Beeinflusst « Pokémon Go » bald unsere Art zu reisen?

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Datum: 24.07.2016
Picasso statt Pikachu 24. Juli 2016 17:12; Akt: 24.07.2016 18:17
Beeinflusst « Pokémon Go » bald unsere Art zu reisen?
von F. Lindegger - Die Technologie hinter « Pokémon Go » ist auch für die Tourismusbranche interessant.
Reiseziele liessen sich so besser auslasten.
Das Augmented - Reality - Spiel Pokémon Go lotst die Spieler an ausgewählte Orte.
Bild: Flickr / Eduardo Woo
Rund zwei Wochen nach der Lancierung von « Pokémon Go » , ist ein Ende des Hypes nicht absehbar.
Millionen von Spielern weltweit versuchen, möglichst alle der bunten Kreaturen einzufangen. Die Pokémon Jäger lassen sich dabei von der App gezielt an Orte wie PokeStops oder Arenen locken, wo sie Pokémons
gegeneinander kämpfen lassen.
Die Technologie, die die Pokémon - Fans spielerisch an ausgewählte Stellen führt, könnte bald auch in der
Reisebranche eine wichtige Rolle spielen. « Die Frage, wie sich Besucherströme steuern lassen, ist zentral im
Tourismus » , sagt Nicolas Mayer, Leiter Tourismus und Hotellerie bei PwC in Zürich. « Heute gibt es viele
Hotspots, wo es fast zu viele Touristen gibt. Mit der Technologie, die hinter « Pokémon Go » steckt, könnte
man die Gäste besser auf verschiedene Zeiten oder Orte verteilen » , so Mayer.
Picasso statt Pikachu
Beispielsweise könnte eine Destination in ihrer App eine Museums - Challenge integrieren. Wer dann in einem
Museum zu einem bestimmten Termin gewisse Bilder ansteuert, kriegt dafür eine Belohnung wie ein
Gratisgetränk im Museumsrestaurant. Besucher erhielten so einen Anreiz, das Museum zu einem
festgelegten Zeitpunkt zu besuchen. Analog liesse sich das Prinzip auch im Freien umsetzen, wo Touristen
etwa Sehenswürdigkeiten in einer Region anlaufen müssten, um danach ebenfalls eine Belohnung zu
erhalten.
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Bereits heute gibt es ähnliche Konzepte, wo Orte gezielt angepeilt werden müssen. « Etabliert hat sich zum
Beispiel Geocaching. Teilweise planen Leute gar ihre Reiserouten anhand der Caches » , sagt Jürg Stettler,
Leiter des Instituts für Tourismuswirtschaft der Hochschule Luzern. Geocaching ist eine Art elektronische
Schnitzeljagd, wo mit Koordinaten oder GPS - Geräten Verstecke (Caches) gefunden werden müssen. Die
fortschreitende Digitalisierung wird laut Stettler solche Angebote im Tourismus weiter verbreiten. « Zurzeit ist
aber etwa die Augmented - Reality - Technologie noch sehr aufwendig und teuer. »
Schweiz Tourismus wartet ab
Die Kombination von realen Geodaten und Augmented Reality könnte dereinst nicht nur dazu eingesetzt
werden, um Destinationen besser auszulasten. « Die Touristiker könnten die Technologie auch nutzen, um
Daten über das Bewegungs - und Kaufverhalten zu gewinnen. Das muss nicht unbedingt für jede Person
gemacht werden, sondern kann auch für ganze Gruppen geschehen » erklärt Mayer von PwC. Auf diese
Weise liessen sich die Angebote weiter verbessern und an die jeweiligen Bedürfnisse anpassen. « Es geht um
die grundsätzliche Thematik, die Kunden besser zu verstehen. »
Gibt es neben « Pokémon Go » also bald auch « Switzerland Go » für Touristen, die Jagd auf
Sehenswürdigkeiten machen? Wahrscheinlich dürfte es noch eine Weile dauern. Bei Schweiz Tourismus
heisst es dazu: « Wir haben zurzeit keine konkreten Pläne, um diese Technologie zu nutzen. Wir beobachten
die Entwicklung aber genau, schauen wie sich das Spiel verbreitet und welche Möglichkeiten sich damit für
touristische Zwecke anbieten könnten. »
Allerdings setzten bereits heute verschiedene Regionen auf innovative Apps, teilt Schweiz Tourismus mit.
Etwa das Genferseegebiet mit « Vaud:Guide » . Die App schlägt je nach Bedürfnissen, dem Ort wo sich der
Nutzer befindet, dem Wetter oder den Öffnungszeiten Aktivitäten und Sehenswürdigkeiten vor.
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