Einwendungen UVP S1 Spange - Siedlerverein Aspern Hausfeld

ABSENDER:
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Datum……………………………………..
An das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie
Abteilung IV/IVVS4
Radetzkystraße 2
1030 Wien
Betreff: UVP-Verfahren S1-Spange Seestadt GZ. BMVIT-311.401/0010-IV/IVVSALG/2016- S1 Abschnitt Knoten Raasdorf – Am Heidjöchl
EINWENDUNGEN
Bezugnehmend auf die mit Edikt kundgemachten Projektunterlagen laut
Umweltverträglichkeitsprüfungsgesetz 2000 erhebe ich Einwände gegen die Genehmigung
des Vorhabens „S1-Spange Seestadt“, “ im eigenen Namen, im Namen meiner Kinder und
Kindeskinder und begehre Parteistellung gemäß §19 UVPG (sowie den einschlägigen
materiellen Genehmigungsbestimmungen).
Luft, Lärm, Gesundheit, Klimaschutz
Das geplante Projekt führt zu erheblichen Steigerungen der Luftschadstoffe und verursacht
somit eine Beeinträchtigung meiner Gesundheit. Das Vorhabensgebiet ist bereits jetzt als
belastetes Gebiet hinsichtlich Stickstoffdioxid sowie PM10 ausgewiesen, weshalb statistisch
gesehen eine Vielzahl von Erkrankungen im betreffenden Gebiet auf diese und weitere
Luftschadstoffe zurückzuführen sind. Besonders gefährliche Ultra-Feinstaub-Partikel, welche
in der Lage sind, die Blut-Hirnschranke zu überwinden, wurden in der vorliegenden
Umweltverträglichkeitserklärung nicht ausgewiesen und keine Grenzwerte definiert! Weiters
gehe ich von einer erheblichen Steigerung des Lärms aus, was ebenfalls zu einer massiven
Beeinträchtigung meiner Gesundheit führt, speziell in der Nachtruhezeit bei geöffnetem
Fenster. Ich befürchte, dass die zusätzliche Verbauung mit Beton und Asphalt die städtische
Klimaerwärmung noch zusätzlich vorantreibt, weshalb die nächtliche Abkühlung weniger wird
und mir eine Fensterlüftung an den vielen Hitzetagen nicht mehr möglich ist.
Wasserqualität, Grundwasser
Ich gehe davon aus, dass der Oberflächen- und Grundwasserhaushalt durch
Straßenabwässer und Streusalz erheblich beeinträchtigt werden. Es zeichnet sich ab, dass
durch das o.g. Projekt die letzten Landwirtschaftsbetriebe zugrunde gehen werden und
meine Nahversorgung mit frischen landwirtschaftlichen Produkten nicht mehr möglich ist.
Landschaftsbild, Erholungswert, Regeneration
Das regionaltypische Landschaftsbild wird durch das Projekt zerstört (Schneisenbildung).
Entlang der Trasse befindet sich bebautes Wohngebiet bzw. ist dieses großflächig in
Planung. Deshalb werden die Flächen im weiteren Umfeld der S1 Spange Seestadt als
Aufenthaltsgebiet zur Nutzung für Freizeitaktivitäten und Regeneration für mich nicht mehr
ausreichend vorhanden sein. Ich befürchte daher gesundheitliche und wirtschaftliche
Nachteile, welche sich über einen längeren Zeitraum als den geprüften ergeben werden.
Abwertung Eigentum
Durch die zu erwartenden Immissionen von Luftschadstoffen und Lärm durch den Betrieb
dieses Projekts würde mein Wohneigentum eine Abwertung erfahren. Sollte das Projekt in
dieser oder ähnlicher Form genehmigt werden, mache ich bereits jetzt
Schadenersatzansprüche geltend.
Schädigung der lokalen Wirtschaft / Infrastruktur bzw. zukünftige negative
Entwicklung
Das Umland entlang der geplanten Trasse zeichnet sich bereits heute durch eine eher
schwache Nahversorgung aus. Das geplante Projekt wird zur negativen Verstärkung dieser
Situation beitragen, da noch mehr BewohnerInnen mit PKWs zu dezentralen
Einkaufszentren fahren werden. Ich erwarte somit weiter sterbende Kleinunternehmen und
landwirtschaftliche Betriebe in meiner direkten Wohnumgebung und damit längere
Versorgungswege für mich. Zukünftig werden die beruflichen Möglichkeiten für mich und
meine Kinder eingeschränkt, weil Arbeitsplätze nicht im Nahbereich meines Wohnortes,
sondern an der Stadtgrenze zu NÖ (Speckgürtel der Betriebsansiedelung) geschaffen
werden.
Steigerung der Überschuldung der ASFINAG - zusätzliche Budgetmittel, Erhöhen der
Steuerlast
Die Projekt-Betreibergesellschaft ASFINAG ist mit vielen Milliarden Euro verschuldet. Die
weitere Überschuldung des Staatsunternehmens muss u.a. auch ich als Steuerzahler
abdecken, was zur einer Erhöhung meiner Steuerlast führen wird.
Bürgerbeteiligung im Vorfeld
Als Bewohner dieses Errichtungsgebiets fühle ich mich mit all diesen ‚unkoordinierten‘ bzw.
unzureichend abgestimmten Projekten bzw. strategischen Veränderungen nicht ausreichend
beteiligt. Die notwendige Bürgerbeteiligung entsprechend der ratifizierten Aarhus-Konvention
hat nicht stattgefunden..
Aus den genannten Gründen verlange ich daher die sofortige Einstellung des UVPVerfahrens „S1- Spange Seestadt“ und die Rückführung des Projekts in eine Anrainerverträgliche Verbindungsstraße statt einer Autobahnverbindung!
Mit freundlichen Grüßen
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