”Primitiver” versus ”zivilisierter” Krieg gemäss Wright (1942), Turney-High (1949) und Keegan (1993) ”Primitive Kriege” Spontane, unorganisierte Gewalt zwischen Verwandtschaftsgruppen zwecks Rache, Sühne oder Tradition Kriegsmotive sind irrational, emotional und religiös, d.h. psychologisch (Rache, Aggression, Spieltrieb) oder kulturell (Prestige, Reputation) ”Zivilisierte Kriege” Geplante und organisierte Schlachten zwischen Armeen zwecks Gebietserweiterung oder Entwaffnung des Gegners Kriegsziele sind rational, strategisch und pragmatisch, d.h. ökonomisch und politisch (Beute, Territorium, Hegemonie) Die ”primitive” weist im Vergleich zu ”zivilisierter” Kriegführung folgende Merkmale auf: 1) eine schwache und mangelhafte Mobilisierung, die ausschliesslich auf Freiwilligkeit beruht, weil die Autorität der Führer beschränkt ist und kein Zwang zur Teilnahme besteht; 2) ein inadäquater Nachschub und eine mangelhafte Logistik; daraus resultiert 3) die Unmöglichkeit, längere Kriegskampagnen zu führen; 4) mangelnde militärische Ausbildung, 5) eine schwache Kommandostruktur und schlechte Disziplin, woraus resultieren 6) undisziplinierte Truppen und eine schwache Kriegsmoral; 7) wenig spezialisierte Kriegswaffen und keine nennenswerten Befestigungen, 8) keine professionellen Krieger sowie 9) eine ineffiziente Taktik und eine eklatante ”Unkenntnis von Kriegstheorie und Strategie”.
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