Nichtsistnormal Hilfsbereitschaftwirdimmernochbenötigt Seit ungefähr 9 Monaten leben nun Syrer, Pakistani und Iraker im Camp am ehemaligen Güterbahnhof. Der ehemalige „Schwarzen Adler“ ist mit Irakern und Afghanen seit Ende März-dassindnunauchschon3Monate-belegt.DieAufmerksamkeitundvielleichtauch NeugiervomAnfang,istderNormalitätgewichenunddiemeistenWeikersheimerbemerken dieFlüchtlingenichtwesentlich.DerAlltaghatsichfürvieleWeikersheimernichtgeändert. Dasistgutso.Esistaberzuhoffen,dassdieseaugenscheinlicheNormalität,dieimmernoch dringend benötigte Hilfsbereitschaft der Bevölkerung nicht mindert oder gar zur Gleichgültigkeitführt. InderPerspektivederMenschendiezuunsgekommensind,stelltsichdieSituationnämlich ganzandersdar.Esisteigentlichnichtsnormal.AuchwenndieAufmerksamkeitderMedien sehrnachgelassenhat,sindalleProblemenochdaundmüssenbewältigtwerden.AlleSyrer und einige wenige Iraker sind inzwischen als Flüchtlinge entsprechend der Genfer Konvention anerkannt. Sie haben schon, oder bekommen demnächst, entsprechende Papiere. Danach dürfen sie sich mit ihrem „blauen Pass“ frei bewegen. Sie könnten die Gemeinschaftsunterkunft verlassen und sich ein Leben in Deutschland aufbauen und - soweitvorhanden-denFamiliennachzugbeantragen. Dasallessiehtfürunszunächstganzeinfachaus.FürdieAsylsuchendenbeginntdamitaber dieeigentlicheProblematik.SiesindimPrinzipaufsichalleinegestellt,habeninderRegel nur sehr bescheidene Deutschkenntnisse und meist noch nicht so richtig verstanden wie Deutschland funktioniert. Oftmals haben sie auch Vorstellungen (man könnte auch sagen Illusionen)überArbeitundGeldverdienen,diemitderRealitäthierzulandenichtvielzutun hat.DiesführtimEinzelfallauchzuReaktionenundVerhaltensweisen,dienichtüberallauf Verständnisstoßen. Sie brauchen daher Begleitung auf allen Ebenen. Jobcenter und Arbeitssuche, Ausbildung und Weiterbildung, Wohnungssuche und Mietverträge, Bewältigung des täglichen Lebens undFamiliennachzug.AlldasbekommendiewenigstenohneunsereUnterstützungaufdie Reihe.Eswärealsogeradejetztsehrhilfreich,wennsichnochmehrHelferundHelferinnen in Patenschaften engagieren würden. ein Bespiel aus dem „Tagesgeschäft“ einer Patenschaft: Die einfache Nachfrage eines Asylsuchenden vor einem Vertragsabschluss bei seinem Paten/Betreuer könnte zum Beispiel schon verhindern, das er bei Verträgen - wie mehrfachgeschehen-überdenTischgezogenwirdunddaserversteht,waseinVertragin diesemLandbedeutet. Daskönntekonkretsoaussehen,dasssicheinoderauchzweiUnterstützerregelmäßigum dieBelange,SorgenundNöteeinesAsylberechtigtenkümmernundalspersönlichbekannter undvertrauterAnsprechpartnerzurVerfügungstehen. Diese„Paten“brauchenBesonnenheitundGeduld.DasGleichekannundsollaberauchvon den Flüchtlingen eingefordert werden. Es war uns allen klar, dass das Flüchtlingsproblem nicht in einem halben oder dreiviertel Jahr vorbei ist, und dass wir einen langen Atem brauchen.DieIntegrationistnocheinlangerWegundkannnichtnurvonzweidreiHandvoll Helfern bewältigt werden. Sie ist ein Gebot der Menschlichkeit und somit eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Insofern wäre es sehr wünschenswert, dass sich mehr WeikersheimerkonkretengagierenundsichumeinenAsylsuchendenoderihr„Patenkind“ kümmern.NursokönnenwirdieenormeHerausforderungdieserhumanitärenKatastrophe inunseremdirektenUmfeldbewältigenundzueinemgutenErgebnisführen. Unser Lenkungsteam hofft auch darauf, dass die zuständigen Verwaltungen die Realität immerbesserzurKenntnisnehmen,denndieMenschen–ihreKlienten-sindbereitsda.Es istundbleibteinGebotderMenschlichkeit,dassmanihnenweiterhilft.DieFluchtursachen sindnochlangenichtbeseitigtundniemandweiß,wasaufEuropanochzukommenkann. IndenKriegsgebietenistdieLagesochaotischwieehundje.Dasbeschäftigtnatürlichauch die Asylberechtigten. Sie stehen schon unter Hochspannung, wenn sich ihre Familien zwischendenFrontenbewegen.GleichzeitigmüssensiedenVerwaltungenindeneinzelnen Ländern Genüge tun und monatelang auf Termine in den deutschen Botschaften in der TürkeiundimLibanonwarten,umihrVisumzuerhalten.Hierspielensichhochdramatische und lebensbedrohende Dinge ab, da es manchmal unmöglich ist, die Botschaften durch FrontenundgeschlosseneGrenzenhindurchzuerreichen.HieristjedehelfendeHandund jedesfreundlicheWorteinSegenfürdieMenschen,diebeiunseineneueHeimatgefunden habenundwartenmüssen,bisesfürsieirgendwieweitergeht. IndiesemSinne:vielenDankandieHelferundbleibenSieunsgewogen LenkungsteamHelferkreisAsylWeikersheim
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