PDF - Katholische Kirche beim hr

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Rache ist blöd
21.06.2016
Klaus Depta
Kath; Fulda
Schluss, Stress, Rosenkrieg – so könnte man manches Beziehungsende in knappe
Worte fassen. So auch das Beziehungsende eines jungen Paares, neulich in Schwaben. Er macht Schluss. Und was tut sie? Klaut dem Ex das Auto und versenkt es in
einem See. „Die Rache ist mein, spricht der Herr!“ – Das fällt mir als erstes dazu ein.
Womit ich meine: Mir persönlich würde es nie in den Sinn kommen, mich für irgendetwas zu rächen, etwas gezielt zu tun, um einen anderen Menschen zu treffen.
Kann schon sein, dass das befriedigend wäre. Aber es ändert doch nichts an der Situation. Im Gegenteil: Die anschließenden Scherereien muss ich selbst ausbaden.
Also: Aus Rache jemandem zu schaden – das geht gar nicht. Dass mit dem Auto
auch noch Benzin und Ölreste den See belasten – darüber will ich erst gar nicht
nachdenken.
Aber darüber, dass Böses, was ich tue, auf mich selbst zurückfällt. So auch in diesem Fall: Weil nämlich die Feuerwehr das Autowrack aus dem See gezogen hat,
muss die gute Frau nicht nur den Schaden ersetzen, sondern auch noch die Bergungskosten zahlen. Also auch deshalb ist Rache blöd: Weil nämlich ihre Folgen auf
dich zurückfallen.
Dass die Feuerwehr gleich noch ein zweites Auto im See gefunden hat, ist Zufall.
Aber wer weiß: Vielleicht hatte die junge Frau ja vorher schon einen anderen
Freund…