Das Allzeit-Fungizid gegen Phytophthora in Kartoffeln „Alles da in

Verbraucher 33
■ BAUERNBLATT | 2. Juli 2016
Frühkartoffelanstich in Salem
„Alles da in SH“ – sommerliches Spitzenmenü
Im Frühjahr können die Feinschmecker und Freunde von regionalen
Lebensmitteln in Hülle und Fülle
schwelgen. Nach Spargel und Erdbeeren sind nun auch die ersten
heimischen Kartoffeln reif. Hochwertige Milchprodukte und Fleisch
gibt es sowieso das ganze Jahr
über, vieles davon direkt ab Hof
oder im Lebensmitteleinzelhandel.
Der Geschäftsführer der Landwirtschaftskammer, Peter Levsen Johannsen, hat am 14. Juni auf dem
Betrieb der Familie Kaiser in Salem (Herzogtum Lauenburg) über
die anstehende Frühkartoffel­ernte
informiert.
Für den Frühkartoffelanbau werden besondere Sorten benötigt. Es
sind Sorten, die schon zu einem
frühen Zeitpunkt vermarktbare Erträge mit einem guten Geschmack
hervorbringen. Zum Beispiel ,Leyla‘,
,Annabelle‘ oder auch ,Alexandra‘.
Hierzu bedarf es jedoch einer speziellen Vorbereitung der Pflanzkartoffeln und auch der Ackerflächen.
Der optimale Ackerstandort ist einer, der sich früh im Jahr erwärmt
und abtrocknet, er wird aufgrund
von Bodenuntersuchungen auf
die genau dosierte Düngermenge für die Kartoffeln aufgedüngt.
Die Pflanzkartoffeln werden schon
im Januar in speziellen Vorkeimkisten und Vorkeimhäusern zum Auskeimen gebracht. Hat der Boden
Anfang bis Mitte März die richtige Temperatur, ziehen die Knollen
aus der Kiste ins Freiland um. Abdeckungen wie Folien und Vliese
schützen sie dort weiter vor zu niedLandwirt Jürgen Kaiser ist mit der Qualität zufrieden. Er wirtschaftet im rigen Temperaturen und späten
Raum Ratzeburg, neben Hohenlockstedt und Schwarzenbek einer von drei Frösten. Rund zwei Monate dauert
Gunststandorten für den Frühkartoffelanbau.
es dann noch einmal bis zur Ernte.
Das Allzeit-Fungizid gegen Phytophthora
in Kartoffeln
P Ultimativer Blatt- und Knollenschutz
P Sehr schnell regenfest
P Hervorragende sporizide Wirkung
P Dauerhafter Zuwachsschutz
ter
l
Jetzt un
nnspie
i
w
e
g
/
e
-agro.d
belchim ewinnen!
g
Pflanzenschutzmittel vorsichtig verwenden. Vor Verwendung stets Etikett und Produktinformationen lesen.
Bitte beachten Sie die Warnhinweise und Warnsymbole in der Gebrauchsanleitung. Irrtümer und Fehler vorbehalten.
Ranman® Top – eingetragenes Warenzeichen von Ishihara Sangyo Kaisha Ltd (ISK), Japan.
Wollenweberstraße 22 · 31303 Burgdorf
Telefon 0 51 36 / 9 20 38- 0 · www.belchim-agro.de
34
Verbraucher
BAUERNBLATT | 2. Juli 2016 ■
Kartoffelroder auf dem Betrieb in Salem im Einsatz. Insgesamt wachsen dort auf 32 ha Kartoffeln.
Da die junge Schale noch keinen oder Schiff transportiert werden,
ausreichenden Schutz bietet, wer­ belasten die Umwelt. Und sie scha­
den die ersten Kartoffeln beson­ den der regionalen Landwirtschaft.
ders schonend geerntet.
Importkartoffeln aus
dem
Mittelmeerraum,
die zum Teil schon Ende
Dezember geerntet wer­
den und bis zum Ver­
marktungsstart in Kühl­
häusern liegen, sind im
engeren Sinne eher Win­
terkartoffeln. Sie wer­
den mit einem enormen
Beregnungsaufwand und
mit viel Pflanzenschutz­
einsatz erzeugt. Sie ha­
ben darüber hinaus etli­
che Transportkilometer
auf dem Buckel. Das gilt
übrigens auch für all die So liebt der Verbraucher die frühen Sorten:
anderen nicht saisonalen ebenmäßig, mit dünner Schale und wenig
und exotischen Früchte: Schmutz anhaftend. Bei der GütezeichenkarÄpfel und Kiwis aus dem toffel kommt es zusätzlich auf feinsten GeSupermarkt sind vielfach schmack und minimale Nitratwerte an.
weiter gereist als die
meisten Menschen in ihrem gan­ Das hat mittlerweile auch der Ver­
zen Leben.
braucher erkannt: Regionale Pro­
dukte werden zunehmend belieb­
ter.
Und auch die heimische Gas­
Die Ökobilanz muss
tronomie setzt mehr denn je auf
stimmen
eine moderne und zeitgemäße Re­
Doch Nahrungsmittel, die Tau­ gionalküche. Von diesem Trend der
sende Kilometer per Flugzeug, Lkw Rückbesinnung auf die eigene Kü­
chenkultur profitieren Erzeuger
und Verbraucher gleichermaßen.
Dabei sind unsere Landwir­
te durchaus in der Lage, ganzjäh­
rig Kartoffeln aus Schleswig-Hol­
stein anzubieten. So finden wir
auch jetzt noch in den Märkten
Kartoffeln aus dem Vorjahr in ei­
ner ausgesprochen guten Qualität.
Sie werden nun durch die neue
Frühware ersetzt.
Fotos: Isa-Maria Kuhn
Qualität. Und für eine außerge­
wöhnliche Transparenz: aus der
Region für die Region, hohe Qua­
litätsstandards bei den Landwir­
ten, Rückverfolgbarkeit von der
Ladentheke bis auf den Acker. Un­
angemeldete Kontrollen und re­
gelmäßige Analysen auf Schad­
stoffe sichern diese vorbildliche
Nahrungsmittelproduktion zusätz­
lich ab.
Bei Kartoffeln, die das Siegel tra­
gen,
stimmt nicht nur das Äuße­
Die Knolle mit dem
re, sondern stimmen auch die in­
Gütezeichen
neren Werte. So achtet die Land­
Bei einem Produkt wie der Kar­ wirtschaftskammer streng auf den
toffel kommt da dem Qualitätsma­ Nitratgehalt der Kartoffel: Er muss
nagement eine umso
wichtigere Rolle zu.
Das Ziel der Land­
wirtschaftskammer
ist es, dem Verbrau­
cher zu vermitteln,
dass Kartoffel eben
nicht gleich Kartof­
fel ist, sondern dass
in Herkunft und Qua­
lität gravierende Un­
terschiede bestehen.
Das Gütezeichen
der Landwirtschafts­ Kammergeschäftsführer Peter Levsen Johannsen erkammer Schleswig-­öffnete gemeinsam mit der Repräsentantin des KreiHolstein bürgt hier ses Herzogtum Lauenburg, Anne Schmaljohann, die
für ­ausgezeichne­­te Saison.
Verbraucher 35
■ BAUERNBLATT | 2. Juli 2016
um weit mehr als die Hälfte nied­ mehr als nur ausgezeichnete Qua­
riger liegen, als es der Grenzwert lität. Es bietet dem Verbraucher
für Babynahrung vorschreibt. Des­ auch eine ganz besondere Freiheit,
wegen verzichten die Gütezeichen­ und zwar sich mit dem Kauf von
landwirte bewusst auf eine über­ Gütezeichen-Produkten für eine
zogene Düngung und damit auf Stärkung seines eigenen, regio­
Höchsterträge. Anders als die Er­ nalen Wirtschaftsraums einzuset­
zeuger in anderen Regionen: Ge­ zen und dank kurzer Transportwe­
rade bei Importkartoffeln aus dem ge auch noch ganz nebenbei sei­
Mittelmeerraum wird der Grenz­ nen Beitrag zum Klimaschutz zu
wert für Babynahrung häufig deut­ leisten.
lich überschritten.
Dass all der Aufwand, den die
3.500 Hektar mit Zitrone
Landwirte um ihre Kartoffeln trei­
des Nordens
ben, auch honoriert werden muss,
Auf 3.500 ha wachsen hierzulan­
ist da nur selbstverständlich:
Gleichbleibende Spitzenqualität de Speisekartoffeln, 370 ha davon
wie die unsere aus Schleswig-Hol­ mit frühen Sorten. Wegen ihres
stein bleibt nur dann sichergestellt, hohen Vitamin-C-Gehaltes wird
wenn sie in ihrer Erzeugung auch sie auch die „Zitrone des Nordens“
wirtschaftlich ist. Hier sind wir alle genannt.
gefordert. Als star­
ke Partner müssen
Landwirte, Kam­
mer und Vermark­
ter gemeinsam da­
für eintreten, den
Verbraucher
für
ausgezeichnete
Qualität aus der
Region noch emp­
fänglicher zu ma­
chen. Und dazu ge­
hört beispielsweise
auch, ihm vor Au­
gen zu führen, dass
konventionell an­ Alles da in SH – die Sorte ,Leyla‘, Gallowayschinken
gebaute
Kartof­ und Spargel vom Betrieb Kaiser.
feln aus der Region
ökologisch unter Umständen sinn­
Aus der Region für die Region zu
voller sind als Biokartoffeln, die produzieren und dabei ausgezeich­
15.000 km weit gereist sind.
nete Qualität zu liefern, stellt in der
Denn das Gütezeichen der Land­ Landwirtschaft einen erheblichen
wirtschaftskammer steht für weit Arbeits- und Kostenaufwand dar.
Nur wenn dieser Aufwand durch
den Kunden honoriert wird, kann
eine nachhaltige, sinnvolle und ge­
sunde Nahrungsmittelproduktion
sichergestellt werden. Qualität hat
ihren Preis. Die Aufgabe ist es, den
Verbraucher davon zu überzeugen.
Spargelsaison
ist beendet
Im Juni hatte der Spargel Hoch­
saison. Die sommerlichen Tempe­
raturen führten dazu, dass der Kö­
nig des Gemüses reichlich geerntet
werden konnte. Mittlerweile sind
die Flächen aus der Produktion ge­
nommen, um die Spargelpflanzen
zu schonen und damit sie genü­
gend Nährstoffe für das folgende
Jahr einlagern können. So wird die
Grundlage für eine gute Ernte auch
im Jahr 2017 gelegt. Die rund 60
Spargelbauern im Land produzie­
ren auf zirka 400 ha Spargel, der zu
90 % direkt vermarktet wird. Eine
Menge von rund 1.600 t Schles­
wig-Holsteiner Spargel wurde in
der kurzen Saison wohl geerntet
und verkauft.
Manuela Kaiser setzt im schönen
Hofcafé mit seinen 120 Plätzen auf
Frische, Handarbeit und Regionalität.
Milchprodukte und Erdbeeren kommen von Nachbarbetrieben.
Betrieben Erdbeeren geerntet, in
sehr guter Qualität. Erdbeeren
kombinieren idealerweise lecke­
ren Geschmack mit einem hohen
Gesundheitswert: 100 g Erdbeeren
haben nur 32 kcal. Erdbeeren sind
damit Leichtgewichte beim Ener­
giegehalt, aber Schwergewichte
in Bezug auf Fruchtsäuren, Mine­
Lange Erdbeersaison
ralstoffe und Vitamin C. Fünf bis
zu erwarten
sechs Erdbeeren reichen, um den
Anfang Mai konnten die ersten Tagesbedarf an Vitamin C zu de­
nennenswerten Mengen heimi­ cken.
scher Erdbeeren gepflückt wer­
den. Wir rechnen dieses Jahr wit­
Überangebot an Milch
terungsbedingt mit einer langen
und Fleisch
Ernte bis in den August hinein. Die
Mit seinen rund 4.000 Milchvieh­
Mengen dürften im Mittel der Jah­
re liegen, so um die 16.000 t.
betrieben liefert Schleswig Hol­
Insgesamt werden bei uns im stein den Rohstoff für zahlreiche
Land auf 1.000 ha von zirka 80 Milchprodukte von der Frischmilch
über Butter bis hin zu Käsespeziali­
täten. Auch die Schweinehalter im
Land produzieren Qualität. Sie lie­
fern den Rohstoff für Würste und
Fleisch für den sommerlichen Grill
und eben den Holsteiner Katen­
schinken. Sowohl Milchviehhalter
als auch Schweinehalter machen
derzeit harte Zeiten durch. Das
Russlandembargo und die Wirt­
schaftskrise in China sind unter an­
derem dafür verantwortlich, dass
die Preise nicht auskömmlich sind,
weil wichtige Absatzmärkte feh­
len und somit ein Überangebot
herrscht.
Isa-Maria Kuhn
Landwirtschaftskammer
Tel.: 0 43 31-94 53-111
[email protected]
55 Milchkühe der Rasse Galloway gehören auch zum Betrieb. Ihr Fleisch wird über den Hofladen vermarktet. Zur
Spargelzeit ist vor allem der Schinken begehrt.
Gert Tiedemann
Landwirtschaftskammer
Tel.: 0 43 31-94 53-320
[email protected]