Liebes Publikum, liebe Freunde und Fans unserer Musikschule Sehr gerne hätte ich Euch alle selber persönlich begrüsst, denn heute ist ein ganz besonderer Tag: Was heute erklingt, haben zwei Menschen vor zwei Jahren an einem Sommertag ausgeheckt. Es sind beide Cellisten, die sich seit ihrer Studienzeit kennen und Freunde geworden sind: Erich Plüss und ich. Heute arbeiten wir beide an der gleichen Schule: an unserer Musikschule. Dieses Gespräch an der Nachmittagssonne stellte den Beginn einer gedanklichen Odyssee dar, die sich in meinem Kopf langsam zu dem entwickelte, was wir heute im Programmführer lesen können: Es sind die fünf Jubiläumsjahrprojekte – die fünf Festanlässe, die über das ganze Jahr 2016 verteilt sind. Seit Beginn meiner Arbeit als Schulleiter vor 13 Jahren ist mein erklärtes Ziel, die Zusammenarbeit im Kollegium und das Zusammenspiel unter den Schülerinnen und Schüler zu initiieren und zu fördern. „Wir Klassiker“ können definitiv etwas von „Euch Jazzern“ lernen: Eine Jazz-Rock-Pop-Ausbildung besteht aus einem permanenten Wechsel zwischen Einzel- und Bandunterricht - dieses Unterrichtssystem liegt jeder Jazzerlaufbahn zu Grunde und führt im Gegensatz zum rein klassischen Einzelunterricht zu einer ganz anderen musikalischen Sozialisierung. Vor diesem gedanklichen Hintergrund entwickelte ich zusammen mit meinem hervorragendem Kollegium den „Bandmonat“, im klassischen Bereich das „Soireekonzept“, das Streicherensemble „Crescendo“, das Querflötenensemble „Celeste“, die „Sommerkonzerte“. Ich unterstützte spontane „Kammermusikprojekte“, half mit beim Entwurf des speziellen „Bläserprojekts“ im Primarschulhaus Steinibach und erteilte für grössere Anlässe die „Auftragskompositionen“ an unsere „Hauskomponisten“ Erich Plüss und Niklaus Erismann. Diese „Hauskomponisten-Kultur“ stellt ganz klar die Königsdisziplin im diesjährigen Festprogramm dar. Gleichzeitig möchte ich jedoch betonen, dass wir die fünf Projekte nicht gegeneinander ausspielen wollen. Ganz im Gegenteil! An unserer Schule soll es keine „weniger wichtige Arbeit“ mit Kindern und Jugendlichen geben. Neben dem Spektakulären und Medienwirksamen sollen bei uns vor allem die Arbeit, die musikalischen Inhalte und die zwischenmenschliche Kultur untereinander im Fokus stehen. Wir leben in einer Zeit, in der jede Arbeit mit einer Zahl bewertet wird, in der Leistungen erfasst und ausgewertet werden, um Erfolge auszuweisen. Wir berechnen Erfolgsquoten usw. Heute Nachmittag geht es um etwas Anderes: Auch wenn unsere Schülerinnen und Schüler später nicht mehr aktiv Musik machen, sollen sie sich mit Freude an ihre Zeit in der Musikschule erinnern. Was wir hier heute mit der Darbietung beider Uraufführungen hörend und sehend erleben werden, ist der Ausdruck einer Haltung, die steht für: Erlebnis! – nicht nur für Leistung Fühlen! – nicht für Bewertung mit Noten Zusammenspiel! – nicht für Selbstinszenierung Heute wollen wir zeigen, dass hinter dem Label „Musikschule ZollikofenBremgarten“ mehr steht, als dass im Einzelunterricht lediglich ein Instrument erlernt werden kann. Wir alle wollen unseren Schülerinnen und Schülern die MUSIK als grosse emotionale Kraft, als einen eigentlichen Ort der Selbstfindung und der Lebenshilfe vermitteln. Zum Schluss ein riesiges DANKESCHÖN: Danke Dir, Stephan Däppen! Du hast Dich als Dirigent des „Musikschulorchesters der Region Bern Nord“ extra für das Jubiläum auf die Zusammenarbeit mit unserer Schule eingelassen. Danke Dir, Andreas Meier-Oulevey! Du hast Dich als Dirigent für die Aufführung des Werkes „10x4/4x10“ eingesetzt. Danke Euch, Erich Plüss und Niklaus Erismann! Ihr habt als Komponisten Grosses geleistet. Danke allen meinen Kolleginnen und Kollegen! Ihr habt geholfen, die Stimmen einzuüben und Ihr spielt heute selber auf der Bühne mit. Ganz speziell bedanken möchte ich mich beim Organisationsteam! Eveline Eichenberger, Lukas Knecht, Myria Poffet, Nina Scherler und Geraldine Störi haben dafür gesorgt, dass die Festanlässe trotz meiner physischen Abwesenheit über die Bühne gehen können. Ein ganz grosser Dank geht an Euch Eltern: Ihr habt im Hintergrund Eure Kinder motiviert und beim Einüben der Stimmen unterstützt. Ein letztes Dankeschön geht nun an alle Musikerinnen und Musiker auf der Bühne: Geniesst jeden Ton! Geniesst jeden Moment auf der Bühne! Geniesst das Zusammenspiel mit Euren Lehrerinnen und Lehrern! Und toi, toi, toi, Sebastian, geniesse es auch Du! Ich drücke Dir aus der Ferne die Daumen! Ich wünsche allen gutes Gelingen und dem Publikum ein wunderbares Konzert mit unvergesslichen musikalischen Erlebnissen. Bis hoffentlich bald wieder, Euer David Gattiker.
© Copyright 2024 ExpyDoc