Usinger Anzeigenblatt 5. März 2015 5 Bei Familiencoaching Hilfe zur Selbsthilfe geben Neuer Taunusdienste-Geschäftsführer Klaus Dieter Stork will Angebote für Langzeitarbeitslose passgenauer machen – Hechler kontert Kritik an Stork USINGEN (bs). Die gemeinnützige Arbeitsförderungsgesellschaft Taunusdienste unterstützt Langzeitarbeitslose auf ihrem Weg zurück in den ersten Arbeitsmarkt. Unter Leitung ihres neuen Geschäftsführers Klaus-Dieter Stork, der seit November im Amt ist, soll sie noch professioneller werden. Dies soll möglich werden durch eine monatliche Maßnahmenkontrolle, passgenauere Angebote, eine bessere Abstimmung zwischen Jobcenter und Taunusdienste und – ganz neu – einem Familiencoaching. „Die Bestellung eines hauptamtlichen Geschäftsführers war überfällig“, betonte Kreisbeigeordnete Katrin Hechler (SPD) und reagierte damit auch auf die Kritik der Kreistags-Opposition an der Einstellung ihres Parteikollegen Stork. Diese hatte von Vetternwirtschaft gesprochen und bemängelt, dass es die Position eines hauptamtlichen Geschäftsführers vorher nicht gegeben habe und die Stelle nicht ausgeschrieben worden sei. Die professionelle und eigenständige Führung Storks führe dazu, dass die Taunusdienste ihr Potenzial ausschöpften, Maßnahmen optimierten und neue Projekte entwickelten, lobte Hecler. „Wir wollen uns darauf konzentrieren, was wirklich gebraucht wird.“ Steuerungsgruppen zwischen Jobcenter und Taunusdiens- Werben mitten im Möbellager für die vielfältigen Angebote der Taunusdienste (von links): Annette Heinemann, Klaus-Dieter Stork, Katrin Hechler und Johannes Diedrich. Foto: Stehr te koordinierten Maßnahmen und ermöglichten einen kurzfristigen Wechsel von einem zur anderen Angebot, „damit sich jeder richtig aufgehoben fühlt“. An ihren Schulungszentren in Usingen und Bad Homburg unterstützen und qualifizieren die 33 Mitarbeiter der Taunusdienste sowohl kurzfristig Arbeitslose als auch Langzeitarbeitslose. Allein 2014 waren es mehr als 1100 Kunden, Tendenz steigend. Es gibt ein Bewerbertraining, ein Job- und Vermittlungscoaching, eine Job-Offensive sowie ein Aktivcenter, in dem sich Langzeit- arbeitslose an einen geregelten Tagesablauf gewöhnen. Die Maßnahmen können von einmalig zwei Stunden (Bewerbertraining) bis zu zwölf Wochen (Aktivcenter) andauern, erklärte Qualitätsmanagerin Annette Heinemann. „Danach werten wir aus, lassen uns Feedback geben und empfehlen ganz individuell, wie es für jeden Klienten weitergeht.“ Die Erfolgsquote sei sehr unterschiedlich, erzählte Beigeordnete Hechler. Von den neu Arbeitsuchenden fänden oft mehr als 50 Prozent Arbeit, während die Langzeitarbeitslosen oft nicht vermittelbar seien. „Da gibt es oft andere Vermittlungshindernisse.“ Auch deshalb nähmen die Taunusdienste mit dem Familiencoaching das soziale Umfeld und die ganze Familie der Klienten in den Blick, um wirklich passgenau helfen zu können. Der Begriff der Familie ist dabei bewusst weit gefasst, „da, wo Kinder sind“, beschreibt Hechler die Zielgruppe. Wer Leistungen nach dem SGB II bezieht, darf kostenfrei teilnehmen. Bis zu 15 Familien aus dem Hochtaunuskreis können betreut werden, aktuell sind es sechs. Ein halbes Jahr lang finden alle zwei Wochen Familien- und Einzelgespräche statt, um Hilfe zur Selbsthilfe zu bieten. „Es geht darum, die Probleme zu erkennen, zu benennen und gemeinsam nach Lösungen zu suchen“, erläuterte Geschäftsführer Stork. Das Spektrum reiche von Betreuungsplätzen für Kinder bis zum Umgang mit Schulden oder Abhängigkeiten. Die Teilnahme sei freiwillig. Außerdem gibt es in Usingen ein Second-Hand-Möbellager, in dem sich Bedürftige Möbel aussuchen können. Teamleiter Johannes Diedrich organisiert das Mö- bellager, holt Spenden ab und gibt sie weiter. „In letzter Zeit durch die Flüchtlinge haben wir einen großen Bedarf.“ Generell sei alles, was gut erhalten sei, und möglichst zeitlos sei, gesucht (weitere Informationen unter Telefon 06081/443012). Die Taunusdienste kooperieren mit der Kulturloge und ermöglichen ihren Klienten so die „kulturelle Teilhabe“. Das kann konkret ein Kino- oder Theater- oder Konzertbesuch sein oder auch eine Karte für das Schwimmbad. Weitere Infos im Internet unter http://www.taunusdienste.de. Unter dem Motto „Musik und Totschlag“ gastiert das Ensemble „Nerven Segen“ am 21. März im Kulturforum Hasselbach. Foto: privat Vorverkauf gestartet für „Nerven Segen“ Am Samstag, 21. März, im Kulturforum HASSELBACH (red). Auf Einladung des MGV Liederkranz Hasselbach gastiert am Samstag, 21. März, um 19 Uhr das Musikkabarett „Nerven Segen“ im Kulturforum Hochtaunus in WeilrodHasselbach. W as haben eine durchgedrehte nymphomanische Diva, ein kauziger Hausmeister, eine schüchterne graue Maus, ein unfröhlicher Kommissar, ein knackiger Gigolo, eine spröde Adlige, tanzende Masochisten und ein Vampir mit Bindungsschwierigkeiten gemeinsam? Wir wissen es auch nicht – aber man muss immer damit rechnen, einem von ihnen zu begegnen, wenn das Trio „Nerven Segen“ die Bretter, die die Welt bedeuten, erobert. Valeska Judisch und Kai Gemeinder erzählen, ersingen und erspielen Geschichten, wie sie das Leben schrieb (na ja – zumindest geschrieben haben könnte). Und da- mit sich die beiden nicht im Ton vergreifen, hinterlässt Marcus Gemeinder seine Fingerabdrücke auf dem Klavier und steuert die nötigen Harmonien bei. Die drei Künstler verstehen es seit ihrer Premiere von „So nicht! – Aber wie sonst?“ Anfang 2000 immer wieder, ihr Publikum mit originellem Witz und schwarzhumorigen musikalischen Perlen von Friedrich Hollaender, Georg Kreisler, Bodo Wartke und vielen anderen zu begeistern. Eintrittskarten im Vorverkauf gibt es ab sofort bei Schreibwaren Brück in Bad Camberg, im Rewe Markt Rod an der Weil sowie bei Josef Häuser (Rufnummer 06082 / 2642 und Uwe Häuser (06083 / 2503). Weitere Informationen zum aktuellen Programm von „Nerven Segen“ gibt es unter www.nervensegen.de und www.kulturforum-hochtaunus.de im Internet. Wie eine Sinfonie. Nur mit modischen Noten. Modenschau am 6. und 7.3.
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