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A. Spanfellner
VIRTUAL REALITY
Die Augenoptiker des dritten Lehrjahres bastelten in ihrer Abschlusswoche sogenannte Virtual
Reality Brillen. Sie erhielten die Aufgabe herauszufinden, weshalb der Blick in diese Brillen unter
Umständen sehr anstrengend für die Augen sein kann.
In der Virtual Reality (VR) wird oder soll das Gehirn sozusagen ausgetrickst werden. Man kann in
eine Welt eintauchen, die real erscheint, aber nicht real ist. Vor jedem Auge befindet sich ein
kleines Display sowie eine Sammellinse, damit der Eindruck entsteht, dass der Bildschirm und
damit der virtuelle Raum weiter weg erscheint. Diese Brillen sind momentan noch recht teuer.
Der Effekt lässt sich aber auch erstaunlich gut mit einer aus Pappkarton und zwei Linsen selbst
zusammengebastelten VR Brille und einem Smartphone demonstrieren.
Mit geeigneten Apps kann man z.B per Street View an die unterschiedlichsten Plätze dieser Welt
„reisen“.
Blickt man in der Realität auf einen entfernten Gegenstand, ist die Augenlinse entspannt und die
Blickrichtung parallel. Blickt man aber auf ein nahes Objekt, krümmen sich die Augenlinsen, um die
Brechkraft zu erhöhen, dies nennt man Akkommodation. Ebenfalls schwenken sich die Augen von
der Parallelstellung nach innen, dies nennt man Konvergenz. Beide Vorgänge werden reflexartig
und immer gleichzeitig ausgelöst.
Schaut man nun in eine VR Brille, müssen die Augen um nahe Gegenstände zu fokussieren nicht
mehr akkommodieren, da die Sammellinsen die Arbeit der Augenlinsen übernehmen. Außerdem
befinden sich ja alle Objekte in der selben Entfernung auf dem Display. Jedoch muss man stark
konvergieren, eventuell fast schon Schielen, da sich die zwei Bilder des 3D Effektes
nebeneinander auf den Bildschirmen finden. Die natürliche Kopplung von Akkommodation und
Vergenz ist also entkoppelt. Dies ist ein ungewohntes und „unnatürliches Sehen“. Ob dies nun gut
oder schlecht für die Augen ist, ist bisher noch nicht bewiesen.
Erst basteln, dann ausprobieren!