Juni 2016, Nummer 2/16, erscheint 3 x jährlich Liebe Freunde der Winterhilfe Für Familien, aber auch alleinstehende Frauen und Männer, die in finanziell bescheidenen Verhältnissen leben, wird jede ausserordentliche Auslage schnell zu einer grossen Belastung. Ist der Grund dafür auch noch der schmerzliche Verlust eines nahestehenden Menschen, wiegt die Last doppelt schwer. Jede und jeder in der Schweiz hat ein Recht, dass Trauern und Abschied nehmen, zu allem Leid nicht auch noch mit Geldsorgen verbunden sind. Dies ist nicht selbstverständlich, denn oft müssen auch nach dem Tod noch Rechnungen bezahlt werden. So können von Armut betroffene Hinterbliebene schnell in eine finanzielle Notlage geraten. Die Winterhilfe ist für Menschen da, die nicht über genügend Geld für ausserordentliche Auslagen verfügen. Falls nötig, unterstützen wir deshalb bei Todesfällen auch Hinterbliebene. Wir nehmen ihnen eine finanzielle Last von der Schulter und ermöglichen ein würdiges Abschiednehmen. Die Bergbauernfamilie I. verlor auf tragische Weise den Ehemann und Vater und es entstand eine finanzielle Notlage. Lesen Sie in diesem Bulletin, wie die Winterhilfe zur Lösung der schwierigen Situation beigetragen hat. Ich danke für Ihre Mithilfe und grüsse Sie herzlich. Ihr, Daniel Frei Zentralsekretär Wenn auch noch finanzielle Sorgen die Trauer überschatten Einen geliebten Menschen zu verlieren, ist ein belastendes Ereignis. Zur Trauerverarbeitung kommt auf die Hinterbliebenen viel Aufwand hinzu, der nicht nur mit Arbeit, sondern auch mit hohen Kosten verbunden ist. Für Menschen, die am Rande des Existenzminimums leben, übersteigen solche ausserordentliche Auslagen schnell die finanziellen Mög lichkeiten. Deshalb bezahlt die Winterhilfe in Härtefällen Todesfallkosten, die nicht von der öffentlichen Hand getragen werden. Dies nimmt den Angehörigen eine grosse Last ab und ermöglicht ihnen ein würdiges Abschiednehmen. Damals war die Welt noch in Ordnung. Es begann mit Magenbeschwerden Vor vier Jahren war für die Bergbauernfamilie I. noch alles in Ordnung. Die Eltern von zwei Mädchen führten ein bescheidenes, aber glückliches Leben. Dann klagte der Vater zunehmend über Magenbeschwerden, schob den Arztbesuch jedoch immer wieder hinaus. Als er im Oktober 2012 als Notfall ins Spital eingeliefert werden musste, stellte sich heraus, dass ein bösartiges Magengeschwür aufgebrochen war. Kurze Zeit danach verstarb der 48-jährige Mann und hinterliess seine Frau mit den beiden Töchtern. Der plötzliche Tod des geliebten Vaters war für die Angehörigen äusserst belastend. Der plötzliche Tod stürzt die Familie in die Not Inmitten von Schmerz und Trauer musste sich die Mutter um die vielen organisatorischen Aufgaben kümmern, die bei einem Todesfall nötig sind. Und auch im landwirtschaftlichen Betrieb wollten die Tiere ver--> Fortsetzung auf der nächsten Seite .................................................................................................................... Clausiusstrasse 45 8006 Zürich ut e m ein n Ar t k eite nn s z ke hre Ja Dank unserer Hilfe in Ruhe Abschied nehmen ’16 Bulletin ................................................. Telefon044 269 40 50 Fax 044 269 40 55 [email protected] www.winterhilfe.ch Postkonto 80-8955-1 Bulletin ’16 .................................................. --> Fortsetzung sorgt sein. Ausserdem plagten die Bäuerin Geldsorgen, denn Erspartes für ausserordentliche Auslagen war keines vorhanden. Die Bauersfrau wusste nicht, wie es weitergehen sollte. Die Winterhilfe schafft neue Perspektiven «Ich konnte es kaum glauben, als mich Hans Gisler von der Winterhilfe anrief und Für Armutsbetroffene können Bestattungskosten zum finanziellen Problem werden. «Ich las die Todesanzeige des Bergbauern in der Zeitung. Eine Vertrauensperson machte mich darauf aufmerksam, dass die in äusserst bes cheidenen Verhältnissen lebende Familie mit dem Todesfall finanziell und auch sonst kaum zurechtkomme und dringend Hilfe brauche. Ich meldete mich persönlich bei der Witwe und bot ihr unsere Unterstützung an.» Ihre Spende hilft vielfältig! Jährlich unterstützt die Winterhilfe rund 21 000 armutsbetroffene Menschen, davon über 10 000 Kinder und Jugendliche: – F inanzielle Hilfe: Überbrückung in Notsituationen – B ettenhilfe: Betten, Matratzen und Bettzeug – K leiderhilfe: Pakete mit robusten und zweckmässigen Kleidern – L ebensmittelhilfe: Essensgutscheine und Lebensmittelabgabe – G esundheitskosten: Arztrechnungen und Franchisen – R EKA-Ferienhilfe: Erholung vom beschwerlichen Alltag – U nterstützung für Kinder/Jugendliche: Sport/Musik-Vereinsbeiträge und Ausrüstung – S chulsäcke: Grundausrüstung während der Schulpflicht Alle Angebote und Leistungen werden durch Spenden erbracht. Hilfe anbot», erinnert sich Lisbeth I. Dies war mehr als nur ein Lichtblick in der Not für die Mutter von zwei Mädchen. Bisher kam die Familie ohne fremde Hilfe zurecht, doch die neue Situation veränderte alles und sie war äusserst dankbar für das Angebot. Die Winterhilfestelle leistete dann eine finanzielle Notfallunterstützung und übernahm die nicht gedeckten Todesfallkosten. Auch für dringend benötigte Winterkleider für die Kinder wurde gesorgt. Gemeinsam suchte man zudem nach einer Lösung für die Zukunft des Bauernbetriebs. Nach der Beerdigung eine hohe Rechnung Wer die Kosten für eine Bestattung übernimmt, ist von Gemeinde zu Gemeinde unterschiedlich geregelt. Dies musste auch Esther A. am eigenen Leib erfahren. Ihr Mann erkrankte an Krebs und war lange Zeit pflegebedürftig. Dies zehrte nicht nur stark an ihren Kräften, sondern auch am Ersparten. Anfangs 2015 verstarb ihr geliebter Gatte. Nach diesem traurigen Ereignis fand sie kaum die nötige Zeit, um in Ruhe Abschied zu nehmen, denn es gab viel zu regeln. «Es war ein Schock, als ich dann die hohe Rechnung für die Todesfallkosten bekam», erinnert sich Esther A. Detailliert wurde darin aufgelistet, wofür die Witwe aufkommen muss: den Sarg, das Sterbehemd, die Einsargung und das Einkleiden des Verstorbenen, die Kühlraumbenützung, Hygieneprodukte und dann auch noch administrative Kosten: So kamen Fr. 1 258.20 zusammen. Esther A. lebt in einer Gemeinde, die für diese Todesfallauslagen nicht aufkommt. Rasche und unkomplizierte Unterstützung über die Winterhilfe Da die Rentnerin die Rechnung nicht bezahlen konnte, bat sie um Unterstützung. Nach eingehender Prüfung der finanziellen Situation wurde rasch klar, dass es sich um einen Notfall handelte. Deshalb konnten die Kosten von einer der Winterhilfe angegliederten Stiftung übernommen werden. Esther A. fiel ein grosser Stein vom Herzen. Mit einem Legat Not lindern Viele Menschen, die wie Sie armutsbetroffene Familien, Frauen und Männer unterstützen, möchten auch über ihren Tod hinaus Gutes tun. Denn was gibt es Schöneres, als auch der nächsten Generation Lebensfreude zu schenken? Grundvoraussetzung dafür ist das Erstellen eines Testaments. Damit eine testamentarische Begünstigung rechtsgültig ist, gilt es jedoch, einige Regeln zu beachten. Weitere Informationen und eine Broschüre zu diesem Thema finden Sie unter: www.winterhilfe.ch/legate. Bei Bedarf berät Sie gerne auch Daniel Frei, Zentralsekretär, unter 044 269 40 53. Fotos: © Winterhilfe Schweiz, Privat und Fotolia Hans Gisler, Geschäftsleiter Winterhilfe Kanton Uri
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