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AU G U ST • S E P TE M B E R 2016
EUR 5
SFR 7,50
Das Magazin für alpine Lebensfreude
ES
E R AUS G
AB
E
IN
DI
6 Hütten für
Mountainbiker
9 Zelte im Test
GRENZFALL
* SALZBURGER
ZU GAST AUF DER
PURTSCHELLER-HÜTTE
LEGENDEN
* STEIRISCHE
KLETTERN & EINKEHREN
Südtiroler
Klassik
SCHLERNMASSIV & SEISER ALM
IM GROSSEN PORTRÄT
Die 25
schönsten
Seen der Alpen
IM WILDEN GESÄUSE
Panorama
8 BERGWELTEN
Luftiges aus den Alpen: Bilder von oben –
mit Gleitschirm, Highline und Kameradrohne.
Am Morgen ist die Luft ruhig,
und der Blick ist klar. Perfekte
Voraussetzungen für eine
Runde mit dem Gleitschirm
um den Wilden Kaiser. Im
Hintergrund sieht man Maukspitze und Ackerlspitze.
Fotografiert von Wolfgang Ehn
BERGWELTEN 9
Selten trifft es die
Bezeichnung „Juwel“
so genau wie hier.
Die Bergkette ist
die Mieminger Kette,
der perfekt eingepasste Smaragd
der Drachensee.
DIE WAHL DER SCHÖNSTEN
Wir haben unsere Experten – Redakteure, Fotografen, Autoren, Berg- und
Wanderführer, Leserinnen und Leser – nach ihren liebsten Bergseen befragt und
daraus eine erste Vorauswahl von 50 Bergseen erstellt.
Die Online-Community von Bergwelten wählte daraus ihre 25 Favoriten in
einem Voting, das zwei Wochen lang lief und an dem sich am Ende 5.167 User
und Userinnen beteiligten. Die Reihung von 1 bis 25 ist zufällig und stellt kein
Ranking dar – wir finden einfach alle Bergseen ziemlich gleich schön.
Touren zu den schönsten Bergseen gibt es auf bergwelten.com/bergseen
28 BERGWELTEN
Sommerfrische
FOTOS:MAURITIUS
FOTO:
XXXXXXX IMAGES
Wir präsentieren die 25 schönsten Bergseen, ausgewählt
von der Online-Community von Bergwelten.
Für Romantiker und Sportler, für Wanderer und Kletterer.
Manche eiskalt, manche bacherlwarm. Die einen
weit oben und gut versteckt, die anderen ganz entspannt
zu erreichen. Ausgesuchte Plätze am Wasser für die
heißesten Wochen des Jahres.
BERGWELTEN 29
Einer der Favoriten
der BergweltenOnline-Community
ist der malerische
Pragser Wildsee.
Rechts: Das aus einer
TV-Serie bekannte
Bootshaus.
1
PRAGSER WILDSEE
SÜDTIROL
1.494 m
30 BERGWELTEN
FOTOS: BILDAGENTUR HUBER, TVB HOCHPUSTERTAL/JAMES RUSHFORTH
DEM HIMMEL
SO NAH
Hinkommen: mit dem
Auto bis zum Hotel
Pragser Wildsee
Temperatur:
maximal 18 Grad
Wandern: rund
um den See in einer
entspannten Stunde;
wer hinaufwill,
steigt in 4 h über
die Ofenscharte auf
den Seekofel
Einkehren: im Hotel
Pragser Wildsee,
Familienbetrieb seit
bald 120 Jahren
„Un passo dal cielo“ heißt die italienische Krimiserie rund um den von Terence
Hill gespielten Förster Pietro, die hier am Pragser Wildsee gedreht wird. Und dieser Titel – „Einen Schritt vom Himmel entfernt“ – passt wirklich perfekt zur atemberaubenden Lage des Pragser Wildsees in den Pragser Dolomiten.
Die Unterkunft des kriminalistisch talentierten Fernsehförsters ist in Wirklichkeit das Bootshaus von Bruno Heiss, der hier Ruderboote alten Stils vermietet –
sicherlich eine der elegantesten Möglichkeiten, den See zu entdecken. Die andere
ist zu gehen, in einer unangestrengten Stunde rund um den See. Der See ist übrigens eine Art Familienbetrieb: Brunos Schwester Karoline führt das einzige Hotel
am See, das 1899 vor allem als Sommerfrische für die Wiener Gesellschaft eröffnet wurde.
„Zum Baden braucht es ein bissl Mut, mehr als 18 Grad bekommt der See
nicht“, meint Bruno Heiss und empfiehlt vor allem die kleine Wiese mit Kapelle
am Ende des Sees als schönsten Picknickplatz der Welt.
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BERGWELTEN 31
Der Essersee ist ein optimaler
Nichtschwimmersee: seicht und
warm. Gerade deshalb kann man
wunderbar drin schwimmen.
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ESSERSEE
SALZBURG
FOTOS: MARCO ROSSI
2.088 m
BERGWELTEN 39
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SEELEINSEE (1.809 m), Bayern
Schon Bayernkönig Ludwig liebte die Soiernseen.
Eine kleine, einsame Perle im Hagengebirge.
Hinkommen: in 3,5 h vom Ort Krün
Wandern: zur Schöttelkarspitze (2.050 m) in 1,5 h
Einkehren: im nahegelegenen Soiernhaus
Hinkommen: von Schönau am Königssee in 3 h
Wandern: zur Wasseralm in etwa 3 h
Einkehren: auf einen Schnaps in die Enzianbrennerei
Grassl, 1 h vom See auf der Priesbergalm
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24
FREIBERGSEE (930 m), Bayern
SPIEGELSEE (1.875 m), Steiermark
Das Hochgebirgsbad im Allgäu.
Hinkommen: vom Parkplatz Renksteg
bei Oberstdorf in 30 min zu Fuß
Wandern: in 3 h auf dem Panoramaweg um den See
Einkehren: im Naturbad Freibergsee direkt am Ufer
Wo der Dachstein gern in den Spiegel schaut.
Hinkommen: mit der Preunegg-Jet-Gondel
zur Reiteralm, von dort 1 h zu Fuß
Wandern: auf den Schober in 2 h
Einkehren: in der Gasselhöh Hütte auf der Reiteralm
21
SEEALPSEE (1.141 m), Schweiz
Ein kleiner See, umgeben von großen Bergen.
Hinkommen: über Appenzell nach Wasserauen,
von dort in 1 h zu Fuß Wandern: zum spektakulär
gelegenen Gasthaus Aescher-Wildkirchli in 1 h
Einkehren: im Berggasthaus Seealpsee direkt am See
25
PREBERSEE (1.514 m), Salzburg
22
LÜNERSEE (1.970 m), Vorarlberg
Bester Weg um den See: im Uhrzeigersinn.
Hinkommen: bequem mit der Lünerseebahn
Wandern: auf die Schesaplana in 3,5 h
Einkehren: die Douglasshütte liegt direkt am See
neben der Bergstation
40 BERGWELTEN
Bei wenig Wind spiegeln sich in der glatten Oberfläche
des Sees nicht nur die goldgelben Lärchen,
sondern auch der Gipfel des namengebenden Preber.
Der hat es in sich. Obwohl man den Gipfel
ständig zum Greifen nah wähnt, gilt auch für diesen
langen Weg: Erst wer da ist, ist da.
Hinkommen: mit dem Auto direkt zum See
Wandern: auf den Preber (2.740 m) in 3,5 h
Einkehren: in die Ludlalm direkt am See
FOTOS: ALPENWELT KARWENDEL/WOLFGANG EHN, MAURITIUS IMAGES(3), APPENZELL.CH, TOURISMUSVERBAND TAMSWEG, ALPENREGION BLUDENZ TOURISMUS GMBH/JOACHIM STETZ
19
SOIERNSEEN (1.552 m), Bayern
Mächtig ragt das
Göllmassiv hinter
dem Schutzhaus auf.
Ursprünglich hätte es
auch Göllhaus heißen
sollen, wurde dann aber
nach dem legendären
Alpinisten Ludwig
Purtscheller benannt.
42 BERGWELTEN
P
S C H E L L E R HA
U
S
T
UR
WENN DER
RAUCHFANGKEHRER
ZWEIMAL KLINGELT
Vor dem Purtschellerhaus in den Berchtesgadener Alpen wehen die
österreichische und die bayerische Fahne. Es ist nicht das einzige Kuriosum
eines Hauses, durch das mittendurch die Landesgrenze verläuft.
TEXT: HARALD NACHFÖRG FOTOS: MARCO ROSSI
BERGWELTEN 43
Schlern-Kraft
Wäre der Schlern ein Mensch, dann einer von der Sorte „harte Schale, weicher Kern“:
Knotzt in der Landschaft, als wollte er mit niemandem etwas zu tun haben –
unzugänglich, schroff und kantig. Und erweist sich, hat man einmal
Bekanntschaft geschlossen, als freundlicher Riese mit breitem Rücken,
von dem man alles haben kann.
TEXT: MARTIN STAUDINGER
56 BERGWELTEN
FOTOS: ANDREAS JAKWERTH
Ein Berg mit vielen
Eigenschaften: Blick
vom MaximilianKlettersteig am
östlichen Rand des
Schlernmassivs.
BERGWELTEN 57
WANDERN IN NIEDERÖSTERREICH
WILDES
WUNDER
Der größte Urwald Mitteleuropas und ein Himmel wie
in den chilenischen Anden: Am Dürrenstein im Mostviertel
liegt einer der unberührtesten Plätze der Alpen.
TEXT: WOLFGANG GEMÜND FOTOS: MICHAEL REIDINGER
76 BERGWELTEN
Erhebender Blick auf gut
50 Meter Fichte: Bei einer
Begegnung mit den Baumriesen
im Wildnisgebiet Dürrenstein
stellt sich Ameisenfeeling ein.
BERGWELTEN 77
Bergführer Jürgen Reinmüller
nähert sich dem Heinriss, der
Schlüsselstelle der begehrten
Roßkuppenkante. Der Admonter
Reichenstein (links unten) sieht
derweil gelassen zu.
KLETTERN IM GESÄUSE
Hinter
den sieben
Bergen
Das große Gesäuseproblem: 1925 haben es die Münchner vor den
Wienern gelöst, heute gehört es zu den Klassikern des Kletterns.
Eine Spurensuche im wilden Herzen der Steiermark.
TEXT: KLAUS HASELBÖCK FOTOS: BERNHARD FIEDLER
102 BERGWELTEN
M
önche und Kletterer haben im Gesäuse
eines gemeinsam: Ihr Tag beginnt
früh. Während sich in Admont die einen im Stift zur Morgenandacht versammeln, fahren die anderen auf leergefegten Straßen entlang der Enns nach Gstatterboden. Der Fluss
macht dabei klar, wem die Ewigkeit gehört: Über die
Jahrtausende hat die Enns eine 15 Kilometer lange
Schneise durch den mächtigen Kalkstock gegraben.
Die Schluchtstrecke, die von Admont bis nach Hieflau führt, trennt die Buchsteingruppe im Norden
von der Gipfelkette des Hochtors, der mit seinen
2.369 Metern der höchste Punkt der Ennstaler Alpen
ist, und dem Reichenstein-Massiv im Süden.
Zudem gibt der Fluss dem wilden Herzen der
Steiermark den Namen: „Xeis“ zischen die Einheimischen, wenn sie von den bizarren Zinken, Graten und
Platten sprechen, und ahmen damit das Gurgeln,
Schäumen und Brausen der Enns nach. Selbst hoch
oben im steilen Fels ist es immer noch zu hören.
Bis dahin braucht es aber noch Geduld. Denn vor
das Klettern im Gesäuse hat Gott den Zustieg gestellt.
Und der fällt im steirischen Kernland fast so lange
aus, wie hier die Wände hoch sind. Der mit Schotter
und Geröll durchsetzte Steig ist der klassische Anstieg
zu den nordseitigen Klettertouren, der Weg der Pioniere. Jürgen Reinmüller verkörpert die nächste Generation leistungsfähiger Alpinisten und hat längst
vergessen, wie oft er den Weg ins Haindlkar schon gegangen ist. „Ich bin in der Wand groß geworden“,
sagt der 33-Jährige mit den blitzblauen Augen. Und
das ist kein Understatement: Der aus Admont stammende Bergführer und Alpinschulleiter blickt bereits
auf zwanzig Jahre eigene Klettergeschichte in den abgelegenen Gesäusebergen zurück.
INITIATION IN DER WAND
In die wuchtige Planspitz-Nordwestwand, die von
Gstatterboden aus als markantes Dreieck gut sichtbar
ist, nahm ihn der Onkel, damals Obmann der Bergrettung, noch als Kind mit. Mehr als 600 Meter ragt
der Felsschild auf, an seiner Basis ist er über einen
Kilometer breit. Den Tag in der riesigen Wand erlebte Jürgen wie eine Initiation: „Alles lief wie im
Film ab.“ Es dürfte aber kein Horror-Movie gewesen
BERGWELTEN 103
Kurzer Zustieg, reizvolle Querungen und
einige steile Stellen:
Der Peter-Kofler-Steig
ist ein Hit für Genießer.
KLETTERSTEIG-CHECK
EISENBAHNEN
Wenn es ab in den Süden geht, lohnt sich ein Zwischenstopp
in St. Jodok am Brenner: Der Peter-Kofler-Steig bietet
ein pfiffiges Halbtagsabenteuer für klettererfahrene Familien.
TEXT: UWE GRINZINGER
116 BERGWELTEN
FOTOS: ELIAS HOLZKNECHT
Warum zusteigen?
Wegen des Variantenreichtums – in der
Stafflacher Wand wechseln steile Passagen
mit einfacheren Querungen. Reizvoll sind
auch die Kontraste im Panorama mit den
kargen Zillertaler Alpen oben und den
grünen Wiesen mit den Miniaturhäusern
von Stafflach und St. Jodok sowie der
Brennerbahnstrecke unten. Fast wie die
Modelleisenbahn in Papas Keller.
Jetzt heißt es
zupacken: Senkrechte Aufschwünge
unterbrechen die
langen Querungen.
Wann können wir einsteigen?
Meist schon früh im Jahr wegen der südseitigen Ausrichtung. Sonnenlage und
Geologie sorgen für eine besondere Vegetation entlang des Steigs: Alpenastern,
Salomonssiegel, Kugelblumen, Feuerlilien
oder der allgegenwärtige Stinkwacholder.
Wo müssen wir die Muskeln anspannen?
Konzentration ist bei den Steilstücken,
die den Schwierigkeitsgrad C erreichen,
gefragt. Für die langen Quergänge braucht
es eine gute Portion an Ausdauer.
Was tun, wenn die Kraft ausgeht?
Es gibt zwei Notausstiege. Damit das gar
nicht erst passiert, sollten sich unerfahrene Klettersteiggeher bei den Rastpunkten
am Steig eine Pause gönnen.
Welche Stellen überraschen?
Zwei Seilbrücken sorgen für zusätzlichen
Nervenkitzel. Kurzweilig ist auch der
mehrsprachige Klettersteig-Lehrpfad beim
Zustieg. Er kann allerdings eine solide
praktische Ausbildung nicht ersetzen.
PETER-KOFLER-KLETTERSTEIG
Deutschland
Neusiedler
See
Können wir Kinder mitnehmen?
Kinder nicht, aber Jugendliche ab zirka 12
Jahren mit Klettersteigerfahrung – je nach
Fitness und Körpergröße. Für Novizen,
gleich welcher Altersklasse, ist der PeterKofler-Steig eine Spur zu anspruchsvoll.
Wo gibt es das Getränk zur Belohnung?
Zum Beispiel im Gasthof Lamm im beschaulichen St. Jodok. Und in der Holzbox beim Ausstieg: Dort warten Saft, Bier
und Radler zur freien Entnahme gegen
eine Spende für die Bergrettung.
>
S
D K
Österreich
Schweiz
Italien
ANREISE: Per Bahn von Innsbruck. Per
Auto über die A13, Ausfahrt Matrei, bis
taf ach dann links nach t. odok.
ZUSTIEG: om ark latz
ber den Bach
zur Bahnstation weiter entlang der leise
und oberhalb on tafflach zum instieg.
ABSTIEG: uf markiertem teig zur Bahn
und zur ck zum usgangs unkt.
BESONDERHEITEN: ittelschwieriger
lettersteig der den oberen Bereich der
tafflacher and uert und auch einige
steilere assagen bietet. rfahrung und
lettersteigausr stung sind notwendig.
SCHWIERIGKEIT: bis C
HÖHENUNTERSCHIED:
m lettersteig bzw.
m inklusi e ustieg .
DAUER:
inuten ustieg
tunden
am teig
inuten bstieg.
LEIHAUSRÜSTUNG:
Bergf hrerb ro www.wi tal al in.com
in atrei oder in t. odok Te til ller
o– r Tel.
und asthof
amm i– o Tel.
.
WEITERE INFOS:
www.wi tal.at
KONDITION
ANSPRUCH
ERLEBNIS
BERGWELTEN 117
ZWEI-PERSONEN-ZELTE IM PRAXISTEST
DRAUSSEN
DAHEIM
Eigentlich nur Haut und Gestänge, aber der Inbegriff von Abenteuer:
Neun Trekkingzelte mussten sich in den Salzburger Bergen
vor sechs kritischen Testern und einer Schneekanone bewähren.
TEXT: KLAUS HASELBÖCK & GERALD VALENTIN
132 BERGWELTEN
FOTOS: JULIA ROTTER
Hoch über dem Salzburger Kleinarl, auf
einer Alm zwischen dem
Gipfel des Hochgründeck
und dem Heinrich-KienerHaus, leuchtet die
nächtliche Zeltstadt
des Bergwelten-Tests.
BERGWELTEN 133
BERGWELTEN AUF REISEN
Spanische
Variationen
Im Norden Spaniens sind die Berge hoch und die Küste wild.
Und sie liegen so nahe beieinander, dass man nach der Gipfeltour
noch in den kühlen Atlantik springen kann.
TEXT: MARA SIMPERLER
146 BERGWELTEN
FOTOS: ANDREAS JAKWERTH