25.07.16 Wirtschaftsnews Im Fokus: Ein Monat Brexit und wenig ist passiert Seit der Brexit-Abstimmung am 23. Juni ist ein Monat vergangen. Um den Brexit ist es ruhig geworden. Grossbritannien hat wieder eine handlungsfähige Regierung, die betont, dass der Brexit geschehen werde. Beeilen damit will sie sich aber nicht und bis zu Beginn des neuen Jahres wird das formelle Austrittsgesuch auf sich warten lassen. Auch an den Finanzmärkten ist der Brexit nicht mehr allgegenwärtig. Die wirtschaftlichen Konsequenzen des Brexits sind bisher rein anekdotischer Natur. Firmen wollen die Investitionen in Grossbritannien kürzen oder stoppen. Ökonomische Organisationen wie der IWF und viele andere warnen vor den Folgen und veröffentlichen Schätzungen über die Einbussen beim Wirtschaftswachstum in Grossbritannien und anderen Teilen der Welt. Gemeinsam ist diesen Prognosen, dass sie auf einem wackligen Fundament stehen und sich nicht auf harte Fakten abstützen können. In den effektiven Wirtschaftsdaten sind bisher kaum Auswirkungen des Brexits zu sehen. Ausgenommen sind Indikatoren, die auf Umfragen bei Firmen oder Privatpersonen basieren. An den Aktienmärkten wurden die Kursverluste vom 24. Juni rasch aufgeholt. Die US-Aktien befinden sich mittlerweile gar auf einem AllzeitHöchst. Einzig die Aktien in der EU liegen noch etwas zurück, vor allem diejenigen in Südeuropa, sprich Spanien und Italien. Dies zeigt, dass die Aktienmärkte nicht davon ausgehen, dass die Weltwirtschaft durch den Brexit arg in Mitleidenschaft gezogen wird. Der Brexit ist in erster Linie eine politische Frage, die die EU unter Druck setzt. Davon sind besonders die schwächeren EU-Länder betroffen. Bei den Zinsen sieht es anders aus. Der Zinsschub nach unten nach der Brexit-Abstimmung wurde nur zum Teil korrigiert. Dies gilt auch für die Zinsen in der Schweiz. Die Rendite der 10-jährigen Eidgenossen-Anleihe war von -0.40% auf -0.60% gesunken und liegt mittlerweile bei -0.51%. Dies hat damit zu tun, dass der Markt annimmt, die Zentralbanken werden nach dem Brexit ihre Zinsen noch sehr lange nicht erhöhen können, auch nicht die Fed. Diese Annahme könnte sich aber als falsch erweisen. Bei den Währungen ist Ruhe eingekehrt. Dies gilt auch für den EUR/CHF-Kurs. Die SNB hat nach dem Brexit mit Interventionen geholfen, den Franken stabil zu halten. Mittlerweile ist dies nicht mehr nötig. Der Brexit wurde nie als Euro-Problem dargestellt. Der Euro kam deshalb nicht unter Druck, was dem Franken auch geholfen hat. Das Britische Pfund hat sich auf einem tieferen Niveau bei 1.30 zum Franken stabilisiert. Die Aussichten für das Pfund sehen aber nicht gut aus. Die Wirtschaft Grossbritanniens wird unter dem Brexit leiden, was dem Pfund für die nächsten Jahre die Phantasie raubt. Der Brexit wird die Finanzmärkte immer wieder beschäftigen, beispielsweise bei der effektiven Einreichung des Austrittsgesuches. Die Märkte werden aber immer weniger darauf reagieren. Eine gut laufende US-Wirtschaft oder die Stabilität in China sind für gute Finanzmärkte viel wichtiger. Beide sprechen für einen ruhigen Sommer an den Börsen, Brexit hin oder her. Eurozone: PMI Composite (Juli) letzter: 53.1; erwartet: 52.5; aktuell: 52.9 Grossbritannien: PMI Composite (Juli) letzter: 52.4; erwartet: 49.0; aktuell: 47.7 Der wirtschaftlich vorausschauende Einkaufsmanagerindex für die Eurozone ist im Juli weniger stark gesunken als erwartet. Er befindet sich deutlich über der Marke von 50 Punkten und zeigt damit eine Expansion der Wirtschaft an. Die Auswirkungen des Brexits sind für die Firmen auf dem Kontinent bisher gering. Stärker zeigt sich der Einfluss beim vergleichbaren Indikator für Grossbritannien. Dieser ist deutlich gefallen und deutet auf eine Schrumpfung der Wirtschaftsleistung hin. Der Fall dürfte aber überzeichnet und durch den Die Angaben in diesem Dokument und insbesondere die Beschreibung zu einzelnen Wertpapieren stellen weder eine Offerte zum Kauf der Produkte noch eine Aufforderung zu einer andern Transaktion dar. Sämtliche in diesem Dokument enthaltenen Informationen sind sorgfältig ausgewählt und stammen aus Quellen, die vom Investment Center der St.Galler Kantonalbank AG grundsätzlich als verlässlich betrachtet werden. Meinungsäusserungen oder Darstellungen in diesem Dokument können jederzeit und ohne vorherige Ankündigung geändert werden. Es wird keine Garantie oder Verantwortung bezüglich der Genauigkeit und Vollständigkeit der Informationen übernommen. Die St.Galler Kantonalbank AG ist von der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht FINMA (Einsteinstrasse 2, 3003 Bern, Schweiz, www.finma.ch) reguliert und beaufsichtigt. 25.07.16 Schock bei vielen Firmen nach dem Abstimmungsergebnis geprägt sein. Vorschau auf diese Woche Diese Woche gehört die Aufmerksamkeit der Ökonominnen und Ökonomen Janet Yellen. Eine Zinserhöhung wird am Mittwoch nicht erwartet, aber doch Hinweise darauf, wie die Fed den zukünftigen Zinspfad sieht. Diesbezüglich wird die Fed sich jedoch bedeckt halten und sich alle Optionen offen lassen. Wochenstart-Audiocast Die jüngsten politischen Entwicklungen in der Türkei haben auch wirtschaftlich ihre Spuren hinterlassen. Die Unsicherheit bezüglich Investitionen in der Türkei hat zugenommen, was sich auch an den Verlusten an den türkischen Finanzmärkten zeigt. Ob die Türkei für die europäische Wirtschaft zum Problem werden kann, beantwortet unser Strategieanalyst Beat Schiffhauer im "Wochenstart-Audiocast". Der „Wochenstart-Audiocast“ kann unter http://www.sgkb.ch/audiocasts gehört werden. Unsere Audiocast können über den folgenden Link abonniert werden: https://www.sgkb.ch/de/ueber-uns/newsletter. Aktienmärkte US-Aktienmärkte: DowJones: +0.29%, S&P500: +0.46%, Nasdaq: +0.52% Europäische Aktienmärkte: EuroStoxx50: +0.13%, DAX: -0.09%, SMI: +0.15% Asiatische Märkte: Nikkei 225: +0.10%, HangSeng: -0.29%, S&P/ASX 200: +0.59% Nach dem Kursfeuerwerk an den Börsen während der letzten drei Wochen sind die Aktienmärkte ruhiger geworden. Der Zuversicht der Anleger hat dies nicht geschadet und grössere Gewinnmitnahmen sind nicht zu erkennen. Wie während der Gewinnsaison üblich, wird das Geschehen an der Börse durch Kursbewegungen in den einzelnen Firmen, die ihre Ergebnisse präsentieren, geprägt. Der S&P500 legte in der letzten Woche 0.61% zu. Die Europäischen Aktien stiegen um 0.46% während der Swiss Performance Index 0.61% höher notierte als in der Vorwoche. Die nächsten Wochen werden weiter im Zeichen der Unternehmensgewinne für das zweite Quartal stehen. Die Erwartungen sind dabei so tief, dass die Möglichkeit positiver Überraschungen gegeben ist. Insgesamt wird der Markt durch Einzelbewegungen in den betroffenen Aktien dominiert werden. Enttäuschungen werden mit Kursverlusten abgestraft und positive Überraschungen dürften zu Kursgewinnen führen. Wie stark die guten Meldungen honoriert werden, wird ein wichtiger Indikator für die Stabilität der aktuellen Hausse sein. Wer längerfristig denkt, orientiert sich vor allem am Zustand der US-Wirtschaft. Diesbezüglich sind keine Alarmzeichen für den Aktienmarkt erkennbar. Die Daten für das zweite Quartal und auch die vorausschauenden Indikatoren deuten auf ein solides US-Wachstum hin. Eine solide Aktienallokation bleibt ein wichtiger Bestandteil des Portfolios. Rohstoffmärkte Ölpreis WTI: USD 44.07 pro Fass Goldpreis: USD 1317.81 pro Unze Es ist ruhig geworden an den Rohstoffmärkten. Die wöchentliche Publikation der Zahl der Ölförderanlagen in den USA oder die Veränderungen in den amerikanischen Lagerbeständen an Öl und Benzin, welche bis in den März den Ölpreis jeweils um mehrere Prozent nach oben oder vor allem nach unten gedrückt haben, interessiert die Finanzmärkte nicht mehr. Die Zahl der Förderanlagen in den USA nimmt seit Anfang Juni wieder zu und ist von 400 auf 447 gestiegen. Auf dem Höhepunkt im September 2014 waren es 1931 Die Angaben in diesem Dokument und insbesondere die Beschreibung zu einzelnen Wertpapieren stellen weder eine Offerte zum Kauf der Produkte noch eine Aufforderung zu einer andern Transaktion dar. Sämtliche in diesem Dokument enthaltenen Informationen sind sorgfältig ausgewählt und stammen aus Quellen, die vom Investment Center der St.Galler Kantonalbank AG grundsätzlich als verlässlich betrachtet werden. Meinungsäusserungen oder Darstellungen in diesem Dokument können jederzeit und ohne vorherige Ankündigung geändert werden. Es wird keine Garantie oder Verantwortung bezüglich der Genauigkeit und Vollständigkeit der Informationen übernommen. Die St.Galler Kantonalbank AG ist von der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht FINMA (Einsteinstrasse 2, 3003 Bern, Schweiz, www.finma.ch) reguliert und beaufsichtigt. 25.07.16 Stück. Die Lagerbestände haben von 543 Mio. Fass Rohöl auf 519 Mio. Fass abgenommen. Es ist aber üblich, dass zu Beginn der Sommerreisezeit die Lager abgebaut werden. Kapitalmärkte Renditen 10 J: USA: 1.58%; DE: -0.03%; CH: -0.51% Zu den Zinsen gibt es immer noch nicht viel zu sagen. Die Bewegungen im Zinsmarkt werden sich auch in den nächsten Tagen in engen Grenzen halten. Einzig die Fed hätte es in der Hand, etwas Bewegung in den Obligationenmarkt zu bringen. Die Betonung liegt dabei auf dem Wort „hätte“. Währungen US-Dollar in Franken: 0.9876 Euro in US-Dollar: 1.0974 Euro in Franken: 1.0838 Das Gefüge bei den Hauptwährungen Euro, Dollar und Franken ist stabil und die Kursveränderungen konzentrieren sich auf die zweite Stelle nach dem Komma. Anders sieht es bei der Türkischen Lira oder dem Argentinischen Peso aus. Die Lira hat nach dem Putschversuch und den darauf folgenden Säuberungen zum Dollar und zum Euro rund 7% an Wert verloren. In Argentinien verliert die neue Regierung zunehmend das Vertrauen der Finanzmärkte, was den Peso zum Dollar 10% nach unten gedrückt hat. Positiv ist, dass sich diese Einzelereignisse nicht auf die Währungen anderer Schwellenländer ausgebreitet haben. Thomas Stucki Investment Center Die Angaben in diesem Dokument und insbesondere die Beschreibung zu einzelnen Wertpapieren stellen weder eine Offerte zum Kauf der Produkte noch eine Aufforderung zu einer andern Transaktion dar. Sämtliche in diesem Dokument enthaltenen Informationen sind sorgfältig ausgewählt und stammen aus Quellen, die vom Investment Center der St.Galler Kantonalbank AG grundsätzlich als verlässlich betrachtet werden. Meinungsäusserungen oder Darstellungen in diesem Dokument können jederzeit und ohne vorherige Ankündigung geändert werden. Es wird keine Garantie oder Verantwortung bezüglich der Genauigkeit und Vollständigkeit der Informationen übernommen. Die St.Galler Kantonalbank AG ist von der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht FINMA (Einsteinstrasse 2, 3003 Bern, Schweiz, www.finma.ch) reguliert und beaufsichtigt.
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