Helaba Volkswirtschaft/Research WOCHENAUSBLICK 19. August 2016 Zuversicht REDAKTION Dr. Stefan Mitropoulos Tel.: 0 69/91 32-46 19 [email protected] HERAUSGEBER Dr. Gertrud R. Traud Chefvolkswirt/ Leitung Research Helaba Landesbank Hessen-Thüringen MAIN TOWER Neue Mainzer Str. 52-58 60311 Frankfurt am Main Telefon: 0 69/91 32-20 24 Telefax: 0 69/91 32-22 44 1 Die Woche im Überblick............................................................................................................. 1 1.1 Chart der Woche .................................................................................................................... 1 1.2 Wochen-Quartals-Tangente ................................................................................................... 2 1.3 Finanzmarktkalender KW 34 mit Prognosen .......................................................................... 3 2 Im Fokus...................................................................................................................................... 4 2.1 Aktien: Noch Luft nach oben .................................................................................................. 4 2.2 Deutschland: 2017 wird kein schlechtes Jahr ........................................................................ 5 3 Charttechnik ............................................................................................................................... 6 4 Prognosetabelle ......................................................................................................................... 7 1 Die Woche im Überblick 1.1 Chart der Woche Christian Apelt, CFA Tel.: 0 69/91 32-47 26 Euro trotzt dem Brexit GBP USD Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research Die Publikation ist mit größter Sorgfalt bearbeitet worden. Sie enthält jedoch lediglich unverbindliche Analysen und Prognosen zu den gegenwärtigen und zukünftigen Marktverhältnissen. Die Angaben beruhen auf Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktualität wir aber keine Gewähr übernehmen können. Sämtliche in dieser Publikation getroffenen Angaben dienen der Information. Sie dürfen nicht als Angebot oder Empfehlung für Anlageentscheidungen verstanden werden. Fällt die EU auseinander und niemanden interessiert es? Das Brexit-Votum schlug zwar in Großbritannien wie eine Bombe ein – politisch, am Devisenmarkt und wohl auch wirtschaftlich. In der Eurozone hingegen verzeichneten die konjunkturellen Stimmungsindikatoren kaum Ausschläge. Von neuen politischen Turbulenzen innerhalb der EU kann nicht die Rede sein. Die Risikoaufschläge für Staatsanleihen der Eurozone sanken unter das Vor-Referendums-Niveau. Gegenüber dem US-Dollar machte der Euro seine Brexit-Verluste wett und stieg über 1,13. Ganz ohne Bremseffekte für die Eurozone bleiben die britischen Probleme zwar nicht. Sie können aber überkompensiert werden, zumal sich das US-Wachstum beschleunigt. Letzteres spricht jedoch eher für den US-Dollar. Da die Federal Reserve wohl noch gegen Jahresende eine Zinserhöhung durchführt, dürfte die US-Währung wieder die Oberhand gewinnen, ihr Renditevorteil nahm zuletzt bereits zu. Für den Euro sehen wir aufgrund seiner Resistenz aber ein geringeres Abwertungspotenzial als bislang sowohl gegenüber dem US-Dollar als auch Schweizer Franken und Japanischen Yen. H E L A B A V O L K SW I R T S C H A F T / R E S E A R C H · 1 9 . A U G U S T 2 0 1 6 · © H E L A B A 1 W OCHENAUSBLICK Claudia Windt Tel.: 0 69/91 32-25 00 1.2 Wochen-Quartals-Tangente Die Stimmung an den Finanzmärkten ist von großer Zuversicht geprägt. Ursächlich dafür ist die Entwicklung an den globalen Aktienmärkten (S. 4), die in der abgelaufenen Handelswoche z. T. neue Rekordstände erklommen haben. So ist der deutsche Leitindex DAX seit dem „Brexit-Tief“ Ende Juni mit 9.200 Punkten binnen weniger Wochen bis auf ein Jahreshoch von rund 10.800 Punkten durchmarschiert. Gleichzeitig präsentiert sich der Euro (S. 1) erstaunlich robust. Der Ölpreis zeigt sich fest, da auf eine Einigung zur Begrenzung der Fördermengen spekuliert wird. Weitaus wichtiger aber ist, dass der Ölpreis auf das günstigere fundamentale Umfeld reagiert hat. Kurzfristig – und das dürfte im Wesentlichen auch die Aktienmärkte befördert haben – drohen konjunkturell keine negativen Überraschungen. Ganz im Gegenteil! Vielmehr stellen die Frühindikatoren für die USA eine höhere Dynamik im 3. Quartal in Aussicht, während der Euroraum sein Tempo wird überwiegend halten können. Dazu trägt insbesondere die deutsche Wirtschaft bei. Wir rechnen nun hierzulande mit einem etwas höheren BIP-Wachstum für dieses und das kommende Jahr (S. 5). Die Konjunktur läuft, während die Notenbanken – insbesondere die Fed – keine Eile zeigen, den Expansionsgrad ihrer Geldpolitik zurückzuführen. In der vergangenen Handelswoche waren es vor allem die Protokolle der beiden großen Notenbanken – Fed und EZB – die für die vergleichsweise geringen Ausschläge an den Rentenmärkten verantwortlich waren. In den USA mehren sich zwar Stimmen, die für eine zeitnahe Anhebung der Leitzinsen plädieren. Indes bestätigte das jüngste Protokoll lediglich die Uneinigkeit des FOMC. Wir rechnen für Ende dieses Jahres mit einer weiteren Anhebung. Die nach wie vor rekordtiefe Verzinsung für USTreasuries, ebenso wie der vergleichsweise schwache US-Dollar spiegelt demgegenüber (noch) die Entspanntheit der Marktteilnehmer in dieser Frage. Für die EZB fällt die Antwort etwas leichter. Die europäischen Notenbanker sehen erhöhte Risiken für die Konjunktur durch das Brexit-Votum. Selbst wenn sich diese nicht materialisieren sollten, so ist die Inflation aus Sicht der EZB im Juli mit 0,2 % gegenüber dem Vorjahr zu niedrig. In vielen Ländern im Euroraum schrumpfen die Teuerungsraten sogar noch. Ohnehin gehen die europäischen Notenbanker nicht davon aus, dass sie ihr Ziel der Preisstabilität (nahe 2 %) bis 2018 erreichen. Deshalb rechnen wir mit einer Verlängerung des Ankaufprogramms über März 2017 hinaus. Von dieser geschaffenen Alternativlosigkeit sollten Aktien profitieren, selbst wenn kurzfristig eine Verschnaufpause eingelegt wird. Finanzmarktrückblick und -prognosen Veränderung seit... 31.12.2015 11.08.2016 aktueller Stand* jeweils gg. Euro, % jeweils gg. Euro Q3/2016 Q4/2016 Q1/2017 US-Dollar -3,8 -1,0 1,13 1,10 (1,05) 1,05 (1,00) 1,05 (1,00) Japanischer Yen 15,4 0,0 113 110 (105) 110 (105) 115 (110) Britisches Pfund -14,9 -0,8 0,87 0,90 0,2 0,3 1,09 1,08 Schweizer Franken in Bp 0,90 (1,05) 1,08 0,90 (1,00) 1,10 3M Euribor -17 0 -0,30 -0,30 -0,30 -0,30 3M USD Libor 19 -2 0,80 0,80 0,90 0,90 10 jähr. Bundesanleihen -68 6 -0,05 -0,10 0,10 0,15 10 jähr. Swapsatz -69 6 0,31 0,40 0,60 0,60 10 jähr. US-Treasuries -72 4 1,55 1,50 1,90 1,90 % DAX -1,9 (1,05) % Index -1,1 10.538 10.900 (10.200) 11.200 (10.800) 11.700 (11.300) % Brentöl $/B 33,7 13,2 50 Gold $/U 27,1 0,2 1.349 *Schlusskurse vom 18.08.2016 47 1.450 (42) 45 1.500 (43) 48 (45) 1.400 Bei Prognoseänderungen sind die vorherigen Werte in Klammern gesetzt Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research H E L A B A V O L K SW I R T S C H A F T / R E S E A R C H · 1 9 . A U G U S T 2 0 1 6 · © H E L A B A 2 W OCHENAUSBLICK 1.3 Finanzmarktkalender KW 34 mit Prognosen Zeit Land Periode Indikator HelabaBloom berg Vorperiode Prognose Consensus Montag, 22.08.2016 Dienstag, 23.08.2016 09:30 09:30 10:00 DE DE EZ Aug Einkaufsmanagerindex (Verarb. Gew erbe, Vorabschätzung) 53,8 53,7 53,8 Aug Einkaufsmanagerindex (Dienstleistungen, Vorabschätzung) 54,4 54,3 54,4 Aug Einkaufsmanagerindex Verarb. Gew erbe 52,0 52,0 52,0 52,9 53,0 52,9 10:00 EZ Aug Einkaufsmanagerindex Dienstleistungen 16:00 EZ Aug EU-Kommission; Saldo: Konsumentenvertrauen -7,9 -7,7 -7,9 16:00 US Jul Neubauverkäufe, Tsd. (JR) 575 575 592 0,4 1,7 0,4 1,8 0,4 1,8 5,6 5,6 5,6 Mittw och, 24.08.2016 08:00 DE Q2 BIP detailliert % q/q, s.a., kalenderbereinigt % y/y, s.a., kalenderbereinigt 16:00 US Jul Verkauf bestehender Häuser, Mio. (JR) Aug ifo-Geschäftsklima 108,3 108,5 108,3 Auftragseingang langlebige Güter, % m/m 4,0 3,5 -3,9 Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung, Tsd 265 k.A. 262 Donnerstag, 25.08.2016 10:00 DE 14:30 US Jul 14:30 US 20. Aug Freitag, 26.08.2016 Kansas City Fed Präsidentin George 00:30 US 08:00 DE Sep GfK-Konsumklima, Index 10,0 10,0 10,0 10:00 EZ Jul Geldmenge M3 % y/y 5,0 5,0 5,0 14:30 US Q2 BIP (1. Revision), % q/q (JR) 1,2 1,1 1,2 0,0 -3,9 0,0 -3,9 0,5 -4,6 16:00 Fed Präsidentin Janet Yellen spricht auf dem Symposium der Fed in Jackson Hole US im Laufe der Woche 08:00 DE Jul Importpreise % m/m % y/y Quellen: B lo o mberg, Helaba Vo lkswirtschaft/Research H E L A B A V O L K SW I R T S C H A F T / R E S E A R C H · 1 9 . A U G U S T 2 0 1 6 · © H E L A B A 3 W OCHENAUSBLICK 2 Im Fokus 2.1 Aktien: Noch Luft nach oben Markus Reinwand, CFA Tel.: 069/91 32-47 23 Aktien konnten in den vergangenen Wochen zum Teil deutlich zulegen. Charttechnik, Zyklus und eine im Vergleich zu Renten ausgesprochen ansehnliche relative Attraktivität sprechen für weiter steigende Notierungen. Seit dem Zwischentief im Juni, das durch den Brexit ausgelöst wurde, konnten die meisten Aktienindizes deutliche Kurszuwächse verbuchen. Auch angesichts der bevorstehenden saisonal eher schwierigen Phase stellt sich die Frage, ob man die Ernte erst einmal einfahren sollte. Die aktuelle Charttechnik spricht jedoch für weiter steigende Notierungen. So haben die US-Indizes S&P 500, Dow Jones Industrials und zuletzt der Nasdaq Composite neue historische Höchststände erreicht, was auf eine Fortsetzung des Aufwärtstrends hindeutet. Inzwischen konnte auch der DAX aus dem seit letztem Frühjahr bestehenden Abwärtstrendkanal ausbrechen. Charttechnik gibt grünes Licht Mit einem Anstieg von gut 20 % seit den zyklischen Tiefstständen vom Februar dieses Jahres befindet er sich nun wieder im Bullenmarkt. Zwar kann es angesichts der zuletzt gezeigten Aufwärtsdynamik durchaus zu kleineren Rücksetzern kommen. Die Erfahrung aus früheren Zyklen spricht jedoch für mittelfristig weiter anziehende Notierungen. Da Aktien im Zuge der vorausgegangenen Baisse nicht wie üblich nach unten übertrieben hatten, sondern lediglich auf ihren „fairen Wert“ zurückgefallen waren, ist jedoch verglichen mit früheren Zyklen nur mit einer unterdurchschnittlichen Erholung zu rechnen. Die Verzögerung des von uns zu Jahresbeginn avisierten Erholungskurses durch den Brexit fällt geringer aus als von uns zeitweilig erwartet, auch weil sich global allmählich eine Verbesserung im Industriesektor abzeichnet. Wir haben daher unsere Prognosen leicht angehoben. Dabei unterstellen wir, dass sich DAX und EURO STOXX 50 wieder dem oberen Rand des Bewertungsbandes (Normalbereich) der vergangenen zehn Jahre nähern. DAX: Zyklisches Muster spricht für weiteren Anstieg… …zumal Bewertung hierzulande noch moderat ist Indexiert auf das Tief vom 11.02.2016 Abweichung vom Normalwert in Standardabweichungen 16000 DAX-Entwicklung nach Bärenmärkten (seit 1960) 15000 14000 13000 Mittelwert aktueller DAX-Verlauf 12000 16000 15000 10000 Helaba-Prognose 13000 0,5 +/- Standardabweichung 9000 8000 N D J F M A M J J A S O N D J 10000 Schwächephasen nutzen 1,0 0,5 Normalbereich -0,5 0,0 DAX -1,0 billig -1,5 -2,0 -2,5 8000 -3,0 Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research 1,5 teuer 0,0 9000 F M A M J 2,0 1,5 1,0 11000 2,5 Bewertungsindikator* 2,0 14000 12000 11000 2,5 -0,5 -1,0 -1,5 -2,0 EURO STOXX 50 -2,5 -3,0 06 07 08 09 10 11 12 13 14 15 16 * bestehend aus KGV, KCV, KBV und Kehrwert Dividendenrendite Quellen: Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research Inzwischen hat die weit überwiegende Zahl der Unternehmen ihre Quartalsergebnisse veröffentlicht. Dabei konnten die DAX- und EURO STOXX 50-Unternehmen mit rund 10 % bzw. 13 % die Ergebnisschätzungen übertreffen. Da hiesige Aktien noch vergleichsweise moderat bewertet sind, haben sie u.E. auf Sicht der kommenden Monate weiteren Kursspielraum. Eine kurzfristig gegebene Anfälligkeit wird zudem gerade bei DAX und EURO STOXX 50 wohl durch eine im Vergleich zu Renten ausgesprochen ansehnliche relative Attraktivität mehr als wettgemacht. Letztere rückt mit zunehmender Dauer der ultralockeren Geldpolitik immer stärker in den Fokus der Anleger. Schließlich bieten Staatsanleihen aus den Industrieländern keine auskömmliche Rendite mehr. Die Tendenz zur Umschichtung in Aktien dürfte sich mittelfristig fortsetzen, zumal Anleger laut jüngsten Stimmungsumfragen derzeit eher vorsichtig positioniert sind. Im Sinne der Kontraindikation ist dies positiv zu bewerten. Mögliche Kursrückgänge in der aktuell saisonal kritischen Phase bieten sich daher aus unserer Sicht zum Positionsaufbau an. H E L A B A V O L K SW I R T S C H A F T / R E S E A R C H · 1 9 . A U G U S T 2 0 1 6 · © H E L A B A 4 W OCHENAUSBLICK Dr. Stefan Mütze Tel.: 0 69/91 32-38 50 2.2 Deutschland: 2017 wird kein schlechtes Jahr Eine sich allmählich bessernde Industriekonjunktur und ein wieder lebhafterer Außenhandel sollten die deutsche Wirtschaft zunehmend beflügeln. Wir erhöhen unsere Prognose für 2016 von kalenderbereinigt 1,6 % auf 1,8 % und 2017 auf 1,6 % (vorher: 1,3 %). Deutsche Industrie mit mehr Dynamik 2017 Das zweite Quartal ist mit einem Wirtschaftswachstum von 0,4 % gegenüber der Vorperiode in Deutschland leicht besser ausgefallen als von uns erwartet (0,3 %; Konsens: 0,2 %). Zudem hat das Statistische Bundesamt den Verlauf für das Jahr 2015 geändert. Beides zusammen führt zu einem höheren Wachstum für 2016. Wir haben deswegen unsere Prognose für das laufende Jahr von kalenderbereinigt 1,6 % auf 1,8 % erhöht. Auch 2017 sollte die deutsche Volkswirtschaft ihre Stärken ausspielen können. Die Treiber von 2016 – Konsum und Bau – werden auch im nächsten Jahr wirken. Die entscheidende Frage ist, ob von den Ausrüstungsinvestitionen mehr kommt. Dies würde lebhaftere Außenhandelsgeschäfte implizieren. Zumindest die Einkaufsmanager sind in den vergangenen Monaten nicht nur in Deutschland, sondern auch in den USA und China optimistischer geworden. Der negative Brexit-Effekt im Juli war außerhalb Großbritanniens überschaubar. Bei den PMIs für August sollte es in der Berichtswoche keine nennenswerten Änderungen geben. Gerade die deutsche Außenwirtschaft vermag es, aufgrund ihrer regionalen Diversifikation partielle Rückschläge zu verkraften. Eine lebhaftere deutsche Industrie wird etwas stärkere Investitionssteigerungen nach sich ziehen. Nichtsdestotrotz bleiben die politischen Risiken hoch. Impulse für die Industrie werden von einem wieder stärkeren Außenhandel ausgehen. Der Rückgang bei den Ausfuhren nach China, der das Jahr 2015 prägte, ist beendet. Der wichtige Absatzmarkt USA dürfte ebenfalls an Dynamik gewinnen. Die US-Volkswirtschaft wird die Schwäche der letzten drei Quartale überwinden. Im zweiten Halbjahr sollte sie mit annualisierten Raten zwischen 2 ½ und 3 % deutlich zulegen. Positiv für den Außenhandel ist, dass die Eurozone wieder zu einer wichtigeren Destination für hiesige Ausfuhren wird. So sind die Auftragseingänge aus dem gemeinsamen Währungsverbund im ersten Halbjahr 2016 um fast 4 % im Vorjahresvergleich gestiegen, während die gesamten Auslandsaufträge stagnierten. Insgesamt verbessern sich damit die Perspektiven für die deutsche Volkswirtschaft leicht. Wir erwarten für 2017 ein Wirtschaftswachstum von kalenderbereinigt 1,6 % (vorher: 1,3 %). Industrie wird optimistischer US-Schwäche sollte bald überwunden sein Einkaufsmanagerindizes Verarbeitendes Gewerbe* Deutsche Exporte, Index: Januar 2012 = 100 * China, Eurozone: Markit PMIs, USA: ISM-Index Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research Keine Überraschungen beim ifo-Geschäftsklima zu erwarten Das oben gezeichnete Konjunkturbild steht mit dem ifo-Geschäftsklima für August vor der nächsten Überprüfung. In den letzten drei Jahren waren die Schwankungen dieses Konjunkturindikators eher klein. Dies spiegelt wider, dass die deutsche Konjunktur zunehmend von stabilen Konsumausgaben getragen wird. Zudem wies die Industrie keine nennenswerten Schwankungen mehr auf. Insgesamt liegt das Konjunkturbarometer weiterhin auf einem überdurchschnittlichen Niveau. Für August sind keine wesentlichen Änderungen zu erwarten. Die leicht gestiegenen ZEWErwartungen und bullische Aktienmärkte liefern zwar eine schwach positive Indikation. Hingegen ist nicht ganz ausgeschlossen, dass die Brexit-Diskussion nochmals negativ gewirkt hat. H E L A B A V O L K SW I R T S C H A F T / R E S E A R C H · 1 9 . A U G U S T 2 0 1 6 · © H E L A B A 5 W OCHENAUSBLICK 3 Charttechnik Bund-Future: Trendlose Marktverfassung Widerstände: 168,00 168,13 168,86 ADX Unterstützungen: 166,65 166,50 165,63 Bund-Future (daily) Der Bund-Future kam vorübergehend unter Druck, allerdings hielt der seit April bestehende Aufwärtstrend einem Test stand. Dies ist positiv zu beurteilen. Die Indikatoren im Tages- und Wochenchart liefern aber ein uneinheitliches Bild. So pendelt der MACD um seine Triggerlinie und der ADX gibt weiter nach. Dies lässt auf eine trendlose Marktverfassung schließen. Widerstände sind im Bereich 168,00/13 sowie am Allzeithoch bei 168,86 zu finden. Erste Unterstützungen lokalisieren wir bei 166,50/65. Entscheidend ist die Marke bei 165,63. Quellen: Reuters, Helaba Volkswirtschaft/Research Ulrich Wortberg (Tel.: 069/9132-1891) Euro: Wichtige Hürden überwunden. Widerstände: Unterstützungen: MACD EUR-USD (daily) 1,1365 1,1227 1,1432 1,1173 1,1500 1,1096 Der Euro hat nach mehrfachen Versuchen die 100-Tagelinie und den Mai-Abwärtstrend überwunden. Zudem ist es ihm gelungen, in den ursprünglichen Dezember-Aufwärtstrend zurückzukehren. Die Trendlinie verläuft heute bei etwa 1,13. Aus technischer Sicht sind weitere Gewinne möglich, zumal auch die Indikatoren positiv zu beurteilen sind. MACD und Stochastic richten sich oberhalb ihrer Signallinien gen Norden, ohne dass es zu einer überkauften Marktlage gekommen ist. Widerstände sind bei 1,1430 und um 1,15 zu finden, erste Haltemarken liegen bei 1,1227/33. Quellen: Reuters, Helaba Volkswirtschaft/Research Ulrich Wortberg (Tel.: 069/9132-1891) DAX: Ein kurzfristiger Rücksetzer droht Widerstände: 10.663 10.718 10.866 Unterstützungen: 10.585 10.377 10.172 ICHIMOKU / DMI DAX (daily) Zuletzt wurden beim DAX verstärkt Schwächeanzeichen sichtbar. Zu nennen sind der lange Docht an der Tageskerze vom Montag, das am Mittwoch ausgebildete „bearish engulfing pattern“ sowie verschiedene, negative Divergenzen. Insofern könnte sich das kurzfristige, technische Bild eintrüben. Eine Voraussetzung dafür ist, dass die Begrenzung des linearen Regressionskanals (10.585) auf Schlusskursbasis unterschritten wird. Kommt es dazu, droht zunächst ein schneller Rutsch auf 10.377/10.360 bzw. 10.172 Punkte. Quellen: Reuters, Helaba Volkswirtschaft/Research Christian Schmidt (Tel.: 069/9132-2388) Bitte beachten Sie: Die Ausführungen auf dieser Seite basieren ausschließlich auf der Technischen Analyse und sind kurzfristig orientiert. Die fundamentalen Analysen mit einer mittel- und langfristigen, strategischen Ausrichtung gehen nicht in diese Betrachtungen ein. H E L A B A V O L K SW I R T S C H A F T / R E S E A R C H · 1 9 . A U G U S T 2 0 1 6 · © H E L A B A 6 W OCHENAUSBLICK 4 Prognosetabelle Euroland Bruttoinlandsprodukt Verbraucherpreise reale Veränderung gg. Vorjahr, % Veränderung gg. Vorjahr, % 2014 2015 2016p 2017p 2014 2015 2016p 2017p 0,9 1,6 1,6 1,5 0,4 0,0 0,4 1,4 Deutschland 1,6 1,5 1,8 1,6 0,9 0,3 0,6 1,5 Frankreich 0,7 1,2 1,4 1,4 0,6 0,1 0,4 1,4 Italien -0,3 0,6 0,9 1,2 0,2 0,1 0,2 1,3 Spanien 1,4 3,2 3,0 2,1 -0,2 -0,6 -0,1 1,3 Niederlande 1,4 2,0 1,4 1,7 0,3 0,2 0,7 1,2 Österreich 0,4 0,9 1,3 1,4 1,7 0,9 1,1 1,6 Griechenland 0,7 -0,3 -0,7 1,4 -1,4 -1,1 -0,1 1,0 Portugal 0,9 1,5 1,0 1,5 -0,2 0,5 0,4 1,0 Irland 8,4 26,3 4,7 3,0 0,3 0,0 0,2 1,4 Großbritannien 3,1 2,2 1,3 0,7 1,5 0,1 0,9 2,7 Schw eiz 1,9 0,8 1,0 1,3 -0,1 -1,1 -0,4 0,5 Schw eden 2,3 4,2 3,4 2,5 -0,2 0,0 0,9 1,4 Norw egen 2,2 1,6 1,3 1,4 2,0 2,1 3,4 2,2 Polen 3,3 3,6 3,0 2,7 0,0 -0,9 -0,6 2,0 Ungarn 3,7 2,9 2,0 2,7 -0,2 -0,1 0,3 2,2 Tschechien 2,0 4,2 2,4 2,5 0,4 0,3 0,8 1,9 Russland 0,6 -3,7 -1,2 1,2 7,8 15,5 7,5 5,5 USA 2,4 2,6 1,6 2,5 1,6 0,1 1,2 2,2 Japan -0,1 0,6 0,4 0,7 2,7 0,8 0,0 0,5 Asien ohne Japan 5,7 5,4 5,1 5,0 3,6 2,5 2,8 3,1 China 7,3 6,9 6,5 6,0 2,1 1,5 2,0 2,3 Indien 7,2 7,5 7,0 6,8 6,7 4,9 5,1 5,5 1,3 0,1 -0,1 1,8 10,7 13,0 17,0 14,0 0,1 -3,8 -3,0 1,0 6,3 9,0 8,5 5,5 3,2 2,9 2,7 3,1 3,1 2,8 3,2 3,4 Lateinamerika Brasilien Welt p = Prognose; BIP-Wachstum soweit verfügbar kalenderbereinigt Quellen: EIU, Macrobond, Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research H E L A B A V O L K SW I R T S C H A F T / R E S E A R C H · 1 9 . A U G U S T 2 0 1 6 · © H E L A B A 7
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