FEEDBACK Bedeutung subjektive, situations- und zeitgebundene Rückmeldung einer Person an eine andere; auch Rückkoppelung, Spiegelung, Rückbeeinflussung Wirkung Der Vergleich von Selbst- und Fremdwahrnehmung löst Reflexion aus und führt je nachdem zu Bestätigung oder Verhaltensänderungen. Formen Informelles Feedback dient im Alltag der sozialen Stabilisierung. Formelles bzw. „systematisches“ Feedback dient im Berufsfeld der gezielten Professionalisierung und der Optimierung von Arbeitsbeziehungen. Systematisches Individualfeedback Grundhaltung, Zweck Lehrpersonen sind daran interessiert, ihren Unterricht zu verbessern. Um zu wissen, wo sie stehen und wie sie ihre beruflichen Tätigkeiten optimieren können, holen sie geplant und periodisch Aussensichten ein. Beim Feedback im Lehrberuf geht es primär um die Lehrtätigkeit, bei der Schulleitung um deren Führungsaufgaben. Feedbackgeber sind z.B. Schüler/innen, Berufskolleg/innen und Eltern. Feedback dient der beruflichen (Selbst-)Reflexion und Professionalisierung. Achtung: Gemeinsames Arbeiten an Unterrichts- und Sach-Projekten ohne diese Reflexion kann man nicht als Feedbackprozess bezeichnen. Verfahren, Prozess-Schritte, Feedbackzyklus Bei einem systematischen Feedback holt eine Berufsperson von unterschiedlichen Seiten regelmässig und gezielt Rückmeldung zu ihrer Tätigkeit und deren Wirkung ein. Prozessschritte: 1. Einholen von Feedback – 2. Auswertung der Daten – 3. Interpretation der Ergebnisse (oder ausgewählter Ergebnisse) mit den Feedbackgebenden – 4. je nach Bedarf Vereinbarung von Massnahmen – 5. Umsetzung – 6. Wirksamkeitsüberprüfung Vertraulichkeit, Datenhoheit Feedback basiert auf Vertraulichkeit und richtet sich direkt an die Feedback empfangende Person. Diese besitzt die Datenhoheit, kann die Ergebnisse aber z.B. mit einer Gruppe von Peers reflektieren. Es gibt keinen Zwang zur Offenlegung von Inhalten. Administrativ erfolgt bloss eine Vollzugsmeldung. Zusammenfassung Systematisches Individualfeedback ist geplant, vollzieht den Feedbackzyklus mit seinen 6 Schritten und erfüllt die Anforderungen an Datenhoheit und Vertraulichkeit. Tipps, Empfehlungen Abwechslung von Verfahren, Methoden und Feedbackgebern erhöhen die Wirkung von individuellen Feedbackprozessen. Die Orientierung an den schuleigenen Q-Ansprüchen erhöht die Wirkung von Schulentwicklungsprozessen. Inhaltsorientiert statt methodenorientiert: Im Zentrum steht die Frage, woran man arbeitet und welchen Inhalte interessieren. Daraus kann man ableiten, wo und wie man am besten passendes Feedback einholt. Heinz Brunner / Hanspeter Maurer, MBA Zürich 2013 Folgende Kriterien muss ein Feedbackzyklus in der Schule erfüllen: Der Feedbackprozess: - ist geplant, (über mehrere Jahre und erfolgt auf Dauer von unterschiedlicher Seite) und die Verfahren sind schulintern geregelt - hat mind. eine Reflexionsphase (gezielte Rückmeldung zur eigenen Tätigkeit) - ist vertraulich - der Feedbackzyklus wird eingehalten (vor allem: Datenfeedback - Vereinbarung von Massnahmen – Umset zung - Wirksamkeitsüberprüfung Heinz Brunner / Hanspeter Maurer, MBA Zürich 2013
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