downloaden

Aktueller Pflanzenschutztipp Gemüsebau (siehe TASPO 25/16)
Spargel – Gefahr durch pilzliche Krankheitserreger
Mit zunehmender Bestandesdichte und der derzeit nass-warmen Witterung steigt das Befallsrisiko
der Blattkrankheiten an Spargel massiv an.Die nassen Bestände bilden die reinste Brutstätte für Infektionen. Die drei wichtigen Spargellaubkrankheiten sind Spargelrost (Puccinia asparagi), Grauschimmel (Botrytis cinerea) sowie die Stemphylium-Spargellaubkrankheit (Stemphylium botryosum).
In der Regel sind die Krankheiten regional unterschiedlich stark vertreten, aber auch Mischinfektionen zweier und dreier dieser Krankheiten treten auf. In den meisten Anbaugebieten stellt die Stemphylium-Laubkrankheit die wichtigste zu bekämpfende Blattkrankheit im Spargel dar. Auch Botrytis
zeigt sich zum Ende der Wachstumsphase in vielen Anlagen, Spargelrost tritt nur regional bedeutsam auf. Damit der Spargel in der jetzigen Regenerationsphase ausreichend Reservestoffe einlagern
kann, sollte das Spargellaub so lange wie möglich gesund erhalten werden. Für alle drei Krankheiten
sind zur Bekämpfung mehrere Produkte ausgewiesen, so dass man einen zu empfehlenden Wirkstoffwechsel und Wirkstoffgruppenwechsel durchführen kann. Besonders bei Stemphylium und
Botrytis ist die Resistenzgefahr sehr hoch. Es besteht nachweislich bundesweit eine Resistenz von
Stemphylium gegen Strobilurinwirkstoffe, daher sollten Produkte mit Wirkstoffen aus dieser Wirkstoffgruppe wenn notwendig (z.B zur Bekämpfung von Rost und Botrytis) nur max. 1x in der Kultur
eingesetzt werden.
Aufwand
Amistar Opti
400 g/l Chlorthalonil +
80 g/l Azoxystrobin
500 g/l Boscalid
max. 2 x
2,5 l /ha
max. 2x
1,0 kg/ha
max. 6x
2,0 l/ha
max. 1x
1,5 l/ha
max. 3 x
0,5 kg/ha
max. 6 x
3,0 kg/ha
max. 8 x
3,2 kg/ha
max. 2x
0,8 l/ha
max. 2 x
1,0 l/ha
max. 2 x
1,0 l/ha
max. 4 x
1,2 kg/ha
max. 3 x
0,7 kg/ha
max. 3 x
0,4 l/ha
max. 2 x
1,5 kg/ha
max. 3 x
1,0 kg/ha
Cantus
Cuprozin Progress
Champion
Discus
Kumar
Kumulus
383 g/l Kupferhydroxid
233 g/l Boscalid +
67 g/l Epoxiconazol
500 g/kg Kresoxym-methyl
850 g/kg Kaliumhydrogencarbonat
800 g/kg Schwefel
Opus
250 g/l Trifloxystrobin +
250 g/l Fluopyram
125 g/l Epoxiconazol
Ortiva
250 g/l Azoxystrobin
Polyram WG
700 g/kg Metiram
Rovral WG
750 g/kg Iprodion
Score
250 g/l Difenoconazol
Signum
67 g/kg Pyraclostrobin +
267 g/kg Boscalid
250 g/kg Fludioxonil +
375 g/kg Cyprodinil
Luna Sensation
Switch
ZE
ZE
StemphyliumLaubkrankheit
Wirkstoff(e)
Spargelrost
Produkt
Botrytis spp.
Die Übersicht zeigt die derzeit ausgewiesenen Fungizide im Freiland-Spargel:
Ausgewiesen gegen
ZE
EG
ZE
ZE
ZE
ZE
ZE
ZE
ZE
ZU
EG
ZE
ZE
ZU
ZU
ZU
ZE
ZE
ZE
ZE
ZE
ZE
ZU: Zulassung; ZE: Zulassungserweiterung; EG: Einzelbetriebliche Genehmigung
Die Einzelbetrieblichen Genehmigungen sind evtl. nicht in allen Bundesländern genehmigungfähig.
Je nach Bundesland können weitere einzelbetriebliche Genehmigungen nach §22.2 PflSchG möglich
sein.
Centium – neue Zulassungserweiterungen
Im Rahmen der Zulassungsverlängerung des Herbizides Centium 36 CS (360 g/l Clomazone) wurden
nun durch die Genehmigungsbehörde BVL weitere Zulassungserweiterungen für das Produkt erteilt.
Genehmigt wurde der Einsatz des Produktes in den Kulturen: Bleich-, Bund- und Knollensellerie
(Freiland), Kohlrabi (Freiland), Moschus-, Riesen- und Gartenkürbis (Freiland), Schnittsellerie (Nutzung als Frisches Kraut, Freiland) und Spinat (Freiland). Die genauen Anwendungsdaten sind der
Gebrauchsanleitung zu entnehmen. Es sind beim Einsatz die besonderen Auflagen bei der Anwendung von clomazonehaltigen Produkten zu beachten.
(Quelle: Franz-Peter Schenk, Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen, Pflanzenschutzdienst)
www.taspo.de