20 15 J A h R e s B e R I c h t Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen Die Arbeit der Geschäftsstelle der Niedersächsischen Landesstelle für Suchtfragen (NLS) wird aus Mitteln des Niedersächsischen Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung finanziert. Hierfür und für die gute Zusammenarbeit danken wir ausdrücklich. J A H R ES B E R I CHT G e s c h ä f t s s t e l l e Geschäftsführer Dr. Manfred Rabes Referentinnen Angela Böttger Ricarda Henze Ingeborg Holterhoff-Schulte Martina Kuhnt Verwaltung Eva Kappel Jürgen Renken Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen Podbielskistraße 162 | 30177 Hannover Tel.: 0511 - 62 62 66 0 | Fax 0511 - 62 62 66 22 [email protected] | www.nls-online.de Hannover, im Juni 2016 Die NLS ist eine Landesfacharbeitsgemeinschaft der LAG der Freien Wohlfahrtspflege in Niedersachsen e.V. Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen 2 0 1 5 4 Jahresbericht 2015 Inhalt 1. Profil der Niedersächsischen Landesstelle für Suchtfragen (NLS) 5 2. Organisationsstruktur der NLS 2.1 Vorstand 2.2 Mitgliederversammlung 2.3 Geschäftsstelle 2.4 Gremienstruktur 6 6 7 8 9 3. Schwerpunktthema: Rausch und Risiko - ein Projekt zur indizierten Prävention mit Jugendlichen 10 4. Prävention und Frühintervention 4.1 Suchtprävention in Niedersachsen 4.1.1 Die Arbeit der Fachstellen 2015. Maßnahmenüberblick nach dem Dokumentationssystem Dot.sys 4.1.2 Koordination der Suchtprävention 4.1.3 Betriebliche Suchtprävention 4.2. LOG OUT - unabhängig im Netz 4.3 Glücksspielsucht - Prävention und Beratung in Niedersachsen 14 14 17 19 20 21 22 5. Rehabilitation und Teilhabe 5.1 Ambulante Suchthilfe 5.1.1 Ambulante Suchthilfe in den Fachstellen für Sucht und Suchtprävention 5.1.2 Arbeitskreis Psychosoziale Betreuung Substituierter 5.2 Qualitätsmanagement und Qualitätssicherung in der ambulanten Suchthilfe 5.2.1 Qualitätsmanagement in den Fachstellen für Sucht und Suchtprävention 5.2.2 Qualitätssicherung Ambulante Rehabilitation Sucht 5.3 Stationäre Suchthilfe 5.3.1 Arbeitskreis stationäre medizinische Reha Sucht 5.3.2 Profile stationärer Einrichtungen der Drogenhilfe 2015 5.3.3 Fachkliniken für Alkohol- und Medikamentenabhängige 5.3.4 Langzeiteinrichtungen CMA 5.4 Soziale und berufliche Teilhabe Suchtkranker 5.5 Entwicklungen in der Selbsthilfe 28 28 28 30 31 31 33 34 35 37 39 40 42 45 6. Veranstaltungen der NLS 2015 6.1 S.O.S. - Save our System! Das Suchthilfesystem im Survival-Modus? - Jahrestagung der NLS 2015 6.2 Übersicht der Veranstaltungen 2015 47 47 49 7. Öffentlichkeitsarbeit 7.1 Informationsmaterialien 7.2 Veröffentlichungen der NLS 51 51 52 8. Anschriften der Mitgliedsverbände der NLS 55 Glossar Spender und Förderer 57 58 Profil der Niedersächsischen Landesstelle für Suchtfragen (NLS) 1. Profil der Niedersächsischen Landesstelle für Suchtfragen (NLS) Die NLS ist die Dachorganisation für Suchtprävention, Sucht- die Suchtprävention und Suchthilfe effektiv zu organisieren hilfe und Suchtselbsthilfe in Niedersachsen. Sie ist eine und auf Landesebene die Weiterentwicklung der Hilfen und Landesfacharbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege Präventionsaktivitäten im Dialog mit allen Sozialpartnern zu in Niedersachsen e.V. (LAG FW). Eine ihrer wesentlichen Auf- fördern. Für die finanzielle Unterstützung und die gute Ko- gaben besteht darin, die vielfältigen Aktivitäten in der Sucht- operation dankt die NLS dem MS ausdrücklich. hilfe und Suchtprävention Niedersachsens zu koordinieren, miteinander zu vernetzen und die fachliche Qualität in die- Die NLS bietet ihre Dienstleistungen breit gestreut an, so- sen Arbeitsfeldern weiter zu entwickeln. wohl für ihre Mitglieder, die öffentliche Hand, die Sozialversicherungsträger, Betriebe und Behörden als auch für die Das in der NLS zusammengeschlossene Netzwerk von Ein- allgemeine Öffentlichkeit. richtungen umfasst l75 ambulante Fachstellen für Sucht und Suchtpräven tion (Hauptstellen), l41 stationäre Einrichtungen für Abhängigkeitskranke (d. h. Fachkliniken und Adaptionseinrichtungen für Aufgabenspektrum der NLS Alkohol-, Medikamenten- und Drogenabhängige und Langzeiteinrichtungen für chronisch mehrfach beein- lSie fördert und koordiniert die Aktivitäten der professionellen und der ehrenamtlichen Präventions- trächtigte Abhängige) sowie und Hilfeangebote in Suchtfragen. lmehr als 750 in acht Landesverbänden zusammen geschlossene Suchtselbsthilfegruppen. lSie regt eine kontinuierliche Auseinandersetzung über Suchtprobleme in der Gesellschaft an, u. a. Ausgehend von ihrem Selbstverständnis und ihrer inzwi- durch Fachtagungen und Publikationen sowie schen mehr als 65-jährigen Geschichte sieht sich die NLS als durch Präventionsmaßnahmen und Öffentlichkeits arbeit. Anwältin für Menschen mit Suchtproblemen. Mitglieder der NLS sind die Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege in lSie ist eine kompetente Ansprechpartnerin für Niedersachsen und acht Landesverbände von Sucht-Selbst- Ministerien und Behörden, für die Renten- und hilfeorganisationen. Krankenversicherungsträger sowie für die Fachver Die NLS vertritt den weitaus größten Teil aller in der Suchthil- bände, insbesondere hinsichtlich Planung und Wei- fe professionell tätigen Organisationen in frei-gemeinnützi- terentwicklung der Suchtprävention und Suchthilfe. ger Trägerschaft und zudem auch etwa die Hälfte aller Sucht- lSie optimiert die Wirksamkeit von Hilfen für Men- selbsthilfegruppen in Niedersachsen. Diese Einrichtungen schen mit Suchtproblemen, u.a. durch organisato- sorgen dafür, dass Menschen mit Suchtproblemen und de- rische Beratung von Einrichtungen und ihre Ver- ren Angehörige frühzeitig eine angemessene Beratung und netzung. wirksame Hilfen erhalten und suchtpräventive Maßnahmen lSie fördert den Aufbau und die Weiterentwicklung angeboten werden können. von Hilfen für Menschen mit Suchtproblemen, u.a. durch die Aufbereitung signifikanter Daten für Die NLS unterhält eine hauptamtlich besetzte Geschäfts- Planungsprozesse, durch die Entwicklung von wirk- stelle, die sich im Wesentlichen aus Mitteln des Nieder- samen Hilfe- und Präventionskonzepten und die sächsischen Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Evaluation von Hilfen und Präventionsmaßnahmen. Gleichstellung (MS) finanziert. Dadurch wird ermöglicht, Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen 5 6 Jahresbericht 2015 2. Organisationsstruktur der NLS 2.1 Vorstand Der Vorstand der NLS kann nach der Satzungsvorgabe aus Schwerpunkte der Vorstandssitzungen im Jahre 2015 bilde- je einem Mitglied der sechs Spitzenverbände der FW in Nie- ten die folgenden Themen: dersachsen sowie aus maximal fünf Vertretern der Landesverbände der Abstinenzverbände und Selbsthilfeorganisati- Grundsatzfragen NLS onen bestehen. Dadurch werden sowohl die professionelle lVerabschiedung des NLS-Wirtschaftsplans 2016 (ein- Suchthilfe in Trägerschaft der Wohlfahrtsverbände als auch schließlich notwendiger Anpassungen im Laufe des die auf Landesebene in der NLS organisierten Suchtselbsthil- Jahres) feverbände angemessen im Vorstand repräsentiert. lFormulierung und Verabschiedung von Zielsetzungen Der Vorstand umfasst aktuell acht Personen und ist paritä- lVerabschiedung einer Stellungnahme zur Anschluss- tisch besetzt: vier Vertreter/-innen repräsentieren die der- Förderrichtlinie 2016-2020 des MS zur Gewährung von zeit in der professionellen Suchthilfe und Suchtprävention Landeszuwendungen an die Fachstellen für Sucht und aktiven Spitzenverbände der FW (AWO, CV, DW, PN), weitere Suchtprävention und Weiterleitung der Stellungnahme für die Arbeit im Jahr 2016 vier (KB, FK, IOGT, LVSM) vertreten die in der NLS organisierten Landesverbände der Suchtselbsthilfe. über die LAG FW an das MS lVerabschiedung einer Stellungnahme zu den Entwürfen für einen neuen Landespsychiatrieplan Niedersach- In der laufenden Wahlperiode (2014-2017) setzt sich der sen und Übersendung der Stellungnahme an die vom Vorstand wie folgt zusammen: Evelyn Popp (AWO) bekleidet MS beauftragte Bietergemeinschaft aus Köln (Institute den Vorsitz und Conrad Tönsing (CV) und Benno Theisling ceus und fogs) und an die LPPN-Fachkommission im (KB) sind ihre Stellvertreter. Sie sind als besondere Vertreter MS des Vorstands der LAG FW benannt und können auf der Ba- lAuftragsvergabe für die Auswertung der einrichtungs- sis des § 30 BGB die Rechtsgeschäfte der NLS wahrnehmen. und patientenbezogenen Kerndatensätze auf Landes- Komplettiert wird die Vorstandsrunde durch die weiteren ebene (Jahresstatistik der Fachstellen für Sucht und Mitglieder Roland Johannes (DW), Reinhold Sievers (PN), Suchtprävention für 2014). Susanne Frost (LVSM) und Gerrit Mühlbrandt (IOGT) sowie Wilhelm Märtz (Freundeskreise), der den ELAS-Sitz im NLS- Projekte Vorstand einnimmt. lVereinbarung mit dem KFN Hannover zur Kooperation, Begleitung und Unterstützung der vom MS in Auftrag Der Vorstand der NLS trat in 2015 zu insgesamt 5 Sitzungen gegebenen Studie „Prävention und Hilfe bei stoffge- (davon eine 2-tägige Klausur) zusammen. Auf der Klausur bundenen und stoffungebundenen Suchterkrankun- tagung in Bad Zwischenahn wurde vom Vorstand das Thema gen in Niedersachsen“ (Projektleiter: Dr. Rehbein) zur „Suchtopia 2015“ zur Zukunft der Suchthilfe in Nieder- Weiterentwicklung der Suchthilfe und Suchtprävention sachsen bearbeitet, moderiert von Prof. Dr. Knut Tielking in Niedersachsen (Hochschule Emden/Leer). Externe Gäste der Klausurtagung lBeschluss zur Unterstützung und Koordinierung der waren die Landesdrogenbeauftragte Frau Dr. Sabine Brägel- Aktionswoche Alkohol in Niedersachsen 2015 unter mann-Tan aus dem MS und Dr. Florian Rehbein vom Krimino dem Motto „Alkohol? Weniger ist besser!“ logischen Forschungsinstitut Niedersachsen (KFN, Hannover) lAuftragsvergabe für eine Expertise zum Thema „Sucht zur Vorstellung einer Studie, die seit dem Frühjahr 2015 i. A. und Teilhabe“ mit dem Schwerpunkt Niedersachsen an des MS zur Weiterentwicklung der Suchtprävention und Prof. Dr. Knut Tielking (Hochschule Emden/Leer, Fach- Suchthilfe in Niedersachsen durchgeführt wird. bereich Soziale Arbeit). 7 Organisationsstruktur der NLS 2.2 Mitgliederversammlung Politik lPositionierung des Vorstands zum Entwurf des Präventionsgesetzes und Versand der Stellungnahme an Die Mitgliederversammlung 2015 der NLS fand am 18. No- alle niedersächsischen Bundestagsabgeordneten des vember 2015 in den Räumlichkeiten der AOK Niedersachsen Gesundheitsausschusses des Deutschen Bundestages (Standort Günther-Wagner-Allee) in Hannover statt. (die NLS-Stellungnahme wurde von Frau MdB Kerstin Tack an alle Gesundheitspolitiker/-innen der SPD-Bun- Als besonderer Gast begrüßt werden konnte Frau Dr. Brä- destagsfraktion weitergeleitet mit der Versicherung, gelmann-Tan, die Landesdrogenbeauftragte. Sie überbrach- die Vorschläge der NLS zum Präventionsgesetz in den te herzliche Grüße aus dem Nds. Sozialministerium an die anstehenden Beratungen zu berücksichtigen) Mitglieder und den Vorstand der NLS und unterstrich den lVerhandlungen mit der DRV Braunschweig-Hannover guten Kontakt und die gute Zusammenarbeit zwischen dem und der DRV Oldenburg-Bremen zur Umsetzung des Sozialministerium und der NLS, wodurch es immer wieder ge- BORA-Konzeptes und einer Integrationsquote in Nie- lingt, neue innovative Projekte im Suchtbereich zu initiieren dersachsen wie z.B. die Umsetzung des Landesmodellprojektes zur Prä- lÜbergabe- und Vorstellungsgespräch anlässlich der vention von Medienabhängigkeit (LOG OUT) durch die NLS. Übernahme der Zuständigkeiten im Bereich der me- Frau Dr. Brägelmann-Tan dankte herzlich den Mitgliedern dizinischen Rehabilitation Abhängigkeitskranker durch und dem Vorstand der NLS sowie den Mitarbeitenden der Priv.-Doz. Dr. Axel Kobelt (Nachfolge von Georg Wie- Geschäftsstelle für die geleistete gute Arbeit in diesem Jahr. gand) in der DRV Braunschweig-Hannover. Im fachlichen Teil der Versammlung stand die Erörterung der Selbsthilfe Frage im Mittelpunkt: „Wo stehen wir im Landesmodell lFörderung und Unterstützung eines 2-tägigen Semi- projekt LOG OUT?“ nars (Loccum) für die Sucht-Selbsthilfe-Verbände der NLS und ihre Mitglieder zur Zusammenarbeit von Ricarda Henze, Referentin für Suchtprävention in der NLS Schuldnerberatung und Suchtselbsthilfe und LOG-OUT-Projektkoordinatorin, führte die Versammlung lVerabschiedung des Verteilerschlüssels der Regional- in das Landesmodellprojekt zur Prävention von Medienab- mittel 2016 für Niedersachsen für die Sucht-Selbsthil- hängigkeit ein. Sie erläuterte dessen Konzeption, Ziele und feförderung der Deutschen Rentenversicherung (DRV Aufgaben und stellte die am Projekt beteiligten Standorte in Bund). Niedersachsen mit ihren regionalen Angeboten vor. Glücksspiel Professorin Dr. Renate Soellner, Vizepräsidentin der Uni lFachliche Befürwortung und Unterstützung der beim Hildesheim und Hochschullehrerin am Institut für Psycholo- MI beantragten Forschungsvorhaben von Prof. Dr. Ger- gie, präsentierte anschließend die Zwischenergebnisse der hard Meyer/Dr. Tobias Hayer (Uni Bremen) und Prof. wissenschaftlichen Begleitung und Evaluation für das Mo- Tielking (Hochschule Emden/Leer) im Bereich der dellprojekt auf der Basis von 834 ausgewerteten Frage- und Glücksspielsucht in Niedersachsen (Prävention, Bera- Dokumentationsbögen, wobei noch nicht alle vorliegenden tung und Dokumentation). Dokumentationsbögen in der Auswertung berücksichtigt werden konnten. Der Zwischenstand dokumentiert hohe Zufriedenheitswerte bei allen Projektbeteiligten (Multiplikatoren/ -innen, Eltern und Jugendliche) - und zwar sowohl in Bezug auf das Präventions- als auch auf das Beratungsangebot. Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen 8 Jahresbericht 2015 In der Diskussion des Vortrags von Frau Professorin Soellner Koordinator/-innen aus den anderen Bundesländern für den wurde anerkennend hervorgehoben, dass die Zwischener- Glücksspielsuchtbereich. gebnisse die Annahme der Projektkonzeption zu bestätigen scheinen, dass das neue Angebot für die Mediensuchtprä- Der Bereich der Suchtprävention wird gemeinsam von den vention und -beratung bei den Fachstellen für Sucht und beiden Referentinnen Ingeborg Holterhoff-Schulte und Ricar- Suchtprävention richtig verortet ist. da Henze (auf je 50%-Teilzeitbasis) organisiert. Hierzu gehören die Koordination und die fachliche Betreuung der in den Fach- Die Vorsitzende des Vorstands, Evelyn Popp, gab einen stellen für Suchtprävention angesiedelten Präventionsfach- ausführlichen Überblick über den Entwicklungsverlauf der kräfte, die Förderung der Suchtprävention in allen Fachstellen facettenreichen Arbeit der NLS im laufenden Jahr. Die we- für Sucht und Suchtprävention und die Betreuung des regiona- sentlichen Aspekte sind in diesem Jahresbericht zusam- len Arbeitskreises Hannover für die betriebliche Suchtpräven- mengefasst. Frau Popp bedankte sich ausdrücklich bei den tion. Auf Bundesebene vertritt Frau Holterhoff-Schulte die nie- NLS-Vorstandsmitgliedern und allen Mitarbeitenden in der dersächsischen Interessen im BZgA-Länder-Kooperationskreis Geschäftsstelle für die kontinuierlich konstruktive und enga- „Suchtprävention“ der Bundeszentrale für gesundheitliche gierte Zusammen- und Mitarbeit. Aufklärung in Köln. Zudem hat Frau Henze von 2014 bis 2016 die Koordination Die Kassen- und Kontenprüfung der NLS durch die amtie- des niedersächsischen Landesmodellprojekts zur Prävention renden Prüfer, Heinz Hölscher-Mönnich und Reinhard von von Medienabhängigkeit (LOG OUT) in der NLS übernommen Oehsen, führte zu keinen Beanstandungen. Sie fand am (0,25-Stelle). 29.10.2015 in der NLS-Geschäftsstelle statt. Festgestellt wurde, dass beim Zahlungsverkehr stets das „4-Augen-Prinzip“ Verantwortlich für das Netzwerk „Qualitätsmanagement in eingehalten wurde, ferner der Umsatz der NLS gegenüber der ambulanten Suchthilfe“ zur Qualitätssicherung in den den Vorjahren stark angestiegen und dass die NLS finanziell ambulanten Suchthilfe-Einrichtungen ist als Referentin Ange- voll handlungsfähig ist. Die Entlastung des Vorstandes und la Böttger. Zu diesem Tätigkeitsfeld zählt die Beratung, Schu- der Geschäftsführung durch die Versammlung erfolgte ein- lung und Begleitung ambulanter FSS im Qualitätsmanagement stimmig (Geschäftsjahr 2014). sowie die Koordination und Moderation der regionalen QMKreise. Des Weiteren betreut sie den Aufgabenbereich der beruflichen (Re-) Integration Abhängigkeitskranker. Hier setzt sie 2.3 Geschäftsstelle schrittweise das vom Vorstand verabschiedete Konzept „Sucht und Arbeit“ zur beruflichen (Re-) Integration Suchtkranker um. Die Geschäftsstelle der NLS war in 2015 mit drei Vollzeit- und vier Teilzeitstellen ausgestattet. Eingerechnet in diesen Perso- Dr. Manfred Rabes nimmt neben den geschäftsführenden nalumfang sind Stellenanteile aus der Landeszuwendung des Aufgaben auch die Organisation und Betreuung der verschie- MS für den institutionellen Haushalt und aus der MI-Finanz- denen NLS-Organe wahr (Mitgliederversammlung, Vorstands- hilfe zur Koordinierung des Landesprojekts zur Prävention und sitzungen, Ad-Hoc-Ausschüsse). Darüber hinaus betreut er Beratung bei Glücksspielsucht. mehrere NLS-Arbeitskreise („Psychosoziale Betreuung Substituierter“, „Stationäre medizinische Reha Sucht“ und „Sucht- Dieses Projekt koordiniert Martina Kuhnt auf der Basis einer selbsthilfe“) und vertritt die NLS auf Bundesebene in der DHS ¾-Stelle als Referentin. Die Verwaltungsanteile für das Pro- und der BAGLS. jekt nehmen im Umfang einer 0,5-Stelle die Verwaltungskräf- Die Abwicklung der Fördermittel der Deutschen Rentenver- te der NLS-Geschäftsstelle anteilig wahr. Frau Kuhnt betreut sicherung (Bund) für die Selbsthilfeverbände und -gruppen, das 24-köpfige Netzwerk der für diesen Bereich eingestell- die Beantwortung und der Versand von Verzeichnis- und ten speziellen Fachkräfte und bildet diesen Kreis regelmäßig Materialanfragen, die Vorbereitung und organisatorische fort. Darüber hinaus hält sie den fachlichen Kontakt zu den Betreuung der zahlreichen NLS-Gremien und der NLS-Fach- 9 Organisationsstruktur der NLS tagungen sowie die verwaltungstechnische Unterstützung und Rehabilitation“ zugeordnet. Gleichzeitig wurden per- der NLS-Aufgabenbereiche werden von den beiden Ver- sonelle Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten seitens waltungskräften, Eva Kappel und Jürgen Renken, in der Ge- des Vorstands bzw. der Geschäftsstelle für die Arbeitskreise schäftsstelle wahrgenommen. verbindlich festgelegt (siehe nachstehendes Organigramm). In den letzten Jahren seit der Reform hat sich diese Gremien- Für die Lohn- und Finanz-Buchhaltung, die Web-Administrati- struktur prinzipiell bewährt. on (Internet, Homepage), die EDV-Betreuung der IT-Ausstattung und die statistische Auswertung komplexer Erhebungen Das nachstehende Organigramm bildet die gegenwärtige (z.B. die Niedersächsische Ambulante Suchthilfestatistik) Struktur der Gremien innerhalb der NLS und unter Berück- werden bedarfsorientiert auf Honorarbasis entsprechend sichtigung ihrer Einbindung in die LAG FW Niedersachsen ausgewiesene Fachkräfte beauftragt. e. V. ab (Stand: 31.12.2015). Die Gremienstruktur besitzt insoweit Offenheit, als zukünftig 2.4 Gremienstruktur bei einem entsprechend angezeigten Bedarf neue Ad-Hoc- Die unter dem Dach der NLS eingerichteten und bestehenden eingerichtet werden können. Auf der anderen Seite können Arbeitskreise (AK) wurden im Rahmen einer Strukturreform die Ausschüsse nach erfolgreicher Arbeit auch wieder aufge- der Gremien, die 2010 erfolgte, einem der beiden Arbeits- hoben werden, wenn es für ihren Fortbestand keinen weite- bereiche „Prävention und Frühintervention“ bzw. „Teilhabe ren Bedarf gibt. Arbeitsgruppen oder Arbeitskreise vom Vorstand kurzfristig LAG FW Niedersachsen e.V. Ad-HocArbeitsgruppen DRV Mitgliederversammlung NLS Vorstand NLS Professionelle Suchthilfe (Vertreter Spitzenverbände FW) Sucht & Arbeit Sucht-Selbsthilfe (Vertreter Landesverbände) Geschäftsführung Prävention & Frühintervention AK Präventionsfachkräfte I. Holterhoff-Schulte R. Henze VS: C. Tönsing AK HaLT in Nds. VS: R. Sievers AK Prävention Glücksspielsucht M. Kuhnt VS: R. Johannes Rehabilitation & Teilhabe AK stationäre med. Reha Dr. M. Rabes VS: C. Tönsing AK Selbsthilfe AK Langzeiteinrichtungen Dr. M. Rabes VS: R. Sievers QM-Ausschuss Dr. M. Rabes VS: B. Theisling VS-Mitgl., Dr. M. Rabes, A. Böttger AK PSB Substituierter QM-Kreise regional Dr. M. Rabes AK reg. betriebl. Suchtprävention R. Henze Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen VS: E. Popp A. Böttger 10 Jahresbericht 2015 3. Schwerpunktthema: Rausch und Risiko ein Projekt zur indizierten Prävention mit Jugendlichen Rausch und Risiko sind in unserer Gesellschaft sehr ambiva- ohne zu stigmatisieren. Deshalb wird in diesem Projekt ein lent gebrauchte Begriffe: auf der einen Seite werden sie als Angebot zum Thema „Rausch und Risiko“ an alle Jugendli- Gefährdung von Stabilität und Gesundheit problematisiert, chen einer 10. Klasse gemacht1. Es erfolgt dann eine Binnen- auf der anderen Seite wird eine gewisse Risikobereitschaft differenzierung, d. h. es wird über einen Test die Risikoge- z. B im beruflichen Bereich auch erwartet und rauschhaf- fährdung im Umgang mit Alkohol herausgefunden und den te Freizeiterlebnisse sind eher positiv besetzt. Das Bedürf- Jugendlichen ein differenziertes Angebot gemäß ihrer Tes- nis nach Risikosituationen und rauschhaften Erfahrungen tung gemacht. scheint jedenfalls im Menschen verankert zu sein. Gerade der Alkoholkonsum ist in unserer Gesellschaft eine Möglichkeit, Rausch zu erfahren, und junge Menschen wachsen hier Umsetzung in eine Kultur hinein, die die Erwachsenen ihnen vorleben. Es wurden zwei Bausteine entwickelt, die im schulischen RahViele Jugendliche und junge Erwachsene trinken Alkohol vor men in je 90 Minuten umgesetzt werden sollen: der Baustein allem, um Spaß zu haben, weniger schüchtern zu sein und „Partykompetenz“ und der Baustein „Risikokompetenz“. Hemmungen abzubauen. Rauschtrinken (Binge Trinken) bezeichnet den Konsum von mindestens fünf alkoholischen Getränken bei einer Trinkgelegenheit. Die gesundheitlichen und Baustein 1: Partykompetenz sozialen Folgen des Rauschtrinkens sind u.a. Verletzungen in Folge alkoholisierten Autofahrens oder aggressiven Verhal- Das Programm „Rausch und Risiko“ beginnt mit dem 90-mi- tens, sexuelles Risikoverhalten, ungeplante Schwangerschaf- nütigen Baustein „Partykompetenz“, der von Akteuren der ten sowie abnehmende Leistungen in der Aus- und Weiter- jeweiligen Schule (Lehrkräfte oder Schulsozialarbeit) durch- bildung. So führt binge drinking zwar nicht zwangsläufig zur geführt wird. Alkoholabhängigkeit, kann aber, vor allem bei Kindern, zere- Zu Beginn dieses Bausteins reflektieren die Schülerinnen und brale Schädigungen verursachen. Handlungsbedarf besteht Schüler die Woche im Vergleich zum Wochenende. Wovon also. ist die Woche geprägt, was zeichnet demgegenüber das Wochenende aus? Was will ich am Wochenende machen? Mit Um Risikokompetenz zu entwickeln, bedarf es grundsätzli- der Behandlung dieser und ähnlicher Fragen wird dann ein cher intellektueller, sozialer und emotionaler Fähigkeiten. Übergang zum Partyverhalten hergestellt. Diese zu bilden, ist Ziel der universellen Prävention und wird Nach dieser Einführung erarbeiten die Schülerinnen und in vielen Projekten zur Lebenskompetenzförderung umge- Schüler in Kleingruppen, wie für sie eine gute Party aussehen setzt. Bei dem hier beschriebenen Projekt Rausch und Risiko muss, was Kriterien für eine gute Party sind und welche Rolle sollte es klar abgegrenzt um das Thema „Alkohol trinken“ dabei Alkohol spielt. In der anschließenden Diskussion wird und die damit verbundenen Risiken gehen. der Fokus auf die jugendtypischen Gefahren des Alkoholkonsums gelegt (binge drinking, geschlechtsspezifische Wirkung Indizierte Prävention richtet sich an Personen, die bereits von Alkohol, Alkohol und Gewalt etc.). Anhand der ermittel- ein Risikoverhalten zeigen, aber noch keine Abhängigkeits- ten Gefahren wird zusammen erarbeitet, welche „Partykom- symptome aufweisen (zum Beispiel Jugendliche und junge petenz“ gebraucht wird, um die jeweilige Gefahr mildern Erwachsene, die am Wochenende wiederholt exzessiv Alkohol trinken). Es ist schwierig, die Zielgruppen für indizierte und selektive Prävention zu identifizieren und anzusprechen, 1 Das Projekt Rausch und Risiko wurde mit freundlicher Unterstützung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) durchgeführt und evaluiert. 11 Schwerpunktthema: Rausch und Risiko oder ausschließen zu können. Abschließend werden die Schülerinnen und Schüler mit sieben gängigen Partytipps Baustein 2: R isikokompetenz und Risikokompetenz plus konfrontiert und diskutieren diese. Vor dem ebenfalls 90-minütigen zweiten Baustein „Risiko kompetenz“ bzw. „Risikokompetenz plus“ des Projektes Der Selbsttest „Check Dein Risiko“ „Rausch und Risiko“ wird die jeweilige Klasse, wie oben beschrieben, in zwei Gruppen geteilt. Der Selbsttest „Check Dein Risiko“ eruiert die Erfahrungen der Jugendlichen im Umgang mit Alkohol. Er wird vor dem zweiten Baustein durchgeführt, danach teilt Risikokompetenz sich die jeweilige Klasse in zwei Gruppen: Gruppe 1: Wenig bis keine Erfahrung mit Alkohol – Durchführung von universeller Prävention und Förderung der Risikokompetenz → Baustein „Risikokompetenz“ Gruppe 2:Riskantes Verhalten in Bezug auf Alkoholkonsum - Durchführung von selektiver bzw. indizierter Prävention und Förderung der Risikokompetenz → Baustein „Risikokompetenz plus“ Für die Durchführung des Bausteins „Risikokompetenz“, der zwischen einer und drei Wochen nach dem ersten Baustein durchgeführt wird, erhält die Schule von einer professionellen Präventionsfachkraft Unterstützung. Diese führt auch mit den Schüler/-innen den Selbsttest „Check Dein Risiko“ durch, der nur wenige Minuten in Anspruch nimmt. Die Schülerinnen und Schüler, die durch die Beantwortung der ersten beiden Fragen ausdrücken, dass sie mindestens „einmal in der Woche“ Alkohol konsumieren oder typischerweise „5 oder mehr Standardgläser“ Alkohol trinken (binge drinking) , nehmen am Baustein „Risikokompetenz plus“ teil, der von der Präventionsfachkraft geleitet wird. Der Rest der Klasse arbeitet in der Gruppe „Risikokompetenz“ mit der Lehrkraft oder der Schulsozialarbeit. Der Baustein „Risikokompetenz“ wird, wie der einleitende Baustein „Partykompetenz“, von Akteuren der jeweiligen Schule (Lehrkräfte oder Schulsozialarbeit) durchgeführt. Zu Beginn dieses Bausteins setzen sich die Schülerinnen und Schüler allgemein mit dem Thema „Risiko“ auseinander. Die Teilnehmenden werden dazu aufgefordert, aus einer Sammlung bestimmte Impulsbegriffe auszuwählen (z. B. Marathonlauf, Schminken, Bergsteigen, Alkohol) und nach ihrem Risikopotential zu bewerten und dies zu diskutieren. Auf diese Weise wird ein einheitliches Verständnis von „riskantem Verhalten“ erzeugt. Anschließend setzen sich die Schülerinnen und Schüler in Gruppen mit vier verschiedenen Risikotypen auseinander. Typ 1: Risiko vermeidend - Sicherheit ist wichtig Typ 2: Über Risiken wird nicht nachgedacht Typ 3: Risiken nach Abwägung dosiert eingehen Typ 4: Risiken (mit ungewissem Ausgang) suchend In Gruppen werden dann bestimmte Fragestellungen zu diesen Risikotypen erarbeitet und die Gruppenergebnisse anschließend im Hinblick auf die Frage: „Wie geht dieser Risikotyp mit Alkohol um?“ diskutiert. Schon die Pretests mit diesem Fragebogen haben gezeigt, dass der Selbsttest mit den Schülerinnen und Schülern gut Risikokompetenz plus funktioniert und die Klasse in der Regel in ein Drittel (Risikokompetenz plus) zu zwei Dritteln (Risikokompetenz) aufteilt. Der Baustein „Risikokompetenz plus“ ist ähnlich aufgebaut Der Selbsttest „Check dein Risiko“ ist selbst ein präventives wie der Baustein „Risikokompetenz“, aber deutlich „offener“ Instrument und enthält weitere Fragen, die zur Reflektion konzipiert und so ausgelegt, dass er die Jugendlichen ermun- des eigenen Umgangs mit Alkohol anregen. Diese haben je- tert, von ihren persönlichen Erfahrungen mit „riskantem Al- doch keine Bedeutung für die Aufteilung der Gruppen. koholkonsum“ zu berichten. Dieser Baustein soll in jedem Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen 12 Jahresbericht 2015 Fall von einer externen Präventionsfachkraft durchgeführt nen und Schüler erreicht und zu drei Zeitpunkten (vor der werden, da sie einen niedrigschwelligen Zugang zu den Schü- Maßnahme, direkt nach der Maßnahme sowie ein halbes lerinnen und Schülern schaffen und darüber hinaus mit mög- Jahr nach der Maßnahme) über Fragebögen befragt. lichen problematischen Reaktionen der Teilnehmenden professionell umgehen können. Dadurch wird es insbesondere möglich, auf die unmittelbaren Risiken des Alkoholkonsums einzugehen. Die unmittelbaren Risiken sind für die Jugendlichen greifbarer als langfristige Folgen wie Krankheit und Abhängigkeit. Anschließend suchen sich die Schüler/-innen den Risikotypen Überblick über die wichtigsten Evaluationsergebnisse: aus, der am besten zu ihnen passt. In Kleingruppen (bzw. in Einzelarbeit) setzen sich hier die Schülerinnen und Schüler mit ihrem ganz persönlichen Risikotypen auseinander und lKein Anstieg des Alkoholkonsums der am Projekt beteiligten Jugendlichen. werden so in die Lage versetzt, ihre individuelle und oftmals lZunahme des Konsums von „harten“ Mixgeträn- unreflektierte Risikobereitschaft mit ihrem „riskanten Ver- ken“ über den Befragungszeitraum, aber er liegt halten“, insbesondere in Bezug auf ihren Alkoholkonsum, in auch nach einem halben Jahr durchschnittlich in Verbindung zu bringen. dem Bereich „alle zwei bis drei Wochen“ und damit auf einem niedrigen Niveau Gemeinsam wird diskutiert, wie riskantes Verhalten mit Ver- lGefahren eines Alkoholrausches werden vor und antwortung für sich selbst und andere im Zusammenhang ein halbes Jahr nach dem Projekt als eher gefähr- steht. Insbesondere wird erarbeitet, welchen Auftrag der je- lich eingestuft. weilige Risikotyp auf einer Party übernehmen kann, damit die lÜber 40 Prozent der Schülerinnen und Schüler Party nicht aus dem Ruder läuft. kann es sich vor und nach dem Projekt absolut vor- Zudem werden die Jugendlichen ermuntert, ihre eigenen Ent- stellen, eine Party zu feiern ohne Alkohol zu trin- scheidungen bewusster zu treffen und mögliche Konsequenzen im Entscheidungsprozess einzubeziehen. ken. lÜber die Hälfte der Schülerinnen und Schüler gaben an, dass sie Freunde, die zu viel Alkohol trinken, auf ihren erhöhten Konsum ansprechen. Das Durchführung des Projektes taten nach einem halben Jahr knapp 3% mehr als zu Beginn. Im Juli 2014 nahmen zwei Delmenhorster Schulen mit insge- l„Negatives Konsumverhalten“ (z.B. alleine trin- samt acht Klassen der 10. Jahrgänge (4 IGS, 4 Gymnasien) an ken, trinken um Stress zu bewältigen) nimmt im der Testphase des Projektes teil. Es sollte erprobt werden, ob Projektverlauf nicht zu, obwohl eine Zunahme er- die Bausteine funktionieren und ob vor allem die Binnendif- wartbar war (Studien zeigen, dass bei 16-jährigen ferenzierung und Unterteilung der Klasse in „Risikokompe- Jugendlichen der Konsum steigt.). Dies ist als Erfolg tenz“ und „Risikokompetenz plus“ gelingt. Beides kann mit der Vermittlung von Risiko- und Partykompetenz einem uneingeschränktem „Ja“ beantwortet werden. zu bewerten. lEs gab keine Stigmatisierung derer, die bereits kon- Danach wurde zwischen Oktober und November 2014 das sumieren. Projekt „Rausch und Risiko“ an drei Delmenhorster Schulen lAlle beteiligten Schulen haben das Projekt in ihr (eine Hauptschule, eine Realschule, eine Oberschule) in ins- Schulkonzept implementiert und werden es wei- gesamt acht Klassen (Jahrgang 10) durchgeführt und evalu- terhin durchführen. iert. Über das Projekt wurden insgesamt über 150 Schülerin- 13 Schwerpunktthema: Rausch und Risiko Die wichtigsten Evaluationsergebnisse2 nen klar werden, dass sie sich ihrer Verantwortung für sich selbst stellen müssen und sich klar werden müssen, welche Das Projekt „Rausch und Risiko“ wurde von den teilneh- Risiken sie eingehen wollen und welche nicht. Dies sind dif- menden Schülerinnen und Schülern positiv bewertet. ferenzierte Ergebnisse, die sich nicht einfach an Trinkmen- Hierbei waren sich die „risikoarme Gruppe“ und die „Risi- gen festmachen, aber es sind sinnvolle und realistische kogruppe“ einig. Das Vorgehen, die jeweilige Klasse nach Ergebnisse in einer komplexen und alkoholtoleranten Ge- Zielgruppen (universell und selektiv) zu trennen, wurde von sellschaft. der überwiegenden Mehrheit (84%) befürwortet. Knapp 85 Prozent der Schülerinnen und Schüler sprachen sich dafür aus, dass das Projekt weiterhin durchgeführt werden Einarbeiten des Programms in BASS soll und die Einbindung einer externen Präventionsfach- (BAusteinprogramm Schulische Suchtprävention) kraft sinnvoll ist. Dies unterstreicht die hohe Akzeptanz des Projektes und des Projektdesigns. Mit BASS können Lehrkräfte suchtpräventive Elemente unaufwändig in den schulischen Alltag integrieren. Dabei werden in Unterrichtseinheiten sowohl soziale Kompetenzen Fazit gefördert wie auch substanzspezifisch gearbeitet. Bislang bezog sich BASS auf die Jahrgänge 5 - 8. Jenseits der „harten Zahlen“ zu Konsummengen liegt das Besondere dieses Projektes an der Möglichkeit, dass Ju- Durch die Einarbeitung des Programms „Rausch und Risiko“ gendliche, die bereits riskant konsumieren, in einem ge- in das bestehende Bausteinprogramm enthält BASS nun schützten Rahmen über ihren Konsum, ihre Motive für auch ein Bausteinprogramm für die Jahrgänge 9/10 mit Konsum und ihr Partyverhalten reflektieren können - ohne dem Schwerpunkt auf Party- und Risikokompetenz. Au- erhobenen Zeigefinger. Nicht immer entscheiden sich die- ßerdem wurden dem Programm noch Bausteine zu den se Jugendlichen für „weniger Trinken“, schon gar nicht für Themen Cannabis, Medien sowie Sucht und Abhängigkeit Abstinenz. Aber allen Jugendlichen ist klar geworden, dass hinzugefügt. sie selbst die Verantwortung für ihr Trinken haben, dass sie selbst die Entscheidung treffen, wie viel sie wann trinken Das neue BASS3 wurde am 30. Juni 2015 in einer großen wollen. Und das sind die entscheidenden Begriffe: Verant- Tagung mit 120 Teilnehmer/-innen vorgestellt (siehe Ka- wortung und Entscheidung. Hier treten nicht Erwachsene pitel 4.1) und ist bei der NLS zu beziehen. Eine Schulung auf, die Jugendlichen sagen, wo die Gefahren liegen und für diejenigen, die in Schulen damit arbeiten wollen, wird wie man sie umschifft, sondern der Ball liegt bei den Ju- dringend empfohlen und von den Fachkräften für Suchtprä- gendlichen selber. So entscheiden sich manche Jugendliche vention angeboten. bewusst dafür, bei einer Party Alkohol zu trinken. Im Projekt lernen sie, die Verantwortung dafür zu übernehmen und Somit ist es gelungen, im Rahmen der universellen Präven- sorgen z.B. dafür, dass sie sicher nach Hause kommen. tion selektive Präventionselemente mit einem überschaubaren Aufwand einzubauen. Die besondere Aufgabe, ris- Und auch die Risikotypen, die lieber nicht genau hinschau- kant Alkohol konsumierende Jugendliche gezielt und früh en und sich mit möglichen Risiken nicht auseinandersetzen zu erreichen ohne sie zu stigmatisieren, ist mit „Rausch und wollen, mussten dies in diesem Projekt tun. So konnte ih- Risiko“ sehr gut gelungen. 2 Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen (2015) Hrsg.: Rausch und Risiko, Bausteinprogramm zur Suchtprävention mit Jugendlichen. Evaluationsbericht, Hannover 3 Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen (2015) Hrsg.: BASS - Bausteinprogramm schulische Suchtprävention, 3. überarbeitete Auflage. Hannover Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen 14 Jahresbericht 2015 4. Prävention und Frühintervention 4.1Suchtprävention in Niedersachsen Das Land Niedersachsen fördert 20 Fachstellen für Suchtprä- von der NLS gemeinsam mit den Fachkräften für Sucht- vention, die der Freien Wohlfahrtspflege angehören. Weite- prävention entwickelt wurde. In diesem Programm wird re zwei Fachkräfte für Suchtprävention arbeiten angegliedert das Thema in Unterrichtseinheiten für verschiedene Jahr- an kommunale Einrichtungen (Jugend- bzw. Gesundheits- gänge aufgegriffen. In den unterschiedlichen Bausteinen amt). An drei Standorten hat der Landkreis die Finanzierung werden sowohl soziale Kompetenzen gefördert, als auch übernommen bzw. finanziert die jeweilige Fachstelle eine suchtspezifische Themen altersgerecht bearbeitet. Bis- umfassendere suchtpräventive Arbeit aus dem Haushalt der lang bezog sich BASS auf die Jahrgänge 5 - 8. Das Bau- Einrichtung durch Eigen- bzw. Drittmittel. Insgesamt findet steinprogramm wurde nun nach 2006 zum zweiten Mal in Niedersachsen in 25 Städten und Landkreisen umfassende völlig überarbeitet und den neuen Erkenntnislagen in der suchtpräventive Arbeit mit speziellen Fachkräften statt. Die Suchtprävention angepasst. Außerdem wurde ein neuer NLS unterstützt diese Arbeit durch Koordination, Materialer- Programmteil für die Jahrgänge 9/10 eingearbeitet (siehe stellung, Konzept- und Projektentwicklung sowie Evaluation Kapitel 3: Schwerpunktthema Rausch und Risiko). und regelmäßige Fortbildungen. In einem ersten Schritt wurden am 19. Mai 2015 die Die NLS unterstützt darüber hinaus auch die suchtpräventive Fachkräfte für Suchtprävention in der Handhabung des Arbeit in den Fachstellen für Sucht, bei denen keine spezi- neuen BASS geschult. Die Fachkräfte erarbeiteten sich elle Fachkraft gefördert wird. Projekte, Arbeitsmaterialien das Bausteinprogramm und erhielten auch ein Fortbil- der NLS und Fortbildungen können in der Regel von allen dungskonzept, mit dem sie zukünftig interessierte Lehr- Mitarbeiter/-innen der Fachstellen für ihre präventive Ar- kräfte in der Arbeit mit dem Programm schulen können. beit genutzt werden. So beteiligen sich einige Fachstellen, die keine explizite Fachkraft für Suchtprävention haben, am Fachtagung BASS3 - Das neue Bausteinprogramm zur HaLT-Projekt und werden dabei intensiv von der NLS unter- Schulischen Suchtprävention stützt. Am 30. Juni 2015 wurde das neue Bausteinprogramm BASS3 bei einer Fachtagung vorgestellt. Es nahmen 110 Im Jahre 2015 arbeiteten die Fachstellen für Suchtpräven- Lehrkräfte und Schulsozialarbeiter/-innen teil. tion in folgenden regionsübergreifenden Projekten, die von der NLS initiiert und/oder koordiniert wurden: Nach einer theoretischen Einführung durch Prof. Jörg Wolstein in das Thema „Jugendliche und Suchtmittel“ • 3 BASS - Bausteinprogramm schulische Suchtprävention ging es bei der Tagung insbesondere darum, das Bau- In der Suchtprävention in Niedersachsen, die in den Fachstel- steinprogramm detailliert kennenzulernen und auch len für Sucht und Suchtprä- praktisch zu erproben. Dazu wurde vor allem in Work- vention durchgeführt wird, shops gearbeitet. Diese Workshops thematisierten das liegt ein Schwerpunkt der Kennenlernen von BASS3 in seiner Gesamtheit, die Im- Arbeit bei den suchtpräven- plementierung von BASS3 in der Schule, den Umgang mit tiven Aktivitäten mit Schu- Suchtmitteln in der Schule und dazu das Arbeiten mit len. Bereits seit 2002 gibt es Leitfäden und die neuen Bausteine für Jahrgang 9/10, für diese schulische Sucht- Partykompetenz und Risikokompetenz. präventionsarbeit das Bausteinprogramm schulische Wegen der großen Nachfrage wurde am 23. November Suchtvorbeugung BASS, das 2015 eine weitere Fortbildung zu BASS3 durchgeführt. 15 Prävention und Frühintervention • starKids - Starke Kinder • Cannabisprävention: Der grüne Koffer - Methoden zur von Anfang an. Ein Pro- Cannabisprävention & neue Infomaterialien für Jugend- jekt zur Implementierung liche und Eltern von Suchtprävention in Wie auch die Zahlen der letzten Drogenaffinitätsstudie der Kindertagesstätten BZgA4 zeigen, ist der Cannabiskonsum von Jugendlichen und starKids zielt auf die Kompetenzerweiterung der Erzieher/-in- jungen Erwachsenen (12-25 Jahre) in der Zeit von 2011 bis nen in Bezug auf Suchtprävention ab. Über drei Jahre arbeitet 2014 leicht angestiegen. Das hohe Niveau der Konsumzahlen ein regionaler starKids-Arbeitskreis unter Beteiligung mehrerer von 2004 ist aber noch nicht erreicht. Dennoch berichteten die KiTas und der Leitung der regionalen Fachkraft für Suchtprä- Fachkräfte immer häufiger, dass suchtmittelspezifische Canna- vention an Themen wie gezielter Lebenskompetenzförderung, bisprävention insbesondere von Schulen angefragt wurde. Förderung von Kindern aus suchtbelasteten Familien und struk- Die NLS hat darauf reagiert und das umfangreiche Methoden- turellen Einflussmöglichkeiten. Ziel ist, den Kindern in der KiTa paket „Der grüne Koffer - Methoden zur Cannabisprävention“, viele entwicklungsförderliche und suchtpräventive Erfahrungen das von der Suchthilfe direkt Essen gGmbH entwickelt wur- zu vermitteln. Die Implementierung und Evaluation wurde von de, für die Fachkräfte für Suchtprävention angeschafft. Eine der Kaufmännischen Krankenkasse KKH gefördert. Schulung durch den Entwickler Frank Langer im Rahmen des Nach Abschluss der Modellphase und den positiven Evaluati- Arbeitskreises Suchtprävention am 21.4.2015 führte die Fach- onsergebnissen im Jahr 2014 hat die NLS gemeinsam mit den kräfte in die Arbeit mit den Materialien und Methoden ein. Fachkräften das starKids-Konzept überarbeitet und angepasst. Darüber hinaus wurden die Informationsbroschüren „Canna- Am 2. Dezember 2015 fand eine Fachkräftefortbildung statt, bis - alle wichtigen Infos auf einen Blick“ für Jugendliche und um starKids in weiteren Regionen als Regelangebot anbieten „Cannabis - Ratgeber für Eltern“, die von der ginko-Stiftung zu können. Dies ist nun in 13 Regionen Niedersachsens der Fall. e.V. in Mülheim, Nordrhein-Westfalen, entwickelt wurden, für Niedersachsen überarbeitet und angepasst sowie layoutet und • Prev@WORK Prev@WORK ist als ganz- den Fachkräften sowie allen Fachstellen - zunächst kostenlos zur Verfügung gestellt5. heitliches Programm zur Suchtprävention in der Berufsorientierung, -vorbereitung und -ausbildung konzipiert und basiert auf aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen. In zwei jeweils 2-tägigen Präventionsseminaren (Grundseminar und Aufbauseminar) setzen sich Auszubildende und Berufsschüler/ -innen mit dem Konsum von Suchtmitteln auseinander. Ziel des Programms ist u.a., das Wissen zu Sucht und süchtigen Verhaltensweisen bei Auszubildenden und Berufsschüler/-innen zu steigern, damit diese durch Reflexion des eigenen (Konsum-) Verhaltens einen Zuwachs an Risikokompetenz erwerben. Der verantwortungsvolle Umgang mit Suchtmitteln wird gestärkt und suchtmittelkonsumbedingte Arbeitsausfälle und Fehlerquoten werden verringert. Das Programm Prev@WORK wurde von der Fachstelle für Suchtprävention im Land Berlin entwickelt und ist bundesweit verbreitet. Um die Zielgruppe der jungen Erwachsenen besser zu erreichen, hat die NLS 18 Lehrkräfte und Schulsozialarbeiter/-innen aus niedersächsischen Berufsschulen in dem Präventionsprogramm am 9.-10. November 2015 geschult. 4 BZgA (Hrsg.): Der Cannabiskonsum Jugendlicher und junger Erwachsener in Deutschland 2014, Köln 2015 5 Mittlerweile kostet ein Klassensatz der Broschüren (25 Stck.) 3,50 €. Einzelexemplare sind weiterhin kostenlos zu bestellen oder von der Homepage der NLS herunter zu laden. Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen 16 Jahresbericht 2015 • L andesweite Koordinierung und Vernetzung des • T agungsdokumentation „Professionalisierung kom- Alkoholpräventionsprojektes HaLT - Hart am LimiT in munaler Alkoholprävention - Was kann eine lokale Niedersachsen Alkoholpolitik leisten?“ Die NLS begleitet und Im Jahr 2014 war die NLS unterstützt seit 2009 die erstmals Mitveranstalterin mittlerweile 25 zertifizier- der Tagungsreihe „Profes- ten HaLT-Regionen sowie sionalisierung interessierte ler Regionen kommuna- Alkoholprävention“. bei der Umsetzung des Am 27.11.14 fand die Ta- Projektes. Im Berichtsjahr gung (gemeinsam mit dem wurden ein Landes-Netz- Landesjugendamt, werktreffen am 17. März Landespräventionsrat, 2015 durchgeführt sowie Kooperation mit der Lan- dem in die Landesdokumentation erstellt (vgl. Kap. 4.1.1). desstelle Das HaLT-Projekt hat sich an den meisten Standorten etab- zum Thema „Was kann eine liert und ist dort anerkannt. Die Projektstruktur ermöglicht lokale Alkoholpolitik leisten?“ in Hannover statt. Im Be- insbesondere im proaktiven Teil viele Gestaltungsmöglich- richtsjahr wurde eine Tagungsdokumentation mit Arbeits- keiten, die auch genutzt werden. Die Zahlen der stationär materialien erstellt, die bei der NLS kostenlos bestellt oder behandelten alkoholintoxikierten Jugendlichen sind seit heruntergeladen werden kann. Alle Vorträge samt Präsen- 2013 rückläufig, insgesamt wurden aber im Jahr 2014 noch tationen der Tagung wurden gefilmt und stehen im Internet 2134 niedersächsische Kinder und Jugendliche zwischen 10 zur Verfügung. und 20 Jahren mit dieser Diagnose stationär behandelt. Die Tagung sowie die Tagungsdokumentation wurden von 6 Jugendschutz der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung im RahDie NLS hat sich aktiv an der bundesweiten Vernetzung be- men der Kampagne „Alkohol? Kenn dein LimiT“ mit Mitteln teiligt und sorgt für den Wissens- und Informationstransfer. der PKV gefördert. Im Berichtsjahr stand die geplante Umstrukturierung der HaLT-Koordinierung in Lörrach von der Villa Schöpflin hin Die Referentinnen für Suchtprävention sind auf Bundes- und zum HaLT-Service-Center innerhalb der Schöpflin Stiftung Landesebene vielfältig vernetzt. Sie arbeiten in folgenden mit verschiedenen strukturellen Veränderungen für die Arbeitskreisen mit: Unterstützung aller Länderkoordinationen und Standorte im Mittelpunkt. Zum Netzwerktreffen in Hannover kam die • BZgA-Länder-Kooperationskreis Suchtprävention Leiterin des HaLT-Service-Centers, Frau Schmitt, gemeinsam • BZgA-Arbeitsgruppe „Dot.sys“ mit ihrer Mitarbeiterin Frau Nickola. Sie berichteten dem • BZgA-Steuerungskreis „Prevnet“ Netzwerk über den aktuellen Stand der Entwicklungen. Ins- •BZgA-AK „Transfer der JugendFilmTage in die Bundesländer“ gesamt gelang es im Berichtsjahr, die Entwicklungen so mitzugestalten, dass sich keine finanziellen Mehrbelastungen • HaLT-Bundesnetzwerk (Schöpflin Stiftung, Lörrach) für Standorte ergeben, die an der Weiterentwicklung des • Nordverbund suchtpräventiver Fachstellen HaLT-Projektes partizipieren wollen. •AK „Professionalisierung kommunaler Alkoholprävention“ in Niedersachsen Informationen online unter www.halt-in-niedersachsen.de und www.halt-projekt.de. •Teilnahme an regelmäßig stattfindenden Vernetzungs veranstaltungen des Niedersächsischen Landes instituts für schulische Qualitätsentwicklung 6 Landesamt für Statistik Niedersachsen (2015): Aus dem Krankenhaus entlassene Behandlungsfälle mit Wohnsitz Niedersachsen 2014. Das sind die aktuellsten Zahlen zum Zeitpunkt der Berichterstellung. „Unterstützung niedersächsischer Schulen in Prävention und Gesundheitsförderung“. 17 Prävention und Frühintervention Darüber hinaus ist Frau Holterhoff-Schulte Jurymitglied jeweiligen Institution suchtpräventiv auszurichten und zu beim 7. Bundeswettbewerb Kommunale Suchtpräventi- gestalten. on „Innovative Suchtprävention vor Ort“ und Frau Henze Ansprechpartnerin in Niedersachsen für NACOA. 205 Maßnahmen (6%) wendeten sich an die Öffentlichkeit. Hierzu gab es die unterschiedlichsten öffentlichkeitswirksamen Aktivitäten. Am häufigsten wurden Pressemitteilungen 4.1.1Die Arbeit der Fachstellen 2015 Maßnahmenüberblick nach dem Dokumentationssystem Dot.sys 25 Fachstellen für Suchtprävention führten im Jahr 2015 ca. 3.520 Maßnahmen durch, mit denen ca. 72.000 Personen erreicht wurden. (49%) auf den Weg gebracht und die suchtpräventive Arbeit an Informations- und Aktionsständen (37%) präsentiert. Interviews (22%), Flyer (20%) und Plakate (13%) gehören ebenfalls zum Repertoire der Öffentlichkeitsarbeit der Fachkräfte. Schulische suchtpräventive Arbeit Ca. 45% aller von den Fachkräften durchgeführten pädago- 1.200 Maßnahmen oder 34% richteten sich an Multiplikatorinnen und Multiplikatoren. Mit folgenden Zielgruppen wurde gearbeitet: Die größte Mulitiplikator/-innengruppe findet sich in Schulen. 36% aller Maßnahmen mit Multiplikator/-innen wurden mit Lehrkräften bzw. Schulsozialarbeiter/-innen durchge- gischen Maßnahmen fanden in Schulen statt. Das entspricht 1.490 Maßnahmen. Die Arbeit teilte sich auf folgende Schultypen auf: Abb. 1 führt. An zweiter Stelle folgen Eltern bzw. Familienmitglie- Maßnahmen in Schulen 2015 Schulformen der und die Multiplikator/-innen aus der Jugendarbeit mit Gymnasiale Oberstufe jeweils 20%. Der Anteil der Maßnahmen für Beschäftigte in Gemeinschaftsschule 3 % 4 % 7 % Grundschule der öffentlichen Verwaltung lag bei 19 % (bei diesen Angaben sind Mehrfachnennungen möglich.) Gymnasium 10 % Realschule 10 % 11 % Sonder-/Förderschule 15 % Hauptschule 20 % Berufsbild. Schule Die suchtpräventiven Maßnahmen erfolgten vor allem in 21 % Gymnasialer Bildungsweg den Settings/Arbeitsbereichen 24 % Gesamtschule 33 % Haupt- und/oder Realschule •Schule43 % •Freizeit14 % 0 % 10% 20% 30% 40% Basis: 1.490 Maßnahmen in Schulen; Mehrfachnennungen •Familie11 % • Gesundheitswesen 9 % Die meisten Maßnahmen fanden in Haupt- und Realschulen • Jugendhilfe/-arbeit 8 % statt (58 %). In gymnasial ausgerichteten Schulen fanden • Betrieblicher Bereich 34 % der Maßnahmen statt. Ein Fünftel der schulischen Maß- 7 % nahmen waren in berufsbildenden Schulen angesiedelt. 20% aller Maßnahmen dienten dem Aufbau und der För- Mit Lehrkräften und Schulsozialarbeiter/-innen wurde in 440 derung von suchtpräventiven Strukturen. Betrachtet man Maßnahmen (30 %) gearbeitet und 5.680 Personen erreicht. nur die Maßnahmen mit Multiplikator/-innen, so waren 1.045 Maßnahmen (70 %) fanden mit Schülerinnen und hier 52% (Vorjahr: 46%) strukturgestaltend ausgerichtet. Schülern statt, es wurden ca. 60.000 Schüler/-innen erreicht. Das bedeutet, dass mit den Multiplikator/-innen, also den Mitarbeiter/-innen in Schulen, der Jugendhilfe, im Betrieb 77 % der Maßnahmen in Schulen zielten auf bestimmte Sub- usw., vor allem daran gearbeitet wird, die Strukturen der stanzen, 32 % hatten die Förderung der Lebenskompetenz Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen 18 Jahresbericht 2015 zum Ziel und 30 % thematisierten Verhaltenssüchte (Mehr- 14% der außerschulischen Maßnahmen fanden im Setting fachnennungen möglich). 83 % aller Maßnahmen im Bereich Jugendarbeit statt. Hier wurden die Maßnahmen vor allem „Verhaltenssüchte“ beschäftigten sich 2015 mit der Inter- im Rahmen von Koordinationstätigkeiten, Trainings und net-/Computersucht. Weitere 69% thematisierten auch den Schulungen sowie Präventionsberatung umgesetzt. „problematischen Umgang mit anderen Medien“. 601, und damit knapp ein Drittel der außerschulischen MaßAbb. 2 nahmen, fanden im Setting Suchthilfe statt. Hierauf entfällt Maßnahmen in Schulen Umsetzungsebene damit der größte Anteil der außerschulischen Maßnahmen. Den größten Teil der Maßnahmen in diesem Setting machen 10 % Kooperation / Koordination die Präventionsberatungen aus (60 %). Zum einen sind das 9 % Informationsvermittlung 7 % Präventionsberatung Gespräche mit Jugendlichen, die nicht abhängig sind, sich 4 % Vortrag / Referat aber trotzdem bezüglich ihres Umgangs mit Suchtmitteln 63 % Trainings / Schulungen / etc. 7 % Ausstellung / Projekttage / etc. 0 % informieren und beraten lassen. Zum anderen sind dies Ge20% 40% 60% 80% Basis: 1.485 Maßnahmen in Schulen; Einfachnennungen spräche mit Muliplikator/-innen, z. B. Mitarbeiter/-innen in der Jugendhilfe, die sich zur Umsetzung von Suchtprävention beraten lassen. 15% der Maßnahmen in diesem Setting 63% aller schulischen Maßnahmen waren interaktive Trai- waren Kurse oder Trainings, die in der Suchtberatungsstelle nings bzw. Schulungen. Hier geht es überwiegend um eine stattfinden, z. B. für Cannabiskonsument/-innen. intensivere Beschäftigung mit dem Thema Suchtprävention. Eher kurzfristig orientierte Einzelveranstaltungen zur Information sind mit 9 (Informationsvermittlung) bzw. 7% (Ausstellung, Projekttag etc.) wesentlich seltener. In Niedersachsen wird u.a. mit dem umfassenden suchtpräventiven Schulprogramm BASS (Bausteinprogramm schuli- Abb. 3 Außerschulische Maßnahmen Umsetzungsebene 1 % Sport Erwachsenen-/Familienbildung 2 % Kirche 2 % Kindergärten 2 % Unspezifisch 5 % sche Suchtprävention) gearbeitet. Dies wurde im April 2015 Kommune/Behörde/etc. 5 % in einer völlig überarbeiteten Fassung neu herausgegeben Polizei/Strafw. und bildet die Basis für die suchtpräventive Arbeit der Fach- Jugendarbeit kräfte in Niedersachsen (vgl. Kapitel 4.1). 7 % 11 % Betrieb 14 % 15 % Gesundheitswesen 19 % Familie 23 % Freizeit 30 % Suchthilfe Außerschulische suchtpräventive Arbeit 0 % 10% 20% 30% 40% Basis: 2032 außerschulische Maßnahmen, Einfachnennungen In der außerschulischen Arbeit wurden 2.030 Maßnahmen dokumentiert. Dies entspricht den Vorjahreszahlen. 39% der Ein wichtiges Projekt im Rahmen der außerschulischen Ar- Maßnahmen fanden mit Multiplikator/-innen und 61% mit beit ist das HaLT-Projekt. HaLT (Hart am Limit) ist ein breit Endadressat/-innen statt. angelegtes Frühinterventionsprogramm, das sich an Kinder und Jugendliche im Alter von 12 bis 17 Jahren mit riskantem Im größeren Umfang fanden suchtpräventive Maßnahmen Alkoholkonsum richtet. im außerschulischen Bereich in den Settings Freizeit (23%), Familie (19%) und Gesundheitswesen (15%) statt. Das Set- Im Jahr 2015 erfüllten weiterhin 25 HaLT-Regionen die HaLT- ting „Betriebe“ verzeichnet 225 Maßnahmen, das entspricht Qualitätsanforderungen, so dass sie Leistungen nach den mit wie im Vorjahr einem Anteil von 11% (bezogen auf die Ge- den Krankenkassen abgeschlossenen Rahmenvereinbarun- samtheit aller außerschulischen Maßnahmen). gen abrechnen konnten. 19 Prävention und Frühintervention Insgesamt fanden im Jahr 2015 793 Maßnahmen (2014: 787 Maßnahmen haben aus verschiedenen Gründen nicht die Maßnahmen) innerhalb des HaLT-Projektes statt. Dazu ge- Vorgaben der Rahmenvereinbarungen erfüllt. Es wurden hören sowohl Maßnahmen im proaktiven (Maßnahmen zur 183 Brückengespräche (2014: 170) zur Abrechnung bei Kran- Alkoholprävention und Umsetzung des Jugendschutzgeset- kenkassen eingereicht, das entspricht einem Anteil von 73% zes) wie auch im reaktiven Teil (aufsuchende Intervention bei (2014: 70%). alkoholintoxikierten Jugendlichen) des Projektes (mehr über HaLT siehe www.halt-in-niedersachsen.de). Nachdem es im Jahr 2014 einen deutlichen Rückgang der Mit den HaLT-Maßnahmen wurden insgesamt 18.370 geben hatte, befinden sich die Zahlen im Jahr 2015 in etwa Personen erreicht. 39 % der erreichten Personen waren auf dem Niveau der 2014er-Zahlen. Es bleibt abzuwarten, ob Multiplikator/-innen, 58 % Endadressat/-innen. 3 % der Maß- sich diese Zahlen nun auf diesem Niveau stabilisieren oder nahmen dienten der Öffentlichkeitsarbeit. ob es weitere Rückgänge zu verzeichnen gibt. Insgesamt zei- HaLT-Zahlen insgesamt und auch der Brückengespräche ge- gen die Ergebnisse, dass sich das Projekt gut in den verschieVon 793 HaLT-Maßnahmen sind 388 dem reaktiven Teil und denen Regionen etabliert hat. 405 dem proaktiven Teil zuzurechnen. Die Arbeit mit den Multiplikator/-innen umfasste im Jahr 2015 308 Maßnahmen Während der reaktive Teil von HaLT auf dem nun niedrigeren (2014: 305 Maßnahmen). Hier machen die Gespräche mit El- Niveau stabil ist, haben sich die Aktivitäten und Zahlen im tern den größten Anteil aus (50%), aber auch mit den Einrich- proaktiven Bereich erhöht. Um im reaktiven Bereich nied- tungen der Jugendhilfe, mit den Kommunen, mit der Polizei rige Zahlen zu halten, scheint es notwendig, ständig für die und mit den Krankenhäusern wurde zur Implementierung konsequente Umsetzung des Jugendschutzes zu sorgen, die und Ausgestaltung des Projektes intensiv gearbeitet. Öffentlichkeit immer wieder zu sensibilisieren und suchtprä- Es wurden 250 Brückengespräche (2014: 244 Brückengesprä- ventive Aktionen mit Eltern und Lehrkräften sowie vor allem che) durchgeführt. 12 Teilnehmer/-innen (=5 %) dieser Brü- den Jugendlichen selbst voranzutreiben. ckengespräche waren Kinder bis 13 Jahre (Vorjahr: 10). 235 Teilnehmer/-innen (=94 %) der Gespräche (Vorjahr: 234) im reaktiven Teil von HaLT waren zwischen 14 und 17 Jahre alt. Von insgesamt 388 potenziell abrechenbaren Maßnahmen 4.1.2Koordination der Suchtprävention (Brückengespräche, Elterngespräche und Interventionsabschluss) wurden 308 mit Krankenkassen abgerechnet. 80 Zur Koordination der Suchtprävention treffen sich alle Fachkräfte in der Regel im halbjährlichen Turnus in einem Ar- Abb. 4 Brückengespräche 2015 Altersgruppen Junge Erwachsene (18 bis 27 Jahre): 1 % Kinder (bis 13 Jahre): 5 % beitskreis, um überregional wichtige Absprachen zu treffen, aktuelle Entwicklungen zu diskutieren, neue Konzepte zu entwickeln und gemeinsame Projekte vorzubereiten. Außerdem erfolgt regelmäßig ein Austausch zu PrevNet (Internetgestütztes Fachportal zur Suchtprävention) und Dot.sys 3.0 (bundesweit einheitliches Dokumentationssystem für Suchtpräventionsmaßnahmen). Der Arbeitskreis dient auch dem Informations- und Wissenstransfer zwischen den verschiedenen Ebenen suchtpräventiver Arbeit auf Bundes-, Landes- Jugendliche (14 bis 17 Jahre): 94 % Basis: 250 Brückengespräche und kommunaler Ebene. Alle Mitglieder des Arbeitskreises Suchtprävention arbeiten außerdem in regionalen Arbeitsgruppen mit, die von den Referentinnen für Suchtprävention der NLS moderiert werden. Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen 20 Jahresbericht 2015 Bei den Treffen im Gesamtarbeitskreis werden die Ergebnis- Arbeitsplatz“ dient dem fachlichen Austausch der in Betrie- se der regionalen Arbeitsgruppen zusammengeführt, disku- ben mit Suchtprävention und -hilfe befassten haupt- und tiert und das weitere Vorgehen besprochen. nebenamtlichen Personen. Die Verantwortung für die inhalt- Im Berichtsjahr traf der Arbeitskreis Suchtprävention am 21. liche Gestaltung haben - gemeinsam mit der Vorbereitungs- April und am 11. November zusammen. In der Frühjahrssit- gruppe der Sitzungen - die drei hannoverschen Beratungs- zung erfolgte eine Einführung in die Präventionsmateriali- stellen des Diakonischen Werks, der Caritas und der Step en „Der grüne Koffer - Methoden zur Cannabisprävention“ gGmbH übernommen. Die NLS unterstützt die Arbeit des durch Frank Langer von der Suchthilfe direkt Essen gGmbH Arbeitskreises organisatorisch. (vgl. Kap. 4.1). Darüber hinaus tauschten sich die Fachkräfte Im Berichtsjahr traf sich der Arbeitskreis am 9. November über eigene Methoden und Erfahrungen im Bereich der Can- zum Thema „Verflixt vernetzt?! Wie nutzen wir unser Netz- nabisprävention strukturiert aus. werk und begegnen Widerständen?“ mit 46 Teilnehmer/ In der Herbstsitzung hat sich der Arbeitskreis schwerpunkt- -innen im Niedersächsischen Landesamt für Statistik. Neben mäßig mit dem Thema „Inklusion und die Auswirkungen auf impulsgebenden Kurzvorträgen wurde in moderierten Klein- die Suchtprävention“ beschäftigt. Dr. Michael Lichtblau von gruppen sowohl zum Netzwerk des Arbeitskreises als auch der Leibniz Universität Hannover stellte die Grundidee, Be- zum betrieblichen Netzwerk gearbeitet und viel Potential dingungen und Herausforderungen des Inklusionskonzepts offengelegt. Darüber hinaus wurde überlegt, Aktionen im vor. In Kleingruppen wurden die sich daraus ergebenden Rahmen der Aktionswoche Alkohol 2017 vernetzt vorzube- Bedarfe für die Suchtprävention formuliert. Hier sind zum reiten. einen die Anpassung einiger Methoden und Materialien zu nennen, zum anderen gibt es einen Fortbildungsbedarf der Fachkräfte im Bereich der Diversity-Kompetenz, der im Veranstaltungsplan 2016 von der NLS aufgegriffen wird. 4.1.3Betriebliche Suchtprävention Betriebliche Suchtprävention durch die Fachstellen für Suchtprävention Im Jahr 2015 führten die Fachkräfte für Suchtprävention insgesamt 225 Maßnahmen in Betrieben durch, das entspricht gut 6 % der gesamten suchtpräventiven Maßnahmen. Es Die betriebliche Suchtprävention ist seit Jahren ein in der wurden ca. 7.000 Menschen erreicht, das sind ca. 1.300 Per- NLS verankertes Arbeitsgebiet. Die NLS bietet auf Anfrage sonen mehr als im Vorjahr. 43 % der Maßnahmen richteten Informationen und Adressmaterial rund um das Thema der sich an insgesamt 1.350 Multiplikator/-innen und 57% an die betrieblichen Suchtprävention. Endzielgruppe (5.650 erreichte Personen). Nahezu jede zweite Maßnahme war eine Schulung oder ein •Fortbildung zur Qualifizierung für die nebenamtliche Suchtarbeit im Betrieb Training (46 %), in 6 % der Maßnahmen wurde ein Vortrag gehalten und weitere 15 % dienten der Informationsvermitt- Die NLS bietet diese Qualifizierungsmaßnahme jährlich an. lung. 14 % der Maßnahmen waren eine Präventionsberatung Sie wird von Ute Pegel-Rimpl, Büro für Betriebliche Sucht- und jede zehnte Maßnahme diente der Koordination und prävention, konzipiert und durchgeführt und umfasst 160 Kooperation im Rahmen von strukturgestaltenden Maßnah- Unterrichtsstunden in sieben Blöcken. Beschäftigte aus Be- men. hörden und Betrieben werden für die Arbeit als nebenamt- Die Hauptziele der Maßnahmen waren die Zunahme von liche „Ansprechpartner/in für Suchtfragen“ qualifiziert. Im Wissen (88 %) und die Förderung kritischer Einstellungen Jahr 2015 absolvierten 18 Personen den Kurs erfolgreich. (60 %). Die Förderung von Kompetenzen und Ressourcen ist - wie im Vorjahr - bei 30 % nahezu konstant geblieben. Wei- •Regionaler Arbeitskreis Hannover „Suchtprävention am Arbeitsplatz“ Der Regionale Arbeitskreis Hannover „Suchtprävention am terhin bildeten die Stärkung der Vernetzung mit 28 % und der Aufbau von Strukturen (22 %) eine wichtige Rolle (Mehrfachnennungen möglich). 21 Prävention und Frühintervention In 46% der Veranstaltungen wurde das Suchtthema sucht- re Stadt, Kleinstadt, Landkreis) an den Fachstellen für Sucht mittelübergreifend behandelt. 70 % der Maßnahmen hatten und Suchtprävention Arbeitsschwerpunkte zur Prävention einen konkreten Substanzbezug (Mehrfachnennungen auch von Medienabhängigkeit eingerichtet. Die Aufgaben umfas- im Folgenden möglich). Die Verteilung der thematisierten sen die universelle und indizierte Prävention mit Jugendli- Substanzen bei den 158 Maßnahmen mit einem konkreten chen und Multiplikator/-innen, die Beratung von Betroffe- Substanzbezug hat sich in den letzten Jahren nicht grund- nen und Angehörigen und ggf. die Weitervermittlung in eine legend verändert. Die drei wichtigsten Substanzen waren ambulante oder stationäre Therapie. Darüber hinaus soll Alkohol (88 %), Cannabis (49 %) und Tabak (42 %). Jede vier- eine regionale Vernetzung mit anderen regionalen Angebo- te Maßnahme thematisierte Medikamente. Verschiedene ten stattfinden. Gruppen illegaler Drogen wie Kokain, Opiate und Ecstasy Die Fachstellen erhalten hierfür jeweils Mittel für eine halbe wurden jeweils in 16 bis 21 % der Maßnahmen angespro- Personalstelle und Sachmittel. Die NLS erhält Personal- und chen. Lösungsmittel, biogene Drogen oder Halluzinogene Sachmittel für koordinierende Tätigkeiten. Das Projekt wird spielten eine sehr untergeordnete Rolle. im Rahmen einer Prozess- und Ergebnisevaluation über die gesamte Projektlaufzeit von Prof. Dr. Renate Soellner (Stif- 24% der gesamten Maßnahmen behandelten stoffungebun- tung Universität Hildesheim, Institut für Psychologie) beglei- dene Süchte. Wenn das der Fall war, ging es um exzessive tet. Mediennutzung (60 %), den problematischen Umgang mit Für das zweite Projektjahr ist zu resümieren, dass „LOG anderen Medien (50%) und/oder Glücksspielsucht (85 %). OUT - unabhängig im Netz“ in den Fachstellen etabliert und in den Regionen angekommen und angenommen ist. Von den vier Regionen wurden insgesamt 166 Präventionsmaß- 4.2LOG OUT unabhängig im Netz nahmen im Rahmen des LOG OUT-Projektes dokumentiert. Davon waren 24 Maßnahmen der Öffentlichkeitsarbeit zuzurechnen. Mit 142 pädagogischen Präventionsmaßnahmen wurden insgesamt ca. 3.000 Personen erreicht, darunter 1.260 Multiplikator/-innen. Schwerpunkt der Präventionsaktivitäten waren Maßnahmen im Setting Schule im Rahmen der universellen Prävention für Kinder und Jugendliche. Darüber hinaus haben im Berichtsjahr 294 Beratungsgespräche mit 113 Beratungsfällen stattgefunden. Die Gespräche Repräsentative Prävalenzstudien zeigen, dass 1 % der wurden sowohl von den Betroffenen als auch von den Ange- 14-64-Jährigen als internetabhängig anzusehen sind, weitere hörigen in Anspruch genommen. 4,6 % haben eine problematische Internetnutzung 7. Jüngere Die NLS hat den Arbeitskreis der Fachkräfte koordiniert Menschen sind stärker betroffen als ältere. Um im Rahmen und moderiert. Dieser traf sich im Berichtsjahr vier Mal zu von Prävention und Frühintervention auf diese Problema- eintägigen Sitzungen. Es wurde die Fortbildung „Das Inter- tik zu reagieren, fördert das Niedersächsische Ministerium net als Therapeutikum - Systemische Intervention bei In- für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung das Landesmo- ternetabhängigkeit“ am 16.4.2015 mit Dr. Detlef Scholz als dellprojekt zur Prävention von Medienabhängigkeit für den Referent veranstaltet. Die Fortbildung „Playing - gambling - Zeitraum vom 1.1.2014 bis zum 31.12.2016. Ziel ist, ein ins- gaming - alles nur ein Spiel?“ am 1.7.2015 fand gemeinsam titutionell verankertes Angebot zur Prävention und (Früh-) mit dem Präventionsteam Glücksspielsucht statt. Referent/ Intervention bei exzessivem Mediengebrauch einzuführen -innen waren hier Dr. Tobias Hayer von der Universität und die Bedingungen, Möglichkeiten und ggf. Schwierigkeiten und Lösungen, die sich daraus ergeben, zu identifizieren. Hierzu wurden an vier Standorten mit unterschiedlichen Strukturbedingungen in Niedersachsen (Großstadt, mittle- 7 Rumpf, H.-J. et al.: Prävalenz der Internetabhängigkeit (PINTA). Bericht an das Bundesministerium für Gesundheit, 2011 und Bischof, G. et al.: Prävalenz der Internetabhängigkeit - Diagnostik und Risikoprofile (PINTA DIARI). Kompakt bericht an das Bundesministerium für Gesundheit, 2013. Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen 22 Jahresbericht 2015 Bremen und Anja Zimmer- Zum anderen hat Frau Prof. Soellner einen Evaluationszwi- mann von Jugendschutz. schenbericht vorgelegt und auf der NLS-Mitgliederversamm- net (vgl. Kap. 4.3). Die lung am 18.11.2015 der Landesdrogenbeauftragten Dr. Brä- Fachtagung „Immer im gelmann-Tan sowie dem NLS-Vorstand, den NLS-Mitgliedern Netz?!“ 30.9.2015 und der NLS-Geschäftsstelle vorgestellt. Die Zwischenergeb- wurde in Kooperation nisse waren überaus positiv und zeigten, dass die Zielgrup- mit Kriminologi- pen der Prävention und der Beratung das Angebot von LOG am dem Forschungsinsti- OUT sehr hilfreich finden. Eine Herausforderung wird sein, tut Niedersachsen und die entwickelten Strukturen und Ergebnisse auch nach der return - Fachstelle Me- Projektförderung zu erhalten. diensucht Hannover Es liegt ein ausführlicher LOG OUT-Jahresbericht 2015 vor, veranstaltet. Die Fach- der auf der Homepage der NLS zum Herunterladen zur Ver- tagung mit namhaf- fügung steht. schen ten Referent/-innen thematisierte Poten tiale, Herausforderungen der Methoden Prävention und und Bera- tung bei problematischer Mediennutzung. Alle LOG OUT-Fachkräfte haben sich als Workshop-Referent/ 4.3 Glücksspielsucht - Prävention und Beratung in Niedersachsen -innen beteiligt. Das Land Niedersachsen misst im Rahmen der Neuordnung Für Jugendliche im Rahmen der universellen Prävention des Glücksspielrechts dem Schutz der Bevölkerung vor über- wurde der Flyer „[zu] viel online?“ in Form eines Smartpho- mäßigem Spiel und dem Schutz der Jugend eine besondere nes entwickelt und hergestellt. Bedeutung zu. Hierfür erhalten die Fachstellen für Sucht und Suchtprävention seit 2008 an 24 Standorten jeweils eine zu- Das zweite Projektjahr wurde auch genutzt, um den bishe- sätzliche halbe Stelle für eine Fachkraft. Diese Fachkräfte sol- rigen Verlauf zu reflektieren. Hierzu war zum einen die Bei- len das bisherige Beratungsangebot zur Glücksspielsucht im ratssitzung am 23.9.2015 hilfreich. Die Mitglieder des Bei- ambulanten Bereich verstärken und eine flächendeckende rats sind (in alphabetischer Reihenfolge): Versorgung in Niedersachsen sicherstellen. Die Aufgaben der 24 Fachkräfte liegen in der Entwicklung und Unterstützung • Dr. Sabine Brägelmann-Tan, Niedersächsisches von Konzepten und Strategien zur Glücksspielsuchtpräven- Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung tion, dem Knüpfen regionaler Netzwerke sowie der Aufklä- (vertreten durch Michael Lehrmann) rung und Beratung zur regionalen Glücksspielsuchtpräven- •Andreas Gohlke, Fachverband Medienabhängigkeit e. V. tion. Des Weiteren gilt es, Glücksspieler/-innen mit einem • Albert Kern, Bundesministerium für Gesundheit (konnte riskanten oder süchtigen Spielverhalten möglichst frühzeitig aus dienstlichen Gründen nicht anwesend sein) • Dr. Thomas Mößle, Kriminologisches Forschungsinstitut Niedersachsen • Andrea Urban, Landesstelle Jugendschutz Niedersachsen zu erreichen und spezielle Angebote für diese Zielgruppe vorzuhalten. Die landesweite Steuerung erfolgt durch die Landeskoordinatorin für die Prävention und Beratung von Glücksspielsucht in der NLS. Zu ihren Aufgaben gehörten die Koordination Der Beirat diskutierte verschiedene Aspekte wie z. B. die der Fachkräfte, deren fachliche Fortbildung und Betreuung, regionale Vernetzung, das Spannungsfeld zwischen Verhal- regelmäßige Dokumentation der in Niedersachsen durch- tens- und Verhältnisprävention und die Zielgruppen und de- geführten Maßnahmen sowie die fachliche Zuarbeit für die ren Erreichbarkeit. Landesregierung zur Glücksspielproblematik. 23 Prävention und Frühintervention Als Schwerpunktthema für Niedersachsen wurde im Jahr Im Jahr 2015 wurde zum 2015 die „Vernetzung vor Ort“ gewählt. fünften Mal ein bundesweiter Aktionstag Glücksspielsucht für den 23. Öffentlichkeitsarbeit September ausgerufen. Für Niedersachsen überDie Aufklärung und Sensibilisierung der Bevölkerung für die nahm die Landeskoordi- Problematik der glücksspielbezogenen Suchtgefahren stellt natorin die Konzeption und Planung. Mit einem provokanten eine wesentliche und kontinuierliche Aufgabe dar. Über die Aufdruck „Finger weg!“ wurde an vielen Orten in Nieder- Homepage www.gluecksspielsucht-niedersachsen.de wer- sachsen eine Postkarte ausgelegt: auf den Sitzen in Bussen, den eine Vielzahl von grundlegenden Informationen rund an Straßenbahnhaltestellen, am Einkaufstresen oder im um das Thema Glücksspiel und Glücksspielsucht angeboten. Treppenhaus. Einzeln lagen sie da - nur mit dem Hinweis Hier finden sich Hinweise für betroffene Spieler/-innen und „Finger weg!“. Neugierige nahmen die Karte, drehten sie um ihre Angehörigen auf das Hilfeangebot und weitere regio- und lasen den handgeschriebenen Text auf der Rückseite. nale und/oder internetgestützte Beratungsmöglichkeiten. Hier erfährt der Leser/die Leserin, dass ein gewisser Thomas Eine Darstellung der Arbeit vor Ort an den 24 Standorten der dem Glücksspiel derart zugewandt war, dass seine geplan- Fachkräfte ergänzt das Angebot. te Urlaubsreise mit der Freundin aus Geldmangel abgesagt Als Information des Angebots zur Prävention und Beratung werden muss. Die Beziehung ist in Gefahr. Anstelle einer von Glücksspielsucht in Niedersachsen wurde das Faltblatt Briefmarke gibt es einen QR-Code, der auf die Homepage „Glücksspielsucht: Angebot für Betroffene, Angehörige und der örtlichen Suchtberatungsstelle leitet. Durch die länderü- Multiplikatoren“ neu gestaltet und aktualisiert. Neben In- bergreifende bundesweite Aktion konnte das Thema erneut formationen zum Projekt kann ein kurzer Selbsttest zur Ein- in den Fokus des medialen Interesses gelenkt werden und schätzung der eigenen Gefährdung genutzt und bei Bedarf somit eine erhöhte Aufmerksamkeit erhalten. die Kontaktdaten der Glücksspielsucht-Fachkräfte gewählt werden. Die Arbeitshil- fe „Spirale nach „Was mache ich mit meinen oben“, Schulden?“ - diese Frage gramm, ist eine sehr wesentliche Spieler/-innen die und drängende von Ratsu- Möglichkeit bietet, Prob- Pro- welches schrittweise einen chenden mit einem glücksspielsuchtbezogenen ein Manual „In einer Spirale nach oben“ Prozess zur Reflexion und Redukti- lem. Vielfach gibt es für die lange on des eigenen Spielverhaltens anzugehen, wurde in einer Wartezeiten. Ein an die aktu- 2. Auflage überarbeitet. Im Mittelpunkt steht die Arbeit mit elle Gesetzgebung angepass- den Klientinnen und Klienten, die sich (noch) nicht auf ein ab- tes Faltblatt zeigt für die Rat stinenzorientiertes Angebot der Suchthilfe einlassen wollen suchenden Glücksspieler/ oder können, jedoch über eine zielgerichtete Methodik pro- -innen und ihre Angehörigen fessionell begleitet und langfristig zur Verhaltensänderung auf, was sie schon im Vorfeld motiviert werden können. Die Arbeitshilfe kann als 44-seitiges organisieren können sowie gebundenes Manual bei der Niedersächsischen Landesstelle welche dringend notwendigen Dinge im Blick behalten wer- für Suchtfragen zum Selbstkostenpreis von 2,-€/Stück bestellt den müssen. Außerdem enthält das Faltblatt alle Adressen werden bzw. steht allen Interessent/-innen kostenfrei unter des Präventionsteams Glücksspielsucht in Niedersachsen. www.nls-online.de als Download zur Verfügung. Schuldnerberatung Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen 24 Jahresbericht 2015 Die Darstellung des Arbeitsfeldes durch die Landeskoordi- lichen Garanten für den Erfolg der Glücksspielsuchtpräventi- natorin erfolgte im Rahmen von Vorträgen, Berichten und on in Niedersachsen dar. Präsentationen. Seit Beginn des Projekts im Jahr 2008 gab es viele Verände- Seit 2010 stellt das Thema „Glücksspielsucht“ ein Modul in rungen in der personellen Zusammensetzung der Glücks- der Qualifizierung für die nebenamtliche Suchtarbeit im Be- spielsuchtfachkräfte an den 24 Standorten. Diesem Umstand trieb dar, das durch die NLS angeboten wird (vgl. Kap. 4.1.3). einer recht hohen Fluktuation muss immer wieder in den Am 23. September 2015 erhielten 18 Vertreter/-innen aus Fortbildungen und Arbeitskreistreffen Rechnung getragen niedersächsischen Behörden und Betrieben, die an diesem werden. Es bedarf der Integration und Nachschulung von Weiterbildungslehrgang teiInahmen, eine Einführung im Be- neuen Mitarbeiter/-innen und der kollegialen Aufnahme reich der Glücksspielsucht. in das Team der Fachkräfte. Außerdem erhalten alle neuen Fachkräfte seitens der Landeskoordination eine halbtägige Einführung in das Projekt und die rechtlichen sowie organisatorischen Rahmenbedingungen. Die Landeskoordinatorin hat im Jahr 2015 für die Fachkräfte zur Prävention und Beratung von Glücksspielsucht nachfolgend aufgeführte Fortbildungen organisiert und durchgeführt. Thematische Arbeitskreistreffen ergänzten diese Fortbildungen und förderten den Erfahrungsaustausch zwischen den Kolleg/-innen. Dem Jahresmotto „Vernetzung vor Ort“ entsprechend wid- Teilnehmer/-innen am 23.09.2015 Darüber hinaus arbeitet die Landeskoordinatorin mit den mete sich die Fortbildung am 23. Februar 2015 diesem Thema. Der Glücksspielstaatsvertrag beschreibt einen Rahmen, in dem sich das Glücksspielangebot vor Ort einfinden muss. Kolleg/-innen aus den anderen Bundesländern sowie von Bundesorganisationen und Forschungsverbünden zusammen. Halbjährliche Treffen werden seitens der Landeskoordinatorin für die Länderkoordinator/-innen aller Bundesländer in Hannover organisiert. Auf dieser Ebene herrscht ein reger Austausch zu aktuellen glücksspielbezogenen Themen und Fragestellungen. Als Ideenpool ist dieser Kreis von großem Wert. Hauptziel der gemeinsamen Arbeit besteht darin, die Anforderungen des Glücksspielstaatsvertrages umzusetzen und bundesweite Aktionen abzustimmen. 2015 wurden als Schwerpunktthemen „Zertifizierungen von Spielhallen“ sowie „Sportwetten und Spielmanipulation“ gewählt und erarbeitet. Fortbildungen und Arbeitskreistreffen Der Ausgestaltungsspielraum der gesetzlichen Bestimmungen wird in Niedersachsen den Kommunen überlassen und Die kontinuierliche Qualifizierung der Fachkräfte für Präven- soll regionsspezifisch angepasst werden. Die Interessen und tion und Beratung von Glücksspielsucht stellt einen wesent- Zielrichtungen der unterschiedlichen Beteiligten sind viel- 25 Prävention und Frühintervention fach sehr heterogen und die Kenntnis voneinander gering. Angebote und ihre Verzahnungen miteinander. Gleichzei- Das Hilfesystem kann Hinweise auf die Gefährdung und die tig galt es, gemeinsam mit den Fachkräften des Projektes Gefahren geben, welche von Glücksspielen ausgehen, sowie Log out die bisherigen Angebote im Rahmen der Prävention Informationen zu suchtpräventiven Rahmenbedingungen und Beratung zu beleuchten, um die grenzübergreifenden und Maßnahmen. Spielformen und neuen Zugänge im Blick zu haben und zu Zwei Beispiele aus Niedersachsen - der „Runde Tisch Spieler berücksichtigen. schutz Celle“ und der „Alternative Stadtrundgang in Mep- Im Internet pen“ wurden vorgestellt und die Möglichkeiten und Chancen sowie Einschränkungen und Schwierigkeiten beleuchtet. Soziale Netzwerke Glücksspielerinnen und Glücksspieler als Klienten „zocken“ nicht nur im direkten Umgang mit dem Glückspielautomaten. Auch im kommunikativen Raum, im Kontakt zu anderen Menschen und im Beratungskontext wird „gezockt“. Viele Glücksspiele Berater/-innen sind immer wieder damit konfrontiert, dass Computerspiele der Beratungsprozess seitens der Glücksspieler/-innen „ohne ersichtlichen Grund“ ab- oder unterbrochen wird. Das Halten von pathologischen Glücksspieler/-innen im Beratungsprozess ist schwierig. In der Fortbildung am 19. Mai 2015 wurde „Der Klient - das spielende Wesen“ näher beleuchtet. Die Ergänzend zu den Arbeitskreissitzungen im Gesamtteam bil- Glücksspieler/-innen kommen mit „sehr viel Rückenwind“ den die Treffen in den fünf regionalen Arbeitskreisen für die und wollen etwas bewegen. Vielfach fehlt es aber an Konti- Fachkräfte eine wichtige Austausch- und Diskussionsmög- nuität und einer weiterreichenden Motivation, wenn sich der lichkeit. Hier bietet sich die Chance, sich in kleineren Grup- Erfolg nicht kurzfristig einstellt. Im Laufe der Jahre wurden pen im kollegialen Dialog zu eigenen und lokalen Themen vielfältige Erfahrungen mit Glücksspieler/-innen in diversen zu besprechen. Zusätzlich können in den regionalen Teams Beratungs- und Hilfeangeboten gemacht. Anhand von Fall- gemeinsame Projekte, konzeptionelle Orientierungen und beispielen aus dem Team wurde schwierige Situationen erör- neue Arbeitsschritte geplant und umgesetzt werden. Im tert und Methoden vorgestellt und diskutiert, die Entlastung vierten Quartal nahm die Landeskoordinatorin an Treffen al- und zielführende Unterstützung geben können. ler Regionalteams teil. Im Internet verwischen die Grenzen zwischen Computerspielen und Glücksspielen zunehmend. Immer mehr glücks- Interne Kommunikation spielbezogene Inhalte halten Einzug beim bislang einfachen Computer Spielen und in sozialen Netzwerken, die auch unter dem Begriff „social gaming“ dem Spielen dienen. Für Nutzer/-innen, gerade für Kinder und Jugendliche, die von der Faszination der vielfältigen Möglichkeiten im Internet angezogen werden, ist eine Unterscheidung nur noch schwer oder gar nicht möglich. Seitens der Anbieter werden neue Nutzergruppen generiert, die beide Spielformen nutzen. Bei der Fortbildung am 01. Juli 2015 präsentierten Dr. Tobias Hayer von der Universität Bremen und Anja Zimmermann Im Rahmen des internen Informations- und Kommunika- von jugendschutz.net aus Mainz unter dem Titel „play- tionsnetzes wurden von der Landeskoordinatorin im Jahr ing - gambling - gaming - alles nur ein Spiel!?“ die neuen 2015 drei Rundbriefe an alle Fachkräfte mit aktuellen Infor- Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen 26 Jahresbericht 2015 mationen aus Wissenschaft und Forschung, Berichten aus an Wissen, die Stärkung bzw. Veränderung der Einstellung Niedersachsen und Anregungen aus anderen Bundeslän- zum Glücksspielen sowie eine Verhaltensmodifikation - im dern verfasst. Diese Nachrichten wurden mit vertiefenden Sinne von Reduktion oder Änderung des Konsumverhaltens Materialien in die Intranetplattform eingepflegt, welche - genannt. im Internetportal PrevNet geschaffen wurde. Gleichzeitig bietet die Intranetplattform den direkten fachbezogenen 208 Angebote richteten sich an Multiplikator/-innen. Hier Austausch mit Hinweisen auf Fachartikel, Beratungs- und wurden vor allem Maßnahmen für Beschäftigte in der Sucht- Therapiekonzepte, Materialien und Veranstaltungen. hilfe, im Gesundheitswesen, in der öffentlichen Verwaltung und in der Kinder- und Jugendhilfe genannt. Dabei ging es in erster Linie um die Vermittlung von Wissen rund um das Arbeit der Fachkräfte zur Prävention und Beratung von Glücksspielsucht Glücksspiel mit seiner Faszination besonders für Jugendliche und junge Erwachsene und der Sensibilisierung für die Gefahren. Gleichzeitig galt es die Vernetzung zu stärken und Mit Hilfe des Programms Dot.sys dokumentierten die Fach- Strukturen aufzubauen, die einen Zugang und eine Vermitt- kräfte systematisch ihre Arbeit im Präventionsbereich. lung von Rat Suchenden in das Hilfesystem erleichtern. Insgesamt wurden im Jahr 2015 rund 1.050 Maßnahmen im Bereich der Glücksspielsuchtprävention durchgeführt. Mit mehr als 120 Angeboten wurde die allgemeine Öffent- Zumeist (74%) boten die Fachkräfte diese Angebote al- lichkeit informiert. Neben dem Aktionstag Glücksspielsucht lein ohne Kooperationspartner an. Insgesamt wurden gut waren dieses vorrangig Pressekontakte mit Artikeln und In- 17.700 Personen erreicht, vorrangig junge Erwachsene im terviews sowie die Entwicklung von Flyern und Broschüren Alter von 18 bis 27 Jahren. und der Aufbau und die Pflege von sozialen Netzwerken und Blogs. Zur Betreuung und weiteren Sensibilisierung der Abb. 5 jungen Bevölkerung sowie zur Bekanntheit des glücksspiel- Zielsetzung der Präventionsmaßnahmen nach Adressaten 2015 (n=1.032 Maßnahmen) Aufbau Strukturen 7 % Öffentlichkeitswirksamkeit 1 % Stärkung Vernetzung 2 % Förderung Risikokompetenz Kompetenzen/Ressourcen 50 % geführt und zielten auf das Setting Freizeitbereich (24%) und oder Trainings oder auch durch Gespräche mit dem Ziel der 67 % Einstellungs- und Verhaltensänderung. 24 % 4 % 82 % 19 % 70 % 0 % Familie (25%). Dieses geschah vor allem in Form von Kursen 19 % Zunahme Wissen Endadressat/-innen Viele der Angebote wurden im Rahmen der Suchthilfe durch71 % 6 % Einstellungsänderung ders zielführend. 9 % 2 % Verhaltensänderung suchtspezifischen Angebots sind diese Aktivitäten beson- 20% 40% 60% 80 % 80% Multiplikator/-innen Im Rahmen der schulischen Glücksspielsuchtprävention wurden Veranstaltungen besonders in berufsbildenden Schulen (42%) und in Haupt- und Realschulen (32%) angeboten. Hier konnte das „Hamburger Material zur Glücksspielsuchtprävention“ 8 erfolgreich eingesetzt werden. Rund 68% der Angebote richteten sich an Endadressat/-innen. Vor allem experimentierende und schon glücksspielak- Das Material ist in die „Grüne Liste Suchtprävention“ auf- tive Jugendliche und Erwachsene sowie Eltern und Famili- genommen worden. Zur Bewerbung des Angebots wird ein enangehörige waren die Hauptzielgruppen. Dabei standen konzeptionell vor allem die Informationsvermittlung und die Bildung kritischer Einstellungen im Vordergrund. Als wesentliche Ziele der Maßnahmen wurden die Zunahme 8 Das Material wurde entwickelt vom SuchtPräventionsZentrum Hamburg in Kooperation mit der NLS sowie weiteren Partnern aus dem Bundesgebiet. 27 Prävention und Frühintervention von der Fachkraft in Cloppen- te aufsuchten, ist die Zahl der Ratsuchenden über die Jahre burg entwickelter Flyer ge- kontinuierlich angewachsen und hat sich auf dem hohen Ni- nutzt, der allen Fachkräften mit veau von rund 1750 Klient/-innen eingependelt. Das ist eine der Möglichkeit zur Aufnahme Steigerung von über 240 %. der jeweiligen Kontaktdaten Durch die doppelte Aufgabenstruktur der Fachkräfte - Prä- zur Verfügung gestellt wurde. vention und Beratung von Glücksspielsucht - im Rahmen 9 einer halben Personalstelle müssen bei vielen Fachkräften Wartezeiten zur Beratung sowie für die Planung und Durchführung von Präventionsveranstaltungen in Kauf genommen werden. Diese hohe Arbeitsbelastung und Auslastung verdeutlicht den großen Bedarf im Bereich der Glücksspielsuchtprävention und -beratung in Niedersachsen. Zahl der Beratungen 2008-2015 Abb. 6 Die Beratungsarbeit mit gefährdeten und pathologischen Glücksspieler/-innen und ihren Angehörigen wird von den 1.577 Fachkräften mit einem einheitlichen Fragebogen dokumentiert. 1.337 1.383 2010 2011 1.730 1.774 1.771 2013 2014 2015 782 518 Im Projektzeitraum 2008 bis 2015 konnte die Zahl der Beratungen insgesamt deutlich gesteigert werden. Von 518 Klient/-innen, die im ersten Projektjahr 2008 die Fachkräf- 2008 9 Fachstelle für Sucht und Suchtprävention, Stiftung Edith Stein in Cloppenburg. Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen 2009 2012 28 Jahresbericht 2015 5. Rehabilitation und Teilhabe 5.1 Ambulante Suchthilfe 5.1.1Ambulante Suchthilfe in den Fachstellen für Sucht und Suchtprävention (FSS) Die FSS mit ihrem ambulanten Beratungs- und Behandlungsangebot sind im System der Suchthilfe oftmals die ersten Anlaufstellen für Menschen mit Suchtproblemen sowie für deren Angehörige. Die FSS arbeiten überwiegend mit einem integrierten Ansatz, d.h. sie bieten Beratung und Behandlung sowohl bei legalen als auch illegalen Suchtmitteln oder bei stoffungebundenen Suchtformen wie z.B. der Glücksspielsucht oder der Medienabhängigkeit an. Insbesondere in den Ballungszentren gibt es darüber hinaus einige spezialisierte Fachstellen, die sich im Kern auf die Beratung und Behandlung bei Abhängigkeiten von illegalen Drogen konzentriert haben. Das Aufgabenspektrum der FSS hat sich in den zurückliegenden Jahren stetig erweitert. Dies dokumentiert u.a. die Statistik für das Jahr 2014, die erneut als Vollerhebung unter den FSS-Hauptstellen (N = 75) auf der Basis des Niedersächsischen Kerndatensatzes durchgeführt werden konnte (zum Vergleich: die Deutsche Suchthilfestatistik besitzt einen Erreichungsgrad unter den ambulanten Beratungsstellen von etwa 70 %)10. Es haben sich folgende Kernarbeitsbereiche herauskristallisiert, die 2014 in folgendem Umfang von den Fachstellen angeboten wurden (in Klammern die Vergleichswerte aus 2013): 1. Angebote zur Motivation, Beratung und Therapie lKrisenintervention: 79 % (80 %) lInformation und Motivation zur Annahme weiterer Hilfe: 77 % (80 %) lVermittlung in stationäre Therapie: 77 % (80 %) lNachsorge: 77 % (79 %) lSubstitutionsbegleitung: 57 % (59 %) lPsychotherapie: 35 % (37 %) und lmedizinische/psychiatrische Behandlung: 25 % (23 %). Gegenüber dem Vorjahr zeigen sich nur geringfügige Verschiebungen in der Angebotsstruktur. Diejenigen Angebote, die auch 2013 vom Umfang her am meisten vertreten waren, sind auch 2014 auf den vorderen Plätzen zu finden und liegen dicht beieinander. Nur die Platzreihenfolge ist zum Teil getauscht worden. Es lässt sich über die Jahre hinweg eine Zweiteilung in der quantitativen Verteilung der Angebote feststellen: die oberen Ränge belegen Angebote, die zu mindestens 75% von den Fachstellen offeriert werden, während die unteren Plätze zu nur 60% und weniger in der Angebotsstruktur der Fachstellen vertreten sind. 2. Ergänzende Angebote lBegleitung und Unterstützung von Selbsthilfegruppen und Angehörigen: 68 % (67 %) lFührerscheingruppen: 35 % (37 %) lArbeit mit Migrant/-innen: 32 % (24 %) lArbeit mit Senior/-innen: 29 % (23 %) lgeschlechtsspezifische Arbeit: 25 % (37 %) l Arbeit mit Kindern von suchtkranken Eltern: 24 % (25 %) lAufsuchen im Justizvollzug: 13 % (13 %). Der im Vorjahr festgestellte positive Trend bei der Unterstützung von Selbsthilfegruppen durch die Fachstellen ist auch 2014 in gleicher Weise zu verzeichnen. Dieses Angebot hat sich auf dem Vorjahresniveau stabilisiert. Gleiches gilt für die Führerscheingruppen und die Arbeit mit Kindern von suchtkranken Eltern. Eindeutige Zuwächse zu registrieren sind in der Arbeit mit den beiden Zielgruppen Migrant/-innen (+8%) und Senior/innen (+6%). Hier scheinen besondere Anstrengungen und Maßnahmen unternommen worden zu sein, um entsprechend gestiegene Nachfragen zu befriedigen. Dagegen zeigt der Vergleich mit dem Vorjahr bei der ge- lPsychosoziale Beratung: 76 % (80 %) lambulante Rehabilitation: 76 % (77 %) lSozialtherapie: 59 % (57 %) 10 Braun, B. et al., Jahresstatistik 2013 der professionellen Suchtkrankenhilfe, in: DHS (Hg.) (2015), Jahrbuch 29 Rehabilitation und Teilhabe schlechtsspezifischen Arbeit der Fachstellen stark rückläufi- Abb. 7 ge Werte (-12%). Welche Gründe es hierfür gibt, muss noch Vermittlungsquoten (2014) recherchiert werden. N = 32.941 Klient/-innen ohne Vermittlung = 15.067 Mitglied im Sozialpsychiatrischen Verbund sind 93% der Beratungsstellen. Sie stärken dadurch die regionale Kooperation und Vernetzung mit stationären Einrichtungen, anderen sozialen Diensten, öffentlichen Institutionen und Betrieben. Darüber hinaus helfen 25% der Ambulanzen ihren Klient/ -innen bei der Arbeitsplatzsuche, beinahe jede vierte EinJu t m a -a h Re es bei den erwerbsbezogenen Maßnahmen gegenüber dem e, ilf re sowie nach einem Ausbildungsplatz (23%). Insgesamt gibt dh nä n ge tio sta richtung unterstützt die Suche nach einem Praktikum (23%) Vorjahr keine gravierenden Änderungen. Sie bewegen sich Den größten Teil der Finanzierung der Fachstellen in Nieder- seit 2009 etwa auf dem gleichen Niveau. sachsen übernehmen im Rahmen freiwilliger Zuwendungen zum einen die Kommunen (ca. 48 %) und zum anderen das Das Beratungs- und Behandlungsangebot der Fachstellen gilt Land Niedersachsen (ca. 23 %); hinzu kommen Mittel der in der Regel sowohl für betroffene Abhängigkeitskranke als Sozialversicherungsträger (RV und KV zusammen ca. 14 %) auch für deren Angehörige. Neben der Einzelberatung und sowie nicht unbeträchtliche Eigenmittel der Einrichtungsträ- -behandlung bilden Gruppenangebote eine wichtige Säule ger (ca. 10 %) und weitere Einnahmen aus sonstigen Quellen des Angebots der Fachstellen. (ca. 5 %). Die anteilsmäßige Verteilung der Mittel auf die verschiedenen Quellen der Finanzierung ist in den letzten Jah- Im Einklang mit den bundesweit erhobenen Daten der Deut- ren ungefähr gleich geblieben. schen Suchthilfestatistik findet auch in Niedersachsen die zahlenmäßig größte Gruppe der Klient/-innen (46%) eigen- Die durchschnittliche Zahl der Mitarbeiter/-innen (nur Fach- ständig den Weg in eine ambulante Beratung und Behand- personal) betrug 2014 in Niedersachsen 7,5 Vollzeitstellen je lung. Allerdings liegt die Quote eigenmotivierter Zugänge ambulanter Einrichtung (2013: 7,2). Landesweit verfügten in Niedersachsen deutlich höher als im Bundesdurchschnitt die 75 FSS rechnerisch über 565 Mitarbeiter/-innen-Vollzeit- (+5%). Niedergelassene Ärztinnen und Ärzte (11%), Kran- stellen (2013: 509). kenhäuser (9%) und Angehörige und Freunde (8%) spielen darüber hinaus eine wichtige Rolle als Vermittler/in (vgl. Im Rahmen ihrer Erreichbarkeit haben vier von fünf Bera- Abb. 7). Ambulant betreut und dokumentiert wurden 2014 tungsstellen (81%) an durchschnittlich 2,8 Tagen in der Wo- knapp 43.500 Klient/-innen in Niedersachsen (geringfügig che eine Abendsprechstunde nach 18 Uhr eingerichtet, so unter dem Vorjahresergebnis), mehrheitlich Männer (69 %). dass diese auch von Berufstätigen außerhalb der üblichen Erneut konnten auch diejenigen Klient/-innen mit erfasst Arbeitszeiten in Anspruch genommen werden kann. Ferner werden, für die aus verschiedenen Gründen kein vollständi- verfügen 7% der Einrichtungen über einen Krisen-Wochen- ger Datensatz angelegt werden konnte (ca. 16.800) , so dass enddienst. Zwei von drei Beratungsstellen (63%) offerieren insgesamt etwa 60.300 Personen die FSS in 2014 aufgesucht eine geschlechtsspezifische Therapeutenwahl. Internetge- haben (2013: 62.000), etwas weniger als im Vorjahr. Der stützte Beratungs- und Informationsleistungen bietet mitt- Rückgang beträgt knapp 3 %. lerweile mehr als die Hälfte (52%) der Beratungsstellen an 11 (z.B. per E-Mail). Ein Chat-Angebot unterbreitet etwa jede 11 Erläuterung: Basisdaten werden für alle Kontakte (einschließlich Einmalkontakte) erhoben. Um als Kontakt gewertet zu werden gilt als Vorgabe: Mindestgesprächsdauer 10 Minuten mit substantiell beratendem oder behandelndem Charakter (persönlich, telefonisch, per Brief/E-Mail). Auch für Angehörige wird ein „Klientendatensatz“ angelegt. In der Folge können sich hieraus unvollständige Datensätze ergeben. achte Beratungsstelle. Eine kurzfristige Betreuungsmöglichkeit für Kinder von Klient/-innen ist in jeder sechsten Fachstelle (16%) vorhanden. Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen 30 Jahresbericht 2015 Die Fachstellen für Sucht und Suchtprävention in Nieder- Teilstationäre Einrichtung für substituierte Eltern mit ihren sachsen waren auch im Jahr 2014 wieder gut aufgestellt. Kindern - das KIM-Mutter-Kind-Haus für schwangere und Sie verfügen über ein breit gefächertes Angebotsspektrum alleinerziehende Mütter (und Väter) im Hinblick auf differenzierte und qualifizierte Beratungs- Monika Meller und Günter Helling vom Verein KIM Soziale und Behandlungsmöglichkeiten im ambulanten Setting. Im Arbeit e.V. stellten das sozialpädagogisch begleitete Mutter- Vergleich zu den Ergebnissen der bundesweiten Suchthilfe Kind-Haus in Paderborn vor. Es leistet teilstationäre Einglie- statistik weisen die niedersächsischen Beratungsstellen die derungs- und Erziehungshilfe für 8 Mütter mit ihren Kindern. gleiche Qualität hinsichtlich der strukturellen Merkmale des Die Sozialtherapie der Mutter und die Erziehungshilfe die- Angebots und der Effektivität der klientenbezogenen Leis- nen der Sicherstellung des Kindeswohls und sind damit die tungen in der Beratung und ambulanten Therapie auf. Arbeitsschwerpunkte. Die Klientinnen wohnen mit ihrem Kind in einer Einzelwohnung. Die psychosoziale Begleitung und Beratung hilft bei Problemen während der Schwanger- 5.1.2 Arbeitskreis Psychosoziale Betreuung Substituierter schaft und nach der Geburt. Unterstützt wird beim Aufbau einer Erziehungskompetenz und gefördert wird gemeinsam die Entwicklung des Kindes. Bei Bedarf wird der (Wieder-) Aufbau der Beziehung zum Kindesvater angeregt, begleitet Nach den Ergebnissen der PSB-Jahresstatistik 2014 wurden durch z.B. eine Partnerschaftsberatung und -begleitung in in Niedersachsen ca. 5.500 Personen substituiert und dabei Form von Einzel- und Paargesprächen. Falls notwendig, wird zugleich psychosozial betreut. Dies sind 70% aller substitu- bei der Suche nach weiteren therapeutischen Hilfen und an- ierten Menschen in Niedersachsen. Der rechnerische Be- deren Diensten geholfen. treuungsschlüssel von Fachkraft-Vollzeitstelle zu betreuten Beraten wird bei Substitutionsfragen und geholfen bei einer Substituierten betrug landesweit 1 zu 122. Erneut stellte beigebrauchsfreien Alltagsbewältigung. Rückfälle werden sich die Frage, wie mit der regional unterschiedlich hohen aufgearbeitet und zukünftige Risiken mithilfe einer aktiven Betreuungsnachfrage umgegangen werden soll. Insgesamt Rückfallprophylaxe gemindert. Die Gruppenarbeit beschäf- hat sich der Betreuungsschlüssel innerhalb von 15 Jahren tigt sich mit Fragen der eigenen Sexualität, mit Themen wie verdoppelt. Verhütung, Erziehung, Umgang mit süchtigen Verhaltenswei- Vergleichsdaten zu Niedersachsen lassen sich von der Bun- sen o.ä. Zum Ende einer Maßnahme wird bei Bedarf nach desebene heranziehen. Das Bundesinstitut für Arzneimittel dem Auszug eine Nachbetreuung organisiert. und Medizinprodukte (BfArM) hat zum Stichtag 1. Juli 2015 erhoben, dass bundesweit etwa 77.200 Opiatabhängige mit Neue psychoaktive Substanzen und ihre Risiken einem Substitut behandelt wurden. Die Anzahl ist gegenüber Dr. med. Alexander Abel, Oberarzt im AWO Psychiatriezen- dem Vorjahr leicht gesunken. Das BfArM-Substitutionsregis- trum Königslutter, referierte aus stationärer Sicht über die ter weist für Niedersachsen 7.776 gemeldete Patient/-innen neuen psychoaktiven Substanzen (NPS oder „Legal Highs“) und 276 substituierende Ärzte aus (Stichtag 01.07.2015). und ihre Risiken. Das bedeutet für Niedersachsen einen leichten Rückgang Er erläuterte, dass pro Jahr zahlreiche neue psychoaktive um 59 Patient/-innen, bei einem gleichzeitigen minimalen Substanzen auftauchen, die mit herkömmlichen Drogentests Anstieg um 6 substituierende Ärzte. nicht erfasst werden. Dabei werden durch chemische Veränderungen bekannter Substanzen gesetzliche Verbote um- Der Arbeitskreis für die Psychosoziale Betreuung Substituier- gangen: neue „Legal Highs“ entstehen. Viele dieser Drogen ter (PSB) trat im Jahre 2015 im Rahmen von zwei Fachtagun- sind mittlerweile gesetzlich verboten, bleiben aber dennoch gen (28. Mai und 12. November) zusammen. An diesen ganz- über das Internet leicht verfügbar. Die Zusammensetzung und tägigen Veranstaltungen nahmen jeweils etwa 40 Fachkräfte Reinheit der angebotenen Drogen sind für die Konsumieren- für die PSB aus ganz Niedersachsen teil. Bearbeitet wurden den unklar, so dass der Konsum erhebliche Risiken mit sich 2015 die folgenden Themen: bringt. 31 Rehabilitation und Teilhabe Zusammengefasst lautet das Fazit seines Vortrags: Ausstiegsprozesse aus der Substitutionsbehandlung lEs gibt jedes Jahr neue psychoaktive Substanzen (NPS), PD Dr. Uwe Verthein vom Zentrum für Interdisziplinäre die als Drogen konsumiert werden können. l„Legal“ oder „neu“ bedeutet nicht „verträglicher“ oder „sicherer“ als herkömmliche Drogen. lViele NPS sind mittlerweile gesetzlich verboten, bleiben aber dennoch über das Internet leicht verfügbar. lEinige NPS erzeugen manifeste Abhängigkeit (MDPV, Suchtforschung der Universität Hamburg (ZIS), Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, stellte die bislang unveröffentlichten Ergebnisse einer prospektiven Studie aus Hamburg vor („Beendigung der Substitutionsbehandlung mit Methadon/Levomethadon“). Sie gibt Aufschluss darüber, unter welchen Umständen und nach welchen Kriterien eine Methadonbehandlung regulär beendet werden kann. GHB). lViele Konsumierende betreiben eher Missbrauch und Es besteht weitgehend Übereinstimmung darin, dass der werden erst durch Komplikationen medizinisch auffäl- Entschluss, die Substitutionsbehandlung zu beenden, nur lig. auf der gemeinsamen Entscheidung von Arzt/Ärztin und Patient/-innen beruhen kann und beim Patienten seit geraumer Zeit keine Probleme mit Beikonsum bestehen sollten. Psychosoziale Beratung begleitend zur Substitutionsbe- Ferner sollten sich die soziale und gesundheitliche Situation handlung (PSB) - Vorstellung des Zertifikatskurses für Fach- der Patient/-innen stabilisiert haben und zuvor vereinbarte kräfte in der PSB Behandlungsziele erreicht worden sein. Ziel der Studie war Frank Schulte-Derne von der Koordinationsstelle Sucht des die systematische Beschreibung des „Ausstiegsprozesses“ LWL in Münster stellte den Fortbildungskurs 2016 vor, der aus der Substitutionsbehandlung. Sie führte zu neuen Er- sich an Fachkräfte mit (Fach-)Hochschulabschluss Soziale kenntnissen über den Verlauf des Behandlungsendes der Arbeit oder Fachkräfte mit alternativem Berufsabschluss mit Substitution. Die Veröffentlichung der Studienergebnisse mindestens einjähriger Praxiserfahrung in der PSB richtet (3 wird für 2016 erwartet. Blöcke, 14 Plätze, Kosten 1.495 €). Den Teilnehmenden werden folgende fachlich-inhaltlichen Grundlagen zur Substitutionsbehandlung und der PSB vermittelt: lGeschichtliche Entwicklung und aktueller Stand der 5.2 Qualitätsmanagement in der ambulanten Suchthilfe Substitution und PSB lHaltungen, Werte, Positionen in der PSB lForschungsstand zur Wirksamkeit von PSB lMöglichkeiten und Grenzen / Ethische Grundlagen lRechtliche / finanzielle Rahmenbedingungen 5.2.1Qualitätsmanagement in den Fachstellen für Sucht und Suchtprävention lBedarfsermittlung und Auftragsklärung der PSB lBetreuungs- bzw. Hilfeplanung Um kontinuierlich gute Qualität zu erzeugen, müssen die lMedizinische Grundlagen hierfür erforderlichen Strukturen, Ablaufprozesse und Res- lKooperationen zwischen substituierenden Ärzten, sourcen systematisch geplant und die Umsetzung gesteuert Jugendamt, Justiz und Drogenhilfe lInternistische und psychiatrische Komorbidität / Krisenintervention werden. Diese Aufgabe kommt dem Qualitätsmanagement (QM) zu und wird in der Regel im Rahmen eines QM-Systems erfüllt. Die Einrichtungen und Träger der ambulanten lVorstellung ausgewählter Methoden und Programme Suchthilfe haben in den vergangenen Jahren entsprechende (wie z. B. Motivierende Gesprächsführung, Umgang Verfahren für ein einrichtungsinternes QM entwickelt und mit Beikonsum, Einführung in die Psychoedukation, etabliert. Die meisten niedersächsischen Fachstellen orien- individuelle flexible Konsumreduktion, Rückfallprophy- tieren sich hierbei am Modell der DIN ISO 900112, 13 Ein- laxe) lSubstituierte in der Selbsthilfe 12 Deutsches Institut für Normung - International Organisation for Standardisation Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen 32 Jahresbericht 2015 richtungen sind hierfür nach den Kriterien und Anforderun- Das QM-Verfahren der NLS hat im Laufe der vergangenen gen der DIN ISO zertifiziert. 18 Jahre in vielen niedersächsischen Fachstellen erfolgreich dazu beigetragen, das Bewusstsein für Qualitätsentwicklung QM-Angebote der NLS und Qualitätsmanagement zu fördern und Strukturen für deren kontinuierliche Entwicklung und Pflege einzuführen. Um Doppelstrukturen zu vermeiden, dabei aber die Wettbe- Nicht zuletzt hat es zu vielen konkreten Maßnahmen und werbsfähigkeit aller niedersächsischen Fachstellen für Sucht Projekten der Qualitätsentwicklung und -verbesserung in und Suchtprävention landesweit zu sichern und kleine Fach- den Fachstellen geführt. Es war dabei von Anfang an als Brü- stellen nicht von benötigter QM-Unterstützung abzuschnei- cke zur Etablierung normgerechter QM-Systeme verstanden den, verfolgen die QM-Angebote der NLS seit 2009 folgende und eingesetzt worden. Nachdem die meisten niedersäch- Ziele: sischen Fachstellen nun auf Basis träger- und verbandsge- lUnterstützung der Fachstellen zur Erfüllung stützter Verfahren entsprechende Strukturen gemäß der DIN ISO 9001 aufgebaut haben, wird das QM-Verfahren der NLS gesetzlicher Anforderungen lFörderung von Qualitätsentwicklung und Innovation in nach knapp zwei Jahrzehnten ab 2016 eingestellt. Die davon den Leistungsfeldern der ambulanten Suchthilfe betroffenen Fachstellen wurden ausführlich über die von lSicherung eines einheitlich hohen Niveaus der ambu- Dach- und Fachverbänden angebotenen QM-Systeme informiert, um sich für ein geeignetes Verfahren entscheiden zu lanten Suchthilfe in Niedersachsen l kleiner können. Kleine Einrichtungen bzw. Träger können im Rah- Suchthilfeträger der Freien Wohlfahrtspflege in Nieder- men der unten beschriebenen „QM-Werkstatt DIN ISO“ Un- sachsen zum Nachweis eines internen Qualitätsmanage- terstützung durch die NLS beim Aufbau eines QM-Systems ments und zur Erfüllung erforderlicher QM-Standards nach den Normen der DIN ISO erhalten. Unterstützung des Qualitätsmanagements lSchaffung von Foren und Instrumenten für einen effektiven Informationsaustausch und Wissenstransfer. QM-Regionalkreise Zur Umsetzung dieser Ziele berät die QM-Referentin der NLS Unabhängig vom intern gewählten QM-Verfahren bieten die Fachstellen hinsichtlich der Einführung und Etablierung zwei QM-Regionalkreise regelmäßig tagende Foren, um sich geeigneter QM-Verfahren und koordiniert die Arbeit regio- träger- und verbandsübergreifend über aktuelle Themen naler QM-Kreise (s.u.). Fachstellen kleiner Träger können im sowie innovative Methoden und Instrumente für die Qua- Rahmen der „QM-Werkstatt DIN ISO“ Unterstützung zum ei- litätsentwicklung in der ambulanten Suchthilfe zu informie- genständigen Aufbau eines QM-Systems nach den Normen ren und auszutauschen. Die beiden in den Regionen Süd- der DIN ISO erhalten (s.u.). Zudem organisiert sie Schulun- Ost-Niedersachsen und Weser-Ems tagenden Kreise trafen gen und Fachtagungen zu qualitätssichernden Themen als sich 2015 zu jeweils einem ganztägigen Arbeitstreffen und Angebot an alle niedersächsischen Fachstellen (vgl. 5.2.2). darüber hinaus zu einem gemeinsamen Fachtag mit „Markt Das Ende der 1990er-Jahre für die ambulante Suchthilfe ent- der Möglichkeiten“ (s.u.). Koordination und Moderation er- wickelte QM-Verfahren der NLS wurde im Berichtsjahr ein folgten durch die QM-Referentin der NLS. letztes Mal angeboten. Die daran beteiligten Fachstellen nutzten von der NLS entwickelte QM-Instrumente, um ihre Die Schwerpunktthemen in 2015 entstammten zum einen Stärken und Verbesserungsbereiche zu analysieren, kurz- dem Themenkreis des QMs, wie z.B. „Dokumentenlenkung“ und mittelfristige Ziele für die weitere Qualitätsentwicklung und „Einarbeitung neuer Mitarbeiter“, für die es im QM de- zu definieren und deren Umsetzung zu konzipieren und ein- finierte Prozesse geben muss. Weitere Schwerpunktthemen zuleiten. Acht Fachstellen konnten die Umsetzung des Ver- waren aktuelle Herausforderungen, denen die Fachstellen fahrens, das auf dem Excellence-Modell der EFQM sich gegenübersehen wie z.B. Angebote zur „Onlinesucht“ 13 beruht, für 2015 dokumentieren und erwarben das QM-Zertifikat der NLS. 13 European Foundation for Quality Management 33 Rehabilitation und Teilhabe Teilnehmenden tauschten sich über Beispiele und Fakto- QM-Werkstatt DIN ISO: Instrumente für das interne Qualitätsmanagement ren erfolgreicher Praxis aus und erörterten entsprechende 10. März, 6. Juli und 10. November 2015 Qualitätsstandards. Der persönliche und kontinuierliche Die 2012 als Sequenz gestartete QM-Werkstatt vermittelt Austausch der QM-Beauftragten der Fachstellen bewährt praktisches Handwerkszeug zum Aufbau eines QM-Systems sich dabei auch als effektiver Rahmen zur Orientierung und auf Basis der Normen der DIN ISO 9001ff. Die Teilnehmen- Positionierung: „Wie stehen wir im Vergleich mit anderen den erhalten Informationen und Arbeitshilfen zur Erstellung Fachstellen da, sind wir gut aufgestellt, gibt es Entwicklungs- eigener Entwürfe für das QM-Handbuch ihrer Einrichtung. bedarfe? Was können wir von anderen Fachstellen lernen Diese selbst erstellten Entwürfe werden im Rahmen der und übernehmen?“ kontinuierlichen Weiterarbeit gemeinsam begutachtet, wo- und „neue Zugangswege in die Beratung/Behandlung“. Die raus sich Vereinfachungs- und Verbesserungsmöglichkeiten ergeben. Die Teilnehmenden profitieren dabei von den Beispielen der anderen und komplettieren Schritt für Schritt das einrichtungsinterne QM-Handbuch. Die Themenbearbeitung folgt einem vorgegebenen Arbeitsplan. Am Ende der Sequenz werden alle für ein QM-Handbuch erforderlichen Bestandteile bearbeitet worden sein. Die QM-Werkstatt wird von Henning Borchert geleitet, der als Qualitätsbeauftragter über langjährige Erfahrung im Aufbau zertifizierungsfähiger QM-Systeme verfügt und dabei auch mit dem Praxisfeld ambulanter Fachstellen für Sucht und Suchtprävention gut vertraut ist. Im Berichtsjahr haben die Qualitätsbeauftragten von acht Fachstellen regelmäßig an den Werkstatt-Treffen „Markt der Möglichkeiten“ 9. September 2015 teilgenommen und mit zunehmender Routine zahlreiche neue Dokumente für ihre QM-Handbücher erarbeitet. Auf dem gemeinsamen Fachtag der QM-Regionalkreise am 9. September 2015 in Hannover präsentierten die 18 beteiligten Fachstellen im Rahmen einer Posterausstellung jeweils ein Beispiel aus der eigenen praktischen Arbeit. Themen, die auf besonderes Interesse stießen, wurden in anschließen- 5.2.2 Qualitätssicherung Ambulante Rehabilitation Sucht den Workshops vertiefend vorgestellt und diskutiert. Die Teilnehmenden konnten so „über den Tellerrand“ der eige- Schulung ambulante Reha Sucht: Anforderungen und nen Einrichtung hinaussehen und sich von guten Ideen und Konsequenzen des Reha-Entlassungsberichts 2015 Projekten anderer Fachstellen anregen lassen. Die meisten 4. Mai 2015 in Rastede; 12. Mai 2015 in Hannover Beteiligten nahmen konkrete, praxisnahe Anregungen mit, Die Mehrzahl der niedersächsischen Fachstellen für Sucht besonders geschätzt und gewürdigt wurde der offene und und Suchtprävention ist dafür qualifiziert, Menschen mit Ab- trägerübergreifende Austausch. Er erstreckte sich auch auf hängigkeitserkrankung im Rahmen der ambulanten medizi- generelle Fragen, insbesondere die Auswirkungen von Struk- nischen Rehabilitation Sucht zu behandeln. Hierbei müssen turveränderungen auf ambulante Suchthilfeeinrichtungen. die Anforderungen und Qualitätsstandards der Deutschen Rentenversicherung als Kosten- und Leistungsträger der medizinischen Rehabilitation erfüllt werden. Eine wichtige Rolle kommt dabei dem Reha-Entlassungsbericht zu, für den seit 2015 neue Anforderungen gelten. In ihnen drücken sich u.a. Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen 34 Jahresbericht 2015 die zunehmende Bedeutung der ICF (Internationale Klassifi- chulicz (16.09.), beide vom RehaCentrum Alt-Osterholz vor- kation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit, gestellt. Vertreter ambulanter Fachstellen referierten über WHO) und daraus abzuleitender Behandlungsmaximen aus. Möglichkeiten zur Umsetzung der Anforderungen und er- Dies betrifft insbesondere den Erwerbs- und Teilhabebezug läuterten dies Schritt für Schritt anhand des Sozialberichts- der medizinischen Rehabilitation. formulars (10.06.: Wolfgang Schmitt, Fachstelle Ammerland; Die Schulung hatte den Zweck, die neuen Anforderungen 16.09.: Christian Evers, Ambulante Suchthilfe Bremen). vorzustellen und gemeinsam mit den Teilnehmenden zu er- Die beiden jeweils halbtägigen Schulungen wurden in Ko- arbeiten, welche Konsequenzen sich hieraus für die Praxis operation mit der Bremischen Landesstelle für Suchtfragen der Behandlung und Berichterstellung ergeben. Dies gelang durchgeführt und von insgesamt 55 Teilnehmenden besucht. mit Hilfe des bewährten Referenten-Teams - Dr. Elke Syl- Dank einer Förderung durch die Deutsche Rentenversiche- vester, Fachklinik Nettetal, und Georg Wiegand, Deutsche rung Oldenburg-Bremen konnten sie kostenlos angeboten Rentenversicherung Braunschweig-Hannover - in beiden werden. Schulungen sehr gut. Die Evaluation der Schulungen, deren Konzept gemeinsam mit den beiden Referent/-innen entwickelt worden war, ergab eine hohe Zufriedenheit der insge- 5.3 Stationäre Suchthilfe samt 58 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Besonders gefallen haben die Kompetenz der beiden Dozent/-innen und die Das stationäre Angebot der in der NLS zusammengeschlos- hohe Praxisrelevanz der beiden Schulungen. Sie wurden von senen Einrichtungen umfasst ca. 880 vollstationäre Behand- der Deutschen Rentenversicherung Braunschweig-Hannover lungsplätze für Alkohol-, Medikamenten-, Drogenabhängige und von der Deutschen Rentenversicherung Oldenburg-Bre- und pathologische Glücksspieler/-innen sowie zusätzlich men mit einer finanziellen Zuwendung unterstützt. etwa 720 weitere Plätze für chronisch Suchtkranke. Stationäre Behandlungen erfolgen in der Regel in Sucht- Schulung: Der Sozialbericht zur Beantragung einer medizi- Fachkliniken und in spezialisierten Abteilungen psychiatri- nischen Reha für Abhängigkeitskranke scher Krankenhäuser. Besondere stationäre Angebote beste- Kooperationsveranstaltung mit der Bremischen Landesstelle hen für Frauen, für Eltern mit Kindern und für Minderjährige. für Suchtfragen Im Rahmen der stationären Entwöhnungsbehandlungen 10. Juni und 16. September 2015, jeweils in Bremen werden medizinische, psychotherapeutische, sozialthera- Die Schulung richtete sich an Suchtberaterinnen und Sucht- peutische, beratende, allgemein unterstützende Hilfen und berater von Einrichtungen des Regionalverbunds Kombi- Maßnahmen zur (Wieder-)Eingliederung in das Erwerbsle- Nord Oldenburg-Bremen sowie an Suchtberaterinnen und ben in einem Gesamtbehandlungsplan zusammengefasst. Suchtberater aus Bremen, die Sozialberichte für die Deutsche Rentenversicherung Oldenburg-Bremen schreiben. Sie Bundesweit gibt es insgesamt ca. 13.200 vollstationäre Plät- wurden über die aktuellen Anforderungen an die Sozialbe- ze für die medizinische Rehabilitation Abhängigkeitskranker, richte informiert, die einerseits vom Kosten- und Leistungs- zusätzlich ca. 2.000 Entzugsplätze mit Motivationsanteilen träger und andererseits von den Reha-Einrichtungen ausge- (DHS-Jahrbuch Sucht 2015). Weitere 12.000 Plätze sind im hen. Hier haben u.a. die ICF (Internationale Klassifikation der Bereich des Ambulanten Betreuten Wohnens (Übergangs- Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit, WHO), einrichtungen, Wohnheime und Heime für chronisch mehr- die verstärkte Orientierung auf den Erwerbsbezug sowie fach geschädigte Suchtkranke) vorhanden und etwa 1.000 die Kombinationsbehandlung „Kombi-Nord“ zu veränderten Plätze im tagesklinischen Bereich. Dieses Versorgungsange- Schwerpunktsetzungen bei Antragstellung und Behandlung bot bezieht sich auf die Gesamtbevölkerung von ca. 82 Mio. geführt. Herr Siebert von der Deutschen Rentenversiche- Menschen in Deutschland. rung Oldenburg-Bremen stellte die Anforderungen aus Sicht des Leistungsträgers vor, die Anforderungen aus Sicht einer In den letzten Jahren hat ein Abbau von vollstationären Plät- Fachklinik wurden von Herrn Dr. Böhm (10.6.) und Frau Pa- zen in Niedersachsen begonnen und setzt sich weiter fort. 35 Rehabilitation und Teilhabe Sucht-Fachkliniken reduzierten ihre Adaptionsplätze und wurden teilweise zu CMA-Einrichtungen umstrukturiert. Einige stellten sogar ganz ihren Betrieb ein. Zumeist sind wirt- 5.3.1AK stationäre medizinische Reha Sucht schaftliche Gründe für die Veränderung verantwortlich. Der im Zuge der Umstrukturierung der NLS-Gremien entIn den vergangenen Jahren ist es zu einer zunehmend enge- standene „AK stationäre medizinische Reha Sucht“ besteht ren Verzahnung des ambulanten und stationären Bereiches im Kern aus dem Kreis der ursprünglichen Mitglieder des „AK gekommen. Niedersachsen hat sich frühzeitig mit Unterstüt- Drogen stationär“ und wurde um einige Träger bzw. Einrich- zung der regionalen Träger der DRV für eine kombinierte tungsleitungen aus dem Bereich der Alkohol-Fachkliniken er- Suchtbehandlung mit ambulanten und stationären Modulen weitert. Bei wichtigen und grundsätzlichen Gesprächs- und engagiert. Die beiden Vorläufer-Modelle im Bereich der DRV Verhandlungsinhalten (z.B. mit der DRV) nahmen auch Vor- Oldenburg-Bremen („Alkoholentwöhnung im Verbundsys- standsmitglieder der NLS an den AK-Sitzungen teil bzw. der tem“) und der DRV Braunschweig-Hannover („Modulare Vorstand übernahm aus dem AK Sachthemen von überge- Kombinationsbehandlung im regionalen Therapieverbund“) ordneter Bedeutung direkt zur Beratung. wurden durch die „Kombi Nord“ (Kombinationsbehandlung für Abhängigkeitskranke in Norddeutschland) ersetzt. Hier- Die DRV Braunschweig-Hannover informierte im Juli 2015 bei handelt es sich um ein gemeinsames Kombi-Therapie- in einer zentralen Veranstaltung über das Konzept zur be- modell der drei norddeutschen Rentenversicherungsträger ruflichen Orientierung in der Rehabilitation Abhängigkeits- DRV Nord, DRV Braunschweig-Hannover und DRV Olden- kranker (BORA). Dabei wurden die Erwartungen der DRV burg-Bremen. Zur Jahreswende 2014/15 wurde von der DRV an die stationären Einrichtungen für die medizinische Re- eine Neuorganisation der Kombi-Verbünde in Niedersachsen habilitation Abhängigkeitskranker vorgetragen. Die Reha- vorgenommen und u.a. die Anzahl der Verbünde von ehe- Einrichtungen wurden aufgefordert, bis zum Herbst 2015 dem 11 auf nunmehr 4 reduziert (vgl. auch Kap. 5.3.1). BORA-Konzepte zu erstellen und zur Prüfung an die DRV zu senden. Nach der Zulassung durch die DRV und einer Phase Hinsichtlich der Behandlungsergebnisse des stationären von Test- und Probeläufen in den Rehabilitationseinrichtun- Settings dokumentieren die Auswertungs-Daten der Deut- gen wird das BORA-Konzept in allen Einrichtungen zum 01. schen Suchthilfestatistik für das Jahr 2014 folgende Resul- Januar 2016 umgesetzt. Mehraufwandskosten für die Um- tate, die einen stabilen Trend in den letzten überschaubaren setzung der BORA-Konzeption sollen extra vergütet werden. sieben Jahren zeigen (vgl. Deutsche Suchthilfestatistik 2014, IFT München 2015): lZu einem positiven Therapieergebnis (Kategorien „erfolgreich“, „gebessert“) gelangten 93% der Patient/-innen, die ihre Behandlung planmäßig beendeten (planmäßige Beender/-innen insgesamt: 28.393 = 100%). lbei den Patient/-innen, die ihre Therapie unplanmäßig beendet haben, erreichten dagegen nur 28% ein positives Behandlungsergebnis (unplanmäßige Beender/innen insgesamt: 7.278 = 100%). Weiterhin präsentierte die DRV in der gleichen Veranstaltung ihre Vorstellungen zur Integrationsquote von Rehabilitanden in ein sozialversicherungspflichtiges Arbeitsverhältnis. Diese Integrationsquote soll nach 6, 12 und 24 Monaten in jeder Reha-Einrichtung dokumentiert werden. Erwartet wird von den Einrichtungen eine Vernetzung mit den Arbeitgeber/ -innen und Jobcentern vor Ort und eine frühzeitige Inte gration von Fachberater/-innen und Fallmanager/-innen in den Reha-Prozess. Vorrangiges Ziel ist zur Amortisierung der Reha-Kosten die Schaffung von sozialversicherungspflichti- Bei globaler Betrachtung über alle Hauptdiagnosegruppen gen Arbeitsplätzen für die Rehabilitanden. zeigt sich, dass eine planmäßige Beendigung sehr deutlich Diese Ankündigung wurde von den Trägervertreter/-innen mit einem höheren Behandlungserfolg assoziiert ist, wäh- der stationären Einrichtungen mit dem Hinweis kritisiert, rend eine unplanmäßige Beendigung mit einem niedrigeren dass hier von ihnen Aufgaben übernommen werden sollen, Behandlungserfolg verknüpft ist. die eigentlich der Arbeitsverwaltung obliegen. Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen 36 Jahresbericht 2015 Des Weiteren befasste sich der NLS-AK medizinische Reha Ständige Berichtspunkte in den Sitzungen bilden: Sucht in seiner Sitzung vom 27.10.2015 mit dieser Thematik. l Trägersituation: aktuelle Entwicklungen und Verän- Vereinbart wurde, den Mehraufwand in den Einrichtungen derungen auf der Ebene der Träger mit den entspre- für die Dokumentation der Vermittlung in Arbeit festzuhal- chenden Auswirkungen auf die Arbeit in den einzelnen stationären Einrichtungen. ten und ebenso die Hemmnisse für eine Arbeitsplatz-Suche und -Vermittlung für die Rehabilitanden. Ferner wurde die l viduell bilateral mit den jeweiligen Kostenträgern aus- Befürchtung geäußert, dass zukünftig eine Patientenselek- gehandelt. tion stattfindet. Positiv hervorgehoben wurde die gute verbands- und trägerübergreifende Zusammenarbeit in der Sache. Pflegesätze: die Pflegesätze werden einrichtungsindi- l Belegungssituation: Information über die Belegungsentwicklung und die Auslastungsquoten der Einrichtungen. 37 Rehabilitation und Teilhabe 5.3.2Profile stationärer Einrichtungen der Drogenhilfe 2015 Die Anzahl der stationär zur Verfügung stehenden Plätze ist verfügte der stationäre Bereich der Drogenhilfe in der Frei- gegenüber dem Vorjahr in etwa gleich geblieben. Dies ist vor en Wohlfahrtspflege in Niedersachsen über ein Angebot von dem Hintergrund zu erwähnen, dass zwar eine neue Fach- 309 Behandlungsplätzen. Hinzu kommen weitere spezielle klinik (Hase-Ems) im April 2015 ihren Betrieb aufgenommen Plätze für den tagesklinischen Bereich (24) und für die Ad- hat, aber darin zwei ehemalige Einrichtungen aufgegangen aption (49) sowie 25 Plätze in stationären (suchtbezogenen) sind (Fachkliniken Emsland und Holte-Lastrup). Ende 2015 Jugendhilfemaßnahmen. Einrichtung Behandlungsplätze IndikationenSchwerpunkte Therapieformen Betr. Wohnen Plätze Ausbildg. Praktika f. Klient. Fachklinik Nettetal 37 1, 2, 4 Wallenhorst 5, 6, 7, 8, 9 L 4 - 6 Mon. AD 3 - 4 Mon. K 3 - 4 Mon. AN 6 Mon. AW bis 6 Mon. Kombi-Nord 7 Ja Fachklinik Hase-Ems 20 (Drogen) 1, 2, 3, 4, Haselünne + 2 TK 5, 6, 7, 8, 9 + 3 Adaption L bis 6 Mon. K bis 4 Mon. AD AW 6 Mon. F TK Kombi-Nord 0 Ja Fachklinik Moorkieker 34 1, 2, 3, 4 - Bardenfleth + 4 TK 5, 6, 7, 8 - Oldenburg (AD) + 8 Adaption L bis 6 Mon. AD bis 4 Mon. AW bis 6 Mon. Kombi-Nord 0 Ja Dietrich-Bonhoeffer-Klinik 48 Ahlhorn 1, 2, 4 5, 6, 7, 8 L 4 - 6 Mon. F 2 - 6 Mon. 0 Ja TZ OPEN 16 Frauen 1, 2, 3, 4 Göttingen 18 Männer 5, 6, 7, 8 + 11 Adaption L 4 - 6 Mon. K 2 - 3 Mon. F 2 - 4 Mon. AN 1 - 24 Mon. AD 3 - 4 Mon. TK 3 - 6 Mon. AW 3 - 6 Mon. Kombi-Nord 0 Ja TZ Lehre 19 1, 2, 4 Projekt Kaffeetwete e. V. + 4 Adaption 5, 6, 7, 8 L 5 - 10 Mon. F 3 - 6 Mon. AW 6-12 Mon. AN 6 - 12 Mon. Ja Ja Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen 38 Jahresbericht 2015 Einrichtung Behandlungsplätze IndikationenSchwerpunkte Therapieformen Betr. Wohnen Plätze Ausbildg. Praktika f. Klient. TG Neues Land 38 1, 2, 3, 4, - Schorborn 5, 6, 7, 8 - Amelith L F AN AD 3 - 6 Mon. 2 - 4 Mon. 6 - 12 Mon. 3 - 4 Mon. 16 Ja STEP Lüneburg 34 1, 2, 3, 4 Fachklinik Südergellersen 5, 6, 7, 8 L 3 - 6 Mon. F 1 - 3 Mon. K variabel Kombi Nord 0 Ja STEP Lüneburg 11 Adaption Lüneburg AD 3 - 4 Mon. Kombi Nord Ja STEP Lüneburg „aha“ Lüneburg Einrichtung für Jugendliche (ab 13 Jahre) 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8 9 1, 3, 4, 6, 7 + 6 Reintegration (KJHG) Jugendhilfemaßnahme 4 L: 12 Mon. stationär 9 Mon. Reintegration interne schulische Förderung STEP Hannover 45 (Drogen) 1, 2, 3, 4 Klinik am Kronsberg 5, 6, 7, 8, 9 Hannover L 2 - 6 Mon. F 1- 3 Mon. K variabel Kombi-Nord 0* Ja STEP Hannover 18 1, 2, 3, 4 STEP-Tagesklinik 5, 6, 7, 8, 9 Hannover F 1 - 3 Mon. TK 1 - 6 Mon. AN Kombi Nord 0 Ja STEP Hannover 12 Stadthaus Adaption & Integration Hannover AD 10 - 16 Wo. Kombi-Nord 0 Ja stationäre Jugendhilfemaßnahme, ambulante Weiterbetreuung 2 1, 2, 3, 4 5, 6, 7, 8, 9 STEP Hannover 10 1, 2, 4, 5, 6, 7 STEPKids (14-17 Jahre) Hannover - * STEP Nachsorge ** in Verbindung mit STEP-Therapieschule Legende 1 mit Polytoxikomanie AD = Adaption 2 mit Neurosen AN = Anschl./Nachsorge 3 zur Paarbehandlung AW = Ambulante Weiterbehandlung 4 mit HIV-Infektion F = Festigungsbehandlung 5 mit psychosomatischen Erkrankungen K = Kurzzeittherapie 6 außerhalb intakter soziale Bezüge L = Langzeittherapie 7 mit gerichtlichen Therapieauflagen TG = Therapeutische Gemeinschaft 8 nach § 35 BtmG TK = Tagesklinik (ganztags ambulant) 9 substitutionsgestützte Entwöhnung TZ = Therapiezentrum ja** 39 Rehabilitation und Teilhabe 5.3.3 Fachkliniken für Alkohol- und Medikamentenabhängige Für die Behandlung einer Alkohol- oder Medikamentenabhängigkeit in den acht stationären Einrichtungen in Niedersachsen, die sich in Trägerschaft der frei-gemeinnützigen Platzangebot stationärer Einrichtungen für Alkohol- und Medikamentenabhängige (Stand 31.12.2015) Spitzenverbände der Wohlfahrtspflege befinden, wurden im Jahr 2015 insgesamt 575 Plätze im vollstationären Bereich Einrichtung angeboten. Darüber hinaus stehen in diesen Einrichtungen 35 weitere Plätze für die ganztägig ambulante Behandlung (Tagesklinik) von Alkohol- und Medikamentenabhängigen sowie pathologischen Glücksspieler/-innen zur Verfügung. Die mittlere Behandlungsdauer im stationären Bereich betrug 2014 auf der Basis der Auswertungen der Deutschen Suchthilfestatistik über alle Hauptdiagnosegruppen hinweg 75 - 109 Tage (2013: 74 - 108). Die durchschnittliche Dauer für die stationäre Behandlung einer Alkoholabhängigkeit ist in den letzten Jahren stetig zurückgegangen und betrug bundesweit nach der Deutschen Suchthilfestatistik im Jahr 2013 durchschnittlich 81 Tage (Vorjahr 82 Tage). Nahezu keine Behandlung einer Alkoholabhängigkeit dauerte länger als 6 Monate. 54% der Behandlungen konnten sogar innerhalb von 3 Monaten abgeschlossen werden. Am kürzesten (82 Tage) ist im Vergleich mit den Behandlungsdauern anderer Substanzklassen die stationäre Behandlung von Patienten mit Störungen aufgrund von patho- Plätze 2015 Vollstationär / ganztags ambulant Dietrich-Bonhoeffer-Klinik gGmbH Diakonisches Werk Oldenburg Ahlhorn 48/0 Fachklinik Bassum Therapiezentrum Niedersachsen-Bremen gGmbH Bassum 48/18 Fachklinik Oerrel Haus Niedersachsen gGmbH Dedelstorf OT Oerrel 66/0 Klinik am Kronsberg STEP Hannover Hannover Fachklinik Hase-Ems Caritasverband Osnabrück Haselünne 35 43/4 (incl. path. Glücksspiel) Fachklinik Oldenburger Land gGmbH Diakonisches Werk Oldenburg Neerstedt Fachkliniken St. Marienstift Dammer Berge und St. Vitus Fachkliniken St. Marien - St. Vitus GmbH Neuenkirchen-Vörden, Visbeck 49/0 200/10 Fachklinik Oldenburger Land gGmbH Diakonisches Werk Oldenburg Oldenburg 26/3 Fachklinik Erlengrund Lukas-Werk Gesundheitsdienste Salzgitter 60/0 logischem Glücksspiel (2013: 74 Tage). Die im Mittel längste Behandlungsdauer (119 Tage) haben im stationären Bereich die Patienten mit stimulanzienbezogenen Störungen (2013: 108 Tage). Es fällt aber auf, dass sich in beiden Fällen die durchschnittliche Behandlungsdauer gegenüber dem Vorjahreswert verlängert hat. Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen 40 Jahresbericht 2015 5.3.4 Langzeiteinrichtungen CMA gestellt worden. Auch hier sind die erhobenen Daten und Fakten im Wesentlichen für die interne Verwen- CMA-Einrichtungen sind Wohnheime zur Förderung, Ver- dung (im AK und in der NLS) bestimmt. Ein wichtiges sorgung und Integration von chronisch mehrfach geschä- Ergebnis lautet: Eine hohe Anzahl an Auszügen von digten abhängigkeitskranken Menschen (CMA). Ein jahre- Bewohner/-innen bedeutet nicht gleichzeitig eine langer exzessiver Suchtmittelmissbrauch sowie durch den niedrige Verweildauer. Im Durchschnitt beträgt die Ver- chronischen Verlauf der Suchtmittelabhängigkeit erworbe- weildauer in den Einrichtungen 1,5 Jahre. ne schwere körperliche, psychische und soziale Folgeschäden kennzeichnen die Klientel. CMA-Einrichtungen sind zur lHaus Neuwerk langfristigen Betreuung von suchtgeschädigten Menschen Für 2016 ist eine Dezentralisierung des Hauses „Neu- bestimmt und im Rahmen der Eingliederungshilfe nach §§ werk“ geplant mit zwei Standorten in Bassum (mit 24 53 und 54 SGB XII ein Teil des Gesamtversorgungsnetzes für stationären Plätzen in kleinen Wohngruppen) und Su- abhängigkeitskranke Menschen. lingen (24 Plätze Apartmentwohnen). Vorgesehen ist Die 19 niedersächsischen CMA-Einrichtungen unter dem in Sulingen eine Vernetzung mit schon vorhandenen Dach der NLS stellten 2015 insgesamt 719 Plätze für die Angeboten der Eingliederungshilfe und die Zusam- Betreuung chronisch mehrfach geschädigter Abhängigkeits- menarbeit mit Ortsvereinen des DRK und der Kirche. kranker zur Verfügung. Für Bassum wird eine Verzahnung und Kooperation mit dem Therapiezentrum Bassum (Suchtklinik) und der Der NLS-Arbeitskreis Langzeiteinrichtungen (CMA) für chro- Psychiatrie/Tagesklinik angestrebt. nisch mehrfach beeinträchtigte Abhängigkeitskranke hat in 2015 zweimal getagt (17. März und 1. September). Die Ta- lDienstplangestaltung gungen des AK finden reihum in den Langzeiteinrichtungen Es wurden die verschiedenen Modelle der Dienstplan- statt, die dem AK angehören. Parallel zu den AK-Sitzungen gestaltung an den Wochenenden aus den Einrichtun- trafen sich jeweils die Arbeitstherapeut/-innen aus den CMA- gen im AK vorgestellt. Festgestellt wurde, dass die Einrichtungen. Dienstplangestaltung in allen Einrichtungen unterschiedlich gehandhabt wird. In den beiden Sitzungen in 2015 wurden u. a. folgende Themen diskutiert und bearbeitet: lHeiminterne Tagesstruktur als ambulantes Angebot lStrukturerhebungsbogen Das Thema „Heiminterne Tagesstruktur als ambulan- Auf der Grundlage des vom AK erarbeiteten standardi- tes Angebot“ wurde intensiv erörtert. Haus Hagenberg sierten Strukturerhebungsbogens für Wohnheime der hatte einen entsprechenden Antrag für einen ambu- Suchtkrankenhilfe im niedersächsischen Verbundsys- lant betreuten Klienten gestellt, der vom Kostenträ- tem der Langzeiteinrichtungen ist eine Auswertung der ger abgelehnt wurde. Begründung war, dass die Lan- Erhebungsdaten für 2014 vorgenommen und AK-intern desrahmenleistungsvereinbarung dies nicht vorsieht. diskutiert worden. Teilgenommen an der Erhebung ha- Somit müsste erst eine Öffnungsklausel auf den Weg ben 15 von 18 Einrichtungen. Die Ergebnisse sind zur gebracht werden für die CMA-Eingliederungshilfe. Veranschaulichung der spezifischen Einrichtungsmerk- Außerdem wurde festgestellt, dass für die Bewohner, male („Einrichtungsprofile“) vorgesehen und für den die halbtags in der WfbM beschäftigt sind und sich da- internen (AK-) Gebrauch bestimmt. nach in den Wohnheimen aufhalten und dort betreut werden, kein Ausgleich für die Tagesstruktur gezahlt lAuszugsstatistik 2014 wird. Dieser Bereich wurde in den Verhandlungen der Die Statistik „Dokumentation und Verbleib der Landesrahmenleistungsvereinbarung nicht berücksich- Bewohner/-innen nach dem Auszug“ ist für 2014 fertig tigt. 41 Rehabilitation und Teilhabe Platzangebot CMA-Einrichtungen 2015 Einrichtung Plätze 2015 Wohnheim Friedensplatz Diakonisches Werk Oldenburg Brake 48 Haus Braunschweig Gemeinnützige Gesellschaft für Paritätische Sozialarbeit Braunschweig mbH Braunschweig 40 Schloss Delligsen STEP gGmbH Delligsen 40 St. Leo-Stift St. Leo-Stift gGmbH, Caritasverband Essen (Oldenburg) 53 Haus Neuwerk Bethel im Norden Freistatt 44 Lindenbergs Haus Diakonische Gesellschaft Wohnen und Beraten mbH Gifhorn 30 Theresien-Haus Caritasverband für Diözese Osnabrück e.V. Glandorf 56 Wohnheim Emmen Haus Niedersachsen gGmbH Hankensbüttel/OT Emmen 30 Paul-Oehlkers-Haus Karl-Lemmermann-Haus e.V. Hannover 16 Langzeiteinrichtung Bassenfleth Verein für Sozialmedizin Stade e.V. Hollern-Twielenfleth 43 Wohnheim Haus Hagenberg Gemeinnützige Gesellschaft für Paritätische Sozialarbeit Braunschweig mbH Hornburg 46 Haus Landwehr Landwehr e.V. Lüneburg 25 Haus Landrien Diakonisches Werk - Ev.-luth. Kirchenkreis Emsland-Bentheim Meppen-Apeldorn 21 (+ 7 Betreutes Wohnen extern) Gut Klausheide Arbeiterwohlfahrt Kreisverband Grafschaft Bentheim e.V. Nordhorn 56 Haus Eckberg Deutscher Orden Ordenswerke Polle 34 Schloss Gestorf STEP gGmbH Springe/Gestorf 45 Sonnenhof Völksen STEP gGmbH Springe/Völksen 34 Haus Fresena Suchtkrankenhilfe Ostfriesland gemeinnützige GmbH Weener 30 Rudolf-Grote-Haus Herbergsverein Winsen / Luhe e.V. Winsen 28 Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen 42 Jahresbericht 2015 5.4Soziale und b erufliche Integration und Teilhabe Suchtkranker der NLS zu einem eintägigen Expertenworkshop. Die Teilnehmenden, die alle Arbeitsfelder der Suchthilfe (ambulant, stationär, Langzeiteinrichtungen, Selbsthilfe) sowie alle in der NLS vertretenen Verbände (AWO, CV, DW, PN, Selbsthilfe) repräsentierten, waren eingeladen, ihre Erfahrungen und 40 bis 50% der Suchtkranken, die in Einrichtungen der Sucht- Ideen im Rahmen eines offenen inhaltlichen Austausches hilfe beraten und behandelt werden, sind erwerbslos und er- einzubringen. Ziel des Workshops war es, sowohl empfeh- halten Leistungen nach dem SGB III (ALG I) oder dem SGB II lenswerte Vorgehensweisen, Strukturen und Instrumente (ALG II/„Hartz IV“). Insbesondere bei Langzeitarbeitslosigkeit zur Förderung der beruflichen Teilhabe herauszuarbeiten als oder weiteren Einschränkungen der Vermittelbarkeit in den auch Verbesserungsbedarfe und Entwicklungspotentiale zu Arbeitsmarkt gelingt es den betroffenen Menschen häufig identifizieren. Themenschwerpunkte waren zum einen das nicht, wieder in Arbeit zu kommen. Da dies den nachhaltigen Leistungsprofil und zum anderen die Kooperationsstruktu- Erfolg der Suchtbehandlung gefährdet, verfolgt die NLS das ren der Suchthilfeeinrichtungen. Weiteres Ziel war, Wünsche Ziel, Orientierungshilfen zur beruflichen Integration und Teil- und Erwartungen der Praktiker/-innen der Suchthilfe sowohl habe Suchtkranker zu entwickeln. Diese sollen sowohl den an Kooperationspartner wie an die NLS zu ermitteln, um die- Fachleuten der Suchthilfe und ihren Kooperationspartner/ se für die weitere Entwicklung des Arbeitsfeldes berücksich- -innen als auch politisch Verantwortlichen zur Verfügung ge- tigen zu können. stellt werden, um die Bedingungen zur Integration erwerbs- Der Workshop, an dem auch der Geschäftsführer der NLS, loser Suchtkranker in Arbeit und Beschäftigung zu verbes- Dr. Manfred Rabes, und zwei Mitglieder des NLS-Vorstands, sern. Benno Theisling (Kreuzbund) und Conrad Tönsing (Caritas- Um die aktuelle Situation der Angebote und Bedarfe auf verband), teilnahmen, wurde von Prof. Knut Tielking, Hoch- Basis empirischer Daten darstellen zu können, hatte die NLS schule Emden-Leer, sowie von der zuständigen Fachreferen- 2013/14 eine Befragung in den Einrichtungen der nieder- tin der NLS, Angela Böttger, geleitet und moderiert. sächsischen Suchthilfe durchgeführt. Die Erhebung war als Als Fazit der gemeinsamen Arbeit wurde resümiert, dass die erster Schritt einer Reihe darauffolgender Maßnahmen kon- Leistungsprofile, die Finanzierungsgrundlagen und die Ko- zipiert, um faktenbasierte, bedarfs- und praxisgerechte An- operationsstrukturen der Suchthilfeeinrichtungen in Nieder- gebote zur Unterstützung der Suchthilfeeinrichtungen ent- sachsen sehr unterschiedlich sind. Es lassen sich eine ganze wickeln zu können. Im Rahmen dieses Konzepts wurden im Reihe bewährter Instrumente und Methoden für Leistungen Berichtsjahr zwei Expertenworkshops zur Bewertung der Er- und Kooperationsstrukturen zur Förderung der beruflichen hebungsergebnisse durchgeführt und zudem eine Expertise Integration in den niedersächsischen Suchthilfeeinrichtun- zur Teilhabeproblematik von Menschen mit Suchtproblemen gen finden. Aufgrund der unterschiedlichen Strukturen sind in Niedersachsen in Auftrag gegeben und der Öffentlichkeit sie nur bedingt übertragbar, verweisen aber auf eine Vielfalt vorgestellt. an Lösungsmöglichkeiten, wenn die Leistungen gewollt sind 14 und wenn Ressourcen dafür bereitgestellt werden (können). Expertenworkshop „Berufliche Integration und Teilhabe suchtkranker Menschen“ Es wurde weiter resümiert, dass Teilhabe mehr ist als ein 25. März 2015, Hannover Behandlungsziele mit den betroffenen Abhängigen unter Be- Job und in jedem Einzelfall zu klären ist, welche Beratungs-/ achtung ihrer realen Lebenssituation sowie unter Beachtung Um die quantitativen Ergebnissen der genannten NLS-Erhe- des Auftrags und des Auftraggebers vereinbart und ange- bung einer vertiefenden qualitativen Analyse und Bewertung zu unterziehen und über Schlussfolgerungen aus Sicht der Suchthilfe zu beraten, folgten 26 leitende Fachkräfte aus niedersächsischen Suchthilfeeinrichtungen der Einladung 14 Der Ergebnisbericht „Angebote - Strukturen - Bedarfe zur beruflichen Integration und Teilhabe suchtkrankerMenschen“ kann von der Homepage der NLS heruntergeladen werden: www.nls-online.de (Download-Bereich: Evaluations-/ Projektberichte) 43 Rehabilitation und Teilhabe steuert werden können oder müssen. Es wurden zahlreiche der Stadt Emden), „Rentenversicherung“ (Deutsche Ren- Hemmnisse aufgelistet, die es für manche Klienten(gruppen) tenversicherung Braunschweig-Hannover) „Bildungsträger“ sehr schwer machen, einen (Wieder)Einstieg in das Arbeits- (I.B.I.S., Hannover) sowie „Bundesverbände der Suchthilfe“ leben oder eine Berufsausbildung zu finden. Hier wurden (Bundesverband für stationäre Suchthilfe „buss“ und Fach- deutliche Verbesserungen der strukturellen und arbeits- verband Drogen- und Suchthilfe, fdr). Der Workshop, an marktpolitischen Rahmenbedingungen gefordert, insbeson- dem auch der Geschäftsführer der NLS, Dr. Manfred Rabes, dere geeignete Beschäftigungsmöglichkeiten. Diese sollten teilnahm, wurde von Prof. Knut Tielking, Hochschule Emden- auch für sog. „Leistungsschwache“ zur Verfügung stehen, Leer, geleitet. z.B. im Rahmen eines zweiten und dritten Arbeitsmarkts. Die nach der sozialwissenschaftlichen Methode einer „Fo- Erhebliche Entwicklungs- und Verbesserungspotentiale se- kusgruppe“ strukturierte Diskussion verfolgte das Ziel, unter hen die Teilnehmenden des Workshops in der Kooperation Berücksichtigung sowohl niedersachseninterner als auch mit den Leistungsträgern - insbesondere mit Arbeitsagentu- bundesweiter Erfahrungen sowohl bewährte Vorgehenswei- ren, aber auch mit Jobcentern und mit der Reha-Beratung sen, Strukturen und Instrumente als auch Verbesserungs- der Rentenversicherungsträger. Um Klient/-innen erwerbs- bedarfe und Entwicklungspotentiale bei der Förderung der bezogen besser fördern zu können, wäre zudem die Vernet- beruflichen Teilhabe Suchtkranker zu erfassen. Weiteres zung mit weiteren Kooperationspartnern von Bedeutung, Ziel war, Wünsche, Erwartungen und Empfehlungen der insbesondere mit Betrieben und mit Bildungseinrichtungen Kooperationspartner/-innen an die Suchthilfe, darunter an sowie - „auf Augenhöhe“ - mit der Psychiatrie. die NLS, zu ermitteln, um diese für die weitere Entwicklung Die umfangreichen Ergebnisse des Workshops haben Ein- des Arbeitsfeldes berücksichtigen zu können. gang in die unten beschrieben Expertise „Sucht und Teil- Als eines der zentralen Themen erwies sich die Frage der Da- habe“ gefunden, in deren Anhang das Protokoll sowie die tenerhebung und -nutzung verschiedener Akteure und Insti- strukturierte Darstellung der Ergebnisse nachzulesen sind. tutionen: wie könnten Leistungen und Ergebnisse hinsichtlich der beruflichen Integration und Teilhabe Suchtkranker besser erfasst und abgebildet werden? Fokusgruppe „Berufliche Integration und Teilhabe suchtkranker Menschen. Perspektive Kooperationspartner der Suchthilfe“ Es wurden ferner eine ganze Reihe Maßnahmen, Instrumen- 28. Juli 2015, Hannover gruppen zur Verfügung, werden nicht von allen Institutionen te und Modelle benannt, die sich zur beruflichen Integration Suchtkranker bewähren. Zumeist stehen diese aber nur Teilim Rahmen bestehender Möglichkeiten genutzt und/oder Nachdem die quantitativen Ergebnisse der genannten NLS- kommen nur regional und vereinzelt vor. Erhebung im Expertenworkshop am 25. März suchthilfein- Die Teilnehmer/-innen der Fokusgruppe waren sich einig tern analysiert und Schlussfolgerungen erörtert worden darin, dass gute Kooperation und Vernetzung der Schlüssel waren, wurden nun Fachleute aus verschiedenen Koope- sind, um begonnene Hilfeprozesse an den Schnittstellen rationsfeldern der Suchthilfe gebeten, ihre Erfahrungen, zwischen den verschiedenen Leistungserbringern und Leis- Sichtweisen und Ideen in die Analyse und Bewertung der tungsträgern erfolgreich weiterzuführen - und dass hier zu- Ergebnisse einzubringen. Zehn Expertinnen und Experten gleich erhebliches Entwicklungs- und Verbesserungspoten- aus Niedersachsen und dem Bundesgebiet folgten der Einla- tial besteht. dung der NLS zur Teilnahme an einer Fokusgruppe, darunter Die Expertinnen und Experten waren sich zudem über alle die Landesdrogenbeauftragte Niedersachsens, Dr. Sabine Fokusse hinweg einig über die Bedeutsamkeit der Bereit- Brägelmann-Tan. Die weiteren Teilnehmer/-innen repräsen- stellung von Arbeits- und Beschäftigungsmöglichkeiten zur tierten die Perspektiven „Arbeitsmarkt“ (Regionaldirektion Stabilisierung arbeitsloser Suchtkranker. Tagesstruktur und Niedersachsen der Bundesagentur für Arbeit und Jobcen- sinnhafte Tätigkeit schaffen die Möglichkeit zu beruflicher ter Region Hannover), „Kommune“ (Fachbereich Soziales und gesellschaftlicher Teilhabe - für die Betroffenen selbst der Region Hannover und Sozialpsychiatrischer Verbund wie für deren Familien. Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen 44 Jahresbericht 2015 Schließlich wurde diskutiert, wie für eine bessere berufliche die Ergebnisse der Erhebung der NLS zum Thema der beruf- Integration Suchkranker erforderliche Maßnahmen auf den lichen Integration Suchtkranker und deren Diskussion in den Weg gebracht und gesteuert werden könnten. An die NLS oben beschriebenen Expertenworkshops ein. wurde u.a. der Wunsch herangetragen, ein Empfehlungspa- Die Ergebnisse der Expertise geben als Bestandsaufnahme pier für eine bessere Zusammenarbeit von Suchthilfe und Hinweise und Empfehlungen zur Weiterentwicklung entspre- Kooperationspartnern zu erarbeiten und sich für die Fortset- chender Angebote und Strukturen der niedersächsischen zung des begonnenen Austausches zu engagieren. Suchthilfe und ihrer Kooperationspartner/-innen, insbeson- Als Fazit wurde festgehalten, dass es einerseits Problembe- dere in den Bereichen Beschäftigungsförderung, Kooperati- reiche gäbe, die übergeordnet zu regeln seien - dass man on mit externen Partner/-innen, Ausbau von Instrumenten aber nicht nur auf neue Gesetze warten müsse, sondern die zur Förderung der beruflichen Integration insbesondere im geltenden Regelungen durchaus Gestaltungsräume bieten, ambulanten Arbeitsfeld, Differenzierung der Dokumenta- die von den Akteurinnen und Akteuren vor Ort genutzt wer- tion und Evaluation zu teilhabebezogenen Aspekten, Wei- den können. terbildungsangeboten und Unterstützungsmöglichkeiten Die umfangreichen Ergebnisse der Fokusgruppe haben Ein- durch die NLS. Die Vorschläge sind als Diskussionsgrundlage gang in die bereits genannte Expertise „Sucht und Teilhabe“ für politisch Verantwortliche, Fachkräfte in der Suchthilfe, gefunden, in deren Anhang das Protokoll sowie die struktu- Vertreter/-innen der Selbsthilfe und die interessierte Öffent- rierte Darstellung der Ergebnisse nachzulesen sind. lichkeit gemeint, um eine qualitative Weiterentwicklung des Arbeitsfeldes zu fördern. Die Ergebnisse der Expertise wurden am 2. Dezember 2015 „Sucht und Teilhabe - Eine Expertise für Niedersachsen“ 15 auf einer Fachtagung in Hannover der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Vorsitzende der NLS, Evelyn Popp, begrüßte hierzu Frau Dr. Brägelmann-Tan, die niedersächsische Landesdro- Menschen mit Suchtdiagnosen gelten nach SGB IX als behin- genbeauftragte, sowie zahlreiche weitere Expertinnen und dert und haben damit einen Anspruch auf sozialrechtliche Experten aus der niedersächsischen Suchthilfe sowie von Leistungen zur Teilhabe. Diesem Ziel ist auch die Suchthilfe Kooperationspartner/-innen und Leistungsträgern. Als Gast- verpflichtet. Um die komplexe Teilhabeproblematik sucht- redner trug Prof. Dr. Andreas Koch zum Thema „Suchtrehabi- kranker Menschen zu erfassen, beauftragte die NLS Prof. Dr. litation und Erwerbsbezug“ vor, bevor Prof. Dr. Knut Tielking Knut Tielking von der Hochschule Emden-Leer, eine Exper- die Ergebnisse und Empfehlungen der Expertise zu teilha- tise für Niedersachsen mit einer „Zusammenschau von und befördernden Aktivitäten mit dem Schwerpunkt „Sucht und Empfehlungen zu teilhabefördernden Aktivitäten mit dem Arbeit“ vorstellte. 16 Schwerpunkt ‚Sucht und Arbeit‘ sowie Eingliederungshilfen in Niedersachsen“ zu erstellen. Die Expertise gibt als wissenschaftliches Gutachten einen Überblick über ausgewählte Aspekte zum Thema „Sucht und Teilhabe“ entlang der Situation in Niedersachsen - mit besonderer Berücksichtigung des Themas „Sucht und Arbeit“. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage nach notwendigen Veränderungen, die sich aus dem Anspruch der UNBehindertenrechtskonvention und dem damit verbundenen Teilhabekonzept für die niedersächsische Suchthilfe und ihre Kooperationspartner/-innen ergeben. Wie kann das Ziel, Menschen mit Suchtproblemen Teilhabe am Arbeitsleben und am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen, künftig noch besser verfolgt werden? In die Analyse gehen u.a. auch 15 „Sucht und Teilhabe - Eine Expertise für Niedersachsen“, Hrsg. NLS, Hannover 2016. Die Expertise kann als Druckerzeugnis von der NLS bezogen oder von der Homepage der NLS heruntergeladen werden: www.nls-online.de (DownloadBereich: Evaluations-/ Projektberichte). 16 Die Vortragsfolien von Prof. Koch und Prof. Tielking können von der Homepage der NLS heruntergeladen werden: www.nls-online.de (Download-Bereich: Tagungsdokumentationen/Sucht und Teilhabe 2.12.2015) 45 Rehabilitation und Teilhabe 5.5 Entwicklungen in der Selbsthilfe Für Menschen mit Alkoholproblemen sind Selbsthilfegrup- In Deutschland gibt es bis zu 10.000 Gruppen der Sucht- Sie bieten ortsnahe und unbürokratische Hilfen. Diese Leis- selbsthilfe mit mehr als 100.000 regelmäßigen Teilnehmer/ tung wird von der professionellen Suchtkrankenhilfe, den -innen. Der Schwerpunkt liegt auf dem ehrenamtlichen An- Kostenträgern und den politischen Instanzen ausdrücklich gebot für Menschen mit einer Alkoholproblematik. anerkannt. Ohne Selbsthilfegruppen und die damit verbun- pen und deren Mitglieder oftmals die erste Anlaufstelle. dene freiwillige und ehrenamtliche Hilfe in den SelbsthilIn Niedersachsen sind in den Einrichtungen der Selbsthilfe feverbänden könnte das umfassende Suchthilfeangebot in und der Abstinenzverbände, die in der NLS organisiert sind, seiner Gänze nicht aufrechterhalten werden. mehr als 750 Selbsthilfegruppen aktiv - vorwiegend im Bereich Alkohol. Erreicht wurden über die Suchtselbsthilfe- Knapp jede/r Dritte (28%) findet ohne die Inanspruchnah- gruppen der FW in Niedersachsen im Jahr 2015 insgesamt me professioneller Hilfe den Weg in die Gruppe. Dies er- knapp 12.000 Personen, sowohl Betroffene als auch Mitbe- gab eine Studie der fünf großen Bundes-Suchtselbsthilfe- troffene. Selbsthilfegruppen in Niedersachsen (2015) Verband Mitglieder in Gruppen zusätzliche Personen ohne Mitgliedschaft Personen in davon GruppenSelbst- Mitbetroffene insgesamt betroffene Interessierte Blaues Kreuz Deutschland (BKD) 272 492 764 520 244 Blaues Kreuz in der Ev. Kirche (BKE) 428 273 701 503 198 FSN Niedersachsen 658 189 847 674 173 IOGT - Deutscher Guttempler-Orden 1.000 1.575 2.575 2.149 426 Kreuzbund Niedersachsen 1.069 1.028 2.097 1.278 819 LV Freundeskreise (FK) 1.018 1.500 2.518 980 1.558 LV Vereine für Sozialmedizin (LVSM) 1.986 412 2.398 1.741 657 Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen 46 Jahresbericht 2015 verbände (BKD, BKE, FK, IOGT und KB) aus dem Jahr 2010. Verfügung gestellt, um das neue Gruppenangebot der nieder- Die ambulante Suchthilfestatistik für Niedersachsen belegt in sächsischen Suchtselbsthilfe in 2016 zu erproben. Die Grup- diesem Zusammenhang eine hohe Unterstützungsquote von pengröße wurde von der DRV auf je 10 Personen/Seminar fest- Selbsthilfegruppen durch die Fachstellen für Sucht und Sucht- gelegt. Eine weitere Förderung ist auch für 2017 in Aussicht prävention. 2014 haben 2 von 3 Einrichtungen Selbsthilfegrup- gestellt worden, sofern sich das neue Angebot bewähren soll- pen begleitet und ihre Arbeit unterstützt. Vor dem Hintergrund te. der langfristigen Sicherung eines Behandlungserfolgs zur Überwindung einer Suchtproblematik ist diese konstruktive Zusam- Gebührend verabschiedet aus dem AK Selbsthilfe wurde nach menarbeit von Fachstellen mit der Suchtselbsthilfe ein wichti- langjähriger Tätigkeit Dietmar Schlüter, der seinen Vorsitz in ger Faktor. der FSN abgegeben hatte und damit auch aus dem AK ausschied. Sein Nachfolger und neues Mitglied im AK ist für den Selbsthilfegruppen werden von folgenden Mitgliedsverbänden FSN Hans-Erich Kluge. Für seine Verdienste erhielt Dietmar der NLS niedersachsenweit in den Regionen angeboten: Blau- Schlüter ein Buchpräsent und ein persönliches Dankesschrei- es Kreuz Deutschland (BKD), Blaues Kreuz in der Evangelischen ben des NLS-Geschäftsführers. Kirche (BKE), Deutscher Guttempler-Orden (IOGT), Kreuzbund (KB Hildesheim, Oldenburg, Osnabrück), Landesverband der Der AK Suchtselbsthilfe beschäftigte sich ferner am 28. Feb- Freundeskreise für Suchtkrankenhilfe (FK), Landesverband der ruar und 1. März 2015 in Loccum im Rahmen einer Klausur- Vereine für Sozialmedizin (LVSM), Freie Suchtkrankenselbsthil- tagung mit dem Thema „Glücksspielsucht und Verschuldung“. fe Niedersachsen (FSN). Das Seminar war die Fortsetzung des in 2014 durchgeführten Seminars „Glücksspielsucht und Suchtselbsthilfe“. Als Referent Der AK Suchtselbsthilfe trat im Jahr 2015 zu insgesamt zwei in Loccum konnte Johann Beekmann von der Schuldnerbe- Sitzungen zusammen (24. Juli und 25. September, jeweils in ratung des Diakonisches Werkes (Sozialberatung) in Aurich Hannover). Für den Bereich der Suchtselbsthilfe konnten die gewonnen werden, der über die Zusammenhänge zwischen Vertreter im Vorstand erfolgreiche Verhandlungen mit der DRV Spielsucht und Verschuldung und mögliche kooperative Maß- Braunschweig-Hannover führen und erreichen, dass für das nahmen zwischen Schuldnerberatung und Suchtselbsthilfe in- Jahr 2016 drei zusätzliche Gruppenseminare für junge Sucht- formierte. Nur wenige Spielsüchtige scheinen den Kontakt zu kranke bewilligt wurden. Dafür werden insgesamt 6.225 € zur den Schuldnerberatungen zu suchen. 47 Veranstaltungen der NLS 2015 6Veranstaltungen der NLS 2015 6.1 S.O.S. - Save our System! Das Suchthilfesystem im Survival-Modus? Jahrestagung der NLS 2015 Das Suchthilfesystem wurde im letzten Jahr mit mehreren Entwicklungen konfrontiert, die einige Fragen aufwarfen und Eröffnung durch die Vorsitzende Evelyn Popp Besorgnis hervorriefen. Die Suchtprävention fand beispielsweise im Präventionsgesetz keine explizite Erwähnung - trotz mögliche Reaktionen und Konsequenzen zu verständigen. vielfacher Interventionen. Gleiches gilt für das Bundesteilha- Es gelang, Referenten mit ausgewiesener Expertise für die begesetz, in welchem die Suchthilfe nicht vorkommt, obwohl Tagung zu gewinnen, die für die Beantwortung der eingangs es sie tangiert. Wie sind diese Signale zu bewerten? aufgeworfenen Fragen wertvolle Hinweise geben konnten. Die Rahmenbedingungen für die Suchthilfe ändern sich. Suchthilfe und Suchtprävention besitzen viele Schnittstellen Thomas Altgeld, Dipl.-Psychologe und Geschäftsführer der zu anderen Hilfesystemen, z.B. der Gesundheitsförderung, Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für So- der Psychiatrie und der Jugendhilfe. Um diese Schnittstel- zialmedizin Niedersachsen e.V. (Hannover), stellte den Zu- len weiterhin effektiv und zukunftsfähig zu gestalten, ist sammenhang von Gesundheitsförderung, Suchthilfe, Sucht- es wichtig, Antworten auf folgende Fragen zu finden: Wo- prävention und Präventionsgesetz dar, und zwar unter der rauf müssen sich Suchthilfe und Suchtprävention unter Fragestellung: Wie passt das alles zusammen? den neuen Rahmenbedingungen einrichten? Wer sind ihre Dr. med. Jürgen Seifert, Facharzt für Psychiatrie und Psycho- Kooperationspartner/-innen und welche Strategien müssen therapie und Ärztlicher Direktor der Fachklinik Erlengrund entwickelt werden, um langfristig die Suchthilfe und Sucht- (Salzgitter), gab einen Vorabbericht aus der Fachkommission prävention als eigenständige Arbeitsbereiche zu sichern? Landespsychiatrie-Planung Niedersachsen und beschrieb die Entwicklungen auf diesem Sektor in Niedersachsen. Die NLS nahm dies zum Anlass, eine Tagung für die Fachöf- Wolfgang Schmidt-Rosengarten, Geschäftsführer der Hessi- fentlichkeit anzubieten mit dem Ziel, die aktuellen Trends schen Landesstelle für Suchtfragen und Sprecher der Bun- und neuen Herausforderungen einzuordnen und sich über desarbeitsgemeinschaft der Landesstellen (Frankfurt/Main), formulierte aus seiner Sicht die Anforderungen an das Management und das Portfolio der ambulanten Suchthilfe: „Die Zukunft war früher auch besser“. Abgerundet wurde die Tagung durch vier vertiefende Arbeitsforen, in denen folgende Schnittstellen bearbeitet wurden l Gesundheitsförderung und Suchthilfe Dr. Ute Sonntag, Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin Niedersachsen e.V.; Henning Fietz, Anonyme Drogenberatung (drob), DelGrußwort Landesdrogenbeauftragte Dr. Brägelmann-Tan Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen menhorst 48 Jahresbericht 2015 l Psychiatrie und Suchthilfe Ein positives Tagungsfazit mit einem Ausblick und einer Pro- Dr. med. Hermann Elgeti, Landesfachbeirat Psychiatrie gnose für 2020 zog der NLS-Geschäftsführer Dr. Manfred Niedersachsen; Wolfram Beins, Psychosoziale Bera- Rabes. Die Tagung war mit knapp 150 Teilnehmenden gut tungsstelle und Sozialpsychiatrischer Dienst, Celle besucht und erhielt eine positive Resonanz. Jugendhilfe und Suchthilfe Eine Tagungsdokumentation mit allen Vorträgen steht zum l Holger Barkhau, Jugendberatung bib (Braunschweig); Petra Bunke, Jugend- und Drogenberatung (drobs), Braunschweig l Kriminalprävention und Suchtprävention Frederick Groeger-Roth, Landespräventionsrat Niedersachsen; Ricarda Henze, NLS Auditorium Jahrestagung 2015 Download auf der NLS-Homepage zur Verfügung (www.nlsonline.de). 49 Veranstaltungen der NLS 2015 6.2 Übersicht der Veranstaltungen 2015 23. Februar 2015 4. Mai und 12. Mai 2015 Vernetzung vor Ort - Information und Zusammenführung Schulung: Ambulante Reha Sucht: Anforderungen und der lokalen Akteure Konsequenzen des Reha-Entlassungsberichts → vgl. Kap. 4.3 → vgl. Kap. 5.2 März bis November 2015 19. Mai 2015 Qualifizierungskurs: Nebenamtliche Suchtarbeit im Betrieb Fortbildung zum Bausteinprogramm schulische → vgl. Kap. 4.1.3 Suchtvorbeugung (BASS) für Präventionsfachkräfte → vgl. Kap. 4.1 10. März, 6. Juli und 10. November 2015 QM-Werkstatt DIN ISO 19. Mai 2015 → vgl. Kap. 5.2 Der Klient - das spielende Wesen → vgl. Kap. 4.3 17. März 2015 HaLT-Landesnetzwerktreffen → vgl. Kap. 4.1 28. Mai und 12. November 2015 Arbeitskreis Psychosoziale Begleitung Substituierter → vgl. Kap. 5.1.2 17. März und 01. September 2015 Arbeitskreis chronisch mehrfach beeinträchtigte 10. Juni und 16. September Abhängigkeitskranke Schulung: Der Sozialbericht zur Beantragung einer → vgl. Kap. 5.3.4 medizinischen Reha für Abhängigkeitskranke → vgl. Kap. 5.2 25. März 2015 Expertenworkshop „Berufliche Integration und 30. Juni 2015 Teilhabe suchtkranker Menschen“ Fachtagung: „BASS - → vgl. Kap. 5.4 erfolgreiche Suchtprävention in Schulen“ → vgl. Kap. 4.1 16. April 2015 Fortbildung „Das Internet als Therapeutikum - 1.Juli 2015 Systemische Interventionen bei Internetabhängigkeit“ Fachkräftefortbildung → vgl. Kap. 4.2 Playing - gambling - gaming - alles nur ein Spiel!? → vgl. Kap. 4.2 und 4.3 21. April und 11. November 2015 Arbeitskreis Suchtprävention in Niedersachsen → vgl. Kap. 4.1.2 21. Juli 2015 NLS-Jahrestagung „S.O.S. - Save our System! Das Suchthilfesystem im Survival-Modus?“ → Vgl. Kap. 5.6 Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen 50 Jahresbericht 2015 24. Juli und 25. September 2015 9.-10. November 2015 Arbeitskreis Suchtselbsthilfe Prev@WORK: Suchtprävention in der Ausbildung und an → vgl. Kap. 5.5 Berufsschulen - Trainer/-innen Schulung für BBS-Lehrkräfte und Sozialpädagog/-innen 28. Juli 2015 → vgl. Kap. 4.1 Fokusgruppe „Berufliche Integration und Teilhabe suchtkranker Menschen“ 12. November 2015 → vgl. Kap. 5.4 Erfahrungsaustausch 2015 des Präventionsteams Glücksspielsucht 9. September 2015 → vgl. Kap. 4.3 Gemeinsamer Fachtag der QM-Regionalkreise → vgl. Kap. 5.2 23. November 2015 Fortbildung: „BASS - erfolgreiche Suchtprävention 23. September 2015 in Schulen“ Aktionstag Glücksspielsucht in Niedersachsen → vgl. Kap. 4.1 → vgl. Kap. 4.3 2. Dezember 2015 30. September 2015 Fachtagung zur Vorstellung Fachtagung: „Immer im Netz? der Expertise „Sucht und Teilhabe“ Prävention und Beratung bei problematischer → vgl. Kap.5.4 Mediennutzung. Potentiale, Methoden und Herausforderungen“ 2. Dezember 2015 → vgl. Kap. 4.2 Fachkräftefortbildung „starKids Starke Kinder von Anfang an“ 27. Oktober 2015 Arbeitskreis stationäre medizinische Reha Sucht → vgl. Kap. 5.3.1 → vgl. Kap. 4.1 51 Öffentlichkeitsarbeit 7. Öffentlichkeitsarbeit 7.1 Informationsmaterialien politik leisten?“ Tagung vom 27.11.2014 in Hannover und Arbeitsmaterialien Die Web-Seite der NLS im Internet (www.nls-online.de) wurde l Broschüre LOG OUT - Unabhängig im Netz im Laufe des Jahres 2015 von 303.000 (2014: 282.000) Besu- l Faltblatt LOG OUT - „Probleme mit den Medien? Infos chern genutzt. Dabei wurden insgesamt etwa 935.000 (2014: und Beratung in Niedersachsen“ 750.000) Seiten des Internetauftrittes von Nutzer/-innen he- l Faltblatt LOG OUT - „(zu) viel online?“ runter geladen. Die Nutzung liegt deutlich oberhalb der des l Evaluations-Zwischenbericht LOG OUT (Uni Hildesheim, Vorjahrs, wobei die Durchführung und Koordination der Aktionswoche Alkohol 2015 in Niedersachsen durch die NLS für die erheblich höhere Nutzung des NLS-Auftritts verantwortlich September 2015) l Broschüre: „Cannabis - alle wichtigen Infos auf einen Blick“ (für Jugendliche) gewesen sein dürfte. Die Nachfrage nach der NLS-Homepage l Ratgeber Cannabis (für Eltern) lag 2015 durchschnittlich bei ca. 25.000 Besuchern monatlich. l Broschüre: „In einer Spirale nach oben - Arbeitshilfe zur Die kontinuierlich hohe Nachfragefrequenz der NLS-Web-Seite Reduktion des eigenen Glücksspielverhaltens“ (2. über- beweist, dass sich die Homepage in ihrer aktuellen Gestaltung und inhaltlichen Aufbereitung äußerst gut bewährt hat und als attraktive Informationsquelle eine gute Resonanz findet. Die bereits vor einigen Jahren eingerichtete Online-Bestellmöglichkeit für Materialien und Veröffentlichungen der NLS („Warenkorb“) stellt inzwischen die wichtigste Bezugs- und Bestellquelle für Materialanfragen dar. In 2015 wurden ca. 6.000 arbeitete Auflage) l Info-Flyer: „In einer Spirale nach oben - Arbeitshilfe zur Reduktion des eigenen Glücksspielverhaltens“ l Faltblatt: „Prävention Glücksspiel - Methodenkoffer für Jugendliche“ l Faltblatt: „Was mache ich mit meinen Schulden?“ (Glücksspielsucht) Einzel-Materialien bestellt und abgegeben. l „Finger weg!“ Postkarte zur Glücksspielsuchtprävention Im Berichtsjahr 2015 hat die NLS die folgenden neuen Veröf- l Suchthilfe-Jahresstatistik der ambulanten Einrichtungen fentlichungen erstellen bzw. herausgeben können: u.a. l Seminare und Fachtagungen 2015 (Jahresprogramm der in Niedersachsen für das Jahr 2014 l Bericht der Fachstellen für Suchtprävention 2014 l Jahresbericht 2014 der Fachkräfte für die PSB Substitu- NLS) l Verzeichnis der Fachstellen für Sucht und Suchtprävention in Niedersachsen ierter l und der Jahresbericht der NLS für das Jahr 2014. l „Sucht und Teilhabe“ - Eine Expertise für Niedersachsen. Eine Zusammenschau von und Empfehlungen zu teilha- Nicht selten erkundigen sich Einzelpersonen, die selber von befördernden Aktivitäten mit dem Schwerpunkt „Sucht einem Abhängigkeitsproblem betroffen oder als Angehörige und Arbeit“ sowie Eingliederungshilfen in Niedersachsen oder Freunde eines Suchtkranken mit betroffen sind, nach (127 S.) von Prof. Dr. Knut Tielking (Emden/Hannover) Hilfeeinrichtungen und deren Anschriften und Angebote. l Evaluationsbericht: star-Kids - Starke Kinder von Anfang an Viele spezielle fachliche Anfragen werden zudem aus Schu- l Evaluationsbericht: Rausch und Risiko - Bausteinpro- len, Fachhochschulen, Universitäten, Jugendämtern, Betrie- gramm zur Suchtprävention mit Jugendlichen l BASS3-Ordner Bausteinprogramm Schulische Suchtprävention (3. Auflage) ben und Behörden, aber auch aus den Einrichtungen der Mitgliedsverbände an die NLS-Geschäftsstelle gerichtet. Diese zahlreichen Literatur- und Material- sowie Telefonan- 3 fragen werden von den Verwaltungskräften in der Geschäfts- prävention stelle entgegen genommen und schnellstmöglich bearbeitet, l BASS -Info-Flyer Bausteinprogramm Schulische Suchtl Tagungsdokumentation: „Professionalisierung kommunaler Alkoholprävention: Was kann eine lokale Alkohol- wobei sie u.a. über die bestehenden vielfältigen Hilfe- und Präventionsangebote in Niedersachsen informieren. Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen 52 Jahresbericht 2015 7.2 Veröffentlichungen der NLS Im Folgenden sind die Publikationen der NLS nach inhalt- öffentlichungen können Sie zudem kostenlos von der Home- lichen Sortierkriterien aufgelistet. Sie können online oder page der NLS herunterladen. telefonisch bestellt werden. Dann erhalten Sie genauere Tagungsdokumentationen werden auf der NLS-Homepage Informationen über den Umfang und ggf. den Preis der Pu- veröffentlicht und können dort kostenfrei heruntergeladen blikation sowie über die Bestellbedingungen. Zahlreiche Ver- werden. Sie sind hier nicht aufgelistet. NLS NLS - Kompetent in Suchtfragen. Flyer. BASS3 - Bausteinprogramm schulische Suchtvorbeugung. Evaluation des Einsatzes von BASS an niedersächsischen Schulen. Broschüre, 2006. Jahresbericht 2014 der Niedersächsischen Landesstelle für Suchtfragen. Broschüre. Bausteinmappe Starke Sportvereine - Suchtprävention im Sportverein. Ringordner, 2007. Seminare und Fachtagungen 2016 (Jahresprogramm der NLS). Flyer. Fachstellen für Suchtprävention in Niedersachsen. Flyer. Suchthilfe Implementierung des KlarSicht-Mitmachparcours- Koffers in die Schullandschaft. Abschlussbericht. Broschüre, 2013. Angebote - Strukturen - Bedarfe zur beruflichen Integration und Teilhabe suchtkranker Menschen. Ergebnisse einer Erhebung der NLS 2013. Broschüre, 2015. Jahresbericht der Fachstellen für Suchtprävention in Niedersachsen. Ergebnisse der Datenerhebung 2014. Download. Erfolgsbezogene externe Therapievermittlung aus den Justizvollzugsanstalten. Evaluation des Modellversuchs. Broschüre, 2006. Psychosoziale Betreuung Substituierter in Niedersachsen 2014 - Jahresbericht. Download. Qualitätsmanagement in den niedersächsischen Fachstellen für Sucht und Suchtprävention: Wirkungen - Nutzen - Perspektiven. Ergebnisse einer QuerschnittsBefragung der Fachstellen. Broschüre, 2008. Sucht und Teilhabe. Eine Expertise für Niedersachsen. Broschüre, 2016. Suchthilfestatistik 2014 für ambulante Einrichtungen in Niedersachsen. Landesdokumentation zur ambulanten Suchtberatung und Suchtbehandlung. Broschüre. Musikrausch-LandesContest 2014 (im Rahmen des Halt-Projektes). CD. Null Alkohol - Voll Power-Schultour 2015. Evaluation der Modellphase. Broschüre, 2016. Plakate zur Suchtprävention. NLS und LJS, 2001. •Motive für Jugendliche: „Absolut voll“ und „Heute ein König“ (DIN A2) •Motiv für die betriebliche Suchtprävention: „Kantine“ (DIN A1) Professionalisierung kommunaler Alkoholprävention: Was kann eine lokale Alkoholpolitik leisten? Dokumentation der Tagung am 27.11.2014. Broschüre. Rausch und Risiko - Bausteinprogramm zur Suchtprävention mit Jugendlichen. Ringordner, 2015. Verzeichnis der Fachstellen für Sucht und Suchtprävention in Niedersachsen. Broschüre, 2015. Rausch und Risiko - Bausteinprogramm zur Suchtprävention mit Jugendlichen. Evaluationsbericht. Broschüre, 2015. Suchtprävention allgemein StarKids - Starke Kinder von Anfang an. Suchtprävention in Kindertagesstätten. Manual. 2. überarbeitete Auflage, Ringordner, 2016. 15 Jahre Fachkräfte für Suchtprävention in Niedersachsen - eine Erfolgsstory. Broschüre, 2008. Alles Klar!? 30 Fragen für Ihre Gesundheit und Fitness. Selbst-Test in russischer Sprache. NLS und LJS, 2004. BASS3 - Bausteinprogramm schulische Suchtvorbeugung. Ringordner, 3. überarbeitete und erweiterte Auflage, 2015. BASS3 - Bausteinprogramm schulische Suchtvorbeugung. Info-Flyer. StarKids - Starke Kinder von Anfang an. Suchtprävention in Kindertagesstätten. Info-Flyer, 2016. StarKids - Starke Kinder von Anfang an. Handlungsleitfaden für Fachkräfte in der Suchtprävention. Broschüre, 2016. Suchtprävention in Niedersachsen - Programme und Projekte. Ringordner, 2010. 53 Öffentlichkeitsarbeit Materialien zu bestimmten Substanzen, Glücksspielsucht und Medienabhängigkeit „Der will nur spielen!“ Postkarte zum russischsprachigen Beratungsangebot. Alkohol „Finger weg!“ Postkarte für Jugendliche zum Thema Sportwetten. Alkohol: Tipps & Infos für Senioren und Seniorinnen. Faltblatt, 2012. Alkohol? Weniger ist besser! Dokumentation der Aktionswoche Alkohol 2011 in Niedersachsen. Broschüre. „Absolut voll“. Postkarte für Jugendliche. NLS und LJS, 2001. HaLT-Cards. Info- und Präventionscards für Jugendliche. 7 unterschiedliche Motive im Scheckkartenformat, 2010. Musikrausch-LandesContest 2014 (im Rahmen des Halt-Projektes). CD. „www.elterninfo-alkohol.de“ - Info- und Werbekarten für die Arbeit mit Eltern. Scheckkartenformat. Cannabis und andere illegale Drogen Cannabis - alle wichtigen Infos auf einen Blick. Broschüre für Jugendliche, 2015. Cannabis - Ratgeber für Eltern. Broschüre, 2015. Cannabisprävention im Arbeitsfeld Schule. Manual für Fachkräfte in der Suchtprävention. Broschüre, 2005. Legal-Highs. Plakat, 2014. Medikamente Medikamente: Tipps & Infos für Senioren und Seniorinnen. Faltblatt, 2012. Gemeinsam gegen Glücksspielsucht - Konkret vor Ort. Beispiele gelungener Praxis. Broschüre, 2016. Gemeinsam gegen Glücksspielsucht. Zwischenbericht zum Projekt „Glücksspielsucht in Niedersachsen Prävention und Beratung“. Broschüre, 2010. Glücksspielsucht: Angebot für Betroffene, Angehörige und Multiplikatoren. Faltblatt, 2014. Glücksspielsucht: Was mache ich mit meinen Schulden? Faltblatt, 2. überarbeitete Auflage, 2015. Glücksspielsucht in Niedersachsen Dokumentation der Beratungen 2013. Broschüre. Glücksspielsuchtprävention in Niedersachsen 2008-2010. Broschüre. Heute schon verspielt? Plakataktion in Niedersachsen. Broschüre, 2010. In einer Spirale nach oben - Arbeitshilfe zur Reduktion des eigenen Glücksspielverhaltens. Broschüre, 2. überarbeitete Auflage, 2015. In einer Spirale nach oben - Arbeitshilfe zur Reduktion des eigenen Glücksspielverhaltens. Info-Flyer. Jugendliche und Glücksspiel - Elterninfo. Broschüre, 2013. Konzept zur Prävention und Beratung von Glücksspielsucht in Niedersachsen Fortschreibung 2014. Broschüre. Tabak Prävention Glücksspiel Methodenkoffer für Jugendliche. Flyer. Die rauchfreie Schule - Vom Verbot zum gelebten Nichtraucherschutz. Dokumentation der Fachtagung vom 23. & 24.1.2008. NLS und BZgA. Broschüre, 2008. „Sportwetten machen reich - aber nicht Dich“ Postkarte für Jugendliche zum Thema Glücksspiel und Sportwetten, 2014. I lost my lung, Bob! Prävention des Tabakkonsums. Ein Konzept zur schulischen Suchtprävention. Broschüre, 2005. Wetten, dass du das noch nicht wusstest? Jugendinfo zum Thema Glücksspiel und Sportwetten. Broschüre, 2014. I lost my lung, Bob! Auf dem Weg zur rauchfreien Schule. Bericht zur Evaluation des Konzeptes der NLS. Broschüre, 2005. Zu hoch gepokert? Informationen rund um die Glücksspielsucht. Broschüre, 2. überarbeitete Auflage, 2013. Glücksspielsucht (Prävention und Beratung) Medien Aktionstag „Glücksspielsucht“ in Niedersachsen 2011 Dokumentation. Broschüre. LOG OUT - unabhängig im Netz: Infobroschüre zur Prävention von Medienabhängigkeit. Broschüre, 2014. Aktionstag „Glücksspielsucht“ in Niedersachsen 2012 Dokumentation. Broschüre. LOG OUT - unabhängig im Netz: Projekt-Flyer zum Landesmodellprojekt. Faltblatt, 2014. BAGS - Bausteine zur Glücksspielsuchtprävention. Ringordner, 2010. LOG OUT - (zu) viel online? Infos für jugendliche Internetnutzer/-innen. Faltblatt, 2016 Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen 54 Jahresbericht 2015 Materialien für bestimmte Zielgruppen & Settings Kinder aus suchtbelasteten Familien Kind s/Sucht Familie. Curriculum zur Fachkräfteschulung im Themengebiet „Kinder aus suchtbelasteten Familien“. LZG RLP und NLS (Abgabe nur nach Fortbildung), Ringordner, 2009. Kind s/Sucht-Familie - Wegweiser für Multiplikatorinnen und Multiplikatoren der Suchtprävention. CD-ROM, 2008. Jugendliche Cannabis - alle wichtigen Infos auf einen Blick. Broschüre für Jugendliche, 2015. „Finger weg!“ Postkarte für Jugendliche zum Thema Sportwetten. HaLT-Cards. Info- und Präventionscards für Jugendliche. 7 unterschiedliche Motive im Scheckkartenformat, 2010. LOG OUT - (zu) viel online? Infos für jugendliche Internetnutzer/-innen. Faltblatt, 2016. „Sportwetten machen reich - aber nicht Dich“. Postkarte für Jugendliche zum Thema Glücksspiel und Sportwetten, 2014. Wetten, dass du das noch nicht wusstest? Jugendinfo zum Thema Glücksspiel und Sportwetten. Broschüre, 2014. Eltern Cannabis - Ratgeber für Eltern. Broschüre, 2015. Elternstärke(n) - Elterliche Regeln für das Nichtrauchen ihrer Kinder. Faltblatt, 2013. Suchtprobleme im Alter erkennen. Faltblatt, 2012. Kindertagesstätten StarKids - Starke Kinder von Anfang an. Suchtprävention in Kindertagesstätten. Manual. 2. überarbeitete Auflage, Ringordner, 2016. StarKids - Starke Kinder von Anfang an. Suchtprävention in Kindertagesstätten. Info-Flyer, 2016. StarKids - Starke Kinder von Anfang an. Handlungsleitfaden für Fachkräfte in der Suchtprävention. Broschüre, 2016. Schule & Jugendeinrichtungen BAGS - Bausteine zur Glücksspielsuchtprävention. Ringordner, 2010. BASS - Bausteinprogramm schulische Suchtvorbeugung. Ringordner, 3. überarbeitete und erweiterte Auflage, 2015. BASS - Bausteinprogramm schulische Suchtvorbeugung. Evaluation des Einsatzes von BASS an niedersächsischen Schulen. Broschüre, 2006. Bausteinmappe Starke Sportvereine Suchtprävention im Sportverein. Ringordner, 2007. Cannabisprävention im Arbeitsfeld Schule. Manual für Fachkräfte in der Suchtprävention. Broschüre, 2005. Die rauchfreie Schule - Vom Verbot zum gelebten Nichtraucherschutz. Dokumentation der Fachtagung vom 23. & 24.1.2008. NLS und BZgA, Broschüre, 2008. Elternstärke(n) - Elterliche Regeln für das Nichtrauchen ihrer Kinder. Faltblatt, 2013. Jugendliche und Glücksspiel - Elterninfo. Broschüre, 2013. I lost my lung, Bob! Prävention des Tabakkonsums. Ein Konzept zur schulischen Suchtprävention. Broschüre, 2005. Wie Sie Ihr Kind schützen können. Tipps und Infos für Eltern von Schüler/-innen der 5. + 6. Klasse. Faltblatt, 2. überarbeitete Auflage, 2013. I lost my lung, Bob! Auf dem Weg zur rauchfreien Schule. Bericht zur Evaluation des Konzeptes der NLS. Broschüre, 2005. Wie Sie Ihr Kind schützen können. Tipps und Infos für Eltern von Schüler/-innen der 7. + 8. Klasse. Faltblatt, 2. überarbeitete Auflage, 2013. Rausch und Risiko - Bausteinprogramm zur Suchtprävention mit Jugendlichen. Ringordner, 2015. Wie Sie Ihr Kind schützen können. Tipps und Infos für Eltern von Schüler/-innen der 9. Klasse. Faltblatt, 2. überarbeitete Auflage, 2013. „www.elterninfo-alkohol.de“ - Info- und Werbekarten für die Arbeit mit Eltern. Scheckkartenformat, 2012. Ältere Alkohol: Tipps & Infos für Senioren und Seniorinnen. Faltblatt, 2012. Medikamente: Tipps & Infos für Senioren und Seniorinnen. Faltblatt, 2012. Rausch und Risiko - Bausteinprogramm zur Suchtprävention mit Jugendlichen. Evaluationsbericht. Broschüre, 2015. „Tom & Lisa“ Alkohol-Präventionsworkshops für J ugendliche 8. - 9. Jahrgang. Flyer. Betriebe Alkohol am Arbeitsplatz - Ein Leitfaden für die kollegiale Hilfe. Broschüre, 2009. Ess-Störungen am Arbeitsplatz - Eine Praxishilfe für Personalverantwortliche und Kolleginnen und Kollegen. Broschüre, 2004. 55 Anschriften der Mitgliedsverbände der NLS 8. Kontaktdaten der Mitgliedsverbände der NLS Spitzenverbände Arbeiterwohlfahrt -Bezirksverband Braunschweig e. V. Peterskamp 21, 38108 Braunschweig Tel.: 0531 - 39080 l Fax: 0531 - 3908108 [email protected] Deutsches Rotes Kreuz -Landesverband Niedersachsen e. V. Erwinstraße 7, 30175 Hannover Tel.: 0511 - 280000 l Fax: 0511 - 28000177 [email protected] www.drklvnds.de www.awo-bs.de Tel.: 0441 - 921790 l Fax: 0441 - 9217979 -Bezirksverband Hannover e. V. Körtingsdorfer Weg 8, 30455 Hannover Tel.: 0511 - 49520 l Fax: 0511 - 4952200 -Landesverband Oldenburg e. V. Maria-von-Jever-Str. 2, 26125 Oldenburg [email protected] www.lv-oldenburg.drk.de [email protected] Diakonisches Werk www.awo-bvh.de -Bezirksverband Weser-Ems e. V. Klingenbergstraße 73, 26133 Oldenburg Tel.: 0441 - 48010 l Fax: 0441 - 4801103 [email protected] www.awo-ol.de Ebhardtstr. 3 A, 30159 Hannover Tel.: 0511 - 3604275 l Fax: 0511 - 360444275 [email protected] www.diakonie-nds.de Caritasverband -Caritasverband für die Diözese Hildesheim e. V. -Diakonisches Werk ev. Kirchen in Niedersachsen e. V. -Diakonisches Werk der Ev.-luth. Kirche in Oldenburg e. V. Kastanienallee 9-11, 26121 Oldenburg Tel.: 0441 - 210010 l Fax: 0441 - 2100199 Moritzberger Weg 1, 31139 Hildesheim [email protected] Tel.: 05121 - 9380 l Fax: 5121 - 938119 www.diakonie-ol.de [email protected] www.caritas-dicvhildesheim.de Jüdische Wohlfahrt Landesverband Niedersachsen -Landescaritasverband für Oldenburg e. V. Hindenburgstraße 2 - 4, 30175 Hannover Neuer Markt 30, 49377 Vechta Tel.: 0511 - 812762 l Fax: 0511 - 854590 Tel.: 04441 - 87070 l Fax: 04441 - 8707610 [email protected] [email protected] www.juedischewohlfahrt.de www.lcv-oldenburg.de Der PARITÄTISCHE Niedersachsen e. V. -Caritasverband für die Diözese Osnabrück e. V. Fachbereich Sucht Knappsbrink 58, 49080 Osnabrück Kurt-Schumacher-Str. 26, 38102 Braunschweig Tel.: 0541 - 34978140 l Fax: 0541 - 349784220 Tel.: 0531 - 220900 l Fax: 0531 - 22090990 [email protected] [email protected] www.caritas-os.de www.paritaetischer.de Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen 56 Jahresbericht 2015 Selbsthilfeorganisationen Guttempler-Bildungswerk (GBW) Landesverband Niedersachsen e. V. Blaues Kreuz in der Evangelischen Kirche Landesverband Niedersachsen e. V. Westerfeldstraße 9, 49179 Ostercappeln c/o Sabine Koopmann, Postfach 37, 49452 Rehden [email protected] [email protected] www.gbw.org/html/niedersachsen.html Tel.: 05473 - 2777 l Fax: 05473 - 91075 www.bke-niedersachsen.de Blaues Kreuz in Deutschland e. V. Landesverband Niedersachsen c/o Jürgen Paschke, Irisstr. 9, 29227 Celle Tel.: 05141 - 709965 l Fax: 05141 - 46261 [email protected] www.blaues-kreuz.de/niedersachsen Kreuzbund e. V. Selbsthilfe- und Helfergemeinschaft für Suchtkranke -Diözesanverband Hildesheim e. V. Berliner Allee 6, 30175 Hannover Tel.: 0511 - 880272 l Fax: 0511 - 6005679 [email protected] www.kreuzbund-hildesheim.de -Landesverband Oldenburg Deutscher Guttempler-Orden (IOGT) Landesverband Niedersachsen e. V. Neuer Markt 30, 49377 Vechta Kiebitzstr. 16, 27314 Hoya www.kreuzbund-lv-oldenburg.de Tel.: 04474 - 7251 l Fax: 04774 - 932645 [email protected] Tel.: 04251 - 6295 l Fax: 04251 - 6296 [email protected] www.guttempler-nds.de Bramscher Str. 158, 49088 Osnabrück -Diözesanverband Osnabrück e. V. Tel.: 0541 - 64339 l Fax: 0541 - 64335 Freie Suchtkrankenselbsthilfe Niedersachsen e. V. c/o Hans Erich Kluge, Poggendiek 36, 30457 Hannover [email protected] www.dv-osna.kreuzbund.net [email protected] Landesverband der Vereine für Sozialmedizin Niedersachsen e. V. www.fsn-niedersachsen.de c/o Susanne Frost, Deichstr. 83, 21683 Stade Tel.: 0511 - 424961 Tel.: 04146 928865 [email protected] Freundeskreise für Suchtkrankenhilfe Landesverband Niedersachsen e. V. Wilhelm Märtz, Wittinger Str. 27, 29378 Wittingen Tel.: 05836 - 338 [email protected] www.freundeskreise-niedersachsen.de www.fortbildung-suchtselbsthilfe.de 57 Glossar Glossar AK ALG AOK AWO Arbeitskreis Arbeitslosengeld Allgemeine Ortskrankenkasse Arbeiterwohlfahrt BAGLS Bundesarbeitsgemeinschaft der Landesstellen für Suchtfragen BAGS Bausteine zur Glücksspielsuchtprävention BASS Bausteinmappe Schulische Suchtvorbeugung BBS Berufsbildende Schulen BfArMBundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte Binge Rauschtrinken; Konsum von mindestens drinking 5 alkoholischen Getränken (Standardgläser) bei einer Trinkgelegenheit BKD Blaues Kreuz in Deutschland BKE Blaues Kreuz in der evangelischen Kirche BORA Beruflichen Orientierung in der Rehabilitation Abhängigkeitskranker buss Bundesverband für stationäre Suchtkrankenhilfe e. V., Kassel BZgA Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung ceus ceus consulting, Gesellschaft für Managementberatung & Organisationsentwicklung mbH, Köln CMA Chronisch mehrfach beeinträchtigte Abhängigkeitskranke CV Caritasverband DHS Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen DIN ISO Deutsches Institut für Normung International Standardisation Organisation Dot.sys Dokumentations- und Auswertungssystem für suchtpräventive Maßnahmen DRK Deutsches Rotes Kreuz DRV Deutsche Rentenversicherung DSM Diagnostic and Statistical Manual of Mental D isorders DW Diakonisches Werk EFQM European Foundation for Quality Management ELAS Evangelische Landesarbeitsgemeinschaft für Suchtfragen in Niedersachsen fdr Fachverband Drogen und Suchthilfe e.V. FK Freundeskreise für Suchtkrankenhilfe FOGS Gesellschaft für Forschung und Beratung im G esundheits- und Sozialbereich, Köln FSN Freie Suchtkrankenselbsthilfe Niedersachsen FSS Fachstellen für Sucht und Suchtprävention Niedersachsen FW Freie Wohlfahrtspflege GBW Guttempler-Bildungswerk GHB Gammahydroxybuttersäure, umgangssprachlich auch als Liquid Ecstasy und K.O.-Tropfen bezeichnet gGmbH Gemeinnützige Gesellschaft mit beschränkter Haftung HaLT Kurz für: Hart am LimiT (Präventionsprojekt) I.B.I.S. I.B.I.S. gGmbH, Initiative für berufliche Integration und Sozialmanagement in und um Hannover IFT Institut für Therapieforschung IGS Integrierte Gesamtschule IOGT International Organisation of Good Templars = Deutscher Guttempler Orden KB Kreuzbund KfN Kriminologisches Forschungsinstitut Niedersachsen KiTa Kindertagesstätte KJHG Kinder- und Jugendhilfegesetz KKH Kaufmännische Krankenkasse, Hannover Kombi Nord Kombinationsbehandlung für Abhängigkeitskranke in Norddeutschland KV Krankenversicherung LAG Landesarbeitsgemeinschaft LAG FW Landesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege Nds. e.V. LJS Landesstelle Jugendschutz Niedersachsen LPPN Landespsychiatrieplan Niedersachsen LV Landesverband LVSM Landesverband der Vereine für Sozialmedizin LWL Landschaftsverband Westfalen-Lippe LZG RLP Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz e.V. MdB Mitglied des Bundestages MDPV Methylendioxypyrovaleron (NPS) MI Niedersächsisches Ministerium für Inneres und Sport MS Niedersächsischen Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung NACOA Interessenvertretung für Kinder aus Suchtfamilien e. V., Berlin Nds. Niedersachsen / niedersächsisches NLS Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen NPS Neue psychoaktive Substanzen PINTA Studie „Prävalenz der Internetabhängigkeit“ PeP Unterrichtsprogramm zur Gesundheitsförderung, Sucht- und Gewaltprävention PKV e. V. Verband der privaten Krankenversicherung e.V. PN Paritätischer Wohlfahrtsverband Niedersachsen PrevNet Internetgestütztes Fachportal zur Suchtprävention PSB Psychosoziale Betreuung (Substituierter) QM Qualitätsmanagement Reha Rehabilitation RV Rentenversicherung SGB Sozialgesetzbuch SPD Sozialdemokratische Partei Deutschland WHO World Health Organisation (Weltgesundheitsorganisation) ZIS Zentrum für Interdisziplinäre Suchtforschung der Universität Hamburg Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen 58 Jahresbericht 2015 Spender und Förderer Neben der Förderung durch das Niedersächsische Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung sowie das Niedersächsische Ministerium für Inneres und Sport wurde die Arbeit der NLS auch im Jahr 2015 durch zahlreiche Sachspenden, Projektförderungen und durch die Zusammenarbeit unterstützt. An dieser Stelle sei allen Spendern, Förderern und Partnern herzlich gedankt! AOK - die Gesundheitskasse Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung mit Mitteln der PKV Verband der privaten Krankenversicherung e. V. Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e. V. Deutsche Rentenversicherung Braunschweig-Hannover Deutsche Rentenversicherung Oldenburg-Bremen Kaufmännische Krankenkasse Stifter-helfen.de
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