Neueste tagesaktuelle Berichte ... Interviews ... Kommentare ... Meinungen .... Textbeiträge ... Dokumente ... MA-Verlag POLITIK / REDAKTION Trump taumelt - Präsidentenwahl bereits gelaufen? Hillary Clinton auf dem Vormarsch The Donald angeschlagen (SB) Beim Rennen um die US-Prä- sidentschaft hat sich innerhalb weniger Wochen eine derart dramatische Wende vollzogen, daß der Wahlkampf bereits gelaufen zu sein scheint, bevor er richtig begonnen hat. Anfang Juni stand Donald Trump noch als frühzeitiger Sieger der republikanischen Vorwahlen da und lag in den landesweiten Umfragen knapp vor Hillary Clinton, die sich weiterhin mit dem demokratischen "Sozialisten" Bernie Sanders herumschlug. Heute sehen die Dinge ganz anders aus. Nach dem Sieg Clintons bei der letzten großen Vorwahl am 7. Juni in Kalifornien hat sich Sanders - wie erwartet - als braver Parteisoldat hinter sie gestellt und seine Anhänger dazu aufgerufen, die Ex-Außenministerin zu wählen, während sich Trump mit leeren Wahlkampfkassen, Unruhe und Desorganisation im eigenen Wahlkampfteam, ... (Seite 6) Elektronische Zeitung Schattenblick Freitag, 24. Juni 2016 Avantgarde francaise Widerstand am Mahlzahn der Zwänge ... "Warum Streiks und Proteste in Frankreich?" Veranstaltung in HamburgSt. Georg am 20. Juni 2016 (SB) Einmal mehr ist die deutschen Bevölkerung als Fußballnation geeint, so daß nichts mehr in den Blick gerät, was die gesellschaftlichen Verhältnisse in ihrer sozialen Zerklüftung bedingt. Die zur Fußball-WM der Männer 2006 ausgegebene Losung, nach langen Jahren endlich zur Normalität eines "positiven Patriotismus" zurückkehren zu können, hat zehn Jahre später, wie zu erwarten stand, die giftige Frucht massenhafter Mobilisierung für die rassistische und nationalchauvinistische Rechte hervorgebracht. Was damals nicht unwesentlich zur widerstandslosen Durchsetzung des 2005 in Kraft getretenen rot-grünen Workfare-Regimes beigetragen hat, wiederholt sich in ähnlicher Form bei der Rücknahme arbeitsrechtlicher und sozialer Errungenschaften bei der FußballEM 2016 der Männer in Frankreich. Wie im Falle der Agenda 2010 in der Bundesrepublik soll das von der rotgrünen Regierung in Paris geplante Arbeitsgesetz den nationalen StandSPORT / BOXEN ort zu Lasten der Lohnabhängigenam Weltmarkt wettbewerbsfäDem Munde nach ein Superheld klasse higer machen, und das insbesondere Chris Eubank will Gennadi Go in Sicht auf die neoliberale Arbeitslowkins Schwächen erkannt haben gesellschaft der Bundesrepublik, die (SB) Chris Eubank jun. hat einen man ein- und überholen will [1]. berühmten Vater, der einst Weltmeister im Mittelgewicht und Supermit- So hat Präsident François Hollande telgewicht war. Für den 26jährigen bei der Ankündigung des GesetzesSprößling der britischen Legende vorhabens ausdrücklich auf das deutstehen 22 Siege und eine Niederlage sche Vorbild Bezug genommen, was zu Buche, wobei sich die Namen sei- das Verhältnis der beiden führenden Foto: 2016 by Schattenblick Mitgliedstaaten der Europäische Union, trotz scharfer Konkurrenz inmitten der globalen Krise des Kapitals mehr denn je aufeinander angewiesen zu sein, auf den Punkt seiner notorischen Ambivalenz bringt. Den eigenen Einfluß in der Welt durch die EU zu vergrößern, dabei jedoch nicht die binneneuropäische Staatenkonkurrenz aufzugeben, auf deren Grundlage insbesondere die Bundesrepublik die ökonomische Leistungsfähigkeit der Mitgliedstaaten zu ihren Gunsten kannibalisiert, ist das zentrale Merkmal einer Wirtschafts- und Währungsunion, die zwar das gleiche Geld, nicht jedoch die gleichen sozialen Rechte und Privilegien teilt. Zahlreiche auf EU- Elektronische Zeitung Schattenblick Ebene entstandene und beschlossene Instrumente regulieren und überwachen eine monetaristische Sparpolitik, die den Wert eines immer weniger durch materielle Produktion gedeckten Geldes durch die Senkung des Preises der Arbeit und der Kosten für Sozialleistungen stabilisieren soll, was mittelbar auch die Reformpolitik Hollandes und seines Premiers Manuel Valls bestimmt. In dem führenden US-Magazin für geostrategische Fragen "Foreign Affairs" [2] bewertet der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier die Sozial- und Arbeitsmarktreform Agenda 2010, für die er als Kanzleramtsminister in der Regierung Schröder mitverantwortlich ist, als "Grundlage für die Rückkehr Deutschlands zu ökonomischer Stärke, einer Stärke, die bis zum heutigen Tag anhält". Insbesondere in der Krise seit 2008 habe sich bewährt, daß deutsche Unternehmen ihre Kostenvorteile etwa in China gewinnbringend verwerteten. "Die deutschen Arbeiter unterstützen das Modell exportorientierten Wachstums aus guten Gründen", so Steinmeiers knapper Kommentar zur eher geringen Bereitschaft der Lohnabhängigen hierzulande, in Arbeitskämpfe einzutreten, in denen nicht nur Tarifkonflikte, sondern politische Grundsatzfragen verhandelt werden. Die soziale Verelendung, die schwächere europäische Volkswirtschaften wie etwa Griechenland durch diese Politik aggressiven Niederkonkurrierens erleiden, gereicht dem "deutschen Europa" [3] zu der zweifelhaften Ehre, als Wertegemeinschaft vollmundig Menschenrechte und Demokratie zu predigen, realpolitisch jedoch Ausbeutung und Unterdrückung zu begünstigen. So sind zwar alle Blicke auf Frankreich gerichtet, aber gesehen wird nur das runde Leder. Das Umfeld der EM wird fast ausschließlich aus der Perspektive des Konsumenten dieser Sportunterhaltung wahrgenommen, was bedeutet, daß die sozialen und Seite 2 politischen Konflikte, die die Fünfte Republik erschüttern, bestenfalls als Störfaktoren auftreten. Dementsprechend gering ist die Unterstützung der Streiks und Proteste, mit denen Hundertausende in Frankreich gegen die geplanten Veränderungen Front machen. Der DGB wird seiner traditionellen Pflicht, sozialpartnerschaftlichen Frieden zu stiften, durch weitgehenden Verzicht auf parteiliche Stellungnahmen zugunsten der demonstrierenden Kolleginnen und Kollegen auf Frankreichs Straßen gerecht. Wenn die bürgerlichen Medien nicht ohnehin vorziehen, die Protestbewegung im Nachbarland zu ignorieren, dann wird sie meist der vermeintlichen Unvernunft geziehen, sich der nachholenden Neoliberalisierung des Arbeitsmarktes zu verweigern. Daß eine als links geltende Regierung in Paris nicht nur bürgerliche Freiheitsrechte im andauernden Ausnahmezustand massiv beschneidet, sondern auch das verfassungsrechtlich verankerte Streikund Versammlungsrecht durch Verbotsforderungen unterläuft, scheint in der Bundesrepublik kaum jemanden zu interessieren, was in Anbetracht der allgemeinen staatsautoritären Entwicklung wenig Zuversicht auf eine freiere Zukunft vermittelt. sulaten, die weithin sichtbare Unterstützung der Streikenden in Frankreich durch die Belegschaft eines Bremer Daimlerwerkes, die ihrerseits in einem langwierigen Arbeitskampf steht, und Veranstaltungen, in denen Lohnabhängige am französischen Beispiel lernen können, was auch unter hiesigen Umständen möglich sein sollte. So luden der Ortsverein Hamburg im ver.di-Fachbereich 08 und die Föderation der demokratischen Arbeitervereine (DIDF) zu einem Treffen mit dem aus Paris angereisten Gewerkschafter Christian Mahieux ein, was Lothar Degen vom Ortsverein noch nicht als Akt der Solidarität verstanden wissen will. Er fordert das fast 60 Personen zählende Publikum vielmehr dazu auf, kräftig für die Familien streikender Gewerkschafter zu spenden, deren Unterhalt nicht aus der Streikkasse bestritten werden könne, was ein beträchtliches Ergebnis erbrachte. Es gehe darum, Voraussetzungen für internationale Solidarität für die im Kampf befindlichen Menschen zu schaffen, indem das, was in Frankreich geschieht, besser verständlich gemacht wird, als es die deutsche Presse tue. Solidarität auch dann durch aktives Eintreten zu praktizieren, wenn andere etwas dagegen hätten, sei Tradition im Ortsverein, so Degen, der durchblicken läßt, daß man sich schon etwas mehr Unterstützung für das Zustandekommen der Veranstaltung erhofft habe. Die Union Syndicale Solidaires (SUD - solidaires, unitaires, démocratiques), der Christian Mahieux angehört, ist eine von zehn Dachgewerkschaften, die branchenübergreifend organisieren, erklärt der RefeChristian Mahieux rent in Hinsicht auf die hierzulande Foto: © 2016 by Schattenblick vertraute Tradition der Einheitsgewerkschaft. Die Pluralität der GeVon Frankreich lernen ... werkschaften Frankreich sei aus verschiedenen Spaltungen, Brüchen und Um so erfreulicher sind unter diesen Wiedervereinigungen entstanden Umständen Lichtblicke wie solidari- und spiegle die Vielfalt der politische Proteste vor französischen Kon- schen Positionen im gewerkschaftliwww.schattenblick.de Fr, 24. Juni 2016 Elektronische Zeitung Schattenblick Konsequenz diktieren zu können, was bisher an ihrem Widerstand scheiterte. Lothar Degen führt in die Veranstaltung ein Foto: © 2016 by Schattenblick chen Spektrum wider. Als Zusammenschluß linker Basisgwerkschaften existiert SUD seit 20 Jahren und vertritt etwa 110.000 Beschäftigte in verschiedenen Branchen. Es gehe zum einen darum, die alltäglichen Forderungen der Beschäftigten zu verteidigen, zu vertreten und weiterzuentwickeln, zum anderen versteht SUD die gesellschaftliche Transformation als integralen Bestandteil der Gewerkschaftsarbeit. Das Prinzip der Demokratie stehe im Mittelpunkt, das gelte für die innergewerkschaftliche Organisation ebenso wie für Arbeitskämpfe, wo Entscheidungen gemeinsam in demokratischer Form zu treffen seien. Die in ganz Frankreich seit Anfang März aktive Streik- und Protestbewegung richte sich vor allem gegen die Aufweichung des Kündigungsschutzes in Privatunternehmen, die Flexibilisierung des Arbeitszeitregimes, die verringerte Bezahlung von Überstunden und die Schwächung der sozialen Absicherung der abhängig Beschäftigten. Das geplante Loi travail stellt das bisher geltende Arbeitsrecht unter anderem dadurch in Frage, daß Tarifverträge, die für ganze Branchen oder das ganze Land Fr, 24. Juni 2016 verbindliche Normen setzen, künftig im Rahmen von Betriebsvereinbarungen unterschritten werden können. Dies sei insbesondere für die Belegschaften kleiner und mittlerer Betriebe mit keinem oder geringen gewerkschaftlichen Organisationsgrad fatal, weil die Ergebnisse der Arbeitskämpfe in großen Unternehmen auch ihnen zugute kommen, dürfen die dabei getroffenen Abmachungen doch bislang nicht durch Betriebsvereinbarungen unterschritten werden. Die geplante Arbeitsreform stelle dieses Verhältnis auf den Kopf, denn in Zukunft könnten in kleinen Betrieben deregulierte Bedingungen möglicherweise auch in größeren Unternehmen mit dem Argument durchgesetzt werden, daß der Wettbewerb am Markt dies erzwinge. Eine allgemeine Liberalisierung der Arbeit im Interesse des Kapitals sei auch das Ziel, wenn das Recht der Lohnabhängigen auf Kündigungsschutz und Abfindung bei erfolgter Entlassung geschwächt und Verhandlungen zur Wochenarbeitszeit und Entlohnung auf Betriebsebene heruntergebrochen werden. Für Christian Mahieux bedeutet dies nichts anderes, als daß die Unternehmer die vollständige Individualisierung der Arbeit durchsetzen, um der Lohnabhängigenklasse in letzter www.schattenblick.de Vor diesem Hintergrund ist es gelungen, eine soziale Bewegung ins Leben zu rufen, die an übergreifenden nationalen Aktionstagen massenhaft demonstriert und etwa in Raffinerien und bei der Abfallbeseitigung, bei der Eisenbahn und den Fuhrunternehmen gestreikt hat. In der Streikbewegung sind verschiedene Dachverbände der Gewerkschaften auf nationaler Ebene wie CGT, Force Ouvrière, FSU und SUD aktiv. Ein wichtiger Impuls bei der Mobilisierung ging insbesondere zu Beginn der Bewegung von Schülerinnen und Studenten aus. Sie hätten wesentlich dazu beigetragen, daß es seit dreieinhalb Monaten eine starke Bewegung auf Frankreichs Straßen gegen die Reform des Arbeitsrechtes gibt. Heute tragen die Aktiven aus den Kämpfen des Jahres 2006, als ein Angriff der Regierung auf die Arbeitsbedingungen Jugendlicher durch entschiedene Proteste der davon betroffenen Generation verhindert wurde, durch ihre Erfahrung zur Verjüngung der Bewegung bei. An diese erfolgreiche Mobilisierung könne immer noch angeknüpft werden, bemerkt der Referent und erinnert so an die große Bedeutung der historischen Kontinuität sozialer Kämpfe, die frühere Generationen ausgetragen, aber letztlich nicht vollendet haben, wie der gesellschaftliche Roll back nach den vielen Aufbrüchen und Revolutionen der letzten 200 Jahre zeigt. Auch die Bewegung Nuit debout könne durch die Fragen zu Gesellschaft und Demokratie, die sie auf den zentralen Plätzen vieler Städte diskutiere, zur Erneuerung der Gewerkschaften beitragen. Um eine breitere gesellschaftliche Basis zu schaffen, habe SUD eigens eine Gruppierung für Studenten geschaffen, seien die doch ohnehin meist lohnabhängig beschäftigt, um ihr Studium zu finanzieren. Seite 3 Elektronische Zeitung Schattenblick und den mehrheitlich Kapitalinteressen vertretenden Medien stark skandalisiert, um die Protestbewegung zu diskreditieren und um Verbotsforderungen zu legitimieren. werkschafter stellt sich eher die Frage, ob Blockaden das Zustandekommen eines Generalstreiks begünstigen oder diesen tendenziell ersetZugleich wird das Loi travail aber zen, was er für kontraproduktiv hält. auch vom Gewerkschaftsdachverband CFDT unterstützt, der in sol- Weil die Regierung auf Zeit spielt chen Fällen stets auf seiten der Re- und ein Kollabieren der Protestbegierung steht, was die Mobilisierung wegung in den Sommerferien, wenn erschwert, kritisiert Mahieux. Dort in Frankreich gar nichts mehr geht, wolle man lediglich über die An- erhofft, habe man für den 23. und wendung des Gesetzes diskutieren, den 28. Juni landesweite Protesttanicht jedoch gegen seine finale Ver- ge angekündigt. Die Regierung hat abschiedung kämpfen. Was in versucht, die Demonstration am 23. Frankreich offen als Streit verschie- Juni in Paris unter Verweis auf mögdener gewerkschaftspolitischer Po- liche Gewalttaten und die Störung sitionen hervortrete, sei auch in Ein- des Fußballfestes zu verbieten, sich heitsgewerkschaften vorhanden, jedoch letztlich darauf beschränkt, dort aber wenig sichtbar, so der Re- die Länge der Demonstrationsroute ferent mit einem Seitenblick auf den eng zu begrenzen. Die Möglichkeit, wenig streitbaren DGB. öffentliche Versammlungen zu untersagen, verdankt sie dem von ihr Zwar hätten die landesweiten Akti- am 13. November 2015 verhängten onstage und Streiks viel bewirkt, es und weiter andauernden Ausnahmegebe aber noch keine übergreifende zustand, was dessen eminente BeBewegung für einen Generalstreik, deutung für soziale Konflikte - und dem zentralen Machtmittel der nicht nur die Abwehr terroristischer Lohnabhängigen in Auseinanderset- Anschläge - unterstreicht. zungen mit Kapital und Staat. Wenn das Arbeitsgesetz noch verhindert Wie Christian Mahieux erklärt, wurwerden soll, seien die kommenden den seit Anfang März fast alle DeWochen entscheidend. Zwar sei ei- mos von Provokationen und Angrifne Blockade der französischen Wirt- fen der Polizei stark gestört. Zahlschaft, wie sie bereits durch Ver- reichen Berichten über Polizeigeknappungen des Treibstoffs oder die walt stehen weit weniger von den Blockade von Verkehrswergen er- Protesten ausgehende Gewaltakte reicht wurde, erforderlich, aber das gegenüber. Diese werden jedoch in reiche nicht aus. Für den SUD-Ge- der französischen Öffentlichkeit Lars Stubbe übersetzt für das Publikum und den Referenten Foto: © 2016 by Schattenblick Seite 4 www.schattenblick.de Letztgültig soll über das Gesetz im Juli, also inmitten der Urlaubszeit, in der Nationalversammlung verhandelt werden. Am 12. Mai hat die Regierung den Gesetzesentwurf unter Berufung auf Artikel 49-3 der Verfassung an eine Art Mißtrauensvotum gekoppelt. Indem sie die Vertrauensfrage stellte, deren negative Beantwortung durch die eigenen Abgeordneten kaum zu erwarten war, blieb jegliche inhaltliche Debatte aus, und das Gesetz wurde in erster Lesung ohne Wenn und Aber angenommen. Dementsprechend können seine Gegner kaum auf Überraschungen im weiteren parlamentarischen Prozedere hoffen. Ohnehin sei die Regierung zwar bereit, bestimmten Gruppen Zugeständnisse zu machen, nicht aber das gesamte Projekt in Frage zu stellen. Um ihr Gesetz durchzubringen, nehme sie auch eine Radikalisierung der Widerstandsbewegung in Kauf, so die Einschätzung des bei SUD-Rail, eine besonders kampfstarken Basisgewerkschaft, organisierten Mahieux. Einige Branchen- und Spartengewerkschaften sind jedoch für Zugeständnisse in Form von Ausnahmeregelungen zu haben, was zur Folge haben kann, daß sie das geplante Arbeitsgesetz nicht vollständig verwerfen. So hat die Regierung bereits erklärt, daß die Arbeitszeiten und die Überstundenzahlungen der Fernfahrer vom Loi travail ausgenommen werden sollen, so daß deren Streikaktivitäten, die sensible Bereiche der nationalen Logistik betreffen, deutlich nachließen. Zwar sei man in der Lage gewesen, die Bewegung dreieinhalb Monaten lang aufrechtzuerhalten, und die Mobilisierung gehe weiter, doch machte Mahieux kein Hehl daraus, daß zur Verhinderung des ArbeitsgeFr, 24. Juni 2016 Elektronische Zeitung Schattenblick von Regierungen ausüben lasse. Verlaufe der Kampf gegen diese Abkommen nicht erfolgreich, dann werde es äußerst schwierig sein, überhaupt noch gesellschaftliche Veränderungen zu bewirken. TTIP sei heute das Bollwerk des Kapitals gegen jede Art von sozialer Bewegung, ob von Arbeiterinnen, Verbrauchern oder Künstlerinnen ausgehend - wer das nicht im Auge habe, arbeite im Kleinkarierten. Darauf ging der Referent nur kurz mit der Bemerkung ein, daß die dagegen gerichtete Kampagne in Frankreich insbesondere in militanteren Bewegungen und Milieus Unterstützung finde. Grenzen im Klassenkampf zu über winden hilft auch gegen Rassismus Foto: 2016 by Schattenblick setzes noch einige sehr hohe Hürden genommen werden müssen. Mit einem Plädoyer für mehr internationale Solidarität rannte Mahieux bei den Anwesenden offene Türen ein, stellt sich diese Frage doch nicht nur aufgrund der Transnationalisierung des Kapitals, sondern auch angesichts des Ausbaus staatlicher Repression etwa auf Ebene der EU oder der Mitgliedstaaten in Form exekutiver Ermächtigungen unter einem Ausnahmerecht, wie es in Frankreich herrscht. Erfreuliches verkündete der Referent zum Ende seines Vortrags - der Front National melde sich seit Beginn der Proteste nur noch in weit geringerem Maße als zuvor öffentlich zu Wort. So lehnt die rechtspopulistische Partei zwar die Beschränkung der Rechte der Beschäftigten ab, will aber keinesfalls mit der Bourgeoisie und den Unternehmern brechen. Demzufolge seien Arbeitskämpfe auch eine wirksame Möglichkeit zur Einschränkung der öffentlichen Wirksamkeit des FN, denn nun redeten die Menschen vor allem über die Demonstrationen und das Arbeitsgesetz, nicht aber über Marine Le Pen. Fr, 24. Juni 2016 Zudem sei man in einigen GewerkGewerkschaft mit Weitblick schaftsdachverbänden damit befaßt, Foto: 2016 by Schattenblick dem FN mit Hilfe von Bildungsprogrammen und anderen Maßnahmen Rückständig ist die neoliberale gemeinsam entgegenzutreten. Arbeitsgesellschaft ... In der anschließenden Diskussion Der ehemalige Schweizer Regiewurden die besprochenen Punkte rungssprecher und Aktivist für ein vertieft, aber auch nicht erwähnte Bedingungsloses Grundeinkommen Probleme diskutiert. So warnte ein Oswald Sigg lastet den Autoren des Zuhörer vor der Durchsetzung inter- Arbeitsgesetzes an, niemals in ihrem nationaler Freihandelsabkommen Leben normale Lohnarbeit verrichtet wie TTIP, CETA und TiSA [4]. Da- zu haben. Als Abkömmlinge von mit schaffe sich das Kapital neue In- Eliteschulen und -universitäten seistrumente, mit denen sich im Inter- en sie direkt in die Politik gegangen, esse unternehmerischer Ziele fakti- um ihre Berufslaufbahn mit einem scher Kontrolle über die Tätigkeit Regierungsposten abzuschließen. www.schattenblick.de Seite 5 Elektronische Zeitung Schattenblick Daher fehle dem Gesetz jegliches Verständnis für die Arbeitswelt, obwohl es deren Bedingungen setzt [5]. Die Wunde, in die dieser eher wertkonservative Ex-Politiker seinen Finger legt, betrifft den zentralen Konflikt jeder kapitalistischen Gesellschaft. Wie angestrengt jede öffentliche Debatte um die Eigentumsfrage und den Klassenantagonismus in der Bundesrepublik gemieden wird, obwohl sie sich angesichts der um sich greifenden Angst vor dem sozialen Absturz geradezu aufdrängt, belegt die Virulenz dieses Konflikts. Der Blick auf Frankreich, wo man in dieser Hinsicht weiter ist, kann also auch zur Ermutigung der Lohnabhängigen hierzulande beitragen, die soziale Frage nicht nur zum Erlangen eines größeren Stückes vom Kuchen zu stellen, sondern um die zerstörerischen Bedingungen gesellschaftlicher Produktion insgesamt zu verändern und zu überwinden. Politik und Medien in der Bundesrepublik erwecken gerne den Eindruck, in Frankreich hinke man bei der Modernisierung der Arbeitsgesellschaft hinter Deutschland her. Was anhand volkswirtschaftlicher Daten plausibel erscheint, wird durch die noch nicht völlig zerstörte Kampfkraft der französischen Bevölkerung bei der Verteidigung einmal errungener Rechte eindrucksvoll widerlegt. Mehr Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit in einem krisenhaften Kapitalismus zu erlangen, der aus sich selbst heraus nicht mehr zu sanieren ist, ohne den Einzug barbarischer Verhältnisse zu riskieren, verengt den Blick auf kurzfristige Produktivitätsfortschritte so sehr, daß Fragen nach dem grundlegenden Verhältnis von Staat und Gesellschaft, von Arbeit und Kapital, von Mensch und Natur kaum mehr gestellt werden. Wenn die Debatte um die existentiellen Bedingungen der Vergesellschaftung, der sozialen Praxis und kollektiven Verantwortung an die Stelle des Produzierens und Verbrauchens um seiner Seite 6 selbst willen tritt, wofür es in Frankreich mehr Anzeichen gibt als in der Bundesrepublik, dann markiert das einen Fortschritt, der sich nicht in den Kennziffern nationaler Leistungsfähigkeit bemessen läßt, aber mehr Lebensqualität hervorbringt und weniger Gewalt erzeugt. Ein Keim des sozialen Widerstandes? Foto: © 2016 by Schattenblick POLITIK / REDAKTION Anmerkungen: [1] KOMMENTAR/247: Not und Spiele ... (SB) http://www.schattenblick.de/infopool/sport/meinung/spmek247.html [2] https://www.foreignaffairs.com/articles/europe/2016-0613/germany-s-new-global-role Trump taumelt Präsidentenwahl bereits gelaufen? Hillary Clinton auf dem Vormarsch The Donald angeschlagen Beim Rennen um die US-Präsidentschaft hat sich innerhalb weniger [3] REZENSION/655: Tomasz Ko- Wochen eine derart dramatische nicz - Aufstieg und Zerfall des deut- Wende vollzogen, daß der Wahlkampf bereits gelaufen zu sein schen Europa (SB) scheint, bevor er richtig begonnen http://www.schattenblick.de/infopool/buch/sachbuch/busar655.html hat. Anfang Juni stand Donald Trump noch als frühzeitiger Sieger [4] BERICHT/083: TTIP Nein dan- der republikanischen Vorwahlen da ke - Innovativverwertung humaner und lag in den landesweiten Umfragen knapp vor Hillary Clinton, die Ressourcen ... (SB) sich weiterhin mit dem demokratihttp://www.schattenblick.de/infopool/buerger/report/brrb0083.html schen "Sozialisten" Bernie Sanders herumschlug. Heute sehen die Din[5] http://www.freie-radios.net/77682 ge ganz anders aus. Nach dem Sieg Clintons bei der letzten großen Vorwahl am 7. Juni in Kalifornien hat http://www.schattenblick.de/ sich Sanders - wie erwartet - als brainfopool/politik/report/ ver Parteisoldat hinter sie gestellt prbe0238.html www.schattenblick.de Fr, 24. Juni 2016 Elektronische Zeitung Schattenblick und seine Anhänger dazu aufgerufen, die Ex-Außenministerin zu wählen, während sich Trump mit leeren Wahlkampfkassen, Unruhe und Desorganisation im eigenen Wahlkampfteam, sinkenden Umfragewerten und der Feindschaft des republikanischen Parteiapparats konfrontiert sieht. Inzwischen gibt es bei den Republikanern Bestrebungen, die Regeln für den kommenden Parteitag in Cleveland, Ohio, Mitte Juli dahingehend zu ändern, daß die Delegierten nicht mehr an das jeweilige Ergebnis aus den Vorwahlen in ihren einzelnen Bundesstaaten gebunden sind, sondern nach eigenem Gusto entscheiden können. Mit einem solchen Trick könnte der Schreihals Trump doch noch ausgebootet und an seiner Stelle ein der Parteiführung genehmerer Kompromißkandidat - etwa Senator Ted Cruz aus Texas - gegen Clinton in den Ring geschickt werden. Mit seiner aggressiven, beleidigenden Art hat Trump die zahlreichen Konkurrenten bei den Vorwahlen, allen voran Präsidentensohn Jeb Bush, zu hilflosen Komparsen degradiert und das reaktionäre republikanische Fußvolk begeistert, sich jedoch bei den Granden und Großspendern der Partei unbeliebt gemacht. Dies erklärt, warum er derzeit über eine Spendenkasse von nur 1,3 Millionen Dollar verfügt, während Clinton mit aktuell 42,5 Millionen Dollar aus dem vollen schöpft. In dieser Situation kann die Gattin Bill Clintons Fersehwerbung im großen Stil schalten, um Trump als politisch ahnungslosen Hasardeur und Betrüger darzustellen, während der Bau- und Immobilienmagnat aus New York weiterhin durch reißerische Sprüche die Medienaufmerksamkeit auf sich zieht. Für Trump, der in den letzten Jahren eine erfolgreiche Zweitkarriere als Fersehshowman hingelegt hat, funktioniert zwar die Masche weiterhin bestens, doch erweist sie sich für ihn zunehmend als Bumerang, da er die Wähler der Mitte, die er erreichen muß, um im November geFr, 24. Juni 2016 winnen zu können, durch provozierende Äußerungen gegen Muslime, Mexikaner und andere Minderheiten abschreckt. In Reaktion auf das schreckliche Massaker am 12. Juni in einem bei Schwulen und Lesben beliebten Tanzlokal in Orlando, Florida, bei dem der mutmaßliche Islamist Omar Mateen 49 Menschen und sich selbst umgebracht hat, hatte Trump eine generelle Überwachung aller Muslime durch Polizei und Geheimdienst gefordert und Präsident Barack Obama Untätigkeit angesichts der vermeintlichen Bedrohung, die vom "radikal-islamischen Terrorismus" für die nationale Sicherheit der USA ausgehe, vorgeworfen, wofür er viel Kritik in den Medien erntete. Er erneuerte auch sein Versprechen, als Präsident einen Einwanderungstopp für Muslime zu erwirken, und versuchte die Maßnahme als Dienst an Amerikas Schwulen und Lesben zu verkaufen, was nicht besonders glaubwürdig wirkte. Trumps Macho-Gehabe schlägt inzwischen in den Umfragen negativ zu Buche. Dem Ergebnis einer am 20. Juni veröffentlichen Studie der Monmouth University zufolge liegt Clinton bei den Wählern landesweit mit 47 zu 40 Prozent deutlich vor Trump. Der Vorsprung der ehemaligen First Lady ist unter anderem darauf zurückzuführen, daß sie bei Frauen und Nicht-Weißen weit beliebter als Trump ist, der lediglich bei weißen Männern die Nase vorn hat. Wie The Donald die Zustimmung anderer Bevölkerungsgruppen erzielen will, ist schleierhaft. Bleibt er in seiner bisherigen Rolle als Kandidat der weißen männlichen Wutbürger, die lediglich eine Minderheit unter vielen in der US-Bevölkerung bilden, kann er sich den Traum vom Einzug ins Weiße Haus im Januar 2017 abschminken. Die aktuelle Schwäche Trumps gegenüber Clinton spiegelt sich im www.schattenblick.de Umfang ihrer jeweiligen Wahlkampfteams wider. Für die Ex-Senatorin aus New York arbeiten derzeit mehr als 700 Personen vollzeit, darunter eine Kernmannschaft aus langjährigen Vertrauten wie Huma Abedin. Bei Trump sind es bislang dagegen nur 70 Mitarbeiter. Die Clinton-Kampagne ist in allen 50 Bundesstaaten vertreten, diejenige Trumps nur in einer Handvoll. Nach wochenlangen internen Querelen hat sich Trump am 20. Juni vom bisherigen Manager seines Wahlkampfteams, Corey Lewandowski, getrennt. Die Leitung übernimmt künftig der bisherige Chefstratege Paul Manafort, der schleunigst Leute anheuern und gleichzeitig Spendengeld eintreiben muß, um die Trump-Kampagne in den kommenden Wochen hochfahren zu können. Doch selbst wenn es Manafort gelingen sollte, die Trump-Mannschaft effektiv zu reorganisieren und personell aufzustocken, stehen ihr auf dem kommenden Parteitag im Juli große Probleme ins Haus. Wegen der Machenschaften bei den Republikanern steht die vor kurzem sichergeglaubte Nominierung Trumps zum offiziellen Präsidentschaftskandidaten der GOP plötzlich wieder in den Sternen. Auch wenn sich Trump in Cleveland aufgrund des energischen Engagements seiner Anhänger durchsetzen sollte, dürften die Fersehbilder der zu erwartenden tumultartigen Streitereien auf dem Parteitag die Wählbarkeit des Casino-Betreibers weiter beschädigen. Wenn sich für Trump nicht bald etwas zum Besseren ändert, stehen nur noch die Ermittlungen des FBI in der Email-Affäre zwischen Hillary Clinton und ihrer Amtseinführung als erste Präsidentin in der Geschichte der Vereinigten Staaten. http://www.schattenblick.de/ infopool/politik/redakt/ usa1382.html Seite 7 Elektronische Zeitung Schattenblick POLITIK / SOZIALES / FRAUEN poonal Pressedienst lateinamerikanischer Nachrichtenagenturen Kolumbien - weltweit Der Pfad der Frauen von WolfDieter Vogel Wie in kaum einem anderen Friedensprozess ist die weibliche Bevölkerung in den Dialog zwischen der kolumbianischen Regierung und der FARC-Guerilla eingebunden. Marina Gallego, Sprecherin des fe ministischen Netzwerks "Ruta Pací fica de las Mujeres". Foto: © WolfDieter Vogel (Berlin, 20. Juni 2016, npl).- Es war eine außergewöhnliche Delegation, die am 18. Mai dem Friedensdialog zwischen der kolumbianischen Regierung und der Guerilla-Organisation FARC in Havanna beiwohnte: 16 Kämpferinnen aus ehemaligen bewaffneten Gruppen nahmen an dem Treffen teil. Darunter Ex-Militante guatemaltekischer, indonesischer und südafrikanischer Organisationen. Die Kolumbianerinnen wollen von den Erfahrungen lernen, die Frauen in anderen Ländern gemacht haben, erklärte die FARCGuerillera Judith Simanca, alias Seite 8 "Victoria Sandino". Sie ist optimistisch: "Wir sind vollkommen davon überzeugt, dass die Frauen in Kolumbien künftig maßgebliche Protagonistinnen sein werden." Wie kaum in einem anderen Friedensprozess spielen Geschlechterfragen im Ringen um ein Ende des kolumbianischen Bürgerkrieges eine zentrale Rolle. Auch in Havanna verhandeln vor allem Männer, doch ein Unterausschuss "Gender" beleuchtet die weibliche Sicht auf die umstrittenen Themen: auf die Frage der Beteiligung der FARC im politischen Leben, der Landwirtschaft, dem Drogengeschäft und dem Umgang mit den Menschenrechtsverletzungen der Kriegsparteien. Dass die Gesprächspartner*innen diese Perspektive einnehmen, ist vor allem dem feministischen Netzwerk "Ruta Pacífica de las mujeres" zu verdanken. Dieser "friedliche Weg der Frauen" entstand 1996, mittlerweile sind mehr als 300 Frauenorganisationen eingebunden. " Wir setzen uns für Verhandlungen zur Beendigung des bewaffneten Konflikts ein, zugleich machen wir öffentlich, welche Folgen der Krieg für das Leben von Frauen hat", erklärt Marina Gallego, Sprecherin der Ruta Pacífica. Frauen werden zur Kriegswaffe Immer leidet die weibliche Bevölkerung besonders in bewaffneten Konflikten. Frauen werden zur Kriegswaffe: Soldaten vergewaltiwww.schattenblick.de gen sie, um dem Feind die Überlegenheit zu demonstrieren. Im kolumbianischen Bürgerkrieg wird an zwei von drei Tagen eine Frau vergewaltigt, 84 Prozent aller von sexualisierter Gewalt betroffenen sind Frauen. Die "Ruta Pacífica" hat eine Wahrheitskommission eingerichtet und 1.000 Frauen befragt. Das Ergebnis: 80 Prozent berichten von Folter, mehr als die Hälfte musste miterleben, dass Angehörige hingerichtet wurden. In den Angriffen auf Frauen unterschieden sich Sicherheitskräfte und Mitglieder der FARC sowie der zweiten Guerilla-Organisation ELN nur formal, erklärt Marina Gallego: "Der Unterschied liegt in der Verantwortung. Auf der einen Seite steht die Armee, also staatliche Kräfte, die eigentlich das Leben der Kolumbianerinnen und Kolumbianer schützen sollen." Das mache die Dinge jedoch nur noch schlimmer, sagt sie. Bei den von der FARC und der ELN verübten Verbrechen handele es sich um Menschenrechtsverletzungen sowie Verstöße gegen das humanitäre Völkerrecht, das Zivilistinnen in bewaffneten Konflikten Schutz garantiert. "Aber in der Wirkung unterscheiden sich die Vorfälle nicht, egal, ob sie von staatlichen oder aufständischen Organisationen verübt werden. Bei den Frauen rufen sie dasselbe hervor", betont die Aktivistin, die jüngst stellvertretend für die Ruta Pacífica mit dem Menschenrechtspreis der SPD-nahen Friedrich-Ebert-Stiftung geehrt wurde. Fr, 24. Juni 2016 Elektronische Zeitung Schattenblick Aufhören, nur Opfer zu sein York Resümee gezogen. Die Juristin Radhika Coomaraswamy stellte eine Studie über die Umsetzung des Beschlusses vor. Sie betonte, dass eine weibliche Beteiligung die Nachhaltigkeit von Friedensverträgen stärke und eine bessere wirtschaftliche Erholung verspreche. Sind Frauen an Friedensgesprächen beteiligt, gehen diese eher positiv aus. Dennoch ist ihr Ergebnis frustrierend: Die Beteiligung von Frauen in solchen Verhandlungen stagniert seit 2000 im einstelligen Bereich, noch immer dominieren in den Dialogen und Entscheidungen männliche Führungspersonen. Auch die Europaabgeordnete Lochbihler spricht von einer lückenhaften Umsetzung. Gallego war selbst nach Havanna gereist, um das Ergebnis der Wahrheitskommission vorzutragen. Ihre Ruta Pacífica bezieht sich explizit auf einen feministischen Ansatz. "Wir wollen die Subjektivität von Frauen und deren Identität als politische und soziale Akteurinnen stärken. Wir müssen aufhören, in diesem Konflikt nur Opfer zu sein und uns als die Verletzlichen darzustellen", erklärt sie. Daran arbeiten sie mit Frauen aus den einfachen, armen Schichten. Gallego: "Wir bezeichnen uns auch als Pazifistinnen, weil wir eine Verbindung zwischen der alltäglichen und der im Krieg verübten Gewalt ziehen. Schließlich geht es um dieselbe Gewalt. Im bewaffneten Konflikt ist sie lediglich schlimmer, Bisher nur bescheidene Erfolge grotesker und drückt sich anders aus als im privaten Leben." Dennoch verweist sie auf kleine Erfolge. So beispielsweise auf die Syrien-Verhandlungen. "Dort hat UN-Resolution zur Beteiligung Schweden als einziger europäischer von Frauen an Staat erklärt, dass schwedisches Friedensgesprächen Geld gezielt und vorwiegend für die Teilnahme von Frauen an diesen VerJahrzehnte lang haben weltweit Fe- handlungen ausgegeben werden solministinnen dafür gekämpft, dass die le", erklärt Lochbihler. In der Folge weibliche Bevölkerung bei der Lö- hätten auch die islamisch orientiersung dieser Konflikte mitreden kann. ten Widerstandsgruppen die Auflage Im Jahr 2000 verabschiedeten die gehabt, einen bestimmten ProzentVereinten Nationen schließlich die satz von Frauen in ihren DelegatioResolution 1325. Diese besagt, dass nen mitzunehmen. man Frauen intensiver in Friedensgespräche, Waffenstillstandsver- Kolumbianerin Marina Gallego handlungen sowie den Aufbau einer hofft, dass die Beteiligung ihrer Ruta Nachkriegsgesellschaft einbeziehen Pacífica in Havanna auch die weibsoll. "Selbst der Sicherheitsrat konn- liche Rolle in anderen Friedensprote feststellen, dass Frauen so gut wie zessen stärkt. Ob aber ein Ende des abwesend sind in diesen Kriegs- und Bürgerkriegs die Gewalt gegen FrauNachkriegssituationen", erinnert sich en eindämmen wird? Die Feministin die Europaabgeordnete Barbara ist skeptisch. "In den ersten Jahren Lochbihler, die sich intensiv für die müssen wir sehr wachsam sein. Verabschiedung der Resolution 1325 Wenn die Kämpfer nach Hause zustark machte. Dem Beschluss folgten rückkehren, zu ihren Familien, zu weitere Vereinbarungen des UN-Si- früheren Partnern und Kindern, cherheitsrates, die Frauen in der nimmt die Gewalt oft zu", sagt sie. Überwindung bewaffneter Konflikte Denn häufig hätten die Männer noch mehr Einfluss geben sollen. keine Arbeit, wüssten nicht, was sie mit ihrem Leben anfangen sollten Am 12. Oktober 2015, zum 15. Jah- und müssten sich in eine Gesellrestag der Resolution, wurde in New schaft integrieren, in der sie lange Fr, 24. Juni 2016 www.schattenblick.de nicht gelebt haben. "Zudem haben sie die Macht verloren, die sie vorher in ihren Reihen oder im Militär hatten", ergänzt Gallego. "Sie besitzen kein Gewehr und keine andere Waffe mehr, mit der sie in ihrem Umfeld Autorität ausstrahlen. Das Risiko ist also hoch, dass die Gewalt gegen Frauen zunimmt. Wir müssen daran arbeiten, dass diese übliche Konsequenz des bewaffneten Konfliktes so gering wie nur möglich ausfällt." Dieser Artikel ist Teil des diesjähri gen poonalThemenschwerpunkts "Fokus Menschenrechte". Einen Au diobeitrag von Radio onda dazu kann angehört werden unter: https://www.npla.de/podcast/kolumbien-der-pfad-der-frauen/ URL des Artikels: https://www.npla.de/poonal/derpfad-der-frauen/ * Quelle: poonal - Pressedienst lateinamerikanischer Nachrichtenagenturen Herausgeber: Nachrichtenpool Lateinamerika e.V. Köpenicker Straße 187/188, 10997 Berlin Telefon: 030/789 913 61 E-Mail: [email protected] Internet: http://www.npla.de http://www.schattenblick.de/ infopool/politik/soziales/ psfra634.html Liste der neuesten und tagesaktuellen Nachrichten ... Kommentare ... Interviews ... Reportagen ... Textbeiträge ... Dokumente ... Tips und Veranstaltungen ... http://www.schattenblick.de/ infopool/infopool.html Seite 9 Elektronische Zeitung Schattenblick POLITIK / AUSLAND / LATEINAMERIKA Internationale Presseagentur Pressenza Büro Berlin Ecuador bestätigt Asyl für Julian Assange Nachricht aus der Redaktion Italien vom 21. Juni 2016 Am 19. Juni hat der Minister für Außenpolitik und Mobilität, Guillaume Lungo, zum vierten Jahrestag der Asylgewährung in der ecuadorianischen Botschaft in London mit Julian Assange gesprochen. Vor kurzem haben die Vereinten Nationen festgestellt, dass Assange willkürlich festgehalten wird. "Seine Bewegungsfreiheit ist auf ein kleines Gebäude begrenzt und seine Gesundheit hat sich signifikant verschlechtert. Schweden und Großbritannien haben mehrmals anderen Länder gebeten, ähnliche Resolutionen wie die der Vereinten Nationen bezüglich willkürlichem Gewahrsam von Personen zu respektieren. In diesem Fall jedoch ignorieren beide Länder genau diese Resolutionen", sagte Lungo. Der Außenminister erinnerte an die Situation, in der Assange damals um Asyl gebeten hatte und in der er "um sein Leben, seine körperliche Unversehrtheit und seine Freiheit fürchtete. Er war der Ansicht, dass er wegen seiner Arbeit, die schlimme Verbrechen und schwerwiegende Menschenrechtsverletzungen enthüllt hatte, verfolgt wurde." "Die Regierung Ecuadors ist der Meinung, dass eine Außenpolitik, Lungo unterstrich, dass Ecuador sich die auf Prinzipien basiert, fundamenfür den Schutz und die Förderung tale Veränderungen schafft. Julian von fundamentalen Menschenrech- Assange, Bradley Manning, Edward ten einsetzt. "Zu einer Zeit, in der an- Snowden und viele andere haben dadere Regierungen ihrer Verantwor- zu einen wichtigen Beitrag geleistet. tung ausweichen und sich weigern, Über die Anklage und weltweite Verpolitisch Verfolgte oder Kriegs- öffentlichung von schlimmen Verflüchtlinge aufzunehmen, schlägt brechen gegen die Menschheit und Ecuador eine konsequente Außenpo- anderen schwerwiegenden Verletlitik der Prinzipien ein", sagte er. zungen von Menschenrechten hinaus, haben sie eine wichtige weltwei"Seit dem 19. Juni 2012 sind vier te Debatte eröffnet: wie die unverJahre vergangen. Heute wie damals hältnismäßig Mächtigen die Art und verteidigen wir unsere Entschei- Weise beeinflussen, in der Informadung, Julian Assange Asyl zu ge- tionen generiert, verbreitet und konwähren, weil sich die Umstände, un- trolliert werden und welchen Einter denen er sich damals gezwungen fluss dies auf unser aller Leben hat." sah, diesen Schritt zu tun, nicht geändert haben. Trotz der zahlreichen Nach vier Jahren bekräftigt Ecuador Bemühungen Ecuadors, als Vermitt- erneut sein Engagement, Julian Assanler und in gutem Willen eine für al- ge zu beschützen, erhält seine Asylgele Seiten akzeptable Lösung zu fin- währung aufrecht und widmet sich den, haben sich Schweden und gleichzeitig auch dem Versuch, dem Großbritannien geweigert, die Aus- willkürlichen Gewahrsam ein Ende zu lieferung Julian Assanges an ein setzen, dem er immer noch unterliegt. drittes Land zu unterbinden", erklär- "Vier Jahre sind zu lange. Es ist an der te der Chef der ecuadorianischen Di- Zeit, dieser Situation ein Ende zu setplomatie. zen", schloss der Außenminister. Seite 10 www.schattenblick.de Leitung des Pressebüros des Mini steriums für Außenpolitik und Mobi lität von Ecuador Übersetzung aus dem Italienischen von Evelyn Rottengatter Der Text steht unter der Lizenz Creative Commons 4.0 http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/ Quelle: * Internationale Presseagentur Pressenza - Büro Berlin Johanna Heuveling E-Mail: [email protected] Internet: www.pressenza.com/de http://www.schattenblick.de/ infopool/politik/ausland/ pala1581.html SCHACH - SPHINX Idiotendiplom aus Weltmeisterhand Zwischen Emanuel Lasker, dem Weltmeister von 1894 bis 1921, und Ossip Bernstein soll sich 1934 ein kurioses Gespräch ereignet haben. Über den Wahrheitsgehalt der Anekdote befinde jeder selbst, aber so steht es nun einmal geschrieben. Ossip hatte beim Züricher Turnier trotz einer Mehrfigur gegen seinen Schweizer Kontrahenten Gygli zuletzt nicht mehr als ein Remis erzielen können. Seine Großmeisterkollegen faßten sich erschüttert an den Kopf, nur Lasker war barscher im Ton und fragte den Pechvogel: "Wie kann denn so etwas passieren?" Darauf der Eingeschüchterte mit leicht ironischem Lächeln: "Weil ich eben ein Schachidiot bin!" Lasker ging auf (SB) Fr, 24. Juni 2016 Elektronische Zeitung Schattenblick das Spiel ein und erwiderte scherzhaft: "Da will ich nicht widersprechen." "Würden Sie mir das bitte schriftlich geben?" hakte Bernstein nach. Schließlich übte er den Beruf eines Rechtsanwalts aus, und da mußte eben alles seinen formalen Gang nehmen. Außerdem war er selten um ein Wort verlegen. Lasker ließ sich nichts anmerken, nahm eine Postkarte und schrieb darauf: "Ich bestätige Herrn Dr. Bernstein auf seinen Wunsch, daß er ein Schachidiot ist." Und da behaupte einer, Großmeister wären ohne Witz und Humor auf die Welt gekommen. Natürlich war Bernstein kein Schachidiot, was er auch im heutigen Rätsel der Sphinx unter Beweis stellte. Bernstein, mit Weiß am Zuge, schien sich verrannt zu haben. Schon drohte der Fall seines d-Bauern. Aber Bernstein wäre nicht Bernstein, wenn er nicht einen Weg gefunden hätte, Wanderer, die Stellung noch in Brand zu setzen. Bernstein Staehelin Bern 1932 Auflösung letztes SphinxRätsel: Bronstein liebstes Erinnerungsstück, diese Partie gegen Meister Sliwa, wo er zumindest gelernt hatte, daß viel Donner viel Rauch erzeugt, doch dann, wenn sich die Schwaden verziehen, sich der Kampfwert erst zeigen muß. Sliwa ließ sich nach 1...Ld7-b5 jedenfalls aufheikle Verwicklungen ein, und so wählte er statt 2.Sc3xb5 Df8-f5 die glatte Rasur mit 2.Sd8xe6 Lb5-d3 3.Lg2-d5 - natürlich nicht die Selbstmord- Variante 3.Se6xf8?? Sb4xa2+ 4.Sc3xa2 Sd4-b3# - 3...Df8-f5 4.Se6xd4+ Df5xd5 5.Sd4-c2 Lg7xc3 6.b2xc3 Dd5xa2 7.c3xb4 und Bronstein lächelte über seine hoffnungslos überzogene Stellung und gab auf. http://www.schattenblick.de/ infopool/schach/schach/ sph05876.html Fr, 24. Juni 2016 SPORT / BOXEN / MELDUNG Dem Munde nach ein Superheld Chris Eubank will Gennadi Golowkins Schwächen erkannt haben (SB) Chris Eubank jun. hat einen berühmten Vater, der einst Weltmeister im Mittelgewicht und Supermittelgewicht war. Für den 26jährigen Sprößling der britischen Legende stehen 22 Siege und eine Niederlage zu Buche, wobei sich die Namen seiner Gegner wie Dimitri Tschudinow, Gary O'Sullivan, Nick Blackwell und nun Tom Doran nicht gerade wie die Crème de la Crème der aktuellen Mittelgewichtsszene lesen. Für die Schlappe gegen Billy Joe Saunders hat er nicht Revanche genommen, und als er im Frühjahr Pflichtherausforderer des regulären WBA-Champions Daniel Jacobs geworden war, zog er einen Kampfum den britischen Titel gegen Blackwell vor. Als die beiden im März aufeinandertrafen, war Eubank von vornherein derart überlegen, daß er problemlos in der zehnten Runde die Oberhand behielt. Nick Blackwell zog sich dabei ein Blutgerinnsel im Gehirn zu, lag einige Zeit im Koma und hat seine Karriere beendet. Obgleich Chris Eubank und sein Promoter Eddie Hearn für den Verzicht auf einen Kampf gegen Jacobs, den Schritt zurück auf die nationale Ebene und die Wahl eines schwachen Gegners harsch kritisiert worden waren, hat Eubank den Gürtel seither nicht niedergelegt, um sich anspruchsvolleren Aufgaben zu widmen. Er verteidigt den Titel am kommenden Samstag gegen Tom Doran, der zwar in 17 Auftritten ungeschlagen, aber noch schwächer als Blackwell einzuschätzen ist. Der Kampf wird in der Londoner O2 Arena im Vorprogramm der Titelverteidigung Anthony Joshuas gegen Dominic Breazeale ausgetragen. Obgleich nur wenige davon ausgehen, daß Doran länger als sechs Runden standhalten wird, verkündete Chris Eubank auf der letzten Pressekonfewww.schattenblick.de renz vor dem Kampf, er wolle Weltmeister werden und sich zu diesem Zweck mit Gennadi Golowkin messen. Wenngleich viele den Kasachen bereits für den besten Boxer aller Gewichtsklassen hielten, habe er ihn unter die Lupe genommen und dabei nichts entdeckt, was er selbst nicht auch zustande bringe. Golowkin schlage zwar kräftig zu, doch was Schnelligkeit, Technik und Defensive betreffe, könne er Lücken beim Weltmeister ausmachen, die er sich zunutze machen wolle. Außerdem habe er im Sparring mit Schwergewichtlern trainiert, deren Schläge ihm nichts anhaben konnten. Deshalb sei er zuversichtlich, auch die Treffer des Kasachen wegstecken zu können. Golowkin baue ausschließlich auf die Wucht seiner Schläge und die Einschüchterung aller Gegner. Er habe jedoch keine Angst vor ihm und werde ihm jeden seiner Treffer dreifach heimzahlen. Wie diese einfache Arithmetik zeige, könne ihn der Kasache nicht besiegen. Zuerst werde er sich dessen Skalp holen, dann im Mittelgewicht gründlich aufräumen und sich Saul "Canelo" Alvarez, Daniel Jacobs und Billy Joe Saunders vorknöpfen. [1] Die Selbstüberschätzung des jungen Briten ist phänomenal, hat er doch in seiner Karriere noch keinen Gegner besiegt, der auch nur annähernd so gefährlich wie Gennadi Golowkin wäre. Der Kasache hat ihm allein schon eine lange und erfolgreiche Amateurlaufbahn voraus und sich dann im Profilager in einem Maße weiterentwickelt, von dem der Brite nur träumen kann. Golowkin ist in 35 Kämpfen ungeschlagen und Weltmeister der Verbände WBA, WBC, IBF und IBO im Mittelgewicht. Vor allem aber hat er seit sieben Jahren jeden Gegner Seite 11 Elektronische Zeitung Schattenblick vorzeitig besiegt und sich nie gescheut, die namhaftesten Kontrahenten herauszufordern. Seine Rolle als Schrecken der Konkurrenz beruht nicht auf psychologischen Tricks oder Imponiergehabe, sondern einer weithin gefürchteten boxerischen Überlegenheit. Saul "Canelo" Alvarez, dank seiner riesigen mexikanischen Fangemeinde der aktuelle Superstar der Branche, geht Golowkin weiter aus dem Weg. Die Golden Boy Promotions fürchten verständlicherweise um ihr Zugpferd und wollen "Canelo" erst im Herbst 2017 gegen Golowkin antreten lassen, wie soeben offiziell bestätigt wurde. Da der Kasache folglich für seinen nächsten Auftritt einen anderen Gegner suchen muß, kommt Chris Eubank ins Spiel, der allen Ernstes zu glauben scheint, er könne dem Weltmeister das Wasser reichen. [2] Anmerkungen: [1] http://www.boxingnews24.com/ 2016/06/eubank-jr-see-holes-golovkins-game-can-exploit/#more-212336 [2] http://www.boxingnews24.com/2016/06/eubank-jr-ill-takegolovkins-scalp-clean-division/#more-212290 http://www.schattenblick.de/infopool/ sport/boxen/sbxm1988.html Seite 12 1 POLITIK - REPORT: Avantgarde francaise - Widerstand am Mahlzahn der Zwänge ... 6 POLITIK - REDAKTION: Trump taumelt - Präsidentenwahl bereits gelaufen? 8 POLITIK - SOZIALES: Der Pfad der Frauen (poonal) 10 POLITIK - AUSLAND: Ecuador bestätigt Asyl für Julian Assange (Pressenza) 10 SCHACH-SPHINX: Idiotendiplom aus Weltmeisterhand 11 SPORT - BOXEN: Dem Munde nach ein Superheld 12 DIENSTE - WETTER: Und morgen, den 24. Juni 2016 DIENSTE / WETTER / AUSSICHTEN Und morgen, den 24. Juni 2016 +++ Vorhersage für den 24.06.2016 bis zum 25.06.2016 +++ © 2016 by Schattenblick Gennadi Golowkin und sein Promoter Tom Loeffler haben bereits signalisiert, daß sie für diesen Kampf nach England kommen würden, der sich dort am besten vermarkten ließe. Eubanks Promoter Eddie Hearn zeigte sich zuversichtlich, was eine mögliche Austragung betrifft, fügte aber einschränkend hinzu, daß alle Beteiligten auch dazu bereit sein müßten. Diese Nebenbemerkung gibt ohnehin kursierenden Spekulationen neue Nahrung, Chris Eubank werde wiederum kalte Füße bekommen, wenn es ernst wird. Als er Daniel Jacobs haben konnte, nahm er Chris Blackwell. Was wird er tun, wenn ein Kampf gegen Golowkin plötzlich Gestalt anzunehmen droht? __I n h a l t____________Ausgabe 1865 / Freitag, den 24. Juni 2016__ Überraschungen am Tage, Sonne, Wolken, Regenschauer, für Jean-Luc 'ne geile Lage und Gewitter auf der Lauer. IMPRESSUM Elektronische Zeitung Schattenblick Diensteanbieter: MA-Verlag Helmut Barthel, e.K. Verantwortlicher Ansprechpartner: Helmut Barthel, Dorfstraße 41, 25795 Stelle-Wittenwurth Elektronische Postadresse: [email protected] Telefonnummer: 04837/90 26 98 Registergericht: Amtsgericht Pinneberg / HRA 1221 ME Journalistisch-redaktionelle Verantwortung (V.i.S.d.P.): Helmut Barthel, Dorfstraße 41, 25795 Stelle-Wittenwurth Inhaltlich Verantwortlicher gemäß § 10 Absatz 3 MDStV: Helmut Barthel, Dorfstraße 41, 25795 Stelle-Wittenwurth ISSN 2190-6963 Urheberschutz und Nutzung: Der Urheber räumt Ihnen ganz konkret das Nutzungsrecht ein, sich eine private Kopie für persönliche Zwecke anzufertigen. Nicht berechtigt sind Sie dagegen, die Materialien zu verändern und / oder weiter zu geben oder gar selbst zu veröffentlichen. Nachdruck und Wiedergabe, auch auszugsweise, nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlages. 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