Nr. 6 Juni 2016 Bad Segeberg 69. Jahrgang Herausgegeben von der Ärztekammer Schleswig-Holstein Mit den Mitteilungen der Kassenärztlichen Vereinigung Schleswig-Holstein Deutscher Ärztetag in Hamburg: Es gab kontroverse Diskussionen über die GOÄ, aber auch Themen, über die große Einigkeit herrschte. DEUTSCHER ÄRZTETAG T H E M E N 12 Junge Ärzte diskutieren über ihre Ziele 18 Tag der Allgemeinmedizin in Lübeck 20 Flensburg diskutiert über Versorgung 28 Niedergelassener Arzt als Reservist 31 Ethikkomittee: Wichtige Hilfe für Ärzte Delegierte verhindern Abwahl und richten Blick nach vorn Der 119. Deutsche Ärztetag in Hamburg fand zur konstruktiven Arbeit an der GOÄ-Reform zurück. Einigkeit in Fragen der Arzneimittelkosten und Ökonomie. D er 119. Deutsche Ärztetag in Hamburg hat Ende vergangenen Monats ein klares Votum für ein forciertes Weiterarbeiten an der GOÄ-Reform erbracht. Dabei wurden eine engere Abstimmung mit den Fach- und Berufsverbänden und ein transparentes Vorgehen für die einzelnen Reformschritte vereinbart. Zuvor war aber eine Aussprache erfolgt, die mit einem Abwahlantrag gegen den Präsidenten der Bundesärztekammer, Prof. Frank Ulrich Montgomery, begann. Eine deutliche Mehrheit (148 zu 85 Stimmen) sorgte dafür, dass dieser Antrag nicht auf die Tagesordnung kam. Montgomery warnte in der Debatte über diesen Antrag davor, sich in Geschäftsordnungsanträgen zu verhaspeln, er stellte in diesem Moment die Vertrau- ensfrage aber auch nicht selbst. Der An- die innerärztliche Kritik an den ärztlitrag unterstrich die unter vielen Delechen Verhandlungsführern nach der ingierten herrschende Unzufriedenheit zwischen verworfenen GOÄ-Reform mit dem erreichten Stand bei der GOÄ- als „nicht hilfreich“ bezeichnet. Zugleich Reform. Die Kritiker sehen Montgome- hatte Gröhe dem System der Selbstverry hier in der Mitverantwortung. Einzel- waltung den Rücken gestärkt. ne Delegierte warfen ihm „ÜberheblichNeben kontroversen Debatten gab keit und Hochmut“ vor. Andere kanzel- es in manchen wichtigen Themen auch ten die Kritik als „Scherbengericht“ ab große Einigkeit unter den 250 Delegierund stellten klar: „Eine Demontage kön- ten. So sprachen sie sich etwa dafür aus, nen wir uns nicht leisten.“ den Einfluss von Ökonomie und WettZuvor hatte der Präsident in seibewerb auf ärztliches Handeln zu verner Eröffnungsrede in der Laeiszhalringern. Die Debatten im CCH wurden le in Zusammenhang mit der GOÄ-Revon vielen jungen Ärzten aufmerksam form selbstkritisch eingeräumt: „Es gibt verfolgt. Sie hatten in einem SatellitenGrund zur Kritik: Wir alle – ich schliesymposium vor dem Eröffnungstag über ße mich ausdrücklich mit ein – haben Themen wie Kind und Karriere oder die Komplexität dieses Prozesses unüber ihre Anforderungen an die ärztliterschätzt.“ Bundesgesundheitsminische Weiterbildung diskutiert. W EI T ER AUF SEI T E 6 ter Hermann Gröhe hatte anschließend Anzeige AZ 210x297 Aerzteblatt Telefonumstellung.RZ.indd 1 23.05.2016 09:43:07 E D I T O R I A L // 3 AUS GA B E 6 | J U N I 2 0 1 6 Jugend ist kein Fehler... Liebe Kolleginnen und Kollegen, alles wartete gespannt auf die bevorstehende Eröffnung des 119. Deutschen Ärztetages und war bereits eher ernüchtert mit Blick auf den öffentlichen Teil der traditionell am Vortage stattfindenden KBV – Vertreterversammlung, als im Raum E des CCH (Congress-Center-Hamburg) das „Bündnis junger Ärzte“ erstmals zu einem eigenen Symposium am Rande des Ärztetages eingeladen hatte (Seite 12). Der Erfolg gab den Einladenden recht. Noch lange nach dem offiziellen Ende der dreistündigen Veranstaltung standen Gruppen junger Ärztinnen und – nicht mehr ganz so junge – Standesvertreter(innen) im und vor dem Veranstaltungsraum zusammen, um weiter über die Themen „Arztsein in Zeiten der Arbeitsverdichtung“, „Kind und Klinik – geht nicht, gibt’s nicht“, und „Forschung und Weiterbildung – wie geht das zusammen“ zu diskutieren. Eine ganz erstaunliche Erkenntnis: Junge Ärztinnen und Ärzte würden sich gerne in der Selbstverwaltung engagieren – sie wissen nur nicht wie. Für das übliche Procedere über die Wahlen zur Kammerversammlung fehlt ihnen meist der politische Hintergrund und die Unterstützung durch die Standesgremien. Und die politischen Signale aus Kammer und KV sind häufig fernab der eigenen als brennend erkannten Probleme. Darüber sollten wir – werden wir – für den Rest der verbleibenden Wahlperiode verschärft nachdenken und aktiv den Kontakt zu den jungen Kolleginnen und Kollegen der kommenden Arztgeneration suchen und ausbauen. Gelungen scheint dies bereits im Verhältnis der Bundesärztekammer und der Bundesvertretung der Medizinstudierenden, die auf dem Ärztetag nicht nur durch einen prominent platzierten Informationsstand sondern auch durch eigene Wortbeiträge präsent waren. Dabei wurde an einigen Stellen sehr deutlich, dass die Denkweise über Lösungsansätze zur Meisterung der Herausforderungen der Medizin der Zukunft alles andere als kongruent sind. So wurden Forderungen nach einem massiven Ausbau der Studienkapazitäten von den Studenten strikt zurückgewiesen. Andererseits treffen deren weitreichende Vorstellungen von strukturverändernden und substitutiven Komponenten auf existentielle Ängste bei einem Teil der etablierten Standesvertreter. Auch hierüber gilt es verstärkt nachzudenken und gegebenenfalls zu handeln. Ach ja – es gab ja dann auch noch den ganz normalen Ärztetag (ab Seite 6). Nach einer gelungenen Auftaktveranstaltung in der Laeiszhalle, der Hamburger Musikhalle, deren Namen auf die weltbekannte Reederfamilie (HAPAG-LLOYD, PAMIR – PASSAT) zurückgeht, kam es am Nachmittag im politischen Teil zu einer Diskussion über den – erwarteten – Abwahlantrag durch Vertreter der selbst ernannten „Freien Ärzteschaft“ gegen den Bundesärztekammerpräsidenten. Der Spitzenverband der Fachärzte (SPIFA) hatte sich, trotz einer vorherigen Ankündigung, zwei Tage zuvor mehrheitlich gegen einen derartigen Schritt entschieden. Eine kluge Entscheidung! Denn der Abwahlantrag schaffte es nicht einmal auf die Tagesordnung. Der Rest war dann fast Routine. Die Diskussion über die Weiterentwicklung der GOÄ verlief, trotz offensichtlich gravierend divergierender Zielvorstellungen, unter Moderation des neuen Vorsitzenden Dr. Klaus Reinhardt, der gleichzeitig Vorsitzender des einflussreichen Hartmannbundes ist, eher rational und potentiell konstruktiv. Und weitere gesetzte Themen wie die Preisbildung von Arzneimitteln und die zunehmende Kommerzialisierung der Medizin waren eher identitätsstiftend als innerärztlich kontrovers. Ein Übriges tat der Veranstaltungsort Hamburg, der sich den nationalen und internationalen Teilnehmern – bis auf das durchwachsene Wetter – von seiner Schokoladenseite präsentierte. Illustration: Bernd Schifferdecker ... und Alter kein Verdienst. Mit freundlichen kollegialen Grüßen Ihr Dr. med. Franz Joseph Bartmann Präsident Schreiben Sie uns gerne Ihre Meinung – wir freuen uns über Kritik und Anregungen: [email protected] 4 // N A C H R I C H T E N J U N I 2 0 1 6 | AUS GA B E 6 Inhalt 4 Gesundheitstag des Kieler Praxisnetzes und des UKSH Klinikfinanzierung noch nicht gesichert CAU entzieht Ehrensenatorenwürde Landfrauen setzen sich für Sturzprävention ein Kurz notiert 4 4 5 5 5 TITELTHEM A 6 Berichte vom 119. Deutschen Ärztetag in Hamburg 6 G ES UN DHEIT S P OLIT IK 12 Satellitensymposium für junge Ärzte 12 Medizinstudenten protestieren für faire Bedingungen im PJ 13 Kammerversammlung in Bad Segeberg 14 Umfrage zur Arbeit der Ärztekammer 16 CDU-Wirtschaftsrat beschäftigt sich mit ärztlicher Qualität 17 Tag der Allgemeinmedizin in Kiel 18 Flensburg diskutiert über Gesundheitsversorgung 20 66. Tagung der Vereinigung norddeutscher Augenärzte 22 Aktionen zum Internationalen Tag der Pflege 23 Kooperationsmodelle in der ambulanten Medizin 24 I M N OR DEN 26 Freiwilligenteam des UKSH in der Flüchtlingsversorgung Als Reservist im Sanitätsdienst der Bundeswehr Prof. Fritz Beske: Ein Appell, verständlich zu sprechen Das klinische Ethikkomitee an der Lübecker Uni 26 28 30 31 PE RS ON A LIA 32 SE RIE 35 AR ZT & REC HT 36 Schlichtungsfall 36 ME DIZ IN & W IS S ENS C H A F T 39 Jahrestagung der Deutschen Diabetes Gesellschaft 39 F OR TB ILDU NGEN/ A K A D E M I E / E C S 40 KASSE NÄ RZT LIC HE V ER E I N I G U N G 42 AN ZEIG EN 45 TELEFON V ERZEIC HNIS /I M P R E S S U M 50 Matthias Seusing (links) vom Praxisnetz und Prof. Christoph Röcken vom UKSH im Sophienhof. Info über Krebs Impulse nicht sicher D B as Praxisnetz Kiel und das UKSH Krebszentrum Nord haben eine positive Bilanz ihres ersten gemeinsamen Gesundheitstages im Kieler Einkaufszentrum Sophienhof gezogen. Nach Angaben der Initiatoren war es eine der größten Informationsveranstaltungen zum Thema Krebs und Medizin in Kiel. Unter dem Motto „Gemeinsam gegen Krebs – Kieler Ärzte und Universitätsmedizin Hand in Hand“ hatten Netz und UKSH gemeinsam mit Selbsthilfegruppen in Kurzvorträgen, Präsentationen und Aktionen über die häufigsten Krebserkrankungen informiert. Die Aktionsfläche passierten rund 35.000 Menschen, 500 von ihnen hörten sich Vorträge zu den verschiedenen Themen an. Viele von ihnen informierten sich anschließend in persönlichen Beratungsgesprächen. 15 Ärzte aus dem Praxisnetz und 16 Ärzte aus dem UKSH zählten zu den Referenten an diesem Wochenendtag. Matthias Seusing aus dem Vorstand des Praxisnetzes berichtete nach der Veranstaltung von einer guten Zusammenarbeit zwischen den niedergelassenen Netz- und den UKSH-Ärzten, er kann sich eine erneute Kooperation vorstellen. Die Initiatoren wollten mit der Aktion auch nach außen zeigen, dass niedergelassene Ärzte und Klinik in der Behandlung von Krebserkrankungen zusammenarbeiten. Die Aktion zählte zur Reihe „Gutes tun“, mit der der Freundes- und Förderverein und die Förderstiftung des UKSH unterstützt werden. Spenden sammelt der Förderverein über folgendes Konto: Förde Sparkasse | Empfänger: UKSH WsG e.V. | IBAN: DE75 2105 0170 1400 1352 22; Verwendungszweck: FW14027Gemeinsam gegen Krebs oder FW12002, zweckfrei. (PM/RED) is Redaktionsschluss gab es zwischen Land und Kommunen in Schleswig-Holstein noch keine Lösung für die Finanzierung des kommunalen Anteils am Investitionsprogramm Impuls. In der Krankenhausplanungsrunde Ende Mai konnte laut Ersatzkassenverband vdek kein Einvernehmen über einen Vorschlag des Sozialministeriums erzielt werden. Über das Investitionsprogramm könnten wie berichtet für die Jahre 2016 bis 2018 insgesamt 150 Millionen Euro zusätzlich für die Krankenhäuser bereitgestellt werden. Die Hälfte davon steuert das Land bei. Die Bestimmungen zur Krankenhausfinanzierung sehen eine 50prozentige Beteiligung der Kommunen vor. Wie die diese 25 Millionen Euro pro Jahr aufbringen sollen, ist derzeit aber nicht geklärt – die angespannte Finanzlage vieler Kommunen erschwert eine Lösung. Der vdek hält es für eine Aufgabe der Landesregierung, „den Kommunen möglichst schnell einen Weg aufzuzeigen, wie sie ihren Teil der Kofinanzierung stemmen können“. Das Land dürfe die Kommunen „nicht aus ihrer Verantwortung für die bauliche Substanz der Kliniken entlassen“, forderte der Leiter der vdekLandesvertretung, Armin Tank. Klinikund Krankenkassenvertreter verweisen seit Jahren auf einen zunehmenden Investitionsstau an den scheswig-holsteinischen Krankenhäusern. Die Rede ist von einem Volumen von landesweit über 500 Millionen Euro, die eigentlich investiert werden müssten. „Der Streit zwischen Land und Kommunen ums Geld darf weder zulasten der Krankenhäuser noch zulasten der Krankenkassen geführt werden, aber vor allem darf er nicht zu zulasten der Patienten gehen“, sagte Tank. (PM/RED) Titelbild: christian griebel, helliwood.com Foto: UKSH - Gutes tun! N AC HRIC HT EN N A C H R I C H T E N // 5 AUS GA B E 6 | J U N I 2 0 1 6 KURZ NOTIERT Positive Bilanz CAU entzieht Ehrensenatorenwürde Prof. Alfred Schittenhelm D Foto: Königliche Bibliothek zu Kopenhagen, Porträtsammlung Wissenschaftler ie Kieler Christian-Albrechts-Universität (CAU) hat Prof. Alfred Schittenhelm wegen seiner NS-Vergangenheit die Würde des Ehrensenators entzogen. Die einstimmig gefällte Entscheidung durch den Akademischen Senat fiel aufgrund neuer Untersuchungen von Historikern über Schittenhelms Rolle im „Dritten Reich“. Sein persönliches und politisches Wirken in der Zeit vor und nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten in Kiel und München sei unvereinbar mit den Prinzipien, für die die Kieler Universität stehe, sagte die Senatsvorsitzende Prof. Silke Göttsch-Elten. Schittenhelms Verstrickung in die NS-Diktatur ist von mehreren Wissenschaftlern untersucht und belegt worden. Das Schleswig-Holsteinische Ärzteblatt hatte im vergangenen Jahr (Ausgabe 3/2015) ausführlich über diese Verstrickung berichtet. Für die Kieler Uni gehört Schittenhelm „zu den politisch am stärksten belasteten deutschen Internisten überhaupt“. 1933 hatte er u. a. die Absetzung des gewählten Vorsitzenden der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM), Leopold Lichtwitz, wegen dessen jüdischen Hintergrunds betrieben und vom erzwungenen Rücktritt profitiert. Schittenhelm übernahm den DGIM-Vorsitz und erleichterte den Nationalsozialisten die Gleichschaltung. In Kiel sorgte Schittenhelm dafür, dass die Nationalsozialisten ihren Einfluss an der medizinischen Fakultät ausbauen konnten. Später wurde Schittenhelm SS-Brigadeführer und erhielt hochrangige repräsentative Auszeichnungen wie etwa den Totenkopfring. 1945 entließ ihn die Militärregierung aus dem Hochschuldienst. 1947 wurde ein Prozess gegen ihn eingestellt, 1949 wurde er als ordentlicher Professor wieder eingestellt, zwei Jahre später zum Ehrensenator ernannt. (PM/RED) Sturzprävention bei den Landfrauen E ine vor zwei Jahren gestartete Zusammenarbeit zwischen den Landfrauen und dem Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) hat bislang zu Informationsveranstaltungen in 70 Ortsvereinen mit über 3.000 Teilnehmerinnen im ganzen Land geführt. Ziel war es, bei den Frauen ein Bewusstsein für die Ursachen von Stürzen zu entwickeln und sie anzuleiten, die eigene Wohnsituation zu überprüfen. UKSH-Orthopäde und Unfallchirurg Dr. Ove Schröder hat in diesem Zusammenhang mit den Teilnehmerinnen auch über die körperliche Fitness, Medikamenteneinnahme und regelmäßige Kontrolluntersuchungen beim Hausund Augenarzt diskutiert. Außerdem er- hielten die Landfrauen Checklisten zur Überprüfung der individuellen häuslichen Situation. Schröder will die Ergebnisse aus den Begegnungen mit den Landfrauen für eine wissenschaftliche Studie nutzen, um die Sturzprävention weiter zu professionalisieren. Die Zusammenarbeit soll fortgeführt werden. 250 Todesfälle älterer Menschen sind in Schleswig-Holstein jedes Jahr auf Stürze zurückzuführen. Nach Angaben des UKSH stürzen rund 30 Prozent der Menschen über 65 Jahre und die Hälfte aller über 80-Jährigen mindestens einmal im Jahr. Ein Drittel der älteren Patienten stirbt innerhalb eines Jahres infolge einer Hüftfraktur, 20 Prozent werden dauerhaft pflegebedürftig.(pm/red) Die Sana Klinik Lübeck plant eine Erweiterung ihrer Leistungsbereiche und eine Aufstockung der Mitarbeiterzahl in Medizin und Pflege. Grundlage für die Investitionen ist der im vergangenen Jahr erzielte Überschuss in Höhe von 900.000 Euro. In diesem Jahr sollen u. a. eine Geriatrie-Kooperation mit dem DRK realisiert, ein Teil des Operationstraktes umgebaut und Neurologie, Pneumologie und Palliativstation ausgebaut werden. Als „besonders herausragend“ bezeichnete die Klinikführung beim Jahrespressegespräch die Leistungsentwicklung in der Neurologie und Gefäßchirurgie. Auch die Etablierung der Schmerzklinik in der Praxisklinik Travemünde habe zur positiven Entwicklung beigetragen. Erst in diesem Jahr wird sich die im November vom Land genehmigte Erweiterung des Hauses um 41 Betten auswirken können. Im September soll der Umbau der Intensivstation abgeschlossen werden. Ziele des Umbaus sind optimierte Prozesse, modernere Technik und mehr Kapazitäten. Im vergangenen Jahr versorgten die Sana Kliniken Lübeck mehr als 18.000 Menschen stationär, 23.000 ambulant in der Notaufnahme und 2.500 in der onkologischen Ambulanz. (PM/Red) Tagesrehabilitation TASK umgezogen Die Tagesrehabilitation für suchtkranke Menschen Kiel (TASK) ist von Molfsee nach Hassee umgezogen. Der neue Standort ist zentrumsnäher, bietet aber zugleich die Möglichkeit zur Erholung im Wildgehege Uhlenkrog. Das neue Gebäude ließ auch die Erweiterung um eine Lehrküche sowie einen großzügigen Ergotherapie- und Werkstattbereich zu. Die TASK, deren Träger die Evangelische Stadtmission Kiel ist, bietet suchtmittelabhängigen Menschen eine Alternative zur stationären Entwöhnungsbehandlung. Das Konzept, das sich an Menschen mit einer Alkohol-, Medikamenten- oder Glücksspielabhängigkeit richtet, konnte außerdem um eine hauseigene Physiotherapie erweitert werden. Ziel der Entwöhnungsbehandlung ist es, die Funktion des Suchtmittels zu erkennen und alternative Verhaltensweisen aufzubauen und zu erproben. Das tagesklinische Setting erlaubt dem Patienten den direkten Transfer in den Alltag sowie den therapiebegleitenden Einbezug der Angehörigen in die Behandlung. Informationen zu Konzept und Aufnahmemodalitäten über [email protected]. (PM/Red) Helios investiert aus Eigenmitteln Das Helios Agnes Karll Krankenhaus in Bad Schwartau investiert zwei Millionen Euro aus Eigenmitteln in seine Kapazitäten für ambulante und stationäre Operationen, um dem steigenden Bedarf gerecht werden zu können. Das Krankenhaus rechnet mit einer Bauzeit von rund einem Jahr. Derzeit gibt es drei Operationssäle. Im Zuge der Baumaßnahmen entstehen ein vierter Eingriffsraum sowie ein optimierter Funktionsbereich mit vergrößertem Aufwachraum, zusätzlicher Röntgendiagnostik und neuem Labor. Insbesondere die ambulante Versorgung von Patienten soll in Bad Schwartau ausgebaut werden. Zuletzt hatte es vor fünf Jahren umfangreichere Sanierungsarbeiten – damals am Bettenhaus – am Standort gegeben. „Ich freue mich sehr, dass wir seitens der HELIOS Kliniken Gruppe die finanziellen Mittel zur Durchführung dieser Baumaßnahme erhalten. Die verbesserten räumlichen Bedingungen ermöglichen unseren Belegärzten und Mitarbeitern eine verbesserte Patientenversorgung und sichern somit den Standort nachhaltig“, sagte Klinikgeschäftsführer Michael Nowotny. (PM/Red) 6 // T I T E L T H E M A J U N I 2 0 1 6 | AUS GA B E 6 DEUTSCHER ÄRZTETAG GOÄ-Kritik: Die BÄK hat verstanden Zentrale, aber nicht alle Kritikpunkte zur GOÄ-Reform werden aufgenommen. Nach holprigem Start findet der Deutsche Ärztetag zu konstruktiver Debatte. Fotos: Christian griebel, helliwood.com Prof. Frank Ulrich Montgomery (links) im Gespräch mit Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe bei der Eröffnung in der Laeiszhalle. Beide waren in ihren Reden auf die massive Kritik an der Verhandlungsführung zur GOÄ-Reform eingegangen. Montgomerys Appell: „Haben Sie es nicht auch ´ne Nummer kleiner?“ fand bei den meisten Delegierten Zuspruch. T I T E L T H E M A // 7 AUS GA B E 6 | J U N I 2 0 1 6 K aum ein Thema wurde in den vergangenen Monaten in der Gesundheitspolitik so häufig und innerärztlich so kontrovers diskutiert wie die Novelle der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ). Der jahrelange Stillstand, der Sonderärztetag in Berlin, der im BÄK-Vorstand durchgefallene Entwurf, der Rücktritt des Verhandlungsführers, die Kritik am Präsidenten der Bundesärztekammer und schließlich der – letztlich klar gescheiterte – Antrag auf dessen Amtsenthebung zeigen, wie schwer der Weg zu einer Lösung fällt und zugleich wie stark dieses Thema polarisiert. Seit Ende des 119. Deutschen Ärztetages in Hamburg besteht berechtigte Hoffnung, dass nun konstruktiv weitergearbeitet werden kann. Die Arbeit an der Reform erfolgt künftig unter enger Einbindung der wissenschaftlichen Fachverbände und der Berufsverbände. Dabei soll es nun transparenter zugehen als in der Vergangenheit. Damit nahm der Ärztetag zentrale Kritikpunkte aus den Reihen der Verbände auf. Die in Zusammenhang mit der GOÄ-Reform geplante und ebenfalls stark kritisierte Änderung der Bundesärzteordnung und die Einrichtung einer Gemeinsamen Kommission (GeKo) von Ärzten, PKV und Beihilfe, die Empfehlungen für eine permanente Aktualisierung der GOÄ erarbeiten soll, wurde dagegen von der Mehrheit der Delegierten angenommen. Sie teilten damit nicht die Befürchtung der Kritiker, dass die Einrichtung der GeKo an sich schon einer „EBMisierung der GOÄ“ Vorschub leisten könnte. Allerdings wurden die Aufgaben der GeKo auf die Erarbeitung konsentierter Empfehlungen zur Weiterentwicklung der GOÄ beschränkt. Dem neuen Vorsitzenden der Gebührenordnungskommission, Dr. Klaus Reinhardt, gelang nach anfänglichen Schwierigkeiten eine konstruktive Diskussion mit den Kritikern. Er hat bei den weiteren Verhandlungen klare Bedingungen zu beachten, an die eine Zustimmung der Ärzteschaft zu einem gemeinsamen Reformentwurf mit der PKV geknüpft ist. Die Leistungslegenden und -bewertungen und die neue Steigerungssystematik müssen den medizinisch-wissenschaftlichen Erkenntnissen von 2016 entsprechen und die Bewertung muss einer betriebswirtschaftlichen Kalkulation folgen. Der patientenindividuelle Zusatzaufwand für Ärzte muss in Zusatzleistungen oder durch Steigerungsfaktoren abgebildet werden. Die sprechende Medizin und Leistungen der Grundversorgung müssen eine bessere Bewertung als bislang erfahren. Der Zeitplan sieht zwar eine Umsetzung bis Jahresende vor, Reinhardt stellte aber mehrfach „Qualität vor Eile“, was Dr. Klaus Reinhardt, neuer Vorsitzender der Gebührenordnungskommission, konnte den Daumen in die Höhe recken: Nach schwieriger Debatte konnte er auch viele Kritiker schließlich überzeugen, ohne alle Wünsche berücksichtigen zu müssen. ihm von den Delegierten auch bestätigt wurde. Im Verlauf des Ärztetages wurde auch deutlich, dass die Reform erhebliche Ressourcen erfordert. Das Dezernat Gebührenordnung wird deutlich aufgestockt, außerdem wird externe Unterstützung eingekauft. Die Landesärztekammern sollen hierfür deutlich mehr Mittel als bislang bereitstellen. Während Reinhardt die operative Verantwortung übernommen hat, liegt die politische bei Montgomery. Gleich zu Beginn des Ärztetages musste sich der Präsident einem Abwahlantrag stellen, den manche Delegierte als „Populismus“, andere als „kommunikationspolitischen Super-Gau“ bezeichneten. Eine deutliche Mehrheit verhinderte zwar, dass der Abwahlantrag auf die Tagesordnung kam. Die Debatte zeigte aber, wie unzufrieden viele Delegierte mit der Rolle des Präsidenten in der GOÄ-Reform sind. Der hatte schon bei der feierlichen Eröffnung am Vormittag in der Laeiszhalle selbstkritisch eingeräumt: „Wir hätten uns früher und intensiver um die De- tails und ihre Wechselwirkungen mit der grundlegenden Struktur kümmern müssen. Ich muss mich persönlich mit dem Vorwurf auseinandersetzen, wir hätten den Prozess zu lange nur begleitet, statt einzugreifen.“ Allerdings hielt Montgomery den Kritikern auch vor, häufig über das Ziel hinauszuschießen. „Habt Ihr´s nicht auch ´ne Nummer kleiner“, fragte er unter Anspielung auf die oft massiv vorgetragenen Vorwürfe in den zurückliegenden Monaten. Nur wenige Stunden später folgte dann der Abwahlantrag. Die GOÄ-Diskussion verhinderte aber nicht, dass sich der Ärztetag auch zahlreichen anderen Themen widmete. Schon in seiner Rede zur Eröffnung ging Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe etwa auf die Rolle der Ärzteschaft in der Gesundheitsversorgung von Flüchtlingen ein, er sprach von einer „beispiellosen Welle der Hilfsbereitschaft für die schutzsuchenden Menschen“. Er verwies auch auf die insgesamt gute Zusammenarbeit zwischen Ärzteschaft und Gesundheitspolitik. ANERKENNUNG FÜR ERLITTENES LEID Der 119. Deutsche Ärztetag in Hamburg hat gefordert, dass Menschen, die in der NSZeit nach Inkrafttreten des Gesetzes zur Verhütung erbkranken Nachwuchses von 1934 körperlich und seelisch geschädigt oder ermordet wurden, endlich auch vor dem Gesetz als Opfer des NS-Regimes anerkannt werden. Die deutsche Ärzteschaft will dazu beitragen, dass diese Menschen für ihr erlittenes Leid die ihnen zustehende Anerkennung erfahren. Das Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses diente der sogenannten Rassenhygiene durch "Unfruchtbarmachung" vermeintlich „Erbkranker“ und Alkoholiker. Zur Begutachtung eines Sterilisationsverfahrens wurden formal rechtsförmig agierende „Erbgesundheitsgerichte“ geschaffen. Exemplarisch zeigt die Ausstellung „erfasst, verfolgt, vernichtet“ der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde in Verbindung mit der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas und der Stiftung Topographie des Terrors den Umgang mit Kranken und behinderten Menschen in Folge dieses Gesetzes.Die im Rahmen des 119. Deutschen Ärztetages gezeigte Wanderausstellung ist noch bis 19. Juni im Hamburger Rathaus zu sehen. Sie fasst das Geschehen von Ausgrenzung und Zwangssterilisation bis hin zur Massenvernichtung zusammen. 8 // T I T E L T H E M A trags unterstützten (siehe Beschlüsse kurz notiert auf Seite 9). Montgomery lobte wie Gröhe das große ehrenamtliche Engagement der Ärzte in der Versorgung von Flüchtlingen. Montgomery warnte aber zugleich: „Niemand sollte auf die Idee kommen, sich auf diesem ehrenamtlichen Engagement auszuruhen.“ Als Vorsitzender der Weiterbildungsgremien der Bundesärztekammer stellte Schleswig-Holsteins Kammerpräsident Dr. Franz Bartmann den Sachstand zur Novelle der (Muster-)Weiterbildungsordnung für Ärzte dar. Bartmann hält die Novelle wegen der rasanten Weiterentwicklung in der Medizin und wegen sich ändernder Rahmenbedingungen in der ärztlichen Berufsausübung für dringend erforderlich. Er gab zu bedenken, dass es bei der veränderten Lebensplanung der jungen Ärzte in Weiterbildung immer schwieriger werde, Weiterbildung rein zeitlich zu definieren; Kompetenz lasse sich vielmehr nur inhaltlich abbilden: „Nicht Richtzahlen sind entscheidend, sondern das Können.“ Weil die Inhalte nicht immer an ein und derselben WeiterbildungsDie neun Delegierten stätte angeboten werden könnten, müsse aus Schleswig-Holdie Weiterbildung flexibler werden, besein auf dem diesjähtonte Bartmann. rigen Ärztetag: Dr. Der einstimmig gefasste Beschluss Henrik Herrmann, des Ärztetages zu diesem Thema sieht Dr. Joachim Rümmelein, Dr. Thomas vor, dass die Version zwei der NovelSchang, Hans-Henle nach dem Ärztetag auf der elektronining Harden, Dr. Gisa schen Plattform WIKI-BÄK veröffentAndresen, Dr. Svante Gehring, Petra Imme, licht und zur Kommentierung durch die beteiligten Fachgesellschaften und BeDr. Hans Irmer, Birte Leykum (von links). rufsverbände sowie die Landesärzte- kammern freigeschaltet wird. Gegenstand der Version zwei sind Abschnitt B der Novelle, Allgemeine Inhalte, und das Glossar. Der Kommentierungsprozess wird durch mehrere Workshops sowie durch individuelle Gespräche mit den beteiligten ärztlichen Organisationen begleitet. Vorab kündigte die Bundesärztekammer eine Veranstaltung für den 6. Juni mit den Landesärztekammern an, um den Einstieg zur Vorbereitung der nächsten, eventuell endgültigen Version drei der Novelle beraten und die weiteren Schritte abstimmen zu können. Bartmann kündigte an, dass er das direkte Gespräch mit den einzelnen Landesärztekammern suchen werde. Die Arbeit an der Novelle wurde von der Mehrheit der Delegierten ausdrücklich gelobt. Ein zur Weiterbildung u. a. von Dr. Henrik Herrmann eingereichter Antrag wurde von den Delegierten angenommen. Damit werden Weiterbildungszeiten künftig auch anrechnungsfähig, wenn die Wochenarbeitszeit unter 20 Stunden liegt. Die Grenze wurde nun auf zwölf Stunden gesenkt. Auch in diesem Jahr beschäftigte sich der Deutsche Ärztetag wieder mit der elektronischen Gesundheitskarte (eGK). Mit Nachdruck lehnten die Delegierten die im E-Health-Gesetz vorgesehenen Sanktionen für die verspätete Einführung von Anwendungen de wie das Versichertenstammdatenmanagement ab. „Schon heute führten die angedrohten Sanktionen zu unerwünschten Konsequenzen“, warnte das Foto: DI Für Montgomery zeigte sich dies besonders, als nach einem Flugzeugabsturz im vergangenen Jahr über die ärztliche Schweigepflicht diskutiert und eine Aufweichung verhindert wurde, sowie in der Debatte zur ärztlichen Sterbehilfe. „Mit unserer Hilfe und Unterstützung ist dem Bundestag ein richtungsweisender Beschluss gelungen. Klare Absage an organisierte Sterbehilfe ohne strafrechtlichen Eingriff in das Patient-ArztVerhältnis“, sagte Montgomery in seiner Eröffnungsrede. Er sprach von einer „wirklich ausbalancierten Zusammenfassung einer mit großem Ernst und großer Wahrhaftigkeit geführten Debatte“. Die am Ende überraschend hohe Zustimmung zu dem von der Bundesärztekammer unterstützten Antrag führt Montgomery auch auf die „Überzeugungskraft unserer Argumente“ zurück. Allerdings glaubt er auch nicht, dass die Debatte über Sterbehilfe damit beendet ist. „Sie spielte 1991 auf dem Hamburger Ärztetag eine Rolle – sie wurde schon vor 2.400 Jahren bei Hippokrates geführt und ich bin sicher, diese Debatte wird uns auch in Zukunft noch beschäftigen.“ Dies gilt auch für die gesundheitliche Versorgung von Flüchtlingen. Die in den vergangenen Monaten sinkenden Flüchtlingszahlen betrachtet Montgomery bestenfalls als Atempause, um über grundsätzliche Nachbesserungen in diesem Bereich nachzudenken. Handlungsbedarf sieht er vor allem bei der personellen Aufstockung des öffentlichen Gesundheitswesens – eine Forderung, die die Delegierten mit Verabschiedung eines entsprechenden An- J U N I 2 0 1 6 | AUS GA B E 6 T I T E L T H E M A // 9 AUS GA B E 6 | J U N I 2 0 1 6 BESCHLÜSSE KURZ NOTIERT Versorgung von Flüchtlingen Fotos: Christian griebel, helliwood.com Für die gesundheitliche Versorgung von Flüchtlingen müssen nach Ansicht des Ärztetages bessere Rahmenbedingungen geschaffen werden. Das Asylpaket II, erst vor wenigen Monaten in Kraft getreten, gehört laut Forderung der Delegierten nachgebessert. Insbesondere kritisierten die Delegierten, dass nur noch lebensbedrohliche oder schwerwiegende Erkrankungen, die sich durch eine Abschiebung wesentlich verschlechtern würden, als Abschiebungshindernis gelten. Diese gesetzliche Wertung widerspricht nach Auffassung der Ärzteschaft dem Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit. Um dies zu garantieren, müsse die Zugangsmöglichkeit zu einer medizinischen Versorgung für Asylsuchende in jedem einzeln zu prüfenden Fall gegeben sein. Gefordert wurde in diesem Zusammenhang auch mehr Personal im Öffentlichen Gesundheitsdienst. Stellte den Fahrplan zur Novellierung der Muster-Weiterbildungsordnung vor: Schleswig-Holsteins Kammerpräsident Dr. Franz Bartmann auf dem 119. Deutschen Ärztetag in Hamburg. Investitionen für Krankenhäuser Ärzteparlament. Der Druck, politisch motivierte Termine einzuhalten, erhöhe die Gefahr, dass unausgereifte Technik in den Praxen und Krankenhäusern eingeführt werde. Das Bundesgesundheitsministerium (BMG) müsse dieses Risiko berücksichtigen. Seitens der Selbstverwaltung seien die notwendigen Vorarbeiten längst erfolgt. Es sei nicht gerechtfertigt, die Organe der Selbstverwaltung für Termin- und Qualitätsprobleme der Industrie zur Rechenschaft zu ziehen. Die grundsätzliche Ausrichtung des E-Health-Gesetzes, nach der Patienten und Ärzten möglichst zeitnah sinnvolle medizinische Anwendungen zur Verfügung gestellt werden sollen, begrüßten die Delegierten aber. „Dadurch kann es gelingen, die bisher häufig von technischen Aspekten und Verwaltungsanwendungen getriebene Einführung der elektronischen Gesundheitskarte und TI in Richtung einer medizinischen Sinnhaftigkeit zu korrigieren“, heißt es in der Entschließung. Zudem rief der Ärztetag den Gesetzgeber und die gematik dazu auf, als Alternative zur PIN-Eingabe auch sichere biometrische Verfahren zu prüfen. Diese seien „sicherer, schneller und weniger fehlerbehaftet.“ Um individuellen Vorbehalten zu begegnen, seien beide Verfahren anzubieten. Besorgt zeigten sich die Delegierten über die hohen Kosten für die eGK. Das Bundesgesundheitsministerium müsse für einen sachgerechten Einsatz dieser Gelder sorgen und kurzfristig eine neue Kosten-Nutzen-Analyse in Auftrag geben, wurde gefordert. Kritik übte der Ärztetag bei diesem Thema auch an den gesetzlichen Krankenkassen. Diese hätten vor der Ausgabe der eGK versäumt, die Übereinstimmung von eingesandtem Foto und persönlichen Daten des Versicherten zu prüfen. „Für jede sichere elektronische Kommunikation ist jedoch der Nachweis einer sicheren digita- Klare und einklagbare Verpflichtungen der Bundesländer für Krankenhausinvestitionen sind nach Ansicht der Ärztetagsdelegierten erforderlich. Ihre Forderung: Eine gemeinsame Finanzierung durch Bund und Länder in Höhe von mindestens drei Milliarden Euro pro Jahr – zusätzlich zu den derzeitigen Investitionen. Darüber hinaus muss aus Sicht der Delegierten auch die Personalausstattung, -entwicklung und -finanzierung berücksichtigt werden. Laut den auf dem Deutschen Ärztetag genannten Zahlen sind die Investitionsmittel der Bundesländer für die Krankenhäuser seit 1991 um rund 30 Prozent gesunken. Daraus sei ein Defizit in Höhe von bundesweit rund 30 Milliarden Euro entstanden. „Die Mitarbeiter in den Kliniken müssen dann die fehlenden Finanzmittel durch weitere Arbeitsverdichtung und schlechtere Arbeitsbedingungen kompensieren“, hieß es einem Leitantrag des Vorstands. len Identität durch die ausgebende Stelle unabdingbare Voraussetzung“, stellten die Delegierten klar. Vor Anwendung der ersten Online-Funktion müsse dieser eklatante Verstoß gegen den Datenschutz behoben werden, andernfalls sei die Einführung von Online-Funktionen mittels der Karte nicht tolerierbar. Unterstützung vom Ärztetag erhielten die „Klug-Entscheiden“-Empfehlungen (KEE) zur indikationsgerechten Versorgung von Patienten. KEE könnten dazu dienen, die Versorgungsqualität kontinuierlich zu verbessern. „Eine evidenzbasierte, sichere und effiziente Patientenversorgung gehört zu den zentralen Anliegen der Ärzteschaft“, stellten die Delegierten fest. Die Initiative orientiert sich an der internationalen Kampagne „choosing wisely“, in deren Rahmen sich seit 2011 zahlreiche wissenschaftliche Fachgesellschaften mit dem Thema unnötiger oder sogar schädlicher medizinischer Leistungen beschäftigen und Empfehlungen zu verschiedenen Bereichen abgeben. Der Ärztetag forderte insbesondere den Gemeinsamen Bundesausschuss dazu auf, über den Innovationsfonds einen entsprechenden Förderschwerpunkt zu etablieren. Am Freitag wurde der 119. Deutsche Ärztetag schließlich in einer Stimmung beendet, die nah an dem lag, was Montgomery zu Beginn in seiner Eröffnungsrede beschrieben hatte. „Die Balance, der gerechte Ausgleich muss auch uns in den Körperschaften gelingen. Dabei kann es gerne mal argumentativ hoch hergehen. Auch Maximalforderungen dürfen, ja sollen sogar erhoben werden – am Ende aber müssen die Chancen und Herausforderungen jeder Frage abgewogen und Entscheidungen gefällt werden, die für alle akzeptable sind.“ Dieses Motto könnte auch für den nächsten, dann 120. Deutschen Ärztetag in Freiburg gelten. dirk schnack Studienplätze für Humanmedizin Immer mehr Bewerber um immer weniger Studienplätze – diese Situation muss nach Meinung der Delegierten für das Medizinstudium verhindert werden. In den alten Bundesländern hat es nach den in Hamburg genannten Zahlen 1990 noch 12.000 Studienplätze für Humanmedizin gegeben, heute nur noch 10.000 im gesamten Bundesgebiet – trotz acht zusätzlicher Fakultäten. Die Bundesländer wurden deshalb aufgefordert, mindestens 1.000 neue Studienplätze zu schaffen und zugleich die Lehrmittel für die Fakultäten aufzustocken, um die Qualität der Ausbildung nicht zu gefährden. Bei der Auswahl der Studierenden sollten neben der Abiturnote auch psychosoziale Kompetenzen stärker berücksichtigt werden. Außerdem sollten an allen medizinischen Fakultäten in Deutschland Lehrstühle für Allgemeinmedizin eingerichtet werden. Delegation statt Substitution Der Deutsche Ärztetag hat die Substitution ärztlicher Tätigkeiten, insbesondere für Indikationsstellung, Diagnostik und Therapie, strikt abgelehnt. Zur Begründung hieß es: „Sie schadet gleichermaßen der Patientensicherheit wie der Versorgungsqualität und schafft Rechtsunsicherheit für Ärzte, nichtärztliche Fachberufe und Patienten.“ Die Delegierten erinnerten in diesem Zusammenhang auch daran, dass die persönliche Leistungserbringung eines der wesentlichen Merkmale freiberuflicher Tätigkeit ist. „In Teilen“ könne der Arzt aber Leistungen auch an nichtärztliche Mitarbeiter delegieren. 1 0 // T I T E L T H E M A J U N I 2 0 1 6 | AUS GA B E 6 MEDIZIN UND ÖKONOMIE gerung oder Gewinnmaximierung des Unternehmens Krankenhaus!“ machte Weiser deutlich. Zugleich stellte er aber fest, dass dies in den vergangenen Jahren nicht eingehalten wurde. Weiser präsentierte Umfrageergebnisse, wonach in den vergangenen 20 Jahren der Anteil von Verträgen mit variablen Vergütungskomponenten und festgelegten monetären Anreizen von fünf auf über 97 Prozent gestiegen ist. Längst sind nicht nur die Chefärzte in diesem Spannungsfeld. Schon 2011 hatten auch 19 Prozent der ... wenn ökonomisches Denken zur Erlössteigerung die medizinische Oberärzte, 15 Prozent der Fachärzte und Indikationsstellung beeinflusst. Debatte auf dem Ärztetag. sechs Prozent der Ärzte in Weiterbildung mengenassoziierte Bonusregelungen. „Das Perfide an dieser Vorgehensweise war, dass jüngere Kolleginnen und Kollegen insbesondere die berufsrechtlichen Konsequenzen in aller Regel nicht überblicken konnten und ihnen quasi per Vertrag eine gefährliche Sichtweise des Arztberufes als normal verkauft wurde“, sagte Weiser. Wie aber sollen sich Ärzte verhalten, da sie sich wirtschaftlichen Zwängen grundsätzlich nicht entziehen können? Weiser empfahl als Handlungsmaxime eine „Faustregel“ des Tübinger Medizinethikers Urban Wiesing: „Solange betriebswirtschaftliches Denken dazu dient, eine indizierte Maßnahme möglichst wirtschaftlich und effektiv umzusetzen, ist es geboten. Der Rubikon ist überschritten, wenn ökonomisches Denken zur Erlössteigerung die medizinische Indikationsstellung beeinflusst.“ Deshalb müsse der Arzt in den Krankenhäusern gegenüber den Verwaltungsohe Einigkeit bestand unter den Wahrnehmung durchgesetzt, dass Wett- Prof. Fred Weiser, berufen wieder in den Vordergrund geVerband leitender Delegierten in der Frage der Pribewerb zum „unfehlbaren Schiedsrichrückt, zumindest aber auf die gleiche Krankenhausärzte: orität zwischen ärztlich-mediziter“ erklärt wurde, wenn medizinische Ebene gestellt werden. Unter öffentli„Medizin kennt nicht nischen Vorgaben und ökonomiund wirtschaftliche Notwendigkeiten im den Verkauf von Dichem Druck gab es auch erste Zugeschen Zwängen. Zahlreiche RedWettstreit stehen. In der Verantwortung agnose und Theraständnisse von Klinikträgern, wie Weiser ner machten deutlich, dass wirtdafür sieht Weiser die Gesundheitspoli- pie zur Prestigesteieinräumte, die allerdings nicht ausreigerung oder Gewinn- chen. Auch Dr. Henrik Herrmann nannschaftliche Prinzipien hinter metik, die nach seiner Ansicht auf ungeremaximierung des Undizinischen Vorgaben zurückzustehen gelten Wettbewerb als Instrument setzt, ternehmens Kranken- te erste, ermutigende Schritte und führhaben. Klinikträger wurden aufgefordas zwischen Medizin und Wirtschaftte als Beispiel an, dass Träger statt Fallhaus.“ dert, vorrangig an ökonomischen Krite- lichkeit entscheidet. „Wer Wettbewerb zahlen qualitative Ziele wie etwa die Einrien orientierte Bonuszahlungen abzuals Allheilmittel um jeden Preis, ohne haltung von Hygienevorschriften in den lehnen. Einstimmig verabschiedeten die für das Gesundheitssystem sachgerechte Verträgen formulieren. Als hilfreich sieht Delegierten einen Beschluss, in dem es Rahmenbedingungen will, der darf sich es Herrmann an, wenn Ärzte über ihre heißt: „Ökonomisierung ist dann abzunicht wundern, wenn er Wettbewerb mit Rolle als Freiberufler und Führungskraft lehnen, wenn betriebswirtschaftliche Pa- allen positiven, aber auch negativen Fareflektieren, wie dies etwa im Curricurameter individuelle und institutionelcetten bekommt“, stellte Weiser fest. Im lum der Bundesärztekammer geschieht. le Ziele ärztlichen Handelns definieren, Krankenhausbereich habe das FallpauDr. Svante Gehring sprach sich für eine ohne dass es eine am Patientenwohl ori- schalensystem zu einem Wettbewerbsstärkere Rolle von Ethik schon in der entierte medizinische Begründung gibt.“ markt geführt, das Ärzten eine nicht imAusbildung aus. Die Ärztekammern sollDem Beschluss waren eine ausgiemer erfüllbare Verpflichtung auferlegt ten Ansprechpartner schaffen für Ärzte, bige Debatte und ein Vortrag von Prof. hat, nämlich betriebswirtschaftliche Redie aus ökonomischen Gründen in ihren Fred Weiser vorausgegangen. Der Präsi- alitäten mit medizinischen NotwendigKliniken unter Druck gesetzt werden. dent des Verbandes Leitender Kranken- keiten zu relativieren. Ausnahmslos einig zeigten sich die Redhausärzte Deutschlands stellte als KernDie Diskussion um Chefarzt-Boner zu diesem Thema mit dem Altersproblem fest, dass bei der politisch inini habe gezeigt, wie ärztliches Entpräsidenten des diesjährigen Ärztetages, tiierten Ökonomisierung des Gesundscheidungsverhalten systembedingt in Prof. Winfried Kahlke. Er hatte zu Beheitswesens die Frage ausgeblendet wur- ethisch fragwürdige Bereiche gedrängt ginn der Diskussion klargestellt: „Ethide, wie sich Gesundheitsfürsorge und werde. „Ethisch verantwortungsbewusssche Grundsätze müssen immer Vorrang Wettbewerb unter einen Hut bringen las- te Medizin kennt nicht den Verkauf von haben vor wirtschaftlichen Interessen.“ sen. Stattdessen hat es sich nach seiner Diagnose und Therapie zur PrestigesteiDirk Schnack Der Rubikon ist überschritten... Foto : Di H AUS GA B E 6 | J U N I 2 0 1 6 Der Begriff Innovation wird nach seiner Auffassung in diesem Zusammenhang inzwischen zu leichtfertig verwendet. Er empfahl deshalb, von Fortschritt zu sprechen – und diesen erkennt er bei vielen neu zugelassenen Arzneimitteln nicht. Ludwig sprach u. a. die neuen Medikamente in der Onkologie an. Hier herrscht nach seiner Beobachtung ein „hoher moralischer Druck“, Medikamente mit Zusatznutzen für die Therapie auch zur Verfügung zu stellen. Nicht selten führt dies aber zu Therapiekosten von 100.000 Euro pro Jahr. Dabei ist der Schwerer Stand für Pharmalobbyistin Birgit Fischer auf dem Zusatznutzen dieser teuren Therapien Ärztetag. Ärzte zweifeln an der Glaubwürdigkeit der Branche. oft sehr begrenzt. Ludwig machte auch deutlich, dass mit den sich abzeichnenie Kosten für Arzneimittel steigen den Blockbustern ohne Gegensteuerung jährlich um vier bis fünf Prozent eine neue Kostenwelle auf das Gesund– trotz des vor fünf Jahren verabheitssystem zukommt. schiedeten ArzneimittelmarktFischer hält es zwar für gerechtferneuordnungsgesetzes (AMNOG), tigt, die Kostenfrage zu stellen, nicht das nach Meinung vieler Ärzte aber, von vornherein eine Kostenexplonicht zu den erhofften Einsparunsion zu unterstellen. Sie verwahrte sich gen geführt hat. Der Deutsche Ärztetag gegen eine „Legendenbildung“, in der warnte in diesem Zusammenhang vor eivon „Mondpreisen“ gesprochen wird. ner finanziellen Überforderung des GeNach ihrer Darstellung ist Deutschland sundheitssystems und forderte den Gekein hochpreisiger Markt mehr, sondern setzgeber zu Nachbesserungen auf. Die befindet sich auf europäischem Durchvon den Krankenkassen übernommeschnittsniveau. 73 Prozent der Preise nen Kosten für neue Arzneimittel müssim deutschen Arzneimittelmarkt liegen ten sich am nachgewiesenen Nutzen orinach ihren Angaben sogar unter dem entieren. Die derzeit freie, ausschließlich europäischen Durchschnitt. Die Disam Markt orientierte Preisfestlegung kussion über die Arzneimittelpreise in für Arzneimittel im ersten Jahr nach der Deutschland verläuft nach ihrer WahrMarkteinführung sollte aus Sicht des nehmung oft, „als habe es das AMNOG Ärztetages abgeschafft werden. Außernicht gegeben“. Tatsächlich habe das Gedem sollten die Ergebnisse der Nutzensetz aber zu Einsparungen in Milliarbewertung Ärzten schnell und in geeigdenhöhe geführt. Ihrer Schlussfolgeneter Form zur Verfügung gestellt werrung – „von Kostentreiberei kann keine den: „Nur dadurch kann sichergestellt Rede sein“ – konnten die Delegierten alwerden, dass der berechtigte Anspruch lerdings nicht folgen. Die anschließender Patienten auf eine dem Stand der akde Diskussion geriet zu einer Generalabtuellen medizinischen Erkenntnisse entrechnung mit der Pharmaindustrie – da sprechende medikamentöse Versorhalf Fischer auch nicht der Hinweis auf gung adäquat berücksichtigt wird“, hieß die enorme volkswirtschaftliche Bedeues. Diese Forderung hatte u. a. Dr. Svantung der Branche. te Gehring aus dem Vorstand der ÄrzteAus den Reihen der Delegierten war kammer Schleswig-Holstein in der Disin der Debatte von „abzockender Preiskussion gestellt. gestaltung“ sowie von „Raffgier und RafVorausgegangen waren zwei Vorträfinesse“ die Rede; einzelne Redner forge von Experten mit unterschiedlichen derten gar, „alle Verbindungen zur PharPerspektiven auf das Thema. Prof. Wolfmaindustrie zu sprengen“. Ein DelegierDieter Ludwig, Vorsitzender der Arzneiter befand: „Die Pharmaindustrie hat mittelkommission der deutschen Ärzsich um ihre Glaubwürdigkeit gebracht.“ teschaft, und Birgit Fischer, HauptgeFischer wurde auch vorgeworfen, in ihschäftsführerin des Verbandes forschenrem Beitrag nur Phrasen gebracht zu hader Arzneimittelhersteller (vfa), kamen ben und nicht auf die Argumente Luddarin erwartungsgemäß zu konträren wigs eingegangen zu sein. Die kritisierte Schlussfolgerungen. Ludwig hatte zuVerbandschefin, früher Gesundheitsminächst die Dimensionen deutlich genisterin in Nordrhein-Westfalen und anmacht, die die Ausgaben für Arzneimitschließend Vorstand der Barmer Ersatztel in Deutschland inzwischen erreicht kasse, appellierte dennoch an die Ärzhaben. Sie liegen mit 17,3 Prozent der Gete, „nach vorn zu schauen“ und mögliche samtausgaben der gesetzlichen KranVerfehlungen der Vergangenheit nicht kenversicherung (GKV) genauso hoch weiter zu diskutieren. Sie wünschte sich, wie die für ärztliche Behandlung. Kein dass Ärzte und Pharmaindustrie weiterZweifel besteht für Ludwig daran, dass Konträre Positionen: Prof. Wolf-Dieter Ludwig und Birgit Fischer erklär- hin im Dialog bleiben: „Man kann geten ihre Haltungen auf dem Deutschen Ärztetag. Fischer wurde anschlie- meinsam etwas erreichen.“ viele neue Arzneimittel nur einen sehr ßend von den Delegierten kritisiert. begrenzten Zusatznutzen aufweisen. Dirk Schnack ARZNEIMITTEL Ärzte fordern Preisbremse D Foto s:christian griebel, helliwood.com T I T E L T H E M A // 1 1 1 2 // G E S U N D H E I T S P O L I T I K JUNGE ÄRZTE Dialog der Generationen Ein Satellitensymposium vor dem Deutschen Ärztetag zeigte: Junge Ärzte und etablierte Standesvertreter haben sich eine Menge zu sagen – auch wenn sie nicht immer einer Meinung sind. D Die Anforderungen an Ärzte sind hoch, die Arbeitsverdichtung nimmt zu und viele junge Ärzte haben das Gefühl, dass sie sich nicht auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren können. Dr. Matthias Krüger, Sprecher des chirurgischen Nachwuchses im BDC (Bund Deutscher Chirurgen), wünscht sich deshalb eine Steigerung der ärztlichen Effektivität durch bauliche und technische Modernisierung der Krankenhäuser – ein Wunsch, mit dem er beim Symposium auch bei älteren Kollegen nicht auf Widerspruch stieß. Überhaupt zeigten sich junge und erfahrene Ärzte, aber auch etablierte Standesvertreter in vielen Punkten einig. Der Wunsch nach mehr Zeit für die Patienten etwa ist ein generationenübergreifender. Immerhin verbringen auch junge Ärzte rund ein Drittel ihrer Arbeitszeit mit Tätigkeiten, die weit von ihrer Kernkompetenz entfernt sind, wie Dr. Matthias Raspe schätzte. Der Sprecher der jungen Internisten in der DGIM (Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin) hält es für „offensichtlich, dass unser System nicht zukunftstauglich ist“. Er forderte eine Lösung „unter Einbeziehung der Patienten.“ Die wird nach Ansicht von Bundesärztekammer-Präsident Professor Frank Ulrich Montgomery aber schwer zu erreichen sein, solange die Politik Ärzte bei der Lösungssuche unter Budgetbedingungen allein lässt. „Die Politik versagt bei der Ehrlichkeit“, sagte Montgomery, der sich andere Arbeitszeit- und Finanzierungsmodelle für die Ärzte wünscht. Allerdings habe die Bundesärztekammer in der Vergangenheit auch schon einiges erreicht, was manchen jungen Ärzten heute selbstverständlich erscheine, beispielsweise die kompetenzbasierte Weiterbildung. Roland Engelhausen, Vorstandsvorsitzender der IKK Südwest, bestätigte die Arbeitsverdichtung. Allerdings gab er zu bedenken, dass diese Entwicklung gesamtgesellschaftlich und nicht auf Ärzte beschränkt sei. Insbesondere andere Jung-Akademiker haben nach seiner Ansicht ähnlich schwere Rahmenbedingungen. Heidrun Gitter, Kammerpräsidentin aus Bremen, forderte die jungen Ärzte auf, stärker für ihre Interessen etwa gegen die zunehmende Arbeitsverdichtung einzutreten. Sie wünscht sich „Mut Kind und Karriere geht, aber auch Kind und Berufspolitik: Eine junge Ärztin hatte ihren Nachwuchs auf dem Deutschen Ärztetag dabei. zum Widerstand“ und die Bereitschaft, sich in den Gremien der Ärztekammer zu engagieren. Auch Montgomery zeigte, dass die Tür für engagierte Ärzte jeder Altersgruppe offen ist. Insbesondere junge Ärzte will er „so früh wie möglich in die Gremien holen“. Dass diese Gremien vom Nachwuchs überrannt werden, hat er bislang allerdings nicht beobachten können: „Mit Verlaub, Sie müssen auch mitmachen.“ Kontroverser ging es beim Thema Forschung durch junge Ärzte zu. Dem von jungen Ärzten geäußerten Wunsch nach fest verankerten Forschungszeiten in der Weiterbildung hielt Dr. Franz Bartmann, Vorsitzender der Weiterbildungsgremien der Bundesärztekammer, entgegen: „Wir wollen weg von festen Zeiten, hin zu konkreten Maßnahmen. Nennen Sie uns konkrete Inhalte, die wir in der Weiterbildungsordnung verankern können.“ Zugleich zeigte sich Bartmann aufgeschlossen, die Forschung durch junge Ärzte zu forcieren, denn: „Das Bewusstsein für die Forschung ist ein wenig verloren gegangen.“ Dem stimmte Dr. Diane Bitzinger, Sprecherin der jungen Anästhesisten in der DGAI (Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin), zu. Sie hofft, dass mehr deutsche Standorte als bislang Programme auflegen, die die Forschung in der Weiterbildung fördern. Ohne die sieht sie die Gefahr einer „Feierabend- oder Feiertagsforschung“. Auch der Kieler Arzt Dr. Kevin Schultze, Sprecher der jungen Internisten im BDI (Bund Deutscher Internisten), wünscht sich feste Strukturen, die ärztliche Weiterbildung und Forschung möglich machen. Er sieht dabei die Ärztekammern am Zug. Die anwesenden Kammervertreter spielten den Ball aber zurück, ohne zu blockieren: Die Inhalte müssten aus den Fachgesellschaften geliefert werden, dann könnten sie auch verankert werden. Allerdings, warnte Annette Güntert von der Bundesärztekammer, dürfe dies nicht auf Kosten der Weiterbildungszeit gehen. In einer weiteren Themenrunde ging es um Kind und Karriere. Hier zeigten sich junge Ärzte erstaunt, wie unflexibel viele Kliniken noch agieren. Kritisiert wurde, dass wegen der dünnen Personaldecke kaum einmal alternative Modelle ausprobiert werden. Einige Teilnehmer berichteten, dass schon die Schwangerschaft einer Kollegin die Dienstplanung einer ganzen Klinik durcheinander bringe. Auch den Wiedereinstieg nach der Geburt des Kindes schilderten junge Ärzte als erstaunlich kompliziert; insbesondere Ärzte in Weiterbildung hätten hier große Hürden zu überwinden. Die vielen anwesenden Kammerpräsidenten gingen zum Teil sehr nachdenklich in den folgenden Ärztetag. Dirk Schnack Foto: Christian Griebel, Helliwood.com J U N I 2 0 1 6 | AUS GA B E 6 G E S U N D H E I T S P O L I T I K // 1 3 AUS GA B E 6 | J U N I 2 0 1 6 Die Medizinstudenten an der Förde legten den Fokus des Aktionstages auf die Forderung nach einem fairen Praktischen Jahr. MEDIZINSTUDIUM „Richtig gute Ärzte werden“ Die Fachschaft Medizin der Christian-Albrechts-Universität Kiel protestiert für faire Bedingungen im Praktischen Jahr. Marburger Bund unterstützt die Forderungen. Foto: Fachschaft medizin Kiel D ie Reform des Medizinstudiums wollen die Kieler Medizinstudenten nicht allein der Politik überlassen: Unter dem Motto „Richtig gute Ärzte werden“ setzten sich die Fachschaft Medizin der Christian-Albrechts-Universität Kiel (CAU) im Mai mit einem Protestmarsch an der Kieler Förde gegen den Masterplan Medizinstudium 2020 ein, der derzeit von Bund und Ländern erarbeitet wird. Der Fokus der Aktion richtete sich in Kiel besonders auf das PJ, in Rahmen dessen die Studierenden Aufwandsentschädigungen, eine faire Fehltageregelung sowie eine gute Lehre fordern. Die Kieler Studenten waren dem Aufruf der Medizinstudierenden im Hartmannbund und der Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland e.V. (bvmd) gefolgt. Der Marburger Bund SchleswigHolstein begrüßt die Aktion laut einer Pressemitteilung: „Besonders kritikwürdig ist aus unserer Sicht das Auswahlverfahren zum Medizinstudium. Dieses sieht bereits jetzt neben der Abiturnote die Möglichkeit der Berücksichtigung weiterer Auswahlkriterien vor. Doch das Verfahren in Kombination mit der stän- dig steigenden Nachfrage nach Studienplätzen hat zu einer massiven Fokussierung auf die Abiturnote geführt. Das gewährleistet kein sachgerechtes Verfahren“, sagte Dr. Henrik Herrmann, Vorsitzender des Marburger Bundes Schleswig-Holstein. Auch der Sprecherrat der Medizinstudierenden im Marburger Bund setzt eigene Akzente in der Debatte über die geplante Studienreform. „Mit der letzten Novelle der ärztlichen Approbationsordnung wurden zahlreiche Aspekte im Medizinstudium reformiert. Die Politik sollte diesen Veränderungen – gerade den Maßnahmen zur Förderung der Allgemeinmedizin – Zeit geben, bevor weitergehende Schritte unternommen werden“, fordert Stefanie Weber, Vorsitzende des Sprecherrates. Studieninhalte müssten aus sich heraus begründet sein, weil es die Ausbildung erfordere – und nicht, weil eine bestimmte Fachgruppe vermeintlich Nachwuchsprobleme habe. Weber spricht sich außerdem gegen weitere Pflichtabschnitte in der Allgemeinmedizin aus: Die Gründe für den Mangel an Hausärzten in bestimmten Regionen seien vor allem in den Arbeits- und Lebensbedingungen vor Ort zu suchen. 86 % der Medizinstudierenden sprechen sich laut der jüngsten Studierendenbefragung MB-Studi-Barometer 2016 gegen ein PJPflichtquartal Allgemeinmedizin aus. Das Nebeneinander von Pflichtfamulatur in der hausärztlichen Versorgung und weiterer Pflichtfamulatur in der ambulanten Versorgung habe die ohnehin geringe Wahlfreiheit von Studierenden im Medizinstudium zusätzlich eingeschränkt, so die Sprecherin der Medizinstudierenden im MB, Stefanie Weber. „Medizinstudierende wollen frei darüber entscheiden, welche Fachrichtung sie nach dem Studium wählen. Wir brauchen Freiräume zur Vertiefung von Studieninhalten und kein neues Zwangskorsett im Studium.“ Mit den Pflichttertialen Innere Medizin und Chirurgie werde den Studierenden bereits Einblick in zwei wichtige Bereiche der Medizin gewährt, die auch für alle anderen Fachgebiete von außerordentlicher Bedeutung sind. Um eigenen fachlichen Interessen nachgehen zu können, müsse das Wahltertial erhalten bleiben. Eine weitere Aufgliederung des PJ in Quartale würde die Dauer der einzelnen Abschnitte verkürzen und damit zugleich die Zeit zum praktischen Lernen im jeweiligen Fachgebiet reduzieren. Die Motivation der Studierenden, nach dem Studium ein bestimmtes Fachgebiet zu wählen, könne nur durch zusätzliche Anreize und Verbesserungen in den Arbeitsbedingungen gesteigert werden. Dies gelte insbesondere für die ambulante ärztliche Tätigkeit. Werbekampagnen allein reichten nicht aus, um Nachwuchs für die ambulante Versorgung zu gewinnen, kritisierte Weber. Sie forderte die Kassenärztlichen Vereinigungen auf, direkten Kontakt zu ihrer Zielgruppe aufzunehmen, indem sie an den medizinischen Fakultäten häufiger über die haus- und fachärztlichen Tätigkeit informieren. Die Initiatoren zeigten sich zufrieden mit der Aktion und „hoffen auf ein Papier, mit dem das Medizinstudium sinnvoll weiterentwickelt werden kann. Denn nur so können wir richtig gute Ärzte werden“, so Moritz Völker, Vorsitzender des Ausschusses der Medizinstudierenden im Hartmannbund, und Sukhdeep Arora, Präsident der bvmd. Die Politik werde man weiterhin genau beobachten und auch wieder gemeinsam auf die Straße gehen, sollten Maßnahmen vorgeschlagen werden, die aus Sicht der Medizinstudierenden nicht sinnvoll seien. (PM/RED) 1 4 // G E S U N D H E I T S P O L I T I K J U N I 2 0 1 6 | AUS GA B E 6 Dr. Franz Bartmann KAMMERVERSAMMLUNG Regionale Verantwortung und Gestaltung Kammerpräsident Dr. Franz Bartmann appellierte auf der jüngsten Kammerversammlung, die im Land umsetzbaren Chancen zu nutzen. Fotos: DI, AM E s war die Kammerversammlung unmittelbar vor dem mit Spannung erwarteten Deutschen Ärztetag in Hamburg – entsprechend fiel auch der Schwerpunkt des Präsidentenberichtes aus. Dr. Franz Bartmann erwartete wie die meisten Ärzte eine spannungsgeladene Debatte gleich nach der Eröffnung – schließlich seien die „Versäumnisse und Missverständnisse in der Endstrecke der momentanen GOÄDebatte alles andere als banal“. An Spekulationen über weitere personelle Konsequenzen beteiligte sich der Präsident nicht, stattdessen beschrieb er noch einmal die Chronologie der Ereignisse und machte damit deutlich, wie komplex das Thema ist. Bartmann stellte zwei für ihn wichtige Dinge heraus: Die konditionale Verknüpfung des Schicksals der GOÄ mit dem Begriff der Freiberuflichkeit: „Auch unter der drohenden Variante einer allgemeinen Grundversicherung mit privat vereinbarten Zusatzkomponenten blieben wir allesamt Freiberufler. Der Erhalt der Freiberuflichkeit wird auf einer anderen Ebene und mit anderen Widersachern ausgefochten.“ Der Zusammenhang zwischen ärztlichen Forderungen und Ergebnis der GOÄ-Reform: Das unnachgiebige Bestehen auf ärztlichen Forderungen ist keinesfalls ein Erfolgsgarant, denn: „Eine staatliche Gebührenordnung kann auch ganz ohne Beteiligung der Ärzteschaft erlassen werden. Dass die Politik klug genug ist, sich das nicht anzumaßen, steht auf einem anderen Blatt.“ Andererseits demonstriere Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe gerade eindrucksvoll gegenüber der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, wer die Spielregeln bestimmt. Bartmann appellierte an die Ärzte, in ihren Vorstellungen zur Durchsetzung ihrer Forderungen realistisch zu bleiben. Der kleine Teil der Bevölkerung, der die ärztlichen Forderungen unterstützen würde, sei „keine erfolgversprechende Basis für die Durchsetzung von Interessen einer ohnehin als privilegiert angesehenen vergleichsweise kleinen Berufsgruppe in demokratischen Entscheidungsprozessen“. Als zweites „Großprojekt“ auf dem Ärztetag erwartete Bartmann die Novellierung der Weiterbildungsordnung, die allerdings transparent für alle Beteiligten auf einer elektronischen Plattform abgebildet wurde. Weiterer wichtiger Unterschied zur GOÄ: Ein großer Teil der Entwicklungsarbeit ist dezentral von Arbeitsgruppen unter freiwilliger Schirmherrschaft einzelner Ärztekammern entstanden, für Bartmann „möglicherweise ein Modell für weitere zukünftige Projekte“. Zum Gesundheitswesen im Land: G E S U N D H E I T S P O L I T I K // 1 5 AUS GA B E 6 | J U N I 2 0 1 6 Die Delegierten der Kammerversammlung am 18. Mai im Edmund-Christiani-Seminar. Bartmann erwartet, dass Versorgungsthemen in nächster Zeit verstärkt auf die Agenden rücken werden (siehe u. a. Bericht ab Seite 20). Nicht nur regionale Verantwortung, sondern auch Gestaltungskraft und Gestaltungswillen sieht Bartmann für die Selbstverwaltung besonders beim Thema Delegation. Bartmann ging auch auf die Probleme einzelner Regionen ein, genügend Ärzte für die nachgefragte Versorgung zu finden. „Es gibt Problemzonen in der Versorgung, in denen es sich nicht um ein Mengen-, sondern um ein Strukturproblem handelt. Entweder sind die Strukturen ohnehin bereits von der Wirklichkeit überholt oder sie sind nicht mehr attraktiv genug für die junge, nachwachsende Arztgeneration.“ Die aber ist vorhanden. Auch im vergangenen Jahr ist die Zahl der Ärzte in Schleswig-Holstein wie berichtet noch einmal angestiegen. Der ärztliche Geschäftsführer S A N IER U N G I M P L AN Dr. Carsten Leffmann stellte die jüngsten Zahlen im Tätigkeitsbericht vor und zeigte zugleich, dass der Zuwachs synchron zur bundesweiten Entwicklung verläuft. Eine Entwicklung hob Leffmann besonders hervor: Der Anteil der angestellten Ärzte in der ambulanten Versorgung steigt noch immer deutlich an (siehe Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt 5/2016). Auch Vizepräsident Dr. Henrik Herrmann zeigte für die Weiterbildung am Beispiel der Allgemeinmedizin, dass beklagte Versorgungsprobleme nicht pauschal auf fehlenden Nachwuchs zurückzuführen sind. So absolvieren inzwischen jährlich rund 75 junge Ärzte ihre Facharztprüfung in der Allgemeinmedizin in Schleswig-Holstein, bei steigender Tendenz. Fakt ist für Bartmann, dass es künftig weder möglich noch notwendig sein wird, jeden frei werdenden Arztsitz neu Der kaufmännische Geschäftsführer der Ärztekammer, Karsten Brandstetter, sorgte für deutliches Aufatmen in der Kammerversammlung, als er über den aktuellen Stand der Sanierungsarbeiten am Standort der Ärztekammer in der Bad Segeberger Bismarckallee berichtete. „Wir sind zeitlich und finanziell voll im Plan“, sagte Brandstetter. Dazu hat auch die Witterung beigetragen, die im Winter einen weitgehend reibungslosen Verlauf der Arbeiten begünstigte. Gestartet waren die Arbeiten in diesem Jahr zunächst auf dem Außengelände und mit Abbrucharbeiten im Inneren des Gebäudes. Später wurde der Gebäudekern freigelegt, der Eingang ab- und Zwischenwände herausgebrochen. Anschließend wurde das Gebäude eingerüstet und die komplette alte Fassade entfernt – einschließlich des Schriftzuges „Ärztekammer“. Mauern für die neue Bürostruktur sind bereits eingezogen, im früheren Hörsaal konnte außerdem schon vor einigen Wochen der neue Boden gegossen werden. Wenn weiterhin alles nach Plan verläuft, wird die Ärztekammer voraussichtlich im Sommer 2017 vom derzeitigen Interimsstandort im Levo-Park in das sanierte Gebäude zurückkehren können. Am 13. Juli 2016 ist zunächst das Richtfest geplant. Das finanzielle Volumen der Sanierung beträgt wie berichtet rund 6,4 Millionen Euro. zu besetzen, und das völlig unabhängig von der Zahl neuer Ärzte. Das vom Sozialministerium wie berichtet weiterhin verfolgte Modell des Docmobil ist für Bartmann nach wie vor keine erfolgversprechende Lösung. „Wir favorisieren ein kombiniertes Modell von Zentrenbildung mit der Betreuung in der häuslichen Umgebung, entweder durch den virtuell zugeschalteten Hausarzt oder die aufsuchende Betreuung chronisch Kranker durch Verahs, NÄPAs, Helvers oder andere arztassoziierte Gesundheitsberufe, die sich eventuell in Zukunft noch herauskristallisieren werden.“ Beides hat unmittelbaren Bezug zu der nach Bartmanns Auffassung „unaufhaltsamen“ Digitalisierung im Gesundheitswesen. Dafür hat der Kammerpräsident einen wichtigen Partner an seiner Seite: den Landfrauenverband. Der startet hierzu eine Kampagne, zu deren Auftaktveranstaltung Bartmann am 13. September das Thema aufgreifen wird. Und er verriet: „Darauf und auf die anschließende Tour durch die Landfrauengemeinde freue ich mich mehr als auf so bestandene Prüfungen zum Facharzt für manch anderen Auftritt im politischen Innere Medizin gab es Berlin.“ Die Kammerabgeordneten lud 2015 in Schleswig-Hol- er ein, an der Aufbruchsstimmung unter stein. Auf Platz 2 folg- dem Motto „Wir lassen uns nicht abhänte die Allgemeinmegen“ mitzuwirken. dizin mit 75 erfolgreiNeben den genannten gab es in der chen Prüfungen. Mit Kammerversammlung die turnusmäßiweitem Abstand folgen die weiteren Fägen Berichte über die vorläufigen Jahrescher Anästhesiologie abschlüsse in der Ärztekammer und Ver(23), Orthopädie und sorgungseinrichtung sowie aus wichtiUnfallchirurgie (22), Radiologie (18), Inne- gen Ressorts. Dr. Gisa Andresen (Fortbildung), Dr. Henrik Herrmann (Weire Medizin und Kardiologie (17), Neuroterbildung) und Dr. Thomas Schang logie (16), Gastroen(Qualitätsmanagement) erhielten für terologie (16), Fraudie Arbeit ihrer Ressorts große Zustimenheilkunde und Gemung. burtshilfe (15) und Dirk Schnack Viszeralchirurgie (15). 81 1 6 // G E S U N D H E I T S P O L I T I K J U N I 2 0 1 6 | AUS GA B E 6 BEFRAGUNG Gute Noten für Kammer Ehrenamtlich engagierte Ärzte bestätigen die Kammer in ihrem Kurs. Die Mitglieder können sich online an der Befragung beteiligen. Ü ber 100 in Gremien und Ausschüssen engagierte Ärztinnen und Ärzte aus Schleswig-Holstein haben der Ärztekammer Schleswig-Holstein bereits ein wertvolles Feedback zu ihrer Arbeit geliefert. Zu zahlreichen Fragen äußerten sich die Befragten mit überwiegend konstruktiver Kritik. Ihre Beurteilungen machen zugleich deutlich, dass sie mehrheitlich mit der bislang geleisteten Arbeit sehr zufrieden sind. Nun hofft die Kammer in Bad Segeberg, dass sich viele Mitglieder an einer gekürzten Version der Befragung über die Webseite der Körperschaft (www.aeksh.de/umfrage) online beteiligen. Die wichtigsten bislang vorliegenden Ergebnisse, die aber nicht repräsentativ sind, stellte der ärztliche Geschäftsführer Dr. Carsten Leffmann in der jüngsten Kammerversammlung vor. Danach scheint das Ziel, die Serviceorientierung zu erhöhen, erreicht – die Schulnoten eins oder zwei vergaben im Vergleich zu 2011 deutlich mehr Ärzte (siehe Grafik rechts). Die Erreichbarkeit der Geschäftsstelle wird deutlich besser bewertet. Ebenfalls wichtig: Für die Kriterien Freundlichkeit, Fachkompetenz, Bearbeitungszeitraum und Zwischenstand zum Bearbeitungsstatus vergeben die Ärzte durchweg sehr gute bis befriedigende Noten. Die Noten vier oder schlechter sind Ausnahmen. Auch den neuen Außenauftritt der Ärztekammer bewerten die Ärzte mit guten Noten (siehe Grafik unten). Logo, Homepage und Ärzteblatt erhalten von über zwei Drittel der Teilnehmer gute oder sehr gute Bewertungen. Die Umgestaltung der Außendarstellung war nach Meinung von 23 Prozent der Teilnehmer überfällig, 58 Prozent halten sie für angemessen. Als „unnötig“ haben 18 Prozent der Teilnehmer die Umgestaltung empfunden. Auf die Frage „Kennen Sie im Vorstand und/oder in der Geschäftsstelle Personen ausreichend gut, um Vertrau- Serviceorientierung der Ärztekammer (in Schulnoten) vor 5 Jahren heute 1 2 3 4 5 6 en in die Kammerarbeit zu gewinnen?“, antworteten 81 Prozent der Teilnehmer, dass sie sich bestens oder gut aufgehoben fühlen. Die Arbeit der Ärztekammer wird von 62 Prozent als transparent bewertet, aber immerhin ein Drittel hält sie nicht für transparent – ein Wert, an dem die Kammer, wie Leffmann versicherte, arbeiten wird. Die Verschlankung der Gremienstruktur wird von 41 Prozent als effektiv wahrgenommen, ein Drittel vergibt hier die Note befriedigend. Das Gefühl, dass nach der Verschlankung der Gremien Themen nicht bearbeitet werden können, haben nur drei Prozent, aber 26 Prozent nehmen dies teilweise und 33 Prozent selten wahr. Leffmann appellierte in diesem Zusammenhang an die Ärzte, der Kammer die Themen, die nach ihrer Ansicht bearbeitet werden sollten, zu melden – die Verschlankung der Gremien sollte schließlich nicht dazu führen, dass die gewünschten Themen ignoriert werden. Einige Anregungen gab es auf die Frage, welche Themen intensiver behandelt werden sollten. Hier wurden häufig Themen aus der Weiterbildung genannt, aber auch einige Punkte aus der allgemeinen Berufspolitik und vereinzelt das Thema Ethik. Trotz der unter dem Strich guten Beurteilung gab es auch negative Bewertungen und kritische Stimmen. Diese reichten von „Transparenz nur auf Nachfrage“ bis zu „letztendlich bin ich in der Ärztekammer, weil es vorgeschrieben ist“. Die Ärztekammer hofft, über die kürzer gehaltene Online-Befragung konstruktive Vorschläge für umsetzbare Verbesserungen zu erhalten. Dirk Schnack Neuer Außenauftritt der Ärztekammer Logo Homepage Ärzteblatt sehr gut mangelhaft gut befriedigend ungenügend ausreichend G E S U N D H E I T S P O L I T I K // 1 7 AUS GA B E 6 | J U N I 2 0 1 6 QUALITÄT Akzeptanz unter Ärzten Der CDU Wirtschaftsrat beschäftigte sich im Mai in Kiel mit unterschiedlichen Aspekten der medizinischen Qualität und informierte sich bei Experten aus der Selbstverwaltung über Gesundheitspolitik. D ie KVSH-Vorsitzende Dr. Monika Schliffke stellte in ihrem Vortrag die zukünftige Ausrichtung des Qualitätsberichtes in der ambulanten Medizin vor und gab zu bedenken, dass Ärzte nicht alles, was gute Qualität ausmacht, beeinflussen können. So habe der Arzt nur begrenzten Einfluss darauf, wie Patienten mit ihrer Erkrankung umgehen. Dies gelte in der Praxis in deutlich stärkerem Maße als in der Klinik. Nach Schliffkes Wahrnehmung sind niedergelassene Ärzte aufgeschlossen für Maßnahmen des Qualitätsmanagements und der Qualitätssicherung, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind. Schliffke zählte dazu: u Die Maßnahmen sollten nicht von außen verordnet, sondern unter Einbeziehung der Ärzte erarbeitet werden. u Der Behandlungserfolg muss von den Ärzten beeinflussbar sein. u Die Umsetzung muss bürokratiearm erfolgen. u Es muss eine IT-Struktur für eine automatische Auswertung geschaffen werden. u Die Indikatoren sollten regelmäßig angepasst und evaluiert werden. Ergebnisqualität und Qualitätsmanagement am Beispiel der Schleswiger Helios-Klinik stellte dessen Geschäftsführer Dr. John Friedrich Näthke vor. Näthke erläuterte, wie die Kliniken des privaten Betreibers die ohnehin vorliegenden Abrechnungsdaten nutzen und gegenseitig transparent machen. Die Auswertung mit den Abweichungen zum bundesweiten Durchschnitt ist allen Kliniken zugänglich und wird in jeder Station auch den Patienten dargestellt, auch wenn eine Station unterdurchschnittlich abgeschnitten hat und negative Ergebnisse nicht beeinflussen konnte. Nach Näthkes Beobachtung stoßen die Maßnahmen bei Ärzten auf zunehmende Akzeptanz, „weil es nicht um Schuldzuweisungen, sondern um Ana- lysen zur Verbesserung“ geht. Allerdings sieht auch Näthke die Aussagekraft begrenzt – schließlich endet die Datenerhebung mit dem Entlassungstag. Dr. Johann Brunkhorst, Chef der Techniker Krankenkasse in SchleswigHolstein, ging auf die Krankenhausplanung ein. Er appellierte in diesem Zusammenhang an die Politik, Mittel des Strukturfonds nicht für das Überleben von Einrichtungen, sondern für nachhaltige Strukturen zu verwenden. Für Schleswig-Holstein stehen aus diesem Fonds nach seinen Angaben 34 Millionen Euro zur Verfügung, die das Land beantragen muss. Otto Melchert, Vorstand der Lubinus Stiftung, warf einen kritischen Blick auf das Krankenhausstrukturgesetz, das nach seiner Wahrnehmung von der Politik „sehr gut verkauft“ wurde, inhaltlich den Krankenhäusern aber Probleme bereitet. Melchert erwartet, dass die verschiedenen Maßnahmen in seinem Haus zu einem Ertragseinbruch in Höhe von 2,5 Millionen Euro führen werden, immerhin rund fünf Prozent des Umsatzes in der Kieler Spezialklinik. Er prognostizierte, dass das Gesetz – von der Politik gewollt – zu einer stärkeren Konzentration und Zentrenbildung, zu einer Stärkung von Klinikverbünden, allerdings auch zu mehr Qualität führen wird. Sein Fazit: „Es stärkt die Krankenhäuser weniger als dass es sie restrukturiert.“ Folge werde ein „Aufrüsten im Wettbewerb“ sein, innovationsbezogene Versorgungsstrategien werden damit aber nicht befördert. Dirk schnack 34 Mio € stehen im Strukturfonds für Maßnahmen in SchleswigHolstein bereit. Beantragen muss sie das Land im Einvernehmen mit den Krankenkassen. Insgesamt befindet sich 1 Mrd. € aus Liquiditätsreserven in dem Fonds, der zur Hälfte aus dem Gesundheitsfonds und zur anderen Hälfte aus den Ländern gespeist wird. Anzeige 1 8 // G E S U N D H E I T S P O L I T I K J U N I 2 0 1 6 | AUS GA B E 6 TAG DER ALLGEMEINMEDIZIN Reflexion und Fortbildung Tag der Allgemeinmedizin in Lübeck: Unter Ärzten fast schon etabliert, aber nicht beim Praxisteam. Blick auf den Berufsstand und Workshops. A n dem Tag, an dem die „Bild“-Zeitung in großen Buchstaben über den „Horrorberuf Hausarzt“ berichtete – 70 Stunden Arbeit pro Woche, keine Chance, Nachfolger zu finden – trafen sich auf dem Campus der Universität Lübeck rund 100 Frauen und Männer, die diesen „Horrorjob“ gewählt haben: Der Tag der Allgemeinmedizin 2016 gab Ärzteschaft, Studierenden und Medizinischen Fachangestellten die Chance, den Stand ihrer Berufe zu reflektieren und sich in Workshops fortzubilden. „Es geht um Dinge, die am Montag gleich umgesetzt werden können“, sagte Prof. Jost Stein- häuser, Direktor des Instituts für Allgemeinmedizin an der Universität Lübeck und Gastgeber dieses zweiten Tages der Allgemeinmedizin in Schleswig-Holstein. Die Premiere fand vor einem Jahr in Kiel statt und den Staffelstab für 2017 übergab Steinhäuser wieder an Prof. Hanna Kaduszkiewicz, die das Institut für Allgemeinmedizin an der ChristianAlbrechts-Universität leitet. „Wenn etwas zum zweiten Mal stattfindet, ist es bereits Tradition“ – diese Weisheit aus Dithmarschen brachte Dr. Monika Schliffke, Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung, mit. Statt das Klagelied über die Probleme der Landärzte anzustimmen, warb sie dafür, die Probleme anzugehen. Dafür stehe ein „Blumenstrauß von Maßnahmen“ zur Verfügung, angefangen von den heute gut aufgestellten Instituten für Allgemeinmedizin an den Unis bis zu der Erkenntnis, dass die Allgemeinmedizin am besten den „ganzheitlichen Blick auf den Patienten“ erlaubt, also genau das, was multimorbide Hochbetagte brauchen. Dieser Bewusstseinswandel sei eine „Aufwertung des Berufsstandes, ein Meilenstein“, so Schliffke. Der nächste Meilenstein sei das geplante Kompetenzzentrum für Allgemeinmedizin. Positiv: „Wir verhaken uns nicht, sondern Fotos: EG Uni-übergreifendes Team: Der Lübecker Prof. Jost Steinhäuser überreichte der Kieler Kollegin Prof. Hanna Kaduszkiewicz den Staffelstab – 2017 findet der Tag der Allgemeinmedizin wieder auf dem Campus Kiel statt. G E S U N D H E I T S P O L I T I K // 1 9 AUS GA B E 6 | J U N I 2 0 1 6 alle Seiten arbeiten zusammen.“ Diesen Bewusstseinswandel sprach auch Prof. Jens-Martin Träder an, der über Aktuelles aus der Lübecker Uniklinik berichtete: „Früher wollten die Studierenden am liebsten Neurochirurg fürs linke Kleinhirn werden – je spezialisierter, desto besser.“ Das sei heute anders. So habe Lübeck heute 32 Nachwuchsmediziner im Praktischen Jahr: „Mehr als jeder andere Standort bundesweit, aber wir schaffen das.“ Träder wies darauf hin, dass Hochschulen zu Ende 2017 für 40 Prozent und mittelfristig sogar für alle Studierenden PJ-Plätze bieten müssten. Er sei daher dankbar für jede Lehrpraxis und bat um weitere Anmeldungen, auch im eigenen Interesse: „Die Studierenden sind begeistert, und wenn es gelingt, sie während des Praktikums für den Hausarztberuf anzufixen, kriegt man sie am Ende voll und ganz bekehrt.“ Dazu sei es aber notwendig, mehr Ärzte zu haben, die Prüfungen zum Staatsexamen abnehmen; Workshops für angehende Prüfer gab es dann auch im Seminarteil. Eine klare Forderung brachte Institutsleiterin Kaduszkiewicz mit: „Wir brauchen mehr Medizin-Studienplätze.“ Denn die Zahlen, die sie u. a. vom Statistischen Bundesamt erhalten hatte, sprachen für sich: Die Zahl der Ärzte ist bundesweit in den vergangenen 20 Jahren deutlich um 56 Prozent auf nun 371.300 gestiegen, die Zahl der Studierenden aber mit 80.000 Plätzen gleich geblieben. „Es gibt immer mehr Nischen für die medizinische Tätigkeit und immer mehr Teilzeitarbeitsplätze, der Mangel muss eintreten“, so die Kieler Professorin. Das Problem: Universitäten scheuten sich, die Zahlen im Fachbereich Medizin zu erhöhen, immerhin gelten diese Studienplätze – durch die Verknüpfung mit den Uni-Kliniken – als besonders teuer. Und in den ohnehin unterfinanzierten Lehrbetrieben sei es schwierig, ausgerechnet die „reichen“ Mediziner besserzustellen. Dennoch sei angesichts des demografischen Wandels mit immer mehr Alten und Kranken eine Aufstockung dringend notwendig, wenn das RO L L EN D E A R ZT P R AXI S politische Ziel sei, die Bevölkerung flächendeckend medizinisch gut zu versorgen. Für die Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (Degam) sprach Geschäftsführer Edmund Fröhlich. Rund 6200 Mitglieder hat der Verein bundesweit, allerdings nur 168 in Schleswig-Holstein – da sei „noch Luft nach oben“, so Fröhlich. Er betonte die Unabhängigkeit von der Pharmazie als wichtige Leitlinie des Verbandes. Dass eine Praxis, gerade in der hausärztlichen Versorgung, keine EinPersonen-Show, sondern eine Teamleistung ist, machte Dr. Katja Götz, Wissenschaftliche Koordinatorin der Veranstaltung, deutlich. Sie warb dafür, dass Praxen sich als „Forschungspraxen“ direkt an der wissenschaftlichen Arbeit beteiligen. Der Vorteil: „Sie bestimmen mit, was im Mittelpunkt der Untersuchung steht, also genau die Fragen, die Sie interessieren und die Sie im Berufsalltag beschäftigen.“ Eine Forschungspraxis verpflichtet sich dazu, während der dreijährigen Laufzeit einmal an einem Projekt mitzuarbeiten. Eine Person in der Praxis – Mediziner oder Fachangestellte – wird als Kontakt für die Uni auserkoren. Dafür wird eine „Study Nurse“ als zusätzliche Hilfe gestellt, auch Fortbildungen sind Teil des Gesamtpakets. Um Fortbildung ging es auch nach den einführenden Vorträgen. Ein Thema dabei: der Umgang mit multiresistenten Erregern in der Hausarztpraxis. „Ängste abbauen durch Wissen“, nannte Dr. Annegret Krenz-Weinreich, Leiterin der Krankenhaushygiene in der Sana-Klinik Lübeck, ihren Vortrag. Ihr wichtigster Rat: „Hände desinfizieren, um die Übertragungskette zu unterbrechen.“ Werde die Basis-Desinfektion überall nach den Standards umgesetzt, reiche das aus. Eine Isolation von Patienten, die mit einem multiresistenten Keim aus dem Krankenhaus entlassen werden, sei nicht nötig und auch rechtlich schwierig: „Wenn jemand im Pflegeheim lebt, ist er dort Bewohner, nicht Patient, und darf gar nicht isoliert werden.“ In vielen Fällen sei es auch nicht zweckmä- Zu Gast beim Tag der Allgemeinmedizin war die „Rollende Praxis“, ein Projekt des Praxisnetzes Herzogtum Lauenburg e. V., der Universität Lübeck und der Bahn-Tochter DB Regio Bus, die den Wagen stellt (wir berichteten). Der Kleinbus mit integrierter Untersuchungsliege soll in der Versorgung von Flüchtlingen eingesetzt werden. Letztlich gehe es aber darum, das Angebot nicht als Zusatz-, sondern als Regelleistung anzubieten, so Dr. Ulrich Berghof vom Praxisnetzwerk. Neben der aktuellen Hilfe gehe es um eine Reihe von Forschungsfragen, so Jost Steinhäuser, dessen Institut das Projekt evaluiert. Es geht teils um technische Details, etwa die sichere Datenübermittlung aus dem Wagen heraus, aber auch um die Frage, wie eine mobile Praxis angenommen werde. „Flying Doctors“ werde Schleswig-Holstein auch auf lange Sicht nicht brauchen, so Steinhäuser: „Nach internationalen Standards haben wir in Deutschland kaum echte ländliche Räume.“ Dennoch: „Es gibt ja nur zwei Wege: Entweder bringen wir den Patienten zum Arzt oder den Arzt zum Patienten.“ Referentin Dr. Annegret Krenz-Weinreich zeigte die Übertragungswege von Keimen. ßig, die Keime komplett zu entfernen – nur wenn ein neuerlicher Krankenhausaufenthalt anstehe, sei eine Keimreduktion notwendig. Ebenfalls ein Thema, das immer häufiger in Praxen auftaucht, ist der Umgang mit dementen Patienten. Über Grundlagen und Auswirkungen der Demenz berichtete Dr. Karin Balzer, Juniorprofessorin in Lübeck. Was das für den Alltag in der Praxis bedeutet, erläuterte Allgemeinmediziner Dr. Frank Niebuhr. Er riet dazu, sehr sorgsam mit der fatalen Diagnose Demenz umzugehen: „Wir Hausärzte sind das letzte Bollwerk.“ So sei es extrem wichtig abzuklären, ob der verwirrt wirkende Patient nicht vielleicht unter einer Depression, Sucht oder einer anderen organischen Krankheit leide. Sein Hinweis: „Oft bekommt gar nicht der Arzt, sondern die Fachangestellte als erste mit, dass etwas nicht stimmt.“ Es sei daher wichtig, Verfahren zu entwickeln, um die Information innerhalb des Teams weiterzugeben. Der „Tag der Allgemeinmedizin“ ist eigentlich eine Veranstaltung für das ganze Praxisteam, aber beim ersten Treffen in Lübeck überwogen Ärzte. Und ausgerechnet der Workshop, der unter dem Motto „Prima Klima“ das Arbeiten im Team verbessern soll, fiel aus – zu wenige Anmeldungen. Dennoch war Steinhäuser mit den rund 100 Interessierten zufrieden: „Immerhin findet der Tag zum ersten Mal in Lübeck statt, das muss wachsen.“ Esther Geisslinger 2 0 // G E S U N D H E I T S P O L I T I K VERSORGUNG Neu denken und erproben Was hilft bei der künftigen Versorgung? Eine Veranstaltung in Flensburg suchte nach Lösungsansätzen für Stadt und Land. Prof. Roland Trill vom Institut für eHealth und Management im Gesundheitswesen (IEMG) sucht nach Wegen, wie die medizinische Versorgung an der dänischen Grenze auch künftig auf angemessenem Niveau gelingen kann. burtshilfe. In diesem Bereich waren in den vergangenen Jahren wie berichtet mehrere Standorte in Schleswig-Holstein geschlossen worden. Um die Probleme in den Griff zu bekommen, gibt es für Buck mehrere Ansätze. Helfen würden neben einem bundeseinheitlichen Basisfallwert, eine engere Zusammenarbeit und eine gesetzliche Grundlage für die Gewährung von Sicherstellungszuschlägen für versorgungsrelevante Klinikstandorte auch Maßnahmen zur Sicherung von Fachkräften und eine finanzielle Unterstützung von Maßnahmen, die einem Umoder Rückbau von Klinikstandorten dienen – dies wäre etwa mit Mitteln aus dem Strukturfonds möglich. Außerdem sollten nach Vorschlag Bucks neue Ver- gütungsformen wie etwa Regionalbudgets ausgebaut werden. Kooperativ und sektorenübergreifend: Diese von Buck genannten Stichworte sind auch für Dr. Christian Peters Anforderungen, die an künftige Versorgungsmodelle gestellt werden müssen. Der Anästhesist und Krankenhausdirektor des Flensburger Diakonissen-Krankenhauses ist erster Vorsitzender der Gesundheitsregion Nord. In der Veranstaltung empfahl er in Anlehnung an den Sachverständigenrat zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen (SVR) ein abgestuftes Versorgungsmodell mit hausärztlicher und pflegerischer Versorgung an der Basis, fachärztliche Versorgungszentren an ausgewählten Standorten und Kliniken mit einem Foto: DI L eistungskonzentrationen in abgestuften Versorgungsmodellen, verstärkter Einsatz von Telemedizin und realistische Anspruchshaltung der Patienten: Über diese Wege kann auch in Zukunft die Gesundheitsversorgung in Stadt und Land gelingen. Zumindest erhoffen sich die Akteure in der Gesundheitsregion Nord an der dänischen Grenze davon Lösungsansätze, die in Flensburg und in den angrenzenden Kreisen drohende Versorgungslücken oder -probleme vermeiden helfen. Deutlich wurde dies in Vorträgen auf der Veranstaltung „Die Zukunft der Gesundheitsversorgung in Stadt und Land“, die am 20. Mai im Audimax der Flensburger Fachhochschule (FH) stattfand. Auf Einladung der Organisation „FleGe“ (Flensburg und Gesundheit) hatten sich Experten, aber auch Studierende eingefunden. Prof. Roland Trill vom Institut für eHealth und Management im Gesundheitswesen an der FH hatte das Ziel der Veranstalter skizziert: Die Herausforderungen für die Versorgung benennen und zugleich Wege zum Erhalt des unbestreitbar hochwertigen Gesundheitswesens aufzeigen. Zugleich sollten aber auch die unterschiedlichen Sichtweisen, die zu diesem Thema auftreten, deutlich werden. Eine Sichtweise, die unter Ärzten umstritten ist, brachte Dr. Renée Buck aus dem Kieler Gesundheitsministerium ein: Sie stellte kurz das Modell der rollenden Praxis vor, das kürzlich im Herzogtum Lauenburg für die medizinische Versorgung von Flüchtlingen gestartet wurde. Während Buck hier zumindest die „richtige Richtung“ erkennt, sind Ärzte nach wie vor skeptisch, wie Kammerpräsident Dr. Franz Bartmann anschließend klarstellte. Buck war aber dafür, den Weg weiter zu erproben. Sie gab aber auch zu bedenken: „Alle Modelle führen nicht dazu, dass es mehr Ärzte gibt.“ Buck gab zunächst einen Überblick zur Entwicklung der Bevölkerung. Bis 2025 wird Schleswig-Holstein voraussichtlich an Bevölkerung verlieren. Zugleich ist zumindest unter Fachärzten schon heute eine Konzentration an größeren Standorten zu beobachten. Dieser Trend wird nach ihrer Ansicht anhalten und sich zum Teil noch verstärken. Diese Leistungskonzentration ist aus ihrer Sicht unumgänglich und wird mit einer intensiveren Zusammenarbeit einhergehen müssen. Für die ambulante Medizin müsse berücksicksichtigt werden, dass immer mehr Ärzte nur eine begrenzte Stundenzahl leisten wollen und die Präferenz für ein städtisches Umfeld unter ihnen eher wächst. Wie stark der Trend zur Leistungskonzentration im stationären Sektor bereits ist, zeigte Buck am Beispiel der Ge- J U N I 2 0 1 6 | AUS GA B E 6 G E S U N D H E I T S P O L I T I K // 2 1 AUS GA B E 6 | J U N I 2 0 1 6 ANzeige aufeinander abgestimmten Leistungsangebot. Die beiden Flensburger Krankenhäuser setzen dies bereits um: Wie berichtet ergänzen die beiden benachbarten und früher konkurrierenden Kliniken unterschiedlicher Träger schon einige Jahren ihre Leistungsangebote und stimmen sich ab. Fest steht für Peters, dass berufsübergreifend über Lösungen nachgedacht werden muss: „Ärzte allein werden das Problem nicht lösen.“ Einbezogen werden muss nach seiner Ansicht auf jeden Fall die Pflege. Modelle, die rund um die derzeit noch vorherrschende Einzelpraxis aufbauen, sind nach seiner Meinung nicht zukunftsweisend, weil die Zahl der Einzelpraxen deutlich abnehmen wird. Dr. Franz Bartmann, Präsident der Ärztekammer Schleswig-Holstein und bis vor kurzem ebenfalls Klinikarzt in Flensburg, riet dazu, „Versorgung neu zu denken“. Das heißt für ihn: Nicht für jede medizinische Frage muss ein Arzt im persönlichen Kontakt verfügbar sein. Viele telemedizinische Modelle seien bereits in der Regelversorgung oder in Erprobung. „Riesenchancen“ sieht er etwa in Online-Sprechstunden. Nach seiner Überzeugung ist die Bevölkerung für solche Modelle aufgeschlossen und oft weiter als Standesvertreter oder die gesetzlichen Rahmenbedingungen. „Man lebt zwar auf dem Dorf, aber nicht hinter dem Mond“, beschrieb Bartmann diese Aufgeschlossenheit der Menschen in ländlichen Regionen für technische Lösungen. Wie stark das Interesse im Norden an telemedizinischer Anwendung ist, bestätigt ihm einer der wichtigsten Partner, die es in der Region gemessen am Organisationsgrad gibt: Die Landfrauen. In mehreren Veranstaltungen wird Bartmann ab Herbst im Norden mit dieser Organisation über Versorgungsmodelle in der Fläche diskutieren. Spannend wird sein, welche Anspruchshaltung dabei formuliert wird. Denn nach Beobachtung von Armin Tank, Leiter des Ersatzkassenverbandes in Schleswig-Holstein, hat die in den vergangenen Jahren dazu beigetragen, dass heute über einen Ärztemangel gesprochen wird – trotz steigender Arztzahlen und trotz rechnerischer Versorgungsgrade, die mit Unterversorgung nichts zu tun haben. Neben der An- spruchshaltung gibt es nach seiner Ansicht aber viele Faktoren, die die Versorgungsprobleme verstärken, etwa die Altersstruktur und die Morbiditätsentwicklung, die Spezialisierung der Ärzte und deren Tendenz, lieber in Städten tätig zu werden. Nach seiner Ansicht wird im Norden bereits viel unternommen, um den Ansprüchen gerecht zu werden: Zweigpraxen, finanzielle Anreize oder Insellösungen wie das Arztzentrum in kommunaler Trägerschaft in Büsum. In der stationären Versorgung sieht er keinen Standort in Schleswig-Holstein, der geschlossen werden sollte. Wohl aber sollten Leistungen stärker konzentriert werden, empfahl Tank: „Viele Operationen haben wir nur einmal im Leben. Da ist ein weiterer Weg zu einer qualitativ hochwertigen Versorgung durchaus zumutbar.“ Zugleich erinnerte Tank daran, dass die Diskussion über die drohenden Versorgungsprobleme in Deutschland nicht darüber hinweg täuschen darf, dass Versorgung auf einem vergleichbar hohen Niveau weiterhin geleistet wird – gerechtfertigt sei die Diskussion aber dennoch. dirk schnack IEMG Das Institut für eHealth und Management im Gesundheitswesen (IEMG) wurde 2013 am Fachbereich Wirtschaft der Hochschule Flensburg gegründet. Neben dem Schwerpunkt Krankenhausmanagement wird am Institut der Master- Studiengang eHealth (MA) angeboten. Im Jahr 2007 war der Masterstudiengang in Deutschland das erste Studienangebot in diesem Bereich. 2 2 // G E S U N D H E I T S P O L I T I K J U N I 2 0 1 6 | AUS GA B E 6 AUGENÄRZTE Nachwuchs hat klare Priorität 66. Tagung der Vereinigung Norddeutscher Augenärzte in Bad Segeberg. Neben medizinischen Themen gab es auch Berufspolitik. W Augenärztin und Patientin: Der Trend geht in der ambulanten Versorgung immer stärker zu größeren Verbünden mit angestellten Ärzten. Kliniken und Praxen konkurrieren um den Nachwuchs. noch weiterhin auch Platz für die klassische Einzel- oder Gemeinschaftspraxis in der Augenheilkunde. Bedarf besteht nach seiner Ansicht sowohl für die meist operativ tätigen größeren Verbünde als auch für die konservativ tätigen Augenärzte. Nach Angaben des in Hamburg angestellten Augenarztes Dr. Christian Wolfram sind derzeit sogar noch über 44 Prozent der ambulant tätigen Augenärzte in Einzelpraxen tätig. Allerdings erwartet der CDU-Politiker Thomas Stritzl, Mitglied des Gesundheitsausschusses des Deutschen Bundestages, dass die Zahl der Verbünde weiter wächst. Diese Konzentration sei sinnvoll und in Maßen auch zumutbar, sagte Stritzl in der Podiumsdiskussion mit den Augenärzten. Er und der Chef des schleswig-holsteinischen Ersatzkassenverbandes, Armin Tank, halten die weiteren Wege für die Bevölkerung für gerechtfertigt, wenn damit die Qualität der Versorgung steigt und die Versorgung in der Fläche weiterhin funktioniert. Keine Lösung ist nach Ansicht von KVSH-Vorstandsvize Dr. rer. nat. Ralph Ennenbach die bloße Erhöhung der Zahl von Medizinstudienplätzen, um sowohl den ambulanten als auch den stationären Bereich mit mehr Augenärzten auszustatten. Er gab zu bedenken, dass der Ärztezahl voraussichtlich keine erhöhte Gesamtvergütung folgen wird: „Wir müssten den Kuchen an mehr Ärzte verteilen“, sagte Ennenbach. Zugleich verwies er auf Fachgruppen wie etwa Nervenärzte, bei denen ein deutlich größerer Bedarf herrscht. Tank argumentierte mit Mal traf sich die Verden Bedarfszahlen, die derzeit keinen einigung Norddeutscher Augenärzte bis- Mangel erkennen lassen. Rein rechnerisch ist der Norden gut versorgt. lang. Rund 350 TeilDie Augenärzte erwarten allerdings nehmer kamen am letzten Mai-Wochen- deutlich steigenden Bedarf. Wolfram ende zur Veranstalpräsentierte Zahlen aus dem jüngsten tung nach Bad SegeWeißbuch zur Situation der ophthalmoberg, die der dort tälogischen Versorgung in Deutschland, tige Augenarzt Dr. Bernhard Bambas or- wonach die Nachfrage nach augenärztganisert hatte. Erstlichen Leistungen in den kommenden mals war neben meJahren erheblich ansteigen wird. Grund dizinsichen Themen auch eine berufspoliti- ist u. a. die Alterung der Bevölkerung. Unterstützung, aber keine Lösung sieht sche Diskussionsrunde im Programm. Wolfram im technischen Fortschritt. dirk Schnack 66 Foto: BVA ie sieht die augenärztliche Versorgung in Deutschland im Jahr 2030 aus? Wie gelingt es, den ärztlichen Nachwuchs für die Augenheilkunde zu gewinnen? Dies waren Fragen, mit denen sich Augenärzte aus ganz Norddeutschland am Auftakttag ihrer Veranstaltung am 27. Mai auseinandersetzten. Deutlich wurde, dass der ambulante und stationäre Bereich zunehmend um den Nachwuchs konkurrieren. Der setzt, das zeigte die Podiumsdiskussion, inzwischen eine klare Priorität für die Anstellung. Dabei schneidet der ambulante Bereich oft besser ab als der stationäre. Insbesondere die in den Praxen nicht anfallenden Dienste am Wochenende sind hierbei ein deutliches Plus. Prof. Johann Roider, Vorsitzender der Vereinigung und Direktor der Kieler Klinik für Ophthalmologie, beobachtet seit einiger Zeit den Trend, dass junge Augenärzte in den ambulanten Bereich streben. Verstärkt worden sei die Entwicklung durch den Trend, sich in größeren Praxisverbünden anstellen zu lassen. Damit entfällt für die jungen Ärzte die Notwendigkeit, mit dem Abschied aus der Klinik zugleich wirtschaftliche Verantwortung für eine eigene Praxis übernehmen zu müssen. Die Entwicklung sorgt zwar dafür, dass junge Ärzte in die ambulante Versorgung gehen, zugleich verstärkt sich aber der Trend zu größeren Einheiten, wie dies auch in Schleswig-Holstein schon seit einigen Jahren zu beobachten ist. Augenärzte verwiesen in der Diskussion darauf, dass selbst die an der Übernahme eines Kassenarztsitzes interessierten Ärzte oft bei den von den großen Verbünden gebotenen Preisen nicht mithalten können. Der Trend zu größeren Einheiten wird nach Überzeugung von Prof. Bernd Bertram noch zunehmen. Der erste Vorsitzende des Berufsverbandes der Augenärzte Deutschlands (BVA) sieht den- G E S U N D H E I T S P O L I T I K // 2 3 AUS GA B E 6 | J U N I 2 0 1 6 PFLEGE Fotos: DI G emessen an ihrem Beitrag zur Gesundheitsversorgung der Bevölkerung ist das politische Gewicht der Gesundheits- und Krankenpflege nach Ansicht von Margaret Chan, Generaldirektorin der Weltgesundheitsorganisation WHO „nirgends“ angemessen. „Sie ist eine schlafende Riesin“, sagt Chan über die Pflege. In Deutschland hat die Berufsgruppe zumindest am Internationalen Tag der Pflege auf sich und ihre Arbeitsbedingungen aufmerksam gemacht. Rund 160.000 Stellen fehlen derzeit nach Angaben von Verbänden in der Pflege in Deutschland insgesamt. Folgen sind Arbeitsverdichtung, höhere Arbeitsbelastung und das Gefühl, dem eigenen und dem Anspruch der Pflegebedürftigen und ihrer Angehörigen nicht gerecht werden zu können. Auch in Schleswig-Holstein gab es an diesem Tag eine Reihe von Veranstaltungen zum Thema. Auf dem am gleichen Tag veranstalteten Landespflegekongress in Kiel etwa war von einem „Drahtseilakt“ im beruflichen Alltag die Rede – dieser erfordere ein ständiges Abwägen und Entscheiden, um unter den herrschenden Rahmenbedingungen arbeiten zu können, hieß es. SchleswigHolsteins Sozialministerin Kristin Alheit, unter deren Schirmherrschaft der Kongress stattfand, nannte Punkte, die nach ihrer Einschätzung schon zu einer Verbesserung der Rahmenbedingungen beigetragen haben: das Projekt zur Entbürokratisierung der Pflege, die Gründung der Pflegekammer als Selbstvertretung der Pflegenden und die Einführung der kostenlosen Ausbildung für Schüler der Altenpflege. Jutta Schümann, Organisatorin des Kongresses, hob auf die wichtige Rolle der Pflegekräfte im System ab. Damit diese ihren Auftrag erfüllen können, „sollten alle Pflegekräfte die Entwicklung der eigenen Widerstandsfähigkeit an die erste Stelle setzen und sich aktiv und machtvoll in die gesellschaftspolitischen Entwicklungen und Planungen einbringen“, sagte die frühere SPDLandtagsabgeordnete Schümann. Zugleich demonstrierten in Lübeck und Kiel einige hundert Pflegemitarbeiter für bessere Arbeitsbedingungen. Die Gewerkschaft ver.di hatte die Demonstrationen in diesen beiden Städten sowie in Schwerin und Rostock organisiert, weil nach ihrer Einschätzung die Situation in den Bundesländern SchleswigHolstein und Mecklenburg-Vorpommern „besonders prekär“ ist. Die Gewerkschaft mobilisierte insgesamt rund 1.000 Menschen, die meisten von ihnen gingen in Kiel auf die Straße. Auf den Kundgebungen zeigten sie symbolische Protest gegen Drahtseilakt Zahlreiche Aktionen zum Internationalen Tag der Pflege. Akteure kritisieren Spagat zwischen fachlichem Anspruch und wirtschaftlichem Druck. Gewerkschaft organisierte Demonstrationen. In Kiel demonstrierten am Tag der Pflege mehrere hundert Menschen für bessere Arbeitsbedingungen. Überstundenberge, um den nach ihrer Meinung dramatischen Personalmangel sichtbar zu machen. Laut ver.di wurden bundesweit 35,7 Millionen Überstunden in Krankenhäusern und Pflegeheimen angehäuft, dies entspreche 17.800 Vollzeitstellen in der Pflege. Für SchleswigHolstein nennt die Gewerkschaft rund eine Million Überstunden, was 600 Vollzeitstellen entspricht. Allein für das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein am Campus Lübeck nennt ver.di 22.000 Überstunden. Insgesamt fehlen in den Krankenhäusern und Pflegeheimen im Land laut ver.di aber 5.200 Vollzeitstellen. Zum Vergleich: Das Pflegeförderprogramm bringt rund 200 Stellen. Als „komplett unzureichend und an der Realität tausender Pflegekräfte im Norden vorbeigehend“ bezeichnete Steffen Kühhirt vom ver.di Landesbezirk Nord das Förderprogramm. Auf der Kieler Kundgebung wurde die Politik scharf angegriffen, weil sie nach Meinung von Wortführern „keine Antwort“ auf die aktuellen Probleme liefert und „neoliberalen Ideen“ zur Umsetzung verholfen habe. Auch die von Alheit angeführte Gründung der Pflegekammer wurde erneut angegriffen. Im Mittelpunkt der Kritik stand in Kiel aber die marktwirtschaftliche Orientierung des Gesundheitswesens. Diese habe u. a. dazu geführt, dass Konzerne heute Pflegeketten betreiben können, die mit ihren Einrichtungen Profit erwirtschaften und zugleich viele Pflegekräfte ohne Tarifvertrag beschäftigen. Statt die Pflege „dem Markt zu überlassen“, sollte sich die Politik um die Personalbemessung kümmern, hieß es. Die geforderten Personalbemessungsschlüssel sollen verhindern, dass die Zahl der zu Pflegenden je Pflegekraft weiter gesteigert wird. Die Bemessungsschlüssel müssten finanziert und die Einhaltung kontrolliert werden. Um den Zustand insgesamt zu verbessern, seien „Milliardeninvestitionen“ in die Pflege erforderlich. Diese wünschen sich die Organisatoren aber nicht von privater Seite, sondern aus Steuermitteln. „Den Markt zurückdrängen, mehr Solidarität“ – für diese Losung erhofft sich die Gewerkschaft ein stärkeres Engagement der Pflegekräfte selbst: „Wenn wir etwas verändern wollen, müssen wir auch selbst etwas tun. Die Bedingungen sind auch so, weil wir es zugelassen haben“, appellierten sie an die Pflegekräfte. Die informierten bei ihrer Protestveranstaltung auch zahlreiche Passanten in der Innenstadt. Zumindest am Tag der Pflege erhielten sie für ihre Forderungen auch Rückendeckung. dirk Schnack 2 4 // G E S U N D H E I T S P O L I T I K J U N I 2 0 1 6 | AUS GA B E 6 PRAXISMODELLE Ärzte setzen auf Kooperationen Anzahl der Ärzte in den jeweiligen Praxisformen Q1 2009 Q4 2014 Zu- und Abwanderung zur/von der Einzelpraxis zu/von anderen Praxisformen seit dem ersten Quartal 2009 bis zum vierten Quartal 2014. ZUWANDERUNG ZU EP ABWANDERUNG VON EP DIFFERENZ BAG + 126 -133 -7 MVZ + 13 - 48 -35 + 487 - 499 -12 außerhalb der KV D ie Zahlen sind eindeutig: Ärzte, die im ambulanten Bereich arbeiten oder sich für eine Tätigkeit in diesem Bereich interessieren, wählen immer häufiger die Alternative, bei der sie im Team mit mehreren Kollegen gemeinsam arbeiten können. Der klassische „Einzelkämpfer“ – besonders in ländlichen Regionen heute noch immer die tragende Säule der ambulanten Versorgung – wird in öffentlichen Diskussionsrunden von Akteuren aus der Gesundheitspolitik sogar schon als „Auslaufmodell“ bezeichnet. Ob diese Prognose zutrifft, lässt sich heute noch nicht abschätzen. Fest steht aber, dass die unbestreitbaren Vorteile der Einzelpraxis insbesondere die jüngeren Ärzte immer seltener überzeugen. Die jüngst von der Kassenärztlichen Vereinigung Schleswig-Holstein (KVSH) vorgelegten Zahlen über Einzelpraxen, Berufsausübungsgemeinschaften (BAG) und Medizinische Versorgunsgzentren (MVZ) unterstreichen diese Entwicklung. Per Saldo hat die Einzelpraxis mehr Ärzte an die beiden anderen Organisationsformen in der ambulanten Versorgung verloren als gewonnen, allerdings sind die Wanderungsbewegungen auch nicht so dramatisch, dass sich damit die Feststellung vom „Auslaufmodell“ schon belegen lässt. Aussagen junger Ärzte zeigen aber, dass diese Entwicklung weitergehen wird. Ein Beispiel: Das kommunale Ärztezentrum in Büsum arbeitet heute mit sieben Ärzten inklusive eines Weiterbildungsassistenten. Vier dieser Ärzte waren über Jahrzehnte im gleichen Haus in getrennten Einzelpraxen tätig und hatten neben der gemeinsam genutzten Immobilie kaum Berührungspunkte in ihrer täglichen praktischen Arbeit. Für ihre Kassenarztsitze und ihre Praxen fanden sich trotz umfangreicher Bemühungen und trotz ausreichender Patientenzahlen – die zu einer soliden wirtschaftlichen Grundlage führten – keine Interessenten, die sie in dieser Organisa- Grafik: Manfred Jaspers, KVSH Der Trend zur Zusammenarbeit in der ambulanten Medizin setzt sich fort. Immer mehr Ärzte interessieren sich für die Arbeit im Team. G E S U N D H E I T S P O L I T I K // 2 5 AUS GA B E 6 | J U N I 2 0 1 6 tionsform weiterführen wollten. Neben dem Standort an der Nordsee, den manche Ärzte als zu weit abgelegen von größeren Städten empfinden und dem Partner möglicherweise die Suche nach einer Beschäftigung erschweren könnte, wurden immer wieder zwei Punkte als Grund für das mangelnde Interesse genannt: Das wirtschaftliche Risiko als Praxisinhaber und die fehlende Möglichkeit der Teamarbeit. Wer diese Punkte als Nachteil empfindet, scheut die Übernahme einer Einzelpraxis. Offensichtlich traf dies für Büsum zu. In dieser Situation entschloss sich die Gemeinde Büsum wie berichtet zu einem Modell, das die Arztsitze auch rechtlich in einer Einrichtung zusammenführte. Damit ließ sich aus getrennten Praxen ein aus einer Hand geführtes Ärztezentrum entwickeln. Der mit dem Management dieser Einrichtung beauftragten Ärztegenossenschaft Nord eröffneten sich damit neue Möglichkeiten bei der Gewinnung neuer Ärzte. Weil der Kassenarztsitz nun beim Träger liegt, müssen junge Ärzte diese nicht vom Vorgänger erwerben und damit auch kein wirtschaftliches Risiko eingehen. Mindestens genauso entscheidend ist aber die Tatsache, dass der Praxisbetrieb in Büsum nun als Ganzes organisiert wird und die Ärzte und ihre Mitarbeiter sich regelmäßig abstimmen und austauschen können – das fördert nicht nur die Arbeitszufriedenheit, sondern entlastet auch etwa durch gegenseitige Vertretungsmöglichkeiten. Die beiden inzwischen zusätzlich gewonnenen Ärztinnen hatten bereits signalisiert, dass sie unter den früheren Umständen wohl nicht in Büsum eingestiegen wären. Dass auch erfahrene Ärzte in der Kooperation einen Gewinn sehen, zeigt die Tatsache, dass vier von ihnen auch ein Jahr nach der Umwandlung noch immer als Angestellte in dem Zentrum tätig sind. Klar ist aber auch: Büsum bleibt als kommunal getragenes Ärztezentrum ein Exot, Nachahmer für diese besondere Konstellation wird es nur in Einzelfällen geben. Der Trend zur ärztlichen Kooperation dagegen wird auf breiter Fläche zunehmen. Vor der Zusammenarbeit im Praxisteam und vor der Entscheidung für ein Kooperationsmodell nehmen viele Ärzte Rat von Kollegen an und lassen sich von deren Erfahrungen leiten. Diesen Gedanken greift auch das Trainee-Programm der KVSH für Ärzte in Weiterbildung zum Facharzt auf (Termin: siehe Kasten unten). Hier berichten Ärzte von ihren ganz persönlichen Erfahrungen in der Kooperation – inklusive Fehler und Hürden, die die jungen Kollegen vermeiden könnten. Sie erfahren, weshalb sie sich ausgerechnet für den ausgewählten Partner entschieden haben, in welcher Situation die Niederlassung sinnvoll war und vor allem, warum die jeweilige Kooperationsform für sie die richtige war. Denn zwischen einer Kooperation im Zweierteam an einem Standort und der Zusammenarbeit mit zehn oder mehr Kollegen an Standorten in ganz Schleswig-Holstein sind heute zahlreiche Varianten der Kooperation denkbar, rechtlich möglich und auch praktisch umsetzbar. Bevor dabei Fehler gemacht werden, soll das Traineeprogramm den Weiterbildungsassistenten Fallstricke deutlich machen und zeigen, welche Lösungen es dafür gibt. Zurück zur Ausgangsfrage nach der künftigen Struktur der ambulanten Versorgung: Die Aussagen, ob es künftig noch Einzelpraxen und Zentren mit Ärzteams nebeneinander geben wird, sind widersprüchlich. Ausschlaggebend wird am Ende sein, welche Rahmenbedingungen der Gesetzgeber schafft und welche Strukturen die besseren Bedingungen für die jetzt in Weiterbildung befindlichen Ärzte bieten. Dirk Schnack Foto: Privat A L L E KO O P ER AT I O NSMO DE L L E AN E I NE M TAG Junge Ärzte wollen im Team arbeiten – aber welche Kooperation in der ambulanten Versorgung ist die richtige? Mit dieser Frage beschäftigt sich das nächste Trainee-Programm der KV Schleswig-Holstein für Ärztinnen und Ärzte in Weiterbildung. Drei niedergelassene Ärzte aus Schleswig-Holstein werden den jungen Kollegen aus erster Hand berichten, warum sie sich für welche Praxisform entschieden und welche Erfahrungen sie damit gesammelt haben. Die Vielfalt der Kooperationsmöglichkeiten und und ihre Vor- und Nachteile wird der Geschäftsführer der Ärztegenossenschaft Nord, Thomas Rampoldt, schildern. Für die Teilnahme erhalten Ärzte sieben Fortbildungspunkte. Die wichtigsten Daten des kostenfreien Programms: Freitag, 8. Juli 2016, von 10 bis 15 Uhr, in der Akademie für medizinische Fort- und Weiterbildung (Esmarchstraße 4, 23795 Bad Segeberg) Anmeldung per E-Mail: [email protected] Wie immer wird ausreichend Zeit zur Verfügung stehen, um mit den Referentinnen und Referenten ins Gespräch zu kommen und Fragen zu stellen. Ärztinnen und Ärzte in Weiterbildung aller Fachrichtungen sind herzlich willkommen, für Verpflegung ist gesorgt. INTERVIEW „Zusammenarbeit hat Priorität“ Bianca Hartz von der Niederlassungsberatung der KVSH: Junge Ärzte interessieren sich besonders für Kooperationen. SHÄ: Warum beschäftigt sich die KVSH im Trainee-Programm für Ärzte in Weiterbildung mit dem Thema Kooperationen? Bianca Hartz: Auf den bisherigen Veranstaltungen des Traineeprogramms ist immer wieder deutlich geworden, dass viele junge Ärzte dieses Thema beschäftigt. Die Möglichkeiten der Zusammenarbeit haben sich ja auch enorm erweitert. Es gibt unterschiedliche Varianten im Team zu arbeiten und sich in der ambulanten Versorgung einzubringen. Diese Möglichkeit wollen wir am 8. Juli darstellen und den jungen Ärzten die jeweiligen Vor- und Nachteile aufzeigen. Die beliebteste Praxisform in Schleswig-Holstein ist aber immer noch die Einzelpraxis... Hartz: Vielleicht nicht die beliebteste Praxisform, aber momentan noch die häufigste. Allerdings ist ein Trend zur Kooperation und Konzentration zu beobachten. Einzelpraxen werden häufig als Zweigpraxis einer größeren BAG oder eines MVZ fortgeführt, d. h. mit angestellten Ärzten. Insbesondere auf dem Land haben die bisherigen Praxisinhaber zuvor oft ergebnislos einen Nachfolger gesucht. Für die Anstellung finden sich dann eher Ärzte, so dass allein deswegen davon auszugehen ist, dass viele junge Ärzte zumindest für den Einstieg in die ambulante Versorgung eine Anstellung bevorzugen. Es gibt allerdings auch Ärzte, die sich gezielt in Einzelpraxis niederlassen wollen, weil sie aus Krankenhausstrukturen quasi flüchten und endlich selbstbestimmt arbeiten wollen. Woran machen Sie den Trend zur Kooperation fest? Hartz: An den Zahlen, die uns vorliegen, und an den Gesprächen mit den Ärzten, die sich für eine Tätigkeit in der Niederlassung interessieren. Aus unseren Terminen in der Niederlassungsberatung wissen wir, dass die Zusammenarbeit mit anderen Ärzten heute Priorität hat. Wir merken auch, dass vielen die Bedeutung, die der Schritt in die Kooperation hat, bewusst ist und die Partner sehr sorgfältig ausgesucht werden. Da gibt es aber jede Menge Stolpersteine. Ein netter Kollege muss ja nicht zwangsläufig ein guter Praxispartner sein... Hartz: Das war schon immer so und führt immer wieder dazu, dass sich BAGs auflösen bzw. neu zusammen setzen. Da kann durch vertragliche Regelungen vorgesorgt werden. Wichtig ist, sich vorab gut zu informieren und nichts hilft besser als der Austausch mit Kollegen. Deshalb haben wir im Traineeprogramm Möglichkeiten dafür geschaffen. Auch für diese Veranstaltung konnten wir wieder Vertragsärzte gewinnen, die über ihre Erfahrungen berichten werden: Dr. Bernhard Bambas wird erzählen, wie er schon seit Jahrzehnten gemeinsam mit seiner Ehefrau eine Augenarztpraxis führt. Dr. Julia Holle ist erst seit diesem Jahr niedergelassen und kann ganz frische Erfahrungen aus den ersten Monaten mit ihrem früheren Klinikkollegen beisteuern und Dr. Christian Büll hat an der Etablierung und am stetigen Ausbau des ortsübergreifenden Orthopädie-Verbundes MedBaltic entscheidenden Anteil gehabt – das sind Erfahrungen, die für die jungen Ärzte sehr wertvoll sind. Interview: Dirk Schnack 2 6 // I M N O R D E N J U N I 2 0 1 6 | AUS GA B E 6 FLÜCHTLINGE Helfer im Einsatz Foto: UKSH Freiwilligenteam des UKSH untersucht 10.000. Flüchtling in Neumünster. I M N O R D E N // 2 7 AUS GA B E 6 | J U N I 2 0 1 6 A nfang Mai hatte das Freiwilligenteam des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH) 10.000 Flüchtlinge in der zentralen Erstaufnahmeeinrichtung Neumünster untersucht. Das Team besteht aus über 60 Ärzten, Pflegekräften, Dolmetschern, Verwaltungsmitarbeitern und Schülerinnen der UKSH-Akademie. Hinzu kommen noch einmal mehr als 2.000 untersuchte Menschen während der inzwischen beendeten Einsätze des Teams in den Einrichtungen in Albersdorf und Rendsburg. Unter Koordination von PD Dr. JanThorsten Gräsner, Direktor des campusübergreifenden Instituts für Rettungs- und Notfallmedizin (IRUN), hatte das UKSH Mitte vergangenen Jahres seine Hilfe bei der verpflichtenden Erstuntersuchung von Zuwanderern angeboten und in den Erstaufnahmeeinrichtungen in Albersdorf, Rendsburg und Neumünster eine Infrastruktur zur ärztlichen Untersuchung und Versorgung geschaffen. Leiter des Bereichs Flüchtlingshilfe im IRUN ist Oberarzt Dr. Daniel Bläser. Er beobachtet auch Monate nach dem Start noch „ungebrochenes Engagement“ unter den freiwilligen Helfern. Eine „gute Erfahrung“ nennt er auch die Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern der in Neumünster eingesetzten Kräfte des Deutschen Roten Kreuzes, mit den umliegenden Krankenhäusern und Praxen, den Behörden und den zahlreichen ehrenamtlichen Helfern. Derzeit untersuchen und versorgen die Mitarbeiter in Neumünster rund 30 Personen pro Tag. „Wir sind aber in der Lage, unsere Kapazitäten bei Bedarf kurzfristig wieder zu erhöhen“, sagt Bläser. Die körperliche Untersuchung ist nach dem Asylverfahrensgesetz für neu ankommende Flüchtlinge vorgeschrieben und Teil der Erstaufnahmeregistrierung. Dazu führt das ärztliche und pflegerische Freiwilligenteam mit der Unterstützung von Dolmetschern zunächst ein mündliches Anamnesegespräch. Anschließend erfolgt eine standardisierte körperliche Untersuchung mit dem Fokus auf chronische und akute Erkrankungen sowie Infektionskrankheiten. Teil der Untersuchung ist u. a. eine Überprüfung des Impfstatus und bei Bedarf eine Impfung nach den Empfehlungen der STIKO. Nach den gesetzlichen Vorgaben wird zudem bei allen Flüchtlingen ab 16 Jahre eine Röntgen-Thorax-Untersuchung durchgeführt, wodurch sich z. B. Tuberkuloseerkrankungen ausschließen lassen. Hierzu war es notwendig, zwei Röntgencontainer in der Erstaufnahmeeinrichtung in Neumünster aufzustellen, die von der Klinik für Radiologie und Neuroradiologie des Kieler UKSH teleradiologisch betrieben werden. Die vor Ort angefertigten Bilder werden über eine Datenleitung in die Klinik gesendet und dort von den Klinikärzten befundet. Die Diagnosen werden anschließend an die Ärzte in der Erstaufnahmeeinrichtung zurückgeschickt. Zu Spitzenzeiten wurden auf diesem Weg bis zu 400 Diagnosen pro Tag erstellt, derzeit werden rund 20 bis 30 Untersuchungen durchgeführt. UKSH-Vorstandschef Prof. Jens Scholz sieht in der Hilfs- und Einsatzbereitschaft seiner Mitarbeiter ein „beeindruckendes Zeichen der Weltoffenheit unseres UKSH“. Scholz kündigte an, „ jede Anstrengung“ zu unternehmen, „um eine menschenwürdige medizinische Versorgung für alle, die nach Schleswig-Holstein kommen, auch weiterhin sicherzustellen“. Neben solchen Meldungen über erfolgreiche Modelle zur Flüchtlingsversorgung gab es in jüngster Zeit aber auch Kritik. So berichtete etwa der Arbeitskreis „Ärzte und Juristen“ in der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) vor Kurzem in Würzburg, dass das medizinische Personal derzeit mehr leistet, als es das deutsche Gesundheitssystem von Rechts wegen vorsieht und vergütet. „Derzeit existiert viel anekdotische Erfahrung, aber wenig systematische Information; der Föderalismus ist dabei ein großes Problem“, sagte in diesem Rahmen die Leiterin des Gesundheitsamtes der Stadt Köln, Anne Bunte. Nach ihren Angaben sind rund 70 Prozent der dort inzwischen über 12.000 untersuchten Flüchtlinge gesund. „Das Bild nach der Erstaufnahme ist sehr bunt – einige Menschen sehen aus wie Touristen, anderen sind die Strapazen einer beschwerlichen Flucht deutlich anzusehen“, sagte sie. Zwar hätten die Fallzahlen an Tuberkulose, Hepatitis B und C mit dem Flüchtlingsstrom zugenommen, eine weitere Verbreitung hält sie aber für vermeidbar. Dr. Amand Führer von der Universität Halle bezeichnete die aktuelle Situation als „Stresstest für unser Gesundheitswesen“. Oft schicken Praxen und Kliniken die Patienten nach Wahrnehmung der Experten auf „Irrwege durch die Institutionen, weil Strukturen fehlen, zumal eine Diagnose nicht immer auch zur notwendigen Therapie führt“, wie es in Würzburg hieß. „Das ist ethisch durchaus fragwürdig“, sagte Bunte. An den Schnittstellen gingen zudem viele Informationen verloren. Prof. Winfried Kluth aus Halle sprach sich auf der Tagung für einen Negativkatalog aus, um den Leistungsanspruch in der Gesundheitsversorgung für Flüchtlinge transparenter zu machen. Dies sei einfacher zu handhaben als eine umfangreiche Liste mit erlaubten Leistungen. (PM/RED) KURZ NOTIERT Zehn Jahre Hilfe für PflegeNotTelefon Seit zehn Jahren ermöglicht die Stiftung Pflegebrücke die persönliche Beratung am PflegeNotTelefon Schleswig-Holstein rund um die Uhr. Zum Jubiläum bedankte sich auch Landessozialministerin Kristin Alheit für das nach ihrer Wahrnehmung „bemerkenswerte Engagement“ der Stiftung, die damit eine Beratung auch außerhalb der Bürozeiten von Einrichtungen wie etwa den Pflegestützpunkten ermöglicht. Das PflegeNotTelefon bietet schon seit 1999 unter der landesweiten Telefonnummer 01802 494847 Beratung, Begleitung, Hilfe und Vermittlung zu allen Fragen der Pflege an und arbeitet dabei eng mit den regionalen Pflegestützpunkten und dem Sozialverband Deutschland zusammen. Unter der Projektleitung der Arbeiterwohlfahrt (AWO) Schleswig-Holstein wird es von einem großen Kreis von Verbänden und Initiativen aus Schleswig-Holstein getragen und vom Sozialministerium finanziell gefördert. (PM/RED) Lymphnetzwerk Lübeck lädt ein Das neu etablierte Lymphnetzwerk Lübeck lädt Ärzte aller Fachrichtungen zu einer Fortbildungsveranstaltung in die Media Docks in der Hansestadt ein. Am 14. September steht die Veranstaltung unter dem Titel „Effiziente Ödemtherapie für mehr Lebensqualität“. Im zweistündigen Programm (16 bis 18 Uhr) geht es um medizinische und rechtliche Fragen, aber auch um praktische Aspekte bei der interdisziplinären Zusammenarbeit. Außerdem ist das Netzwerk offen für weitere Ärzte, um die Betreuung Ödemkranker auf eine breitere Basis stellen zu können. Das Netzwerk hat sich wie berichtet 2015 gegründet. Ärzte, Physiotherapiepraxen und Sanitätshäuser kooperieren in dem Netz. (PM/RED) Patienten zufrieden mit Wartezeit Die Wartezeiten auf einen Arzttermin stellen die Versicherten in Norddeutschland zufrieden. Dies ergab eine Umfrage im Auftrag der Techniker Krankenkasse (TK), die rund einen Monat nach dem Start der Terminservicestellen bei den Kassenärztlichen Vereinigungen durchgeführt wurde. 84 Prozent der Teilnehmer äußerte sich zufrieden, jeder dritte sogar vollkommen zufrieden. TK-Landeschef Dr. jur. Johann Brunkhorst interpretiert die Zahlen so: „Für den Einzelnen hat sich durch die Einführung der Terminservicestellen offenbar nicht viel geändert. Bei der letzten Befragung vor zwei Jahren hatten sich die Patienten fast genauso geäußert.“ Die TK bietet seit über sechs Jahren einen eigenen Terminservice an. Hier ist das Anrufvolumen seit Jahresbeginn um zehn Prozent gestiegen. 1.700 Schleswig-Holsteiner nutzten diesen Service in 2015. (PM/RED) Sportärztebund SH schreibt Preis aus „Unser Doc im Norden“ soll für besonderes Engagement und Verdienste bei der medizinisch-therapeutischen Betreuung im Vereinssport, Herzsportgruppen, Jugendmannschaften etc. verliehen werden. Vorschläge werden von jedem Vereinsmitglied eines Sportvereins in Schleswig-Holstein mit Unterstützung des jeweiligen Vereinsvorstandes entgegengenommen. Der Vorschlag sollte neben aussagekräftigen Unterlagen zur Beurteilung auch genaue Kontaktdaten enthalten. Die Preisverleihung des ersten bis dritten Preises erfolgt am 28. September 2016 im Rahmen eines sportmedizinischen Symposiums an der Christian-Albrechts-Universität Kiel. Vorschläge bis 31. Juli an: Geschäftsstelle Sportärztebund Schleswig-Holstein, Olshausenstr. 40, 24098 Kiel, Frau Schümann, Tel.: 0431/8803775, [email protected] (PM/RED) 2 8 // I M N O R D E N Reservist: Neue Herausforderung Ein guter Freund von mir sagte einmal, dass das Leben eine Reise sei, kein Ziel. Diese Aussage würde ich jederzeit unterschreiben. Herausforderungen sind für mich die Quintessenz des Lebens, unabdingbar wie das Salz in der Suppe. Eines Tages unterhielt ich mich mit einem Kollegen, der gerade von einer Wehrübung heimgekehrt war. Was er mir erzählte, faszinierte mich. Das wollte ich auch mal ausprobieren. Der Kontakt zur Bundeswehr ist schnell hergestellt – über die Webseite der Bundeswehr, die Karrierecenter oder auch einen Truppenteil, der einem interessant erscheint, kann man sich mit allen wichtigen Informationen versorgen. Es folgt eine Musterung und – bei entsprechender Eignung – die Einstellung mit Beorderung auf einem Dienstposten. In meinem Fall absolvierte ich anschließend Wehrübungen in einem Sanitätsversorgungszentrum sowie Einführungslehrgänge in der Sanitätsakademie der Bundeswehr. Dadurch wurde das notwendige Wissen vermittelt, um die Unterschiede zwischen zivilem und militärischem Gesundheitssektor zu begreifen und in die Funktion als Vorgesetzter und Sanitätsstabsoffizier hineinzuwachsen. Es mag für die Motivation eines Interessenten vielleicht wenig verlockend klingen, die Dienstkleidung von „Arztweiß“ in Flecktarn-Oliv zu wechseln und die Arbeitsstätte von der eigenen Praxis in ein Sanitätsrevier; dieser Werdegang ist aber erforderlich, damit sich die Bundeswehr ein Bild vom Reservisten und dessen Verwendbarkeit machen kann. Und bereits an dieser Stelle sei bemerkt: Ohne jede Diskussion ist der Reservistendienst in den Streitkräften spannend, abwechslungsreich ERFAHRUNGSBERICHT Hausarzt der Soldaten Oberfeldarzt d.R. Dr. Reimar Vogt ist niedergelassener Facharzt für Allgemeinmedizin in Dithmarschen. In einer persönlichen Darstellung spricht er über seine Erfahrungen und Beweggründe, sich als Reservist in den Sanitätsdienst der Bundeswehr einzubringen. und vielseitig! Unterschiede zum zivilen Hausarzt Mich begeisterte von Anfang an die Verwendung als Truppenarzt. Truppenärzte sind die Hausärzte der Soldaten. Truppenärzte werden folglich überall dort gebraucht, wo es Soldaten gibt. Sie versorgen die Soldaten als primäre Ansprechpartner für alle gesundheitlichen Belange. Ein paar Unterschiede gibt es im Vergleich zum zivilen Gesundheitssektor: Eine freie Arztwahl hat der Soldat nur in sehr begrenztem Maß. Die Soldaten sind überwiegend jung, das Spektrum der Rentner gibt es naturgemäß beim Bund nicht. Chronische Krankheiten, die folglich in der zivilen Hausarztpraxis das Gros der Behandlungsanlässe darstellen, wie Diabetes, Organinsuffizienzen usw. sind selten anzutreffen. Deutlich häufiger wird man mit Verletzungen konfrontiert. Für den Niedergelassenen ungewohnt ist das Dispensierrecht des Truppenarztes, d. h. der Soldat erhält direkt nach der Untersuchung die im Sprechzimmer gelagerten Medikamente. Nicht nur rezeptpflichtige Arzneimit- Dr. Reimar Vogt vor Scapa Flow. Neben seiner Praxistätigkeit arbeitet Vogt auch als Notarzt im Rettungsdienst, als Bereitschaftsarzt in einem Krankenhaus sowie als Notdienstkoordinator im ambulanten Notdienst. tel, sondern auch die sog. OTC-Medikation, für die der Zivilpatient vollständig selbst aufkommen muss, werden kostenfrei zur Verfügung gestellt; in den Auslandseinsätzen betrifft dies auch Körperschutzmittel wie Sonnencremes. Es gibt keine Budgets, die eingehalten bzw. restriktiv überwacht werden und ebenso wenig den im Vertragsarztwesen ungeliebten Heilmittelkatalog, der unabhängig vom Einzelfall vorschreibt, wie viele Physiotherapie-Anwendungen bei welcher Indikation statthaft sind. Ungewohnte Papier-Patientenkartei Die in der Bundeswehr „G-Karte“ (Gesundheitskarte) genannten Krankenkarteien sind noch papiergebunden; wer nach Jahren der Arbeit mit digitalen Patientenkarteien wieder mal zeitaufwendig eine Krankenakte nach einem bestimmten Befund durchforstet, erinnert sich, wieso die Migration zur papierlosen Praxis – allen Computerpannen zum Trotz – eine sinnvolle Investition ist. Ansonsten sind die Sanitätszentren jedoch auf einem hohen Niveau ausgerüstet. Die Ausstattung ist vorbildlich Fotos: Dr. reimar Vogt W ieso sollte sich ein niedergelassener Arzt dazu bereit erklären, für die Bundeswehr als Reservist im Sanitätsdienst tätig zu werden? Ein Mangel an Arbeit in der Praxis? Wohl kaum! Ein Hang zu Uniformen und Preußentum? Völlig verkehrt … und wer dies als Triebfeder hat, wird bitter enttäuscht sein. Was dann? Nun, es mag für jeden Einzelnen ganz unterschiedliche Gründe geben, und sicherlich wäre schon der Versuch einer Definition ebenso anmaßend wie es falsch wäre, ein einzelnes Motiv zu benennen. Dieser Artikel hat auch nicht den Anspruch, sämtliche Vor- und Nachteile einer allgemeinmedizinischen Zivilkarriere denen einer wehrmedizinischen Laufbahn gegenüberzustellen. Ich kann jedoch aus meiner Sichtweise eines niedergelassenen Arztes und zugleich Reservisten darstellen, was mich gereizt hat, meine Fähigkeiten der Bundeswehr zur Verfügung zu stellen. J U N I 2 0 1 6 | AUS GA B E 6 I M N O R D E N // 2 9 AUS GA B E 6 | J U N I 2 0 1 6 und stets in einem einwandfrei funktionierenden Zustand: EKG, Ergometrie, Sonografie, Lungenfunktion, Hörund Sehtests, Labor, chirurgisches Instrumentarium und Wundversorgungsraum machen gemeinsam mit dem Personalstamm, der das Equipment betreut, die Arbeit zur Freude. Die Dienstzeiten als Truppenarzt entsprechen nicht ganz denen im Zivilbereich: Bundeswehr-typisch beginnt der Tag sehr früh mit einer Neukrankensprechstunde. Ist die abgearbeitet, liegen zumeist sehr viele Begutachtungen an, mit denen die Soldaten auf ihre Verwendungsfähigkeit hinsichtlich Auslandseinsätzen, Fahrtauglichkeit, Dienstfähigkeit etc. untersucht werden. Nach Dienstschluss kann noch ein Bereitschaftsdienst, der sogenannte AvD (Arzt vom Dienst) anfallen; dies entspricht dem organisierten Notdienst im Das Schifflazarett einer Fregatte. niedergelassenen Bereich. Bei Alleinstellungsmerkmal z. B. als Schiffsarzt oder als Arzt eines Kontingentes im AusHummel ist’s egal … sie fliegt trotzdem! landsdienst hat man auch schon mal unAn der Gesundheitsversorgung der unterbrochen Bereitschaftsdienst. Soldaten wird jedoch nicht gespart. Ungeachtet der Pressemeldungen von fehKeine Vorkenntnisse erforderlich lendem oder defektem Material für die Vorkenntnisse in Sachen BundesTruppe ist der Sanitätsdienst von Einspawehr – zum Beispiel in Form eines abrungen deutlich weniger betroffen. Für solvierten Grundwehrdienstes – sind die gesundheitliche Versorgung seiner von Nutzen, aber keine Bedingung; auch Soldaten leistet sich der Bund jedes Jahr Ungediente und selbst frühere Kriegsalle erforderlichen Ausgaben. Dazu gedienstverweigerer können sich als Reserhört auch die Rückführung von im Ausvisten im Sanitätsdienst einbringen. Wer land verletzten oder traumatisierten so wie ich direkt nach dem Abitur seinen Truppenangehörigen, die perfekt organiGrundwehrdienst in den 80ern geleissiert ist. Nach Anruf bei der rund um die tet hat, erkennt die heutige Bundeswehr Uhr mit qualifiziertem Personal besetzkaum noch wieder. Heute ist die Bundesten Verwundetenleitstelle der Bundeswehr keine Wehrpflichtigen-, sondern wehr (PECC = Patient Evacuation Cooreine Freiwilligenarmee. Ihr Auftrag ist dination Center) wird z. B. unverzüglich auch nicht mehr die Landesverteidigung, eine fliegende Intensivstation (MedEsondern die Erfüllung von Aufträgen. In vac-Airbus) in Marsch gesetzt. In diesen einer globalen (Wirtschafts-)Welt steht Flugzeugen können neben einer größedie Bundeswehr an der Seite der NATOren Anzahl leicht und mittelschwer verVerbündeten in Auslandseinsätzen, um wundeter Soldaten auch bis zu sechs sicherheitspolitische Interessen zu wahSchwerverletzte in sogenannten PTEs ren oder eben auch wirtschaftliche. Die (Patienten-Transporteinheiten) behanBundeswehr ist ihren heutigen Aufträdelt werden. Staunend steht man vor diegen entsprechend spezifischer geworden, sen PTEs, die das Herz eines jeden Notsie agiert professionell und ist vor allem arztes höher schlagen lassen: Als primägut organisiert. rer Respirator ist zum Beispiel eine EVIGeblieben ist die Mangelverwaltung: TA-4 installiert, als Redundanz ein OxyEs fehlt der Bundeswehr an Geld. Jahrelog-3000. lang wurde sie geschrumpft und nicht Fachlich unabhängig den Erfordernissen entsprechend ausgestattet. Beispiele für verfehlte SparpoliInsgesamt kann man feststellen, dass tik kennen wir alle zur Genüge, z. B. die man als Truppenarzt zwar kaum auf Verhältnisse bei der Polizei oder beim die Gestaltung des Arbeitsalltages EinStraßenbau. Dass die Truppe trotzdem fluss nehmen kann, andererseits aber die funktioniert, ist dem Improvisationsverfachliche Unabhängigkeit ein wesentmögen vieler Soldaten in verantwortlilicher Pluspunkt ist: Man ist als TrupSämtliche Informatichen Positionen zu verdanken. Passend penarzt nur seinem ärztlichen Gewisonen zum Sanitätsbeschrieben wird dies mit dem bei der dienst in der Bunsen verpflichtet, behandelt nach aktueldeswehr sind auf Bundeswehr oft rekapitulierten Gleichlen Leitlinien und ohne Furcht vor Reder Homepage unnis von der Hummel, die aus Sichtweise gressen. Der Anspruch der Bundeswehr ter www.sanitaetsder Aerodynamik gar nicht fliegen kön- dienst-bundeswehr. ist mustergültig und selbst innerhalb ne: Bei durchschnittlich 1,2 Gramm Ge- de/portal/a/sanitaets- der NATO-Staaten einzigartig: Erkrankdienst zu finden. wicht und nur 0,7 cm² Flügelfläche ist te oder verletzte Soldaten sollen das gleidies technisch gar nicht möglich. Der che Behandlungsergebnis erreichen, das Info eine qualifizierte Therapie in der Heimat bringen würde. Vertrauensvolles Miteinander auf Augenhöhe Bei entsprechender Eignung kann man als Reservist nicht nur im Einsatz, im Urlaub oder auf Weiterbildung befindliche Bundeswehrärzte an ihren Heimatstandorten ersetzen, sondern eben auch selbst im Auslandsdienst Verwendung finden. Das alles macht die Reservistenarbeit nicht nur interessant, sondern einzigartig. Diese Aspekte erklären aber nur zum Teil die hohe Dienstzufriedenheit und das angenehme Arbeitsklima als Reservist, das ich erleben durfte; ein weiterer, sehr wesentlicher Teil stellt die gelebte Kameradschaft dar. Egal, ob ich als Truppenarzt in Deutschland arbeitete oder für die gesundheitlichen Belange der Flugabwehrraketen-Truppe beim scharfen Schuss auf Kreta verantwortlich war, als Schiffsarzt auf dem Transit zum Einsatz am Horn von Afrika (ATALANTA) Soldaten versorgte, als Notarzt im Rettungshubschrauber agierte oder als Sanitätsstaffelchef eines Luftwaffen-Einsatzgeschwaders die Sanitätskräfte leitete, begegnete mir stets ein vertrauensvolles Miteinander auf Augenhöhe. Die Truppe macht keinen Unterschied zwischen Bundeswehrärzten und Reservisten; die Truppe leistet und honoriert ihrerseits Leistungen. Vielleicht fühlt sich eine Leserin oder ein Leser dieses Artikels – so wie ich vor einigen Jahren – angesprochen, sich ebenfalls als Reservist in den Sanitätsdienst einzubringen. Herzlich willkommen … es erwarten Sie viele Herausforderungen. Ich habe meine Entscheidung nie bedauert, sondern die Erfahrungen und Erlebnisse während meiner Reservistendienste als Bereicherung empfunden. Dr. Reimar Vogt, Pahlen 3 0 // I M N O R D E N J U N I 2 0 1 6 | AUS GA B E 6 SPRACHE Mangelhafte Artikulation. Gut artikulieren heißt deutlich zu sprechen. Wird nicht gut artikuliert und damit undeutlich gesprochen, können einzelne Worte oder Satzteile nicht verstanden werden. Besonders häufig ist eine unzureichende Artikulation beim schnellen Sprechen. Damit kann das schnell gesprochene Wort noch schwerer verstanden werden. Hintergrundmusik. Seit einiger Zeit ist es im Fernsehen üblich, Handlungen und auch das Sprechen mit HinImmer weniger Menschen verstehen, was in den Medien tergrundmusik zu unterlegen. Oft ist gesagt wird. Nicht nur ältere Menschen haben Probleme. die Hintergrundmusik so laut, dass es schwer ist, den Text zu verstehen. Simultanübersetzungen. Im Ferner Autor ist Arzt und einer der on und Unterhaltung besonders auf das sehen ist bei Simultanübersetzungen oft führenden wissenschaftlichen PoFernsehen angewiesen ist. Es ist dies aber der Originalton so laut und die Überlitikberater im Gesundheitswesen. auch eine Altersgruppe, die Mühe hasetzung so leise, dass sie kaum zu versteEr hat diese Zeilen im Alter von ben kann, das, was akustisch verstanden hen ist. 93 Jahren geschrieben. 1981 endewird, auch inhaltlich zu begreifen. HörDurcheinanderreden. Besonders in te sein Berufsleben im Alter von geräte sind eine wesentliche Hilfe, doch Talkshows sprechen oft zwei oder auch 60 Jahren, die letzten zehn Jahkann ein Hörgerät das natürliche Hören mehrere Teilnehmer zur gleichen Zeit. re als Staatssekretär im Sozialministerinicht vollständig ersetzen. Es wird geModeratoren mögen dies als Ausdruck um Schleswig-Holstein. 1974, noch wähschätzt, dass es in Deutschland drei Mil- einer lebendigen Diskussion bezeichnen. rend seiner Berufstätigkeit, gründete er lionen Hörgeräteträger gibt. Der Bedarf Der Nachteil: Kaum einer der Sprecher das später nach ihm benannte wissenist größer. Offenbar ist die Bereitschaft, wird verstanden. schaftliche Institut für Gesundheits-Syseine Brille zu tragen groß, ein Hörgerät Stimmenakzeptanz. Elemente der temforschung Kiel, das er bis zu seinem zu tragen eher gering. Im Verständnis späteren Sprechweise können angebo90. Lebensjahr leitete. Bis dahin hat der des gesprochenen Wortes eingeschränkt ren sein. Die Art zu sprechen wird dann Autor Radio und Fernsehen eher sporasind auch Immigranten mit Deutsch als aber weitgehend vom sozialen Umfeld disch genutzt. Das änderte sich mit dem zweiter Sprache. geprägt und kann geschult werden. Es Ausscheiden aus der Institutstätigkeit. Fest steht: Ein hoher Anteil unsegibt sympathische und weniger sympaDabei wurden ihm Defizite in Radio rer Bevölkerung hat inzwischen Schwie- thische, gut und weniger gut verständliund Fernsehen deutlich. Thema ist aber rigkeiten, das gesprochene Wort in Rache und disziplinierte und weniger diszinicht der Inhalt von Sendungen, Thema dio und Fernsehen zu verstehen, Inhalplinierte Stimmen. ist ausschließlich die Möglichkeit zu verte aufzunehmen und Zusammenhänge Positive Beispiele stehen, was gesprochen wird. zu begreifen. Dies führt dazu, dass Vieles nicht verstanden wird und ein TheAls positive Beispiele sind gestandeSituationsanalyse ma deshalb in der Bevölkerung nicht auf ne Nachrichtensprecher und NachrichDer Auftrag von Radio und Fernsedie erhoffte und ihm zustehende Resotensprecherinnen zu nennen, die durchhen kann in vereinfachter Form mit Innanz stößt. gehend gut verstanden werden. Das formation und Unterhaltung beschrieGleiche trifft in der Regel für SportreFehlerhaftes Sprechen und ben werden. Um dies zu erreichen, muss portagen und Berichte von Journalissystemische Fehler verstanden werden, was gesendet wird. ten über Ereignisse vor Ort zu, aber eben Wesentlich ist dabei die Sprache und daWas in Radio und Fernsehen geauch nur in der Regel. Synchronisierte mit das Sprechen. Jeder, der in Radio sagt wird, kann vielfach schon akustisch Filme sind meist gut zu verstehen. Das und Fernsehen spricht, will verstanden nicht verstanden und damit auch inhalt- gleiche trifft auf Hörbücher zu, die von werden, und dies in allen Sendungen, lich nicht aufgenommen werden. Worgeschulten Sprechern oder Sprecherinvon Nachrichten über Berichterstattunum geht es, was wird falsch gemacht? nen vorgelesen werden und deren Texte gen bis hin zu Interviews und SpielfilZu schnelles Sprechen. Die wohl gut zu verstehen sind. men. Dabei geht es nicht nur um profeshäufigste Form einer Sprechweise, die Schlussbemerkung sionelle Sprecher, betroffen ist jeder, der dazu führt, dass nur unzureichend verin Radio und Fernsehen spricht, Politistanden wird, ist zu schnelles Sprechen. Verstehen, was in Radio und Fernseker, Verbandsvertreter, Wissenschaftler Besonders gegen Ende eines Satzes wer- hen gesagt wird, ist für jeden in unserer oder ein befragter Bürger. Sie alle spreden Silben oder ganze Worte verschluckt. Gesellschaft von Bedeutung. In Radio chen, um verstanden zu werden. Auch kleine Pausen zwischen Sätzen und Fernsehen so zu sprechen, dass dies Wer ist das Publikum? Grundsätzoder unterschiedlichen Aussagen fehlen. auch verstanden wird, betrifft jeden, der lich jeder in der Bevölkerung, der hören Die Ursache für Schwierigkeiten, Inhal- in Radio und Fernsehen spricht. Nicht und der die deutsche Sprache verstehen te beim zu schnellen Sprechen zu verste- oder nur unzureichend zu verstehen ist kann. Dies sind zunächst diejenigen, die Menschen in Schleshen, liegt oft darin, dass sich der Zuhörer jedoch weit verbreitet. Erforderlich ist über ein normales Hörvermögen verund besonders der ältere Zuhörer in ers- eine Kampagne, die jeden erreicht, der wig-Holsein waren Ende 2015 wefügen. Über alle Altersgruppen hinweg ter Linie darauf konzentriert, das gespro- in Radio und Fernsehen spricht. Erforgen Taubheit oder gibt es jedoch eingeschränktes Hörverchene Wort akustisch zu verstehen. Bederlich ist aber auch, das Problembemögen und Schwerhörigkeit. Davon be- Schwerhörigkeit vor dann auch inhaltliche Aussagen ver- wusstsein dafür in der Gesellschaft dauschwerbehindert. 62 troffen ist besonders die ältere Generastanden werden, ist der Sprecher bereits erhaft aufrechtzuerhalten. Prozent von ihnen tion, die unverändert am gesellschaftweiter. Nach einiger Zeit folgt, was folProf. Fritz Beske, MPH waren noch keine 65 Jahre alt. lichen Leben teilnehmen soll und teilgen muss: Es wird abgeschaltet, zuminRehbenitzwinkel 29 nehmen möchte und die für Informatidest gedanklich abgeschaltet. 24106 Kiel Zu undeutlich und zu schnell D 8.528 I M N O R D E N // 3 1 AUS GA B E 6 | J U N I 2 0 1 6 E Prof. Eberhard Schwinger ETHIK Hilfe im Grenzfall Foto: DI Das Klinische Ethikkomitee an der Lübecker Universität steht Ärzten bei schwierigen Entscheidungen beratend zur Seite. Vielen Ärzten ist das Angebot aber noch unbekannt. ine Patientin infiziert sich nach einer schweren Herzoperation. Ob ein weiterer Eingriff ihr Leben retten kann, ist zweifelhaft. Niemand kann prognostizieren, ob sie die Operation überleben oder zu einem schweren Pflegefall wird. Ob die Patientin selbst in einer solchen Situation in den Eingriff eingewilligt hätte, lässt sich nicht mehr klären, weil sie nicht ansprechbar ist und keine Patientenverfügung vorliegt. Der behandelnde Arzt steht damit vor einer schweren Entscheidung. Im verdichteten Klinikalltag muss er die weiteren Schritte zügig, aber dennoch sorgfältig abwägen. Soll er versuchen, das Leben trotz geringer Erfolgswahrscheinlichkeit und nicht erwünschter möglicher Folgen wie etwa schwere Pflegebedürftigkeit zu retten oder ist es besser, der Patientin einen würdigen Tod zu ermöglichen? In solchen Fällen bietet an einigen Krankenhäusern in SchleswigHolstein ein klinisches Ethikkomitee Unterstützung. An der Universität Lübeck besteht dieses Gremium aus Ärzten unterschiedlicher Fachrichtungen sowie aus zwei Pflegekräften, zwei Juristen und zwei Krankenhausseelsorgern. Vorsitzender ist Prof. em. Eberhard Schwinger, früher Direktor des Instituts für Humangenetik und auch Dekan in der Hansestadt. Stellvertreter Schwingers sind Prof. Achim Rody, Direktor der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, sowie Dr. Doreen Richardt, Oberärztin in der Klinik für Herz- und thorakale Gefäßchirurgie. Das Komitee kommt ad hoc zusammen, weil die Entscheidungen schnell getroffen werden müssen. „Oft heißt es dann: Wir treffen uns morgen um 9:30 Uhr auf der Intensivstation“, berichtet Schwinger. Die Empfehlung, die das 2003 ins Leben gerufene Gremium dem Arzt am Ende gibt, ist bislang stets im Konsens erfolgt, auch wenn die Entscheidungsfindung oft schwierig war. Das Komitee informiert sich zunächst beim behandelnden Arzt selbst und geht direkt an das Krankenbett, bezieht anschließend den Rat aller für diesen Fall wichtigen Fachgebiete ein und bittet außerdem Angehörige um Stellungnahmen. „Es ist unser Ziel, stets die Angehörigen einzubeziehen. Sie kommen aber nicht immer, wenn wir sie darum bitten“, berichtet Schwinger im Gespräch mit dem Schleswig-Holsteinischen Ärzteblatt von seinen Erfahrungen in Lübeck. Es kommt auch vor, dass die Angehörigen eine Entscheidung des Arztes nicht nachvollziehen können. „Wenn das Ethikkomitee in solchen Fällen zur gleichen Empfehlung wie der behandelnde Arzt kommt, kann das für ihn sehr entlastend im weiteren Umgang mit den Angehörigen sein“, sagt Schwinger. Er hat schon erlebt, dass sich Meinungs- verschiedenheiten zwischen dem behandelnden Arzt und Angehörigen über das weitere medizinische Vorgehen nach Einschaltung des Ethikkomitees komplett aufgelöst haben. Als „sehr hilfreich“ bezeichnet Schwinger klar verfasste Patientenverfügungen – die liegen aber längst nicht für jede Grenzsituation in der Universitätsklinik vor. Dann werden die Aussagen der Angehörigen umso wichtiger und das Komitee muss die Glaubwürdigkeit dieser zum Teil auch konträren Aussagen abwägen. In der Vergangenheit wurde das Komitee in Lübeck im Durchschnitt einmal im Monat von den Ärzten beratend hinzugezogen. Allerdings steigt die Resonanz, was angesichts der erweiterten Möglichkeiten der modernen Medizin, den Verlauf des Lebens zu beeinflussen, nicht verwundert. Das Gremium kann jederzeit angerufen werden. Schwinger vermutet, dass die Resonanz noch größer wäre, wenn der oft hektische Klinikalltag Ärzte nicht davon abhalten würde. Das Komitee, betont Schwinger, diene dem interdisziplinären Diskurs und könne Ärzten und Pflegekräften ein Forum zur Reflexion und Diskussion der von ihnen zu treffenden Entscheidungen im diagnostischen oder therapeutischen Einzelfall bieten, es maßt sich aber nicht an, den Arzt bei seiner Entscheidung zu bevormunden. Außer mit Einzelfällen kann sich das Komitee auf Eigeninitiative auch mit exemplarischen Fällen in grundsätzlicher Hinsicht befassen. Nicht zu seinen Aufgaben zählen Fälle in Zusammenhang mit klinischen Studien. Hierfür ist die Ethik-Kommission zuständig, der in Lübeck Prof. Alexander Katalinic vorsteht. Jede Sitzung des Komitees wird protokolliert und das Ergebnis dem behandelnden Arzt in schriftlicher Form mitgeteilt, auch die Angehörigen und bei Bedarf öffentlich zuständige Stellen wie etwa das Jugendamt werden informiert. Schwinger bekommt von den Ärzten, die die Unterstützung suchen, positive Resonanz auf die Arbeit des Komitees. „Ich glaube nicht, dass es schon mal ein Arzt bereut hat, uns einzuschalten.“ Kontakt finden Ärzte zum Ethikkomitee über das von Janine Erdmann geleitet Büro in der Universität (Telefon 0451 500 4639; [email protected]). Nach Schwingers Wahrnehmung nehmen ethische Fragestellungen in der Medizin einen zunehmend höheren Stellenwert ein. Er beobachtet auch einen Wandel in der Einstellung von Medizinern, die nach seinem Eindruck heute aufgeschlossener für ethische Fragen sind als früher, u. a. auch, weil Seminare zu diesem Themenbereich inzwischen schon in der Ausbildung angeboten werden. Dirk Schnack 3 2 // P E R S O N A L I A J U N I 2 0 1 6 | AUS GA B E 6 G EB URT STAGE Neuer Chefarzt für Gynäkologie in Schleswig Veröffentlicht sind nur die Namen der Jubilare, die mit der Publikation einverstanden sind. Dr. Ullrich Ivens, Elmshorn, feiert am 21.06. seinen 75. Geburtstag. Dr. John Friedrich Näthke begrüßt Prof. Dirk Günter Kieback (v. l.). D ie Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe im Helios Klinikum Schleswig hat eine neue chefärztliche Leitung: Der gebürtige Schleswiger Prof. Dirk Günter Kieback hat diese Position zum 1. Mai übernommen. Laut Mitteilung der Klinik bringt Kieback langjährige Erfahrungen in der Frauenheilkunde und Geburtshilfe mit und beherrscht das breite Spektrum der Gynäkologie, inklusive sämtlicher gynäkologischer und minimalinvasiver Operationsverfahren. Er verfügt über die Subspezialisierungen in Gynäkologischer Onkologie, die er am M.D. Andersen Cancer Center in Houston, Texas, erworben hat, sowie in Spezieller Geburtshilfe und Perinatalmedizin. Auch die Behandlung von Beckenbodenschwäche und Inkontinenz liegt Kieback laut Klinik am Herzen. „Er wird die gynäkologische und geburtshilfliche Versorgung in unserem Haus zum Wohl der Patienten stärken und weiter ausbauen“, so Dr. John Friedrich Näthke, Klinikgeschäftsführer des HELIOS Klinikums Schleswig. (PM/Red) Herrmann im Amt bestätigt Dr. Henrik Herrmann geht in die zweite Amtsperiode als Vorsitzender des Marburger Bundes. D r. Henrik Herrmann geht in seine zweite Amtszeit als Vorsitzender des schleswig-holsteinischen Landesverbandes des Marburger Bundes. Der 58-jährige Internist und Geriatrie-Chefarzt des Westküstenklinikums Brunsbüttel wurde Anfang Mai einstimmig gewählt, ebenso wie der zweite Vorsitzende, Dr. Joachim Schur, Internist und Oberarzt im DRK Krankenhaus Middelburg, der ebenfalls in seinem Amt bestätigt wurde. Mit der Vorsitzendenwahl unterstreicht die Hauptversammlung laut Pressemitteilung ihren Wunsch nach Kontinuität in der Verbandsarbeit. „Wir haben bereits viel bewegt und wir wer- den uns weiter mit Nachdruck für bessere Arbeitsbedingungen für Ärzte, gerechte Tarifarbeit und eine transparente Qualitätsoffensive einsetzen“, sagte Herrmann, der auch Vizepräsident der Ärztekammer ist, anlässlich seiner Wiederwahl. Sieben weitere Beisitzer wählte die Hauptversammlung des Verbandes der angestellten und beamteten Ärztinnen und Ärzte Schleswig-Holsteins in den Vorstand, sechs davon wurden wieder gewählt. Sönke Freischmidt, Assistenzarzt aus der Schmerzklinik Kiel, geht dagegen in seine erste Amtsperiode. Er übernimmt den Posten von Matthias Kalbe, der aus dem Vorstand ausgeschieden ist. (PM/Red) FotoS: HELIOS/ Andrea Schwarze; Marburger Bund Schleswig-Holstein Dr. Sven-Uwe Kroehnert, Lübeck-Travemünde, feiert am 01.07. seinen 75. Geburtstag. Dr. Joachim Schulze, Eutin, feiert am 02.07. seinen 75. Geburtstag. Dr. Heiner Klostermann, Eutin, feiert am 03.07. seinen 70. Geburtstag. Dr. Horst Mosler, Heidekamp, feiert am 04.07. seinen 75. Geburtstag. Dr. Lutz Wettwer, Preetz, feiert am 04.07. seinen 75. Geburtstag. Dr. Clemens Kröger, Lübeck-Travemünde, feiert am 05.07. seinen 70. Geburtstag. Dr. Anneliese Christiansen, Husum, feiert am 06.07. ihren 75. Geburtstag. Dr. Werner Junk, Lübeck, feiert am 06.07. seinen 70. Geburtstag. Dr. Francisco Lameiras, Heiligenhafen, feiert am 06.07. seinen 80. Geburtstag. Dr. Johanna Schmidt, Rendsburg, feiert am 06.07. ihren 90. Geburtstag. Dr. Klaus-Ulrich Kürff, Wohltorf, feiert am 07.07. seinen 80. Geburtstag. Prof. Dr. Abdolhamid Sheikhzadeh, Hamburg, feiert am 07.07. seinen 80. Geburtstag. Dr. Jochen Hümpel, Lübeck, feiert am 08.07. seinen 75. Geburtstag. Dr. Richarda Sobotta, Glinde, feiert am 08.07. ihren 80. Geburtstag. Dr. Alard Stolte, Alt Duvenstedt, feiert am 08.07. seinen 80. Geburtstag. Priv.-Doz. Dr. Jürgen Voigt, Altenholz, feiert am 10.07. seinen 75. Geburtstag. Dr. Bernd Henningsen, Norderstedt, feiert am 12.07. seinen 75. Geburtstag. Dr. Karl-Friedrich Plücker, Westerholz b. Langballig, feiert am 13.07. seinen 75. Geburtstag. Dr. Rolf Thielsen, Flintbek, feiert am 13.07. seinen 75. Geburtstag. Dr. Hinrich Sömmer, Lübeck-Travemünde, feiert am 15.07. seinen 70. Geburtstag. Jens Vosgerau, Flensburg, feiert am 15.07. seinen 70. Geburtstag. Dr. Joachim Bloem, Kiel, feiert am 16.07. seinen 70. Geburtstag. Dr. Hartmut Alpers, Lübeck, feiert am 17.07. seinen 75. Geburtstag. Szilárd Szücs, Holm, feiert am 23.07. seinen 75. Geburtstag. Dr. Peter Ude, Ellerau, feiert am 26.07. seinen 80. Geburtstag. Dr. Rainer Gaedt, Salem, feiert am 28.07. seinen 75. Geburtstag. Dr. Lutz-Folke Rösler, Groß Grönau, feiert am 29.07. seinen 75. Geburtstag. P E R S O N A L I A // 3 3 AUS GA B E 6 | J U N I 2 0 1 6 KURZ NOTIERT Neuer Vorsitzender der Kreitz-Stiftung Neue Professur für Gynäkologische Onkologie P D Dr. Dirk Bauerschlag hat vergangenen Monat die neue Professur für Gynäkologische Onkologie an der Medizinischen Fakultät der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) übernommen. Sein Forschungsschwerpunkt liegt auf der Untersuchung neuer molekularer Marker bei Patientinnen mit Eierstockkrebs und anderen gynäkologischen Malignomen. Die neuen Marker sollen helfen, die Erkrankungen früher zu entdecken und Mechanismen der Resistenzbildung zu klären, so Bauerschlag. Laut Mitteilung der CAU soll die Leitung des Gynäkologischen Krebszentrums den Schwerpunkt seiner klini- Die Werner und Klara Kreitz-Stiftung hat einen neuen Vorsitzenden: Dr. Carsten Leffmann, ärztlicher Geschäftsführer der Ärztekammer Schleswig-Holstein, wurde Mitte Mai in den Vorstand und zum Vorsitzenden der Stiftung gewählt. Er folgt auf Dr. med. Dr. phil. Karl-Werner Ratschko, der nicht erneut kandidiert hatte. Die Werner und Klara Kreitz-Stiftung wurde auf private Initiative hin gegründet. Das Ehepaar aus Schleswig-Holstein war in den 1980er Jahren an Krebs gestorben und hatte im Testament die Stiftungsgründung verfügt. Ziel ist die Förderung der Krebsforschung durch Unterstützung der universitären Forschung in Schleswig-Holstein. (Pm/Red) Bosch wird Senior Fellow des CIFAR PD Dr. Dirk Bauerschlag schen Tätigkeit ausmachen. Bauerschlag studierte von 1993 bis 1999 Medizin an der CAU, wo er 2001 auch promoviert wurde. Es folgte ein zweijähriger Forschungsaufenthalt am Genomics Institute of the Novartis Research Foundation in San Diego, USA. Nach der Facharztausbildung am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel, wechselte Bauerschlag 2009 an die Uniklinik der RheinischVerstärkung für Mammazentrum Westfälischen Technischen Hochschule Aachen. 2013 folgte die Habilitation. Im April 2015 kehrte er als stellvertreten- Afsana Hussainzada verstärkt das Mammazentrum Hamburg am Krankenhaus Jerusalem. Ab 20. Juni tritt sie die Nachfolder Direktor an die Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe nach Kiel zurück. ge von Dr. Ursula Scholz an. Hussainzada spezialisierte sich in ihrer Facharztausbildung auf Mammakarzinome und hat die(PM/Red) se Expertise laut Mkitteilung ihres künftigen Arbeitgebers u.a. an der Berliner Charité ausgebaut. Zuletzt war die 43-Jährige in Berlin als Oberärztin am Brustzentrum des Martin-Luther-Krankenhauses und in einer gynäkologisch-senologischen Praxis tätig. Die gebürtige Afghanin kam im Alter von fünf Jahren mit ihrer Familie nach Hamburg und wuchs im heitsbild der Gallengangsentzündung Stadtteil Bramfeld auf. Am Mammazentrum Hamburg reizt (primäre sklerosierende Cholangitis, die Ärztin die disziplinübergreifende Herangehensweise. Die PSC) sowie des mit PSC verbundenen Einrichtung ist nach eigenen Angaben Deutschlands größtes Gallengangkarzinoms. Neben dem LüOrganzentrum mit dem Schwerpunkt Brustgesundheit.(PM/ becker Team, zu dem unter anderem Red) Dr. Stefanie Derer und Prof. Marc Ehlers aus dem in Gründung befindlichen Lübecker Institut für Ernährungsmedi- Ausbau der onkologischen Chirurgie zin gehören, waren auch Forscher der Dr. Klaus Johann Niehaus ist seit Kurzem Leiter der LeberUniversitäten Heidelberg und Oslo sound Pankreaschirurgie im Hamburger Albertinen-Krankenwie Mitarbeiter der Firma Euroimmun haus und unterstützt das Team um Chefarzt Dr. Thies Danibeteiligt. els beim weiteren Ausbau der großen onkologischen ChirJendrek, 1985 geboren, ist seit 2012 urgie. Im Bereich seiner chirurgischen Expertise liegt neben Assistenzarzt in Lübeck und seit 2014 dem hepatobiliären Bereich auch der restliche obere GastroMitarbeiter in der Arbeitsgruppe Mointestinaltrakt mit Ösophagus- und Magenkarzinomen. lekulare Gastroenterologie (Leiter Prof. Dr. Christian Sina). Forschungsschwer- Niehaus stammt aus Oldenburg, hat seine Ausbildung zum Chirurgen in Bonn und Hannover absolviert und dann über punkte sind der mukosale Immunme20 Jahre an der Asklepios Klinik Barmbek das Zentrum für tabolismus des Darms und die funktioPankreaskarzinomchirurgie als Leitender Oberarzt mit aufnelle Relevanz pankreatischer Autoangebaut. Er ist verheiratet mit einer Allgemeinärztin und hat tikörper bei chronisch-entzündlichen zwei Kinder. (PM/Red) Darmerkrankungen und der primär sklerosierenden Cholangitis. (PM/Red) Lübecker Forscher ausgezeichnet Foto: privat D r. Sebastian Jendrek von der Medizinischen Klinik I der Universität zu Lübeck und des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, konnte den engen Zusammenhang zwischen dem Auftreten von Antikörpern und der mit dem Tumor verbundenen Gallengangsentzündung nachweisen. Für seine Arbeit „Autoreactive IgA Antibodies against the Pancreatic Major Glycoprotein 2 (GP2) are Associated with Primary Sclerosing Cholangitis and Related Biliary Tract Cancer” wurde er auf dem diesjährigen Kongress der „Europäischen Gesellschaft zum Studium der Leber (EASL)“ in Barcelona mit dem Preis für den besten Posterbeitrag ausgezeichnet. In seiner Arbeit beschreibt Dr. Jendrek laut Universität erstmalig einen engen Zusammenhang zwischen dem Auftreten von Autoantikörpern der Bauchspeicheldrüse und dem Krank- Der Kieler Zoologieprofessor Thomas Bosch wurde als Senior Fellow des Canadian Institute for Advanced Research (CIFAR) berufen. Das CIFAR entspricht in seiner Bedeutung in etwa dem Wissenschaftskolleg in Berlin, und zwar auf internationaler Ebene: Es vereint führende Wissenschaftler verschiedener Disziplinen, um an Lösungen für globale Probleme in Gesundheit, Technik und Umwelt zu arbeiten. Rund 350 wissenschaftliche Mitglieder aus 115 Institutionen und 17 verschiedenen Nationen zählen zu diesem Kreis, dem seit seiner Gründung 18 Nobelpreisträger angehörten. Bosch ist Zell- und Entwicklungsbiologe an der Kieler Christian-Albrechts-Universität (CAU) und Sprecher des Forschungsschwerpunkts Kiel Life Science. Die Entscheidung des kanadischen Komitees beruht insbesondere auf Boschs Forschung zu den Beziehungen von Lebewesen, Mikroorganismen und Umwelt und seinem Bestreben, die Mechanismen dieser Interaktionen zu ergründen. (Pm/Red) 3 4 // P E R S O N A L I A Bundesverdienstkreuz für Jonitz Der Präsident der Ärztekammer Berlin, Dr. Günther Jonitz, hat das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland erhalten. Der Berliner Senator für Gesundheit und Soziales, Mario Czaja, überreichte Jonitz die Auszeichnung im Mai im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung in der Ärztekammer Berlin. „Wir ehren damit einen Arzt, der sich herausragende Verdienste um das deutsche Gesundheitswesen erworben hat“, sagte Czaja in seiner Dankesrede. „Die Gemeinwohlbindung der Ärzteschaft ist Jonitz ein ganz persönliches Kernanliegen, für das er sich in herausragender Weise engagiert“, erklärte Czaja. Jonitz habe sich stets mit außerordentlichem Weitblick für Themen eingesetzt, die nicht unmittelbar auf der Hand lagen, zum Teil zunächst für Widerstand sorgten, sich in der Folge aber als hochrelevant und richtungsweisend für die Patientenversorgung herausstellten. So gehörte Jonitz laut Senat zu den frühen Verfechtern der Evidenzbasierten Medizin in Deutschland. Ebenso frühzeitig wurde das Thema Patientensicherheit zu einem Schwerpunkt seines Wirkens. Als „einer der Pioniere in Deutschland“ forderte er einen sachlich-lösungsorientierten Umgang mit Fehlern in der Patientenversorgung – und das zu Zeiten, als das Thema auch international noch stark tabuisiert wurde. „Jonitz ging als ärztlicher Standesvertreter voran, ihm gelang es aber, dass sich nicht nur die Ärzteschaft ihrer Verantwortung für die Patientensicherheit stellt, sondern sich alle Beteiligten im Gesundheitswesen zusammen für eine systemorientierte Ursachenanalyse von Fehlern einsetzen“, heißt es in einer Mitteilung zur Ehrung. Darin wird auch auf den Berliner Gesundheitspreis abgehoben, den die Ärztekammer Berlin, der AOK Bundesverband und die AOK Berlin auf sein Betreiben hin gemeinsam zum Thema „Fehlervermeidung und Sicherheitskultur“ ausschreiben. 2005 gründete Jonitz dann zusammen mit anderen Vertretern des Gesundheitswesens das Aktionsbündnis Patientensicherheit e.V., dessen Vorsitzender er u. a. auch war. Die Suche nach Mitstreitern und ein konstruktives Miteinander mit dem Ziel einer hochwertigen Patientenversorgung prägen seine Herangehensweise. Dadurch sei es gelungen, das Thema Patientensicherheit in Deutschland in einer Weise zu etablieren, die international ihresgleichen suche, betonte Czaja. (PM/RED) WIR G ED EN K EN DE R VE RST O RBE NE N Dr. Volkert Schmidt-Grimminger, Großhansdorf, geboren am 27.12.1929, verstarb am 04.12.2015. Dr. Harald Dethlefsen, Schleswig, geboren am 08.06.1937, verstarb am 02.02.2016. Dr. Herta Betzendahl, Kiel, geboren am 12.07.1922, verstarb am 11.02.2016. Dr. Harald Beyer, Bosau, geboren am 10.06.1934, verstarb am 11.03.2016. Dr. Wolfgang Ehrich, Kiebitzreihe, geboren am 29.11.1925, verstarb am 19.03.2016. Dr. Ursel Dethlefsen, Schleswig, geboren am 04.08.1935, verstarb am 08.04.2016. Dr. Otto Houtrouw, Ellerbek, geboren am 06.02.1940, verstarb am 18.04.2016. Dr. Ingrid Hell, Kiel, geboren am 30.01.1925, verstarb am 23.04.2016. Dr. Gisela Woitschach, Berkenthin, geboren am 02.10.1944, verstarb am 30.04.2016. PORTRAIT „Erst die Medizin, dann der Erfolg“ Die Ära Lothar Obst geht zu Ende – einer der erfolgreichsten Klinikmanager im Norden geht in Ruhestand. Lothar Obst, seit über drei Jahrzehnten Klinikmanager in Schleswig-Holstein, geht in Kürze in den Ruhestand. Obst war u.a. im VKD engagiert. K aum ein Krankenhauschef in Schleswig-Holstein kann auf eine so lange, erfolgreiche und einflussreiche Berufszeit zurückblicken wie Lothar Obst, Geschäftsführer und Kaufmännischer Direktor des Krankenhauses Reinbek St. Adolf-Stift: seit 1984 Verwaltungsleiter des Krankenhauses Mölln, seit 1997 in Reinbek, von 1992 bis 2008 Vorsitzender der Landesgruppe des Verbandes der Krankenhausdirektoren Deutschlands (VKD) und im VKDBundesvorstand. Im Juli will er sich mit 60 Jahren zurückziehen. Wer das Arbeitszimmer von Lothar Obst betritt, ist sofort beeindruckt von der warmen Atmosphäre: Holzmöbel, viele Bilder und kleine Skulpturen, ein Kruzifix – aber kein sichtbarer Computer. Es herrscht eine produktive Wohlfühlumgebung. Die Kleinplastiken von Sokrates, Friedrich dem Großen und J. F. Kennedy deuten auf eine in der geistig-politischen Tradition verwurzelte Führungsnatur hin, die Obst schon seit Jugendzeiten im Hannoverschen Land war. „Ich bin der erste Diener meines Staates“, diesen Wahlspruch des „Alten Fritz“ wandelte er gelegentlich um zu: „Ich bin der erste Diener unseres Krankenhauses“. Ein selbst gemaltes Bild des vietnamesischen Patenkindes weist auf die vorurteilsfrei menschenzugewandte, soziale, harmoniebedürftige Seite seiner Persönlichkeit hin. Die Frage stellt sich, ob all dies mit dem „Geheimnis“ seines Erfolges zusammenhängt: ein schuldenfreies Krankenhaus mit umfangreichen baulichen, medizintechnischen und personellen Investitionen fast jedes Jahr, immer mehr hochqualifizierte und habi- litierte Ärzte, keine Auseinandersetzungen mit Kassen und Tarifpartnern, viele kulturelle und hochkarätige deutschlandpolitische Veranstaltungen. „Ja, ich habe meine Verhandlungspartner und die Mitarbeiter nie eingeengt, habe ihre Meinung gehört und respektiert, habe ihnen vertraut und weitgehende Verantwortung übertragen.“ Das gilt besonders für die Ärzte, derzeit 110 Vollzeitstellen (1997: 51) bei über 17.000 stationären Patienten: „Erst kommt bei uns die Medizin, d. h. die Ärzte und die assistierenden Berufe, und dann der wirtschaftliche Erfolg.“ Wirtschaftliche Vorgaben hat der Fußballfan nie gemacht, nicht einmal den Wirtschaftsplan mitgeteilt („wäre ein Tabubruch“): „Die Leistungen kamen dann gern und aus eigenem Antrieb.“ Der gute Geist einer menschlichen Führung im Sinne von „Leben und leben lassen“ hat sich offenbar vertikal von der Spitze her ausgedehnt auf Chefärzte, Oberärzte und Assistenzärzte. „Ich denke, sie haben es gut in Reinbek, leider nur mit zu viel bürokratischer Belastung.“ Ist Obst also der ideale Krankenhauschef? „Nein, auf keinen Fall, ich mache vieles nicht, habe mich um viele Details nie gekümmert, weil ich gute Mitarbeiter dafür habe.“ Seine Sache ist die große Linie und das Einstellen auf zukünftige Entwicklungen, unterstützt wurde er dabei von einem besonderen Berater, Prof. Fritz Beske in Kiel. So ist sein Ausblick nach vorn natürlich optimistisch: „Um unser doch recht stabiles, erfolgreiches Gesundheitswesen ist mir nicht bange – also Hoffnung für die Zukunft des deutschen Krankenhauswesens.“ Horst Kreussler Foto: Krankenhaus reinbek St. Adolf-stift KURZ NOTIERT J U N I 2 0 1 6 | AUS GA B E 6 S E R I E // 3 5 AUS GA B E 6 | J U N I 2 0 1 6 I m letzten Beitrag „E-Health-Gesetz – neue Anwendungen für Ärzte und Versicherte kommen“ wurden die Anwendungen der Telematikinfrastruktur (wie z. B. Notfalldaten, Medikationsplan) und deren gesetzlich vorgegebenen Einführungstermine vorgestellt. Um diese neuen Anwendungen zu nutzen, brauchen Ärzte den elektronischen Arztausweis (eArztausweis). So wie sich der neue elektronische Personalausweis in den letzten Jahren durchgesetzt hat, wird im Gesundheitswesen der elektronische Arztausweis (eArztausweis) zunehmend Verbreitung finden. Denn er ist das Instrument, das seinem Inhaber die Zugehörigkeit zum Beruf „Arzt“ auch in der elektronischen Welt attestiert. Dies ist notwendig, da der Gesetzgeber vorgegeben hat, dass ein Zugriff auf die Daten der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) grundsätzlich nur durch Berechtigte erfolgen darf. Je nach Anwendung sind dies z. B. Ärzte oder Apotheker. Daher müssen diese Berechtigten mit einem entsprechenden elektronischen Ausweis ausgestattet sein. Im Vergleich zu allen anderen elektronischen Heilberufsausweisen (z. B. für Apotheker, Rettungsassistenten) verfügt der eArztausweis über die umfassendsten Zugriffsrechte und Möglichkeiten. E - H E A LT H e-Arztausweis tere Einsatzmöglichkeiten an. Der eArztausweis ist in der digitalen Welt so auch beispielsweise zur Eröffnung eines Online-Bankkontos nutzbar. Beantragung eines eArztausweises Da der eArztausweis in der Onlinewelt weitreichende Einsatzmöglichkeiten hat, ist die Ausgabe der eArztweise mit deutlich höheren Sicherheitsmaßnahmen verbunden als die Ausgabe der alten Papierausweise. Daher ist eine sichere Identifizierung des antragstellenden Arztes Voraussetzung für den Erhalt eines eArztausweises. Ihre Ärztekammer Serie der Bundesärztekammer ist zwar weiterhin für die Ausgabe der über die einzelnen Anwendungen eArztausweise zuständig, die notwendige technische Infrastruktur für eArztder Telematik-Infrastruktur. ausweise wird jedoch von Dienstleistern – QES) erstellen. Diese Signatur ist angeboten. Diese sogenannten Zertifider handschriftlichen Unterschrift in zierungsdienstanbieter (ZDAs) sind soder Papierwelt gleichgestellt. Mit ihr mit in die Ausgabe der eArztausweise inkönnen Arztbriefe für Kollegen oder volviert: Die ZDAs produzieren die Ausauch Abrechnungsunterlagen für die weise und betreiben die Technik für die Kassenärztliche Vereinigung rechtssi- elektronische Signatur etc. Zurzeit stellt cher elektronisch unterschrieben und ein Anbieter (Medisign GmbH) eArztversendet werden. ausweise her. Perspektivisch, d. h. ab 4. Der eArztausweis ist in der Lage, me- etwa Mitte 2016 werden zwei weitere Andizinische Daten, die mit ihm versen- bieter, nämlich die Bundesdruckerei und det werden, zu ver- und entschlüsT-Systems, ebenfalls in den Markt einseln. Damit steigt das Datenschutzni- treten. Je nach Anbieter und Zugehörigveau bei der Übertragung personen- keit zu einer Ärztekammer werden unbezogener medizinischer Daten deut- terschiedliche Identifizierungsverfahlich. ren angeboten. Immer ist eine IdentifiFunktionen 5. Mit dem eArztausweis kann auf die zierung in einer Postfiliale möglich (über Patientendaten zugegriffen werden, Der eArztausweis besitzt fünf Funkdas sogenannte Post-Ident-Verfahren). die auf der eGK abgespeichert sind. tionen: Der eArztausweis ist kostenpflichtig, Dies bezieht sich absehbar auf die 1. Wie sein klassischer Vorgänger, der zurzeit liegen die monatlichen Kosten Anwendungen „Notalldaten“ und Arztausweis in Papier, dient er als bei 7,90 Euro. „Medikationsplan“. Sichtausweis (bspw. um sich in einer Grob skizziert sind für die BeanDiese Übersicht über die FunktioApotheke als Arzt auszuweisen). tragung eines eArztausweises folgende nen zeigt, dass der eArztausweis zukünf- Schritte notwendig: 2. Mit ihm ist es möglich, sich in der tig integraler Bestandteil der ärztlichen elektronischen Welt als Arzt auszu1. Ausfüllen der Antragsunterlagen Berufsausübung werden wird. weisen (z. B. bei Portalen von Kamdurch den Arzt; mern, Arztnetzen). Bisherige relaa. online im Antragsportal des Einsatzgebiete (s. Tabelle) tiv unsichere Anmeldeverfahren wie Anbieters Weitere Anwendungen, die den „Username/Password“ können erb. mit der Möglichkeit des Hoch kostet der eArztauseArztausweis benötigen, werden folgen setzt und auf ein höheres Sicherheits- weis derzeit im Mo ladens eines Passbildes (Alter nat. Die Einsatzgebie- (z. B. Prüfung der Arzneimitteltherapieniveau angehoben werden. nativ Foto aufkleben) te werden sich in den 3. Der Inhaber kann mit dem eArztaus- kommenden Monaten sicherheit, Abbildung der Organspenc. ausdrucken und unterschrei deerklärung auf der eGK). Auch jenseits weis eine elektronische Unterschrift ben und Jahren noch erdes Gesundheitswesens bieten sich wei- 2. Identifizierung des antragstellenden (Qualifizierte elektronische Signatur weitern. Arztes anhand des Personalausweises mit Übergabe der Antragsunterlagen Für die folgenden Anwendungen, für die das E-Health-Gesetz feste Einführungstermine vorgesehen hat, in der Identifizierungsstelle. Die Ärzwird der eArztausweis benötigt: tekammer Schleswig-Holstein bietet drei Varianten der Identifizierung an: ANWENDUNG FUNKTION DES EARZTAUSWEISES TERMIN Post-Ident, Kammer-Ident, zeitverVersand von Signatur des Arztbriefes und Verschlüsselung der ab 01.01.2017 setztes Ident. eArztbriefen Inhalte 3. Übermittlung des bestätigten Antrages an die zuständige Ärztekammer. Notfalldaten auf der Zugriff auf die Daten der eGK des Patienten, ab 01.01.2018 eGK Signatur des Notfalldatendatensatzes bei Erstanlage Die Ärztekammer prüft, ob der Anund darauffolgenden Aktualisierungen tragsteller Arzt und Mitglied der ÄrzteMedikationsplan auf Zugriff auf die Daten der eGK des Patienten ab 01.01.2018 kammer ist. Fällt die Prüfung positiv aus, der eGK erteilt die Ärztekammer dem Anbieter die Erlaubnis einen eArztausweis herePatientenakte unter Zugriff ab 01.01.2019 zustellen. Der Anbieter produziert und Verfügungsgewalt des versendet den eArztausweis an den anPatienten tragstellenden Arzt. 7,90 Euro 3 6 // A R Z T & R E C H T J U N I 2 0 1 6 | AUS GA B E 6 DER SCHLICHTUNGSFALL behandelbar gewesen. Die durchgeführte Operation sei nicht lege artis erfolgt, da unmittelbar vor Eröffnung des gelben Bands keine Röntgenkontrolle erfolgt sei und auch intraoperativ eine bildgebende Diagnostik hätte erfolgen müssen, gerade wenn sich Befunde während der Operation als unschlüssig darstellen würden. Danach hätte eine postoperative Röntgenkontrolle zu erfolgen. Es wurde ein für den Medizinischen Dienst der Krankenkassen (MDK) erstattetes Gutachten vorgelegt, welches einen Behandlungsfehler feststellt. Es habe nur eine relative Indikation bestanden und es seien keine intra- und postoperativen Röntgenkontrollen vorgenommen worden. Bandscheibenoperation im falschen Segment Aus der Praxis der Schlichtungsstelle für Arzthaftpflichtfragen der norddeutschen Ärztekammern. Kasuistik Bei einer Patientin wurde wegen seit drei bis vier Wochen bestehender Rückenschmerzen mit Ausstrahlung in das rechte Bein und nachfolgender konservativer Therapie eine MRT-Untersuchung der Lendenwirbelsäule (LWS) am 1. August durchgeführt. Hierbei zeigte sich eine Höhen- und Signalminderung der Bandscheibe bei LW4/5 mit Ausbildung einer kräftigen medialen subligamentären Bandscheibenvorwölbung im Sinne eines subligamentären medialen Bandscheibenvorfalls, der den Duraschlauch und die Nervenwurzelabgänge L5 beidseits deutlich pelottierte. Drei Wochen später wurde die Patientin von einem Neurochirurgen untersucht mit der Diagnose „Massenprolaps LW4/5 rechts“. Bei der Untersuchung bestand ein rechts positives Trendelenburgzeichen. Daraufhin befand sie sich in stationärer Behandlung und wurde von dem Neurochirurg am 5. September operiert. Im Operationsbericht wurde zu Beginn notiert, dass die Patientin in KnieBrust-Lagerung operiert wurde und eine Nadelmarkierung und Röntgenkontrolle erfolgte. Unter mikroskopischer Sicht erfolgten nach interlaminärer Fensterung ein stumpfes Aufdrängen des subligamentären Bandscheibenvorfalls mit dem Dissektor und Ausräumen des Zwischenwirbelraums sowie Neurolyse L5 rechts. Laut Entlassungsbericht war der postoperative Verlauf unkompliziert. Daran schloss sich eine Anschlussheilbehandlung an. Bei Aufnahme bestanden Schmerzen im rechten Oberschenkel verbunden mit nächtlichen Krämpfen sowie Kribbelparästhesien, keine Paresen, PSR rechts nicht sicher auslösbar, Lasègue beidseits negativ. Der Abschlussbefund war unverändert. Am 20. Oktober erfolgte eine Wiedervorstellung bei dem Neurochirurgen. Von ihm wurde eine starke Schmerzsymptomatik lumbosakral ohne neurologisches Defizit beschrieben. Am 9. November erfolgte eine MRT-Kontrolle der LWS. Die Beurteilung lautete: „Zu- Stellungnahme des Neurochirurgen Der Arzt erwidert, es habe eine relative Operationsindikation vorgelegen. Bei der in Knie-Brust-Lagerung durchgeführten mikrochirurgischen Bandscheibenoperation sei die Verifizierung der anzugehenden Höhe durch präoperative Röntgenkontrolle in Operationslagerung und Narkose erfolgt. Er habe sich zur Operation der am Beckenkamm nächstgelegenen Etage entschlossen. „Zur Sicherheit“ sei vor Eröffnung des gelben Bands digital ausgetastet worden. In der angegangenen Höhe habe sich kein freier Bandscheibenvorfall befunden. Eine Bandscheibeninhaltsentleerung sei aber auch anhand des MRT nicht zu erwarten gewesen. Aus diesem Grunde sei die Bandscheibe in üblicher Weise mikrochirurgisch ausgeräumt und der operative Eingriff ohne Störung beendet worden. Der gute postoperative Verlauf habe ihn bestärkt, dass die richtige Pathologie angegangen worden sei. Laut Literaturangaben würden Höhenprobleme bei mikrochirurgischen Operationen in 0,5 bis 5 Prozent angegeben. Es sei nicht der Fall, dass eine intraoperative Röntgenuntersuchung obligat vor Eröffnung des gelben Bands zu erfolgen habe. Eine entsprechende Leitlinie würde nicht existieren und auch den Prinzipien der Strahlenhygiene widersprechen. Beides gelte auch für die postulierte postoperative Röntgenkontrolle stand nach Bandscheiben-OP in Höhe LW3/4. Deutliche Anhebung des hinteren Längsbandes bei LW4/5 mit Nachweis eines ausgedehnten dorsomedianen subligamentären Bandscheibenvorfalls und deutlicher Bedrängung der ventralen Duraschlauchkontur und Einengung der Neuroforamina beidseits“. Am 25. November erfolgte laut Eintragung in der Karteikarte des Neurochirurgen eine Auswertung des MRT vom 9. November. Es wurde notiert, dass die Patientin nicht noch einmal operiert werden möchte, es gehe ihr wieder besser. Am 14. Februar des Folgejahrs wurde die Patientin im Segment LW4/5 rechts in einer anderen Neurochirurgischen Klinik operiert. Bei Aufnahme bestanden keine Lähmungen oder sensiblen Ausfälle. Der rechtsseitige Lasègue war endgradig positiv. Postoperativ bestanden keine neurologischen Defizite, die Schmerzsymptomatik war regredient. Im März erfolgte eine dreiwöchige erneute stationäre Rehabilitationsbehandlung. Bei der Abschlussuntersuchung gab die Patientin noch Schmerzen im LWS-Bereich an. Es bestanden noch Kribbelparästhesien im Fußsohlenbereich, PSR und ASR waren seitengleich gut auslösbar, Lasègue beidseits negativ. Beanstandung der ärztlichen Maßnahmen Die Patientin beanstandet, dass eine Operation LW3/4 am 5. September medizinisch nicht indiziert gewesen sei. Zudem sei sie ohne Einwilligung erfolgt. Die beabsichtigte Entfernung des Bandscheibenvorfalls LW4/5 sei weiterhin ohne eine klare neurologische Ausfallsymptomatik erfolgt, weshalb die Operation auch bei richtiger Etage medizinisch jedenfalls nicht indiziert gewesen sei. Zudem sei die Patientin über Alternativen, Risiken und andere Behandlungsmethoden nicht aufgeklärt worden. Die sich seinerzeit darstellenden Wirbelsäulenveränderungen seien konservativ Fazit Ein Abgleich des präoperativen Bildmaterials mit einer intraoperativen Röntgenkontrolle zur Verifizierung des avisierten Bandscheibensegments hilft dem Patienten und dem Operateur – insbesondere bei lumbosakralen Übergangsanomalien. Gutachten Der beauftragte Gutachter, Facharzt für Neurochirurgie, ist der Auffassung, dass die Operation am 5. September aufgrund der Massivität des neuroradiologischen Befunds mit therapieresistenten Beschwerden indiziert gewesen sei. Durch die massive Quetschung der Dura hätten weitere neurologische Störungen bis hin zum Kauda equina-Syndrom gedroht. Allerdings sei die Operation nach Art und Umfang nicht fachgerecht durchgeführt worden. Fehlerhaft sei intraoperativ nicht eine Höhensicherung an der Lendenwirbelsäule vorgenommen worden. Es sei unklar, warum A R Z T & R E C H T // 3 7 AUS GA B E 6 | J U N I 2 0 1 6 ANzeige Foto: UPD angesichts des deutlichen Bandscheibenvorfalls im Sinne eines Massenprolaps intraoperativ nicht die nötigen Konsequenzen gezogen worden seien. Hierbei würde die richtig adressierte Operationshöhe durch die Massivität des Befunds bestätigt werden. Wenn man kein entsprechendes pathologisches Korrelat finden würde, müsse intraoperativ die Höhe mittels Durchleuchtung überprüft werden. Die Fehleinschätzung sei allerdings begünstigt worden durch die lumbosakrale Übergangsstörung, wenn man sich intraoperativ lediglich auf den Tastbefund zur Bewertung der Segmenthöhe verlassen würde. Diese Übergangsstörung sei anhand der präoperativ durchgeführten konventionellen Bildgebung der LWS in zwei Ebenen erkennbar. Die Operation einer falschen Bandscheibenhöhe sei vermeidbar, wenn man die konventionelle präoperative Röntgendiagnostik berücksichtigen, intraoperativ Diskrepanzen zur Bildgebung korrekt einschätzen und eine intraoperative Höhensicherung mittels Durchleuchtung vornehmen würde, was im vorliegenden Fall unterlassen worden sei. Insofern sei von einem vermeidbaren Fehler auszugehen. Bei richtigem ärztlichem Handeln wäre eine Besserung der Beschwerden zu erwarten gewesen. Postoperativ sei es zu einer deutlichen Höhenminderung der Bandscheibe LW3/4 gekommen, was mit der Wahl der richtigen Segmenthöhe hätte vermieden werden können. Bis zur Nachoperation seien anhaltende Beschwerden dokumentiert. Von einer postoperativ verstärkten Degeneration der Bandscheibe LW3/4 sei auszugehen. Ein zu erwartender Dauerschaden sei eher als gering einzuschätzen und die prolongierte Schmerzsymptomatik lediglich temporär bis zur Nachoperation begrenzt. Stellungnahmen zum Gutachten Der Sachverhalt nach der am 5. September durchgeführten Operation sei nach Ansicht der Patientin nur ungenügend dargestellt worden, da eine alleinige Bezugnahme auf die Patientenkartei erfolgt sei. Es sei nicht richtig, dass die Patientin am 25. November nicht noch einmal hätte operiert werden wollen. Der Neurochirurg habe erklärt, dass er mit seiner Arbeit nicht zufrieden sei, aber nicht die Patientin darüber aufgeklärt, dass in der falschen Etage operiert worden sei. Daraufhin habe sich die Patientin entschlossen, eine zweite Mei- KURZ NOTIERT „Mehr Nähe, mehr Fachkompetenz“ Thorben Krumwiede, Geschäftsführer der neuen Unabhängigen Patientenberatung Deutschland (UPD), will den Bürgern mehr und bessere Beratung bieten. In einer ersten Zwischenbilanz zur Tätigkeit der neuen Unabhängigen Patientenberatung Deutschland (UPD) hat der Patientenbeauftragte der Bundesregierung, Staatssekretär Karl-Josef Laumann, ein positives Fazit gezogen. Rund vier Monate nach dem Start sagte Laumann im Mai in Berlin: „Ich bin sehr zufrieden mit der bisherigen Arbeit der neuen UPD.“ Laumann hält das Beratungsangebot für „deutlich verbessert“. Er bezieht sich auf längere telefonische Erreichbarkeit und die Aufstockung von 21 auf bundesweit 30 Beratungsstellen. In Schleswig-Holstein gibt es allerdings nur einen festen Standort, und zwar in Kiel (Wittland 2-4). Hinzu kommen UPDMobile, die in ganz Deutschland unterwegs sind. „Damit erreicht die UPD diejenigen Patienten, die nicht in der Nähe einer der Beratungsstellen wohnen“, sagte Laumann. In Schleswig-Holstein werden jedes Quartal Lübeck, Flensburg, Neumünster, Schleswig, Heide, Husum und Norderstedt von den Mobilen angefahren. Die ersten Besuche in diesen Städten fanden im April statt, die nächsten sind für Juli vorgesehen. Zum Zeitpunkt des Fazits am elften Mai hatte die UPD rund 24.000 Menschen beraten, dies liegt über dem Niveau des Vorjahres. Für die Beratungsteams arbeiten Sozialversicherungsfachangestellte, Psychologen, Juristen und Mediziner. Die Erreichbarkeit des Teams wurde verbessert. In der Vergangenheit mussten Ratsuchende im Durchschnitt bis zu 2,8 Mal bei der UPD anrufen, um mit einem Berater zu sprechen. Bis Mai konnte dieser Wert auf 1,5 reduziert werden. UPD-Geschäftsführer Thorben Krumwiede will „mehr Bürgernähe, bessere Erreichbarkeit und mehr Fachkompetenz der Berater“ mit seinen Teams erzielen. Die ersten Monate hätten gezeigt, dass sich die UPD auf einem guten Weg befinde. Er sprach davon, „eine gute Idee noch besser zu machen“. Dazu sollen auch die Einführung einer Online-Beratung und eine neue App beitragen. Die Berater können für die Beantwortung der Fragen auf Wissensportale mit den für sie notwendigen Informationen zurückgreifen. Die UPD arbeitet wie berichtet seit Jahresbeginn unter neuer Trägerschaft. Die bisherigen gemeinnützigen Träger – der Sozialverband VdK, die Verbraucherzentrale Bundesverband und der Verbund Unabhängiger Patientenberatung – waren bei einer Ausschreibung zur UPD-Fortsetzung unterlegen. Durchgesetzt hatte sich wie berichtet die Duisburger Sanvartis GmbH, die auch für Krankenkassen tätig ist. Kritiker sehen darin einen Verstoß gegen die Unabhängigkeit und gegen Patienteninteressen. Bei der europaweiten Ausschreibung ging es um viel Geld: In den kommenden sieben Jahren stehen für die Arbeit der UPD insgesamt 63 Millionen Euro an Fördermitteln zur Verfügung. (PM/Red) 3 8 // A R Z T & R E C H T J U N I 2 0 1 6 | AUS GA B E 6 Weniger Behandlungsfehler Die Gutachter des Medizinischen Dienstes der Krankenversicherung Nord (MDK Nord) haben im vergangenen Jahr erstmals einen Rückgang bei Behandlungsfehlern festgestellt. Laut Mitteilung des MDK sank die Zahl der ärztlichen oder pflegefachlichen Behandlungsfehler in Schleswig-Holstein und Hamburg zusammen um 53 auf 173. Im Jahr 2014 waren noch 226 Behandlungsfehler vom MDK in den beiden NordBundesländern festgestellt worden. Die Krankenkassen haben sich im vergangenen Jahr mit insgesamt 3.427 Verdachtsfällen an den Fachbereich des MDK gewandt. Auch dies ist im Vergleich zu 2014 (3.746) ein deutlicher Rückgang. In allen Fällen wurde laut MDK zunächst untersucht, ob ein angezeigter Verdacht auch aus medizinischer Sicht vorhanden war, bevor eine ausführliche Begutachtung vorgenommen wurde. Für diese Begutachtung blieben 828 Vorwürfe übrig, die vom MDK zunächst als „stichhaltig“ eingestuft wurden. Als tatsächlichen Behandlungsfehler stuften die Gutachter schließlich nur jeden fünften dieser Fälle ein. 28 Prozent der 173 Fälle stammten aus der Unfallchirurgie oder von orthopädischen Operationen. es folgen die Zahnmedizin (14 Prozent), die Frauenheilkunde und die Bauchchirurgie (jeweils sechs Prozent). Einen ursächlichen Zusammen4000 3500 3.746 3.427 2014 2015 3000 2500 2000 1500 1000 850 828 500 0 226 Verdachtsfälle stichhaltige Fälle 173 Behandlungsfehler hang zwischen dem Fehler und dem Schaden für den Versicherten konnten die Gutachter in 91 Prozent dieser Fälle feststellen. Weitere medizinische Behandlungen waren in 76 Prozent der Fälle erforderlich. Für die Feststellung eines Behandlungsfehlers prüfen die Gutachter laut Mitteilung des MDK in jedem Fall, ob die Behandlung nach „anerkanntem medizinischen Standard“ ausgeführt wurde. „Nur wenn die Behandlung nicht gemäß diesem Standard erfolgte, haben die Versicherten eine Chance, dass Schadenersatzforderungen anerkannt werden“, heißt es in der Mitteilung. Die für die Versicherten kostenfreien Gutachten des MDK stehen diesen über ihre gesetzlichen Krankenkassen zur Verfügung. Nach Ansicht von Dr. Bernhard van Treeck, leitender Arzt des MDK Nord, trägt der Dienst damit zur Patientensicherheit bei. Außerdem stärkten die Begutachtungen die Position der Patienten gegenüber Behandlern, Kliniken und deren Haftpflichtversicherungen. Trotz der aktuell rückläufigen Zahlen erwartet der MDK keine dauerhafte Reduzierung. Die Zahlen des ersten Quartals 2016 lagen nach Angaben des Dienstes „wieder deutlich über den Vergleichszahlen von 2015“. PD Dr. Dimitrios Psathakis, Fachbereichsleiter Behandlungsfehler beim MDK Nord, wollte nicht ausschließen, dass sich der Rückgang auch als „Schwankung“ herausstellen könnte. (PM/Red) nung einzuholen. Die Einschätzung zu den im MRT festgestellten Befunden. einem Dauerschaden, wie im GutachBei der durchzuführenden intraoperatiten vorgenommen, würde als erhebliven Röntgenkontrolle hätte sich gezeigt, cher angesehen. Durch die als fehlerdass zunächst das falsche Segment angehaft festgestellte erste Operation im Seg- gangen wurde. Daraufhin wäre die Opement LW3/4 sei völlig unauffälliges Ma- ration des korrekten Segments LW4/5 terial in einem beträchtlichen Maße ent- erfolgt. fernt worden. Gesundheitsschaden Ärztlicherseits wird vorgetragen, dass die im Gutachten nachbefundeten Bei korrektem Vorgehen wäre mit eiRöntgenaufnahmen der LWS vom 11. Juli ner Rückbildung der vor der Operatiweder zum Zeitpunkt der Indikationson am 5. September vorhandenen Rüstellung noch zum Zeitpunkt der Bandckenschmerzen mit Ausstrahlung in das scheibenoperation am 5. September vor- rechte Bein zu rechnen gewesen. Durch gelegen hätten. Die OP-Lagerung der das fehlerhafte Vorgehen ist es zu folKnie-Brust-Lagerung sei mit den MRTgenden zusätzlichen GesundheitsbeeinUntersuchungsverhältnissen im Liegen trächtigungen gekommen: Höhenminnicht vergleichbar. Ob bezüglich der Be- derung und verstärkte Degeneration schwerden das operierte Bandscheiben- der Bandscheibe LW3/4, Schmerzen im segment nicht doch ausschlaggebend rechten Oberschenkel mit nächtlichen gewesen sein könnte, bleibe auch nach Krämpfen und Kribbelparästhesien bis dem Gutachten offen, da bei Patienten zur zweiten Operation am 14. Februar mit Übergangsstörungen Wurzelverteides Folgejahrs, die ohne den Fehler nicht lungsanomalien auftreten könnten. notwendig gewesen wäre. Bezüglich der erhobenen AufkläBewertung der Haftungsfrage rungsrüge gilt, dass sich der SchadensDie Schlichtungsstelle schließt sich ersatzanspruch aus dem dargelegten Bedem Gutachten im Ergebnis an. Die handlungsfehler ergibt. Hierüber war Operation am 5. September mit Planung nicht aufzuklären, weil ärztliche Beeiner operativen Behandlung des Band- handlungsfehler zu unterbleiben haben scheibenvorfalls LW4/5 war indiziert. und nicht durch Aufklärung zu bewältiDie Operation wurde jedoch nach Art gen sind. Der Aufklärung unterliegt leund Umfang nicht fachgerecht durchge- diglich das allgemeine Risiko, das mit eiführt, da der aufgrund der vorliegenden ner kunst- und sachgerecht ausgeführKernspintomographie nachgewiesene ten ärztlichen Behandlung verbunden ist. Bandscheibenvorfall in Segment LW4/5 Dieses Risiko hat sich nicht verwirklicht, nicht operiert wurde, sondern stattdesweil es durch den festgestellten Behandsen fälschlicherweise das nicht betroffe- lungsfehler überlagert worden ist. Ein ne Segment LW3/4. Wie im Gutachten etwaiger Aufklärungsmangel ist vorlieausgeführt und aus der Fachliteratur be- gend nicht kausal geworden, weil durch kannt, ist eine Operation eines falschen den nachfolgenden Geschehensverlauf Bandscheibensegments im Bereich der überholt (vgl. hierzu OLG Zweibrücken Lendenwirbelsäule als vermeidbar zu be- VersR 99,719). werten. Durch sorgfältige Auswertung Prof. Matthias Brandt, des präoperativen Bildmaterials und AbFacharzt für Neurochirurgie, gleich mit einer intraoperativen RöntÄrztliches Mitglied genkontrolle hätte eine Verifizierung Kerstin Kols, Schlichtungssteldes avisierten Segments erfolgen müsle für Arzthaftpflichtfragen der sen. Die im Operationsbericht beschrienorddeutschen Ärztekammern benen Befunde unterschieden sich von Rechnungskürzung war zulässig E in Krankenhaus hat keinen Anspruch auf die vollumfängliche Vergütung, wenn es verbindliche Qualitätsvorgaben nicht erfüllt. Das Bundessozialgericht (BSG) in Kassel entschied vor Kurzem in einer Revisionsverhandlung, dass die Krankenkasse in solchen Fällen die Rechnungen kürzen darf. Auslöser für den Rechtsstreit war die Behandlung eines Patienten mit Bauchaortenaneurysma, für dessen stationäre Therapie das Krankenhaus dem Kostenträger eine Rechnung stellte, die von der Krankenkasse anschließend deutlich gekürzt wurde. Zur Begründung führte sie an, dass die Stationsleitung der Intensivstation nicht den hierzu erforderlichen Leitungslehrgang absolviert hatte. Die an den Leitungslehrgang zu stellenden Anforderungen sind an den Empfehlungen der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) zur Weiterbildung von Krankenpflegepersonen für die pflegerische Leitung eines Bereiches im Krankenhaus und anderen pflegerischen Versorgungsbereichen zu messen. Der vom Stationsleiter absolvierte „modulare Führungskurs“ genügt diesen Anforderungen nicht. Az: B 1 KR 28/15 R (PM/RED) Grafik Quelle: MDK Nord KURZ NOTIERT M E D I Z I N & W I S S E N S C H A F T // 3 9 AUS GA B E 6 | J U N I 2 0 1 6 DIABETESKONGRESS Initialzündung für Neubeginn Bei der Jahrestagung der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) standen neue wissenschaftliche Erkenntnisse auf der Agenda. Auch das aha!-Projekt wurde vorgestellt. D iabetes zählt zu den häufigsten chronischen Erkrankungen weltweit. Derzeit sind 6,7 Millionen Menschen hierzulande an Diabetes erkrankt, über 95 Prozent an Diabetes Typ 2. Jährlich kommen etwa 270.000 Neuerkrankungen hinzu. „Der größte Teil der Patienten wird vom Hausarzt betreut. Eine gute interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Hausärzten und Diabetologen ist daher unverzichtbar“, sagte DDG-Präsident Prof. Baptist Gallwitz aus Tübingen. Dr. Carsten Petersen aus Schleswig stellte in Berlin erste aktuelle Ergebnisse des von ihm initiierten Präventionsprogramms aha! (www.ab-heute-anders. de) vor. Ziel von aha! ist es, Risikopatienten frühzeitig zu identifizieren und mit hausärztlicher Unterstützung und angeleiteten Lebensstilinterventionen eine Krankheitsmanifestation zu verzögern oder gar zu vermeiden. Aufgenommen werden in das Programm insbesondere Versicherte mit erkennbarer abdomineller Adipositas, familiärer Disposition und bewegungsarmem Lebensstil. Mithilfe des schnell durchführbaren, acht Fragen umfassenden FINDRISKTests (Finnish Diabetes Risk Score) lässt sich das 10-Jahres-Risiko für eine Diabeteserkrankung ermitteln. „Seit Juli 2014 haben wir den Test bei 812 Versicherten durchgeführt, von denen 805 in das aha!-Programm aufgenommen wurden. Bis April 2016 haben 52 Versicherte das vollständige Programm – drei Monate Intervention, zwölf Monate Follow-up – durchlaufen“, erläuterte Petersen in Berlin. Die Interventionsstrategie verfolgt fünf Ziele: Körpergewicht um fünf bis sieben Prozent abbauen; an mindestens fünf Tagen in der Woche jeweils 30 Minuten so bewegen, dass man etwas ins Schwitzen kommt; die tägliche Nahrung sollte zu maximal 30 Prozent aus Fett bestehen; davon sollten höchstens zehn Prozent gesättigte Fettsäuren sein, die zum Beispiel in Butter, Käse, Wurst, Fleisch und Kuchen enthalten sind; täglich 30 Gramm Ballaststoffe essen, also Vollkornbrot, Beerenfrüchte, viel Gemüse. Zusätzlich wird empfohlen, weniger zuckerhaltige Getränke zu sich zu nehmen. Unterstützend erhalten die Teilnehmer ein sogenanntes aha!-Startset, unter anderem mit Theraband, Ernährungs- und Bewegungstagebuch. „Im Mittel konnten die Teilnehmer ihr Gewicht um 5,8 kg reduzieren, der Taillenumfang verringerte sich um 6,7 cm“, erklärte Petersen. 40 Prozent – die Frauen wogen initial bei 1,66 m durchschnittlich 100 kg, die Männer bei 1,81 m 118 kg, das Diabetes-Manifestationsrisiko lag bei 33 Prozent – konnten ihr Gewicht reduzieren, 60 Prozent den Bauchumfang verringern. 79 Prozent der Teilnehmer sind auch weiterhin mindestens 30 Minuten pro Tag körperlich aktiv. „Die ersten Auswertungen deuten darauf hin, dass aha! eine effektive Intervention darstellt, um Risikofaktoren bei Versicherten mit hohem Diabetesrisiko zu reduzieren“, bilanzierte Petersen. Viele Patienten seien froh, von ihrem Arzt angesprochen worden zu sein, so Petersen. „Die aha!-Teilnahme ist für viele Versicherte eine Initialzündung zur Lebensstilveränderung; sie hilft ihnen, sich bewusster zu ernähren und im Alltag mehr zu bewegen. Viele streben an, in 100 Tagen ´Schritte-Millionär´ zu werden, also täglich mindestens 10.000 Schritte zu absolvieren. Diese Rückmeldungen sind ein toller Erfolg!“ Getrübt wird dieser allerdings durch eher geringes Engagement der Ärzte in Schleswig-Holstein, so Petersen. „Seit Juli 2014 ist das Modellprojekt eine vertragsärztliche Leistung, die vergütet wird. Die Zahl der teilnehmenden Ärzte in Schleswig-Holstein beträgt 330. Leider sind sie sehr unterschiedlich aktiv; einzelne Kollegen haben das Screening bei bis zu 40 Versicherten durchgeführt. Mindestens die Hälfte der eingeschriebenen Ärzte hat aber bisher keinen einzigen FINDRISK-Test durchgeführt.“ Aktuelle Forschungen aus dem Bereich der Fettgewebshormone stellte Prof. Hendrik Lehnert von der Universität Lübeck und dem UKSH, Campus Lübeck, in Berlin vor. Fettgewebe ist eines der endokrin aktivsten Gewebe des Menschen, insbesondere im weißen Fettgewebe werden zahlreiche sogenannte Adipokine – also Fettzellprodukte mit hormonähnlicher Wirkung – gebildet und sezerniert. Adipokine verfügen über metabolische Effekte, insbesondere was Nahrungsaufnahme, Thermogenese und Insulinsensitivität angeht. „Während die wissenschaftlichen Erkenntnisse über Adipokine weit fortgeschritten sind, sind die klinischen Anwendungsbereiche noch sehr spärlich und weit davon entfernt, Eingang in tägliches ärztliches Handeln zu finden“, erläutert Lehnert. Am besten belegt seien die Effekte des Fettgewebshormons Leptin bei Patienten mit defektem Leptin-Gen, die zum Teil massiv an Gewicht zunehmen, weil die nahrungssupprimierende Wirkung des Hormons fehle. Der Einsatz von Lepsteht für das Präventin führe bei diesen Patienten – ähnlich tionsprojekt „ab heute wie die Insulinwirkung bei Diabetes Typ anders“. 1 – zu einer teils dramatischen Gewichtsabnahme und Verbesserung aller metabolischen Parameter. Dagegen hat sich der Einsatz von Leptin bei der nicht leptindefizienten Adipositas nicht bewährt. Risikopatienten solÄhnlich wie bei der Insulinresistenz bei len früher identifiziert Diabetes Typ 2 liege bei diesen Patienten und mit hausärztlicher Unterstützung zu eine Leptinresistenz vor, so Lehnert. Derzeit untersuche eine ArbeitsLebensstiländerungen bewegt werden. gruppe von UKSH-Wissenschaftlern in Lübeck die Wirkung einer intranasalen Leptingabe; im Tiermodell habe sich eine deutliche Gewichtsreduktion gezeigt. Ausblick von Lehnert: „Langfristig 40 Prozent der Teilhoffen wir, dass die intranasale Gabe von nehmer konnten ihr Adipokinen wie Leptin oder Nesfatin Gewicht und ihren 1 zu nachweisbaren und langanhaltenTaillenumfang reduden positiven Effekten auch beim Menzieren und sind dauschen führt.“ erhaft körperlich aktiv. Uwe Groenewold aha! Ziel Ergebnis 4 0 // F O R T B I L D U N G E N J U N I 2 0 1 6 | AUS GA B E 6 Fortbildungstermine Juni/Juli 2016 AKADEMIE FÜR MEDIZINISCHE FORT- UND WEITERBILDUNG EDMUND-CHRISTIANI-SEMINAR JUNI/JULI 2016 JUNI/JULI 2016 18. JUNI 8. Info-Tag für Existenzgründer & Praxisabgeber der APO-Bank, KVSH & ÄKSH 9:00 - 17:00 Uhr AB 17. JUNI Teamentwicklung Beginn: 15:00 Uhr AB 18. JUNI Balint-Gruppe, Beginn: 9:30 Uhr Warteliste 22. JUNI Aktualisierung der Kenntnisse/Fachkunde im Strahlenschutz 9:00 - 17:15 Uhr 22. JUNI Notfallmanagement und Basisreanimation für Praxis und kassenärztlichen Notdienst 15:00 - 18:00 Uhr AB 24. JUNI Grundlagen der Vorsorge und Früherkennungsmaßnahmen Beginn: 15:00 Uhr 23. JUNI Kindernotfälle – Kindertrainingszirkel (KiTZ) – Trauma/Akutschmerz/Brandverletzung, 17:00 - 21:00 Uhr Warteliste AB 1. JULI Betriebswirtschaftliche Praxisführung Beginn: 14:15 Uhr AB 24. JUNI Akupunktur – Block D Beginn: 15:00 Uhr AB 8. JULI Psychosomatische und psychosoziale Versorgung Beginn: 15:00 Uhr 25. JUNI ACLS-Training (Advanced Cardiac Life Support) 9:30 - 17:30 Uhr 13. JULI Rechtliche Grundlagen und demografische Entwicklung 14:00 - 18:00 Uhr AB 27. JUNI Intensivkurs Psychiatrie und Psychotherapie Beginn: 9:00 Uhr AB 15. JULI Geriatrische Syndrome und Krankheitsfolgen im Alter/Diagnoseverfahren Beginn: 15:00 Uhr AB 1. JULI Akupunktur Block E Beginn 15:00 Uhr AB 22. JULI Versorgung und Betreuung von Onkologie- und Palliativpatienten Beginn: 15:00 Uhr 2. JULI Mindfulness-Based Stress Reduction (MBSR) nach Jon Kabat-Zinn 9:30 - 17:30 Uhr AB 22. JULI Sachkunde gem. §4 der Medizinproduktebetreiberverordnung Beginn: 15:00 Uhr 6. JULI Cardio Pulmonale Reanimation HLWBasismaßnahmen 15:00 - 18:00 Uhr AB 29. JULI Fachzertifikat Notfallmanagament/Aufbauseminar Beginn: 15:00 Uhr 6. JULI Ärztliche Leichenschau 16:00 – 19:15 Uhr in Kiel 8. JULI 2016 KV-Trainee Veranstaltung für Weiterbildungsassistenten 10:00 - 16:00 Uhr 9. JULI Medical English 9:00 - 16:30 Uhr AB 15. JULI Selbstmanagement für Ärztinnen und Ärzte Beginn: 16:00 Uhr 16. JULI Aktualisierung der Fachkunde im Strahlenschutz nach Röntgenverordnung 9:00 - 16:30 Uhr AB 16. JULI Autogenes Training – Aufbaukurs Beginn: 9:30 Uhr AB 16. JULI Hypnose Aufbaukurs Beginn: 9:30 Uhr Akademie für medizinische Fort- und Weiterbildung, Esmarchstraße 4, 23795 Bad Segeberg, Leiterin: Helga Pecnik, Telefon 04551 803 761, [email protected] Sachkunde gem. §4 der Medizinproduktebetreiberverordnung Letzte Chance vor den Sommerferien! Die Sachkunde gemäß §4 der Medizinproduktebetreiberverordnung ist notwendig für das mit der Aufbereitung betraute Personal in Arztpraxen, in denen Instrumente der Risikogruppe „kritisch B“ anfallen und für das Personal in ambulant operierenden Praxen. Gemäß §4 der Medizinprodukte Betreiberverordnung (MPBetreibV) dürfen nur Personen mit der Instandhaltung von Medizinprodukten beauftragt werden, die die Sachkenntnis zur Ausführung dieser Aufgabe erworben haben. Die Inhalte dieses Fachzertifikates entsprechen dem Curriculum der Deutschen Gesellschaft für Sterilgutversorgung (DGSV) Termin: 22. - 24. Juli 2016 und 29. - 31. Juli 2016 Information: Susanne Korbs (04551 803 705) Medizinische Fachberufe und Edmund-Christiani-Seminar Edmund-Christiani-Seminar, Berufsbildungsstätte der Ärztekammer Schleswig-Holstein, Esmarchstraße 2, 23795 Bad Segeberg, Ansprechpartnerinnen: Gabriele Steens Telefon 04551 803 704 und Susanne Korbs Telefon 04551 803 705, sowie Marlies Petrick Telefon 04551 803 703 und Rabea Brunke Telefon 04551 803 706, [email protected] F O R T B I L D U N G E N // 4 1 AUS GA B E 6 | J U N I 2 0 1 6 Cardio Pulmonale Reanimation FORTBILDUNGSTERMINE AUS DEM NORDEN JUNI/JULI 2016 23. JUNI Interdisziplinäre Entscheidungsfindung in der Notfallmedizin in Hamburg 3 Punkte öffentliche Veranstaltung, UKE, Campus Lehre, N55, Seminarraum 210/211 16:15 18:30 Uhr 25. JUNI Neues vom amerikanischen Krebskongress 2016 in Kiel 5 Punkte UKSH, Inges Kunft, Telefon: 0431 500-24970 28. JUNI Häufige Kindermittel anhand von Fallbeispielen in Kiel 2 Punkte Arbeitskreis Homöopathie der CAU, Olshausenstr. 75, Raum 185 (1. OG), Seminargebäude 3, 19.00 Uhr c.t. 29. JUNI Philosophische Einflüsse in der Intersubjektivitätstheorie in Kiel 2 Punkte John Rittmeister-Institut, keine Anmeldung erforderlich, CAU, Audimax Hörsaal C, 18:15 19:45 Uhr 29. JUNI Therapie der weiblichen Inkontinenz: Operativ versus konservativ/was und für wen? in Lübeck Punkte beantragt UKSH, Anmeldung unter Telefon 0451 500- 61 13 2. JULI Refresherkurs /FB-Kurs Sonographie der Säuglingshüfte in Bad Segeberg 10 Punkte KVSH, Abt. Qualitätssicherung, Ute Tasche, Telefon: 04551 883 485, E-Mail: ute.tasche@kvsh. de 2. JULI Kollagenosetag in Lübeck für Patienten, Angehörige und interessierte Ärztinnen und Ärzte Informationsaustausch, UKSH, Campus Lübeck Stefanie Dörner, Telefon: 0451 500 2368, E-Mail: stefanie. [email protected] 6. JULI MS -Schwangerschaft in Lübeck UKSH, Prof. Dr. Klaus-Peter 2 Punkte Wandinger, Klaus-Peter. [email protected], Telefon 0451 500-2925 6. JULI „I wanna get high“: Rausch und Drogen in der Popmusik in Lübeck 2 Punkte keine Anmeldung erforderlich, AHG Klinik Lübeck, 13:30 15:00 Uhr, Vortragsraum, Haus 2, [email protected], 9. JULI Gruppenpsychotherapie Suchttherapie in Gruppen in Kiel 10 Punkte IFT-Nord gGmbH, [email protected] 15. JULI Mentalisierungsbasierte Gruppenpsychotherapie (MBTG) in Bad Malente 10 Punkte Dr. Silke Kleinschmidt Telefon: 04523/407502 sekretariatCA@curtiusklinik. de 16. Thomas Mann Symposium Neuroendokrine Neoplasien/ Qualitätssicherung in der Chirurgie in Lübeck 8 Punkte UKSH, Sekretariat Maike Wolf Telefon: 0451 500-2001, E-Mail: [email protected] AB 15. JULI Weitere Informationen bei den Veranstaltern. Alle Angaben ohne Gewähr. Zielgruppe: Arztpraxen im Team, Kliniker ohne Notfallroutine, Pflegepersonal. Das Schicksal unmittelbar vital bedrohter Notfallpatienten hängt entscheidend davon ab, in welcher Zeit sie cardio pulmonal reanimiert werden. Deswegen sollte die Cardio Pulmonale Reanimation von allen Mitarbeitern einer Praxis beherrscht werden. Inhalte: Warum werden Klinik- und Praxisteams benötigt?, anatomische und physiologische Grundlagen bei der Wiederbelebung, praktische Übungen der Wiederbelebungstechniken bis zum Beherrschen der Methode, Einführung in die Technik der endotrachealen Intubation, praktische Übungen der endotrachealen Intubation bis zum Beherrschen der Methode, Frühdefibrillation mit Halbautomaten gem. ERC-Richtlinien, allgemeines Notfallmanagement. Termin: 6. Juli 2016 Gebühr: 56 Euro Information: Birte Wachholz (04551 803 755) Akademie für medizinische Fort- und Weiterbildung Selbstmanagement für Ärztinnen und Ärzte Die Arbeitsdichte hat zugenommen, die Rahmenaufgaben fordern zunehmend Zeit, wir müssen immer mehr leisten. Zum Handling der zeitlichen Ressourcen kommt das Management der eigenen Energie, Emotionen und (psychischen) Gesundheit sowie die Wahrung einer bekömmlichen „Work-Life-Balance“. In diesem Seminar werden gemeinsam Strategien entwickelt, die Lufthoheit über das Arrangement des eigenen Arbeitstages zurück zu erobern. Statt des Gefühls permanenter Zeitnot, ständigen Getriebenseins und chronischer Fremdbestimmung werden Wege entwickelt, das Berufs- und Privatleben zufriedener und gelassener zu gestalten. Termin: 15. - 16. Juli 2016 Gebühr: 192 Euro Information: Susanne Müller (04551 803 762) Akademie für medizinische Fort- und Weiterbildung Geriatrische Syndrome Ein immer größerer Anteil Ihrer Patienten befindet sich im höheren Lebensalter. Trotz chronischer Erkrankungen können sich viele ältere Menschen ihre weitgehende Selbstständigkeit durch rechtzeitige Behandlung lange Zeit erhalten. Dazu können Sie entscheidend beitragen. Hier lernen Sie, Ihren bereits geschulten Blick durch Einsatz gezielter Anamnese und einfacher Diagnoseverfahren einschließlich standardisierter Tests zu schärfen. So können Sie auf die besonderen Bedürfnisse geriatrischer Patienten noch besser eingehen und mithelfen, anbahnenden Komplikationen entgegenzuwirken. Termin: 15. - 17. Juli 2016 Information: Susanne Korbs (04551 803 705) Medizinische Fachberufe und Edmund-Christiani-Seminar Rechtliche Grundlagen und demografische Entwicklung Die demografische Entwicklung in Deutschland und der Einfluss auf die Epidemiologie werden in diesem Seminar im Hinblick auf die ärztliche Versorgung mit verschiedenen Konsequenzen erläutert. In diesem Seminar werden auch die rechtlichen Grundlagen für die Nicht-ärztliche Praxisassistenz in der ärztlichen Versorgung detailliert dargestellt. Termin: 13. Juli 2016 Information: Susanne Korbs (04551 803 705) Medizinische Fachberufe und Edmund-Christiani-Seminar 4 2 // M I T T E I L U N G E N D E R K A S S E N Ä R Z T L I C H E N V E R E I N I G U N G Mitteilungen der Kassenärztlichen Vereinigung Schleswig-Holstein J U N I 2 0 1 6 | AUS GA B E 6 Hinweise: Bewerbungen richten Sie bitte an: Kassenärztliche Vereinigung Schleswig-Holstein, Zulassung/Praxisberatung, Bismarckallee 1 - 6, 23795 Bad Segeberg. Der Bewerbung sind ein Auszug aus dem Arztregister sowie ein unterschriebener Lebenslauf beizufügen. Ferner ist ein polizeiliches Führungszeugnis der Belegart „O“ (Behördenführungszeugnis) zu beantragen. Bitte verwenden Sie für Ihre Bewerbung das unter www.kvsh.de hinterlegte Formular (Antrag auf Zulassung zur vertragsärztlichen Tätigkeit). Die Bewerbung wird nicht durch eine eventuell erfolgte Wartelisteeintragung ersetzt! Um Vertragsarztsitze/Psychotherapeutensitze können sich auch Vertragsärzte/Psychotherapeuten und Medizinische Versorgungszentren bewerben, um einen anderen Arzt/ eine andere Ärztin bzw. mehrere Ärzte/Ärztinnen anzustellen. Der Arzt/die Ärztin/die Ärzte muss bzw. müssen namentlich genannt werden und die oben bezeichneten Unterlagen sind für ihn/sie einzureichen. Bitte verwenden Sie für Ihre Bewerbung das unter www.kvsh.de hinterlegte Formular (Antrag auf Genehmigung zur Beschäftigung eines angestellten Arztes). Es besteht die Möglichkeit, dass ein für einen vollen Versorgungsauftrag ausgeschriebener Vertragsarztsitz/ Psychotherapeutensitz von zwei Ärzten/Ärztinnen übernommen wird, die den Sitz übernehmen und ihren Versorgungsauftrag jeweils auf einen halben Versorgungsauftrag beschränken. Um die Übernahme von ausgeschriebenen Vertragspsychotherapeutenpraxen können sich Fachärzte für Psychotherapeutische Medizin, Fachärzte für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Psychologische Psychotherapeuten, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten sowie Ärzte, die beabsichtigen, ausschließlich psychotherapeutisch tätig zu werden, bewerben. Öffentliche Ausschreibung von Vertragsarztsitzen gemäß § 103 Abs. 4 SGB V Die Kassenärztliche Vereinigung Schleswig-Holstein schreibt auf Antrag von Ärzten/Psychotherapeuten deren Vertragsarztsitz zur Übernahme durch einen Nachfolger aus, sofern es sich bei dem maßgeblichen Planungsbereich um ein für weitere Zulassungen gesperrtes Gebiet handelt. FACHGEBIET/ARZTGRUPPE PLANUNGSBEREICH PRAXISFORM BEWERBUNGSFRIST* AUSSCHREIBUNGSNUMMER Hausärzte MB Metropolregion Südost EP 31.07.2016 4040/2016 Hausärzte -halbe Zulassung- MB Bad Segeberg/Wahlstedt BAG 30.06.2016 3464/2016 Hausärzte MB Bad Oldesloe EP 31.07.2016 4648/2016 Orthopäden Kreis Segeberg EP 31.07.2016 4188/2016 Internisten -halbe Zulassung- SH Mitte 101 BAG 30.06.2016 4185/2016 Urologen Kreis Ostholstein BAG 30.06.2016 4186/2016 HNO-Ärzte Stadt Kiel BAG 30.06.2016 4717/2016 M I T T E I L U N G E N D E R K A S S E N Ä R Z T L I C H E N V E R E I N I G U N G // 4 3 AUS GA B E 6 | J U N I 2 0 1 6 Hausärzte MB Metropolregion Südwest BAG 30.06.2016 3211/2016 * Die Bewerbungsfrist ist eine Ausschlussfrist, das heißt es können nur Bewerbungen akzeptiert werden, die innerhalb der Bewerbungsfrist eingehen. Sollte innerhalb der Bewerbungsfrist keine Bewerbung eingehen, so gilt die Ausschreibung maximal für ein weiteres Jahr. Die Bewerbungsfrist ist gewahrt, wenn aus der Bewerbung eindeutig hervorgeht, auf welche Ausschreibung sich die Bewerbung bezieht, für welche Adresse die Zulassung beantragt wird, das beantragte Fachgebiet eindeutig angegeben ist, ein Arztregisterauszug beigefügt wurde und der Antrag unterschrieben ist. Folgende Vertragsarztsitze/Psychotherapeutensitze waren bereits ausgeschrieben, jedoch hat sich innerhalb der Bewerbungsfrist niemand beworben, so dass Sie sich um diese Sitze weiterhin bewerben können: FACHGEBIET/ARZTGRUPPE PLANUNGSBEREICH PRAXISFORM AUSSCHREIBUNGS-NUMMER Frauenärzte Pinneberg BAG 6828/2015 Hausärzte MB Brunsbüttel EP 9290/2015 Hausärzte MB Eckernförde EP 7483/2015 Hausärzte MB Eckernförde EP 338/2016 Hausärzte MB Flensburg EP 10995/2015 Hausärzte MB Flensburg EP 13084/2015 Hausärzte MB Heide EP 13529/2015 Hausärzte MB Itzehoe EP 6611/2015 Hausärzte MB Itzehoe EP 6520/2015 Hausärzte MB Metropolregion Südost BAG 8409/2015 Hausärzte MB Metropolregion Südost EP 8229/2015 Hausärzte MB Neumünster EP 7487/2015 Hausärzte MB Ratzeburg EP 5390/2015 Hausärzte MB Ratzeburg EP 8576/2015 Hausärzte MB Rendsburg EP 4866/2015 Hausärzte MB Rendsburg EP 10194/2015 4 4 // M I T T E I L U N G E N D E R K A S S E N Ä R Z T L I C H E N V E R E I N I G U N G J U N I 2 0 1 6 | AUS GA B E 6 Hausärzte MB Schleswig EP 13334/2015 Hausärzte -halbe Zulassung- MB Neumünster EP 7266/2015 Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut -Sonderbedarf- NMS/RD-E EP 10240/2015 Für folgende Vertragsarztsitze/Psychotherapeutensitze, die sich in einem für weitere Zulassungen/Anstellungen nicht gesperrten Planungsbereich befinden, werden Nachfolger gesucht. Es handelt sich hierbei nicht um Ausschreibungsverfahren nach § 103 Abs. 4 SGB V. FACHGEBIET/ARZTGRUPPE PLANUNGSBEREICH PRAXISFORM CHIFFRENUMMER Hausärzte MB Husum EP 467/2016 Hausärzte MB Husum EP 1389/2016 Fortführung von ausgeschriebenen Vertragsarztsitzen als Zweigpraxen Für folgende Vertragsarztsitze ist die Bewerbungsfrist seit einem Quartal abgelaufen, ohne dass eine Bewerbung eingegangen ist. Der Vorstand der Kassenärztlichen Vereinigung Schleswig-Holstein würde für die hier aufgeführten Sitze eine Zweigpraxisgenehmigung erteilen, wenn sie von einem anderen Vertragsarzt als Zweigpraxis fortgeführt werden sollen: FACHGEBIET/ARZTGRUPPE PLANUNGSBEREICH AUSSCHREIBUNGSNUMMER Hausärzte MB Itzehoe 6611/2015 Das Statut über die Durchführung von Gemeinschaftsaufgaben und von Maßnahmen zur Sicherstellung der vertragsärztlichen Versorgung in Schleswig-Holstein sieht unter II 3 a) ff. vor, dass eine finanzielle Förderung für die Fortführung der ausgeschriebenen Vertragsarztsitze als Zweigpraxis möglich ist. Die finanzielle Förderung erfolgt durch einen einmaligen Zuschuss, der schriftlich beantragt werden muss. Für nähere Auskünfte zu der Möglichkeit der Fortführung einer Praxis als Zweigpraxis setzen Sie sich bitte unter den unten genannten Telefonnummern mit der Abteilung Zulassung/Praxisberatung der Kassenärztlichen Vereinigung Schleswig-Holstein in Verbindung. Für nähere Informationen stehen Ihnen unter den Tel.-Nummern 04551 - 883 und den angegebenen Durchwahlen unsere Sachbearbeiter zur Verfügung: (378) Psychotherapeuten: alle Kreise (259) Stadt Neumünster/Kreis Rendsburg-Eckernförde Kreis Herzogtum Lauenburg (258) Stadt Lübeck Kreis Ostholstein Kreis Plön (634) Stadt Kiel Kreis Pinneberg Kreis Stormarn (427) Stadt Flensburg/Kreis Schleswig-Flensburg Kreis Dithmarschen Kreis Nordfriesland Kreis Steinburg (561) Kreis Segeberg Anzeigen Stellenanzeigen Wir suchen Ärzte, die den jungen Patienten genauso wichtig finden wie wir. Bitte beachten Sie unsere nächsten Anzeigenschlusstermine: Anzeige Nr. 1 n Stellena nzeigen Januar 2016 Bad Segeberg 69. Jahrgang WB-As sistent für Orthop /in ädie/U Arthronfallch www.a Clinic Hambu irurgie rthro-c rg gesuch linic.de t Herausgegeben von der Ärztekammer Schleswig-Holstein Wir sind mit operateine orthop Wir suchenivem Schwerädisch-unfallc hirurgi punkt zur WB-As sistent Verstärkung und 2 angesc sche Gemein WBE: en/in unsere hlossen schafts 1 für en Klinike praxis 2 Jahre Jahr Praxis, Orthopädie s Teams WB O/UCH 3 Jahre und Unfallceinen fortges n. Klinik ). chritte hirurgi (1 Jahr Bewer nen e. Basis bung bitte an WB Chirur Arthro Clinic praxis@ gie und z.Hd. Hambu arthroDr. Jensen rg, clinic.d , Rahlste e oder dter Bahnh ofstraß e 7a, 22143 Hambu rg Mit den Mitteilungen der Kassenärztlichen Vereinigung Schleswig-Holstein Haus ärztlic T H E M E N 12 Interview mit Dekan Prof. Ulrich Stephani 17 Klinikum Nordfriesland vor Einschnitten 18 UPD in Kiel zieht Bilanz 20 he mit diabe Geme sucht in 2016/20 insch tologi Wir suchen aftsp schem 17 Nachfol eine Hausärz raxis Schw ger/-in für aus erpun tin/Haus Unser Altersgr Praxisp kt arzt mit 3 Partner, rofil: diabetolo ünden gischer aussche nen und 1 angeste Qualifika idenden llte Ärztin, evidenzb Diabetesberater tion oder Partner. 1 asierter, Interesse in, ArbeitWBA, qualifizie aber auch Eine positive Atmosphäre . als Kontak akzeptie Teampra rtes MfA-Tea gehört beim Peer Review t: Gemein xis, inhaltlich m mit zum Erfolgsrezept: Nicht render 6 Mitarbei schafts Medizin gegenseitiges Bewerten, praxis , Lehrpraorientiert sondern voneinander terin terinAn der Schütte lernen ist xis der an Tel.: das Ziel. Schütte 0421-58 nriehe MHH. nriehe · J.Biesew 3511 18 · · Mail: ig/C.Go praxissc 28259 Bremen dt/A.Zal huettenr lmann iehe@gm x.de PEER REVIEW Urärztlich: Mit Peer Revie ws Qualität gestalten und leben unseren Bitte beac hten näch Sie Heft 02/20sten Anze igesc 16: 20.01 hluss : .2016 Seit 2011 gibt es das Hinw Verfahren in Schleswig-Ho eis: medizinern sollen nun lstein. Nach den IntensivAlle Anze auch Allgemeinmed genkundeigen beruh iziner davon profitieren. en auf n und geprü ualitätsmanagement Q Anga werd wird im mediBesuchender und besuchter keine ft. Verlag, Herau en nicht ben der zinischen Arbeitsalltag Gewä Arzt analynicht sgebe von der AnzeiAufgrund – auch hr als attraktives Betätigungsfeldimmer sieren dabei gemeinsam die medizinider besonderen zu den dafür Strukübern r und Reda Redaktion wahr- schen Sachverhalte, tur und der sind.Möglichkeit, genommen, sondern Weite erarbeiten Stärken QualitätssiUnter oft rbildu ehmen, dass ktion könn cherungListen www und Schwächen, wägen selbst mitbestimmen kratie, Dokumentationsaufwmit Bürongsbe die Anga en Chancen zu.de könfugnissen weite .aeksh nen, erfährt Ärztedasder Risiken ab. Verbesserungspoten und Datensammlungen assoziiert.and und ben Verfahren rbildu in Schle eine hohefinde – korre ziale sol- Akzeptanz Spaß ist schwinerden len erkannt, Prozessabläufe swig- ngsbefugten Sie die aktue ein Begriff, den man der Ärzteschaft. kt Dasein. in diesem Zusamoptimal orzeigt n Ärztin zu falsch über Holst sich auch llen ganisiert und Fehler möglichst in den Erfahrungsberichten menhang selten hört. Beim Peer Review en Aussaunrichtige Entspreche nen und vermiedung der Teilnehmer den werden. Verfahren, bei dem sich Angaben, nde Beaus Intensivsbefu gen und Fachkollegen Allhinsic gnis, könn Vorsc gemeinmedizin, insbe Seit 2011 wird das Peer gegenseitig in der Praxis htlich hriftedie in diesem enHeft n verfo der Weite sondere nachzu Wort kommen. Wie lgtdas den genau rbilwerd Peer Auf event view-Verfahren en.Re- berufsrech abläuft, wie es sich uelle tliche in ersatz der Intensivzivilre n anspr in der Allgemeinchtlic Anzeigenundüche, medizin he Folge in Schleswig-Holstein wird stellen hinge entwickelt hat, welche Vorteile wiese n, wie keine und Die Reda Verbes- n. GeweSchadensredak serungspotenziale rblich ktion die Teilnehmer tione für llen Beiträ e sich persönlich und ge dar. ihr Fachgebiet sehen und warum es auch ein interessantes Verfahren für Praxisnetze sein könnte, lesen Sie in unserer Titelgeschichte. Review-Veroder in der Kli- fahren Ärzte proben den nik besuchen und von der Ärztekammer SchleswigWiedereinstieg in nander lernen, auf Augenhöhe vonei- Holstein als Koordinierungsstelle ist das anders: als freiden Beruf Freude, daran teilzunehmen „Es macht willige Methode der Qualitätsverbesse- 23 Das AMEOS Klinikum mit seinen Standorten in Anklam, Pasewalk und Ueckermünde ist ein Krankenhaus der Grundund Regelversorgung mit insgesamt 332 Betten. Das Klinikum in Anklam verfügt über 101 Betten und 12 tagesklinische Plätze und umfasst die Fachbereiche Anästhesie und Intensivmedizin, Innere Medizin, Chirurgie, Frauenheilkunde, Geburtshilfe, Kinder- und Jugendmedizin, eine Kinder- und Jugendpsychiatrische Institutsambulanz (PIA) und eine Tagesklinik für Psychiatrie und Psychotherapie. Zur Verstärkung unseres Teams der neu eröffneten Klinik für Pädiatrie des AMEOS Klinikums Anklam suchen wir einen nFacharzt (m/w) für Kinder- und Jugendmedizin nAssistenzarzt (m/w) in fortgeschrittener Facharztweiterbildung Gemeinsam mit unseren 4 Fachärzten betreuen Sie die 16 Betten der im Februar 2016 eröffneten Kinderklinik sowie den Kreißsaal. Rendsburger Ärzte helfen im Nordirak und die di- rung angeboten. rekten Effekte wahrzunehmen“, Zunächst nur im Rahist einer men der Intensivmedizin der Sätze, den fast jeder gestartet, ist Beteiligte mühe- das Verfahren seit 2015 auch los über die Lippen bringt als Pilotpro– egal ob bejekt auf die Allgemeinmedizin suchter Arzt oder besuchender ausgeweiPeer. tet worden. Um sich als Das Verfahren, das von Peer zu qualifiÄrzten für zieren, ist die Teilnahme Ärzte entwickelt wurde, an einem Kurs steht für gegen- nach dem Curriculum der seitigen Respekt und Bundesärztekollegialen Dialog. kammer erforderlich. Kleinanz ` W EI T ER AUF SEITE 6 eigen_SH _01_201 6.indd 46 Karrier eplanu ng Das Kliniku ist Lebens planun m Itzeho Schlesw g. Lübeck ig-Holstein e ist eines medizi und Hambu und Lehrkra der größte n Kranke nische nkenha rg. Pflege Versorg Unseren us der nhäuse nach Univer r 2.000 neuest ung auf Patienten sitäten in bieten Mitarb en Standa hohem gestell wir innova Kiel, Niveau eitern t. sind wir rds. Als Untern und tive Mitglie Wirtschaftlich individ effi d er Erfolg zient und ehmen mit uelle beitern des Kranke zukunf mehr nhausv bestät für ihre . Unseren tsorien als Beschä erbundes igt unsere tiert feld mit Karriere- und aufftigten 6K Arbeit. bieten mit über Wir sind hoher Lebens wir eine 10.000 Lebens planun Für unser qualitä g gesund MitarZentru t in der in einem oder e m für Teilzeit Metrop attraktivenBasis Psycho olregio Umsoziale n Hambu Medizi rg. n suchen wir in n/Fachar Psych Voll- jeweils eine/n » Fachärzti iatrie und Psych zt osom other atisch apie e Medi zin und bzw. Psych other ärzti Psych und » Assiseine/n tenz für die Daue , Chefarz Ihnen Herr unter der t der 772-28 Telefonnumme Kliniku Klinik, 00 gerne m r 04821 Schwer Persona Itzehoe zur nen und behinderte Verfügung. Robert- lmanagement Bewerb Koch-St gleiche Bewerber 25524 r. werden erinr Qualifi Itzehoe 2 nung persona vorrang kation und bei lmanag ig berücks EigBitte kh-itzeh ement@ richten ichtigt. oe.de gern Sie Ihre Weitere per E-Mail, Bewerb ung, an: Unterne Informationen hmen www.kl finden über unser Sie unter: inikumitzehoe .de/karr iere atlas Verla kleinanzeg - Anze igen- igen per E-Ma sh@a il tlas-v erlag an: .de 15.12.15 10:31 Heft Nr. 07 – 08 20.06.2016 Heft Nr. 09 19.08.2016 Werden Sie Teil des Teams und gestalten die neue Klinik mit! Wir bieten Ihnen: – die Möglichkeit flexibler Arbeitszeitmodelle sowie einen eigenen Betriebskindergarten am Standort Ueckermünde. – eine Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie am Standort Ueckermünde sowie eine PIA in Anklam, die auf Wunsch eine Einsatzmöglichkeit im Rahmen der Weiterbildung bietet. Wir freuen uns, Sie kennenzulernen: Chefarzt Dr. Christian Niesytto, Tel. + 49 3971 834 5402 Gern erwarten wir Ihre Bewerbung, vorzugsweise über unser Online-Bewerbungsportal: www.ameos.eu. Anklam befindet sich in einer verkehrsgünstig und landschaftlich äußerst reizvoll gelegenen Umgebung am Stettiner Haff in unmittelbarer Nähe zur Urlaubsinsel Usedom. Die weitläufige Landschaft und die direkte Lage am Wasser bieten zahlreiche Möglichkeiten für Freizeitaktivitäten sowie Wassersport. Alle weiterführenden Schulen sowie Sportvereine befinden sich am Ort. Die Städte Greifswald und Berlin sind in einer bzw. zwei Stunden erreichbar. Für eine dauerhafte Ansiedlung oder die Verwirklichung von Lebensprojekten finden sich günstige Immobilien, Resthöfe oder Grundstücke. Heft Nr. 10 20.09.2016 Heft Nr. 11 20.10.2016 Heft Nr. 12 21.11.2016 Unseren Job-Newsletter und die aktuellen Stellenangebote finden Sie unter: www.ameos.eu Heft Nr. 01 12.12.2016 Chiffrepost: So sollte Ihre Zuschrift auf eine Chiffre-Anzeige aussehen. Zukunft in Kinderhände – mit einem Testament helfen Das Deutsche Kinderhilfswerk e.V. setzt sich deutschlandweit für die Belange von Kindern und deren Rechte ein. Mit Ihrem Testament können Sie unsere Arbeit unterstützen. atlas Verlag GmbH Chiffre XXX X Postfach 70 02 09 81302 München Die Kennziffer bitte deutlich auf den Umschlag schreiben! www.dkhw.de Informationen erhalten Sie von Cornelia Teichmann unter Tel. 030 / 30 86 93 - 23 oder per E-Mail: [email protected] n/Assiste r der apie nzarzt Weite Wir erwar rbildu ng - Selbsts ten von Ihnen: tändig andere es Arbeite - Psycho n Berufsgruppen n im Team mit ärztlich unter - Engage therapeutisch en Kollege e Betreu Supervision psychis ment für die n und Behand ung von Patient - Aufges chen und lung psycho chlosse somati von Mensc engruppen Weiter schen hen mit entwic nheit und Störun Interes klung gen se an Wir bieten der eigene Ihnen: - Die n vollstä des neurol ndige Weiter ogisch bildung 18-mo en Pfl natige im somati Weiter ichtjahres Fachgebiet sche einsch - Die Medizi bildungsberec– darübe ließlich Mitarb n und htigun r hinaus eine eit an Psycho entwic einem therap g für Psycho klung innova - Die ie der psychia vollstä tiven Modell ndige trische bildung (intern Übernahme n Versorg projekt zur - Einen ung in und extern aller Weiter Monte der Region Kosten eine sehr ssori-K ) für die inderg gute Weiter arten Anbind ung an auf dem Klinikg Für erste Hambu elände rg Fragen Prof. und steht Deister Wir beraten Sie gerne! Tel.: +49 89 55241-0 Stefanie Beinl: -240 Maxime Lichtenberger: -246 Anzeigen Stellenanzeigen Gesunde Nähe Sie sehen Kinder und Jugendliche als unsere Zukunft und wollen helfen, diese medizinisch zu sichern? Die imland Klinik, akademisches Lehrkrankenhaus der ChristianAlbrechts-Universität zu Kiel, ist ein leistungsfähiges Schwerpunktkrankenhaus mit 777 Betten an den Standorten Rendsburg und Eckernförde. Wir sind Mitglied der 6K-Kooperation kommunaler Krankenhäuser mit über 10.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Wir suchen für die sich dynamisch entwickelnde Klinik für Neurologie mit Stroke Unit am Standort Rendsburg zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine/einen Oberärztin/Oberarzt Vollzeit, unbefristet Die Abteilung stellt die akutneurologische Versorgung der Region bis an die Eckernförder Bucht sicher und versorgt über 2.600 Patienten/ Jahr mit dem gesamten Spektrum neurologischer Akuterkrankungen auf einer zertifizierten 10 Betten Stroke Unit und einer angegliederten Normalstation. Es existiert eine intensive Kooperation mit dem Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie und der gefäßchirurgischen Klinik, mechanische Thrombektomien und Karotisinterventionen werden vor Ort durchgeführt. Die intensivneurologische Behandlung erfolgt auf der neu gebauten interdisziplinären Intensivstation. Der Chefarzt besitzt die volle Weiterbildungsermächtigung für das Fach Neurologie und die Zusatzbezeichnungen spezielle Schmerztherapie und Intensivmedizin, außerdem besitzt er den DEGUM-Ausbilderstatus (DEGUM II). Wir suchen eine/-n Fachärztin/Facharzt für Neurologie mit Expertise in der Schlaganfallmedizin, die/der in unser junges, flexibles Team mit kurzen Entscheidungswegen passt. Wir erwarten von Ihnen die Fähigkeit, unsere Stroke Unit ebenso wie unser neurovaskuläres Labor zu supervidieren und die Bereitschaft, auch Verantwortung in der Organisation der Klinik zu übernehmen. Externe Weiterbildungen und eine Schärfung Ihres Schwerpunktes mit Vertretung nach außen sind gewünscht und werden ausdrücklich gefördert. Die Vergütung richtet sich nach den Bestimmungen des TV-Ärzte/VKA, hinzu kommen die im öffentlichen Dienst üblichen sozialen Leistungen und eine Poolbeteiligung. Auskünfte erteilt Ihnen gerne der Chefarzt der Klinik für Neurologie, Herr Dr. Ulrich Pulkowski (Tel. 04331/200-2901; ulrich.pulkowski@ imland.de). Auch können Sie sich auf unseren Internetseiten (www. imland.de) informieren. Haben wir Ihr Interesse geweckt? Dann senden Sie Ihre Bewerbung bitte postalisch an die imland GmbH | Personalabteilung Lilienstraße 20-28 | 24768 Rendsburg oder per E-Mail an [email protected] Hausärztliche Gemeinschaftspraxis in Hamburg Südost am Stadtrand sucht FA/FÄ für Allgemeinmedizin/ Innere Medizin im Angestelltenverhältnis. Spätere Kooperation möglich. [email protected] E-Mail: [email protected] Kommen Sie zu Sana als Facharzt/Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin Weiterbildung Allergologie und Entwicklung zur oberärztlichen Tätigkeit möglich Das sind Ihre Stärken Für die zu besetzende Stelle sollten Sie Facharzt/Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin sein und die gängigen pädiatrischen Verfahren in Diagnostik und Therapie beherrschen. Sie verfügen über eine hervorragende fachliche Kompetenz, Motivation und Initiative, hohes persönliches Engagement sowie gute organisatorische Fähigkeiten und Kollegialität. Das sind unsere Stärken Die Sana-Krankenhaus Rügen GmbH ist ein modernes Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung mit 206 Planbetten in den Fachbereichen Innere Medizin, Chirurgie, Gynäkologie/Geburtshilfe, Pädiatrie und Anästhesie und Intensivmedizin sowie Belegbetten der HNO-Heilkunde und der Urologie. Wir arbeiten als Akademisches Lehrkrankenhaus eng mit der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald zusammen. Unsere Kinderklinik stellt die Grund- und Regelversorgung für alle kleinen Patienten auf der Insel sicher. Jedes Jahr werden in unserer Klinik über 1.100 Patienten stationär und 2.500 Patienten ambulant behandelt. Es besteht die Weiterbildungsermächtigung zum Erwerb der Zusatzbezeichnung Allergologie. Wir bieten Ihnen ebenso die optionale Entwicklungsmöglichkeit zur oberärztlichen Tätigkeit mit dem Ziel der Übernahme dieser Position. Ihre Bewerbung Bitte senden Sie Ihre Bewerbung per E-Mail oder Post an folgende Adresse: [email protected] | Sana-Krankenhaus Rügen GmbH Personalabteilung | Calandstraße 7/8 | 18528 Bergen auf Rügen Für weitere Fragen steht Ihnen der Chefarzt der Fachabteilung Pädiatrie, PD Dr. med. Thomas Hirsch, gerne zur Verfügung: Telefon 03838 391710 | [email protected] Weitere Informationen und viele gute Gründe, um im Sana-Krankenhaus Rügen zu arbeiten, finden Sie auf www.sana-ruegen.de Anzeigen Stellenanzeigen Die B·A·D Gruppe betreut mit mehr als 3.000 Experten europaweit 250.000 Betriebe mit 4 Millionen Beschäftigten in den verschiedenen Bereichen der Gesundheitsvorsorge und der Arbeitssicherheit. Allein in Deutschland betreiben wir 200 Gesundheitszentren. Damit gehören wir mit unseren Tochtergesellschaften zu den größten europäischen Anbietern von Präventionsdienstleistungen. Arbeitsmediziner/Betriebsmediziner (m/w) oder Ärzte für die Weiterbildung (m/w) zum Facharzt für Arbeitsmedizin bundesweit (u. a. Dithmarschen | Elmshorn | Flensburg | Hamburg-Altona | Hamburg-Uhlenhorst | Husum) – Voll- oder Teilzeit Kennziffer SHÄB Ärztinnen und Ärzten mit 24-monatiger Erfahrung in der Inneren Medizin und Allgemeinmedizin, Fachärzten für Arbeitsmedizin und Ärzten mit der Zusatzbezeichnung Betriebsmedizin bieten wir den Einstieg in ein expandierendes Unternehmen. Alle bundesweiten Stellen und weitere Informationen zur Arbeitsmedizin finden Sie unter: www.bad-gmbh.de/karriere »Als Arbeitsmediziner steht für mich die Gesundheitsvorsorge im Mittelpunkt meines Handelns. Daher weiß ich: Mitarbeiter müssen sich an ihren Arbeitsplätzen sicher und wohl fühlen. Dazu benötigen sie ein konstruktives Miteinander und eine partnerschaftliche Zusammenarbeit. Werte, die bei der B·A·D GmbH fest in der Unternehmenskultur verankert sind.« Dr. Carsten Buß, Facharzt für Arbeitsmedizin, Leiter B·A·D-Zentren Dortmund und Münster Unser Angebot für Sie – vielfältig, mitarbeiterorientiert und mehrfach ausgezeichnet: – Sie sind in einem attraktiven Umfeld in der Betreuung vielfältiger Branchen und Unternehmen tätig – Ihre Aufgaben reichen von der Gesundheitsvorsorge über die Reisemedizin bis hin zur arbeitsmedizinischen Begutachtung – Sie sind Teil eines Teams aus Ärzten, Fachkräften für Arbeitssicherheit, Psychologen und BGM Beratern und profitieren vom engen Erfahrungsaustausch – Sie gehören von Anfang an dazu – mit einer strukturierten Einarbeitung und einem speziellen Weiterbildungsangebot für Ärzte – Sie haben die Möglichkeit einer ausgewogenen Work-Life-Balance – mit flexiblen und familienfreundlichen Arbeitszeiten – Sie erhalten eine attraktive betriebliche Altersvorsorge, Unterstützung bei der Betreuung von Kindern und vieles mehr – Sie arbeiten von Beginn an in einem unbefristeten Arbeitsverhältnis – Ihre Leistung wird durch ein hauseigenes attraktives Tarifsystem honoriert Würdesäule. Aufrechter durchs Leben gehen dank Bildung. brot-fuer-die-welt.de/ bildung Unsere Mitarbeiter sind unser wertvollstes Kapital! Gehören Sie bald auch zu uns? Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung unter Angabe der o. g. Kennziffer per E-Mail an [email protected] oder an: B·A·D GmbH – Personalentwicklung/-gewinnung Manfred Klein Herbert-Rabius-Straße 1, 53225 Bonn www.atlas-verlag.de/ kleinanzeigenmarkt Die Ostseeklinik Schönberg-Holm ist eine Fachklinik für Rehabilitation einschl. AHB / AR und Prävention und behandelt Patienten mit Erkrankungen des Herzens und des Kreislaufs, der arteriellen Gefäße, der Atemwege, des Stoffwechsels und der Bewegungsorgane. Auf dem Gebiet der AHB / AR, insbesondere im Rahmen der Integrierten Versorgung, kooperieren wir mit vielen Akutkliniken des Nordens und darüber hinaus. Die Klinik verfügt – nach der Inbetriebnahme des Erweiterungsbaus – über eine Gesamtkapazität von 330 Betten, wobei 110 Betten auf die Abteilung Kardiologie entfallen. Wir suchen deshalb zum 01.01.2017 oder früher eine / einen engagierte / n Bewerber /-in mit bereits bzw. zeitnah abgeschlossener Ausbildung zur /-m Fachärztin /-arzt für Innere Medizin / Kardiologie zur Besetzung der Position der / des Oberärztin /-arzt Kardiologie Sie erwartet eine sehr interessante, vielseitige Tätigkeit in einem engagierten, interdisziplinär arbeitenden Team an einem reizvollen Standort. Die Vergütung erfolgt nach dem Haustarifvertrag mit dem Marburger Bund. Wenn Sie sich angesprochen fühlen und gern unser /-e neuer /-e Kollege /-in werden möchten, dann richten Sie Ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen bitte an die: Ostseeklinik Schönberg-Holm | Personalabteilung | An den Salzwiesen 1 | 24217 Ostseebad Schönberg [email protected] | www.ostseeklinik.com Für telefonische Auskünfte steht Ihnen unser Chefarzt der Abt. Kardiologie, Herr Dr. v. Westernhagen, unter der Tel.-Nr. 04344 / 37-1510 gern zur Verfügung. Anzeigen Stellenanzeigen Hinweis: Das Forschungszentrum Borstel ist ein international agierendes, von Bund und Ländern finanziertes Wissenschaftsunternehmen mit ca. 550 Beschäftigten. Unsere zentrale Aufgabe ist die Forschung und Patientenversorgung auf dem Gebiet der Atemwegskrankheiten. Für unser Forschungszentrum suchen wir zum 01.08.2016 oder später eine /n Facharzt / Fachärztin für Arbeitsmedizin mit 16 – 20h / Woche. Bei Interesse besteht die Möglichkeit, weitere 20 – 24h / Woche in unserer Lungenfachklinik als Arzt / Ärztin im Stationsdienst tätig zu sein. Angesprochen werden auch niedergelassene Arbeitsmediziner, die Interesse an einer persönlichen betriebsärztlichen Betreuung unserer Mitarbeiter / innen am FZB mitbringen. Weitere Informationen über unsere Stellenanzeige finden Sie auf unserer Homepage www.fz-borstel.de Bitte richten Sie Ihre Bewerbung (ausschließlich per E-Mail als pdf-Datei mit max. 3 MB) möglichst bis zum 30.06.2016 an das Forschungszentrum Borstel Personalmanagement Stichwort: 932- Facharzt Arbeitsmedizin Parkallee 2, 23845 Borstel E-mail: [email protected] www.fz-borstel.de Allgemeinarztpraxis Dr. Ralf-Günter Wegers und Ariane Smit (angestellt) Memeler Straße 12, 24837 Schleswig, Tel 04621-52544, Fax 04621-51500 Aufgrund des Eintritt eines Kollegens in den Altersruhestand und gleichzeitig geplanter Fusion mit einer benachbarten Allgemeinarztpraxis (Dr. Friedrich Hein, Schützenredder 5, 24837 Schleswig) suchen wir baldmöglichst ein bis zwei Kollegen/-innen entweder als Vertragsarzt/ärztin und Teilhaber/in oder als angestellter Arzt/Ärztin, gerne auch in Teilzeitarbeit. Mobil 0171-3223355, Email [email protected] Stellengesuche HNO Teilzeit HNO-Fachärztin sucht Praxisanstellung/Jobsharing, 10-15 Std./Woche Chiffre: 0001/10006 Alle Anzeigen beruhen auf Angaben der Anzeigenkunden und werden nicht von der Redaktion geprüft. Verlag, Herausgeber und Redaktion können keine Gewähr dafür übernehmen, dass die Angaben – auch zu den Weiterbildungsbefugnissen – korrekt sind. Unter www.aeksh.de finden Sie die aktuellen Listen der weiterbildungsbefugten Ärztinnen und Ärzte in Schleswig-Holstein. Entsprechende Beschwerden über unrichtige Angaben, insbesondere zu falschen Aussagen hinsichtlich der Weiterbildungsbefugnis, können nach den berufsrechtlichen Vorschriften verfolgt werden. Auf eventuelle zivilrechtliche Folgen, wie Schadensersatzansprüche, wird hingewiesen. Gewerbliche Anzeigen stellen keine redaktionellen Beiträge dar. Die Redaktion Buchen Sie im Internet: www.atlas-verlag.de/kleinanzeigenmarkt Hinweis: Herausgeber und Redaktion können keine Gewähr dafür übernehmen, dass die ausgeschriebenen Praxen im Sinne der Bedarfsplanung bedarfsgerecht sind. Interessenten werden gebeten, sich mit der Kassenärztlichen Vereinigung Schleswig-Holstein in Verbindung zu setzen. SCH LOSS WARNSDORF P R I VAT K L I N I K Wir suchen für die private Fastenklinik Schloss Warnsdorf eine/n FA/FÄ für Innere oder Allgemeinmedizin mit Kenntnissen in Naturheilverfahren, Komplementärmedizin und/oder Psychotherapie für eine Dreivierteloder Vollzeitstelle. Honorartätigkeit u. U. mögl. Ihre Bewerbung richten Sie bitte an Schloss Warnsdorf Klinik Dr. Scheele GmbH, Heike Mohr, Schlossstraße 10, 23626 Warnsdorf. (Vorabinfo unter 04502/840-100) Anzeigen Stellenanzeigen Praxisabgabe / Praxisgemeinschaften Sehr gut gehende Praxis für Kinder- und Jugendheilkunde im Ärztehaus Ramsau im Zillertal (Tiroler Tourismusgebiet mit hoher Lebensqualität, Einzugsgebiet ca. 35.000 Einwohner, einziger Kinderarzt im Tal) zu übergeben. www.aerztehaus-ramsau.at Bei Interesse bitte um Kontakt per E-Mail [email protected] oder Telefon +43 699 100 56007 Praxisnachfolger/-in Facharzt/-ärztin für Psychiatrie/Psychotherapie gesucht, als Nachfolger/-in für vollen Arztsitz in BAG/Jobsharing-Praxis für Neurologie, Psychiatrie und Psychotherapie zum April 2018. Praxis Drs. med. H.-G. Brinkmann & W. Ch. Gerckens Segeberger Str. 9 23617 Stockelsdorf Norden ist oben. Perspektiven inklusive. Wenn Sie auf der Suche nach einem neuen Team sind, ist das Westküstenklinikum (WKK) als Arbeitgeber die richtige Entscheidung. Bei uns gibt es vielseitige Weiterbildungsangebote. Wir sind Mitglied des Krankenhausverbundes 6K mit über 10.000 Mitarbeitern (m/w). Zur Verstärkung unseres Teams am Standort Heide suchen wir zum nächstmöglichen Zeitpunkt einen Oberarzt (m/w) für die Klinik für Innere Medizin, Kardiologie, Pulmologie und Internistische Intensivmedizin Hausärztliche Praxis Bad Oldesloe/Schleswig-Holstein abzugeben, zentrale Lage, 2 Sprechzimmer, internistisch geprägte Ausstattung. [email protected] Veranstaltungen Psychiatrie Kreis Plön halbe Zulassung abzugeben. Auch an MVZ/Klinik Chiffre: 2505/16574 Selbsterfahrungsgruppe Block-Seminare in Mainz und/oder in Namibia Facharztweiterbildung, Balintgruppen, Supervision, PDCoaching www.institut-dr-grindel.de mit mehrjähriger fundierter Berufspraxis in der Kardiologie und Intensivmedizin. Wir bieten Ihnen: > das gesamte Spektrum der modernen Kardiologie mit Vorhaltung einer eigenen medizinischen Intensivstation > Entlastung von arztfremden Tätigkeiten (Kodierung, Blutabnahmen, Schreibarbeiten etc.) > interne Fortbildungen im trägereigenen Bildungszentrum mit großzügiger finanzieller Unterstützung und Freistellung für die Teilnahme an externen Fortbildungen > eine attraktive und familienfreundliche Region mit guter Anbindung an Hamburg und Kiel > Unterstützung bei der Suche nach Wohnraum und Kitaplatz Verschiedenes AMT ist AB SOFORT: Ihr autorisierter SIEMENS Fachhändler vor Ort Wollen Sie uns unterstützen? Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung! Für fachliche Fragen steht Ihnen gern der Chefarzt, Herr PD Dr. Patrick Diemert, per E-Mail unter [email protected] zur Verfügung. Fragen zum Arbeitsverhältnis beantwortet Ihnen gern Frau Sünje Thomsen, Personalreferentin, unter Telefon 0481 785-1027. 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P.: Dr. Franz Joseph Bartmann Die Redaktion gehört zur Abteilung Kommunikation der Ärztekammer Redaktion: Dirk Schnack (Ltg.), Anne Mey, Astrid Schock Telefon 04551 803 272, -274, -206 Weitere Mitarbeiter dieser Ausgabe: Esther Geißlinger, Uwe Groenewold, Prof. Fritz Beske, Horst Kreussler, Dr. Reimar Vogt Zuschriften redaktioneller Art bitte an: Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt, Bismarckallee 8-12, 23795 Bad Segeberg, [email protected] Druck und Vertrieb: SDV Direct World GmbH, Tharandter Straße 23-35, 01159 Dresden Anzeigenmarketing und -verwaltung: atlas Verlag GmbH, Flößergasse 4, 81369 München Telefon 089 55 241 0 Fax 089 55 241 244 Geschäftsführung: Christian Artopé Anzeigenleitung: Stefanie Beinl Telefon 089 55 241 240 Zurzeit ist die Anzeigenpreisliste Nr. 1/2016 gültig. Herstellung: Ärztekammer Schleswig-Holstein Die Zeitschrift erscheint elf Mal im Jahr jeweils zum 15. des Monats. Die Zeitschrift wird von allen Ärzten in Schleswig-Holstein im Rahmen ihrer Mitgliedschaft zur Ärztekammer bezogen. Der Bezugspreis ist mit dem Mitgliedsbeitrag abgegolten. Die Beiträge geben die Auffassung der namentlich genannten Autoren, nicht zwingend die der Redaktion wieder. Für unaufgefordert eingereichte Beiträge werden keine Honorare bezahlt. Die Redaktion behält sich das Recht vor, über die Veröffentlichung, die Gestaltung und ggf. redaktionelle Änderungen von Beiträgen zu entscheiden. Dies betrifft auch Leserbriefe. Die Redaktion freut sich über unverlangt eingesandte Manuskripte und bittet um Verständnis, dass umfangreiche Arbeiten aufgrund des redaktionellen Konzepts nicht berücksichtigt werden können. Wenn aus Gründen der Lesbarkeit die männliche Form eines Wortes genutzt wird, ist hiermit auch die weibliche Form gemeint. Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Mit Ausnahme der gesetzlich zugelassenen Fälle ist eine Verwertung ohne Einwilligung strafbar. Vorstand Dr. Franz Bartmann (Präsident) Dr. Henrik Herrmann (Vizepräsident) Dr. Gisa Andresen Dr. Svante Gehring Petra Imme Dr. Thomas Schang Dr. Christian Sellschopp Telefon 04551 803 206 Fax 04551 803 201 [email protected] Geschäftsführung Dr. Carsten Leffmann (Ärztl. Geschäftsführer) Telefon 04551 803 206 Fax 04551 803 201 Karsten Brandstetter (Kaufm. 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Medizinrecht Ǥ RA Jan Dischinger Ǥ Fachanwalt f. Medizinrecht RAin Sabine Barth ¡ Rechtsanwälte Ǥ Barth u. Dischinger ò Kanzlei für Medizinrecht Partnerschaft é͘͝ Holtenauer Straße 94 ͖͕͔͙͘ 24105 Kiel Ǥǣ͔͕͗͘Ǧ͙͚͗͗͘͘ Tel.: 0431-564433 ǦǦé͚ Richard-Wagner-Straße 6 ͖͙͙͚͗ò 23556 Lübeck Ǥǣ͔͙͕͘Ǧ͕͕͘͘͘͘͜ Tel.: 0451- 4841414 Fachanwältin f. Familienrecht ¡Ǥ ̷ Ǥ info @ medrechtpartner.de Ǥ Ǥ www. medrechtpartner.de Bei allen rechtlichen Fragen rund ǡǤǤòǡ um Ihre Arztpraxis, z.B. Praxisgründung, Kooperationen ȋ ǡ (PraxisG, ǡ BAG, Ȍǡ MVZ), Abgabe oder Kauf von ǡ Arztpraxen, Honorar, Berufsrecht, Arbeitsrecht: Sprechen Sie uns gerne an ! ǡ ǡ ǣ Ǩ 8JSUTDIBGUTQSGVOHTVOE4UFVFSCFSBUVOHTHFTFMMTDIBGU Wirtschaftsprüfungs-und undSteuerberatungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft Wirtschaftsprüfungs- - Praxiswertgutachten - Gutachten im Zugewinnausgleich - Mediation Berufsausübungsgemeinschaft - Begleitung bei Praxiskauf / Praxisverkauf Horst Stingl YRQGHU,+.]X.LHO|IIHQWOLFKEHVWHOOWHUXQGYHUHLGLJWHU von der IHK zu Kiel öffentlich bestellter und vereidigter 6DFKYHUVWlQGLJHUIUGLH%HZHUWXQJYRQ8QWHUQHKPHQ Sachverständiger für die Bewertung von Unternehmen LP*HVXQGKHLWVZHVHQ%HWULHEVDQDO\VHQXQG%HWULHEV im Gesundheitswesen, Betriebsanalysen und BetriebsXQWHUEUHFKXQJVVFKlGHQ unterbrechungsschäden Am Dörpsdiek Dörpsdiek 22 Am 24109 Kiel/Melsdorf 24109 Kiel/Melsdorf Tel. 043 40 // 40 40 70 70 60 60 Tel. 043 40 Lokstedter Steindamm 35 Lokstedter Steindamm 35 22529 Hamburg 22529 Hamburg Tel. 040 040 // 23 23 90 90 876 876 55 55 Tel. [email protected] [email protected] 'BDITQF[JGJTDIF4UFVFSCFSBUVOHGS)FJMCFSVGF Fachspezifische Fachspezifische Steuerberatung Steuerberatung für für Heilberufe Heilberufe Aktuelle Aktuelle Seminare Seminare –– Existenzgründertag Existenzgründertag Betriebswirtschaftliche Beratung --- Betriebswirtschaftliche Beratung Betriebswirtschaftliche Beratung 20.09.08, 20.09.08, 10:00 10:00 Uhr, Uhr, KV KV Bad Bad Segeberg Segeberg (8 (8 Fortbildungspunkte) Fortbildungspunkte) --JRVJEJUÊUTBOBMZTFVOEQMBOVOH - Liquiditätsanalyse Liquiditätsanalyse und und -planung -planung Anmeldung 0451oder [email protected] Anmeldungunter unterTel. Tel.Begleitung 0451-4484 8414 14--00von oderExistenzgründung [email protected] -6OUFSTUàU[FOEF#FHMFJUVOHWPO&YJTUFO[HSàOEVOH - Unterstützende Unterstützende Begleitung von Existenzgründung Finanzund Lohnbuchführung --- Finanzund Lohnbuchführung Finanzund Lohnbuchführung Richard-Wagner-Straße -- Betriebswirtschaftliche Richard-Wagner-Straße6, 6, Betriebswirtschaftliche Beratung Beratung 23556 -- Liquiditätsanalyse 23556Lübeck Lübeck Liquiditätsanalyse und und -planung -planung 1BSUOFSTDIBGUTHFTFMMTDIBGUNC# Partnerschaftsgesellschaft mbB Partnerschaftsgesellschaft mbB4484 Tel.: -- Unterstützende Begleitung Tel.:04510451841414-00 Unterstützende Begleitung von von Fax: Existenzgründung Fax:04510451-4484 841414-44 44 Existenzgründung 3JDIBSE8BHOFS4USBF )PMUFOBVFS4USBF Richard-Wagner-Straße 6 Holtenauer Straße 94 Richard-Wagner-Straße 6 Holtenauer Straße 94 -- Finanzund Finanzund Lohnbuchführung Lohnbuchführung 23556 Lübeck 24105 Kiel 23556 23556 Lübeck Lübeck Tel.: 0451-48414-0 Tel.: Tel.: 0451-48414-0 0451-48414-0 Fax: 0451-48414-44 Fax: Fax: 0451-48414-44 0451-48414-44 www.rohwer-gut.de www.rohwer-gut.de www.rohwer-gut.de [email protected] [email protected] [email protected] Unbenannt-1 1 $XVJDEHLQGG Ausgabe 01-2015.indd 6 24105 24105 Kiel Kiel Tel.: Tel.: 0431/564430 Tel.: 0431/564430 0431/564430 04.03.2015 09:41:39 16.12.2014 10:36:08 Wirtschafts- und Steuerberatung für Heilberufler DELTA Steuerberatung Bad Segeberg | Heide | Hamburg Steuerberatungsgesellschaft mbH Bad Segeberg Die Berater für Ärzte Heide Hamburg seit über 50 Jahren Hindenburgstraße 1 23795 Bad Segeberg Tel.: 04551/8808-0 Zweigstelle Heide Tel.: 0481/5133 Zweigstelle Hamburg Tel.: 040/61185017 Hindenburgstraße 1 · 23795 Bad Segeberg Tel. 0 45 51 - 8 80 80 · www.kanzleidelta.de [email protected] www.kanzleidelta.de w w w. p v s - s e . d e | [email protected] Kein Problem mit der PVS/ Mehr Zeit für Ihre Patienten Berater für Ärzte seit über 50 Jahren.
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