das diesen Streckenabschnitt und den Brückenneubau federführend begleitete. Dessen Leiter Robert Wufka blieb es eingangs vorbehalten, die zahlreichen Ehrengäste begrüßen zu dürfen. Vor allem bedankte er sich, wie übrigens alle Redner, bei den Grundstücksbesitzern, die Grund abgetreten hatten. „Ohne sie wäre hier gar nichts gelaufen“, machte Wufka deutlich, der nochmals auf die vorzeitige Öffnung der Brücke am vergangenen Freitag hinwies, und lobte: „Das ist gelebte Bürgernähe.“ So konnte der Ver- Symbolischer Akt der Verkehrsfreigabe der neuen Rottbrücke (v.l.): Robert Wufka, Leiter des Staatlichen Bauamts Passau, Robert Stiglmayr, Bürgermeister von Tettenweis, Franz Krah, Bürgermeister von Pocking, Staatssekretär Gerhard Eck, MdL Walter Taubeneder, Landrat Franz Meyer, Regierungsvizepräsident Helmut Graf und Ministerialrat Manfred Jung. − Fotos: Gerleigner Stadtkapelle Pocking musikalisch umrahmt wurde, wurde gegen Ende dann aber doch durch Misstöne gestört. Landwirte Hans Meier aus Ottenberg ging wutentbrannt ans Mikrofon, stellte sich als derjenige vor, der die Flächen rechts und links der neuen Straße bewirtschaftet. Misstöne von einem Grundstücksbesitzer Staatssekretär Gerhard Eck lobte: „Hier ist in Perfektion gearbeitet worden.“ Stadtpfarrer Alois Reiter (r.) und sein evangelischer Kollege Andreas Baumann erteilten der neuen Brücke den kirchlichen Segen. kehr während des Karpfhamer Festes ungehindert fließen. Das gehe nun auch auf und Dank der neuen Rottbrücke im Ortsteil Aumühle. „Ein Nadelöhr und eine gefährliche Engstelle sind beseitigt“, sagte Wufka mit Blick auf die rund 80 Meter entfernte alte Rottbrücke, die schon zum Teil abgebaut ist. Und noch eine Besonderheit neben der vorzeitigen Verkehrsfreigabe sprach Wufka an. Die neue Staatsstraße ist der erste Teil einer dreiteiligen Maßnahme mit drei Baulastträgern. Für den ersten Abschnitt, der jetzt fertig gestellt wurde, ist der Freistaat Bayern verantwortlich, Teil zwei übernimmt die Stadt Pocking und den dritten Teil, die Anbindung der B 12 an die A 94, der Landkreis. Dessen Chef, Landrat Franz Meyer, betonte in sein er Rede, „dass kaum etwas mehr Symbolkraft habe, als eine Brücke zu bauen.“ Eine Region ohne leistungsfähige Infrastruktur habe kaum Zukunft. Die Menschen würden erwarten, dass die Politik das beachte und der Heimat den Weg bereite. „Die neue Rottbrücke ist dazu ein wegweisender Schritt“, so Meyer. Pockings Bürgermeister sagt voller Freude „herzlichen Dank für diese Maßnahme“. Die neue Staatsstraße sei eine leistungsfähige Verbindung zur B 388 und auch nach Tettenweis. Pocking sei im folgenden Teilstück der Westumfahrung gefordert. „Jedoch es fehlt der Planfeststellungsbeschluss. Dieses Verfahen muss jetzt zügig abgeschlossen werden“, forderte der Bürgermeister. Dessen Tettenweiser Amtskollege Robert Stiglmayr ging vor allem auf die Erleichterung für den Verkehr ein. Er meinte: „Die neue Brücke ist eine Investition in die Verkehrssicherheit.“ Die Veranstaltung der angenehmen Töne, die mit eben solchen angenehmen Klängen der Er meinte unverblümt: „Von den Ämtern wird man als Grundbesitzer behandelt wie der letzte Dreck. 2014 bin ich falsch über den Baubeginn für die neue Brücke informiert worden. Das hat mich viel Geld gekostet.“ Bevor er weiter wettern konnte, wurde er von Wufka zur Seite genommen. Dann wieder Harmonie: Die Geistlichen erteilten der neuen Brücke den kirchlichen Segen, die Bayernhymne erklang und zum Abschluss wurde dann als symbolischer Akt der Verkehrsfreigabe ein Band durchschnitten. Dafür sperrte die Polizei für einige Minuten den Verkehr. Das war dann aber auch das letzte Mal. Denn künftig gilt auf der neuen Rottbrücke: Allzeit freie Fahrt. So funktioniert’s mit der Integration in Pocking Diakonie-Projekt „Deutschland – wie funktioniert’s?“ gestartet – Christian Walter leitet die Maßnahme – Stadt sucht weitere Helfer Von Angela Esterer Pocking. Wie würden wir uns verhalten, wenn wir plötzlich ein neues Leben zum Beispiel im Irak aufbauen müssten? Wie würden wir uns Kenntnisse über das Land und seine Gepflogenheiten aneignen, wie würden wir in einen Sportverein kommen? Was würde uns helfen, um uns besser zurechtzufinden und zu integrieren? Mit diesem Vergleich machte der evangelische Dekan Dr. Wolfgang Bub deutlich, wie gut es sei, „wenn einen dann jemand an die Hand nimmt und es Strukturen gibt, die Begegnung ermöglichen“. Genau solche Strukturen will das Diakonische Werk Passau mit seinem Projekt „Deutschland – wie funktioniert’s?“ den Flüchtlingen und Asylbewerbern – und hier vor allem Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen – in Pocking zur Verfügung stellen. Auf drei Jahre ist die Maßnahme ausgelegt – finanziert wird sie zu einem großen Teil von der Fernsehlotterie, den Rest übernehmen die evangelische Landeskirche Bayern und die Stadt Pocking. Bürgermeister Franz Krah heißt das Projekt ausdrücklich willkommen: „Pocking ist dringend darauf angewiesen“, gibt er unumwunden zu. Bisher leben über 300 Flüchtlinge und Asylsuchende in der Stadt, weitere sollen Ende September in die Gemeinschaftsunterkunft einziehen. ANZEIGE Ihre private Kleinanzeige Wir beraten Sie gerne! (0851) 802 502 Wir sind für Sie da. Zusammen und mit der finanziellen Hilfe der Fernsehlotterie stellen sie das Integrationsprojekt „Deutschland – wie funktioniert‘s?“ auf die Beine: (v.l.) Dekan Dr. Wolfgang Bub, Pfarrer Johannes Hesse, Marion Patry-Lepold vom Diakonischen Werk, Projektleiter Christian Walter, der städtische Integrationsbeauftragte Thomas Lichtblau und Bürgermeister Franz Krah. − Foto: Esterer „Wir könnten das selber gar nicht stemmen“, sagt der Rathauschef, dessen Kommune die Räumlichkeiten für das Projekt zur Verfügung stellt. Besonders freut er sich, dass man einen Projektleiter engagieren konnte, der viel Erfahrung in diesem Bereich hat. „Christian Walter ist sicherlich der richtige Mann“, so Krah. Seit 2002 war Walter bei verschiedenen Projekten von Diakonie und Stadt tätig, bekannt ist er auch als Boxtrainer beim SV Pocking. Er selbst schildert seine Stärke so: „Ich bin selbst Aussied- ler, habe die Situation selbst durchgemacht und kann die Leute daher gut verstehen, ich habe mich selbst durchgeboxt – und jetzt helfe ich anderen Flüchtlingen, Fuß zu fassen.“ Gefragt nach den wichtigsten Zielen der Integrationsarbeit sagt Walter: „Struktur! Die Jugendlichen müssen eine Richtung, einen Wegweiser haben, es ist wichtig, dass sie beschäftigt sind.“ Und diese Struktur sollen sie durch „Deutschland – wie funktioniert’s?“ bekommen. Offizieller Start des Projekts war zum 1. Sep- tember. Schon wesentlich länger sei Christian Walter involviert in die Integrationsarbeit, betont Marion Patry-Lepold vom Diakonischen Werk: Er suche Wohnung für Asylbewerber, rede mit Nachbarn, wenn es Probleme gibt. „Das ist auch eine der Stärken des Projekts: Es herrscht keine Nullpunktsituation, Herr Walter hat schon vielfältige Kontakte“, unterstreicht Dr. Bub. Kontakte, die helfen, wenn die Maßnahmen anlaufen. Los geht es damit, dass die Neuankommenden ihren neuen Wohnort kennenler- Personalisierte Ausgabe für Lesesaal (Abo.-Nr. 3636191) www.pnp.de nen, Erläuterungen zu Anlaufstellen und Behörden erhalten. Kurse soll es auch zu Aspekten von Einkauf und Ernährung, über den Umgang mit dem eigenen finanziellen Budget bis hin zur Mülltrennung geben. Kontakte will Walter herstellen zu Sportvereinen und zum Jugendzentrum. In Workshops sollen die jungen Leute die hiesigen Werte und Verhaltensregeln erfahren, etwa wie man sich an öffentlichen Orten wie einem Schwimmbad verhält. „Gesellschaftliche Kenntnisse, Systemkenntnisse sind am wichtigsten“, sagt Dr. Bub dazu. Darüber hinaus wird es Coachings geben, etwa zum Schulsystem und zu Ausbildungsmöglich- keiten, Bewerbungstrainings, Kontakte zu Firmen. Vertiefen will man außerdem die Kooperation mit anderen Beratungsstellen. Und für die Freizeit sind Ausflüge und erlebnispädagogische Maßnahmen geplant – beispielsweise Kinound Museumsbesuche oder Zeltlager. „Die Migranten sollen Strukturen kennenlernen und mitten in der Gesellschaft ankommen“, beschreibt Dr. Bub das Ziel des Projekts. Dieses soll immer wieder an die Realitäten angepasst werden – was hilft den Jugendlichen, was brauchen sie – diese Fragen seien entscheidend. Nebenbei hofft er, dass die Einheimischen Ängste und Vorurteile gegenüber den neuen Mitmenschen abbauen. So könnten Parallelgesellschaften vermieden werden. Es gebe in Pocking bereits viele Helfer – organisiert in den Helferkreisen oder als Einzelpersonen −, die bei der Integration tatkräftig mithelfen, berichtet Marion PatryLepold. Doch die Erschöpfung nehme zu, die Wartezeiten bei der Diakonie für die Asylsuchenden verlängere sich. Die Stadt sucht daher nach weiteren ehrenamtlichen Helfern. Wer sich engagieren möchte, kann sich beim Integrationsbeauftragten der Stadt Pocking, Thomas Lichtblau, unter [email protected] melden.
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