Interdisziplinäre Leitlinie für die Diagnose und Therapie des

Interdisziplinäre Leitlinie für die Diagnose
und Therapie des Morbus Fabry
AWMF-Leitlinien-Register Nr. 030/134
Methodische Grundlagen für die Entwicklung der
Leitlinienempfehlungen für Morbus Fabry (Leitlinienreport)
Prof. Dr. med. Arndt Rolfs, Albrecht-Kossel-Institut für Neuroregeneration der
Universitätsmedizin Rostock, Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN)
Kontaktadresse:
Prof. Dr. med. Arndt Rolfs
Direktor des Albrecht-Kossel-Instituts für Neuroregeneration
Universitätsmedizin Rostock
Gehlsheimer Str. 20
18147 Rostock
E-Mail: [email protected]
Leitliniensekretariat und Koordination:
Doreen Niemann,
Albrecht-Kossel-Institut für Neuroregeneration, Universitätsmedizin Rostock
Email: [email protected]
Adressaten der Leitlinie:
Klinisch tätige Ärzte, kassenärztliche Vereinigungen, Patientenorganisationen,
Versicherungen. Zur besseren und schnelleren Diagnosefindung im Hinblick auf
Morbus Fabry; verbesserte Differentialdiagnose von jungen Schlaganfallpatienten;
Therapieempfehlung und Argumentationshilfe bei strittigen Entscheidungen zur
Kostenübernahme einer Enzymersatztherapie.
1
Ziele und Anwendungsbereich:
Fächerübergreifender Leitfaden zur besseren und schnelleren Diagnosestellung;
Hilfe bei der Indikationsstellung für die Enzymersatztherapie;
Information über den Stand der Forschung/Wissenschaft zum besseren Verständnis
des Morbus Fabry.
Evidenzniveau:
Bei der Leitlinien-Entwicklung wurden die Kriterien des Deutschen Instruments für
Leitlinien-Entwicklung (DELBI) berücksichtigt. Die vorliegende Leitlinie entspricht der
Entwicklungsstufe S2k+IDA (konsensbasiert + interdisziplinärer Abgleich). Die
Expertengruppe ist repräsentativ für den Adressatenkreis und hat die beteiligten
Fachgesellschaften in die Leitlinienentwicklung eingebunden. Die Empfehlungen in
dieser Leitlinie wurden auf der Grundlage formaler Konsensustechniken (Nominaler
Gruppenprozess) getroffen.
Federführende Fachgesellschaft:
Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN)
Weitere beteiligte Fachgesellschaften:









Deutsche Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung (DGK)
Deutsche Gesellschaft für Nephrologie (DGfN)
Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ)
Deutsche Gesellschaft für Humangenetik (GfH)
Berufsverband Deutscher Humangenetiker (BVDH)
Deutsche Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS)
Deutsche Gesellschaft für Phoniatrie und Pädaudiologie (DGPP)
Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und HalsChirurgie (DGHNO)
Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft e.V. (DOG)
Expertengremium:
Das Gremium setzt sich aus einer interdisziplinären, für den Anwenderkreis
repräsentativen Expertengruppe mit spezieller Expertise in der Betreuung von
Patienten mit Morbus Fabry zusammen (Experten aus den Fachgebieten Neurologie,
Pädiatrie, Innere Medizin / Nephrologie / Kardiologie / Gastroenterologie /
Ophthalmologie / HNO-Heilkunde und Humangenetik).
In alphabetischer Reihenfolge:
2
Name
Funktion in der LL-Gruppe
Prof. Dr. med.
LL-Autor
Michael Beck
(dermatologische Aspekte des M. Fabry;
Diagnosefindung und Therapie bei Kindern;
Heimtherapie)
Dr. med.
LL-Autor
Frank Breunig
(nephrologische Aspekte des M. Fabry)
Prof. Dr. med.
LL-Autor
Andreas Gal
(biochemische und genetische Diagnostik)
Dr. med.
LL-Autor
Björn Hoffmann
(Aspekte der Lebensqualität/Schmerz beim M.
Fabry)
Prof. Dr. med.
LL-Autor
Christoph Kampmann
(kardiologische Aspekte des M. Fabry)
Prof. Dr. med.
LL-Autor
Annerose Keilmann
(HNO-Aspekte des M. Fabry)
Prof. Dr. med.
LL-Autor
Matthias Löhr
(gastroenterologische Aspekte des M. Fabry)
Prof. Dr. med.
LL-Autor; Sprecher
Hartmut Neumann
(nephrologische Aspekte des M. Fabry)
Prof. Dr. med.
LL-Autor
Susanne Pitz
(ophthamologische Aspekte des M. Fabry)
Prof. Dr. med.
LL-Autor; federführend
Arndt Rolfs
(neurologische Aspekte des M. Fabry)
Prof. Dr. med.
LL-Autor
Frank Weidemann
(kardiologische Aspekte des M. Fabry)
3
Einbeziehung von Selbsthilfegruppen:
Die Morbus Fabry-Selbsthilfegruppe (MFSH e.V.) ist während der Erstellung
engmaschig eingebunden worden. Die Einzelschritte der Entwicklung der Leitlinien,
die Kernaussagen sowie die patientenrelevanten diagnostischen und
therapeutischen Schritte wurden engmaschig mit der Selbsthilfegruppe abgestimmt.
Es liegt eine schriftliche Bestätigung der MFSH e.V. der Zustimmung zur
eingereichten Leitlinie vor.
Methodik:
Literaturrecherche
Zu Beginn der Leitlinienerstellung erfolgte ein systematischer Review der bei
PubMed (National Library of Medicine: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/)
verfügbaren Literatur. Als Stichworte bzw. Stichwortkombinationen wurden
systematisch überprüft:

Fabry +

agalsidase; albuminuria; cardiomyopathy; clinical symptoms; diagnosis;
epidemiology; ERT; gb3; genetics; lyso-Gb3; molecular diagnosis;
nephropathy; newborn screening; organ manifestation; pain; pathophysiology;
phenotype; prognosis; proteinuria; stroke; therapy; TNI; treatment
Die entsprechende Literatur wurde durch das Leitliniensekretariat allen Mitgliedern
des Gremiums zur Verfügung gestellt (relevante Literaturzitation erschienener
Publikationen bis 31.12.2012)
Konsensusbildung
Basierend auf der zur Verfügung gestellten Literatur wurde in drei
Arbeitsgruppensitzungen Schwerpunkte und Kernaussagen identifiziert an Hand
derer ein erster Entwurf der Leitlinie erstellt wurde. Nach dem Versand der ersten
Leitlinienversion wurden alle Mitgliedern des Expertengremiums um Kommentierung,
Stellungnahme und Unterbreitung alternativer Vorschläge zur Verfügung gebeten.
Diese Kommentierung wurde in den darauffolgenden Telefonkonferenzen diskutiert.
Die Entwicklungsstufe der Leitlinie entspricht S2k+IDA (konsensbasiert +
interdisziplinärer Abgleich).
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Nominaler Gruppenprozess
Die vorliegende Leitlinie wurde mit den nominalen Gruppenprozess (NGP)
konsentiert.
Die Leitlinienentwürfe wurden allen LL-Mitgliedern in schriftlicher Form und mit
angemessener Zeit zur Verfügung gestellt. Jedes LL-Mitglied konnte innerhalb dieser
Zeit die vorliegende Leitlinie überprüfen, kommentieren, ergänzen. Die einzelnen
Kommentare und Ergänzungen wurden jeweils zentral an das Leitliniensekretariat
zur Einarbeitung gesandt. Nach erfolgter Einarbeitung wurde die jeweils aktualisierte
Leitlinie durch das Leitliniensekretariat an alle LL-Mitglieder zur Vorbereitung auf die
Telefonkonferenzen als Diskussionsgrundlage versandt. Die priorisierten
Diskussionspunkte der jeweiligen abstimmenden Telefonkonferenzen wurden zentral
durch das Leitliniensekretariat versandt, die Leitlinie in ihrer jeweils aktualisierten und
kommentierten Form für jedes LL-Mitglied sicht- und nachvollziehbar versandt. Die
Telefonkonferenzen dienten der Diskussion aller Kommentare und Konsensbildung
zu den einzelnen Diskussionspunkten.
Verabschiedung
Nachdem für die finale Version die schriftliche Zustimmung aller Mitglieder des
Gremiums eingeholt wurde, wurde die Leitlinie den beteiligten Fachgesellschaften
zur Verabschiedung zugesandt.
Die beteiligten Fachgesellschaften erteilten ihre schriftliche Zustimmung zur
Veröffentlichung.
Verfahren zur Konsensbildung:
Vor der ersten Arbeitsgruppensitzung des Expertengremiums wurden die zu
behandelnden Fragestellungen an alle Teilnehmer versendet (Durchführung und
Koordination durch das Leitliniensekretariat).
Zu jeder Telefonkonferenz gab es zur Dokumentation der besprochenen Themen
und Festhalten der Entscheidungen, die während der Telefonkonferenzen
konsentiert wurden, ein Protokoll, welches die Teilnehmer der Telefonkonferenzen
(Mandatsträger sowie Leitliniensekretariat) sowie die Inhalte festhielt. Dieses
detaillierte Protokoll wurde vom Leitliniensekretariat verfasst, versandt und zur
Nachverfolgung dokumentiert.
5
Vorbereitende Arbeitsgruppensitzungen bis November 2011

Festlegen der Ziele für deutschsprachige Leitlinien zum Krankheitsbild Morbus
Fabry.

Planung der Leitlinien-Implementierung.

Diskussion inhaltlicher Einzelaspekte unter neutraler Moderation
(Eingangsuntersuchungen und Follow-up, Therapieempfehlungen,
Compliance, Antikörperbildung, Diagnostik des Morbus Fabry)

Zuteilung der LL-Autorenschaften.

Protokollieren der Arbeitsgruppensitzung durch das Leitliniensekretariat.

Erstellen von LL-Entwürfen entsprechend der o.g. Autorenschaften;
Versenden der fachspezifischen Entwürfe an alle Mitglieder des Gremiums als
Diskussionsgrundlage für folgende Telefonkonferenzen
Telefonkonferenz November 2011 (Moderation: Prof. Hartmut Neumann)

Vorab Versenden der aktuellen Leitlinienversion an alle Mitglieder des
Gremiums

Überprüfung der aktuellen Leitlinienversion durch die Autoren

Aktualisierte Publikationsdatenbank mit Stichwortverzeichnis allen Autoren zur
Verfügung gestellt

Determinierung der Kernaussagen und Therapieempfehlungen

Abstimmung/Konsensbildung für Kernaussagen und Therapieempfehlungen
(NGP)

Protokollierung der Ergebnisse der Telefonkonferenz und der konsentierten
Ergebnisse durch das Leitliniensekretariat

Versand der aktualisierten Leitlinie an alle Mitglieder des Gremiums

Überarbeiten der inhaltlichen Entwürfe durch die Autoren und Versenden an
alle Mitglieder des Expertengremiums.
Telefonkonferenz Januar 2012 (Moderation: Prof. Hartmut Neumann)

Redaktionelle Überarbeitung der Leitlinie

Determinierung der Evidenzgrade der Kernaussage

Aktualisierung der zitierten Literatur für die jeweiligen Kerngebiete durch die
nominierten Experten
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
Protokollierung der Ergebnisse der Telefonkonferenz und der konsentierten
Ergebnisse durch das Leitliniensekretariat

Versand der aktualisierten Leitlinie an alle Mitglieder des Gremiums

Überarbeiten der inhaltlichen Entwürfe durch die Autoren und Versenden an
alle Mitglieder des Expertengremiums.
Telefonkonferenz Februar 2012 (Moderation: Prof. Hartmut Neumann)

Inhaltliche Überarbeitung der Leitlinie

Auflösung von Redundanzen

Diskussion und Konsensfindung für die aktuellen Kommentare der
Gremiumsmitglieder durch strukturierte, nominale Konsensfindung

Protokollierung der Ergebnisse der Telefonkonferenz und der konsentierten
Ergebnisse durch das Leitliniensekretariat

Im Anschluss Versand der Leitlinie an alle Autoren
Nachdem für die finale Version die schriftliche Zustimmung aller Mitglieder des
Gremiums eingeholt wurde, wurde die Leitlinie den jeweiligen Fachgesellschaften zur
Verabschiedung zugesandt.
Die beteiligten Fachgesellschaften erteilten ihre Zustimmung zur Veröffentlichung.
Folgende Leitlinien anderer Länder galten als Vergleichsquellen für die Erarbeitung
der Empfehlungen:

Eng CM et al. Fabry disease: guidelines for the evaluation and management of
multi-organ system involvement. Genet Med 2006; 8: 539-548.

Hughes DA et al. Guidelines for the diagnosis and management of AndersonFabry Disease. UK Department of Health 2005;
http://www.dh.gov.uk/en/Publicationsandstatistics/Publications/PublicationsPol
icyAndGuidance/DH_4118404.
7
Erklärung über Interessenkonflikten
Die Interessenkonflikterklärungen wurden durch das Leitliniensekretariat unter
Verwendung der offiziellen AWMF-Formulare eingeholt und bewertet im Hinblick auf
mögliche Befangenheiten. Alle Mitglieder der Leitliniengruppe sind ausgewiesene
Experten auf dem Gebiet des Morbus Fabry und haben im Lauf ihrer medizinischen
Tätigkeit Honorarvorträge gehalten oder wissenschaftliche Publikationen verfasst, die
in keiner Weise einen Hinweis auf Befangenheit geben. Die Leitlinie ist neutral
bewertet und erstellt worden.
Implementierung:
Die Leitlinie und der Leitlinienreport sind über das Internet-Portal der AWMF
(Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften
e.V.) öffentlich einsehbar (www.leitlinien.net). Eine Veröffentlichung mit den
relevanten Auszügen der Leitlinie ist in der Fachzeitschrift „Medizinische Klinik“, dem
offiziellen Organ der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM), geplant.
Ebenso geplant ist die Veröffentlichung als Supplement der Zeitschrift „Fortschritte
der Neurologie - Psychiatrie“.
Erstellungsdatum:
Die Leitlinie wurde im Juni 2013 finalisiert.
Nächste Überprüfung geplant:
Als nächster Termin wird Juni 2016 vorgeschlagen/ ist geplant.
Die Aktualisierung obliegt der Verantwortung von Prof. Dr. med. Arndt Rolfs in
Zusammenarbeit mit den Mitgliedern des Expertengremiums.
02.07.2016: Gültigkeit der Leitlinie nach Überprüfung durch
das Leitliniensekretariat verlängert bis 31.03.2017.
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