Perspektiven - Deutsches Ärzteblatt

Perspektiven
der Neurologie 1/2016
PARKINSON-SYNDROME
Editorial
In Deutschland leben schätzungsweise 1,5
Millionen Menschen mit einer Demenz, etwa
zwei Drittel davon vom Typ Alzheimer. Nur die
Hälfte der Demenzkranken werden in der
Versorgung als solche erkannt, noch weniger
erhalten eine Behandlung nach den medizinischen Standards. Hier kann die vollständig
überarbeitete „Leitlinie Demenzen“ Hilfestellung geben.
Neben der pharmakologischen Therapie
spielen die psychosozialen Interventionen eine wesentliche Rolle: „Psychosoziale Interventionen wirken so gut wie Medikamente
und sind gleichrangige zentrale Bausteine im
Gesamtbehandlungsplan von Demenzerkrankungen“, betont Prof. Wolfgang Maier, Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Universitätsklinikum Bonn und einer
der beiden Sprecher der Leitlinie. Die Wirksamkeit alltagsnaher kognitiver Stimulation,
individuell angepasster Ergotherapie oder
gezielter körperlicher Aktivitäten sei klar
nachgewiesen.
Eindeutig Stellung bezieht die Leitlinie
auch zur pharmakologischen Therapie: Viele
Medikamente und Nahrungsergänzungsmittel, die Demenzpatienten heute erhielten,
seien wirkungslos. „Wir haben zwar nur ein
kleines Arsenal an nachweislich wirksamen
Substanzen, diese können wir aber gezielt
und individuell einsetzen,“ betont Maier.
Kernpunkte der aktualisierten Leilinie finden Sie in dieser Ausgabe der Perspektiven.
Fallstricke bei der Diagnose
4
Birgit Herting, Heinz Reichmann
DEMENZEN
Differenzierter Einsatz von
Medikamenten erforderlich
10
Frank Jessen, Richard Dodel,
Günther Deuschl, Wolfgang Maier
SCHÄDEL-HIRN-TRAUMA
Gehirnerschütterung nach
Sportunfall wird unterschätzt
13
Axel Gänsslen, Wolfgang Klein,
Ingo Schmehl, Eckhard Rickels
ACETYLCHOLINESTERASE-HEMMER
Das Interaktionspotenzial
von Antidementiva
17
Holger Petri
GLIAZELLEN
Unterschätzte Gehirnzellen
19
Thomas Mittmann, Dominik Sakry
Titelbild:
Digitale Rekonstruktion von
Nervenfasern im Gehirn eines jungen gesunden
Dr. med. Vera Zylka-Menhorn
Ressortleiterin Medizinreport/Perspektiven
Erwachsenen auf Basis des Diffusions-MRT.
Dr. Alfred Anwander vom Max Planck Institut für
Kognitions- und Neurowissenschaften, Leipzig
erhielt dafür den Wellcome Image Award 2016.
Perspektiven der Neurologie 1/2016 | Deutsches Ärzteblatt
3