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Montag,
22. August
1
Am Morgen vorgelesen
Licht und Zorn (15 Folgen)
Roman Knitzka und Claudia Michelsen lesen aus
dem Roman von Lauren Groff
Die Ehe ist ein sicherer Hafen und auch eine Zwangsjacke. So sieht es die 38-jährige amerikanische
Schriftstellerin Lauren Groff, deren dritter Roman "Fates and Furies" Präsident Obamas
Lieblingsbuch des Jahres 2015 wurde. Als "Licht und Zorn" erscheint der Roman jetzt auf Deutsch.
Lotto, der erfolgreiche Dramatiker, liebt seine Frau Mathilde. Und Mathilde liebt ihn. Dennoch hat
sie eine ganz andere Geschichte zu erzählen als er. Wie unterschiedlich die Welt aussieht für
denjenigen, der nicht auf der Sonnenseite des Lebens geboren ist, wird hier sehr deutlich
herausgestellt.
(Montag, 22. August, 8.30 - 9.00 Uhr, NDR Kultur)
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2
Zeitzeichen
Im August 1986:Eine tödliche Gaswolke entweicht aus dem Nyos-See in Kamerun
Von Anne Preger
Aufnahme des WDR
Am Morgen danach sah um den Nyos-See im Norden Kameruns auf den ersten Blick alles normal
aus: Wiesen und Bäume grün, Hütten unversehrt. Die Menschen sahen aus, als ob sie schliefen.
Doch mehr als 1700 wachten nicht mehr auf.
Die absolute Stille war unüberhörbar. Selbst die allgegenwärtigen Fliegen waren tot; Rinder lagen
starr auf den Weiden verstreut wie Kinderspielfiguren. Was war geschehen? In der Gegend um den
See wurden schon lange Geschichten erzählt von bösen Seen und aufgebrachten Geistern, die
Menschen töten. Die Erzählungen lieferten nun vielen Überlebenden des Unglücks eine Erklärung jedoch nicht den eilends angereisten Wissenschaftlern. Es sollte sich herausstellen: Es war eine
Naturkatastrophe, wie sie die Weltöffentlichkeit vorher noch nicht gekannt hatte.
(Montag, 22. August, 20.15 - 20.30 Uhr, NDR Info)
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Montag,
22. August
3
Das Gespräch
Der Psychologe Ahmad Mansour im Gespräch mit Almut Engelin
Aufnahme NDR
Immer wieder wird Ahmad Mansour von ratlosen Lehrern oder verzweifelten Müttern angerufen, die
ihre Schüler oder Kinder abdriften sehen in den Djihadismus. Mansour arbeitet in Deutschlands
erster Beratungsstelle gegen Radikalisierung. Dieser eindrucksvolle Einsatz für ein demokratisches,
gewaltfreies und friedliches, dem Grundgesetz und den Menschenrechten verpflichtetes
Zusammenleben hat dem Psychologen und Autor soeben den Carl-von-Ossietzky-Preis 2016
eingebracht. Der arabische Israeli war früher selbst Islamist. Im Gespräch mit Almut Engelien
schildert er seine Erfahrungen an deutschen Schulen und wie man Jugendliche vom Weg der
Radikalisierung abbringen kann.
Die Produktion steht nach der Ausstrahlung im Internet unter www.ardradiofestival.de zum
kostenlosen Download zur Verfügung.
(Montag, 22. August, 23.05 - 23.30 Uhr, NDR Kultur)
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Dienstag,
23. August
4
Zeitzeichen
23. August 1921: Faisal wird zum König des Irak ausgerufen
Von Tobias Mayer
Aufnahme des WDR
Eigentlich wollte Prinz Faisal einen unabhängigen großarabischen Staat gründen, doch daraus
wurde nichts. Die Briten hielten nicht, was sie den Arabern während des 1. Weltkrieges versprochen
hatten.
Faisal stammte von der Arabischen Halbinsel. Er war der Sohn des Scherifen von Mekka, ein
angesehener Mann, doch im Land von Euphrat und Tigris ein Fremder. 1921 bestieg Faisal den
Thron im Irak, viel zu sagen hatte er dort aber nicht. Die Briten bekamen 1920 vom Völkerbund das
Mandat für Mesopotamien, noch lange bestimmten sie die Politik im Irak. Sie fassten drei alte
osmanische Provinzen zu einem Staat zusammen, deren Bewohner unterschiedlicher kaum sein
konnten: im Norden die Kurden, im Süden schiitische Araber, in der Mitte des Landes die Sunniten ein Geburtsfehler der Kolonialzeit, der den Irak bis heute prägt.
(Dienstag, 23. August, 20.15 - 20.30 Uhr, NDR Info)
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Dienstag,
23. August
5
Das Gespräch
Die Publizistin Susanne Mayer im Gespräch
mit Katrin Wenzel
Aufnahme MDR
Die Folgen von gesellschaftlichem Wandel - das ist eines der immer wiederkehrenden Themen der
Publizistin Susanne Mayer. Im Fokus etwa: die verbreitete Kinderlosigkeit unter Akademikern. Die
weibliche Seite von Männern. Altwerden in Deutschland. Zuletzt hat Susanne Mayer ein Buch
geschrieben über ihr Leben in der, wie sie es ironisch nennt, Vintage-Zone des Lebens. Vintage steht bei Ihr für alt und angestaubt? Oder doch: für gereift und wertvoll? Mayer beschreibt, wie das
Altwerden wahrgenommen wird in unserer Gesellschaft, sie setzt sich auseinander mit Phantasien
der Selbstoptimierung, sie berichtet von Altersbashing. Larmoyanz bleibt bei ihr jedoch weitgehend
außen vor. Katrin Wenzel spricht mit Susanne Mayer über "Die Kunst, stilvoll älter zu werden".
Die Produktion steht nach der Ausstrahlung im Internet unter www.ardradiofestival.de zum
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(Dienstag, 23. August, 23.05 - 23.30 Uhr, NDR Kultur)
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Mittwoch,
24. August
6
Zeitzeichen
24. August 1911: Der Geburtstag des Theaterkritikers Friedrich Luft
Von Christoph Vormweg
Aufnahme des WDR
Einem Theater-Genie wie Bertolt Brecht sah Friedrich Luft sogar die Unterstützung des DDR-Staats
nach. Der "liberale Scheißer", wie sich der Kritiker selbst nannte, arbeitete zwar für die
antikommunistische "Welt". Doch ein Hetzer war er nicht.
Für den Beruf des Theaterkritikers fand der im Dritten Reich unbescholtene Friedrich Luft die
bescheidene Formel: "Das Theater singt, wir geben Echo." Der Sohn einer Schottin und eines
Berliner Studienrats bezeichnete sich gleich in seiner ersten sonntäglichen RIAS-Sendung 1946 als
"theaterbesessen". Rund zweitausend weitere folgten, die ihn zu einem Radio-Urgestein der alten
Bundesrepublik machten. Friedrich Lufts Markenzeichen: kein abgehobenes Vokabular, sondern
eine anschauliche, eingängige Klarheit, die den Berliner Jargon nicht scheute. So wurde er zu einer
Institution der Theaterkritik.
(Mittwoch, 24. August, 20.15 - 20.30 Uhr, NDR Info)
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Mittwoch,
24. August
7
Das Gespräch
Der Schriftsteller Iso Camartin im Gespräch
mit Lothar Lenz
Aufnahme WDR
Ein Land mit vier Sprachen, direkter Demokratie und stolzen Bürgern: Eigentlich könnte die
Schweiz ein Vorbild sein für das krisengeschüttelte Europa, sagt der Philosoph und Publizist Iso
Camartin im Gespräch mit Lothar Lenz.
Camartin wuchs in einer Klosterschule in Graubünden auf, war Professor für rätoromanische
Sprache in Zürich und später Kulturchef des Schweizer Fernsehens. Er sieht die gelebte Vielfalt der
Eidgenossen als Erfolgsrezept: Der Schutz von Minderheiten gehört genauso dazu wie die Pflege
gemeinsamer kultureller Wurzeln. Literarisch hat Camartin sich mit Themen beschäftigt wie dem
Fernweh nach dem Süden und der Leidenschaft für die Oper. "Seine Sätze zergehen auf der Zunge
wie Zitronensorbet", schrieb ein Kritiker.
Die Produktion steht nach der Ausstrahlung im Internet unter www.ardradiofestival.de zum
kostenlosen Download zur Verfügung.
(Mittwoch, 24. August, 23.05 - 23.30 Uhr, NDR Kultur)
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Donnerstag,
25. August
8
Zeitzeichen
25. August 1956: Der Todestag des Sexualforschers Alfred Charles Kinsey
Von Stefanie Junker
Aufnahme des WDR
1938 beginnt der Biologe Alfred Charles Kinsey Vorlesungen über die biologischen Aspekte von Ehe
und Sexualität zu halten. Aber er stellt bald fest, dass es ihm an ausreichendem
Grundlagenmaterial fehlt. Das beschafft er.
Wer - wann - wie oft - mit wem und wie lange - im Verlauf von 15 Jahren befragten Alfred Kinsey
und seine Mitarbeiter fast 20.000 Amerikanerinnen und Amerikaner verschiedener Altersstufen,
unterschiedlicher Berufe, aller sozialen Schichten, Bildungsgruppen und religiösen Orientierungen
zu ihrem geschlechtlichen Verhalten. Auch wenn Psychologen heute kritisieren, dass Kinsey die
Gefühlswelt außer Acht ließ - seine Befragungen haben die Gesellschaft verändert. Heute vor 60
Jahren starb Alfred Charles Kinsey.
(Donnerstag, 25. August, 20.15 - 20.30 Uhr, NDR Info)
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Seite
Donnerstag,
25. August
9
Das Gespräch
Die Architekturexpertin Kristin Freireiss im Gespräch mit Magdalena Kemper
Aufnahme RBB
Als Kristin Feireiss 1980 zusammen mit einer Freundin die Galerie Aedes in Berlin-Charlottenburg
eröffnete, waren beide begeisterte und unbekümmerte Autodidaktinnen. Sie ahnten nicht, dass
daraus bald das renommierte Forum für Stadtplanung und Architektur werden würde.
Seither hat Kristin Feireiss städteplanerische Debatten kritisch und mit Verve vorangetrieben, hat
über Sinn und Unsinn zeitgenössischen Bauens und Planens unerschrocken und leidenschaftlich
diskutiert. Kurz vor ihrem 70. Geburtstag lüftete Kristin Feireiss das Geheimnis ihrer Familie. Sie
wuchs als Pflegekind des Versandhausgründers und Dressurreiters Josef Neckermann auf, eine
verstörende Kindheit, geprägt von emotionaler Kälte, Leistung und Disziplin.
Die Produktion steht nach der Ausstrahlung im Internet unter www.ardradiofestival.de zum
kostenlosen Download zur Verfügung.
(Donnerstag, 25. August, 23.05 - 23.30 Uhr, NDR Kultur)
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10
Freitag,
26. August
Zeitzeichen
26. August 1841: Hoffmann von Fallersleben dichtet das "Deutschlandlied"
Von Christian Kosfeld
Aufnahme des WDR
"Wenn ich so wandelte auf der Klippe, da ward mir so eigen zu Mute, ich musste dichten ...". August
Heinrich Hoffmann von Fallersleben war ein bekannter Germanist, dichtete Hunderte von Liedern,
für Kinder, Gesangsvereine, Studenten. Bei einem Strandspaziergang auf Helgoland kamen ihm
angeblich die Zeilen in den Sinn "Deutschland, Deutschland über alles..." und "Einigkeit und Recht
und Freiheit".
1841 wurde das "Lied der Deutschen" erstmals öffentlich angestimmt, dann verschwand es in der
Versenkung. Erst Friedrich Ebert erklärte es 1922 zur Nationalhymne. Im Nationalsozialismus wurde
nur noch die erste Strophe gesungen. Und 1952 stritten Adenauer und Heuss, ob es als Hymne der
BRD noch geeignet sei. Vier Jahrzehnte hörten die europäischen Nachbarn genau hin, wer wo
welche der drei Strophen anstimmte. In Umfragen kann heute nur jeder Zweite den Text der letzten
Strophe aufsagen. Und Hoffman von Fallersleben hätte sich wohl nie träumen lassen, dass über
eine "Hymnen-Mitsingpflicht" gestritten würde - für Fußballspieler.
(Freitag, 26. August, 20.15 - 20.30 Uhr, NDR Info)
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Freitag,
26. August
Niederdeutsches Hörspiel
Graww in de Dannen
Hörspiel aus der Reihe "Schnappschuss" von Manfred Brümmer
Produktion Radio Bremen/NDR 2002
Länge: 40:37
Lüder Andersen (Wilfried Dziallas) ist Fotograf mit Leib und Seele, einer, der das Handwerk von der
Pike auf gelernt hat. Architektur und Landschaft, immer mit der schweren Großbildkamera,
langsam und sorgfältig - das ist sein Arbeitsgebiet. Der Einzelgänger erledigt seine Aufträge an
verschiedenen "Tatorten" in ganz Norddeutschland, gelegentlich begleitet und bemuttert von
seiner Exfrau Marianne Kock (Uta Stammer), die ihn mit guten Ratschlägen und warmer Kleidung
versorgt, ob er es möchte oder nicht.
Ganz gegen seinen Willen wird Lüder an seinen verschiedenen Arbeitsorten immer wieder mit der
dortigen Wirklichkeit konfrontiert. Eine kleine Kungelei unter Provinzpolitikern hier, ein bisschen
Gewaltanwendung dort, kleinere oder größere kriminelle Akte - und wo Lüder sich angewidert
abwendet, da bohrt Marianne gern noch ein bisschen nach. Wir sehen beiden über die Schulter in
die verborgensten Winkel der Provinz. Ein mal spannender, mal witziger, und oft ein etwas
melancholischer Ausblick.
Wilfried Dziallas, Uta Stammer u.v.a.
Regie: Hans Helge Ott
Manfred Brümmer (geb. am 20. Juli 1947 in Stavenhagen) war Forstwirt, Lehrausbilder,
Heimerzieher, Werbeleiter und Kabarettist. Seit 1976 ist er an der Fritz-Reuter-Bühne, seit 1998
Moderator beim NDR. Er lebt heute als Schauspieler, Dramaturg und Schauspielautor auf dem
Darß. "Graww in de Dannen" ist sein erstes Hörspiel.
(Freitag, 26. August, 21.05 - 22.00 Uhr, NDR 1 Welle Nord)
(Mittwoch, 17. August 2016, 21:05 - 22:00 Uhr, NDR 90,3)
(Montag, 29. August 2016, 19:05 - 20:00 Uhr, NDR 1 Niedersachsen)
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Freitag,
26. August
Das Gespräch
Der Schauspieler Jens Warwrczek im Gespräch mit Katrin Krämer
Aufnahme RB
Der Hamburger Jens Wawrczeck war vierzehn, als er für die Hörspielserie "Die Drei Fragezeichen"
engagiert wurde. Schauspielerische Erfahrungen brachte er sogar schon mit. Mit 13 Jahren stand
er zum ersten Mal in den Hamburger Kammerspielen auf der Bühne. Seine professionelle
Schauspielausbildung machte Jens Wawrczeck dann in Hamburg, am renommierten Max-Reinhardt
Seminar Wien und in New York. Heute lebt er abwechselnd in "Big Apple", in Paris, Berlin und
Hamburg. Und wenn er mal nicht vor der Kamera, auf der Bühne oder im Hörspielstudio arbeitet,
dann widmet er sich seinem eigenem Hörbuchlabel "audoba". Jens Wawrczeck spricht mit Katrin
Krämer über das Erfolgsgeheimnis der "Drei Fragezeichen", über das Leben in vier Metropolen, und
er verrät, wie er am besten entspannen kann.
Die Produktion steht nach der Ausstrahlung im Internet unter www.ardradiofestival.de zum
kostenlosen Download zur Verfügung.
(Freitag, 26. August, 23.05 - 23.30 Uhr, NDR Kultur)
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Sonnabend,
27. August
Zeitzeichen
27. August 1576: Der Todestag des italienischen Malers Tizian
Von Ulrike Gondorf
Aufnahme des WDR
Sein Name zählt nicht nur im Museum, sondern auch im Friseursalon: "Tizianrot" kann man sich
dort färben lassen, wenn man mit rotgoldener Lockenpracht den Modellen auf seinen Bildern
gleichen will. Die waren übrigens auch gefärbt, in Venedig war dieser Ton ganz große Mode im 16.
Jahrhundert.
Tizian war der berühmteste Maler seiner Zeit, "die Sonne unter den Sternen" wurde er genannt.
Kaiser und Päpste wollten von ihm portraitiert sein. Seine großen Bilder aus der griechischen
Mythologie oder aus der biblischen Geschichte waren begehrte Sammlerstücke und haben ihm
nicht nur Ruhm, sondern auch Reichtum eingebracht. Eins vor allem sichert Tizian bis heute einen
herausragenden Platz in der Kunstgeschichte: sein virtuoser Umgang mit der Farbe, der nicht nur
erlesene Stoffe täuschend echt wiedergibt, sondern auch Haut und Haare sinnlich und lebendig
erscheinen lässt. "Eine schlafende nackte Frau ist so schön, dass sie zu leben scheint", schrieb der
Kunstkritiker Giorgio Vasari voller Bewunderung. Und oft sind ihre Haare tizianrot.
(Sonnabend, 27. August, 19.05 - 19.20 Uhr, NDR Info)
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Sonnabend,
27. August
Das Kriminalhörspiel
Snaps
Von Oliver Bukowski
Regie: Alexander Schuhmacher
DKultur 2014
Eine Kriminalposse aus der Provinz. Im Zentrum: der degradierte dänisch-stämmige
Hauptkommissar Morten van de Jørgensen, auch Snaps genannt. Nach mehreren
Abwärtsbeförderungen ist er in der Polizeidirektion Frankfurt/Oder gelandet. Er ist nicht gerade für
seine guten Umgangsformen gegenüber Frauen berühmt. Doch Dr. Kirsten Kleeberg, Leiterin der
Dienststelle, schätzt seine unkonventionellen Ermittlungsmethoden. Zum Team gehört auch Kati
Rapek, eine Computerexpertin. Ihr erster gemeinsamer Fall führt sie nach Reetsdorf, das durch
Abwanderung trostlos geworden ist. Zwei Leichen am Rand eines Feldes sorgen für neue Konflikte
Mit Michael Rotschopf, Astrid Meyerfeldt, Nadja Engel, Melika Foroutan, Christoph, Franken,
Christian Schmidt
(Sonnabend, 27. August, 21.05 - 22.00 Uhr, NDR Info)
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Sonntag,
28. August
FORUM AM SONNTAG
Der Preis der Kultur - wie viel Geld kosten uns Theater und Oper in Norddeutschland
Von Joachim Hagen
In keinem Land der Welt ist die Dichte der Theater und Opern so groß wie in Deutschland. Aber der
Betrieb ist teuer. Schon jetzt wird jedes Ticket für die staatlich getragenen Theater- und
Opernhäuser mit durchschnittlich mehr als 100 Euro gefördert. Auch in Norddeutschland. Ist das
gerecht? Freie Schauspieler können von solchen Summen nur träumen. Und schon bald werden
sich viele Städte und Länder diese Kulturförderung nicht mehr leisten können, da im Jahr 2020 die
Schuldenbremse für die öffentlichen Haushalte greift. Rostock ist ein Beispiel dafür, wie die
Zukunft der Theater aussehen könnte. Dort wird das traditionsreiche Volkstheater verkleinert.
(Sonntag, 28. August, 6.05 - 6.30 Uhr, NDR Info)
(Sonntag, 28. August, 17.05 - 17.30 Uhr, NDR Info)
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Sonntag,
28. August
DIE REPORTAGE
Aufbau Ost
Vom anderen Leben in Klein Jasedow
Von Alexa Hennings
Eine bayerische Wohngemeinschaft - allesamt klassisch ausgebildete Musiker um Johannes
Heimrath - packte 1997 in den Alpen ihre Sachen und kam ins vorpommersche Flachland. Sie
hatten einen Spiegel-Artikel gelesen, in dem der damalige Bürgermeister von Jasedow sagte, dies
sei der "Arsch der Welt" und er wünsche sich dringend Leute mit Ideen hier, am besten Künstler.
Die Siedler, die sich zuerst gegen einen Sektenvorwurf wehren mussten, sind inzwischen
ausgezeichnet als "Ermunterer des Landes". Sie stampften eine ganze Reihe von Projekten und
Arbeitsplätzen aus dem Boden: Verlag, Manufaktur, eine Akademie zur Weiterbildung von Musikern,
landwirtschaftliche Projekte. Klein Jasedow und mit ihm die ganze Gemeinde Pulow wächst,
während der Rest des Landes schrumpft. Im vergangenen Jahr öffnete sich die ursprüngliche
Gemeinschaft - die Gründer sind mittlerweile um die 60 - und 20 neue, darunter viele junge Leute
kamen dazu. Klein Jasedow liegt längst nicht mehr dort, wo es der frühere Bürgermeister
vermutete ...
(Sonntag, 28. August, 6.30 - 7.00 Uhr, NDR Info)
(Sonntag, 28. August, 17.30 - 18.00 Uhr, NDR Info)
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Sonntag,
28. August
Glaubenssachen
Einer ist immer besser als ich
Wie Religionen und Philosophie Konkurrenz deuten
Von Irene Dänzer-Vanotti
Das kapitalistische Wirtschaftssystem lebt von der Konkurrenz. In der gegenwärtigen Phase von
digitaler Revolution und Globalisierung ist die Konkurrenz stärker und unübersichtlicher denn je.
Auch geistige Systeme wie Religionen und Weltanschauungen konkurrieren miteinander. Wenn
Konkurrenz das Ringen um die besten Lösungen ist, wirkt sie produktiv. Jeder Mensch lebt mit der
Erfahrung, dass es immer jemanden gibt, der besser, klüger, erfolgreicher oder schöner ist als er
selbst. Bieten Religionen eine Stütze bei diesem Gefühl, nicht gut genug zu sein? Hegen sie den
Wettbewerb ein oder schüren sie ihn eher? Eine Erkundung in der Lebens- und Geschäftswelt.
(Sonntag, 28. August, 8.40 - 9.00 Uhr, NDR Kultur)
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Sonntag,
28. August
Das Sonntagskonzert
Schleswig-Holstein Musik Festival 2016
Johann Friedrich Fasch: Blockflötenkonzert F-Dur
Antonio Vivaldi: Konzert E-Dur RV 269 - La Primavera Konzert C-Dur RV 443
Konzert g-Moll RV 315 - L´Estate František Jiránek: Blockflötenkonzert G-Dur
Joseph Haydn: Streichquartett B-Dur Hob. III:5
Georg Philipp Telemann:
Fantasie A-Dur / Traversflötenkonzert e-Moll
Aufzeichnung vom 14. Juli im Schleswiger Dom
Die Auftritte der Blockflötistin Dorothee Oberlinger stecken immer voller Überraschungen. Die
charmante Aachenerin, die seit zwölf Jahren am Mozarteum Salzburg lehrt und dort das Institut für
Alte Musik leitet, tritt als Solistin und Dirigentin in Personalunion auf. Kurz bevor sie ihre Professur
in Salzburg antrat, hatte Oberlinger noch das "Ensemble 1700" gegründet, mit dem sie ihre
Vorstellungen der historischen Aufführungspraxis in Klang verwandelt, aber auch jedem Experiment
offen gegenübersteht. Fantasievoll ist ihre Phrasierung und virtuos das Spiel in den
Blockflötenkonzerten von Johann Friedrich Fasch oder František Jiránek, einem böhmischen
Spätbarockkomponisten, der starb, als Mozart zwölf Jahre alt war. Oberlinger ließ beim SchleswigHolstein Musik Festival-Konzert im Schleswiger Dom aber auch der Schwester der Blockflöte, der
barocken Traversflöte, in einem Traversflötenkonzert e-Moll und der Violine als Soloinstrument in
Vivaldis Konzerten E-Dur RV 269, C-Dur RV 443 und g-Moll RV 315 Raum. Die Solisten waren hier der
Traversflötist Michael Schmidt-Casdorff und der Konzertmeister des "Ensembles 1700" Rüdiger
Lotter.
Michael Schmidt-Casdorff, Traversflöte
Rüdiger Lotter, Konzertmeister
Ensemble 1700
Blockflöte und Ltg.: Dorothee Oberlinger
(Sonntag, 28. August, 11.00 - 13.00 Uhr, NDR Kultur)
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28. August
Das Feature
Entführt oder gerettet
Das Schloss der griechischen Kinder
Von Margot Overath
RBB/DLR/ORF/NDR 2008
In den 1990-er Jahren gab der ungarische Staat nach dem Zweiten Weltkrieg enteignete
Immobilien an die alten Eigentümer zurück. So kam die in Paris lebende ungarisch-deutsche
Familie Károlyi zu einem heruntergekommenen Schloss nahe Budapest. Bei den
Instandsetzungsarbeiten entdeckte Angelica Károlyi in einem Mauerversteck Hunderte auf
Griechisch geschriebene Briefe von Kindern an ihre Eltern. Briefe, die nie abgeschickt wurden,
voller Heimweh, aber auch voller Bewunderung für die neuen, besseren Lebensbedingungen in
Ungarn. Zum ersten Mal in ihrem Leben schliefen die Kinder in Federbetten, wurden unterrichtet
und bekamen gut zu essen. Die Kinder waren während des griechischen Bürgerkriegs ihren Eltern
weggenommen und nach Ungarn gebracht worden. Sie gehörten zu den 28.600 von der
kommunistischen Partisanenarmee in sozialistische Bruderstaaten "verbrachten" Kindern. Ihnen
wurde verboten, über ihr Schicksal zu sprechen. In diesem Feature kommen die ehemaligen Kinder
zu Wort. Die Autorin Margot Overath wird mit dem Axel-Eggebrecht-Preis 2016 ausgezeichnet.
(Sonntag, 28. August, 11.05 - 12.00 Uhr, NDR Info)
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Sonntag,
28. August
Gedanken zur Zeit
Die Sehnsucht nach der einfachen Lösung
Warum so viele Amerikaner genug haben vom Politikestablishment in Washington
Von Bettina Gaus
Ein gnadenloser Polit-Clown, ein kapitalistischer Punk, ein Self-Made-Man mit halbstarker Attitüde so die geläufigen Charakterisierungen des möglichen neuen Präsidenten der USA.
Der Immobilien-Milliardär Donald Trump, der Stillosigkeit als Standard des Wahlkampfs geprägt
hat, will es dem Establishment in Washington mal so richtig zeigen. All den Unzufriedenen, die sich
nicht mehr repräsentiert fühlen, die Abstiegsängste haben und Zweifel an Staatlichkeit und
politischen Eliten, verspricht er die starke Hand und den kurzen Prozess - ein bekanntes Muster
auch diesseits des Atlantiks.
(Sonntag, 28. August, 19.05 - 19.15 Uhr, NDR Kultur)
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28. August
Zeitzeichen
28. August 1981: Der Todestag des Fußballtrainers Béla Guttmann
Von Jörg Beuthner
Aufnahme des WDR
Béla Guttmann war ein Globetrotter des Fußballs und vielleicht einer der einflussreichsten
Fußballlehrer überhaupt. Als Spieler schon ungarischer Meister feierte Béla Guttmann als Trainer
seine größten Erfolge. Er arbeitete in 13 Ländern und betreute insgesamt 25 Teams.
In den 50-er Jahren ging er nach Brasilien, revolutionierte dort Taktik und Spielweise. Der
Höhepunkt seiner Karriere blieb der zweimalige Gewinn des Europapokals mit Benfica Lissabon.
Guttmann kannte immer seinen Marktwert und war dabei nie ein Mann der Kompromisse. Als ihm
1962 nach dem zweiten spektakulären Finalsieg gegen Real Madrid eine Prämie verweigert wurde,
verließ er wutentbrannt die Portugiesen und belegte sie mit einem Fluch: Nie wieder sollte der
Verein ein Europapokal-Finale gewinnen. So kam es. Benfica Lissabon verlor in der Folge acht
Endspiele.
(Sonntag, 28. August, 19.05 - 19.20 Uhr, NDR Info)
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Sonntag,
28. August
Das Hörspiel
King of Kings
Von Oliver Sturm
Komposition: Andreas Bick
Regie: Oliver Sturm
HR 2015
King of Kings, das war der libysche Herrscher Oberst Muammar al-Gaddafi, nachdem ihn über 200
afrikanische Könige und Stammesherrscher 2008 dazu ernannten. König der Könige - das war auch
der biblische König Saul, von den israelitischen Stämmen zum Anführer bestimmt, vom Propheten
Samuel gesalbt und damit göttlich legitimiert. Gaddafi verfolgte das hehre Ziel, die libyschen
Stämme vereint in eine große Zukunft zu führen. Doch dann kamen die Konflikte mit äußeren
Feinden, die Intrigen am Hofe, der Schatten, der sich über den Geist des Herrschers senkte, seine
inneren Dämonen. Das Ende ist kläglich.
Mit Hans Peter Hallwachs, Reiner Schöne,
Effi Rabsilber, Michael Rotschopf, Samir Fuchs,
Sebastian Rudolph, Lars Rudolph, Uta Hallant, Sanam Afrashteh, Inaam Wali u.a.
(Sonntag, 28. August, 21.05 - 22.16 Uhr, NDR Info)