Jusos Oldenburg-Land Wir machen uns für Dich stark! Wildeshausen - 16. Juni 2016 JUSOS OLDENBURG-LAND - DAFÜR KÄMPFEN WIR 1 Inhalt I I.I I.II Beruf, Ausbildung und Arbeit Vereinbarkeit Beruf und Familie Gleiche Arbeit, gleicher Lohn II Schule, Jugend und Sport III Bezahlbares Wohnen IV Friedenssuchende V Infrastruktur VI Landwirtschaft Tier- und Umweltschutz JUSOS OLDENBURG-LAND - DAFÜR KÄMPFEN WIR 2 Berufsausbildung und Arbeit Vereinbarkeit Familie und Beruf „Für uns als junge Menschen ist es besonders wichtig, dass wir Familie, Freizeit und Beruf vernünftig miteinander vereinbaren können. Deshalb setzen wir uns z. B. für flexible Öffnungszeiten von Kitas ein, die gemeinsam mit lokalen Betrieben erarbeitet und umgesetzt werden, und fordern eine kreisweite Angleichung der Kitabeiträge nach dem Solidaritätsprinzip. Wer mehr hat, soll auch mehr geben. Zudem fordern wir einen vergleichbaren Entwicklungsplan bei der frühkindlichen Bildung. Eine gute Kinderbetreuung muss allen Kindern kostengünstig ermöglicht werden. Optimal für die Verknüpfung von Beruf und Familie sind Gleitzeit- und Teilzeitmodelle. Deshalb wünschen wir uns, dass mehr Menschen die Möglichkeit bekommen, ihre Arbeitszeit flexibler zu gestalten.“ „Gleiche Arbeit, gleicher Lohn“ „Die Jusos Oldenburg Land setzen sich für eine gleiche Bezahlung, unabhängig von Geschlecht und Status des Arbeitsverhältnisses, ein. Wir fordern eine gerechte Bezahlung von Azubis in Form eines Mindestlohnes in Höhe von rund 600 Euro, denn die von den Arbeitgebern gewünschte flexible Einsetzbarkeit hat ihren Preis. Sämtliche schulische Ausbildungen, die nur gegen ein Entgelt an Privatschulen erlernt werden können, dürfen die Auszubildenden nichts kosten. Eine Ausbildung für jeden in jedem Beruf muss möglich sein. Besonders viele Nachbesserungen sind im Bereich der Pflege von Senioren und Menschen mit Beeinträchtigung zu tätigen, vor allem im Hinblick auf eine angemessene Bezahlung, geregelte Arbeitszeiten und eine kostenfreie Ausbildung.“ JUSOS OLDENBURG-LAND - DAFÜR KÄMPFEN WIR 3 Schule, Jugend und Sport „Wir fordern einen erhöhten Mitteleinsatz in ALLEN Schulformen im Landkreis. Wichtig sind dabei nicht nur die Ausstattungsmerkmale der Schulen, sondern auch die Möglichkeit der kostenfreien WLAN-Nutzung für alle Schülerinnen und Schüler. Die Unterrichtsversorgung gilt es flächendeckend auf tatsächliche 100 Prozent zu steigern. Das Angebot der Schulsozialarbeit muss weiter ausgebaut werden und ist vom Land Niedersachsen zu bezahlen, um die Kommunen zu entlasten. Die Schülervertretungen im Landkreis Oldenburg sind stärker zu unterstützen, im Fokus stehen sollten Rechte und Pflichten. Auch die Möglichkeit der Kontaktaufnahme zu demokratischen Jugendorganisationen sollte erlaubt werden. Politik muss den Schülern näher gebracht werden. Die Arbeit der Gemeinde- und Stadträte sowie des Kreistages sind erlebbar zu machen. Jugendparlamente müssen unabhängig und frei im Rahmen eines festgelegten Budgets arbeiten können. Neben der Schule wollen wir die Jugendlichen bei der Berufsfindung begleiten und unterstützen. Durch Kooperationen, beispielsweise mit der Ausbildungsinitiative ZWAIG, kann jungen Menschen der Einstieg in das Berufsleben erleichtert werden! Die Schülerinnen und Schüler sollten noch besser über ihre Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten aufgeklärt werden. Die Praktika und Zukunftstage gilt es gezielt weiter zu ergänzen.“ Sport spielt eine große Rolle in unserer Gesellschaft! Unsere Sportvereine leisten einen großen Beitrag für die Gesundheitsvorsorge und Freizeitgestaltung. Diesen gilt es zu würdigen, weshalb die Sportanlagen durch Investitionen in einem attraktiven Zustand gehalten werden müssen. Egal ob Fußball, Basketball, Skaten oder Schwimmen jeder Sport hat die Berechtigung ausgeübt werden zu können. Hierfür fordern wir den Landkreis und die Gemeinden auf, beispielsweise die Sporthallen für alle Vereine nutzbar zu machen! Zusätzlich sind in allen Schwimm- und Freizeitzentren Schüler- und Studententarife auszuweisen, um jedem die Möglichkeit der Teilnahme zu gewährleisten! Sehr wichtig ist uns ebenfalls die Gestaltung der Innenstädte und Ortskerne! Wir fordern die Verwaltungen auf, aktiv auf mögliche Investoren zuzugehen, um das Einkaufsangebot zu erweitern und Leerstände zu vermeiden. Eine Vielfalt von Anbieten muss angestrebt werden. Nur dadurch können die Orts- und Stadtzentren lebendig bleiben. Auch die Jugendzentren müssen zentral gelegen sein, zeitgemäß ausgestattet und umgebaut werden, um somit für alle Jugendlichen attraktiv zu sein. JUSOS OLDENBURG-LAND - DAFÜR KÄMPFEN WIR 4 Bezahlbares Wohnen „Wir fordern mehr bezahlbaren Wohnraum für alle. Hierbei gilt es auch qualitative Aspekte des Wohnens zu berücksichtigen. Gerade für Azubis, Studenten und Singles gibt es erhebliches Nachholpotenzial. Hier sind der Landkreis und die Gemeinden in der Verantwortung Konzepte zu erarbeiten! Der demographische Wandel sorgt dafür, dass die Thematik immer wichtiger wird und wir uns dieser Herausforderung endlich stellen müssen. Zusätzlich regen die Jusos im Landkreis Oldenburg zu einer Überprüfung der Sanierungsmöglichkeiten von Altbauten an.“ Ein weiterer wichtiger Punkt ist der soziale Wohnungsbau. Menschen, die sich keine eigenen Grundstücke leisten können, oder auf Sozialhilfe angewiesen sind, müssen trotzdem die Möglichkeit haben passenden Wohnraum in den Gemeinden zu finden. Wohnen ist auch Integration. Jeder in Deutschland muss sich eine Wohnung leisten können! Wir fordern deshalb die Politik auf, nicht nur Konzepte für neue Wohngebiete zu erarbeiten, sondern auch die Quadratmeterpreise kreisweit zu deckeln! JUSOS OLDENBURG-LAND - DAFÜR KÄMPFEN WIR 5 Friedenssuchende Integration ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe! Integration heißt für uns u. a. Familie, Sprache, Arbeit, Wohnen, soziale Kontakte und Selbstständigkeit. Die deutsche Sprache ist das wichtigste Handwerkszeug für gelungene Integration! Sprachkurse müssen ortsnah angeboten werden, wobei das Ehrenamt die Last dieser Arbeit nicht alleine tragen kann. Aufwandsentschädigungen auf Mindestlohn-Niveau sollten selbstverständlich sein. Ebenfalls wichtig ist unserer Meinung nach ein funktionierendes Patenschaftssystem von Neuankömmlingen und Ansässigen. Wir als Jusos fordern daher den Landkreis und die Kommunen auf, stärker mit den Ehrenamtlichen in Verbindung zu treten, sie über Fördertöpfe zu informieren und gemeinsam die Integration voranzutreiben. Gleiches gilt für Vereine. Hier wird aktiv Integrationsarbeit geleistet, diese gilt es zu unterstützen! Zusätzlich zu dem Patensystem fordern wir eine dezentrale Unterbringung der Flüchtlinge. Die zentrierte Unterbringung von Flüchtlingen muss verhindert werden, um die Herausbildung von Ghettos zu unterbinden und die Integration zum Erfolg zu führen. Nur in der Mitte der Gesellschaft kann Integration erfolgreich verlaufen. Deshalb müssen auch alle demokratischen Parteien, Vereine und Gewerkschaften an einem Strang ziehen. Dann kann Integration ohne Fremdenhass und Ausgrenzung gelingen. Politik und Wirtschaft sind Partner auf Augenhöhe! Die Jusos Oldenburg-Land sind der festen Überzeugung, dass Integration nur durch die Ausübung einer Erwerbstätigkeit möglich ist. Hier ist die Unterstützung durch lokale Betriebe, welche z. B. Praktika für Friedenssuchende anbieten, unentbehrlich. Die Verwaltungen sind gefragt, Praktikanetzwerke aufzubauen und Firmen aktiv zu unterstützen! Wir halten es für wünschenswert, dass Praktika nach drei Monaten enden und eine bezahlte Tätigkeit aufgenommen werden kann! JUSOS OLDENBURG-LAND - DAFÜR KÄMPFEN WIR 6 Infrastruktur Auf gute Anbindungen legen wir Jusos viel Wert. Das nicht nur im Hinblick auf den Straßenverkehr und den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV), sondern auch auf die digitale Infrastruktur. Das bereits bestehende Straßensystem muss überall im Landkreis kontinuierlich saniert werden. Neue Straßen und Wege dürfen gar nicht erst ohne ein zukünftig geplantes Sanierungskonzept gebaut werden. Die unnötige Versiegelung von Flächen ist zu vermeiden. Zur gerechten Finanzierung von Wirtschaftswegen sollten sowohl die Gemeinde, als auch die Landwirte und andere Unternehmer mit Schwerlasttransportern einen Beitrag leisten. Statt einer Mauteinführung nur für Landwirte könnte man über die Gründung von Wirtschaftsverbänden nachdenken, die den Unterhalt der Wirtschaftswege leisten. Auch regen wir zur stärkeren Vernetzung der Buslinien im Landkreis an. Gerade an den Wochenenden sollte man auch die Möglichkeit haben, z. B. mit der Nachteule von Wildeshausen oder Hude nach Oldenburg und zurück fahren zu können. Die Nachteule-Linien N21, N23, N24 und N25 müssen erhalten bzw. wieder reaktiviert werden. Um auch auf dem Land attraktiv für junge Menschen, Familien und Betriebe zu bleiben, fordern die Jusos im Landkreis Oldenburg außerdem den flächendeckenden Breitbandausbau und die Versorgung mit dem modernsten Mobilfunkstandard LTE / 5G. Nur mit schnellem Internet können wir zukunftsfähig bleiben. Zumindest die Verlegung von Leerrohren für die nachträgliche Glasfaserkabelverlegung sollte beim Neubau von Straßen Standard sein. Zudem plädieren wir für einen freien WLAN-Zugang an allen öffentlichen Einrichtungen und Bahnhöfen im Landkreis. Das hat sowohl für die Einheimischen als auch für Touristen bzw. Besucher einen Mehrwert. Landwirtschaft, Tier- und Umweltschutz Der Schutz unserer Umwelt und der Schutz unserer Tiere liegt uns am Herzen. Deshalb sind wir gegen Monokulturen, den intensiven Pestizid- und Düngemitteleinsatz und gegen die Ausbeutung von Tieren. Die Milch- und Fleischpreise halten wir für nicht normal. JUSOS OLDENBURG-LAND - DAFÜR KÄMPFEN WIR 7 Für uns ist aber vor allem eins klar: Vorgaben müssen zusammen mit den Landwirten erarbeitet werden. Tierwohl, Arbeitsschutz und Produktivität müssen in einem guten Verhältnis zu einander stehen. Exporte landwirtschaftlicher Produkte halten wir nicht für verkehrt, allerdings dürfen wir uns nicht zu stark abhängig von anderen Ländern machen und müssen unsere Betriebe vor Ort rentabel halten. Wenn wir den Landwirten vorschreiben, dass sie ihre Gülle länger zu lagern haben, so müssen wir auch den Bau von Lagerbehältern zügig genehmigen. Wir dürfen die Landwirte nicht mit der Umsetzung des politischen Willens im Regen stehen lassen. Anstatt nur Politik über die Landwirte hinweg zu betreiben, fordern wir dazu auf, den Dialog zu suchen. Zusammen mit den Landwirten müssen wir auf einen Wandel in der Landwirtschaft hinwirken. Langfristige Bestrebungen, z. B. Kühe und Rinder ohne Hörner zu züchten, unterstützen wir. Innovative Betriebe gilt es zu stärken. Um dauerhaft unsere Produktion sichern zu können, müssen wir kurzfristig mitunter auch Einbußen an Produktivität hinnehmen und als Verbraucher dazu bereit sein, höhere Preise für landwirtschaftliche Erzeugnisse zu bezahlen. Es geht darum, eine vernünftige Art der Landwirtschaft zu betreiben, die sich dauerhaft für die Landwirte und den Rest der Gesellschaft lohnt. Um faire Preise zu gewährleisten, müssen Handels- und z. B. Molkereikartelle unterbunden werden. Die Direktvermarktung gilt es, z. B. in Ballungsnähe, voranzutreiben. Fördermittel müssen an Landwirte fließen, die sich ebenfalls für einen Wandel in der Landwirtschaft einsetzen. Produktivität darf nicht über die Umwelt, den Tierschutz und unsere Gesundheit gestellt werden. Die Förderung von Grünstreifen, Wild- und Streuobstflächen halten wir für sinnvoll. Höfe und Landwirtschaft gilt es Kindern und Jugendlichen zugänglich zu machen! Wir fordern die Schulen dazu auf Besichtigungen vorzunehmen und die Kinder zu sensibilisieren. Was die Energiewende betrifft, stehen wir voll dahinter. Die Gewinnung von Energie über Atomkraft ist die teuerste und umweltfeindlichste Technologie die wir je hatten. Wir brauchen eine sichere Energiegewinnung, die so umweltfreundlich wie möglich ist. Gerade bei uns im Norden sollten wir deshalb aktuell auf effiziente Windkraftanlagen setzen. Um Konflikte zu vermeiden und Flächenschutz zu betreiben, unterstützen wir das Repowering, also die Erneuerung von alten Windkraftanlagen durch effizientere. Potenzielle gesundheitliche Risiken gilt es zu untersuchen und zu vermeiden. Innovative Biomasseenergiequellen sollten auch in Zukunft weiter gefördert werden, da wird dadurch unabhängiger von Wind und Sonne sind. Biogasanlagenkonzepte, die im Vordergrund Gülle und Mist verwerten, anstatt Mais und Getreide aus Monokulturen, halten wir für sinnvoll. Abwärme und Gärreste müssen genutzt werden. JUSOS OLDENBURG-LAND - DAFÜR KÄMPFEN WIR 8
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