PRESSEMITTEILUNG

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AMF Capital - Ergebnis der aktuellen Kurzumfrage:
Über 65% der Finanzexperten erwarten ein hartes Vorgehen der EU
Die BRexit-Abstimmung kommt – Großbritannien ist zerrissen:
Die Hälfte der Briten will raus aus der EU. Die andere Hälfte will bleiben.
Mit welcher Einstellung sollte die Europäische Union in die Verhandlungen
nach einem BRexit ziehen?
Maximale Härte oder maximales Entgegenkommen?
Frankfurt am Main, 21. Juni 2016 – 14.30 Uhr
Sollte die Bevölkerung Großbritanniens am 23. Juni mehrheitlich für einen BRexit
stimmen, das heißt: für den Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union, ist
mit weitreichenden Konsequenzen für das Königsreich als auch die Europäische
Union zu rechnen.
In den nächsten zwei Jahren würden beide Parlamente zunächst gemeinsam einen
geregelten Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union vorbereiten.
Gleichzeitig würden beide Seiten versuchen, neue Handelsabkommen für die Zeit
nach dem Austritt zu schließen.
Wie sollte sich die Europäische Union in diesen Gesprächen verhalten?
Aus aktuellem Anlass hat die Vermögensverwaltungsgesellschaft AMF Capital AG
aus Frankfurt am Main kurzfristig rund 1.000 Experten aus der Finanzbranche zu
ihrer aktuellen Einschätzung eines möglichen BRexits befragt.
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Die Frage lautete:
Angenommen, die Briten stimmen für den „BRexit“:
Wie sollte sich Ihrer Meinung nach die EU während der anschließenden
Austrittsverhandlungen verhalten:

Maximales Entgegenkommen, auch um z. B. trotzdem Großbritannien
weitestgehend als „assoziierten Bestandteil“ einer wie auch immer gearteten „EU-2“
zu erhalten.
 Maximale Härte, auch um z. B. anderen Staaten die Konsequenzen eines
Austritts massiv und deutlich vor Augen zu führen.
Die große Mehrheit (rund 66 Prozent) der befragten Finanzexperten erwarten eine
Position der „maximalen Härte“. Immerhin knapp ein Drittel (fast 34 Prozent) geht von
einem „maximalen Entgegenkommen“ der Europäischen Union (EU) bei den
Verhandlungen aus.
Sollte es zu einem BRexit kommen, würden laut Premierminister Cameron
umgehend Verhandlungen zwischen der EU und Großbritannien über einen
geordneten Austritt aus der Europäischen Union beginnen. Die Verträge sehen eine
Übergangsphase von zwei Jahren vor, bis der Austritt in Kraft tritt.
Dieser Zeitraum soll beiden Vertragsseiten die Möglichkeit geben, um in
Verhandlungen die zukünftige Zusammenarbeit zwischen der EU und dem
Vereinigten Königreich zu regeln. Spezieller Fokus der Verhandlungen werden u. a.
ein möglicher Zoll-freier Handel mit der EU, die Weiterführung des sogenannten
„Passporting“ (Firmen mit Sitz in Großbritannien können dank Passporting in der
ganzen EU ihre Dienstleistungen anbieten), die automatische Anerkennung britischer
Zulassungen z. B. für Banken oder Pharmazeutika in der Europäischen Union oder
die gegenseitige Arbeitserlaubnis für britische Staatsbürger in der EU und für EUBürger in Großbritannien sein.
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Jegliche neu mit Großbritannien ausgehandelten Abkommen mit der EU müssten
jedoch sowohl vom Europäischen Parlament, als auch von allen 27 Mitgliedsstaaten
ratifiziert werden.
Das klare Votum unserer Umfrage für ein Vorgehen mit „Maximaler Härte“ basiert
aus unserer Sicht vor allem auf der daraus resultierenden abschreckenden Wirkung
auf mögliche weitere Referenden innerhalb der EU.
Die europäische Politik muss die Balance zwischen den wirtschaftlichen Folgen und
einer abschreckenden Wirkung für mögliche Nachahmer-Staaten schaffen. Um die
Stabilität der Europäischen Union zu sichern, scheint den Investoren die Position
einer „Maximalen Härte“ die aktuell bevorzugte Variante.
Folgen des BRexit
Einer Position des „maximalen Entgegenkommens“ entspräche am ehesten das
Verhältnis der EU zu Norwegen. Der Internationale Währungsfonds (IWF)
prognostiziert in diesem Szenario bei einem BRexit einen Rückgang der
Wirtschaftsleistung Großbritanniens im ersten Jahre nach Ende der EUMitgliedschaft (2019) um -1,4 Prozentpunkte (gegenüber dem Status quo).
Bei der Haltung „Maximale Härte“, falls etwa der Warenaustausch zwischen dem
Königreich und der EU mit Zöllen belegt würde, rechnet der IWF längerfristig mit
einem Rückgang des Wirtschaftswachstums um bis zu -5,6 Prozentpunkte.
Sollte innerhalb der Europäischen Union kein Konsens für eine Positionierung in
Richtung „Maximales Entgegenkommen“ bestehen, wird Großbritannien die meisten
Vorteile einer EU-Mitgliedschaft wohl vollständig verlieren. Eine Politik der
„Maximalen Härte“ bei den Verhandlungen nach einem BRexit könnte bedeuten,
dass Großbritannien in eine Rezession abrutscht.
Ob es im Rahmen eines möglichen BRexit zu einer Abspaltung Schottlands, einer
Wiedervereinigung zwischen Nord-Irland und der irischen Republik oder zu einem
Ende der Freihandelszone Gibraltars kommen könnte, wird die Zeit zeigen.
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Kontakt:
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Tel. 069 / 50 95 12 - 540
E-Mail: [email protected]
Über AMF Capital AG:
Kernkompetenz der AMF Capital AG sind Publikums- und Spezialfonds sowie
Beratungsmandate, die Rendite mit minimiertem Risiko verbinden und den Substanzerhalt des
investierten Kapitals in den Vordergrund stellen. Die AMF Capital AG ist ein partnerschaftlich und
inhabergeführtes Unternehmen. Alle Partner verantworten im Unternehmen eigene
Arbeitsbereiche und verfügen über eine jahrzehntelange Erfahrung im Asset Management. Die
Bankenunabhängigkeit gibt Freiraum für das Denken und Handeln und ist die Voraussetzung für
eine fundierte Chancen- und Risikoanalyse der Anlagen. Die Gesellschaft hat ihren Sitz in
Frankfurt am Main.
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