PFERDESPORTVERBAND L I N KS | Aufgaloppieren zur Ehrenrunde: Goldmedaillengewinnerin Theresa Ripke (r.), Jesse Luther (Silber) und Philip Koch (Bronze). Fotos: Ronald Hogrebe O B E N | Sicherten sich einen hervorragenden vierten Platz im Klassement der Junioren: Beeke Carstensen und Venetzia Besser geht es nicht! Beim PREIS DER BESTEN in Warendorf waren die Jungen Reiter aus Schleswig-Holstein im Parcours das Nonplusultra. Alle drei Medaillen gingen an die Athleten aus dem Land zwischen den Meeren – Platz vier noch dazu. Dazu waren die Leistungen der Spring-Junioren beachtlich. Und auch in der Vielseitigkeit ging die Goldund Silbermedaille nach Schleswig-Holstein. 48 pferd+sport 07 | 16 S ichtlich erfreut nahm Landes trainer Detlef Peper die Glückwünsche seiner Kollegen von den anderen Landesverbänden entgegen: Um die Zukunft musst Du Dir keine Sorgen machen! Soeben war der Preis der Besten der Jungen Springreiter entschieden worden und drei Holsteiner standen auf dem Podest: Gold für Theresa Ripke (Steinfeld), Silber für Jesse Luther (Wittmoldt) und Bronze für Philip Koch (Tasdorf ). Und auch der vierte Platz ging nach Schleswig-Holstein: Ganze drei Punkte fehlten Insa Strothmann (Krummesse) zu einer Medaille. Der Preis der Besten in Warendorf ist neben den Deutschen Jugendmeisterschaften die wichtigste Nachwuchsveranstaltung für Ponyreiter, Junioren und Junge Reiter. Die Nachwuchsbundestrainer schauen zusammen mit den Mitgliedern der Bundesjugendleitung ganz genau hin, wer von den Jugendlichen das Zeug hat, die deutschen Farben bei einer Europameisterschaft oder in einem Nationenpreis zu vertreten. Entsprechend hoch sind auch die Anforderungen im Parcours. Ja, es ist hier richtig schwer, gab Markus Merschformann, zuständiger Bundestrainer für die Junioren und Jungen Reiter, unumwunden zu. Doch nur, wenn wir etwas fordern, können sich die Paare auch beweisen und zusammen wachsen. Sein Fazit: Wir sind gut aufgestellt und müssen uns vor anderen Nationen nicht verstecken. Die vier jungen Holsteiner haben sich ganz sicher für weitere Aufgaben empfohlen. Alle drei Medaillenträger leisteten sich in den beiden Wertungsprüfungen – die erste auf Zwei-Sterne-Niveau, die zweite ein Drei-Sterne-Springen mit Stechen – keinen einzigen Abwurf. Das erste Springen gewann Theresa Ripke mit pferd+sport 07 | 16 49 ▲ VO N B I R G I T S P R I N G M A N N O B E N | Ganz knapp auf dem vierten Platz mit einer tollen Leistung: Insa Strothmann mit Utah PFERDESPORTVERBAND | PREIS DER BESTEN Hagen a.T.W., für die Theresa Ripke ebenso wie Jesse Luther, Philipp Koch und Insa Strothmann für das deutsche Aufgebot nominiert wurden. Pech in Warendorf hatte Johanna Huesmann (Lütjenburg), die nach einem Sturz mit Zweitpferd King Clooney v. Canturo Contendro I (Züchter: Joachim Tietz) am Ende mit ihrem Coco Chambato v. Chambertin/Calato (Züchterin: Maren Saß) nur auf Platz 14 rangierte. Die Startgenehmigung für das internationale Jugendturnier in Hagen erhielten auch Pheline und Hannes Ahlmann aus Reher, Beeke und Teike Carstensen (Sollwitt) sowie Henry Delfs (Steinburg). Auch sie zeigten in der mit 59 Teilnehmern besetzten Junioren-Konkurrenz ausgezeichnete Leistungen, am Ende fehlte jedoch das immer auch nötige Quäntchen Glück. So landete Beeke Carstensen mit ihrer Ve- 50 pferd+sport 07 | 16 Der Pferdesportverband Schleswig-Holstein (PSH) hat mit der Koordinatorin Leistungssport eine neue Position ins Leben gerufen: IMKE WILLENBROCK aus Hamburg wird am 1. Juli diesen Posten übernehmen. Sie tritt damit im weiteren Sinne die Nachfolge von Detlef Peper an, der das Amt des Landestrainers zum 1. September niederlegt und sich in den Unruhestand verabschiedet. D jahr wurde Hanna Knüppel aus Kisdorf mit der Goldmedaille ausgezeichnet. 2015 startete sie noch für die Junioren, nun ging Hanna Knüppel mit Carismo (Foto) bei den Jungen Reitern an den Start. Das Paar knüpft auf Zwei-Sterne-Niveau nahtlos an die Leistungen an. Im vergangenen Jahr bin ich schon eine zweite Vielseitigkeitsprüfung Klasse M geritten und habe gemerkt, dass das klappt, sagte sie. Dank fehlerfreier Runden in Gelände und Springen blieb es für Knüppel, die im Sommer eine Ausbildung am DOKR-Bundesleistungszentrum in Warendorf beginnt, beim Dressurergebnis von 44,9 Minuspunkten. Dies bedeutete nicht nur den Sieg im Preis der Besten, sondern auch Platz zwei im CIC** hinter Ingrid Klimke mit Weisse Düne. Wie schon im Vorjahr wurde Rebecca Juana Gerken Zweite. Allerdings nicht mit ihrem bisherigen Erfolgspferd Scipio, der sich an vierter Stelle platzieren konnte, sondern mit ihrem erst achtjährigen Curley Boy. netzia (Holsteiner v. Levisto, Züchter: Jörg Carstensen) mit nur einem Punkt Rückstand auf Platz vier der Gesamtwertung, Henry Delfs und Carrington D (Holsteiner v. Contact Me, Züchter: Claus Delfs) wurden Sechste, Teike Carstensen und Zürich (Holsteiner v. Caretino, Züchterin: Margit Petersen) Siebte. Beim Preis der besten Ponyreiter belegte Johanna Beckmann (Freiburg) mit Neila Platz elf. Bei den Children, den U14 Springreitern, belegte Flemming Ripke (Steinfeld) mit Giunco della Loggia den siebten Rang. Paola Poletto vom Landesverband Hamburg und ihr zwölfjähriger Wallach Casting v. Cellestial/Calypso standen in der Endabrechnung an Position 16. Im Viereck trat die Hamburgerin Franziska Schwiebert mit zwei Pferden an – sie platzierte sowohl Hogholm’s Facel-Vega als auch Fürst Rohan im Gesamtklassement der Jungen Reiter auf Rang sieben. RaikaMarie Rosch (Sandesneben) und Felicity D belegten Platz 13. Bei den Ponys rangierte Anna Schölermann mit DW’s Flic Flac an achter Stelle. Franzi Schwiebert in Bundeskader berufen › Nach dem Preis der Besten wurde Franziska Schwiebert (RV Rehagen-Hamburg) mit ihren Pferden Fürst Rohan und Hogholm´s Facel-Vega in den C-Kader U21 Dressur (früher Junge Reiter) berufen. Franzi war bereits Mitglied im U18-Kader, wo sie sehr erfolgreich ritt. Der LV Hamburg gratuliert sehr herzlich, und wir wünschen Franzi Schwiebert viel Erfolg und Glück in der bevorstehenden Saison. ie Aufgaben, die die neue Stellung beinhaltet, sind vielseitig: von der Koordination aller leistungssportlichen Aktivitäten, über den Ausbau der Trainerausbildung durch den PSH und die Zusammenarbeit mit Heimund Honorartrainern sowie der Jugendleitung bis zur Koordination und Umsetzung von Veranstaltungen. PFERD+SPORT hat mit der 48-jährigen Imke Willenbrock über ihre neue Position gesprochen: PFERD+SPORT: Sie sind die neue Koordinatorin Leistungssport im Pferdesportverband Schleswig-Holstein. Schildern Sie uns Ihren bisherigen beruflichen und reiterlichen Werdegang. Imke Willenbrock: Ich entstamme keiner klassischen Pferde-, sondern einer Fliegerfamilie. Meiner Schwester wurde jedoch beim Segelfliegen immer schlecht, sodass sie mit dem Reiten begonnen hat. Ich bin als kleines Kind immer mit in den Stall gegangen. Als ich älter wurde, habe ich das Fliegen gar nicht erst ausprobiert, sondern war schon früh mit dem Pferdevirus infiziert. 1981 habe ich mein erstes Reitabzeichen gemacht, zwei Jahre später wechselte ich den Stall von Horst Masler, wo ich sportlich sehr gefördert wurde. 1987, 1988 und 1989 habe ich an den Deutschen Jugendmeisterschaften in der Vielseitigkeit teilgenommen und dabei 1988 Gold gewonnen. Zu der Zeit wurde ich auch von Detlef Peper trainiert, der uns allen eine Top-Grundausbildung angedeihen ließ, sodass ich später auch in Springen und Dressur Erfolge bis zur Klasse M sammelte. Nach einer Ausbildung zur Pferdewirtin Zucht und Haltung habe ich aufgrund von Rückenproblemen eine Umschulung zur Bankkauffrau bei der Commerzbank gemacht. In dem Unternehmen war ich die vergangenen 24 Jahre tätig, die letzten zehn Jahre als Eventmanagerin. Foto: Privat › Der Preis der Besten in der Vielseitigkeit fand in Everswinkel statt und wie schon im Vor- Foto: Tierfotografie Huber Beeindruckende Leistungs konstanz bei den Jungen Reitern Mit Herz und Energie Preis der Besten in der Vielseitigkeit Fotos: Ronald Hogrebe ihrem zwölfjährigen Holsteiner Calmado (v. Casall, Züchter: Heiko Büttner) auf Platz vier folgten Insa Strothmann mit dem aus der Familienzucht stammenden Utah (Holsteiner v. Quite Capitol). Jesse Luther und Clearwater (Holsteiner v. Clearway, Züchterin: Ulrike Behr) waren Siebte (mit seinem zweiten Pferd, Tibro, belegte der 19-Jährige zudem Platz acht). Zehnte im 38-köpfigen Starterfeld waren Philip Koch und Cracker Jack (Holsteiner v. Caretino, Züchterin: Angka Wieden). Im zweiten Springen lautete die Rangfolge Ripke vor Luther und Koch, Strothmann war mit einem Abwurf im Umlauf Neunte. Calmado ist einfach der Beste, strahlte Theresa Ripke nach der Siegerehrung. Zwei Mal (2014 und 2015) gewann das Paar die Deutsche Junioren-Meisterschaft, war 2015 Mannschafts-Europameister und 2014 Sieger beim Preis der Besten. In diesem Jahr waren die Beiden zum ersten Mal in der Altersklasse der Jungen Reiter am Start und feierten einen fulminanten Einstieg. Weiter geht es nun bei den Future Champions in Imke Willenbrock im Interview O B E N | Imke Willenbrock ist ab dem 1. Juli als Koordinatorin Leistungssport beim PSH tätig. Dann ist diese Position ja eine ganz neue Herausforderung. Imke Willenbrock: Ja, das ist sie. Als ich die Stellenanzeige des PSH in diesem Magazin gelesen habe, schlug mir das Herz bis zum Hals, weil dieser neue Posten genau das ist, was ich immer machen wollte. Ich war immer sehr leistungssportlich orientiert und so kann ich meine zwei Leidenschaften – den Reitsport und Koordinations- und Organisationsaufgaben – bestens miteinander verbinden. Ich trete dabei natürlich in riesige Fußstapfen – erst vor wenigen Wochen hat Detlef Peper den Meteorpreis verliehen bekommen. Was er geleistet hat, ist einfach unbeschreiblich. Umso dankbarer bin ich, dass er auch in Zukunft noch weiter als Trainer tätig sein wird, sodass wir Bewährtes auf jeden Fall beibehalten werden. Aber sicher werde ich neue Akzente setzen, da ich ja einen etwas anderen Aufgabenbereich als den des Landestrainers haben werde. Zusammengefasst kann man sagen, dass ich, als ich mich für diese Stelle entschieden habe, auf mein Herz gehört habe und ich mich deshalb dieser neuen Herausforderung mit meiner ganzen Energie widmen werde. Was sind Ihre Ziele? Imke Willenbrock: Ich sehe mich als Schnittstelle zwischen den Sportlern und Trainern und dem Pferdesportverband in Bad Segeberg beziehungsweise der Deutschen Reiterlichen Vereinigung in Warendorf. Ich möchte den Reitern und ihren Familien unter die Arme greifen, in organisatorischen und sportlichen Angelegenheiten. Natürlich ist oberstes Ziel, dass wir an die herausragenden Erfolge der Nachwuchsreiter anknüpfen – und wir werden daran arbeiten, dass in allen Bereichen neue hinzukommen. pferd+sport 07 | 16 51
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