Mehr als ein Drittel der Vermögensverwalter scheitert

Fuchs Performance-Projekt I & II
Mehr als ein Drittel der Vermögensverwalter scheitert
Nach fünf und vier Jahren Laufzeit des Performance-Projektes I und II stehen die Gewinner fest. Sie zeigten
beim Management eines mit 1,5 Millionen Euro bestückten fiktiven Portfolios gute Leistungen. Das
Gesamtergebnis der Private Banking Prüfinstanz wirft jedoch kein besonders gutes Licht auf einige
Anbieter.
Die Performance IMC Vermögensverwaltung aus Mannheim und die Dr. Kohlhase
Vermögensverwaltung aus München haben die beiden ersten Projektrunden im Performance-Projekt für
sich entschieden. Das ist ein Ergebnis des Fuchs Performance-Projektes, das der Verlag Fuchsbriefe
zusammen mit dem Institut Dr. Richter IQF ins Leben gerufen haben.
Insgesamt nahmen 102 Banken und Vermögensverwalter an der ersten und zweiten Projektrunde teil.
Kern des Projekts war die Vermögensverwaltung eines mit 1,5 Millionen Euro bestückten Portfolios
eines fiktiven Private-Banking-Kunden.
Über ein Drittel scheitert
Dabei gab es einige überraschende Erkenntnisse: In beiden Projektrunden schafften es deutlich mehr
als ein Drittel der Teilnehmer nicht, die Kundenvorgaben realer Kapitalerhalt und maximal 20 Prozent
Verlust vom erreichten Höchststand umzusetzen. „Ruhiger Schlaf“ mit möglichst geringen Ausschlägen
im Depot nach unten war dem Kunden noch nicht einmal bei der Hälfte aller Teilnehmerportfolios
vergönnt.
Dazu passt, dass jeweils 44 Prozent der Teilnehmer den anonymen Status wählten, um sich mit ihrem
Detailergebnis vor dem Blick des Beobachters zu verstecken. „Etliche haben Ihren Status von
Klarnamen zu anonym gewechselt, und wieder zurück. Das ist natürlich erlaubt, zeugt aber von keinem
ausgeprägten Selbstbewusstsein“, sagt Ralf Vielhaber, Geschäftsführer Verlag Fuchsbriefe.
Erfolgsfaktoren Strategie & Taktik
Der fundamentale Investmentansatz dominierte nicht nur zahlenmäßig das Teilnehmerfeld in beiden
Projektrunden, sondern auch vom Erfolg her. Unter den Top 10 in beiden Projektrunden war kein
Teilnehmer mit einem quantitativen, prognosefreien Anlageansatz.
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Die große Mehrheit der Teilnehmer setzte auf breite Streuung ihrer Anlagen und führte den
wesentlichen Anteil an der Rendite auf die strategische und taktische Zusammenstellung der Anlagen
zurück. Die Suche nach dem optimalen Ein- und Ausstiegszeitpunkt (Timing) spielte eine
untergeordnete Rolle.
Timing spielt untergeordnete Rolle
Während in Projektrunde I Fonds das beliebteste Anlageinstrument waren, dominierten in Projektrunde
II klar Aktien auf Einzeltitelbasis. Als Anlageklasse hatten Aktien ohnehin die Nase vorn. Auch ETF
kamen vielfach zum Einsatz, selten dagegen Optionsscheine. Insbesondere in Projektrunde II lagen mit
Dr. Kohlhase und Knapp Voith zwei Vermögensverwalter im Vorderfeld, die stark auf Anleihen setzten:
in Form von Fonds wie als Einzeltitel.
Weiter widerlegten die beiden nach Punkten bestplatzierten die Gültigkeit des Viel-bewirkt-viel-Prinzips:
So kamen die Performance IMC Vermögensverwaltung in Runde I und die Dr. Kohlhase
Vermögensverwaltungsgesellschaft in Runde II mit 24 beziehungsweise 15 Wertpapieren zurecht.
Michael Kohlhase von der gleichnamigen Gesellschaft zeigte zudem, dass man mit ruhiger Hand viel
erreichen kann: 44 Transaktionen reichten zum Sieg.
Vermögensverwalter nicht besser als Banken
Auch, wenn sie die vorderen Plätze in beiden Wettbewerben durch sehr gute Leistung erreicht haben –
die These, dass unabhängige Vermögensverwalter beim Portfoliomanagement grundsätzlich besser
sind als Banken, lässt sich nach den ersten beiden Runden im Fuchs Performance-Projekt nicht
bestätigen.
Allgemein könne laut den Testern festgestellt werden, dass konsequente Strategieeinhaltung und eine
ruhige Hand zusammen mit einer klaren Marktmeinung, zentrale Erfolgsfaktoren in der
Vermögensverwaltung sind.
Dieser Artikel erschien am 22.07.2016 unter folgendem Link:
https://www.private-banking-magazin.de/fuchs-performance-projekt-i--ii-mehr-als-ein-drittel-der-vermoegensverwalter-scheitert-1469171804/
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