POLITIK — NR. 143 MITTWOCH, 22. JUNI 2016 Fracking: Koalition einigt sich auf Verbot LEI TAR TIKE L Ende des Misstrauens •• • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • •• VON KERSTIN WITTE-PETIT •• • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • •• Im Streit um die Stellung der Europäischen Zentralbank nimmt sich das Bundesverfassungsgericht gegenüber dem Europäischen Gerichtshof zurück. Es leistet Europa damit einen großen Dienst. Europa hat es nicht leicht in diesen Es wird den Karlsruher Richtern Tagen. Die Staaten kabbeln sich nicht leichtgefallen sein, gerade im kleinmütig um Geld und um die Ver- Verfahren um die Europäische Zenteilung der Flüchtlinge. Anti-Euro- tralbank erstmals den Luxemburpa-Parteien finden breiten Zulauf. gern eine Europarechtsfrage vorzuUnd die Briten werden morgen ab- legen. Die EZB hat in der Eurokrise stimmen, ob sie ganz aus dem Club eine Bedeutung erlangt, die zuvor austreten wollen. Es scheint manch- für viele unvorstellbar war. Ihr Hanmal, als höre in Europa keiner mehr deln hat Einfluss auf das Ersparte auf den anderen. Als gäbe es nur der Bürger – und auf den Zustand Schwarz oder Weiß, ganz richtig mancher Staatshaushalte. Und die oder ganz falsch. Da zeigt ausge- Luxemburger Hüter der Europäirechnet ein Gericht, worum es in Eu- schen Verträge sehen die Dinge viel ropa eigentlich geht. Um gegenseiti- EZB-freundlicher als die Hüter der gen Respekt ohne Unterwerfung. deutschen Verfassung. Um Zusammenarbeit ohne GleichTrotzdem haben die Verfassungsmacherei. Um Zusammenfinden richter die Luxemburger Leitlinien durch Zuhören. ins eigene Urteil übernommen. AusLange Zeit hatte das Bundesver- drücklich erkannten sie an, dass der fassungsgericht in Karlsruhe mit Europäische Gerichtshof bei der dem Zuhören durchaus Probleme. Auslegung von EU-Recht Vorfahrt Es war gewohnt, hat. Noch nie hadas letzte Wort zu Zusammenfinden durch Zuhören, ben die mächtihaben. Was die gen deutschen Respekt ohne Unterwerfung: Regierung darf, Richter so deutSo geht Europa. was Grundrechte lich Respekt gesind, Karlsruhe zeigt. Noch nie legte es fest. Es hatte, wie man gern haben sie so klar anerkannt, dass die sagte, nur den blauen Himmel über europäischen Richter anders densich. Von diesem Himmel wollten ken dürfen als sie selbst. Es ist das die Karlsruher während der euro- Ende des latenten Misstrauens in ein päischen Einigung zunächst nicht Gericht, das nicht nur deutsche lassen. Im Jahr 1974 haben sie sich Rechtstraditionen im Blick hat, sonnoch ausbedungen, in jedem einzel- dern noch 27 andere. nen Fall die Vereinbarkeit von euroDas Urteil sei aus einem intensipäischem Recht mit dem deutschen ven Dialog hervorgegangen, sagte Grundgesetz zu prüfen – als habe Gerichtspräsident Andreas Voßkuheben niemand so hohe Standards le gestern in Karlsruhe. Man kann wie sie. Heute besteht das Gericht diesen Dialog im viele Seiten umfasnoch auf dem letzten Wort im äu- senden EZB-Entscheidungspingßersten Fall: wenn nämlich Europa pong zwischen Karlsruhe und Luden Kern deutscher Staatlichkeit an- xemburg genau nachlesen: klare greifen würde. Das ist auch gut so. Standpunkte, deutliche Kritik, aber Doch Karlsruhe ist in Europa nicht immer mit ausgestreckter Hand. Luder alleinige Hort des Rechts. Mit xemburg hat die Karlsruher Sorgen der Zeit haben die Verfassungsrich- aufmerksam angehört und der EZB ter das Zuhören gelernt. Es gibt den wohl auch deshalb klare Grenzen Europäischen Menschenrechtsge- gezogen. Und Karlsruhe hört nun richtshof in Straßburg, der Grund- auf Luxemburg. Voßkuhle nannte rechte manchmal anders auslegt als das gestern ein „gemeinsamen Rinsie selbst. Und es gibt einen Europäi- gen um das Recht“. schen Gerichtshof in Luxemburg, So geht Europa: im Dialog. Ohne der sich dazu ebenfalls meldet – und gemeinsames Ringen wird es auch der bei Europarecht ganz klar die in der Politik nicht gehen. Und ohne Erstzuständigkeit hat. Respekt schon gar nicht. KOMM E NTA R Offene Grenze nach rechts •• • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • •• VON RALF JOAS •• • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • •• Das Verhalten der AfD in Sachen Wolfgang Gedeon ist eine Bankrotterklärung für eine Partei, die mit dem rechten Rand angeblich nichts zu tun haben will. Er nennt Holocaust-Leugner „Dissidenten“, also politisch Verfolgte, und hält den Holocaust für eine „Zivilreligion des Westens“. All das reicht den Mitgliedern der AfDFraktion im baden-württembergischen Landtag offensichtlich nicht, um Wolfgang Gedeon aus ihren Reihen auszuschließen. Im Gegenteil, Gedeons Einlassungen werden noch dadurch aufgewertet, dass jetzt drei Gutachter untersuchen sollen, ob sie denn tatsächlich antisemitisch sind oder nicht. Für eine Partei, die in der Öffentlichkeit den Eindruck vermitteln möchte, sie stehe für bürgerlich-konservative Werte, ist das nichts weniger als eine politische Bankrotterklärung, ein Einknicken gegenüber jenen Anhängern, Mitgliedern und Mandatsträgern, die offen rechtsradikale bis rechtsextreme Positionen vertreten. Für den Stuttgarter Fraktionschef Jörg Meuthen ist die gestrige „Einigung“ eine schallende Ohrfeige. Der Ko-Vorsitzende der Bundespartei, der in der AfD die Rolle des gemäßigten Aushängeschilds spielt, hat im Vorfeld mit dem Rücktritt vom Fraktionsvorsitz gedroht, sollte Gedeon nicht ausgeschlossen werden. Dafür erntete er viel Gegenwind, sowohl von seiner Mit-Vorsitzenden Frauke Petry als auch aus der eigenen Fraktion. Weil ihm dort die notwendige Mehrheit nicht folgen wollte, blieb ihm am Ende nichts anderes übrig, als einen Beschluss zu akzeptieren, der seine politische Glaubwürdigkeit und seine Autorität als Fraktions- und Parteichef untergräbt. N AC H RIC HT EN Unicef: Flüchtlingskinder unzureichend versorgt Unicef sorgt sich um die Lage der Flüchtlingskinder in Deutschland. Sie lebten über immer längere Zeiträume in Notund Erstaufnahmeeinrichtungen in einem nicht kindgerechten Umfeld, erklärte das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen in einem gestern veröffentlichten Bericht. Dort seien unter anderem die sanitären Bedingungen, die Gesundheitsversorgung sowie Spiel- und Lernangebote häufig unzureichend. Das Leben in den Notunterkünften verzögere zudem die Integration der Kinder in Schulen und Kindergärten. |epd Erbschaftssteuer-Reform droht Blockade im Bundesrat Nach dem Kompromiss der großen Koalition zur Erbschaftssteuer-Reform forderten Union und SPD die Grünen gestern auf, sich im Bundesrat für die Neufassung der Steuerprivilegien für Betriebserben auszusprechen. Die Grünen-Finanzexpertin Kerstin Andreae warb dagegen für einen Stopp der Reform durch die Landesregierungen mit grüner Beteiligung. Unionsfraktionschef Volker Kauder lehnte unterdessen Änderungen des Erbschaftssteuer-Kompromisses ab. Der Bundestag soll am Freitag über das neue Gesetz abstimmen. |rtr Kroatien: Chef der Regierungspartei zurückgetreten Nach der Selbstauflösung des kroatischen Parlaments ist gestern der umstrittene Chef der nationalistischen Regierungspartei HDZ, Tomislav Karamarko, zurückgetreten. Kroatischen Medien zufolge will er dadurch die Chancen der HDZ bei vorgezogenen Neuwahlen erhöhen. Das Parlament hatte am Montag nach dem Sturz der Regierung seine Auflösung beschlossen. Bis Mitte September soll es Neuwahlen geben. |afp Ägypten: Gericht stoppt Übergabe von zwei Inseln an Saudi-Arabien Ein ägyptisches Gericht hat die Übergabe der Inseln Tiran und Sanafir im Roten Meer an Saudi-Arabien für ungültig erklärt. Ein entsprechender Vertrag, den Ägypten und die Golfmonarchie Anfang April unterzeichnet hatten, sei nichtig, erklärte das Gericht gestern. Es gab damit einer Klage von Gegnern des Vorhabens recht. Die geplante Übergabe hatte vor rund zwei Monaten die größten Proteste im Land seit langem ausgelöst. |dpa Karikatur Arzt ohne Grenzen. KARIKATUR: HAITZINGER Türkei hindert Flüchtlinge an Ausreise nach Deutschland HINTERGRUND: Ankara lässt syrische Akademiker trotz Visa nicht gehen VON GERD HÖHLER In mehr als 50 Fällen hat die Türkei syrischen Flüchtlingen in letzter Minute die Ausreise nach Deutschland verweigert. Und das obwohl die deutschen Behörden den Betroffenen bereits Visa erteilt hatten. Das bestätigte gestern das Bundesinnenministerium. Nach dem Flüchtlingspakt, den die EU nach langen Verhandlungen am 18. März mit der Regierung in Ankara schloss, verpflichtet sich die Türkei, syrische Flüchtlinge, die von türkischem Territorium illegal auf die griechischen Ägäisinseln übersetzen, zurückzunehmen. Für jeden zurückgeführten Syrer nimmt die EU einen anderen syrischen Flüchtling aus der Türkei legal auf. In der Türkei leben etwa 2,5 Millionen syrische Bürgerkriegsflüchtlinge. Nach diesem 1:1Mechanismus sollen zunächst bis zu 72.000 von ihnen Aufnahme in der EU finden. 23 EU-Staaten haben sich zur Aufnahme von Flüchtlingen aus der Türkei bereiterklärt, Deutschland nimmt das größte Kontingent. Doch die türkischen Behörden verfahren offenbar mit syrischen Bürgerkriegsflüchtlingen nach dem Motto Kannst du nichts, darfst du nach Deutschland – bist du qualifiziert, musst du in der Türkei bleiben. Über die Auswahl der Flüchtlinge entscheiden die türkische Migrationsbehörde DGMM, das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR und die deutschen Behörden, die ein Visum ausstellen. Zum Schluss des Verfahrens muss die türkische Migrationsbehörde die Ausreisegenehmigung erteilen. Auf diesem Weg sind seit Ende März bereits 292 Syrer aus der Türkei nach Deutschland gekommen. In 52 Fällen, so das Bundesinnenministerium, verweigerten die türkischen Behörden Flüchtlingen, die bereits ein Visum hatten, in letzter Minute die Ausreise – und zwar ohne Angabe von Gründen. Seit längerem steht der Verdacht im Raum, dass die Türkei im Bereich des Flüchtlingsabkommens vorzugs- weise Frauen, Kinder, Kranke und ungelernte Arbeitskräfte ausreisen lässt, besser qualifizierten Facharbeitern und Akademikern dagegen die Weiterreise verweigert. Das türkische Außenministerium bestreitet das. Dort heißt es, man berücksichtige bei der Erteilung der Ausreisegenehmigung die „Verletzlichkeitskriterien“ der Vereinten Nationen. In diesen ist festgelegt, dass schutzlose Flüchtlinge bevorzugt behandelt werden müssen. Danach können zum Beispiel Minderjährige, Kranke oder Behinderte vorrangig in die EU ausreisen. Nun scheint es aber so, dass Ankara sich bevorzugt alter und kranker Flüchtlinge entledigen will, qualifizierte Facharbeiter und Angehörige akademischer Berufe wie Ärzte oder Ingenieure dagegen an der Ausreise hindert. Das bestätigte im vergangenen Monat bereits Innenstaatssekretär Ole Schröder dem Innenausschuss des Bundestags. Nicht nur den deutschen Behörden ist aufgefallen, dass unter den Flüchtlingen, die aus der Türkei kommen, sehr viele Härtefälle sind. EU-Vertreter haben deswegen in der vergangenen Woche in Ankara bei der Migrationsbehörde DGMM vorgesprochen. Wie EU-Diplomaten in der türkischen Hauptstadt berichteten, haben die türkischen Behördenvertreter in den Gesprächen eingeräumt, es gebe eine Weisung von „höchster Stelle“, Fachkräfte und Akademiker nicht ausreisen zu lassen. Dagegen können die EU-Staaten wenig machen. In dem Flüchtlingsabkommen hatte die EU der Türkei nach langem Tauziehen das Recht eingeräumt, dass sie bei der Auswahl der Flüchtlinge das erste und das letzte Wort hat. Unter Berufung darauf hatte die türkische Regierung bereits im Mai dem UNHCR mitgeteilt, dass syrische Akademiker nicht mehr ausreisen dürfen. Der Verdacht steht im Raum, dass die Türkei vorzugsweise Frauen, Kinder, Kranke und ungelernte Arbeitskräfte ausreisen lässt. FOTO: REUTERS FRAGEN UND ANTWORTEN: Das Bundesverfassungsgericht stellt der EZB Bedingungen Was ist OMT? Das Programm von September 2012 heißt „Outright Monetary Transactions“ und sollte Spekulationen gegen den Euro stoppen. Es sieht vor, dass die EZB notfalls unbegrenzt Staatsanleihen von Euro-Krisenländern kaufen kann. OMT ist bisher nicht umgesetzt worden – allein die Ankündigung zeigte Wirkung. Ist das Urteil ein Freibrief für Staatsanleihekäufe durch Notenbanken? Ganz und gar nicht. Das Ja der Verfassungsrichter zu OMT gilt nur in dem Rahmen, den der Europäische Gerichtshof im Juni 2015 gezogen hat. Folgendes muss auch nach Ansicht der Verfassungsrichter gesichert sein: • Die Ankäufe von Staatsanleihen dürfen nicht angekündigt werden. BAMF: Verstöße bei Einstellungen ANSBACH. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) hat bei der Einstellung von Mitarbeitern massiv gegen Mitbestimmungsrechte verstoßen. Mehrere Hundert Asylentscheider und Sekretariatskräfte seien ohne die rechtlich notwendige Anhörung der Personalvertretung beschäftigt worden, räumten Vertreter der Behörde gestern vor dem Verwaltungsgericht Ansbach ein. In einer mit dem Gesamtpersonalrat abgestimmten Erklärung kündigte die Behörde zugleich an, künftig die Mitbestimmungsrechte des Personalrats zu respektieren. Die Erklärung ist Teil einer gütlichen Einigung, auf die sich beide Parteien verständigten. |dpa Edathy-Affäre: Erfolg für Hartmann LÜNEBURG. Der Mainzer SPD-Bundestagsabgeordnete Michael Hartmann hat sich im Zuge der Edathy-Affäre keiner Straftat schuldig gemacht. Nachdem am 1. Juni bereits ein Verfahren der Berliner Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts der Falschaussage im Edathy-Untersuchungsausschuss eingestellt wurde (wir berichteten), folgte nun durch die Staatsanwaltschaft Lüneburg die Einstellung des Verfahrens wegen des Verdachts der Strafvereitelung. Hartmann gilt als unschuldig, ein weiteres Verfahren gegen ihn ist nicht anhängig. Offen ist, ob der 53-Jährige erneut in seinem Wahlkreis für den Bundestag kandidiert. |wif IM PR ES SUM Leitlinien für die Zentralbank Das Bundesverfassungsgericht hat dem OMT-Programm der Europäischen Zentralbank (EZB) gestern trotz Bedenken seinen Segen erteilt. BERLIN. Die große Koalition will die kommerzielle Förderung von Schiefergas mit der umstrittenen FrackingMethode verbieten. Der gefundene Kompromiss sieht aber vor, dass Probebohrungen zu wissenschaftlichen Zwecken mit Zustimmung der Landesregierungen erfolgen können. Unkonventionelles Fracking, das Umweltschützer besonders kritisieren, soll unbefristet verboten werden. Die Bundestagsfraktionen von Union und SPD stimmten beide mit großer Mehrheit zu. Beim Fracking wird aus tiefen Gesteinsschichten unter hohem Druck und Chemikalien-Einsatz Gas gewonnen. Der Bundestag soll das Fracking-Gesetz bereits am Freitag verabschieden. Es lag nach einem Kabinettsbeschluss über ein Jahr auf Eis, da es Mitgliedern beider Regierungsfraktionen nicht streng genug war. Der Gesetzentwurf, auf den sich die Koalitionspartner nun geeinigt haben, sieht vor, dass bei Probebohrungen eine Expertenkommission einen Erfahrungsbericht erstellt. Der Bundestag soll schließlich darüber entscheiden, ob es beim generellen Verbot bleibt. |dpa • Das Volumen der Ankäufe muss im • • • • Voraus begrenzt sein. Zwischen der Ausgabe einer Anleihe und ihrem Ankauf durch die Notenbanken muss eine vorab festgelegte Mindestfrist liegen. Die EZB muss also warten, bis sich für Anleihen ein Marktpreis gebildet hat. Es dürfen nur Anleihen von EUStaaten erworben werden, die Zugang zum Anleihemarkt haben. Damit ist Griechenland von vornherein ausgeschlossen. Nur ausnahmsweise dürfen Anleihen bis zum Ende der Laufzeit gehalten werden. Sobald sich die Lage bessert, werden die Ankäufe gestoppt, erworbene Anleihen wieder verkauft. Warum diese Bedingungen? Das OMT-Programm wird deshalb kritisiert, weil man eine Staatsfinanzierung per Notenbank befürchtet, wenn kriselnde Staaten praktisch mit EZB-Garantie Schulden aufnehmen dürften. Staatenrettung per Notenpresse ist verboten. Die Leitlinien stellen sicher, dass es keinen Automatismus des Ankaufs gibt und Schuldenstaaten keinen Anreiz sehen, die Haushaltsdisziplin fahren zu lassen. Und wenn die EZB sich nicht an die Auflagen hält? Dann darf sich die Bundesbank laut Verfassungsgericht nicht am OMTProgramm beteiligen. Was bedeutet das für die künftige Politik der EZB? Das Urteil betrifft nur OMT, doch kann die EZB Schlüsse daraus ziehen. Derzeit läuft ihr „Quantative Easing“ (QE)-Programm, bei dem sie in großem Umfang Staatsanleihen kauft. QE hat einen anderen Charakter, unter anderem feste Obergrenzen. Das OMT-Urteil zeigt zum Beispiel, dass ein mehrmaliges Anheben der Obergrenzen möglicherweise problematisch wäre. |kwi Herausgeber: Medien Union GmbH Ludwigshafen Verlag: RHEINPFALZ Verlag und Druckerei GmbH & Co. KG, Amtsstr. 5 - 11, 67059 Ludwigshafen, Postfach 21 11 47, 67011 Ludwigshafen E-Mail: [email protected] Druck: Oggersheimer Druckzentrum GmbH, Flomersheimer Str. 2 - 4, 67071 Ludwigshafen Servicecenter: Telefon: 0621 5902-745, Fax: 0621 5902-746, E-Mail: [email protected] Chefredakteur: Michael Garthe Redaktion: Telefon: 0621 5902-01, E-Mail: [email protected] Stellv. 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