S SWR-Fernsehen Kaffee oder Tee 76522 Baden-Baden Servicezeit Essen und Trinken: In 15 Minuten auf dem Tisch! - Kochen im Handumdrehen von Martina Meuth und Bernd Neuner-Duttenhofer Sendung vom 11.07.2016 (ESD beim WDR am 06.10.2012) In 15 Minuten auf dem Tisch! - Kochen im Handumdrehen Keine Zeit zum Kochen? Das ist noch lange kein Grund, zum Fertiggericht zu greifen. Es ist kein Problem, in kurzer Zeit was richtig Gutes auf den Tisch zu bringen, und zwar von A bis Z selbst gekocht. Eine Superpasta zum Beispiel geht immer; Kartoffelschnitze aus dem Ofen mit Käse überbacken; ein pfiffiges Schweinefilet aus dem Wok. Oder Avocadocreme zu Lammkoteletts. Sogar einen wunderbaren Nachtisch kann man in kurzer Zeit zaubern. Und alles steht jeweils innerhalb von 15 Minuten auf dem Tisch - garantiert. Wir haben unsere Rezepte für zwei bis drei Personen berechnet, die dritte Person etwa ein Gast oder ein oder zwei Kinder (die ja nach Alter unterschiedlichen Appetit haben). Für eine größere Runde zu kochen, erfordert natürlich immer ein wenig mehr Zeit, weil ja schließlich mehr Zutaten nötig sind. Pasta mit würzigem Spitzkohl Da wären natürlich zuallererst Pasta – sie brauchen eine gewisse Zeit, bis sie gekocht sind. Aber bis dahin kann man die tollsten Saucen zubereiten, ohne die Nudeln ja nur eine halbe Sache, nämlich eine Beilage sind. Wie lange die Pasta braucht, um gar zu sein, hängt immer von der Sorte ab. Je dünner und feiner die Nudeln, desto schneller. Wir nehmen deshalb die dünnsten, die Spaghettini. Für zwei bis drei Personen: 2-3 Frühlingszwiebeln, 3 dicke Knoblauchzehen, 2 EL Olivenöl, 1-2 rote Chilis, 4-5 in Olivenöl eingelegte Anchovis, eventuell 75 g Bauchspeck in dünnen Scheiben, 1 Rosmarinzweiglein, ½ junger Spitzkohlkopf, Salz, Pfeffer, 1 Prise Zucker, einige Basilikumstengel, 300 g Spaghettini Zuallererst das Wasser aufsetzen, mit Deckel, dann geht’s schneller. Noch schneller geht’s, wenn man einen Teil des Wassers parallel im Wasserkocher erhitzt. Nach dem Aufwallen das Kochwasser kräftig salzen: Zwei Esslöffel pro Liter. Die Zwiebeln mitsamt dem Grün in feine Ringe schneiden, Knoblauch fein würfeln oder zerquetschen. In einer beschichteten Pfanne im heißen Öl andünsten. Die zerkleinerte Chilischote zufügen, ebenso die grob gehackten Anchovis und in kleine Würfel oder Streifen geschnittenen Speck. Rosmarinnadeln klein schneiden und in die Pfanne geben. Den Kohl in feine Streifen hobeln (den dicken Strunk vorher herausschneiden) und ebenfalls mitdünsten. Mit wenig Salz (wegen des Specks), viel Pfeffer und ein wenig Zucker würzen. Zum Schluss die tropfnasse Pasta gründlich damit mischen und in vorgewärmte tiefe Teller verteilen. Das zerzupfte Basilikum darüber streuen. Beilage: Frisch geriebener Parmesan, Olivenöl zum Nachwürzen. Weißbrot oder Ciabatta. Getränk: Dazu passt ein herzhafter Weißwein oder Rosé – zum Beispiel ein Merlot Weißherbst (weiß gekeltert) oder Merlot Rosé aus Rheinhessen. Käsekartoffeln mit Speck Natürlich brauchen Kartoffeln eigentlich länger, als nur 15 Minuten, aber wir kennen einen Trick: Die Kartoffeln werden in Schnitze geschnitten. Und dann kommen sie auf einem Blech in den Ofen und sind schnell wunderbar gebräunt und weich. Für zwei bis drei Personen: 600 g mittelgroße Kartoffeln, 2-3 EL Olivenöl, grobes Salz, Pfeffer, 100 g Käse (Bergkäse, Mozzarella, Schafskäse – nach Gusto),1 Zweiglein Rosmarin, eventuell 100 g Speck oder Bacon. Außerdem: 1 Kopfsalat, Salz, Pfeffer, 3 EL milder Essig (Apfelessig), 1 TL Senf, 3 EL Olivenöl, 1 Bund Schnittlauch Den Ofen einschalten und auf 200 Grad Heißluft (220 Grad Ober- & Unterhitze) einstellen. Die Kartoffeln waschen, längs in schmale Schnitze schneiden, auf einem Blech verteilen. Mit Olivenöl beträufeln, pfeffern und dann mit den Händen wenden, damit sich das Öl gleichmäßig verteilt. Dann erst salzen. Im heißen Ofen sind sie in 10 bis 12 Minuten gar. Rosmarinnadeln hacken. Nach 12 Minuten das Backblech aus dem Ofen holen, Kartoffeln mit Käsestreifen belegen und mit Rosmarin bestreuen. Dann für eine weitere Minute in den Ofen schieben. In der Zwischenzeit den Salat putzen und waschen. Aus Öl, Essig, Salz, Pfeffer und Senf eine Marinade anrühren. Den Schnittlauch in Röllchen schneiden, die Hälfte in den Salat mischen. Die andere Hälfte über die Käsekartoffeln streuen. Tipp: Wem das zu vegetarisch ist, legt auf die Käsescheiben noch ein paar Speckoder Schinkenstreifen und lässt sie noch zwei, drei Minuten lang im Ofen knusprig werden. Beilage: Frisches Brot. Getränk: Ein frischer Riesling, der mit seiner Säure gut dazu passt und die Zunge erfrischt, ein leichter Kabinett oder QbA etwa von der Nahe. Schweinefilet aus dem Wok Die Chinesen sind ja die Weltmeister in Sachen Schnelligkeit in der Küche. Natürlich kostet das Schnibbeln der Zutaten ein bisschen Zeit. Aber bis der Reis gar ist, sind alle weiteren Handgriffe längst erledigt. Praktisch für solche Zwecke ist übrigens ein Reiskocher, für den man die Reis- und Wassermenge abmisst, einfüllt, einschaltet – und dann muss man sich um nichts mehr kümmern. Trotzdem ist am Ende ist der Reis perfekt. Für zwei bis drei Personen: 400-500 g Schweinefilet, 1 EL Speisestärke, 1 TL Sesamöl, 2 TL Sojasauce, 2 Knoblauchzehen, 1 Stück Ingwer, 1 Chilischote, 1 Frühlingszwiebel, 1 Lauchstange, 1 rote Spitzpaprika, 2 EL neutrales Öl (z.B. Erdnussöl), Salz, Pfeffer, ¼ TL Zucker, 3 EL Weißwein oder Sherry, 2 EL Brühe, 1 EL Sojasauce, 1 Händchen voll Korianderblätter (oder Petersilie) Das Fleisch quer zur Faser in dünne Scheibchen schneiden, mit Speisestärke einreiben, mit Sesamöl und Sojasauce mischen. Ingwer schälen, drüber reiben und einmassieren. Knoblauch mit der Messerklinge zerdrücken, dann grob hacken. Die Chilischote hacken, die Frühlingszwiebel in Scheibchen schneiden, die Lauchstange längs aufschlitzen, unter fließendem Wasser ausspülen und ebenso in feine Ringe schneiden. Paprika halbieren, entkernen, quer in Streifen schneiden. Den Wok erhitzen. Zuerst das neutrale Öl und ein paar Spritzer Sesamöl darin erhitzen, das Fleisch zufügen, zwei Sekunden unberührt braten, dann erst mit der Bratschaufel umwenden, dabei salzen und pfeffern. Die Würz- und schließlich auch die anderen Zutaten nacheinander zufügen, alles mit Zucker bestreuen und karamellisieren. Weißwein, Brühe und Sojasauce angießen. Alles nochmals mischen. Koriandergrün obenauf und – fertig. Beilage: Der Reis, der es geschafft hat, in der richtigen Zeit gar zu werden. Getränk: Ein Ingwertee. Im Glas 2-3 Scheibchen Ingwer, 1 TL Honig, 1 Scheibe Zitrone mit kochendem Wasser übergießen. Oder ein kräftiger, üppiger Wein, ein Sauvignon, zum Beispiel aus Baden. Oder ein Bier. Lammkoteletts mit Bulgur und Avocadocreme Gottseidank kann man inzwischen reife, also verzehrfähige Avocados kaufen. Man erkennt sie daran, dass sie nicht steinhart in der Hand liegen, sondern auf behutsamen Fingerdruck sanft nachgeben, etwa wie Butter. Wir beginnen jedoch mit den Lammkoteletts. Sie machen keine Arbeit, brauchen aber eine gewisse Zeit, um nach dem Anbraten durchzuziehen. Für zwei bis drei Personen: 8-10 Lammkoteletts, Pfeffer, Salz, 2 EL Olivenöl, 4 Knoblauchzehen, eventuell je 2 Thymian- und Rosmarinzweige, 60g Bulgur oder Couscous, 300 ml Brühe, 2-3 EL Zitronensaft, 1 Bund glatte Petersilie Avocadocreme:2 reife Avocados, 2 Frühlingszwiebeln, Schnittlauch, Salz, Pfeffer, 2 Pimentbeeren, 1 Zitrone, Chilipulver Die Lammkoteletts auf einer Seite pfeffern und salzen, mit dieser Seite ins Olivenöl in der unbeschichteten, heißen Pfanne legen, dazu ein paar zerdrückte Knoblauchzehen einige Zweige Thymian und Rosmarin hinzugeben. Die Koteletts umdrehen, auch auf der anderen Seite würzen. Jede Seite etwa eine Minute scharf braten, dann auf einem Stück Alufolie oder einem Teller zum Nachziehen 10 Minuten lang in den 80 Grad warmen Ofen stellen, bis alles Weitere fertig ist. Das Bratenöl abgießen und den Bratenfond in der Pfanne mit etwas Brühe loskochen und über den Couscous oder Bulgur (groben Hartweizengrieß) in einer Schüssel gießen. Der kann dann ausquellen. Petersilie feinhacken, das Grün der Frühlingszwiebeln (von der Avocadocreme) in feine Röllchen schneiden, Knoblauch fein würfeln und zum Bulgur geben. Zusammen mit viel Zitronensaft untermischen. Mit Salz abschmecken. So entsteht eine herrliche Beilage, die dann nachher, wenn die Koteletts fertig sind, auch noch den Saft aufnehmen wird, den sie beim Nachziehen abgegeben haben. Die Avocados halbieren, mit einem Löffel auskratzen. Falls sich im Fruchtfleisch bereits Fäden ausgebildet haben - dann war die Avocado ein wenig zu alt - durch ein Sieb streifen. (Dann wird’s aber knapp mit der Zeit.) Das fein gewürfelte Weiße der Frühlingszwiebeln dazu, viel Schnittlauch, Pfeffer, Piment, Chili und Salz, vor allem reichlich Zitronensaft – kein Öl. Die Avocado gilt ja als die Butter des Urwalds, sie enthält reichlich Fett, das übrigens sehr bekömmlich und leicht verdaulich ist. Servieren: Jeweils ein Bett von Bulgur oder Couscous auf einem Teller setzen. Darauf die Lammkoteletts drapieren, die Avocadocreme mit einem Esslöffel zu Nocken formen und daneben setzen. Getränk: Ein runder Spätburgunder, zum Beispiel vom Kaiserstuhl. Fischfilet in Safransauce Fisch ist ja ohnehin blitzschnell gar - gedünstet oder gedämpft. Aus dem Saft, den er dabei abgibt, entsteht aber auch eine fabelhafte Sauce. Für zwei bis drei Personen: 300-400 g Fischfilet (man kann jegliches Fischfilet verwenden, Rotbarsch, Kabeljau, Seelachs, Lotte/Seeteufel – was immer der Fischhändler gerade im Angebot hat); Salz, Pfeffer, Currypulver, 2 EL Olivenöl, Für die Sauce: 1 Zwiebel, 2 EL Butter, 1 Glas säuerlicher Weißwein, 150 g Sahne oder Crème fraîche, einige Safranfäden, Zitronensaft, Salz Die Filets in zweifingerdicke Portionsstücke schneiden, auf beiden Seiten mit Salz, Pfeffer und Currypulver würzen, mit Olivenöl beträufeln, auf einer Platte anordnen. Als erstes mit der Sauce beginnen: Die feingehackte Zwiebel in Butter weich dünsten, salzen, Wein zufügen, einkochen. Erst dann die Sahne angießen und leise köcheln lassen, bis die Sauce cremig ist. Am Ende den Safran in etwas Sauce auflösen, in die Sauce rühren und alles mit dem Pürierstab glatt mixen. Abschmecken, vor allem mit Zitronensaft und Salz – und am Ende noch den Fischsaft, der sich auf dem Dämpfteller gesammelt hat, untermixen. Der Fisch wurde inzwischen im mit Wasser gefüllten Dämpftopf (kann auch ein Wok sein), Bambuskorb oder Dampfgarer gegart. Dabei werden die Filetstücke auf dem Telelr liegend vom kochend heißen Wasserdampf umspült. Schon in 3-4 Minuten sind sie gar. Servieren: Auf vorgewärmten Tellern einen Spiegel Sauce geben, die Fischfilets darauf elegant anrichten. Eventuell mit Schnittlauchöl beträufeln: Dafür zwei Esslöffel Schnittlauchröllchen mit 4-5 EL Olivenöl und etwas Salz glatt mixen (nicht zur Zubereitungszeit hinzurechnen). Beilage: Dazu gibt’s Baguette. Getränk: Ein eleganter Weißwein, ein Chardonnay oder Weißburgunder, zum Beispiel aus der Südpfalz. Dessert: Gefüllte Aprikosen Ein Dessert darf natürlich nicht fehlen – man hat ja so oft einfach Lust auf was Süßes. Und diese fruchtige Nachspeise ist wirklich im Handumdrehen gemacht. Für zwei bis drei Personen: 4-8 reife Aprikosen (nach Größe.), ca. 50 g gemahlene Nüsse (Mandeln, Hasel- oder Walnüsse), 2 EL Kokosflocken, 1 EL Honig, 2 Zucker, 2 EL Butter, 2-3 EL Weißwein. Außerdem: 250 g griechischer oder türkischer Joghurt (Kaimak, Mascarpone, Crème double), 2-3 EL Honig Den Ofen einschalten. Die Aprikosen waschen, halbieren, mit der Öffnung nach oben nebeneinander in eine Gratinform setzen. Die Nüsse mit Kokosflocken, Honig, Zucker und Butter zu einem Teig oder einer Paste vermischen und in die Höhlungen der Früchte verteilen - ruhig etwas anhäufeln. Ein bisschen Butter in der Form verteilen und auch den Wein angießen. Der ist nötig, damit genügend Feuchtigkeit vorhanden ist. Im Ofen bei 200 Grad Heißluft (220 Ober- &Unterhitze) 8 Minuten backen. Mit einem dicken Klecks türkischem Joghurt oder sogar Kaimak (das ist eine Art türkische Mascarpone, also dreifach dicke Sahne – im Original wird sie aus der noch fetteren Büffelmilch gemacht) serviert. Mit flüssigem Honig beträufelt ist das ein Gedicht. Tipp: Statt Aprikosen kann man auch Pfirsiche, Nektarinen oder Pflaumen nehmen. Getränk: Ein aromatischer, von sanfter Süße begleiteter Gewürztraminer aus der Pfalz.
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