Spannende Ausstellungen, volles Haus

➤ Seit 1975 existiert die Gemeinde Rickenbach nun in ihrer heutigen Form
40 jahre Gemeinde rickenbach
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Hottingen. B I L D E R : P E T E R S C H Ü TZ
VON PETER SCHÜTZ
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Rickenbach – Die Gemeinde
Rickenbach besteht in ihrer
heutigen Form seit 40 Jahren.
Bereits zum 1. Januar 1973
hatten sich freiwillig die bis
dahin selbständigen Gemeinden Altenschwand und Hütten
mit Rickenbach verbunden. Am
1. Januar 1975 kamen Hottingen, Bergalingen und Willaringen hinzu. Gemeinsam bilden
die ehemals sechs selbständigen Kommunen heute die rund
3800 Einwohner zählende und
3465 Hektar umfassende Großgemeinde Rickenbach. Die
baden-württembergische
Landesregierung führte Ende
der 60er und Anfang der 70er
Jahre eine umfassende Gebietsreform durch. Der Zuschnitt
von Regierungsbezirken, Landkreisen und anderen Verwaltungseinheiten wurde ge-
ändert. Zusammenschlüsse
und Eingemeindungen verringerten die Zahl der Kommunen im Land von bisher
3379 auf 1101. Mit der am 1. September 1968 begonnenen und
am 1. Januar 1975 beendeten
Gemeindereform wollte die
Landesregierung leistungsfähige Kommunen schaffen. Ursprünglich bestand die Absicht,
dass sie mindestens 8000 Einwohner haben sollten. Gemeinden, die bis zum 1. Januar
1973 fusionierten, erhielten
Sonderzuschüsse – 500 Mark
pro Gemeindebürger. Doch
viele Kommunen wehrten sich
gegen einen verordneten Zusammenschluss. Dies war auch
im Falle Bergalingens und
Willaringens so.
Mit 850 Einwohnern war
Willaringen, zu dem Egg, Jungholz, Schweikhof, Wieladingen
und Wickartsmühle gehörten,
Prächtige Farben: Ausschnitt eines von Emil Wachter gestalteten Glasfensters in der Rickenbacher Kirche.
sogar größer als die Nachbargemeinde, der der Pfarrsitz
und spätere gemeinsame Verwaltungssitz Rickenbach mit
nur 715 Einwohnern. Nach dem
Bau des Eggbergbeckens und
des Umspannwerks Kühmoos
verzeichnete Willaringen ab
1967 stetige gute Gewerbesteuereinnahmen vom Schluchseewerk und konnte sich
1970 eine große Gemeindehalle
leisten. Kein Wunder also, dass
in Willaringen wenig Neigung
bestand, sich mit den Nachbargemeinen zusammenzutun.
85,9 Prozent der Bürger sprachen sich für die weitere kommunale Eigenständigkeit aus.
Auch der seit 1952 amtierende
und zuletzt 1973 wiedergewählte Bürgermeister Fridolin Albiez hielt nichts von einer
Fusion. Doch am 3. Oktober
1974 stimmte der Willaringer
Gemeinderat ihr schließlich
doch zu. „Wir dachten, ein
Widerstand hat keinen Sinn
mehr“, so Albiez. Hätte Willaringen bis Jahresende einem
Zusammenschluss nicht zugestimmt, wäre es wie bei
255 anderen Gemeinden zu
einer Zwangseingemeindung
per Gesetz gekommen. Elf Jahre
vor Ablauf seiner regulären
Amtszeit musste Albiez als
Bürgermeister in Ruhestand
gehen. Auch der Bergalinger
Bürgermeister Karl Schmid und
sein Hottinger Amtskollege
Richard Völkle mussten ihren
Hut nehmen. Die Gemeindeangestellten hingegen wurden
übernommen. Amtsverweser
der neuen Großgemeinde mit
ihren sechs Teilorten wurde
Fridolin Thoma. Der 1920 geborene Landwirt amtierte in
bereits drei Gemeinden: seit
1948 in Hütten, seit 1965 zusätzlich in der Altgemeinde
Die Pfarrkirche St. Gordian und St. Epimach in Rickenbach.
Rickenbach und seit 1969 auch
in Altenschwand. So war er der
ideale Mann, um auch der
neugebildeten Großgemeinde
vorzustehen. Am 9. März
1975 wählten ihn die Bürger der
sechs Teilorte mit 64 Prozent zu
ihrem ersten gemeinsamen
Bürgermeister. Zunächst amtierte ein Übergangsgemeinderat mit Vertretern aus allen
bisherigen Gemeinden. Im
April 1975 dann wählten die
Bürger einen neuen 18-köpfi-
gen Gemeinderat. Aufgrund der
Unechten Teilortswahl war
jeder der ehedem selbstständigen Gemeinden eine bestimmte Zahl an Sitzen garantiert. Erst
2013 schaffte der Gemeinderat
die Unechte Teilortswahl ab.
„Die Gemeindereform liegt
40 Jahre zurück. Damals war
die Unechte Teilortswahl sinnvoll. Aber heute ist die Gemeinde zusammengewachsen“, so die Begründung von
Gemeinderat Manfred Eckert.
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➤ Seit 1975 existiert die Gemeinde Rickenbach nun in ihrer heutigen Form
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Rickenbacher Ortsteile stellen sich vor
Blasmusik vom Feinsten: Die Musikvereine der Gemeinde Rickenbach, im Bild der Musikverein 1860 Rickenbach,
halten die Tradition aufrecht. B I L D ER : P E T E R S C H Ü TZ
Rickenbach (psc) Die Rickenbacher Ortsteile.
➤ Altenschwand: Ist als Streusiedlung entstanden und findet
um 1300 erstmals urkundliche
Erwähnung und gehörte, wie
der Weiler Glashütten, ursprünglich zum Amt Wehr.
Später kam es zur Einung Rickenbach in die Grafschaft
Hauenstein. Das 1257 erwähnte
Glashütten gehört zu den ältesten Glasmachersiedlungen des
Schwarzwaldes. Herzog Leopold von Österreich verpfändete 1315 einen Teil seiner Einkünfte von Altenschwand an
die Ritter von Oltingen.
➤ Bergalingen: Tritt zum ersten
Mal 1257 in Erscheinung. Bodenfunde lassen darauf schließen, daß vermutlich schon in
der jüngeren Steinzeit bei
Bergalingen eine Siedlung
bestand. Ursprünglich zur
Grafschaft Wehr gehörend, kam
der Ort 1272 unter die Herrschaft Rudolfs von Habsburg
und wurde später der Einung
Rickenbach zugeteilt. Bis
1805 gehörte es zu Vorderösterreich und fiel dann an
Baden.
➤ Hütten und Rüttehof: Um
1300 werden erstmals die aus
Einzelhöfen entstandenen Orte
Hütten und Rüttehof genannt.
Sie gehörten ursprünglich zur
Grafschaft Wehr und kamen
nach Übergang an die Habsburger Mitte des 14. Jahrhunderts zur Einung Rickenbach in
der vorderösterreichischen
Grafschaft Hauenstein. Das
Kloster Säckingen besaß in
Hütten einen großen Hof, das
Heiligkreuzgut. Die beiden Orte
trennten sich 1787 von der
Pfarrei Wehr und gliederten
sich der Pfarrei Rickenbach an.
➤ Hottingen: Wird erstmals im
Jahre 1412 urkundlich aufgeführt. Der Ort liegt in einer
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ten Mulde. Hottingen gehörte
politisch zur Einung Rickenbach und war kirchlich bis
1812 dem Kirchspiel Hänner
zugeteilt, bevor es nach Rickenbach kam.
➤ Rickenbach: Wird im Jahre
1257 erstmals als „Rickinbach“
urkundlich erwähnt. Das Dorf
entwickelte sich schnell zu
einem Zentralort des südwestlichen Hotzenwaldes und zum
Pfarrort eines ausgedehnten
Kirchspiels. Ursprünglich zum
Amt Wehr gehörend, gelangte
Rickenbach als Schenkung im
13. Jahrhundert an die Deutschordenskommende Beuggen,
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die auch das Patronatsrecht
über die Pfarrkirche erhielt.
Herzog Leopold von Österreich
verzichtete 1317 ebenfalls zu
Gunsten der Ordensritter auf
seine Rechte am Hof zu Rickenbach. Kurz darauf kam das
Dorf, das Einungs- und Gerichtsort wurde, zur Grafschaft
Hauenstein, wo es bis 1805 verblieb.
➤ Willaringen: Setzt sich aus
sechs weit auseinanderliegenden Streusiedlungen zusammen. Wieladingen, Schweikhof,
Egg und Jungholz entstanden
als Rodungssiedlungen des
Säckinger Klosters in der Zeit
von 700 bis 900. Willaringen
steht hoch über dem schroffen
Murgtal neben beachtlichen
Mauerresten der vermutlich im
12. Jahrhundert erbauten Burg
Wieladingen. Die um 1250 urkundlich genannten Ritter von
Wieladingen standen als Verwalter der Besitzungen des
Klosters Säckingen jahrhundertelang im Dienst desselben. Das
gegen Ende des 14. Jahrhunderts verarmte Rittergeschlecht
verließ die Burg, die bald zerfiel.
Die ganze Siedlung Willaringen
gehörte zur Einung Rickenbach
in der Grafschaft Hauenstein
bis 1805.
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Rickenbach (psc) Rickenbach
im südlichen Schwarzwald
besteht aus sechs ehemals
selbständigen Ortsteilen mit
insgesamt 13 Ortschaften. Dazu
gehören Rickenbach, Altenschwand mit Glashütten und
Strick, Hottingen, Willaringen
mit Egg, Lehnhof, Schweikhof
und Wieladingen, Bergalingen
und Hütten mit Rüttehof. Ri-
Wachter gestaltet, der auch den
Altarraum mit einem beeindruckenden Wandgemälde
schmückte. Zur Verbesserung
der wirtschaftlichen Struktur
der Gemeinde hat auch die
Erschließung des Hotzenwaldes
als Feriengebiet beigetragen. In
den letzten Jahren haben sich
immer mehr Feriengäste aus
dem In- und Ausland von der
ckenbach ist das Zentrum im
„Vorderen Hotzenwald“, einem
Südausläufer des Schwarzwaldes, auch „Sonnenterasse
des Hotzenwaldes“ genannt.
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