Wer ist Barnabas?

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Barnabas(invierTextabschnitte)
1. Zur Person: Wer ist Barnabas?
Das erste Mal taucht Barnabas in Apg 4,36-37 auf
36 Josef aber, der von den Aposteln Barnabas genannt wurde - das heißt
übersetzt: Sohn des Trostes -, ein Levit, aus Zypern gebürtig, 37der hatte
einen Acker und verkaufte ihn und brachte das Geld und legte es den
Aposteln zu Füßen.
Allgemeine Aussagen zu Barnabas
 Barnabas hieß eigentlich Joseph = übersetzt: „Er möge hinzufügen“
 Er war vom Stamm Levi. Seine Vorfahren waren also seit einer gewissen Zeit
auf Zypern ansässig. Barnabas war wohl dort geboren.
 Er verkauft sein Erbe (Land) auf Zypern und bringt den Erlös zu den
Aposteln.
- Er legt also selber einen guten Grund in der eigenen Christusnachfolge.
- Sein Anfang mit Christus wird als solide geschildert und ist vorbildlich.
- Seine Bekehrung geschieht bis „ins Portmonee hinein“
„Er brachte das Geld ...“ (v37), d.h. das ganze Geld!
- Er kann/will Leiterschaft vertrauen
 Die Apostel hatten ihm einen neuen, anderen Namen gegeben:
Sie nannten ihn Barnabas = „Sohn des Trostes“
Warum gibt man jemand so einen Namen?
Ich glaube, den Menschen und den Aposteln fiel die Fähigkeit dieses Mannes
auf, anderen Trost zu geben. Das fiel einfach allen auf.
Und mit dieser Gabe diente Barnabas und wurde zum Segen.
2. Das zweite Mal finden wir Barnabas in Apg 9,26-30
26 Als er aber nach Jerusalem kam, versuchte er, sich zu den Jüngern zu
halten; doch sie fürchteten sich alle vor ihm und glaubten nicht, dass er ein
Jünger wäre. 27 Barnabas aber nahm ihn zu sich und führte ihn zu den
Aposteln und erzählte ihnen, wie Saulus auf dem Wege den Herrn gesehen
und dass der mit ihm geredet und wie er in Damaskus im Namen Jesu frei
und offen gepredigt hätte. 28 Und er ging bei ihnen in Jerusalem ein und
aus und predigte im Namen des Herrn frei und offen.
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29 Er redete und stritt auch mit den griechischen Juden; aber sie stellten
ihm nach, um ihn zu töten. 30 Als das die Brüder erfuhren, geleiteten sie
ihn nach Cäsarea und schickten ihn weiter nach Tarsus.
Hier fallen mir drei vorbildliche Dinge auf:
2.1 „Barnabas aber nahm ihn zu sich…“
Barnabas gibt Menschen einen Raum in seinem Herzen.
 Barnabas glaubte an die Umkehr eines Saulus.
„... Barnabas aber nahm ihn zu sich ...“ – eine schöne Formulierung.
 Er glaubt an die Umkehr und Veränderung eines „Saulus“.
Wo andere sich fürchteten, mit Ablehnung und Furcht reagierten, hat er die
Fähigkeit, weiter zu sehen/ investierend zu sehen.
 Damit hebt sich von der allgemeinen Meinung ab:
„Barnabas aber ...“ Er investiert sein Vertrauen in ihn, weil er in ihm eine
Veränderung empfindet.
Frage: wen haben wir „zu uns genommen“?
 Gleiche Formulierung bei Johannes Markus
Apg 15,39 „Und sie (Paulus und Barnabas) kamen scharf aneinander, so dass
sie sich trennten. Barnabas aber nahm Markus mit sich ...“
2Tim4,11 „Markus nimm zu dir … er ist mir nützlich zum Dienst.“
2.2 „Barnabas aber führte ihn zu den Apostel...“
Da wäre Paulus sonst nie angekommen.
Geistliche Förderung hat immer etwas mit Führung und Zusammenführung zu
tun.
Man führt Menschen in ihre gottgewollte Bestimmung.
 Geistliche Förderung ist auch immer ein Dienst der Zusammenführung.
Barnabas führte ihn zu den Brüdern, zu den Aposteln.
Kinder zu den Vätern, Eltern zu den Kindern, Ehepartner zueinander, Schafe
zur Herde, usw.
 Gute und gesunde geistliche Förderung weist auch einen ganz wichtigen
Zug auf: Immer hin zur Gemeinde und Gemeinschaft der Geschwister.
2.3 „Barnabas aber… erzählte Ihnen…“
Barnabas sprach für Paulus. Er war wie ein Türöffner.
Manche von uns sitzen in Schlüsselpositionen. Ihr habt die Möglichkeit, die
Tür in den Dienst für Menschen zu öffnen bzw. zu schließen.
Er stellte sich mit seinen Worten schützend vor Paulus/ setzte sich für ihn ein/
macht sich stark.
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 Diese hier gezeigte Haltung und Verhaltensweise bei Barnabas zieht sich
wie ein roter Faden durch sein Leben. Immer wieder war er so ein
Türöffner.
Das sind drei wesentliche Grundhaltungen, die vorbildlich sind:
 Nimm jemand zu dir!
 Führe ihn! (Baue/Zeige mir ihm einen Weg auf)
 Sei ein Türöffner!
3. Der dritte Text ist Apg. 11,21-26
21 Und die Hand des Herrn war mit ihnen, und eine große Zahl wurde
gläubig und bekehrte sich zum Herrn. 22 Es kam aber die Kunde davon der
Gemeinde von Jerusalem zu Ohren; und sie sandten Barnabas, dass er nach
Antiochia ginge.
23 Als dieser dort hingekommen war und die Gnade Gottes sah, wurde er
froh und ermahnte sie alle, mit festem Herzen an dem Herrn zu bleiben;
24 denn er war ein bewährter Mann, voll heiligen Geistes und Glaubens. Und
viel Volk wurde für den Herrn gewonnen. 25 Barnabas aber zog aus nach
Tarsus, Saulus zu suchen. 26 Und als er ihn fand, brachte er ihn nach
Antiochia. Und sie blieben ein ganzes Jahr bei der Gemeinde und lehrten
viele. In Antiochia wurden die Jünger zuerst Christen genannt.
3.1 „Barnabas sah die Gnade Gottes ...“
 Barnabas sieht Gottes Wirken!
Andere sehen die Probleme. Förderer sehen die Gnade.
Dafür muss Gott uns einen Blick schenken: Gnade kann man sehen!
 Wer Gnade sieht, dessen Herz wird mit Freude erfüllt!
„Barnabas wurde froh!“
 Wer diesen Blick entwickelt, wird die gleiche Freude erleben.
Menschen kommen voran, entwickeln sich – und ich durfte mithelfen!
 Barnabas „…ermahnte/stärke/ermutigte sie alle ...“
- Ermahnung? = Ermunternde Hinweise in eine richtige Richtung!
- Er ermahnte sie alle ... = Das beinhaltet alle Typen von Menschen.
Er hatte also keine Lieblinge. Auf Jeden ging er typbedingt ein, jedoch
immer mit dem gleichen Ziel der Unterstützung und Befestigung.
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Wichtig ist, das wir Menschen niemals zu unseren Jüngern machen
Er ermahnte sie alle „...dass sie mit festem Herzen an dem Herrn bleiben sollten
...“
 Ein geistlicher Förderer bindet Leute immer an den Herrn und nie an die
eigene Person. Es geht darum, dass Menschen geistlich mündig werden.
 Es geht darum, Menschen zum Gottvertrauen und in die Christusnähe und
Christus-Abhängigkeit zu führen.
3.2 „Barnabas aber… zog aus Saulus zu suchen…“ (V.25)
Barnabas als Leiter sieht nicht nur die Zahlen – er sieht den Einzelnen!
 Barnabas erlebt hier geistliche Erweckung. Viele kamen zum Glauben (V24).
Trotz der Vielen sucht er den Einen – ein typisches Verhalten für einen
geistlichen Förderer.
 Suchen-finden-führen! – auch hier wieder die typischen Stichworte.
Paulus tut jetzt seinen Dienst unter der Begleitung von Barnabas.
 Barnabas ist der Leiter – Paulus der Praktikant
„Sie blieben bei der Gemeinde, lehrten viel Volks…“
 Hier erlebt Paulus seine erste Gemeinde. Hier übt er predigen und lehren.
Hier prägt er Menschen. Hier erhält er Anleitung und Korrektur. Hier erlebt
er die ersten Schritte und Dienste in der Gemeinde.
 Hier ist Paulus „Lehrling“. Hier erwirbt er sich Vertrauen, so dass die
Gemeinde ihm und Barnabas später das Geld der Sammlung mitgibt (11,30)
 Hier steht er eine ganze Zeit lang Gemeindeleben durch – immer und alles
unter der Anleitung eines Barnabas.
 Barnabas ist hier der Zurüster! Er hätte Paulus unten halten können, aber
er tut genau das Gegenteil.
Ich möchte noch einen vorbildlichen Punkt bei Barnabas aufzeigen
4. Wir schauen auf Apg 13,1-3
Apg 13,1-3 „Es waren aber in Antiochia in der Gemeinde Propheten und
Lehrer, nämlich Barnabas und Simeon, genannt Niger, und Luzius von
Kyrene und Manaën, der mit dem Landesfürsten Herodes erzogen worden
war, und Saulus.
2 Als sie aber dem Herrn dienten und fasteten, sprach der heilige Geist:
Sondert mir aus Barnabas und Saulus zu dem Werk, zu dem ich sie berufen
habe. 3 Da fasteten sie und beteten und legten die Hände auf sie und
ließen sie ziehen.
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Hier fällt auf, das Barnabas als der Leiter immer zuerst genannt wird.
 Er ist der Boss! Er ist der Prophet und Lehrer! Er ist der Erste!
 Danach kommt Simon – dann wird Luzius von Kyrene genannt
 Und schließlich: auch noch Saulus: Und Saulus (an vierter Stelle!)
Die Hierarchie ist klar!
Und auch der Heilige Geist spricht in dieser Reihenfolge:
„Sondert mir aus Barnabas und Saulus…“
Dann beginnt die erste Missionsreise
Seleucia – Cypern – Stadt Salamis – Paphos (13,6)
Da treffen sie einen Zauberer, der versucht, das Werk Gottes zu hindern (v.8)
Und jetzt tritt Paulus in Aktion:
„O du Kind des Teufels, du sollst blind werden…“
Es ist das erste Wunder/Zeichen, das von Paulus hier berichtet wird.
Und nun lesen wir Apg 13,13
Paulus aber und die um ihn waren, fuhren von Paphos ab und kamen nach
Perge in Pamphylien. Johannes aber trennte sich von ihnen und kehrte
zurück nach Jerusalem.
Wir erleben jetzt hier eine verdrehte Reihenfolge:
Paulus aber und die um ihn waren…
Wo ist Barnabas? Er war doch der Erste!
 Barnabas konnte ins zweite Glied zurücktreten.
Erst: „Barnabas und Paulus“ – später fast immer: „Paulus und Barnabas“.
 „Sei nett zu deinem Lehrling, denn er könnte mal dein Chef werden!“
Frage: Wie ist es, wenn dein Lehrling besser predigt als du?
Kannst du dich freuen? Oder musst du ihn klein halten? Wegschicken?
 Barnabas hatte die geistliche Haltung und Größe, den jungen Paulus über
sich hinaus zu fördern.
 Das ist vorbildlich
Schluss
Wie wäre das, wenn wir von Barnabas lernen würden?
 „Er kam dahin und sah die Gnade Gottes…“
 „Er nahm ihn zu sich und führte ihn und sprach für ihn…“
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Was wäre, wenn Gott dich heute anstößt, so wie Philippus?
Apg 8,26ff „Steh auf, gehe nach Süden auf die Straße von Jerusalem nach
Gaza… Und er stand auf und ging… geh, halte dich zu jenem Wagen…
Philippus ... hörte, wie jener (Äthiopier) den Propheten Jesaja las [und]
fragte ihn: »Verstehst du auch, was du liest?« 31 Er antwortete: »Wie
sollte ich das können, wenn mir niemand Anleitung gibt?« Dann bat er
Philippus, aufzusteigen und sich zu ihm zu setzen.“
Bei wem sitzt du? Oder: wer sitzt bei dir?
Wer ist an deiner Seite?
Barnabas gibt uns ein richtig gutes Beispiel
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