Projektdatenbank der Kooperation für nachhaltige Präventionsforschung Gesundheitsbildung und -förderung im Elementarbereich. Entwicklung von Körpergefühl, Gesundheitsvorstellungen und -theorien im Kontext von Kindergarten und Familie Allgemeines laufende Projektnummer 75 Kurzbeschreibung Gesundheitsrelevantes Verhalten, wie gesunde Ernährung, körperliche Aktivität und Stressbewältigung, stellen Bestandteile eines Lebensstils dar, dessen Ausbildung über Lernen, Gewohnheitsbildung und Prozesse des sozialen Vergleichs entsteht. Da die Ausbildung eines solchen Lebensstils bereits in frühester Kindheit über die Vorbildfunktion und Erziehung der Eltern beginnt, kommt der Familie eine besonders hohe Bedeutung hinsichtlich der Entwicklung eines gesundheitsfördernden Lebensstils zu, gefolgt von den Lebenswelten Kita und Schule. Ziel des Gemeinschaftsprojekt der Leibniz Universität Hannover und der Medizinischen Hochschule Hannover ist die Erfassung der subjektiven Konstruktionen von Gesundheit bei sozio-ökonomisch benachteiligten Kindern mit und ohne Migrationshintergrund, deren Eltern und ErzieherInnen. Im Zentrum stehen die Themen Ernährung und Bewegung. Um die Forschungsfrage zu untersuchen, wird ein vornehmlich qualitatives Forschungsdesign gewählt, das zweiphasig und mehrperspektivisch angelegt ist. Der Zugang zum Forschungsfeld wird über den institutionellen Kontext der Kitas gewählt und erfolgte in Form einer Onlinebefragung (Vollerhebung im Großraum Hannover, N=557) und durch fokussierte Gruppendiskussionen mit ErzieherInnen in den Kindertageseinrichtungen (N=12). In der zweiten Forschungsphase findet eine Vertiefung und Perspektivenerweiterung in ausgewählten Kitas statt, um die Genese von Gesundheitsvorstellungen des Kindes über symbolische Puppeninterviews zu explorieren. Gleichzeitig werden durch episodische Interviews die entsprechenden Vorstellungen und subjektiven Konstrukte der Eltern und ErzieherInnen, als den wichtigsten kindlichen Bezugspersonen, erforscht. Flankierend werden Ernährungs- und Bewegungstagebücher eingesetzt, durch deren Auswertungen die Angaben der Interviewten unterstützt oder kontrastiert und mit Expertenempfehlungen des Forschungsinstituts für Kinderernährung Dortmund (FKE), des American College of Sports Medicine (ACSM, WHO) und der Sporthochschule Köln verglichen werden. Kontaktdaten aller wissenschaftlicher Partner Leibniz Universität Hannover Institut für Sonderpädagogik Prof. Dr. Rolf Werning Schloßwender Str. 1 30159 Hannover Telefon: 0511-762 17375 Fax: [email protected] Medizinische Hochschule Hannover (MHH) Institut für Epidemiologie, Sozialmedizin und Gesundheitssystemforschung Prof. Dr. Ulla Walter Carl-Neuberg-Str. 1 30623 Hannover Telefon: +49 511 532-0 E-Mail: [email protected] Seite 1 / 5 www.knp-forschung.de 19.07.2016 Projektdatenbank der Kooperation für nachhaltige Präventionsforschung Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf Zentrum für Psychosoziale Medizin, Institut und Poliklinik für Medizinische Psychologie Thomas Kliche Martinistraße 52 20246 Hamburg E-Mail: [email protected] Forschungsinstitut für Kinderernährung (FKE) Priv.Doz.Dr. Mathilde Kersting Deutsche Sporthochschule Köln (DSHS) k.A. Projektförderung Beginn / geplanter Beginn: 2009 Ende / geplantes Ende: 2011 Die Förderung des Projektes erfolgte durch • Einrichtungen der Bundesländer: Niedersächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kultur, Niedersächsisches Institut für frühkindliche Bildung und Entwicklung (nifbe) Praxispartner Kindergärten im Großraum Hannover | k.A. Institution/Institutionen des/der Präventionspartner? • Kindertagesstätte, Schule Bundesland / Bundesländer, in denen die Maßnahme statt findet • Niedersachsen Projektbeschreibung gesundheitsbezogener Schwerpunkt des Projekts • • • • Bewegung Ernährung Übergewicht / Adipositas Sonstiges: Gesundheitsbildung, Migration Ausgangssituation und theoretischer Hintergrund der Studie Seite 2 / 5 www.knp-forschung.de 19.07.2016 Projektdatenbank der Kooperation für nachhaltige Präventionsforschung Gesundheitsrelevantes Verhalten, wie gesunde Ernährung, körperliche Aktivität und Stressbewältigung, stellen Bestandteile des Lebensstils dar, dessen Ausbildung über Lernen, Gewohnheitsbildung und Prozesse des sozialen Vergleichs entsteht. Da die Prägung bereits in frühester Kindheit über die Vorbildfunktion und Erziehung der Eltern beginnt, kommt der Familie eine besonders hohe Bedeutung hinsichtlich der Entwicklung eines gesundheitsfördernden Lebensstils zu, gefolgt von den Lebenswelten Kita und Schule. Es ist bekannt, dass Interventions- und Präventionsmaßnahmen, die in der Kindheit beginnen, bei der Bekämpfung von Übergewicht und Adipositas am erfolgversprechendsten sind. Es gibt bereits zahlreiche Adipositaspräventionsprojekte, die für Schulen und Kindergärten konzipiert sind. Die Überprüfung der Wirksamkeit steht jedoch bei der überwiegenden Zahl der Konzepte noch aus. Bisher wurden zudem die Bedarfe der von Adipositas besonders häufig betroffenen Gruppe der sozio-ökonomisch benachteiligten Kinder mit und ohne Migrationshintergrund kaum berücksichtig. Theoretisch basiert das Projekt auf dem ökosystemischen Entwicklungsmodell (Bronfenbrenner, Lüscher 1981) und dem Modell der Salutogenese (Antonovsky 1997; Bengel, Strittmatter, Willmann 2002). Gesundheitsrelevantes Verhalten, wie gesunde Ernährung, körperliche Aktivität und Stressbewältigung, stellen Bestandteile des Lebensstils dar, dessen Ausbildung über Lernen, Gewohnheitsbildung und Prozesse des sozialen Vergleichs entsteht. Da die Prägung bereits in frühester Kindheit über die Vorbildfunktion und Erziehung der Eltern beginnt, kommt der Familie eine besonders hohe Bedeutung hinsichtlich der Entwicklung eines gesundheitsfördernden Lebensstils zu, gefolgt von den Lebenswelten Kita und Schule. Es ist bekannt, dass Interventions- und Präventionsmaßnahmen, die in der Kindheit beginnen, bei der Bekämpfung von Übergewicht und Adipositas am erfolgversprechendsten sind. Es gibt bereits zahlreiche Adipositaspräventionsprojekte, die für Schulen und Kindergärten konzipiert sind. Die Überprüfung der Wirksamkeit steht jedoch bei der überwiegenden Zahl der Konzepte noch aus. Bisher wurden zudem die Bedarfe der von Adipositas besonders häufig betroffenen Gruppe der sozio-ökonomisch benachteiligten Kinder mit und ohne Migrationshintergrund kaum berücksichtig. Theoretisch basiert das Projekt auf dem ökosystemischen Entwicklungsmodell (Bronfenbrenner, Lüscher 1981) und dem Modell der Salutogenese (Antonovsky 1997; Bengel, Strittmatter, Willmann 2002). Hauptziele der Studie Ziel des des Gemeinschaftsprojekt der Leibniz Universität Hannover und der Medizinischen Hochschule Hannover ist die differenzierte Untersuchung der Gesundheitsvorstellungen und -konzepte (Schwerpunkt Ernährung und Bewegung) von sozial benachteiligten Kindergartenkindern mit und ohne Migrationshintergrund, deren Eltern und der an der Begleitung der frühkindlichen Bildungsprozesse beteiligten ErzieherInnen sowie der wechselseitigen Bezogenheit dieser Konstrukte aufgrund von Prozessen der sozialen Ko-Konstruktion. Hierauf aufbauend sollen Grundlagen für die Entwicklung lebensweltorientierter Konzepte der Gesundheitsbildung (Schwerpunkt Ernährung und Bewegung) für sozioökonomisch benachteiligte Kinder mit und ohne Migrationshintergrund im Vorschulbereich geschaffen werden. Zielgruppe Altersgruppe • Klein- und Vorschulkinder (2-5) Projekt richtet sich an nicht geschlechtsspezifisch Personengruppe • Sozial benachteiligte Personen Die Maßnahme wird in folgendem Setting durchgeführt: • Kindergarten / Kindertagesstätte Methodik und Studiendesign Seite 3 / 5 www.knp-forschung.de 19.07.2016 Projektdatenbank der Kooperation für nachhaltige Präventionsforschung Ziele, die das Projekt verfolgt? • • • • (Weiter-)Entwicklung von Erhebungsinstrumenten Ermittlung des Bedarfs Sonstiges: Grundlagenforschung Zugangswege Welche Intervention wurde durchgeführt? • keine Studiendesign • Beobachtend • Querschnittsstudie verwendete Methoden • Quantitative Methode: Standardisierte Befragung (Fragebogen/Interview) • Qualitative Methode: Diskussionsrunde / Fokusgruppen • sonstiges : Qualitative Methoden: Symbolische Puppeninterviews, Episodische Interviews gemessene Outcomes? • Kompetenz / Empowerment • Zugangswege Beschreibung von Methode und Vorgehensweise der Studie Das Forschungsvorhaben basiert auf einem vornehmlich qualitativen Forschungsdesign, das zweiphasig und mehrperspektivisch angelegt ist. Der Zugang zur Untersuchung der Gesundheitsvorstellungen und -konzepte (Schwerpunkt Ernährung und Bewegung) von sozial benachteiligten Kindergartenkindern wird über den institutionellen Kontext der Kindergärten gewählt. In einer ersten Untersuchungsphase werden die organisationalen Konzepte und professionellen Orientierungen zur Gesundheitsbildung über Onlineerhebungen und über fokussierte Gruppendiskussionen mit ErzieherInnen erhoben . Nach einer inhaltsanalytischen Auswertung dieser Daten ist für die zweite Forschungsphase eine Vertiefung und Perspektivenerweiterung in ausgewählten Kindergärten geplant. Dabei wird insbesondere die Genese von Gesundheitsvorstellungen des Kindes über symbolische Puppeninterviews exploriert. Gleichzeitig zielen episodische Interviews auf die Einbeziehung der entsprechenden Vorstellungen und subjektiven Konstrukte der Eltern und ErzieherInnen als den wichtigsten, die kindliche Entwicklung moderierenden Sozialsationskontexten. Flankierend werden Ernährungs- und Bewegungstagebücher eingesetzt, durch deren Auswertungen die Angaben der Interviewten unterstützt oder kontrastiert und mit Expertenempfehlungen des Forschungsinstituts für Kinderernährung Dortmund (FKE), des American College of Sports Medicine (ACSM, WHO) und der Sporthochschule Köln verglichen werden. Ergebnisse und Praxistransfer (geplanter) Praxistransfer Die Ergebnisse dieses Forschungsprojekts bilden die Grundlage für eine Beschreibung der Gesundheitskonzepte der Befragten und können für die Entwicklung zielgruppenspezifischer Gesundheitsbildungs- und Interventionsangebote zur Prävention von Übergewicht und Adipositas genutzt werden. Weiterführende Informationen Links www.gesundheitsbildung.uni-hannover.de Seite 4 / 5 www.knp-forschung.de 19.07.2016 Projektdatenbank der Kooperation für nachhaltige Präventionsforschung www.gesundheitsbildung.uni-hannover.de Die Projektdatenbank ist im Rahmen des BMBF-geförderten Projekts „Kooperation für nachhaltige Prävention und Präventionsforschung“ entstanden. Die hier dargestellten Inhalte wurden durch das jeweilige Projekt selbst eingestellt. Inhaltliche Fragen sind bitte direkt an die oben genannten Ansprechpartner zu richten. Seite 5 / 5 www.knp-forschung.de 19.07.2016
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