Motivationsschreiben von Tobias Hebel zum Oldenburger

Motivationsschreiben von Tobias Hebel zum Oldenburger Workshopprogramm:
"Nach dem Studium promovieren? Berufsfeld(orientierung) Wissenschaft und
Promotion für Fachmasterstudierende der Fakultäten I–IV“
Ein Promotion käme für mich in erster Linie aus intrinsischen wie auch instrumentellen
Gründen in Betracht, von denen ich nun andiskutiere: In von mir anvisierten akademischen
oder museumspraktischen Berufsfeldern neigt der Trend weitgehend zur Promotion als
Ausschluss- und Einschlusskriterium für entsprechende zu besetzende Stellen. Die dadurch
ansteigende Zahl von Dissertationsprojekten im deutschen Raum erzeugt (leider)
konkurrenzlogische, unternehmerische Motivationen der/des Einzelnen, wodurch ich mich
nicht zuletzt gezwungen sehe, ein solches Motivationsschreiben zu verfassen, um mich den
Fragen der Promotion durch die Expertise der Veranstaltenden überhaupt einschlägiger
annähern zu können. Dieser selbstoptimierende Sog der Verbesserung der Chancen auf dem
geisteswissenschaftlichen Arbeitsmarkt ist ganz eindeutig für viele StudienabsolventInnen
eine frustrierende und belastende Situation und damit ein nachvollziehbarer Grund, auf
diesem Weg nicht weiterzugehen, sondern Alternativen zu eruieren.
Neben diesem hier geschilderten Grund existiert aber noch einer, der mich glücklicherweise
wesentlich mehr berührt: die Auseinandersetzungsfreude an einer groß angelegten
wissenschaftlichen Forschungsarbeit mit Themen- und Fragenkomplexen, die einen
langfristig affizieren und mit denen bestimmte wissenschaftliche Felder im besten Falle
bereichert werden können. Kurz: Antrieb und Neugier zum Erforschen bestimmter
Phänomene - also Wissen hierzu anzusammeln, zu durchdringen, Denkprozesse freizusetzen,
zu verstehen und diese im Hinblick auf eigene Fragen neu zusammenzusetzen.
Das ein solches Forschungsvorhaben eine nicht zu unterschätzende Findungsphase mit vielen
Entscheidungen und auch psychischen Belastungen bedeutet, ist allerdings klar, nicht zu
unterschätzen und beschäftigt mich, seitdem ich versuche, mir zu einem Dissertationsprojekt
ernsthafte Gedanken zu machen. Daher rechne ich mir mit den angebotenen Workshops neue
Anregungen vornehmlich in Bezug auf die Themenfindung und deren Abhängigkeiten
hinsichtlich institutioneller Förderungsmöglichkeiten, zur potentiellen Finanzierung
allgemein, hinsichtlich der Verbesserung von mündlichen Präsentationsfähigkeiten und eines
regen Methoden- und Ideenaustausches mit Mitstudierenden aus anderen Fachdisziplinen aus.
Auch wäre es wünschenswert, wenn die möglichen Perspektiven für eine berufliche
Beschäftigung mit ihren Schwierigkeiten und Chancen thematisiert werden. Nicht zuletzt
hiermit erhoffe ich mir eine wohlüberlegte Entscheidung treffen zu können, ob und wie ein
Dissertationsprojekt angegangen werden könnte