M O N TA G , 1 3 . J U N I 2 0 1 6 ** Redaktionsschluss: 23.55 Uhr | H | Nr. 160 / 24. W. Preis 1,30 Euro Elegante Hüte und schnelle Pferde in Hoppegarten Auf der Galopprennbahn wurden am „Ladies Day“ zwölf Rennen ausgetragen – und die schönsten Kopfbedeckungen der Damen gekürt. Seite 26 EVA OERTWIG/SCHROEWIG Auftakt nach Maß 50 Tote in Nachtclub: Barack Obama nennt Tat „Akt des Terrors“ Die Nationalelf startet mit einem Sieg gegen die Ukraine in die Europameisterschaft. Bastian Schweinsteiger bejubelt sein Tor zum 2:0. Seite 19 ORLANDO – Bei einer Schießerei in ei- Nachrichten rund um die Uhr FUSSBALL-EM Kroatien gewinnt mit Traumtor Mit einem Volleyschuss aus 20 Metern führt Luka Modric seine favorisierte Mannschaft zum verdienten 1:0 gegen enttäuschende Türken. Türkei – Kroatien Polen – Nordirland ÖSTERREICH Berlin plant Wohnungen auf Liegewiesen der Freibäder Landeseigene Berlinovo verhandelt mit den Bäderbetrieben über Bauplätze für Studentenappartments JOACHIM FAHRUN Augenzeugen unter Schock werden versorgt DPA/UNIVISION FLORIDA CENTRAL/HAN Herzlicher Applaus für „Cendrillon“ in der Komischen Oper BERLIN – Ihre späte Berlin-Premiere erlebte am Abend „Cendrillon“ in der Komischen Oper, die 1899 uraufgeführte Aschenputtel-Version des französischen Komponisten Jules Massenet. Regisseur Damiano Michieletto erzählt mit dem Märchen eine GePAUSENKRITIK schichte aus der Ballett-Welt: Cendrillon liegt mit einem kaputten Bein im Krankenhaus, die Fee ermöglicht ihr dennoch, den Tanz-Prinzen zu bekommen. Der Abend wirkt märchenhaft – auch dank des Traumpaars: Nadja Mchantaf in der Titelrolle und Karolina Gumos als Prinz. Henrik Nánási leitet das Orchester duftig und leicht durch die Partitur. Zur Pause gab’s herzlichen Applaus. geka Eine ausführliche Kritik lesen Sie morgen. 10024 4 199067 801302 BELGIEN € 2,30 / DÄNEMARK DKK 17,15 / ITALIEN € 2,30 / GRIECHENLAND € 2,30 / ÖSTERREICH € 2,30 / POLEN PLN 9,70 / SCHWEIZ CHF 2,50 / SPANIEN € 2,30 / SLOWAKEI € 2,30 / TÜRKEI TL 7,15 / UNGARN FT 720 0: 1 1 :0 Weitere Berichte auf den Seiten 19–23 REUTERS nem Nachtclub in Orlando im US-Bundesstaat Florida sind am Sonntag 50 Menschen getötet und mehr als 50 weitere verletzt worden. Das teilte der Bürgermeister der Stadt, Buddy Dyer, mit. Die Tat sei als Terrorismus eingestuft worden, so die Ermittlungsbehörden in ersten Stellungnahmen. Sie gehen davon aus, dass das Massaker einen radikal-islamischen Hintergrund hat. In Internetforen bejubelten islamistische Kreise den Anschlag. Der Täter hatte Polizeiangaben zufolge den bei Homosexuellen beliebten und voll besetzten Nachtclub „Pulse“ in den frühen Morgenstunden betreten und mit einem halb automatischen Gewehr sowie einer Pistole um sich geschossen. Dann habe er Geiseln genommen. Drei Stunden später stürmte eine Spezialeinheit das Lokal und erschoss den Angreifer. Bei ihm handelte es sich um einen 29 Jahre alten Amerikaner mit afghanischen Wurzeln. Das FBI bestätigte am Abend, dass sich der Schütze vor seinem Massenmord telefonisch beim Polizeinotruf zum IS bekannt hatte. Das Massaker war nach Angaben von US-Präsident Barack Obama ein „Akt des Terrors und ein Akt des Hasses“. Weiter sagte er, es sei das schlimmste Verbrechen eines einzelnen Schützen in der Geschichte der USA gewesen. Seite 3 morgenpost.de BERLIN – Auf der Suche nach Grund- stücken für preiswerten Wohnraum zum Beispiel für Studenten haben die Verantwortlichen in Berlin eine bisher ungenutzte Reserve entdeckt: Die Liegewiesen der Berliner Freibäder bieten zumindest an ihren Rändern Platz für zusätzliche Wohngebäude landeseigener Gesellschaften. Dieser soll nun genutzt werden. Das städtische Immobilienunternehmen Berlinovo verhandelt darüber mit den Berliner Bäderbetrieben (BBB). Die beiden Landesgesellschaften handeln mit dem Segen ihrer Aufsichtsbe- hörden, der Senatsverwaltungen für Finanzen sowie der für Inneres und Sport. „Die Bäderbetriebe haben große Grünflächen mitten in der Stadt, die sie nicht in dieser Größe benötigen“, sagte Berlinovo-Chef Roland J. Stauber. Zumindest Teile davon möchte er zum Verkehrswert erwerben. Geld genug hat die Berlinovo. Die frühere Bad Bank der Immobilien der gescheiterten Bankgesellschaft Berlin konnte mit Verkäufen von Objekten auf der ganzen Welt Gewinne von fast 200 Millionen Euro erzielen, die nun in Berlin investiert werden können. Die Bäderbetriebe wollen sich nicht zu dem Thema äußern. Ein Sprecher von Sportsenator Frank Henkel (CDU) bestätigte jedoch, dass der Aufsichtsrat der notorisch klammen Anstalt hinter den Plänen steht: „Der Aufsichtsrat hat zustimmend zur Kenntnis genommen, dass die Veräußerung der Flächen verhandelt wird“, sagte er der Berliner Morgenpost. Beide Unternehmen haben eine Arbeitsgruppe eingesetzt, die geeignete Standorte identifiziert. Vier Grundstücke seien in der engeren Wahl, heißt es. Welche das sind, wird aber noch geheim gehalten. Denn politisch ist der Vorgang heikel. Man müsste die jeweiligen Bezirke mit ins Boot bekommen, denn die möglichen Bauplätze sind noch als Sport- und Erholungsflächen ausgewie- Ihr Kinderlein kommet HAMBURG – Deutschland hat sich im internationalen Vergleich der Geburtenraten verbessert – und vom letzten auf den vorletzten Platz vorgeschoben. Die wenigsten Kinder weltweit würden nun in Japan geboren, teilten die Unternehmensberatung BDO und das Hamburgische WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) als Ergebnis einer gemeinsamen Studie mit. Während hierzulande die Geburtenrate von 8,24 auf 8,6 Kinder je 1000 Ein- wohner stieg, sank sie in Japan von 8,34 auf 8,0 Kinder. Die jüngsten Werte bilden den Durchschnitt der fünf Jahre von 2010 bis 2014 ab – nach Daten der Weltbank. Für die demografische Entwicklung in Deutschland bedeute das jedoch keine Entwarnung. Denn um den Alterungsprozess zu stoppen, müssten die Geburtenzahlen laut BDO um rund 23 Prozent höher liegen. „Zudem würden selbst ex- INHALT Meinung / Leserbriefe Aus aller Welt Berlin Brandenburg Kultur Seite 2 8 9–13 14 15 Horoskop TV-Programm Sport Wissen / Rätsel Leute 16 18 19–24 25 26 Polizei sucht mit Fotos nach Rolex-Dieben trem geburtenstarke Jahrgänge frühestens nach rund 20 Jahren beginnen, sich auf den Arbeitsmarkt auszuwirken“, so BDO-Vorstand Arno Probst. Schon jetzt sei der Mangel an qualifizierten Fachkräften deutlich spürbar, und er werde sich weiter verschärfen. BDO und HWWI plädieren angesichts der demografischen Probleme für Qualifizierung möglichst vieler Zuwanderer und für verstärkte Erwerbstätigkeit von Frauen. BM BERLIN – Nach dem Einbruch in die Rolex-Boutique am Kudamm vor einer Woche hat die Polizei für die Fahndung nach den mindestens vier Tätern eine Reihe von Fotos veröffentlicht. Sie zeigen unter anderem einen Maskierten, der dabei gefilmt wird, wie er die Linse einer Überwachungskamera mit Farbe besprüht. Außerdem wurden Phantomskizzen angefertigt. Seite 9 WETTER Wochenstart mit wenig Sonne KONTAKT Am Montag verschwindet die Sonne häufig hinter Wolken. Im Laufe des Tages ist örtlich mit Regenschauern zu rechnen. Auch Gewitter sind möglich. Das Thermometer klettert nur noch auf maximal 19 Grad. Bei Schauern und Gewittern kann es vorübergehend zu starken Böen kommen. Nachts kühlt sich die Luft auf etwa 13 Grad ab. Seite 26 Anschrift: Kurfürstendamm 22, 10719 Berlin E-Mail: [email protected] Aboservice: 030-8872 77677 Redaktion: 030-8872 77887 Anzeigen: 030-8872 77660 Die Entführung aus dem Serail Rodrigo García, in der Theaterszene gefeiert wie polarisierend, gibt sein Opern-Debüt. sen. Damit gebaut werden kann, müssten die Bezirke das Planungsrecht ändern. Nach Einschätzung von Experten könnte sich etwa das Sommerbad Pankow für eine Randbebauung mit Wohnungen eignen. Die Liegewiesen um die Außenbecken sind riesig. Auch das Sommerbad am Insulaner in Steglitz wäre mit seiner selbst an heißen Tagen selten dicht besetzten Liegewiese ein geeigneter Kandidat, um Studenten als Nachbarn zu bekommen. Bäder-Aufsichtsratschef Henkel hält das für vernünftig: „Wenn beide Seiten davon profitieren, lohnt es sich darüber zu reden“, sagte ein Sprecher des Senators. Seiten 2 und 10 Minister kann sich Abriss von Hitlers Geburtshaus vorstellen FürÖsterreichsInnenministerWolfgang Sobotka(ÖVP)isteinAbrissdesGeburtshausesvonAdolfHitlerdenkbar.„Fürmich wäreeinSchleifen(...)diesaubersteLösung“,sagteerimORF.DasHausinBraunauistinPrivatbesitzundstehtleer.Die RegierungprüfteineEnteignung.Sobotkas SprecherinsagteamSonntag,dassderMinisterseine„persönlicheMeinung“kundgetanhabe.Esmüssegeprüftwerden,obein Abrissrechtlichumsetzbarsei. ANZEIGE ALTPAPIERENTSORGUNG FÜR DIE WOHNUNGSWIRTSCHAFT Kostengünstig & zuverlässig www.bartscherer-recycling.de SCHWEINEMAST Große Grillnachfrage lässt Fleischpreise steigen DieGrillsaisonhilftdenSchweinemästern ausdemPreistief.NachlängererDurststreckefreutensichdieErzeugerwiederüber gestiegeneErlöse,sagtederMarktexperte derInteressengemeinschaftderSchweinehalterDeutschlands,MatthiasQuaing. AuchdieFußball-EMspieleeineRolle:„Die PreisehabenseitMaiganzgutangezogen.“ ImMomenthabesichderSchlachtpreisbei 1,50EuroproKilogrammeingependelt.Im Februarlagernochbei1,24Euro. Kasupke sagt ... ... wie es ist Na, hamse ooch nen schwarz-rot-joldnet Fähnchen an ihrem Auto? Denn sindse Nationalist, meent jedenfalls die Jrüne Jugend. Die hätten’s am liebsten, wenn wa die EM durch alle daheeme hocken und uns geniern, wenn unsre Jungs in Frankreich Tore schießen. Bloß keen Jubel, bloß keen Fähnchen zeijen, det spielt der AfD inne Hände. Aba sonst is’ noch allet frisch, ja? Det könnse ja mal den kroatischen Fans erzähln, die jestan üban Kudamm jerauscht sind und ihrn Sieg jefeiat ham. Oda den Franzosen in Paris. Die wern denen wat husten. Man muss es nich’ übatreiben, aba zur EM is ’n bisschen Patriotismus in Ordnung. [email protected] Wolfgang Amadeus Mozart 17. [Premiere], 22., 25., 28. Juni; 1., 6. Juli 2016 Musikalische Leitung: Donald Runnicles / Nicholas Carter [6. Juli] Inszenierung, Bühne: Rodrigo García; Kostüme: Hussein Chalayan Karten und Infos: 030-343 84 343, www.deutscheoperberlin.de
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