null

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J A h R e s B e R I c h t
Niedersächsische Landesstelle
für Suchtfragen
Die Arbeit der Geschäftsstelle der Niedersächsischen Landesstelle für Suchtfragen (NLS) wird aus
Mitteln des Niedersächsischen Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung finanziert.
Hierfür und für die gute Zusammenarbeit danken wir ausdrücklich.
J A H R ES B E R I CHT
G e s c h ä f t s s t e l l e
Geschäftsführer
Dr. Manfred Rabes
Referentinnen
Angela Böttger
Ricarda Henze
Ingeborg Holterhoff-Schulte
Martina Kuhnt
Verwaltung
Eva Kappel
Jürgen Renken
Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen
Podbielskistraße 162 | 30177 Hannover
Tel.: 0511 - 62 62 66 0 | Fax 0511 - 62 62 66 22
[email protected] | www.nls-online.de
Hannover, im Juni 2016
Die NLS ist eine Landesfacharbeitsgemeinschaft
der LAG der Freien Wohlfahrtspflege in Niedersachsen e.V.
Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen
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4
Jahresbericht 2015
Inhalt
1. Profil der Niedersächsischen Landesstelle für Suchtfragen (NLS)
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2. Organisationsstruktur der NLS
2.1 Vorstand
2.2 Mitgliederversammlung
2.3 Geschäftsstelle
2.4 Gremienstruktur
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3. Schwerpunktthema: Rausch und Risiko - ein Projekt zur indizierten Prävention mit Jugendlichen
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4. Prävention und Frühintervention
4.1 Suchtprävention in Niedersachsen
4.1.1 Die Arbeit der Fachstellen 2015. Maßnahmenüberblick nach dem Dokumentationssystem Dot.sys
4.1.2 Koordination der Suchtprävention
4.1.3 Betriebliche Suchtprävention
4.2. LOG OUT - unabhängig im Netz
4.3 Glücksspielsucht - Prävention und Beratung in Niedersachsen
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5. Rehabilitation und Teilhabe
5.1 Ambulante Suchthilfe
5.1.1 Ambulante Suchthilfe in den Fachstellen für Sucht und Suchtprävention
5.1.2 Arbeitskreis Psychosoziale Betreuung Substituierter
5.2 Qualitätsmanagement und Qualitätssicherung in der ambulanten Suchthilfe
5.2.1 Qualitätsmanagement in den Fachstellen für Sucht und Suchtprävention
5.2.2 Qualitätssicherung Ambulante Rehabilitation Sucht
5.3 Stationäre Suchthilfe
5.3.1 Arbeitskreis stationäre medizinische Reha Sucht
5.3.2 Profile stationärer Einrichtungen der Drogenhilfe 2015
5.3.3 Fachkliniken für Alkohol- und Medikamentenabhängige
5.3.4 Langzeiteinrichtungen CMA
5.4 Soziale und berufliche Teilhabe Suchtkranker
5.5 Entwicklungen in der Selbsthilfe
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6. Veranstaltungen der NLS 2015
6.1 S.O.S. - Save our System! Das Suchthilfesystem im Survival-Modus? - Jahrestagung der NLS 2015
6.2 Übersicht der Veranstaltungen 2015
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7. Öffentlichkeitsarbeit
7.1 Informationsmaterialien
7.2 Veröffentlichungen der NLS
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8. Anschriften der Mitgliedsverbände der NLS
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Glossar
Spender und Förderer
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58
Profil der Niedersächsischen Landesstelle für Suchtfragen (NLS)
1. Profil der Niedersächsischen
Landesstelle für Suchtfragen (NLS)
Die NLS ist die Dachorganisation für Suchtprävention, Sucht-
die Suchtprävention und Suchthilfe effektiv zu organisieren
hilfe und Suchtselbsthilfe in Niedersachsen. Sie ist eine
und auf Landesebene die Weiterentwicklung der Hilfen und
Landes­facharbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege
Präventionsaktivitäten im Dialog mit allen Sozialpartnern zu
in Niedersachsen e.V. (LAG FW). Eine ihrer wesentlichen Auf-
fördern. Für die finanzielle Unterstützung und die gute Ko-
gaben besteht darin, die vielfältigen Aktivitäten in der Sucht-
operation dankt die NLS dem MS ausdrücklich.
hilfe und Suchtprävention Niedersachsens zu koordinieren,
miteinander zu vernetzen und die fachliche Qualität in die-
Die NLS bietet ihre Dienstleistungen breit gestreut an, so-
sen Arbeitsfeldern weiter zu entwickeln.
wohl für ihre Mitglieder, die öffentliche Hand, die Sozialversicherungsträger, Betriebe und Behörden als auch für die
Das in der NLS zusammengeschlossene Netzwerk von Ein-
allgemeine Öffentlichkeit.
richtungen umfasst
l75 ambulante Fachstellen für Sucht und Sucht­präv­en­
tion (Hauptstellen),
l41 stationäre Einrichtungen für ­Abhängigkeitskranke
(d. h. Fachkliniken und Adaptionseinrichtungen für
Aufgabenspektrum der NLS
Alkohol-, Medikamenten- und Drogenabhängige und
Langzeiteinrichtungen für chronisch mehrfach beein-
lSie fördert und koordiniert die Aktivitäten der professionellen und der ehrenamtlichen Präventions-
trächtigte Abhängige) sowie
und Hilfeangebote in Suchtfragen.
lmehr als 750 in acht Landesverbänden zusammen­
geschlossene Suchtselbsthilfegruppen.
lSie regt eine kontinuierliche Auseinandersetzung
über Suchtprobleme in der Gesellschaft an, u. a.
Ausgehend von ihrem Selbstverständnis und ihrer inzwi-
durch Fachtagungen und Publikationen sowie
schen mehr als 65-jährigen Geschichte sieht sich die NLS als
durch Präventionsmaßnahmen und Öffentlichkeits­
arbeit.
Anwältin für Menschen mit Suchtproblemen. Mitglieder der
NLS sind die Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege in
lSie ist eine kompetente Ansprechpartnerin für
Niedersachsen und acht Landesverbände von Sucht-Selbst-
Ministerien und Behörden, für die Renten- und
hilfeorganisationen.
Krankenversicherungsträger sowie für die Fachver­
Die NLS vertritt den weitaus größten Teil aller in der Suchthil-
bände, insbesondere hinsichtlich Planung und Wei-
fe professionell tätigen Organisationen in frei-gemeinnützi-
terentwicklung der Suchtprävention und Suchthilfe.
ger Trägerschaft und zudem auch etwa die Hälfte aller Sucht-
lSie optimiert die Wirksamkeit von Hilfen für Men-
selbsthilfegruppen in Niedersachsen. Diese Einrichtungen
schen mit Suchtproblemen, u.a. durch organisato-
sorgen dafür, dass Menschen mit Suchtproblemen und de-
rische Beratung von Einrichtungen und ihre Ver-
ren Angehörige frühzeitig eine angemessene Beratung und
netzung.
wirksame Hilfen erhalten und suchtpräventive Maßnahmen
lSie fördert den Aufbau und die Weiterentwicklung
angeboten werden können.
von Hilfen für Menschen mit Suchtproblemen,
u.a. durch die Aufbereitung signifikanter Daten für
Die NLS unterhält eine hauptamtlich besetzte Geschäfts-
­Planungsprozesse, durch die Entwicklung von wirk-
stelle, die sich im Wesentlichen aus Mitteln des Nieder-
samen Hilfe- und Präventionskonzepten und die
sächsischen Ministeriums für Soziales, Gesundheit und
Evaluation von Hilfen und Präventionsmaßnahmen.
Gleichstellung (MS) finanziert. Dadurch wird ermöglicht,
Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen
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6
Jahresbericht 2015
2. Organisationsstruktur der NLS
2.1 Vorstand
Der Vorstand der NLS kann nach der Satzungsvorgabe aus
Schwerpunkte der Vorstandssitzungen im Jahre 2015 bilde-
je einem Mitglied der sechs Spitzenverbände der FW in Nie-
ten die folgenden Themen:
dersachsen sowie aus maximal fünf Vertretern der Landesverbände der Abstinenzverbände und Selbsthilfeorganisati-
Grundsatzfragen NLS
onen bestehen. Dadurch werden sowohl die professionelle
lVerabschiedung des NLS-Wirtschaftsplans 2016 (ein-
Suchthilfe in Trägerschaft der Wohlfahrtsverbände als auch
schließlich notwendiger Anpassungen im Laufe des
die auf Landesebene in der NLS organisierten Suchtselbsthil-
Jahres)
feverbände angemessen im Vorstand repräsentiert.
lFormulierung und Verabschiedung von Zielsetzungen
Der Vorstand umfasst aktuell acht Personen und ist paritä-
lVerabschiedung einer Stellungnahme zur Anschluss-
tisch besetzt: vier Vertreter/-innen repräsentieren die der-
Förderrichtlinie 2016-2020 des MS zur Gewährung von
zeit in der professionellen Suchthilfe und Suchtprävention
Landeszuwendungen an die Fachstellen für Sucht und
aktiven Spitzenverbände der FW (AWO, CV, DW, PN), weitere
Suchtprävention und Weiterleitung der Stellungnahme
für die Arbeit im Jahr 2016
vier (KB, FK, IOGT, LVSM) vertreten die in der NLS organisierten Landesverbände der Suchtselbsthilfe.
über die LAG FW an das MS
lVerabschiedung einer Stellungnahme zu den Entwürfen für einen neuen Landespsychiatrieplan Niedersach-
In der laufenden Wahlperiode (2014-2017) setzt sich der
sen und Übersendung der Stellungnahme an die vom
Vorstand wie folgt zusammen: Evelyn Popp (AWO) bekleidet
MS beauftragte Bietergemeinschaft aus Köln (Institute
den Vorsitz und Conrad Tönsing (CV) und Benno Theisling
ceus und fogs) und an die LPPN-Fachkommission im
(KB) sind ihre Stellvertreter. Sie sind als besondere Vertreter
MS
des Vorstands der LAG FW benannt und können auf der Ba-
lAuftragsvergabe für die Auswertung der einrichtungs-
sis des § 30 BGB die Rechtsgeschäfte der NLS wahrnehmen.
und patientenbezogenen Kerndatensätze auf Landes-
Komplettiert wird die Vorstandsrunde durch die weiteren
ebene (Jahresstatistik der Fachstellen für Sucht und
Mitglieder Roland Johannes (DW), Reinhold Sievers (PN),
Suchtprävention für 2014).
Susanne Frost (LVSM) und Gerrit Mühlbrandt (IOGT) sowie
Wilhelm Märtz (Freundeskreise), der den ELAS-Sitz im NLS-
Projekte
Vorstand einnimmt.
lVereinbarung mit dem KFN Hannover zur Kooperation,
Begleitung und Unterstützung der vom MS in Auftrag
Der Vorstand der NLS trat in 2015 zu insgesamt 5 Sitzungen
gegebenen Studie „Prävention und Hilfe bei stoffge-
(davon eine 2-tägige Klausur) zusammen. Auf der Klausur­
bundenen und stoffungebundenen Suchterkrankun-
tagung in Bad Zwischenahn wurde vom Vorstand das ­Thema
gen in Niedersachsen“ (Projektleiter: Dr. Rehbein) zur
„Suchtopia 2015“ zur Zukunft der Suchthilfe in Nieder-
Weiterentwicklung der Suchthilfe und Suchtprävention
sachsen bearbeitet, moderiert von Prof. Dr. Knut Tielking
in Niedersachsen
(Hochschule Emden/Leer). Externe Gäste der Klausurtagung
lBeschluss zur Unterstützung und Koordinierung der
waren die Landesdrogenbeauftragte Frau Dr. Sabine Brägel-
Aktionswoche Alkohol in Niedersachsen 2015 unter
mann-Tan aus dem MS und Dr. Florian Rehbein vom Krimino­
dem Motto „Alkohol? Weniger ist besser!“
logischen Forschungsinstitut Niedersachsen (KFN, Hannover)
lAuftragsvergabe für eine Expertise zum Thema „Sucht
zur Vorstellung einer Studie, die seit dem Frühjahr 2015 i. A.
und Teilhabe“ mit dem Schwerpunkt Niedersachsen an
des MS zur Weiterentwicklung der Suchtprävention und
Prof. Dr. Knut Tielking (Hochschule Emden/Leer, Fach-
Suchthilfe in Niedersachsen durchgeführt wird.
bereich Soziale Arbeit).
7
Organisationsstruktur der NLS
2.2 Mitgliederversammlung
Politik
lPositionierung des Vorstands zum Entwurf des Präventionsgesetzes und Versand der Stellungnahme an
Die Mitgliederversammlung 2015 der NLS fand am 18. No-
alle niedersächsischen Bundestagsabgeordneten des
vember 2015 in den Räumlichkeiten der AOK Niedersachsen
Gesundheitsausschusses des Deutschen Bundestages
(Standort Günther-Wagner-Allee) in Hannover statt.
(die NLS-Stellungnahme wurde von Frau MdB Kerstin
Tack an alle Gesundheitspolitiker/-innen der SPD-Bun-
Als besonderer Gast begrüßt werden konnte Frau Dr. Brä-
destagsfraktion weitergeleitet mit der Versicherung,
gelmann-Tan, die Landesdrogenbeauftragte. Sie überbrach-
die Vorschläge der NLS zum Präventionsgesetz in den
te herzliche Grüße aus dem Nds. Sozialministerium an die
anstehenden Beratungen zu berücksichtigen)
Mitglieder und den Vorstand der NLS und unterstrich den
lVerhandlungen mit der DRV Braunschweig-Hannover
guten Kontakt und die gute Zusammenarbeit zwischen dem
und der DRV Oldenburg-Bremen zur Umsetzung des
Sozialministerium und der NLS, wodurch es immer wieder ge-
BORA-Konzeptes und einer Integrationsquote in Nie-
lingt, neue innovative Projekte im Suchtbereich zu initiieren
dersachsen
wie z.B. die Umsetzung des Landesmodellprojektes zur Prä-
lÜbergabe- und Vorstellungsgespräch anlässlich der
vention von Medienabhängigkeit (LOG OUT) durch die NLS.
Übernahme der Zuständigkeiten im Bereich der me-
Frau Dr. Brägelmann-Tan dankte herzlich den Mitgliedern
dizinischen Rehabilitation Abhängigkeitskranker durch
und dem Vorstand der NLS sowie den Mitarbeitenden der
Priv.-Doz. Dr. Axel Kobelt (Nachfolge von Georg Wie-
Geschäftsstelle für die geleistete gute Arbeit in diesem Jahr.
gand) in der DRV Braunschweig-Hannover.
Im fachlichen Teil der Versammlung stand die Erörterung der
Selbsthilfe
Frage im Mittelpunkt: „Wo stehen wir im Landesmodell­
lFörderung und Unterstützung eines 2-tägigen Semi-
projekt LOG OUT?“
nars (Loccum) für die Sucht-Selbsthilfe-Verbände der
NLS und ihre Mitglieder zur Zusammenarbeit von
Ricarda Henze, Referentin für Suchtprävention in der NLS
Schuldnerberatung und Suchtselbsthilfe
und LOG-OUT-Projektkoordinatorin, führte die Versammlung
lVerabschiedung des Verteilerschlüssels der Regional-
in das Landesmodellprojekt zur Prävention von Medienab-
mittel 2016 für Niedersachsen für die Sucht-Selbsthil-
hängigkeit ein. Sie erläuterte dessen Konzeption, Ziele und
feförderung der Deutschen Rentenversicherung (DRV
Aufgaben und stellte die am Projekt beteiligten Standorte in
Bund).
Niedersachsen mit ihren regionalen Angeboten vor.
Glücksspiel
Professorin Dr. Renate Soellner, Vizepräsidentin der Uni
lFachliche Befürwortung und Unterstützung der beim
Hildesheim und Hochschullehrerin am Institut für Psycholo-
MI beantragten Forschungsvorhaben von Prof. Dr. Ger-
gie, präsentierte anschließend die Zwischenergebnisse der
hard Meyer/Dr. Tobias Hayer (Uni Bremen) und Prof.
wissenschaftlichen Begleitung und Evaluation für das Mo-
Tielking (Hochschule Emden/Leer) im Bereich der
dellprojekt auf der Basis von 834 ausgewerteten Frage- und
Glücksspielsucht in Niedersachsen (Prävention, Bera-
Dokumentationsbögen, wobei noch nicht alle vorliegenden
tung und Dokumentation).
Dokumentationsbögen in der Auswertung berücksichtigt werden konnten. Der Zwischenstand dokumentiert hohe Zufriedenheitswerte bei allen Projektbeteiligten (Multiplikatoren/
-innen, Eltern und Jugendliche) - und zwar sowohl in Bezug
auf das Präventions- als auch auf das Beratungsangebot.
Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen
8
Jahresbericht 2015
In der Diskussion des Vortrags von Frau Professorin Soellner
Koordinator/-innen aus den anderen Bundesländern für den
wurde anerkennend hervorgehoben, dass die Zwischener-
Glücksspielsuchtbereich.
gebnisse die Annahme der Projektkonzeption zu bestätigen
scheinen, dass das neue Angebot für die Mediensuchtprä-
Der Bereich der Suchtprävention wird gemeinsam von den
vention und -beratung bei den Fachstellen für Sucht und
beiden Referentinnen Ingeborg Holterhoff-Schulte und Ricar-
Suchtprävention richtig verortet ist.
da Henze (auf je 50%-Teilzeitbasis) organisiert. Hierzu gehören
die Koordination und die fachliche Betreuung der in den Fach-
Die Vorsitzende des Vorstands, Evelyn Popp, gab einen
stellen für Suchtprävention angesiedelten Präventionsfach-
ausführlichen Überblick über den Entwicklungsverlauf der
kräfte, die Förderung der Suchtprävention in allen Fachstellen
facettenreichen Arbeit der NLS im laufenden Jahr. Die we-
für Sucht und Suchtprävention und die Betreuung des regiona-
sentlichen Aspekte sind in diesem Jahresbericht zusam-
len Arbeitskreises Hannover für die betriebliche Suchtpräven-
mengefasst. Frau Popp bedankte sich ausdrücklich bei den
tion. Auf Bundesebene vertritt Frau Holterhoff-Schulte die nie-
NLS-Vorstandsmitgliedern und allen Mitarbeitenden in der
dersächsischen Interessen im BZgA-Länder-Kooperationskreis
Geschäftsstelle für die kontinuierlich konstruktive und enga-
„Suchtprävention“ der Bundeszentrale für gesundheitliche
gierte Zusammen- und Mitarbeit.
Aufklärung in Köln.
Zudem hat Frau Henze von 2014 bis 2016 die Koordination
Die Kassen- und Kontenprüfung der NLS durch die amtie-
des niedersächsischen Landesmodellprojekts zur Prävention
renden Prüfer, Heinz Hölscher-Mönnich und Reinhard von
von Medienabhängigkeit (LOG OUT) in der NLS übernommen
Oehsen, führte zu keinen Beanstandungen. Sie fand am
(0,25-Stelle).
29.10.2015 in der NLS-Geschäftsstelle statt. Festgestellt wurde, dass beim Zahlungsverkehr stets das „4-Augen-Prinzip“
Verantwortlich für das Netzwerk „Qualitätsmanagement in
eingehalten wurde, ferner der Umsatz der NLS gegenüber
der ambulanten Suchthilfe“ zur Qualitätssicherung in den
den Vorjahren stark angestiegen und dass die NLS finanziell
ambulanten Suchthilfe-Einrichtungen ist als Referentin Ange-
voll handlungsfähig ist. Die Entlastung des Vorstandes und
la Böttger. Zu diesem Tätigkeitsfeld zählt die Beratung, Schu-
der Geschäftsführung durch die Versammlung erfolgte ein-
lung und Begleitung ambulanter FSS im Qualitätsmanagement
stimmig (Geschäftsjahr 2014).
sowie die Koordination und Moderation der regionalen QMKreise. Des Weiteren betreut sie den Aufgabenbereich der beruflichen (Re-) Integration Abhängigkeitskranker. Hier setzt sie
2.3 Geschäftsstelle
schrittweise das vom Vorstand verabschiedete Konzept „Sucht
und Arbeit“ zur beruflichen (Re-) Integration Suchtkranker um.
Die Geschäftsstelle der NLS war in 2015 mit drei Vollzeit- und
vier Teilzeitstellen ausgestattet. Eingerechnet in diesen Perso-
Dr. Manfred Rabes nimmt neben den geschäftsführenden
nalumfang sind Stellenanteile aus der Landeszuwendung des
Aufgaben auch die Organisation und Betreuung der verschie-
MS für den institutionellen Haushalt und aus der MI-Finanz-
denen NLS-Organe wahr (Mitgliederversammlung, Vorstands-
hilfe zur Koordinierung des Landesprojekts zur Prävention und
sitzungen, Ad-Hoc-Ausschüsse). Darüber hinaus betreut er
Beratung bei Glücksspielsucht.
mehrere NLS-Arbeitskreise („Psychosoziale Betreuung Substituierter“, „Stationäre medizinische Reha Sucht“ und „Sucht-
Dieses Projekt koordiniert Martina Kuhnt auf der Basis einer
selbsthilfe“) und vertritt die NLS auf Bundesebene in der DHS
¾-Stelle als Referentin. Die Verwaltungsanteile für das Pro-
und der BAGLS.
jekt nehmen im Umfang einer 0,5-Stelle die Verwaltungskräf-
Die Abwicklung der Fördermittel der Deutschen Rentenver-
te der NLS-Geschäftsstelle anteilig wahr. Frau Kuhnt betreut
sicherung (Bund) für die Selbsthilfeverbände und -gruppen,
das 24-köpfige Netzwerk der für diesen Bereich eingestell-
die Beantwortung und der Versand von Verzeichnis- und
ten speziellen Fachkräfte und bildet diesen Kreis regelmäßig
Materialanfragen, die Vorbereitung und organisatorische
fort. Darüber hinaus hält sie den fachlichen Kontakt zu den
Betreuung der zahlreichen NLS-Gremien und der NLS-Fach-
9
Organisationsstruktur der NLS
tagungen sowie die verwaltungstechnische Unterstützung
und Rehabilitation“ zugeordnet. Gleichzeitig wurden per-
der NLS-Aufgabenbereiche werden von den beiden Ver-
sonelle Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten seitens
waltungskräften, Eva Kappel und Jürgen Renken, in der Ge-
des Vorstands bzw. der Geschäftsstelle für die Arbeitskreise
schäftsstelle wahrgenommen.
verbindlich festgelegt (siehe nachstehendes Organigramm).
In den letzten Jahren seit der Reform hat sich diese Gremien-
Für die Lohn- und Finanz-Buchhaltung, die Web-Administrati-
struktur prinzipiell bewährt.
on (Internet, Homepage), die EDV-Betreuung der IT-Ausstattung und die statistische Auswertung komplexer Erhebungen
Das nachstehende Organigramm bildet die gegenwärtige
(z.B. die Niedersächsische Ambulante Suchthilfestatistik)
Struktur der Gremien innerhalb der NLS und unter Berück-
werden bedarfsorientiert auf Honorarbasis entsprechend
sichtigung ihrer Einbindung in die LAG FW Niedersachsen
ausgewiesene Fachkräfte beauftragt.
e. V. ab (Stand: 31.12.2015).
Die Gremienstruktur besitzt insoweit Offenheit, als zukünftig
2.4 Gremienstruktur
bei einem entsprechend angezeigten Bedarf neue Ad-Hoc-
Die unter dem Dach der NLS eingerichteten und bestehenden
eingerichtet werden können. Auf der anderen Seite können
Arbeitskreise (AK) wurden im Rahmen einer Strukturreform
die Ausschüsse nach erfolgreicher Arbeit auch wieder aufge-
der Gremien, die 2010 erfolgte, einem der beiden Arbeits-
hoben werden, wenn es für ihren Fortbestand keinen weite-
bereiche „Prävention und Frühintervention“ bzw. „Teilhabe
ren Bedarf gibt.
Arbeitsgruppen oder Arbeitskreise vom Vorstand kurzfristig
LAG FW Niedersachsen e.V.
Ad-HocArbeitsgruppen
DRV
Mitgliederversammlung NLS
Vorstand NLS
Professionelle Suchthilfe
(Vertreter Spitzenverbände FW)
Sucht & Arbeit
Sucht-Selbsthilfe
(Vertreter Landesverbände)
Geschäftsführung
Prävention & Frühintervention
AK Präventionsfachkräfte
I. Holterhoff-Schulte
R. Henze
VS: C. Tönsing
AK HaLT in Nds.
VS: R. Sievers
AK Prävention Glücksspielsucht
M. Kuhnt
VS: R. Johannes
Rehabilitation & Teilhabe
AK stationäre med. Reha
Dr. M. Rabes
VS: C. Tönsing
AK Selbsthilfe
AK Langzeiteinrichtungen
Dr. M. Rabes
VS: R. Sievers
QM-Ausschuss
Dr. M. Rabes VS: B. Theisling
VS-Mitgl., Dr. M. Rabes, A. Böttger
AK PSB Substituierter
QM-Kreise regional
Dr. M. Rabes
AK reg. betriebl. Suchtprävention
R. Henze
Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen
VS: E. Popp
A. Böttger
10
Jahresbericht 2015
3. Schwerpunktthema: Rausch und Risiko ein Projekt zur indizierten Prävention mit Jugendlichen
Rausch und Risiko sind in unserer Gesellschaft sehr ambiva-
ohne zu stigmatisieren. Deshalb wird in diesem Projekt ein
lent gebrauchte Begriffe: auf der einen Seite werden sie als
Angebot zum Thema „Rausch und Risiko“ an alle Jugendli-
Gefährdung von Stabilität und Gesundheit problematisiert,
chen einer 10. Klasse gemacht1. Es erfolgt dann eine Binnen-
auf der anderen Seite wird eine gewisse Risikobereitschaft
differenzierung, d. h. es wird über einen Test die Risikoge-
z. B im beruflichen Bereich auch erwartet und rauschhaf-
fährdung im Umgang mit Alkohol herausgefunden und den
te Freizeiterlebnisse sind eher positiv besetzt. Das Bedürf-
Jugendlichen ein differenziertes Angebot gemäß ihrer Tes-
nis nach Risikosituationen und rauschhaften Erfahrungen
tung gemacht.
scheint jedenfalls im Menschen verankert zu sein. Gerade
der Alkoholkonsum ist in unserer Gesellschaft eine Möglichkeit, Rausch zu erfahren, und junge Menschen wachsen hier
Umsetzung
in eine Kultur hinein, die die Erwachsenen ihnen vorleben.
Es wurden zwei Bausteine entwickelt, die im schulischen RahViele Jugendliche und junge Erwachsene trinken Alkohol vor
men in je 90 Minuten umgesetzt werden sollen: der Baustein
allem, um Spaß zu haben, weniger schüchtern zu sein und
„Partykompetenz“ und der Baustein „Risikokompetenz“.
Hemmungen abzubauen. Rauschtrinken (Binge Trinken) bezeichnet den Konsum von mindestens fünf alkoholischen Getränken bei einer Trinkgelegenheit. Die gesundheitlichen und
Baustein 1: Partykompetenz
sozialen Folgen des Rauschtrinkens sind u.a. Verletzungen in
Folge alkoholisierten Autofahrens oder aggressiven Verhal-
Das Programm „Rausch und Risiko“ beginnt mit dem 90-mi-
tens, sexuelles Risikoverhalten, ungeplante Schwangerschaf-
nütigen Baustein „Partykompetenz“, der von Akteuren der
ten sowie abnehmende Leistungen in der Aus- und Weiter-
jeweiligen Schule (Lehrkräfte oder Schulsozialarbeit) durch-
bildung. So führt binge drinking zwar nicht zwangsläufig zur
geführt wird.
Alkoholabhängigkeit, kann aber, vor allem bei Kindern, zere-
Zu Beginn dieses Bausteins reflektieren die Schülerinnen und
brale Schädigungen verursachen. Handlungsbedarf besteht
Schüler die Woche im Vergleich zum Wochenende. Wovon
also.
ist die Woche geprägt, was zeichnet demgegenüber das Wochenende aus? Was will ich am Wochenende machen? Mit
Um Risikokompetenz zu entwickeln, bedarf es grundsätzli-
der Behandlung dieser und ähnlicher Fragen wird dann ein
cher intellektueller, sozialer und emotionaler Fähigkeiten.
Übergang zum Partyverhalten hergestellt.
Diese zu bilden, ist Ziel der universellen Prävention und wird
Nach dieser Einführung erarbeiten die Schülerinnen und
in vielen Projekten zur Lebenskompetenzförderung umge-
Schüler in Kleingruppen, wie für sie eine gute Party aussehen
setzt. Bei dem hier beschriebenen Projekt Rausch und Risiko
muss, was Kriterien für eine gute Party sind und welche Rolle
sollte es klar abgegrenzt um das Thema „Alkohol trinken“
dabei Alkohol spielt. In der anschließenden Diskussion wird
und die damit verbundenen Risiken gehen.
der Fokus auf die jugendtypischen Gefahren des Alkoholkonsums gelegt (binge drinking, geschlechtsspezifische Wirkung
Indizierte Prävention richtet sich an Personen, die bereits
von Alkohol, Alkohol und Gewalt etc.). Anhand der ermittel-
ein Risikoverhalten zeigen, aber noch keine Abhängigkeits-
ten Gefahren wird zusammen erarbeitet, welche „Partykom-
symptome aufweisen (zum Beispiel Jugendliche und junge
petenz“ gebraucht wird, um die jeweilige Gefahr mildern
Erwachsene, die am Wochenende wiederholt exzessiv Alkohol trinken). Es ist schwierig, die Zielgruppen für indizierte
und selektive Prävention zu identifizieren und anzusprechen,
1
Das Projekt Rausch und Risiko wurde mit freundlicher Unterstützung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) durchgeführt und evaluiert.
11
Schwerpunktthema: Rausch und Risiko
oder ausschließen zu können. Abschließend werden die
Schülerinnen und Schüler mit sieben gängigen Party­tipps
Baustein 2: R
isikokompetenz und
­Risikokompetenz plus
konfrontiert und diskutieren diese.
Vor dem ebenfalls 90-minütigen zweiten Baustein „Risiko­
kompetenz“ bzw. „Risikokompetenz plus“ des Projektes
Der Selbsttest „Check Dein Risiko“
„Rausch und Risiko“ wird die jeweilige Klasse, wie oben beschrieben, in zwei Gruppen geteilt.
Der Selbsttest „Check Dein Risiko“ eruiert die Erfahrungen
der Jugendlichen im Umgang mit Alkohol.
Er wird vor dem zweiten Baustein durchgeführt, danach teilt
Risikokompetenz
sich die jeweilige Klasse in zwei Gruppen:
Gruppe 1: Wenig bis keine Erfahrung mit Alkohol –
Durch­führung von universeller Prävention und Förderung
der Risikokompetenz → Baustein „Risikokompetenz“
Gruppe 2:Riskantes Verhalten in Bezug auf Alkoholkonsum - Durchführung von selektiver bzw. ­indizierter
Prävention und Förderung der Risikokompetenz
→ Baustein „Risikokompetenz plus“
Für die Durchführung des Bausteins „Risikokompetenz“,
der zwischen einer und drei Wochen nach dem ersten Baustein durchgeführt wird, erhält die Schule von einer professionellen Präventionsfachkraft Unterstützung. Diese führt
auch mit den Schüler/-innen den Selbsttest „Check Dein
Risiko“ durch, der nur wenige Minuten in Anspruch nimmt.
Die Schülerinnen und Schüler, die durch die Beantwortung
der ersten beiden Fragen ausdrücken, dass sie mindestens
„einmal in der Woche“ Alkohol konsumieren oder typischerweise „5 oder mehr Standardgläser“ Alkohol trinken (binge
drinking) , nehmen am Baustein „Risikokompetenz plus“ teil,
der von der Präventionsfachkraft geleitet wird. Der Rest der
Klasse arbeitet in der Gruppe „Risikokompetenz“ mit der
Lehrkraft oder der Schulsozialarbeit.
Der Baustein „Risikokompetenz“ wird, wie der einleitende
Baustein „Partykompetenz“, von Akteuren der jeweiligen
Schule (Lehrkräfte oder Schulsozialarbeit) durchgeführt.
Zu Beginn dieses Bausteins setzen sich die Schülerinnen und
Schüler allgemein mit dem Thema „Risiko“ auseinander. Die
Teilnehmenden werden dazu aufgefordert, aus einer Sammlung bestimmte Impulsbegriffe auszuwählen (z. B. Marathonlauf, Schminken, Bergsteigen, Alkohol) und nach ihrem
Risikopotential zu bewerten und dies zu diskutieren. Auf diese Weise wird ein einheitliches Verständnis von „riskantem
Verhalten“ erzeugt. Anschließend setzen sich die Schülerinnen und Schüler in Gruppen mit vier verschiedenen Risikotypen auseinander.
Typ 1: Risiko vermeidend - Sicherheit ist wichtig
Typ 2: Über Risiken wird nicht nachgedacht
Typ 3: Risiken nach Abwägung dosiert eingehen
Typ 4: Risiken (mit ungewissem Ausgang) suchend
In Gruppen werden dann bestimmte Fragestellungen zu
diesen Risikotypen erarbeitet und die Gruppenergebnisse
anschließend im Hinblick auf die Frage: „Wie geht dieser Risikotyp mit Alkohol um?“ diskutiert.
Schon die Pretests mit diesem Fragebogen haben gezeigt,
dass der Selbsttest mit den Schülerinnen und Schülern gut
Risikokompetenz plus
funktioniert und die Klasse in der Regel in ein Drittel (Risikokompetenz plus) zu zwei Dritteln (Risikokompetenz) aufteilt.
Der Baustein „Risikokompetenz plus“ ist ähnlich aufgebaut
Der Selbsttest „Check dein Risiko“ ist selbst ein präventives
wie der Baustein „Risikokompetenz“, aber deutlich ­„offener“
Instrument und enthält weitere Fragen, die zur Reflektion
konzipiert und so ausgelegt, dass er die Jugendlichen ermun-
des eigenen Umgangs mit Alkohol anregen. Diese haben je-
tert, von ihren persönlichen Erfahrungen mit „riskantem Al-
doch keine Bedeutung für die Aufteilung der Gruppen.
koholkonsum“ zu berichten. Dieser Baustein soll in jedem
Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen
12
Jahresbericht 2015
Fall von einer externen Präventionsfachkraft durchgeführt
nen und Schüler erreicht und zu drei Zeitpunkten (vor der
werden, da sie einen niedrigschwelligen Zugang zu den Schü-
Maßnahme, direkt nach der Maßnahme sowie ein halbes
lerinnen und Schülern schaffen und darüber hinaus mit mög-
Jahr nach der Maßnahme) über Fragebögen befragt.
lichen problematischen Reaktionen der Teilnehmenden professionell umgehen können. Dadurch wird es insbesondere
möglich, auf die unmittelbaren Risiken des Alkoholkonsums
einzugehen. Die unmittelbaren Risiken sind für die Jugendlichen greifbarer als langfristige Folgen wie Krankheit und Abhängigkeit.
Anschließend suchen sich die Schüler/-innen den Risiko­typen
Überblick über die wichtigsten
Evaluationsergebnisse:
aus, der am besten zu ihnen passt. In Kleingruppen (bzw. in
Einzelarbeit) setzen sich hier die Schülerinnen und Schüler
mit ihrem ganz persönlichen Risikotypen auseinander und
lKein Anstieg des Alkoholkonsums der am Projekt
beteiligten Jugendlichen.
werden so in die Lage versetzt, ihre individuelle und oftmals
lZunahme des Konsums von „harten“ Mixgeträn-
unreflektierte Risikobereitschaft mit ihrem „riskanten Ver-
ken“ über den Befragungszeitraum, aber er liegt
halten“, insbesondere in Bezug auf ihren Alkoholkonsum, in
auch nach einem halben Jahr durchschnittlich in
Verbindung zu bringen.
dem Bereich „alle zwei bis drei Wochen“ und damit
auf einem niedrigen Niveau
Gemeinsam wird diskutiert, wie riskantes Verhalten mit Ver-
lGefahren eines Alkoholrausches werden vor und
antwortung für sich selbst und andere im Zusammenhang
ein halbes Jahr nach dem Projekt als eher gefähr-
steht. Insbesondere wird erarbeitet, welchen Auftrag der je-
lich eingestuft.
weilige Risikotyp auf einer Party übernehmen kann, damit die
lÜber 40 Prozent der Schülerinnen und Schüler
Party nicht aus dem Ruder läuft.
kann es sich vor und nach dem Projekt absolut vor-
Zudem werden die Jugendlichen ermuntert, ihre eigenen Ent-
stellen, eine Party zu feiern ohne Alkohol zu trin-
scheidungen bewusster zu treffen und mögliche Konsequenzen im Entscheidungsprozess einzubeziehen.
ken.
lÜber die Hälfte der Schülerinnen und Schüler gaben an, dass sie Freunde, die zu viel Alkohol trinken, auf ihren erhöhten Konsum ansprechen. Das
Durchführung des Projektes
taten nach einem halben Jahr knapp 3% mehr als
zu Beginn.
Im Juli 2014 nahmen zwei Delmenhorster Schulen mit insge-
l„Negatives Konsumverhalten“ (z.B. alleine trin-
samt acht Klassen der 10. Jahrgänge (4 IGS, 4 Gymnasien) an
ken, trinken um Stress zu bewältigen) nimmt im
der Testphase des Projektes teil. Es sollte erprobt werden, ob
Projektverlauf nicht zu, obwohl eine Zunahme er-
die Bausteine funktionieren und ob vor allem die Binnendif-
wartbar war (Studien zeigen, dass bei 16-jährigen
ferenzierung und Unterteilung der Klasse in „Risikokompe-
Jugendlichen der Konsum steigt.). Dies ist als Erfolg
tenz“ und „Risikokompetenz plus“ gelingt. Beides kann mit
der Vermittlung von Risiko- und Partykompetenz
einem uneingeschränktem „Ja“ beantwortet werden.
zu bewerten.
lEs gab keine Stigmatisierung derer, die bereits kon-
Danach wurde zwischen Oktober und November 2014 das
sumieren.
Projekt „Rausch und Risiko“ an drei Delmenhorster Schulen
lAlle beteiligten Schulen haben das Projekt in ihr
(eine Hauptschule, eine Realschule, eine Oberschule) in ins-
Schulkonzept implementiert und werden es wei-
gesamt acht Klassen (Jahrgang 10) durchgeführt und evalu-
terhin durchführen.
iert. Über das Projekt wurden insgesamt über 150 Schülerin-
13
Schwerpunktthema: Rausch und Risiko
Die wichtigsten Evaluationsergebnisse2
nen klar werden, dass sie sich ihrer Verantwortung für sich
selbst stellen müssen und sich klar werden müssen, welche
Das Projekt „Rausch und Risiko“ wurde von den teilneh-
Risiken sie eingehen wollen und welche nicht. Dies sind dif-
menden Schülerinnen und Schülern positiv bewertet.
ferenzierte Ergebnisse, die sich nicht einfach an Trinkmen-
Hierbei waren sich die „risikoarme Gruppe“ und die „Risi-
gen festmachen, aber es sind sinnvolle und realistische
kogruppe“ einig. Das Vorgehen, die jeweilige Klasse nach
Ergebnisse in einer komplexen und alkoholtoleranten Ge-
Zielgruppen (universell und selektiv) zu trennen, wurde von
sellschaft.
der überwiegenden Mehrheit (84%) befürwortet. Knapp
85 Prozent der Schülerinnen und Schüler sprachen sich dafür aus, dass das Projekt weiterhin durchgeführt werden
Einarbeiten des Programms in BASS
soll und die Einbindung einer externen Präventionsfach-
(BAusteinprogramm Schulische Suchtprävention)
kraft sinnvoll ist. Dies unterstreicht die hohe Akzeptanz des
Projektes und des Projektdesigns.
Mit BASS können Lehrkräfte suchtpräventive Elemente unaufwändig in den schulischen Alltag integrieren. Dabei werden in Unterrichtseinheiten sowohl soziale Kompetenzen
Fazit
gefördert wie auch substanzspezifisch gearbeitet. Bislang
bezog sich BASS auf die Jahrgänge 5 - 8.
Jenseits der „harten Zahlen“ zu Konsummengen liegt das
Besondere dieses Projektes an der Möglichkeit, dass Ju-
Durch die Einarbeitung des Programms „Rausch und ­Risiko“
gendliche, die bereits riskant konsumieren, in einem ge-
in das bestehende Bausteinprogramm enthält BASS nun
schützten Rahmen über ihren Konsum, ihre Motive für
auch ein Bausteinprogramm für die Jahrgänge 9/10 mit
Konsum und ihr Partyverhalten reflektieren können - ohne
dem Schwerpunkt auf Party- und Risikokompetenz. Au-
erhobenen Zeigefinger. Nicht immer entscheiden sich die-
ßerdem wurden dem Programm noch Bausteine zu den
se Jugendlichen für „weniger Trinken“, schon gar nicht für
Themen Cannabis, Medien sowie Sucht und Abhängigkeit
Abstinenz. Aber allen Jugendlichen ist klar geworden, dass
hinzugefügt.
sie selbst die Verantwortung für ihr Trinken haben, dass sie
selbst die Entscheidung treffen, wie viel sie wann trinken
Das neue BASS3 wurde am 30. Juni 2015 in einer großen
wollen. Und das sind die entscheidenden Begriffe: Verant-
Tagung mit 120 Teilnehmer/-innen vorgestellt (siehe Ka-
wortung und Entscheidung. Hier treten nicht Erwachsene
pitel 4.1) und ist bei der NLS zu beziehen. Eine Schulung
auf, die Jugendlichen sagen, wo die Gefahren liegen und
für diejenigen, die in Schulen damit arbeiten wollen, wird
wie man sie umschifft, sondern der Ball liegt bei den Ju-
dringend empfohlen und von den Fachkräften für Suchtprä-
gendlichen selber. So entscheiden sich manche Jugendliche
vention angeboten.
bewusst dafür, bei einer Party Alkohol zu trinken. Im Projekt
lernen sie, die Verantwortung dafür zu übernehmen und
Somit ist es gelungen, im Rahmen der universellen Präven-
sorgen z.B. dafür, dass sie sicher nach Hause kommen.
tion selektive Präventionselemente mit einem überschaubaren Aufwand einzubauen. Die besondere Aufgabe, ris-
Und auch die Risikotypen, die lieber nicht genau hinschau-
kant Alkohol konsumierende Jugendliche gezielt und früh
en und sich mit möglichen Risiken nicht auseinandersetzen
zu erreichen ohne sie zu stigmatisieren, ist mit „Rausch und
wollen, mussten dies in diesem Projekt tun. So konnte ih-
Risiko“ sehr gut gelungen.
2
Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen (2015) Hrsg.: Rausch und Risiko,
Bausteinprogramm zur Suchtprävention mit Jugendlichen. Evaluationsbericht,
Hannover
3
Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen (2015) Hrsg.: BASS - Bausteinprogramm schulische Suchtprävention, 3. überarbeitete Auflage. Hannover
Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen
14
Jahresbericht 2015
4. Prävention und Frühintervention
4.1Suchtprävention in Niedersachsen
Das Land Niedersachsen fördert 20 Fachstellen für Suchtprä-
von der NLS gemeinsam mit den Fachkräften für Sucht-
vention, die der Freien Wohlfahrtspflege angehören. Weite-
prävention entwickelt wurde. In diesem Programm wird
re zwei Fachkräfte für Suchtprävention arbeiten angegliedert
das Thema in Unterrichtseinheiten für verschiedene Jahr-
an kommunale Einrichtungen (Jugend- bzw. Gesundheits-
gänge aufgegriffen. In den unterschiedlichen Bausteinen
amt). An drei Standorten hat der Landkreis die Finanzierung
werden sowohl soziale Kompetenzen gefördert, als auch
übernommen bzw. finanziert die jeweilige Fachstelle eine
suchtspezifische Themen altersgerecht bearbeitet. Bis-
umfassendere suchtpräventive Arbeit aus dem Haushalt der
lang bezog sich BASS auf die Jahrgänge 5 - 8. Das Bau-
Einrichtung durch Eigen- bzw. Drittmittel. Insgesamt findet
steinprogramm wurde nun nach 2006 zum zweiten Mal
in Niedersachsen in 25 Städten und Landkreisen umfassende
völlig überarbeitet und den neuen Erkenntnislagen in der
suchtpräventive Arbeit mit speziellen Fachkräften statt. Die
Suchtprävention angepasst. Außerdem wurde ein neuer
NLS unterstützt diese Arbeit durch Koordination, Materialer-
Programmteil für die Jahrgänge 9/10 eingearbeitet (siehe
stellung, Konzept- und Projektentwicklung sowie Evaluation
Kapitel 3: Schwerpunktthema Rausch und Risiko).
und regelmäßige Fortbildungen.
In einem ersten Schritt wurden am 19. Mai 2015 die
Die NLS unterstützt darüber hinaus auch die suchtpräventive
Fachkräfte für Suchtprävention in der Handhabung des
Arbeit in den Fachstellen für Sucht, bei denen keine spezi-
neuen BASS geschult. Die Fachkräfte erarbeiteten sich
elle Fachkraft gefördert wird. Projekte, Arbeitsmaterialien
das Bausteinprogramm und erhielten auch ein Fortbil-
der NLS und Fortbildungen können in der Regel von allen
dungskonzept, mit dem sie zukünftig interessierte Lehr-
Mitarbeiter/-innen der Fachstellen für ihre präventive Ar-
kräfte in der Arbeit mit dem Programm schulen können.
beit genutzt werden. So beteiligen sich einige Fachstellen,
die keine explizite Fachkraft für Suchtprävention haben, am
Fachtagung BASS3 - Das neue Bausteinprogramm zur
HaLT-Projekt und werden dabei intensiv von der NLS unter-
Schulischen Suchtprävention
stützt.
Am 30. Juni 2015 wurde das neue Bausteinprogramm
BASS3 bei einer Fachtagung vorgestellt. Es nahmen 110
Im Jahre 2015 arbeiteten die Fachstellen für Suchtpräven-
Lehrkräfte und Schulsozialarbeiter/-innen teil.
tion in folgenden regionsübergreifenden Projekten, die von
der NLS initiiert und/oder koordiniert wurden:
Nach einer theoretischen Einführung durch Prof. Jörg
Wolstein in das Thema „Jugendliche und Suchtmittel“
•
3
BASS - Bausteinprogramm schulische Suchtprävention
ging es bei der Tagung insbesondere darum, das Bau-
In der Suchtprävention in Niedersachsen, die in den Fachstel-
steinprogramm detailliert kennenzulernen und auch
len für Sucht und Suchtprä-
praktisch zu erproben. Dazu wurde vor allem in Work-
vention durchgeführt wird,
shops gearbeitet. Diese Workshops thematisierten das
liegt ein Schwerpunkt der
Kennenlernen von BASS3 in seiner Gesamtheit, die Im-
Arbeit bei den suchtpräven-
plementierung von BASS3 in der Schule, den Umgang mit
tiven Aktivitäten mit Schu-
Suchtmitteln in der Schule und dazu das Arbeiten mit
len. Bereits seit 2002 gibt es
Leitfäden und die neuen Bausteine für Jahrgang 9/10,
für diese schulische Sucht-
Partykompetenz und Risikokompetenz.
präventionsarbeit das Bausteinprogramm schulische
Wegen der großen Nachfrage wurde am 23. November
Suchtvorbeugung BASS, das
2015 eine weitere Fortbildung zu BASS3 durchgeführt.
15
Prävention und Frühintervention
• starKids
- Starke Kinder
•
Cannabisprävention: Der grüne Koffer - Methoden zur
von Anfang an. Ein Pro-
Cannabisprävention & neue Infomaterialien für Jugend-
jekt zur Implementierung
liche und Eltern
von Suchtprävention in
Wie auch die Zahlen der letzten Drogenaffinitätsstudie der
Kindertagesstätten
BZgA4 zeigen, ist der Cannabiskonsum von Jugendlichen und
starKids zielt auf die Kompetenzerweiterung der Erzieher/-in-
jungen Erwachsenen (12-25 Jahre) in der Zeit von 2011 bis
nen in Bezug auf Suchtprävention ab. Über drei Jahre arbeitet
2014 leicht angestiegen. Das hohe Niveau der Konsumzahlen
ein regionaler starKids-Arbeitskreis unter Beteiligung mehrerer
von 2004 ist aber noch nicht erreicht. Dennoch berichteten die
KiTas und der Leitung der regionalen Fachkraft für Suchtprä-
Fachkräfte immer häufiger, dass suchtmittelspezifische Canna-
vention an Themen wie gezielter Lebenskompetenzförderung,
bisprävention insbesondere von Schulen angefragt wurde.
Förderung von Kindern aus suchtbelasteten Familien und struk-
Die NLS hat darauf reagiert und das umfangreiche Methoden-
turellen Einflussmöglichkeiten. Ziel ist, den Kindern in der KiTa
paket „Der grüne Koffer - Methoden zur Cannabisprävention“,
viele entwicklungsförderliche und suchtpräventive Erfahrungen
das von der Suchthilfe direkt Essen gGmbH entwickelt wur-
zu vermitteln. Die Implementierung und Evaluation wurde von
de, für die Fachkräfte für Suchtprävention angeschafft. Eine
der Kaufmännischen Krankenkasse KKH gefördert.
Schulung durch den Entwickler Frank Langer im Rahmen des
Nach Abschluss der Modellphase und den positiven Evaluati-
Arbeitskreises Suchtprävention am 21.4.2015 führte die Fach-
onsergebnissen im Jahr 2014 hat die NLS gemeinsam mit den
kräfte in die Arbeit mit den Materialien und Methoden ein.
Fachkräften das starKids-Konzept überarbeitet und angepasst.
Darüber hinaus wurden die Informationsbroschüren „Canna-
Am 2. Dezember 2015 fand eine Fachkräftefortbildung statt,
bis - alle wichtigen Infos auf einen Blick“ für Jugendliche und
um starKids in weiteren Regionen als Regelangebot anbieten
„Cannabis - Ratgeber für Eltern“, die von der ginko-Stiftung
zu können. Dies ist nun in 13 Regionen Niedersachsens der Fall.
e.V. in Mülheim, Nordrhein-Westfalen, entwickelt wurden, für
Niedersachsen überarbeitet und angepasst sowie layoutet und
•
Prev@WORK
Prev@WORK ist als ganz-
den Fachkräften sowie allen Fachstellen - zunächst kostenlos zur Verfügung gestellt5.
heitliches Programm zur
Suchtprävention in der Berufsorientierung, -vorbereitung und -ausbildung konzipiert und
basiert auf aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen. In zwei
jeweils 2-tägigen Präventionsseminaren (Grundseminar und
Aufbauseminar) setzen sich Auszubildende und Berufsschüler/
-innen mit dem Konsum von Suchtmitteln auseinander. Ziel des
Programms ist u.a., das Wissen zu Sucht und süchtigen Verhaltensweisen bei Auszubildenden und Berufsschüler/-innen zu
steigern, damit diese durch Reflexion des eigenen (Konsum-)
Verhaltens einen Zuwachs an Risikokompetenz erwerben. Der
verantwortungsvolle Umgang mit Suchtmitteln wird gestärkt
und suchtmittelkonsumbedingte Arbeitsausfälle und Fehlerquoten werden verringert. Das Programm Prev@WORK wurde
von der Fachstelle für Suchtprävention im Land Berlin entwickelt und ist bundesweit verbreitet.
Um die Zielgruppe der jungen Erwachsenen besser zu erreichen, hat die NLS 18 Lehrkräfte und Schulsozialarbeiter/-innen
aus niedersächsischen Berufsschulen in dem Präventionsprogramm am 9.-10. November 2015 geschult.
4
BZgA (Hrsg.): Der Cannabiskonsum Jugendlicher und junger Erwachsener in
Deutschland 2014, Köln 2015
5
Mittlerweile kostet ein Klassensatz der Broschüren (25 Stck.) 3,50 €. Einzelexemplare sind weiterhin kostenlos zu bestellen oder von der Homepage der NLS
herunter zu laden.
Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen
16
Jahresbericht 2015
•
L andesweite Koordinierung und Vernetzung des
•
T agungsdokumentation „Professionalisierung kom-
­Alkoholpräventionsprojektes HaLT - Hart am LimiT in
munaler Alkoholprävention - Was kann eine lokale
Niedersachsen
Alkoholpolitik leisten?“
Die NLS begleitet und
Im Jahr 2014 war die NLS
unterstützt seit 2009 die
erstmals Mitveranstalterin
mittlerweile 25 zertifizier-
der Tagungsreihe „Profes-
ten HaLT-Regionen sowie
sionalisierung
interessierte
ler
Regionen
kommuna-
Alkoholprävention“.
bei der Umsetzung des
Am 27.11.14 fand die Ta-
Projektes. Im Berichtsjahr
gung (gemeinsam mit dem
wurden ein Landes-Netz-
Landesjugendamt,
werktreffen am 17. März
Landespräventionsrat,
2015 durchgeführt sowie
Kooperation mit der Lan-
dem
in
die Landesdokumentation erstellt (vgl. Kap. 4.1.1).
desstelle
Das HaLT-Projekt hat sich an den meisten Standorten etab-
zum Thema „Was kann eine
liert und ist dort anerkannt. Die Projektstruktur ermöglicht
lokale Alkoholpolitik leisten?“ in Hannover statt. Im Be-
insbesondere im proaktiven Teil viele Gestaltungsmöglich-
richtsjahr wurde eine Tagungsdokumentation mit Arbeits-
keiten, die auch genutzt werden. Die Zahlen der stationär
materialien erstellt, die bei der NLS kostenlos bestellt oder
behandelten alkoholintoxikierten Jugendlichen sind seit
heruntergeladen werden kann. Alle Vorträge samt Präsen-
2013 rückläufig, insgesamt wurden aber im Jahr 2014 noch
tationen der Tagung wurden gefilmt und stehen im Internet
2134 niedersächsische Kinder und Jugendliche zwischen 10
zur Verfügung.
und 20 Jahren mit dieser Diagnose stationär behandelt.
Die Tagung sowie die Tagungsdokumentation wurden von
6
Jugendschutz
der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung im RahDie NLS hat sich aktiv an der bundesweiten Vernetzung be-
men der Kampagne „Alkohol? Kenn dein LimiT“ mit Mitteln
teiligt und sorgt für den Wissens- und Informationstransfer.
der PKV gefördert.
Im Berichtsjahr stand die geplante Umstrukturierung der
HaLT-Koordinierung in Lörrach von der Villa Schöpflin hin
Die Referentinnen für Suchtprävention sind auf Bundes- und
zum HaLT-Service-Center innerhalb der Schöpflin Stiftung
Landesebene vielfältig vernetzt. Sie arbeiten in folgenden
mit verschiedenen strukturellen Veränderungen für die
Arbeitskreisen mit:
Unterstützung aller Länderkoordinationen und Standorte
im Mittelpunkt. Zum Netzwerktreffen in Hannover kam die
•
BZgA-Länder-Kooperationskreis Suchtprävention
Leiterin des HaLT-Service-Centers, Frau Schmitt, gemeinsam
•
BZgA-Arbeitsgruppe „Dot.sys“
mit ihrer Mitarbeiterin Frau Nickola. Sie berichteten dem
•
BZgA-Steuerungskreis „Prevnet“
Netzwerk über den aktuellen Stand der Entwicklungen. Ins-
•BZgA-AK „Transfer der JugendFilmTage
in die ­Bundesländer“
gesamt gelang es im Berichtsjahr, die Entwicklungen so mitzugestalten, dass sich keine finanziellen Mehrbelastungen
•
HaLT-Bundesnetzwerk (Schöpflin Stiftung, Lörrach)
für Standorte ergeben, die an der Weiterentwicklung des
•
Nordverbund suchtpräventiver Fachstellen
HaLT-Projektes partizipieren wollen.
•AK „Professionalisierung kommunaler
­Alkoholprävention“ in Niedersachsen
Informationen online unter www.halt-in-niedersachsen.de
und www.halt-projekt.de.
•Teilnahme an regelmäßig stattfindenden Vernetzungs­
veranstaltungen des Niedersächsischen Landes­
instituts für schulische Qualitätsentwicklung
6
Landesamt für Statistik Niedersachsen (2015): Aus dem Krankenhaus entlassene Behandlungsfälle mit Wohnsitz Niedersachsen 2014. Das sind die
aktuellsten Zahlen zum Zeitpunkt der Berichterstellung.
­„Unterstützung niedersächsischer Schulen in
­Prävention und Gesundheitsförderung“.
17
Prävention und Frühintervention
Darüber hinaus ist Frau Holterhoff-Schulte Jurymitglied
jeweiligen Institution suchtpräventiv auszurichten und zu
beim 7. Bundeswettbewerb Kommunale Suchtpräventi-
gestalten.
on „Innovative Suchtprävention vor Ort“ und Frau Henze
­Ansprechpartnerin in Niedersachsen für NACOA.
205 Maßnahmen (6%) wendeten sich an die Öffentlichkeit.
Hierzu gab es die unterschiedlichsten öffentlichkeitswirksamen Aktivitäten. Am häufigsten wurden Pressemitteilungen
4.1.1Die Arbeit der
­Fachstellen 2015
Maßnahmenüberblick nach dem
Dokumentationssystem Dot.sys
25 Fachstellen für Suchtprävention führten im Jahr 2015 ca.
3.520 Maßnahmen durch, mit denen ca. 72.000 Personen
erreicht wurden.
(49%) auf den Weg gebracht und die suchtpräventive Arbeit
an Informations- und Aktionsständen (37%) präsentiert. Interviews (22%), Flyer (20%) und Plakate (13%) gehören ebenfalls zum Repertoire der Öffentlichkeitsarbeit der Fachkräfte.
Schulische suchtpräventive Arbeit
Ca. 45% aller von den Fachkräften durchgeführten pädago-
1.200 Maßnahmen oder 34% richteten sich an Multiplikatorinnen und Multiplikatoren. Mit folgenden Zielgruppen wurde gearbeitet:
Die größte Mulitiplikator/-innengruppe findet sich in Schulen. 36% aller Maßnahmen mit Multiplikator/-innen wurden
mit Lehrkräften bzw. Schulsozialarbeiter/-innen durchge-
gischen Maßnahmen fanden in Schulen statt. Das entspricht
1.490 Maßnahmen.
Die Arbeit teilte sich auf folgende Schultypen auf:
Abb. 1
führt. An zweiter Stelle folgen Eltern bzw. Familienmitglie-
Maßnahmen in Schulen 2015
Schulformen
der und die Multiplikator/-innen aus der Jugendarbeit mit
Gymnasiale Oberstufe
jeweils 20%. Der Anteil der Maßnahmen für Beschäftigte in
Gemeinschaftsschule
3 %
4 %
7 %
Grundschule
der öffentlichen Verwaltung lag bei 19 % (bei diesen Angaben sind Mehrfachnennungen möglich.)
Gymnasium
10 %
Realschule
10 %
11 %
Sonder-/Förderschule
15 %
Hauptschule
20 %
Berufsbild. Schule
Die suchtpräventiven Maßnahmen erfolgten vor allem in
21 %
Gymnasialer Bildungsweg
den Settings/Arbeitsbereichen
24 %
Gesamtschule
33 %
Haupt- und/oder Realschule
•Schule43 %
•Freizeit14 %
0 %
10% 20% 30% 40%
Basis: 1.490 Maßnahmen in Schulen; Mehrfachnennungen
•Familie11 %
•
Gesundheitswesen 9 %
Die meisten Maßnahmen fanden in Haupt- und Realschulen
•
Jugendhilfe/-arbeit 8 %
statt (58 %). In gymnasial ausgerichteten Schulen fanden
•
Betrieblicher Bereich
34 % der Maßnahmen statt. Ein Fünftel der schulischen Maß-
7 %
nahmen waren in berufsbildenden Schulen angesiedelt.
20% aller Maßnahmen dienten dem Aufbau und der För-
Mit Lehrkräften und Schulsozialarbeiter/-innen wurde in 440
derung von suchtpräventiven Strukturen. Betrachtet man
Maßnahmen (30 %) gearbeitet und 5.680 Personen erreicht.
nur die Maßnahmen mit Multiplikator/-innen, so waren
1.045 Maßnahmen (70 %) fanden mit Schülerinnen und
hier 52% (Vorjahr: 46%) strukturgestaltend ausgerichtet.
Schülern statt, es wurden ca. 60.000 Schüler/-innen erreicht.
Das bedeutet, dass mit den Multiplikator/-innen, also den
Mitarbeiter/-innen in Schulen, der Jugendhilfe, im Betrieb
77 % der Maßnahmen in Schulen zielten auf bestimmte Sub-
usw., vor allem daran gearbeitet wird, die Strukturen der
stanzen, 32 % hatten die Förderung der Lebenskompetenz
Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen
18
Jahresbericht 2015
zum Ziel und 30 % thematisierten Verhaltenssüchte (Mehr-
14% der außerschulischen Maßnahmen fanden im Setting
fachnennungen möglich). 83 % aller Maßnahmen im Bereich
Jugendarbeit statt. Hier wurden die Maßnahmen vor allem
„Verhaltenssüchte“ beschäftigten sich 2015 mit der Inter-
im Rahmen von Koordinationstätigkeiten, Trainings und
net-/Computersucht. Weitere 69% thematisierten auch den
Schulungen sowie Präventionsberatung umgesetzt.
„problematischen Umgang mit anderen Medien“.
601, und damit knapp ein Drittel der außerschulischen MaßAbb. 2
nahmen, fanden im Setting Suchthilfe statt. Hierauf entfällt
Maßnahmen in Schulen
Umsetzungsebene
damit der größte Anteil der außerschulischen Maßnahmen.
Den größten Teil der Maßnahmen in diesem Setting machen
10 %
Kooperation / Koordination
die Präventionsberatungen aus (60 %). Zum einen sind das
9 %
Informationsvermittlung
7 %
Präventionsberatung
Gespräche mit Jugendlichen, die nicht abhängig sind, sich
4 %
Vortrag / Referat
aber trotzdem bezüglich ihres Umgangs mit Suchtmitteln
63 %
Trainings / Schulungen / etc.
7 %
Ausstellung / Projekttage / etc.
0 %
informieren und beraten lassen. Zum anderen sind dies Ge20% 40% 60% 80%
Basis: 1.485 Maßnahmen in Schulen; Einfachnennungen
spräche mit Muliplikator/-innen, z. B. Mitarbeiter/-innen in
der Jugendhilfe, die sich zur Umsetzung von Suchtprävention beraten lassen. 15% der Maßnahmen in diesem Setting
63% aller schulischen Maßnahmen waren interaktive Trai-
waren Kurse oder Trainings, die in der Suchtberatungsstelle
nings bzw. Schulungen. Hier geht es überwiegend um eine
stattfinden, z. B. für Cannabiskonsument/-innen.
intensivere Beschäftigung mit dem Thema Suchtprävention.
Eher kurzfristig orientierte Einzelveranstaltungen zur Information sind mit 9 (Informationsvermittlung) bzw. 7% (Ausstellung, Projekttag etc.) wesentlich seltener.
In Niedersachsen wird u.a. mit dem umfassenden suchtpräventiven Schulprogramm BASS (Bausteinprogramm schuli-
Abb. 3
Außerschulische Maßnahmen
Umsetzungsebene
1 %
Sport
Erwachsenen-/Familienbildung
2 %
Kirche
2 %
Kindergärten
2 %
Unspezifisch
5 %
sche Suchtprävention) gearbeitet. Dies wurde im April 2015
Kommune/Behörde/etc.
5 %
in einer völlig überarbeiteten Fassung neu herausgegeben
Polizei/Strafw.
und bildet die Basis für die suchtpräventive Arbeit der Fach-
Jugendarbeit
kräfte in Niedersachsen (vgl. Kapitel 4.1).
7 %
11 %
Betrieb
14 %
15 %
Gesundheitswesen
19 %
Familie
23 %
Freizeit
30 %
Suchthilfe
Außerschulische suchtpräventive Arbeit
0 %
10% 20% 30% 40%
Basis: 2032 außerschulische Maßnahmen, Einfachnennungen
In der außerschulischen Arbeit wurden 2.030 Maßnahmen
dokumentiert. Dies entspricht den Vorjahreszahlen. 39% der
Ein wichtiges Projekt im Rahmen der außerschulischen Ar-
Maßnahmen fanden mit Multiplikator/-innen und 61% mit
beit ist das HaLT-Projekt. HaLT (Hart am Limit) ist ein breit
Endadressat/-innen statt.
angelegtes Frühinterventionsprogramm, das sich an Kinder
und Jugendliche im Alter von 12 bis 17 Jahren mit riskantem
Im größeren Umfang fanden suchtpräventive Maßnahmen
Alkoholkonsum richtet.
im außerschulischen Bereich in den Settings Freizeit (23%),
Familie (19%) und Gesundheitswesen (15%) statt. Das Set-
Im Jahr 2015 erfüllten weiterhin 25 HaLT-Regionen die HaLT-
ting „Betriebe“ verzeichnet 225 Maßnahmen, das entspricht
Qualitätsanforderungen, so dass sie Leistungen nach den mit
wie im Vorjahr einem Anteil von 11% (bezogen auf die Ge-
den Krankenkassen abgeschlossenen Rahmenvereinbarun-
samtheit aller außerschulischen Maßnahmen).
gen abrechnen konnten.
19
Prävention und Frühintervention
Insgesamt fanden im Jahr 2015 793 Maßnahmen (2014: 787
Maßnahmen haben aus verschiedenen Gründen nicht die
Maßnahmen) innerhalb des HaLT-Projektes statt. Dazu ge-
Vorgaben der Rahmenvereinbarungen erfüllt. Es wurden
hören sowohl Maßnahmen im proaktiven (Maßnahmen zur
183 Brückengespräche (2014: 170) zur Abrechnung bei Kran-
Alkoholprävention und Umsetzung des Jugendschutzgeset-
kenkassen eingereicht, das entspricht einem Anteil von 73%
zes) wie auch im reaktiven Teil (aufsuchende Intervention bei
(2014: 70%).
alkoholintoxikierten Jugendlichen) des Projektes (mehr über
HaLT siehe www.halt-in-niedersachsen.de).
Nachdem es im Jahr 2014 einen deutlichen Rückgang der
Mit den HaLT-Maßnahmen wurden insgesamt 18.370
geben hatte, befinden sich die Zahlen im Jahr 2015 in etwa
Personen erreicht. 39 % der erreichten Personen waren
auf dem Niveau der 2014er-Zahlen. Es bleibt abzuwarten, ob
Multiplikator/-innen, 58 % Endadressat/-innen. 3 % der Maß-
sich diese Zahlen nun auf diesem Niveau stabilisieren oder
nahmen dienten der Öffentlichkeitsarbeit.
ob es weitere Rückgänge zu verzeichnen gibt. Insgesamt zei-
HaLT-Zahlen insgesamt und auch der Brückengespräche ge-
gen die Ergebnisse, dass sich das Projekt gut in den verschieVon 793 HaLT-Maßnahmen sind 388 dem reaktiven Teil und
denen Regionen etabliert hat.
405 dem proaktiven Teil zuzurechnen. Die Arbeit mit den
Multiplikator/-innen umfasste im Jahr 2015 308 Maßnahmen
Während der reaktive Teil von HaLT auf dem nun niedrigeren
(2014: 305 Maßnahmen). Hier machen die Gespräche mit El-
Niveau stabil ist, haben sich die Aktivitäten und Zahlen im
tern den größten Anteil aus (50%), aber auch mit den Einrich-
proaktiven Bereich erhöht. Um im reaktiven Bereich nied-
tungen der Jugendhilfe, mit den Kommunen, mit der Polizei
rige Zahlen zu halten, scheint es notwendig, ständig für die
und mit den Krankenhäusern wurde zur Implementierung
konsequente Umsetzung des Jugendschutzes zu sorgen, die
und Ausgestaltung des Projektes intensiv gearbeitet.
Öffentlichkeit immer wieder zu sensibilisieren und suchtprä-
Es wurden 250 Brückengespräche (2014: 244 Brückengesprä-
ventive Aktionen mit Eltern und Lehrkräften sowie vor allem
che) durchgeführt. 12 Teilnehmer/-innen (=5 %) dieser Brü-
den Jugendlichen selbst voranzutreiben.
ckengespräche waren Kinder bis 13 Jahre (Vorjahr: 10). 235
Teilnehmer/-innen (=94 %) der Gespräche (Vorjahr: 234) im
reaktiven Teil von HaLT waren zwischen 14 und 17 Jahre alt.
Von insgesamt 388 potenziell abrechenbaren Maßnahmen
4.1.2Koordination der
­Suchtprävention
(Brückengespräche, Elterngespräche und Interventionsabschluss) wurden 308 mit Krankenkassen abgerechnet. 80
Zur Koordination der Suchtprävention treffen sich alle Fachkräfte in der Regel im halbjährlichen Turnus in einem Ar-
Abb. 4
Brückengespräche 2015
Altersgruppen
Junge Erwachsene
(18 bis 27 Jahre):
1 %
Kinder
(bis 13 Jahre):
5 %
beitskreis, um überregional wichtige Absprachen zu treffen,
aktuelle Entwicklungen zu diskutieren, neue Konzepte zu
entwickeln und gemeinsame Projekte vorzubereiten. Außerdem erfolgt regelmäßig ein Austausch zu PrevNet (Internetgestütztes Fachportal zur Suchtprävention) und Dot.sys 3.0
(bundesweit einheitliches Dokumentationssystem für Suchtpräventionsmaßnahmen). Der Arbeitskreis dient auch dem
Informations- und Wissenstransfer zwischen den verschiedenen Ebenen suchtpräventiver Arbeit auf Bundes-, Landes-
Jugendliche
(14 bis 17 Jahre):
94 %
Basis: 250 Brückengespräche
und kommunaler Ebene.
Alle Mitglieder des Arbeitskreises Suchtprävention arbeiten
außerdem in regionalen Arbeitsgruppen mit, die von den Referentinnen für Suchtprävention der NLS moderiert werden.
Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen
20
Jahresbericht 2015
Bei den Treffen im Gesamtarbeitskreis werden die Ergebnis-
Arbeitsplatz“ dient dem fachlichen Austausch der in Betrie-
se der regionalen Arbeitsgruppen zusammengeführt, disku-
ben mit Suchtprävention und -hilfe befassten haupt- und
tiert und das weitere Vorgehen besprochen.
nebenamtlichen Personen. Die Verantwortung für die inhalt-
Im Berichtsjahr traf der Arbeitskreis Suchtprävention am 21.
liche Gestaltung haben - gemeinsam mit der Vorbereitungs-
April und am 11. November zusammen. In der Frühjahrssit-
gruppe der Sitzungen - die drei hannoverschen Beratungs-
zung erfolgte eine Einführung in die Präventionsmateriali-
stellen des Diakonischen Werks, der Caritas und der Step
en „Der grüne Koffer - Methoden zur Cannabisprävention“
gGmbH übernommen. Die NLS unterstützt die Arbeit des
durch Frank Langer von der Suchthilfe direkt Essen gGmbH
Arbeitskreises organisatorisch.
(vgl. Kap. 4.1). Darüber hinaus tauschten sich die Fachkräfte
Im Berichtsjahr traf sich der Arbeitskreis am 9. November
über eigene Methoden und Erfahrungen im Bereich der Can-
zum Thema „Verflixt vernetzt?! Wie nutzen wir unser Netz-
nabisprävention strukturiert aus.
werk und begegnen Widerständen?“ mit 46 Teilnehmer/
In der Herbstsitzung hat sich der Arbeitskreis schwerpunkt-
-innen im Niedersächsischen Landesamt für Statistik. Neben
mäßig mit dem Thema „Inklusion und die Auswirkungen auf
impulsgebenden Kurzvorträgen wurde in moderierten Klein-
die Suchtprävention“ beschäftigt. Dr. Michael Lichtblau von
gruppen sowohl zum Netzwerk des Arbeitskreises als auch
der Leibniz Universität Hannover stellte die Grundidee, Be-
zum betrieblichen Netzwerk gearbeitet und viel Potential
dingungen und Herausforderungen des Inklusionskonzepts
offengelegt. Darüber hinaus wurde überlegt, Aktionen im
vor. In Kleingruppen wurden die sich daraus ergebenden
Rahmen der Aktionswoche Alkohol 2017 vernetzt vorzube-
Bedarfe für die Suchtprävention formuliert. Hier sind zum
reiten.
einen die Anpassung einiger Methoden und Materialien zu
nennen, zum anderen gibt es einen Fortbildungsbedarf der
Fachkräfte im Bereich der Diversity-Kompetenz, der im Veranstaltungsplan 2016 von der NLS aufgegriffen wird.
4.1.3Betriebliche Suchtprävention
Betriebliche Suchtprävention durch
die ­Fachstellen für Suchtprävention
Im Jahr 2015 führten die Fachkräfte für Suchtprävention insgesamt 225 Maßnahmen in Betrieben durch, das entspricht
gut 6 % der gesamten suchtpräventiven Maßnahmen. Es
Die betriebliche Suchtprävention ist seit Jahren ein in der
wurden ca. 7.000 Menschen erreicht, das sind ca. 1.300 Per-
NLS verankertes Arbeitsgebiet. Die NLS bietet auf Anfrage
sonen mehr als im Vorjahr. 43 % der Maßnahmen richteten
Informationen und Adressmaterial rund um das Thema der
sich an insgesamt 1.350 Multiplikator/-innen und 57% an die
betrieblichen Suchtprävention.
Endzielgruppe (5.650 erreichte Personen).
Nahezu jede zweite Maßnahme war eine Schulung oder ein
•Fortbildung zur Qualifizierung für die nebenamtliche
Suchtarbeit im Betrieb
Training (46 %), in 6 % der Maßnahmen wurde ein Vortrag
gehalten und weitere 15 % dienten der Informationsvermitt-
Die NLS bietet diese Qualifizierungsmaßnahme jährlich an.
lung. 14 % der Maßnahmen waren eine Präventionsberatung
Sie wird von Ute Pegel-Rimpl, Büro für Betriebliche Sucht-
und jede zehnte Maßnahme diente der Koordination und
prävention, konzipiert und durchgeführt und umfasst 160
Kooperation im Rahmen von strukturgestaltenden Maßnah-
Unterrichtsstunden in sieben Blöcken. Beschäftigte aus Be-
men.
hörden und Betrieben werden für die Arbeit als nebenamt-
Die Hauptziele der Maßnahmen waren die Zunahme von
liche „Ansprechpartner/in für Suchtfragen“ qualifiziert. Im
Wissen (88 %) und die Förderung kritischer Einstellungen
Jahr 2015 absolvierten 18 Personen den Kurs erfolgreich.
(60 %). Die Förderung von Kompetenzen und Ressourcen ist
- wie im Vorjahr - bei 30 % nahezu konstant geblieben. Wei-
•Regionaler Arbeitskreis Hannover „Suchtprävention
am Arbeitsplatz“
Der Regionale Arbeitskreis Hannover „Suchtprävention am
terhin bildeten die Stärkung der Vernetzung mit 28 % und
der Aufbau von Strukturen (22 %) eine wichtige Rolle (Mehrfachnennungen möglich).
21
Prävention und Frühintervention
In 46% der Veranstaltungen wurde das Suchtthema sucht-
re Stadt, Kleinstadt, Landkreis) an den Fachstellen für Sucht
mittelübergreifend behandelt. 70 % der Maßnahmen hatten
und Suchtprävention Arbeitsschwerpunkte zur Prävention
einen konkreten Substanzbezug (Mehrfachnennungen auch
von Medienabhängigkeit eingerichtet. Die Aufgaben umfas-
im Folgenden möglich). Die Verteilung der thematisierten
sen die universelle und indizierte Prävention mit Jugendli-
Substanzen bei den 158 Maßnahmen mit einem konkreten
chen und Multiplikator/-innen, die Beratung von Betroffe-
Substanzbezug hat sich in den letzten Jahren nicht grund-
nen und Angehörigen und ggf. die Weitervermittlung in eine
legend verändert. Die drei wichtigsten Substanzen waren
ambulante oder stationäre Therapie. Darüber hinaus soll
Alkohol (88 %), Cannabis (49 %) und Tabak (42 %). Jede vier-
eine regionale Vernetzung mit anderen regionalen Angebo-
te Maßnahme thematisierte Medikamente. Verschiedene
ten stattfinden.
Gruppen illegaler Drogen wie Kokain, Opiate und Ecstasy
Die Fachstellen erhalten hierfür jeweils Mittel für eine halbe
wurden jeweils in 16 bis 21 % der Maßnahmen angespro-
Personalstelle und Sachmittel. Die NLS erhält Personal- und
chen. Lösungsmittel, biogene Drogen oder Halluzinogene
Sachmittel für koordinierende Tätigkeiten. Das Projekt wird
spielten eine sehr untergeordnete Rolle.
im Rahmen einer Prozess- und Ergebnisevaluation über die
gesamte Projektlaufzeit von Prof. Dr. Renate Soellner (Stif-
24% der gesamten Maßnahmen behandelten stoffungebun-
tung Universität Hildesheim, Institut für Psychologie) beglei-
dene Süchte. Wenn das der Fall war, ging es um exzessive
tet.
Mediennutzung (60 %), den problematischen Umgang mit
Für das zweite Projektjahr ist zu resümieren, dass „LOG
anderen Medien (50%) und/oder Glücksspielsucht (85 %).
OUT - unabhängig im Netz“ in den Fachstellen etabliert und
in den Regionen angekommen und angenommen ist. Von
den vier Regionen wurden insgesamt 166 Präventionsmaß-
4.2LOG OUT unabhängig im Netz
nahmen im Rahmen des LOG OUT-Projektes dokumentiert.
Davon waren 24 Maßnahmen der Öffentlichkeitsarbeit zuzurechnen. Mit 142 pädagogischen Präventionsmaßnahmen
wurden insgesamt ca. 3.000 Personen erreicht, darunter
1.260 Multiplikator/-innen. Schwerpunkt der Präventionsaktivitäten waren Maßnahmen im Setting Schule im Rahmen
der universellen Prävention für Kinder und Jugendliche.
Darüber hinaus haben im Berichtsjahr 294 Beratungsgespräche mit 113 Beratungsfällen stattgefunden. Die Gespräche
Repräsentative Prävalenzstudien zeigen, dass 1 % der
wurden sowohl von den Betroffenen als auch von den Ange-
14-64-Jährigen als internetabhängig an­zusehen sind, weitere
hörigen in Anspruch genommen.
4,6 % haben eine problematische Internetnutzung 7. Jüngere
Die NLS hat den Arbeitskreis der Fachkräfte koordiniert
Menschen sind stärker betroffen als ältere. Um im Rahmen
und moderiert. Dieser traf sich im Berichtsjahr vier Mal zu
von Prävention und Frühintervention auf diese Problema-
eintägigen Sitzungen. Es wurde die Fortbildung „Das Inter-
tik zu reagieren, fördert das Niedersächsische Ministerium
net als Therapeutikum - Systemische Intervention bei In-
für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung das Landesmo-
ternetabhängigkeit“ am 16.4.2015 mit Dr. Detlef Scholz als
dellprojekt zur Prävention von Medienabhängigkeit für den
Referent veranstaltet. Die Fortbildung „Playing - gambling -
Zeitraum vom 1.1.2014 bis zum 31.12.2016. Ziel ist, ein ins-
­gaming - alles nur ein Spiel?“ am 1.7.2015 fand gemeinsam
titutionell verankertes Angebot zur Prävention und (Früh-)
mit dem Präventionsteam Glücksspielsucht statt. Referent/
Intervention bei exzessivem Mediengebrauch einzuführen
-innen waren hier Dr. Tobias Hayer von der Universität
und die Bedingungen, Möglichkeiten und ggf. Schwierigkeiten und Lösungen, die sich daraus ergeben, zu identifizieren.
Hierzu wurden an vier Standorten mit unterschiedlichen
Strukturbedingungen in Niedersachsen (Großstadt, mittle-
7
Rumpf, H.-J. et al.: Prävalenz der Internetabhängigkeit (PINTA). Bericht an das
Bundesministerium für Gesundheit, 2011 und Bischof, G. et al.: Prävalenz der
Internetabhängigkeit - Diagnostik und Risikoprofile (PINTA DIARI). Kompakt­
bericht an das Bundesministerium für Gesundheit, 2013.
Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen
22
Jahresbericht 2015
­Bremen und Anja Zimmer-
Zum anderen hat Frau Prof. Soellner einen Evaluationszwi-
mann von Jugendschutz.
schenbericht vorgelegt und auf der NLS-Mitgliederversamm-
net (vgl. Kap. 4.3). Die
lung am 18.11.2015 der Landesdrogenbeauftragten Dr. Brä-
Fachtagung „Immer im
gelmann-Tan sowie dem NLS-Vorstand, den NLS-Mitgliedern
Netz?!“
30.9.2015
und der NLS-Geschäftsstelle vorgestellt. Die Zwischenergeb-
wurde in Kooperation
nisse waren überaus positiv und zeigten, dass die Zielgrup-
mit
Kriminologi-
pen der Prävention und der Beratung das Angebot von LOG
am
dem
Forschungsinsti-
OUT sehr hilfreich finden. Eine Herausforderung wird sein,
tut Niedersachsen und
die entwickelten Strukturen und Ergebnisse auch nach der
return - Fachstelle Me-
Projektförderung zu erhalten.
diensucht
Hannover
Es liegt ein ausführlicher LOG OUT-Jahresbericht 2015 vor,
veranstaltet. Die Fach-
der auf der Homepage der NLS zum Herunterladen zur Ver-
tagung mit namhaf-
fügung steht.
schen
ten
Referent/-innen
thematisierte Poten­
tiale,
Herausforderungen
der
Methoden
Prävention
und
und
Bera-
tung bei problematischer Mediennutzung. Alle LOG
OUT-­Fachkräfte
haben
sich
als
Workshop-Referent/
4.3 Glücksspielsucht - ­Prävention
und Beratung
in Niedersachsen
-innen beteiligt.
Das Land Niedersachsen misst im Rahmen der Neuordnung
Für Jugendliche im Rahmen der universellen Prävention
des Glücksspielrechts dem Schutz der Bevölkerung vor über-
wurde der Flyer „[zu] viel online?“ in Form eines Smartpho-
mäßigem Spiel und dem Schutz der Jugend eine besondere
nes entwickelt und hergestellt.
Bedeutung zu. Hierfür erhalten die Fachstellen für Sucht und
Suchtprävention seit 2008 an 24 Standorten jeweils eine zu-
Das zweite Projektjahr wurde auch genutzt, um den bishe-
sätzliche halbe Stelle für eine Fachkraft. Diese Fachkräfte sol-
rigen Verlauf zu reflektieren. Hierzu war zum einen die Bei-
len das bisherige Beratungsangebot zur Glücksspielsucht im
ratssitzung am 23.9.2015 hilfreich. Die Mitglieder des Bei-
ambulanten Bereich verstärken und eine flächendeckende
rats sind (in alphabetischer Reihenfolge):
Versorgung in Niedersachsen sicherstellen. Die Aufgaben der
24 Fachkräfte liegen in der Entwicklung und Unterstützung
• Dr. Sabine Brägelmann-Tan, Niedersächsisches
von Konzepten und Strategien zur Glücksspielsuchtpräven-
­Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung
tion, dem Knüpfen regionaler Netzwerke sowie der Aufklä-
(vertreten durch Michael Lehrmann)
rung und Beratung zur regionalen Glücksspielsuchtpräven-
•Andreas Gohlke, Fachverband Medienabhängigkeit e. V.
tion. Des Weiteren gilt es, Glücksspieler/-innen mit einem
• Albert Kern, Bundesministerium für Gesundheit (konnte
riskanten oder süchtigen Spielverhalten möglichst frühzeitig
aus dienstlichen Gründen nicht anwesend sein)
• Dr. Thomas Mößle, Kriminologisches Forschungsinstitut
Niedersachsen
• Andrea Urban, Landesstelle Jugendschutz Niedersachsen
zu erreichen und spezielle Angebote für diese Zielgruppe
vorzuhalten.
Die landesweite Steuerung erfolgt durch die Landeskoordinatorin für die Prävention und Beratung von Glücksspielsucht
in der NLS. Zu ihren Aufgaben gehörten die Koordination
Der Beirat diskutierte verschiedene Aspekte wie z. B. die
der Fachkräfte, deren fachliche Fortbildung und Betreuung,
regionale Vernetzung, das Spannungsfeld zwischen Verhal-
regelmäßige Dokumentation der in Niedersachsen durch-
tens- und Verhältnisprävention und die Zielgruppen und de-
geführten Maßnahmen sowie die fachliche Zuarbeit für die
ren Erreichbarkeit.
Landesregierung zur Glücksspielproblematik.
23
Prävention und Frühintervention
Als Schwerpunktthema für Niedersachsen wurde im Jahr
Im Jahr 2015 wurde zum
2015 die „Vernetzung vor Ort“ gewählt.
fünften Mal ein bundesweiter Aktions­tag Glücksspielsucht für den 23.
Öffentlichkeitsarbeit
September
ausgerufen.
Für Niedersachsen überDie Aufklärung und Sensibilisierung der Bevölkerung für die
nahm die Landeskoordi-
Problematik der glücksspielbezogenen Suchtgefahren stellt
natorin die Konzeption und Planung. Mit einem provokanten
eine wesentliche und kontinuierliche Aufgabe dar. Über die
Aufdruck „Finger weg!“ wurde an vielen Orten in Nieder-
Homepage www.gluecksspielsucht-niedersachsen.de wer-
sachsen eine Postkarte ausgelegt: auf den Sitzen in Bussen,
den eine Vielzahl von grundlegenden Informationen rund
an Straßenbahnhaltestellen, am Einkaufstresen oder im
um das Thema Glücksspiel und Glücksspielsucht angeboten.
Treppenhaus. Einzeln lagen sie da - nur mit dem Hinweis
Hier finden sich Hinweise für betroffene Spieler/-innen und
„Finger weg!“. Neugierige nahmen die Karte, drehten sie um
ihre Angehörigen auf das Hilfeangebot und weitere regio-
und lasen den handgeschriebenen Text auf der Rückseite.
nale und/oder internetgestützte Beratungsmöglichkeiten.
Hier erfährt der Leser/die Leserin, dass ein gewisser Thomas
Eine Darstellung der Arbeit vor Ort an den 24 Standorten der
dem Glücksspiel derart zugewandt war, dass seine geplan-
Fachkräfte ergänzt das Angebot.
te Urlaubsreise mit der Freundin aus Geldmangel abgesagt
Als Information des Angebots zur Prävention und Beratung
werden muss. Die Beziehung ist in Gefahr. Anstelle einer
von Glücksspielsucht in Niedersachsen wurde das Faltblatt
Briefmarke gibt es einen QR-Code, der auf die Homepage
„Glücksspielsucht: Angebot für Betroffene, Angehörige und
der örtlichen Suchtberatungsstelle leitet. Durch die länderü-
Multiplikatoren“ neu gestaltet und aktualisiert. Neben In-
bergreifende bundesweite Aktion konnte das Thema erneut
formationen zum Projekt kann ein kurzer Selbsttest zur Ein-
in den Fokus des medialen Interesses gelenkt werden und
schätzung der eigenen Gefährdung genutzt und bei Bedarf
somit eine erhöhte Aufmerksamkeit erhalten.
die Kontaktdaten der Glücksspielsucht-Fachkräfte gewählt
werden.
Die
Arbeitshil-
fe „Spirale nach
„Was mache ich mit meinen
oben“,
Schulden?“ - diese Frage
gramm,
ist eine sehr wesentliche
Spieler/-innen die
und drängende von Ratsu-
Möglichkeit bietet,
Prob-
Pro-
welches
schrittweise einen
chenden mit einem glücksspielsuchtbezogenen
ein
Manual „In einer Spirale nach oben“
Prozess zur Reflexion und Redukti-
lem. Vielfach gibt es für die
lange
on des eigenen Spielverhaltens anzugehen, wurde in einer
Wartezeiten. Ein an die aktu-
2. Auflage überarbeitet. Im Mittelpunkt steht die Arbeit mit
elle Gesetzgebung angepass-
den Klientinnen und Klienten, die sich (noch) nicht auf ein ab-
tes Faltblatt zeigt für die Rat
stinenzorientiertes Angebot der Suchthilfe einlassen wollen
suchenden
Glücksspieler/
oder können, jedoch über eine zielgerichtete Methodik pro-
-innen und ihre Angehörigen
fessionell begleitet und langfristig zur Verhaltensänderung
auf, was sie schon im Vorfeld
motiviert werden können. Die Arbeitshilfe kann als 44-seitiges
organisieren können sowie
gebundenes Manual bei der Niedersächsischen Landesstelle
welche dringend notwendigen Dinge im Blick behalten wer-
für Suchtfragen zum Selbstkostenpreis von 2,-€/Stück bestellt
den müssen. Außerdem enthält das Faltblatt alle Adressen
werden bzw. steht allen Interessent/-innen kostenfrei unter
des Präventionsteams Glücksspielsucht in Niedersachsen.
www.nls-online.de als Download zur Verfügung.
Schuldnerberatung
Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen
24
Jahresbericht 2015
Die Darstellung des Arbeitsfeldes durch die Landeskoordi-
lichen Garanten für den Erfolg der Glücksspielsuchtpräventi-
natorin erfolgte im Rahmen von Vorträgen, Berichten und
on in Niedersachsen dar.
Präsentationen.
Seit Beginn des Projekts im Jahr 2008 gab es viele Verände-
Seit 2010 stellt das Thema „Glücksspielsucht“ ein Modul in
rungen in der personellen Zusammensetzung der Glücks-
der Qualifizierung für die nebenamtliche Suchtarbeit im Be-
spielsuchtfachkräfte an den 24 Standorten. Diesem Umstand
trieb dar, das durch die NLS angeboten wird (vgl. Kap. 4.1.3).
einer recht hohen Fluktuation muss immer wieder in den
Am 23. September 2015 erhielten 18 Vertreter/-innen aus
Fortbildungen und Arbeitskreistreffen Rechnung getragen
niedersächsischen Behörden und Betrieben, die an diesem
werden. Es bedarf der Integration und Nachschulung von
Weiterbildungslehrgang teiInahmen, eine Einführung im Be-
neuen Mitarbeiter/-innen und der kollegialen Aufnahme
reich der Glücksspielsucht.
in das Team der Fachkräfte. Außerdem erhalten alle neuen
Fachkräfte seitens der Landeskoordination eine halbtägige
Einführung in das Projekt und die rechtlichen sowie organisatorischen Rahmenbedingungen.
Die Landeskoordinatorin hat im Jahr 2015 für die Fachkräfte
zur Prävention und Beratung von Glücksspielsucht nachfolgend aufgeführte Fortbildungen organisiert und durchgeführt. Thematische Arbeitskreistreffen ergänzten diese Fortbildungen und förderten den Erfahrungsaustausch zwischen
den Kolleg/-innen.
Dem Jahresmotto „Vernetzung vor Ort“ entsprechend wid-
Teilnehmer/-innen am 23.09.2015
Darüber hinaus arbeitet die Landeskoordinatorin mit den
mete sich die Fortbildung am 23. Februar 2015 diesem Thema. Der Glücksspielstaatsvertrag beschreibt einen Rahmen,
in dem sich das Glücksspielangebot vor Ort einfinden muss.
Kolleg/-innen aus den anderen Bundesländern sowie von
Bundesorganisationen und Forschungsverbünden zusammen. Halbjährliche Treffen werden seitens der Landeskoordinatorin für die Länderkoordinator/-innen aller Bundesländer in Hannover organisiert. Auf dieser Ebene herrscht
ein reger Austausch zu aktuellen glücksspielbezogenen Themen und Fragestellungen. Als Ideenpool ist dieser Kreis von
großem Wert. Hauptziel der gemeinsamen Arbeit besteht
darin, die Anforderungen des Glücksspielstaatsvertrages
umzusetzen und bundesweite Aktionen abzustimmen. 2015
wurden als Schwerpunktthemen „Zertifizierungen von Spielhallen“ sowie „Sportwetten und Spielmanipulation“ gewählt
und erarbeitet.
Fortbildungen und Arbeitskreistreffen
Der Ausgestaltungsspielraum der gesetzlichen Bestimmungen wird in Niedersachsen den Kommunen überlassen und
Die kontinuierliche Qualifizierung der Fachkräfte für Präven-
soll regionsspezifisch angepasst werden. Die Interessen und
tion und Beratung von Glücksspielsucht stellt einen wesent-
Zielrichtungen der unterschiedlichen Beteiligten sind viel-
25
Prävention und Frühintervention
fach sehr heterogen und die Kenntnis voneinander gering.
Angebote und ihre Verzahnungen miteinander. Gleichzei-
Das Hilfesystem kann Hinweise auf die Gefährdung und die
tig galt es, gemeinsam mit den Fachkräften des Projektes
Gefahren geben, welche von Glücksspielen ausgehen, sowie
Log out die bisherigen Angebote im Rahmen der Prävention
Informationen zu suchtpräventiven Rahmenbedingungen
und Beratung zu beleuchten, um die grenzübergreifenden
und Maßnahmen.
Spielformen und neuen Zugänge im Blick zu haben und zu
Zwei Beispiele aus Niedersachsen - der „Runde Tisch Spieler­
berücksichtigen.
schutz Celle“ und der „Alternative Stadtrundgang in Mep-
Im Internet
pen“ wurden vorgestellt und die Möglichkeiten und Chancen
sowie Einschränkungen und Schwierigkeiten beleuchtet.
Soziale Netzwerke
Glücksspielerinnen und Glücksspieler als Klienten „zocken“
nicht nur im direkten Umgang mit dem Glückspielautomaten. Auch im kommunikativen Raum, im Kontakt zu anderen
Menschen und im Beratungskontext wird „gezockt“. Viele
Glücksspiele
Berater/-innen sind immer wieder damit konfrontiert, dass
Computerspiele
der Beratungsprozess seitens der Glücksspieler/-innen „ohne
ersichtlichen Grund“ ab- oder unterbrochen wird. Das Halten
von pathologischen Glücksspieler/-innen im Beratungsprozess ist schwierig. In der Fortbildung am 19. Mai 2015 wurde
„Der Klient - das spielende Wesen“ näher beleuchtet. Die
Ergänzend zu den Arbeitskreissitzungen im Gesamtteam bil-
Glücksspieler/-innen kommen mit „sehr viel Rückenwind“
den die Treffen in den fünf regionalen Arbeitskreisen für die
und wollen etwas bewegen. Vielfach fehlt es aber an Konti-
Fachkräfte eine wichtige Austausch- und Diskussionsmög-
nuität und einer weiterreichenden Motivation, wenn sich der
lichkeit. Hier bietet sich die Chance, sich in kleineren Grup-
Erfolg nicht kurzfristig einstellt. Im Laufe der Jahre wurden
pen im kollegialen Dialog zu eigenen und lokalen Themen
vielfältige Erfahrungen mit Glücksspieler/-innen in diversen
zu besprechen. Zusätzlich können in den regionalen Teams
Beratungs- und Hilfeangeboten gemacht. Anhand von Fall-
gemeinsame Projekte, konzeptionelle Orientierungen und
beispielen aus dem Team wurde schwierige Situationen erör-
neue Arbeitsschritte geplant und umgesetzt werden. Im
tert und Methoden vorgestellt und diskutiert, die Entlastung
vierten Quartal nahm die Landeskoordinatorin an Treffen al-
und zielführende Unterstützung geben können.
ler Regionalteams teil.
Im Internet verwischen die Grenzen zwischen Computerspielen und Glücksspielen zunehmend. Immer mehr glücks-
Interne Kommunikation
spielbezogene Inhalte halten Einzug beim bislang einfachen
Computer Spielen und in sozialen Netzwerken, die auch
unter dem Begriff „social gaming“ dem Spielen dienen. Für
Nutzer/-innen, gerade für Kinder und Jugendliche, die von
der Faszination der vielfältigen Möglichkeiten im Internet angezogen werden, ist eine Unterscheidung nur noch schwer
oder gar nicht möglich. Seitens der Anbieter werden neue
Nutzergruppen generiert, die beide Spielformen nutzen. Bei
der Fortbildung am 01. Juli 2015 präsentierten Dr. Tobias
Hayer von der Universität Bremen und Anja Zimmermann
Im Rahmen des internen Informations- und Kommunika-
von jugendschutz.net aus Mainz unter dem Titel „play-
tionsnetzes wurden von der Landeskoordinatorin im Jahr
ing - gambling - gaming - alles nur ein Spiel!?“ die neuen
2015 drei Rundbriefe an alle Fachkräfte mit aktuellen Infor-
Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen
26
Jahresbericht 2015
mationen aus Wissenschaft und Forschung, Berichten aus
an Wissen, die Stärkung bzw. Veränderung der Einstellung
Niedersachsen und Anregungen aus anderen Bundeslän-
zum Glücksspielen sowie eine Verhaltensmodifikation - im
dern verfasst. Diese Nachrichten wurden mit vertiefenden
Sinne von Reduktion oder Änderung des Konsumverhaltens
Materialien in die Intranetplattform eingepflegt, welche
- genannt.
im Internetportal PrevNet geschaffen wurde. Gleichzeitig
bietet die Intranetplattform den direkten fachbezogenen
208 Angebote richteten sich an Multiplikator/-innen. Hier
Austausch mit Hinweisen auf Fachartikel, Beratungs- und
wurden vor allem Maßnahmen für Beschäftigte in der Sucht-
Therapiekonzepte, Materialien und Veranstaltungen.
hilfe, im Gesundheitswesen, in der öffentlichen Verwaltung
und in der Kinder- und Jugendhilfe genannt. Dabei ging es
in erster Linie um die Vermittlung von Wissen rund um das
Arbeit der Fachkräfte zur Prävention und
­Beratung von Glücksspielsucht
Glücksspiel mit seiner Faszination besonders für Jugendliche
und junge Erwachsene und der Sensibilisierung für die Gefahren. Gleichzeitig galt es die Vernetzung zu stärken und
Mit Hilfe des Programms Dot.sys dokumentierten die Fach-
Strukturen aufzubauen, die einen Zugang und eine Vermitt-
kräfte systematisch ihre Arbeit im Präventionsbereich.
lung von Rat Suchenden in das Hilfesystem erleichtern.
Insgesamt wurden im Jahr 2015 rund 1.050 Maßnahmen
im Bereich der Glücksspielsuchtprävention durchgeführt.
Mit mehr als 120 Angeboten wurde die allgemeine Öffent-
Zumeist (74%) boten die Fachkräfte diese Angebote al-
lichkeit informiert. Neben dem Aktionstag Glücksspielsucht
lein ohne Kooperationspartner an. Insgesamt wurden gut
waren dieses vorrangig Pressekontakte mit Artikeln und In-
17.700 Personen erreicht, vorrangig junge Erwachsene im
terviews sowie die Entwicklung von Flyern und Broschüren
Alter von 18 bis 27 Jahren.
und der Aufbau und die Pflege von sozialen Netzwerken
und Blogs. Zur Betreuung und weiteren Sensibilisierung der
Abb. 5
jungen Bevölkerung sowie zur Bekanntheit des glücksspiel-
Zielsetzung der
Präventionsmaßnahmen
nach Adressaten 2015 (n=1.032 Maßnahmen)
Aufbau Strukturen
7 %
Öffentlichkeitswirksamkeit
1 %
Stärkung Vernetzung
2 %
Förderung Risikokompetenz
Kompetenzen/Ressourcen
50 %
geführt und zielten auf das Setting Freizeitbereich (24%) und
oder Trainings oder auch durch Gespräche mit dem Ziel der
67 %
Einstellungs- und Verhaltensänderung.
24 %
4 %
82 %
19 %
70 %
0 %
Familie (25%). Dieses geschah vor allem in Form von Kursen
19 %
Zunahme Wissen
Endadressat/-innen
Viele der Angebote wurden im Rahmen der Suchthilfe durch71 %
6 %
Einstellungsänderung
ders zielführend.
9 %
2 %
Verhaltensänderung
suchtspezifischen Angebots sind diese Aktivitäten beson-
20% 40% 60% 80 %
80%
Multiplikator/-innen
Im Rahmen der schulischen Glücksspielsuchtprävention
wurden Veranstaltungen besonders in berufsbildenden
Schulen (42%) und in Haupt- und Realschulen (32%) angeboten. Hier konnte das „Hamburger Material zur Glücksspielsuchtprävention“ 8 erfolgreich eingesetzt werden.
Rund 68% der Angebote richteten sich an Endadressat/-innen. Vor allem experimentierende und schon glücksspielak-
Das Material ist in die „Grüne Liste Suchtprävention“ auf-
tive Jugendliche und Erwachsene sowie Eltern und Famili-
genommen worden. Zur Bewerbung des Angebots wird ein
enangehörige waren die Hauptzielgruppen. Dabei standen
konzeptionell vor allem die Informationsvermittlung und
die Bildung kritischer Einstellungen im Vordergrund. Als
wesentliche Ziele der Maßnahmen wurden die Zunahme
8
Das Material wurde entwickelt vom SuchtPräventionsZentrum Hamburg in
Kooperation mit der NLS sowie weiteren Partnern aus dem Bundesgebiet.
27
Prävention und Frühintervention
von der Fachkraft in Cloppen-
te aufsuchten, ist die Zahl der Ratsuchenden über die Jahre
burg
entwickelter Flyer ge-
kontinuierlich angewachsen und hat sich auf dem hohen Ni-
nutzt, der allen Fachkräften mit
veau von rund 1750 Klient/-innen eingependelt. Das ist eine
der Möglichkeit zur Aufnahme
Steigerung von über 240 %.
der jeweiligen Kontaktdaten
Durch die doppelte Aufgabenstruktur der Fachkräfte - Prä-
zur Verfügung gestellt wurde.
vention und Beratung von Glücksspielsucht - im Rahmen
9
einer halben Personalstelle müssen bei vielen Fachkräften
Wartezeiten zur Beratung sowie für die Planung und Durchführung von Präventionsveranstaltungen in Kauf genommen werden. Diese hohe Arbeitsbelastung und Auslastung
verdeutlicht den großen Bedarf im Bereich der Glücksspielsuchtprävention und -beratung in Niedersachsen.
Zahl der Beratungen 2008-2015
Abb. 6
Die Beratungsarbeit mit gefährdeten und pathologischen
Glücksspieler/-innen und ihren Angehörigen wird von den
1.577
Fachkräften mit einem einheitlichen Fragebogen dokumentiert.
1.337
1.383
2010
2011
1.730
1.774
1.771
2013
2014
2015
782
518
Im Projektzeitraum 2008 bis 2015 konnte die Zahl der Beratungen insgesamt deutlich gesteigert werden. Von 518
Klient/-innen, die im ersten Projektjahr 2008 die Fachkräf-
2008
9
Fachstelle für Sucht und Suchtprävention, Stiftung Edith Stein in Cloppenburg.
Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen
2009
2012
28
Jahresbericht 2015
5. Rehabilitation und Teilhabe
5.1 Ambulante Suchthilfe
5.1.1Ambulante Suchthilfe in
den Fachstellen für Sucht
und Suchtprävention (FSS)
Die FSS mit ihrem ambulanten Beratungs- und Behandlungsangebot sind im System der Suchthilfe oftmals die ersten
Anlaufstellen für Menschen mit Suchtproblemen sowie für
deren Angehörige. Die FSS arbeiten überwiegend mit einem
integrierten Ansatz, d.h. sie bieten Beratung und Behandlung sowohl bei legalen als auch illegalen Suchtmitteln oder
bei stoffungebundenen Suchtformen wie z.B. der Glücksspielsucht oder der Medienabhängigkeit an. Insbesondere
in den Ballungszentren gibt es darüber hinaus einige spezialisierte Fachstellen, die sich im Kern auf die Beratung und
Behandlung bei Abhängigkeiten von illegalen Drogen konzentriert haben.
Das Aufgabenspektrum der FSS hat sich in den zurückliegenden Jahren stetig erweitert. Dies dokumentiert u.a. die
Statistik für das Jahr 2014, die erneut als Vollerhebung unter
den FSS-Hauptstellen (N = 75) auf der Basis des Niedersächsischen Kerndatensatzes durchgeführt werden konnte (zum
Vergleich: die Deutsche Suchthilfestatistik besitzt einen Erreichungsgrad unter den ambulanten Beratungsstellen von
etwa 70 %)10.
Es haben sich folgende Kernarbeitsbereiche herauskristallisiert, die 2014 in folgendem Umfang von den Fachstellen
angeboten wurden (in Klammern die Vergleichswerte aus
2013):
1. Angebote zur Motivation, Beratung und Therapie
lKrisenintervention: 79 % (80 %)
lInformation und Motivation zur Annahme weiterer
Hilfe: 77 % (80 %)
lVermittlung in stationäre Therapie: 77 % (80 %)
lNachsorge: 77 % (79 %)
lSubstitutionsbegleitung: 57 % (59 %)
lPsychotherapie: 35 % (37 %) und
lmedizinische/psychiatrische Behandlung: 25 % (23 %).
Gegenüber dem Vorjahr zeigen sich nur geringfügige Verschiebungen in der Angebotsstruktur. Diejenigen Angebote,
die auch 2013 vom Umfang her am meisten vertreten waren,
sind auch 2014 auf den vorderen Plätzen zu finden und liegen dicht beieinander. Nur die Platzreihenfolge ist zum Teil
getauscht worden. Es lässt sich über die Jahre hinweg eine
Zweiteilung in der quantitativen Verteilung der Angebote
feststellen: die oberen Ränge belegen Angebote, die zu mindestens 75% von den Fachstellen offeriert werden, während
die unteren Plätze zu nur 60% und weniger in der Angebotsstruktur der Fachstellen vertreten sind.
2. Ergänzende Angebote
lBegleitung und Unterstützung von Selbsthilfegruppen
und Angehörigen: 68 % (67 %)
lFührerscheingruppen: 35 % (37 %)
lArbeit mit Migrant/-innen: 32 % (24 %)
lArbeit mit Senior/-innen: 29 % (23 %)
lgeschlechtsspezifische Arbeit: 25 % (37 %)
l
Arbeit mit Kindern von suchtkranken Eltern: 24 % (25 %)
lAufsuchen im Justizvollzug: 13 % (13 %).
Der im Vorjahr festgestellte positive Trend bei der Unterstützung von Selbsthilfegruppen durch die Fachstellen ist auch
2014 in gleicher Weise zu verzeichnen. Dieses Angebot hat
sich auf dem Vorjahresniveau stabilisiert. Gleiches gilt für die
Führerscheingruppen und die Arbeit mit Kindern von suchtkranken Eltern.
Eindeutige Zuwächse zu registrieren sind in der Arbeit mit
den beiden Zielgruppen Migrant/-innen (+8%) und Senior/innen (+6%). Hier scheinen besondere Anstrengungen und
Maßnahmen unternommen worden zu sein, um entsprechend gestiegene Nachfragen zu befriedigen.
Dagegen zeigt der Vergleich mit dem Vorjahr bei der ge-
lPsychosoziale Beratung: 76 % (80 %)
lambulante Rehabilitation: 76 % (77 %)
lSozialtherapie: 59 % (57 %)
10
Braun, B. et al., Jahresstatistik 2013 der professionellen Suchtkrankenhilfe, in:
DHS (Hg.) (2015), Jahrbuch
29
Rehabilitation und Teilhabe
schlechtsspezifischen Arbeit der Fachstellen stark rückläufi-
Abb. 7
ge Werte (-12%). Welche Gründe es hierfür gibt, muss noch
Vermittlungsquoten (2014)
recherchiert werden.
N = 32.941 Klient/-innen
ohne Vermittlung = 15.067
Mitglied im Sozialpsychiatrischen Verbund sind 93% der Beratungsstellen. Sie stärken dadurch die regionale Kooperation und Vernetzung mit stationären Einrichtungen, anderen
sozialen Diensten, öffentlichen Institutionen und Betrieben.
Darüber hinaus helfen 25% der Ambulanzen ihren Klient/
-innen bei der Arbeitsplatzsuche, beinahe jede vierte EinJu
t
m
a
-a
h
Re
es bei den erwerbsbezogenen Maßnahmen gegenüber dem
e,
ilf
re
sowie nach einem Ausbildungsplatz (23%). Insgesamt gibt
dh
nä
n
ge
tio
sta
richtung unterstützt die Suche nach einem Praktikum (23%)
Vorjahr keine gravierenden Änderungen. Sie bewegen sich
Den größten Teil der Finanzierung der Fachstellen in Nieder-
seit 2009 etwa auf dem gleichen Niveau.
sachsen übernehmen im Rahmen freiwilliger Zuwendungen
zum einen die Kommunen (ca. 48 %) und zum anderen das
Das Beratungs- und Behandlungsangebot der Fachstellen gilt
Land Niedersachsen (ca. 23 %); hinzu kommen Mittel der
in der Regel sowohl für betroffene Abhängigkeitskranke als
Sozialversicherungsträger (RV und KV zusammen ca. 14 %)
auch für deren Angehörige. Neben der Einzelberatung und
sowie nicht unbeträchtliche Eigenmittel der Einrichtungsträ-
-behandlung bilden Gruppenangebote eine wichtige Säule
ger (ca. 10 %) und weitere Einnahmen aus sonstigen Quellen
des Angebots der Fachstellen.
(ca. 5 %). Die anteilsmäßige Verteilung der Mittel auf die verschiedenen Quellen der Finanzierung ist in den letzten Jah-
Im Einklang mit den bundesweit erhobenen Daten der Deut-
ren ungefähr gleich geblieben.
schen Suchthilfestatistik findet auch in Niedersachsen die
zahlenmäßig größte Gruppe der Klient/-innen (46%) eigen-
Die durchschnittliche Zahl der Mitarbeiter/-innen (nur Fach-
ständig den Weg in eine ambulante Beratung und Behand-
personal) betrug 2014 in Niedersachsen 7,5 Vollzeitstellen je
lung. Allerdings liegt die Quote eigenmotivierter Zugänge
ambulanter Einrichtung (2013: 7,2). Landesweit verfügten
in Niedersachsen deutlich höher als im Bundesdurchschnitt
die 75 FSS rechnerisch über 565 Mitarbeiter/-innen-Vollzeit-
(+5%). Niedergelassene Ärztinnen und Ärzte (11%), Kran-
stellen (2013: 509).
kenhäuser (9%) und Angehörige und Freunde (8%) spielen
darüber hinaus eine wichtige Rolle als Vermittler/in (vgl.
Im Rahmen ihrer Erreichbarkeit haben vier von fünf Bera-
Abb. 7). Ambulant betreut und dokumentiert wurden 2014
tungsstellen (81%) an durchschnittlich 2,8 Tagen in der Wo-
knapp 43.500 Klient/-innen in Niedersachsen (geringfügig
che eine Abendsprechstunde nach 18 Uhr eingerichtet, so
unter dem Vorjahresergebnis), mehrheitlich Männer (69 %).
dass diese auch von Berufstätigen außerhalb der üblichen
Erneut konnten auch diejenigen Klient/-innen mit erfasst
Arbeitszeiten in Anspruch genommen werden kann. Ferner
werden, für die aus verschiedenen Gründen kein vollständi-
verfügen 7% der Einrichtungen über einen Krisen-Wochen-
ger Datensatz angelegt werden konnte (ca. 16.800) , so dass
enddienst. Zwei von drei Beratungsstellen (63%) offerieren
insgesamt etwa 60.300 Personen die FSS in 2014 aufgesucht
eine geschlechtsspezifische Therapeutenwahl. Internetge-
haben (2013: 62.000), etwas weniger als im Vorjahr. Der
stützte Beratungs- und Informationsleistungen bietet mitt-
Rückgang beträgt knapp 3 %.
lerweile mehr als die Hälfte (52%) der Beratungsstellen an
11
(z.B. per E-Mail). Ein Chat-Angebot unterbreitet etwa jede
11
Erläuterung: Basisdaten werden für alle Kontakte (einschließlich Einmalkontakte) erhoben. Um als Kontakt gewertet zu werden gilt als Vorgabe: Mindestgesprächsdauer 10 Minuten mit substantiell beratendem oder behandelndem Charakter (persönlich, telefonisch, per Brief/E-Mail). Auch für Angehörige wird ein
„Klientendatensatz“ angelegt. In der Folge können sich hieraus ­unvollständige
Datensätze ergeben.
achte Beratungsstelle. Eine kurzfristige Betreuungsmöglichkeit für Kinder von Klient/-innen ist in jeder sechsten Fachstelle (16%) vorhanden.
Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen
30
Jahresbericht 2015
Die Fachstellen für Sucht und Suchtprävention in Nieder-
Teilstationäre Einrichtung für substituierte Eltern mit ihren
sachsen waren auch im Jahr 2014 wieder gut aufgestellt.
Kindern - das KIM-Mutter-Kind-Haus für schwangere und
Sie verfügen über ein breit gefächertes Angebotsspektrum
alleinerziehende Mütter (und Väter)
im Hinblick auf differenzierte und qualifizierte Beratungs-
Monika Meller und Günter Helling vom Verein KIM Soziale
und Behandlungsmöglichkeiten im ambulanten Setting. Im
Arbeit e.V. stellten das sozialpädagogisch begleitete Mutter-
Vergleich zu den Ergebnissen der bundesweiten Suchthilfe­
Kind-Haus in Paderborn vor. Es leistet teilstationäre Einglie-
statistik weisen die niedersächsischen Beratungsstellen die
derungs- und Erziehungshilfe für 8 Mütter mit ihren Kindern.
gleiche Qualität hinsichtlich der strukturellen Merkmale des
Die Sozialtherapie der Mutter und die Erziehungshilfe die-
Angebots und der Effektivität der klientenbezogenen Leis-
nen der Sicherstellung des Kindeswohls und sind damit die
tungen in der Beratung und ambulanten Therapie auf.
Arbeitsschwerpunkte. Die Klientinnen wohnen mit ihrem
Kind in einer Einzelwohnung. Die psychosoziale Begleitung
und Beratung hilft bei Problemen während der Schwanger-
5.1.2 Arbeitskreis Psychosoziale
Betreuung Substituierter
schaft und nach der Geburt. Unterstützt wird beim Aufbau
einer Erziehungskompetenz und gefördert wird gemeinsam
die Entwicklung des Kindes. Bei Bedarf wird der (Wieder-)
Aufbau der Beziehung zum Kindesvater angeregt, begleitet
Nach den Ergebnissen der PSB-Jahresstatistik 2014 wurden
durch z.B. eine Partnerschaftsberatung und -begleitung in
in Niedersachsen ca. 5.500 Personen substituiert und dabei
Form von Einzel- und Paargesprächen. Falls notwendig, wird
zugleich psychosozial betreut. Dies sind 70% aller substitu-
bei der Suche nach weiteren therapeutischen Hilfen und an-
ierten Menschen in Niedersachsen. Der rechnerische Be-
deren Diensten geholfen.
treuungsschlüssel von Fachkraft-Vollzeitstelle zu betreuten
Beraten wird bei Substitutionsfragen und geholfen bei einer
Substituierten betrug landesweit 1 zu 122. Erneut stellte
beigebrauchsfreien Alltagsbewältigung. Rückfälle werden
sich die Frage, wie mit der regional unterschiedlich hohen
aufgearbeitet und zukünftige Risiken mithilfe einer aktiven
Betreuungsnachfrage umgegangen werden soll. Insgesamt
Rückfallprophylaxe gemindert. Die Gruppenarbeit beschäf-
hat sich der Betreuungsschlüssel innerhalb von 15 Jahren
tigt sich mit Fragen der eigenen Sexualität, mit Themen wie
verdoppelt.
Verhütung, Erziehung, Umgang mit süchtigen Verhaltenswei-
Vergleichsdaten zu Niedersachsen lassen sich von der Bun-
sen o.ä. Zum Ende einer Maßnahme wird bei Bedarf nach
desebene heranziehen. Das Bundesinstitut für Arzneimittel
dem Auszug eine Nachbetreuung organisiert.
und Medizinprodukte (BfArM) hat zum Stichtag 1. Juli 2015
erhoben, dass bundesweit etwa 77.200 Opiatabhängige mit
Neue psychoaktive Substanzen und ihre Risiken
einem Substitut behandelt wurden. Die Anzahl ist gegenüber
Dr. med. Alexander Abel, Oberarzt im AWO Psychiatriezen-
dem Vorjahr leicht gesunken. Das BfArM-Substitutionsregis-
trum Königslutter, referierte aus stationärer Sicht über die
ter weist für Niedersachsen 7.776 gemeldete Patient/-innen
neuen psychoaktiven Substanzen (NPS oder „Legal Highs“)
und 276 substituierende Ärzte aus (Stichtag 01.07.2015).
und ihre Risiken.
Das bedeutet für Niedersachsen einen leichten Rückgang
Er erläuterte, dass pro Jahr zahlreiche neue psychoaktive
um 59 Patient/-innen, bei einem gleichzeitigen minimalen
Substanzen auftauchen, die mit herkömmlichen Drogentests
Anstieg um 6 substituierende Ärzte.
nicht erfasst werden. Dabei werden durch chemische Veränderungen bekannter Substanzen gesetzliche Verbote um-
Der Arbeitskreis für die Psychosoziale Betreuung Substituier-
gangen: neue „Legal Highs“ entstehen. Viele dieser Drogen
ter (PSB) trat im Jahre 2015 im Rahmen von zwei Fachtagun-
sind mittlerweile gesetzlich verboten, bleiben aber dennoch
gen (28. Mai und 12. November) zusammen. An diesen ganz-
über das Internet leicht verfügbar. Die Zusammensetzung und
tägigen Veranstaltungen nahmen jeweils etwa 40 Fachkräfte
Reinheit der angebotenen Drogen sind für die Konsumieren-
für die PSB aus ganz Niedersachsen teil. Bearbeitet wurden
den unklar, so dass der Konsum erhebliche Risiken mit sich
2015 die folgenden Themen:
bringt.
31
Rehabilitation und Teilhabe
Zusammengefasst lautet das Fazit seines Vortrags:
Ausstiegsprozesse aus der ­Substitutionsbehandlung
lEs gibt jedes Jahr neue psychoaktive Substanzen (NPS),
PD Dr. Uwe Verthein vom Zentrum für Interdisziplinäre
die als Drogen konsumiert werden können.
l„Legal“ oder „neu“ bedeutet nicht „verträglicher“ oder
„sicherer“ als herkömmliche Drogen.
lViele NPS sind mittlerweile gesetzlich verboten, bleiben aber dennoch über das Internet leicht verfügbar.
lEinige NPS erzeugen manifeste Abhängigkeit (MDPV,
Suchtforschung der Universität Hamburg (ZIS), Klinik für
Psychiatrie und Psychotherapie, stellte die bislang unveröffentlichten Ergebnisse einer prospektiven Studie aus
Hamburg vor („Beendigung der Substitutionsbehandlung
mit Methadon/Levomethadon“). Sie gibt Aufschluss darüber, unter welchen Umständen und nach welchen Kriterien
eine Methadonbehandlung regulär beendet werden kann.
GHB).
lViele Konsumierende betreiben eher Missbrauch und
Es besteht weitgehend Übereinstimmung darin, dass der
werden erst durch Komplikationen medizinisch auffäl-
Entschluss, die Substitutionsbehandlung zu beenden, nur
lig.
auf der gemeinsamen Entscheidung von Arzt/Ärztin und
Patient/-innen beruhen kann und beim Patienten seit geraumer Zeit keine Probleme mit Beikonsum bestehen sollten.
Psychosoziale Beratung begleitend zur Substitutionsbe-
Ferner sollten sich die soziale und gesundheitliche Situation
handlung (PSB) - Vorstellung des Zertifikatskurses für Fach-
der Patient/-innen stabilisiert haben und zuvor vereinbarte
kräfte in der PSB
Behandlungsziele erreicht worden sein. Ziel der Studie war
Frank Schulte-Derne von der Koordinationsstelle Sucht des
die systematische Beschreibung des „Ausstiegsprozesses“
LWL in Münster stellte den Fortbildungskurs 2016 vor, der
aus der Substitutionsbehandlung. Sie führte zu neuen Er-
sich an Fachkräfte mit (Fach-)Hochschulabschluss Soziale
kenntnissen über den Verlauf des Behandlungsendes der
Arbeit oder Fachkräfte mit alternativem Berufsabschluss mit
Substitution. Die Veröffentlichung der Studienergebnisse
mindestens einjähriger Praxiserfahrung in der PSB richtet (3
wird für 2016 erwartet.
Blöcke, 14 Plätze, Kosten 1.495 €). Den Teilnehmenden werden folgende fachlich-inhaltlichen Grundlagen zur Substitutionsbehandlung und der PSB vermittelt:
lGeschichtliche Entwicklung und aktueller Stand der
5.2 Qualitätsmanagement in
der ambulanten Suchthilfe
Substitution und PSB
lHaltungen, Werte, Positionen in der PSB
lForschungsstand zur Wirksamkeit von PSB
lMöglichkeiten und Grenzen / Ethische Grundlagen
lRechtliche / finanzielle Rahmenbedingungen
5.2.1Qualitätsmanagement in
den Fachstellen für Sucht
und Suchtprävention
lBedarfsermittlung und Auftragsklärung der PSB
lBetreuungs- bzw. Hilfeplanung
Um kontinuierlich gute Qualität zu erzeugen, müssen die
lMedizinische Grundlagen
hierfür erforderlichen Strukturen, Ablaufprozesse und Res-
lKooperationen zwischen substituierenden Ärzten,
sourcen systematisch geplant und die Umsetzung gesteuert
­Jugendamt, Justiz und Drogenhilfe
lInternistische und psychiatrische Komorbidität /
Krisenintervention
werden. Diese Aufgabe kommt dem Qualitätsmanagement
(QM) zu und wird in der Regel im Rahmen eines QM-Systems erfüllt. Die Einrichtungen und Träger der ambulanten
lVorstellung ausgewählter Methoden und Programme
Suchthilfe haben in den vergangenen Jahren entsprechende
(wie z. B. Motivierende Gesprächsführung, Umgang
Verfahren für ein einrichtungsinternes QM entwickelt und
mit Beikonsum, Einführung in die Psychoedukation,
etabliert. Die meisten niedersächsischen Fachstellen orien-
individuelle flexible Konsumreduktion, Rückfallprophy-
tieren sich hierbei am Modell der DIN ISO 900112, 13 Ein-
laxe)
lSubstituierte in der Selbsthilfe
12
Deutsches Institut für Normung - International Organisation for ­Standardisation
Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen
32
Jahresbericht 2015
richtungen sind hierfür nach den Kriterien und Anforderun-
Das QM-Verfahren der NLS hat im Laufe der vergangenen
gen der DIN ISO zertifiziert.
18 Jahre in vielen niedersächsischen Fachstellen erfolgreich
dazu beigetragen, das Bewusstsein für Qualitätsentwicklung
QM-Angebote der NLS
und Qualitätsmanagement zu fördern und Strukturen für
deren kontinuierliche Entwicklung und Pflege einzuführen.
Um Doppelstrukturen zu vermeiden, dabei aber die Wettbe-
Nicht zuletzt hat es zu vielen konkreten Maßnahmen und
werbsfähigkeit aller niedersächsischen Fachstellen für Sucht
Projekten der Qualitätsentwicklung und -verbesserung in
und Suchtprävention landesweit zu sichern und kleine Fach-
den Fachstellen geführt. Es war dabei von Anfang an als Brü-
stellen nicht von benötigter QM-Unterstützung abzuschnei-
cke zur Etablierung normgerechter QM-Systeme verstanden
den, verfolgen die QM-Angebote der NLS seit 2009 folgende
und eingesetzt worden. Nachdem die meisten niedersäch-
Ziele:
sischen Fachstellen nun auf Basis träger- und verbandsge-
lUnterstützung der Fachstellen zur Erfüllung
stützter Verfahren entsprechende Strukturen gemäß der DIN
ISO 9001 aufgebaut haben, wird das QM-Verfahren der NLS
gesetzlicher Anforderungen
lFörderung von Qualitätsentwicklung und Innovation in
nach knapp zwei Jahrzehnten ab 2016 eingestellt. Die davon
den Leistungsfeldern der ambulanten Suchthilfe
betroffenen Fachstellen wurden ausführlich über die von
lSicherung eines einheitlich hohen Niveaus der ambu-
Dach- und Fachverbänden angebotenen QM-Systeme informiert, um sich für ein geeignetes Verfahren entscheiden zu
lanten Suchthilfe in Niedersachsen
l
kleiner
können. Kleine Einrichtungen bzw. Träger können im Rah-
Suchthilfeträger der Freien Wohlfahrtspflege in Nieder-
men der unten beschriebenen „QM-Werkstatt DIN ISO“ Un-
sachsen zum Nachweis eines internen Qualitätsmanage-
terstützung durch die NLS beim Aufbau eines QM-Systems
ments und zur Erfüllung erforderlicher QM-Standards
nach den Normen der DIN ISO erhalten.
Unterstützung
des
Qualitätsmanagements
lSchaffung von Foren und Instrumenten für einen effektiven Informationsaustausch und Wissenstransfer.
QM-Regionalkreise
Zur Umsetzung dieser Ziele berät die QM-Referentin der NLS
Unabhängig vom intern gewählten QM-Verfahren bieten
die Fachstellen hinsichtlich der Einführung und Etablierung
zwei QM-Regionalkreise regelmäßig tagende Foren, um sich
geeigneter QM-Verfahren und koordiniert die Arbeit regio-
träger- und verbandsübergreifend über aktuelle Themen
naler QM-Kreise (s.u.). Fachstellen kleiner Träger können im
sowie innovative Methoden und Instrumente für die Qua-
Rahmen der „QM-Werkstatt DIN ISO“ Unterstützung zum ei-
litätsentwicklung in der ambulanten Suchthilfe zu informie-
genständigen Aufbau eines QM-Systems nach den Normen
ren und auszutauschen. Die beiden in den Regionen Süd-
der DIN ISO erhalten (s.u.). Zudem organisiert sie Schulun-
Ost-Niedersachsen und Weser-Ems tagenden Kreise trafen
gen und Fachtagungen zu qualitätssichernden Themen als
sich 2015 zu jeweils einem ganztägigen Arbeitstreffen und
Angebot an alle niedersächsischen Fachstellen (vgl. 5.2.2).
darüber hinaus zu einem gemeinsamen Fachtag mit „Markt
Das Ende der 1990er-Jahre für die ambulante Suchthilfe ent-
der Möglichkeiten“ (s.u.). Koordination und Moderation er-
wickelte QM-Verfahren der NLS wurde im Berichtsjahr ein
folgten durch die QM-Referentin der NLS.
letztes Mal angeboten. Die daran beteiligten Fachstellen
nutzten von der NLS entwickelte QM-Instrumente, um ihre
Die Schwerpunktthemen in 2015 entstammten zum einen
Stärken und Verbesserungsbereiche zu analysieren, kurz-
dem Themenkreis des QMs, wie z.B. „Dokumentenlenkung“
und mittelfristige Ziele für die weitere Qualitätsentwicklung
und „Einarbeitung neuer Mitarbeiter“, für die es im QM de-
zu definieren und deren Umsetzung zu konzipieren und ein-
finierte Prozesse geben muss. Weitere Schwerpunktthemen
zuleiten. Acht Fachstellen konnten die Umsetzung des Ver-
waren aktuelle Herausforderungen, denen die Fachstellen
fahrens, das auf dem Excellence-Modell der EFQM
sich gegenübersehen wie z.B. Angebote zur „Onlinesucht“
13
beruht,
für 2015 dokumentieren und erwarben das QM-Zertifikat
der NLS.
13
European Foundation for Quality Management
33
Rehabilitation und Teilhabe
Teilnehmenden tauschten sich über Beispiele und Fakto-
QM-Werkstatt DIN ISO: Instrumente für das
­interne Qualitätsmanagement
ren erfolgreicher Praxis aus und erörterten entsprechende
10. März, 6. Juli und 10. November 2015
Qualitätsstandards. Der persönliche und kontinuierliche
Die 2012 als Sequenz gestartete QM-Werkstatt vermittelt
Austausch der QM-Beauftragten der Fachstellen bewährt
praktisches Handwerkszeug zum Aufbau eines QM-Systems
sich dabei auch als effektiver Rahmen zur Orientierung und
auf Basis der Normen der DIN ISO 9001ff. Die Teilnehmen-
Positionierung: „Wie stehen wir im Vergleich mit anderen
den erhalten Informationen und Arbeitshilfen zur Erstellung
Fachstellen da, sind wir gut aufgestellt, gibt es Entwicklungs-
eigener Entwürfe für das QM-Handbuch ihrer Einrichtung.
bedarfe? Was können wir von anderen Fachstellen lernen
Diese selbst erstellten Entwürfe werden im Rahmen der
und übernehmen?“
kontinuierlichen Weiterarbeit gemeinsam begutachtet, wo-
und „neue Zugangswege in die Beratung/Behandlung“. Die
raus sich Vereinfachungs- und Verbesserungsmöglichkeiten
ergeben. Die Teilnehmenden profitieren dabei von den Beispielen der anderen und komplettieren Schritt für Schritt das
einrichtungsinterne QM-Handbuch. Die Themenbearbeitung folgt einem vorgegebenen Arbeitsplan. Am Ende der
Sequenz werden alle für ein QM-Handbuch erforderlichen
Bestandteile bearbeitet worden sein. Die QM-Werkstatt wird
von Henning Borchert geleitet, der als Qualitätsbeauftragter
über langjährige Erfahrung im Aufbau zertifizierungsfähiger
QM-Systeme verfügt und dabei auch mit dem Praxisfeld
ambulanter Fachstellen für Sucht und Suchtprävention gut
vertraut ist. Im Berichtsjahr haben die Qualitätsbeauftragten
von acht Fachstellen regelmäßig an den Werkstatt-Treffen
„Markt der Möglichkeiten“ 9. September 2015
teilgenommen und mit zunehmender Routine zahlreiche
neue Dokumente für ihre QM-Handbücher erarbeitet.
Auf dem gemeinsamen Fachtag der QM-Regionalkreise am
9. September 2015 in Hannover präsentierten die 18 beteiligten Fachstellen im Rahmen einer Posterausstellung jeweils
ein Beispiel aus der eigenen praktischen Arbeit. Themen, die
auf besonderes Interesse stießen, wurden in anschließen-
5.2.2 Qualitätssicherung
­­
­Ambulante ­Rehabilitation
Sucht
den Workshops vertiefend vorgestellt und diskutiert. Die
Teilnehmenden konnten so „über den Tellerrand“ der eige-
Schulung ambulante Reha Sucht: Anforderungen und
nen Einrichtung hinaussehen und sich von guten Ideen und
­Konsequenzen des Reha-Entlassungsberichts 2015
Projekten anderer Fachstellen anregen lassen. Die meisten
4. Mai 2015 in Rastede; 12. Mai 2015 in Hannover
Beteiligten nahmen konkrete, praxisnahe Anregungen mit,
Die Mehrzahl der niedersächsischen Fachstellen für Sucht
besonders geschätzt und gewürdigt wurde der offene und
und Suchtprävention ist dafür qualifiziert, Menschen mit Ab-
trägerübergreifende Austausch. Er erstreckte sich auch auf
hängigkeitserkrankung im Rahmen der ambulanten medizi-
generelle Fragen, insbesondere die Auswirkungen von Struk-
nischen Rehabilitation Sucht zu behandeln. Hierbei müssen
turveränderungen auf ambulante Suchthilfeeinrichtungen.
die Anforderungen und Qualitätsstandards der Deutschen
Rentenversicherung als Kosten- und Leistungsträger der medizinischen Rehabilitation erfüllt werden. Eine wichtige Rolle
kommt dabei dem Reha-Entlassungsbericht zu, für den seit
2015 neue Anforderungen gelten. In ihnen drücken sich u.a.
Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen
34
Jahresbericht 2015
die zunehmende Bedeutung der ICF (Internationale Klassifi-
chulicz (16.09.), beide vom RehaCentrum Alt-Osterholz vor-
kation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit,
gestellt. Vertreter ambulanter Fachstellen referierten über
WHO) und daraus abzuleitender Behandlungsmaximen aus.
Möglichkeiten zur Umsetzung der Anforderungen und er-
Dies betrifft insbesondere den Erwerbs- und Teilhabebezug
läuterten dies Schritt für Schritt anhand des Sozialberichts-
der medizinischen Rehabilitation.
formulars (10.06.: Wolfgang Schmitt, Fachstelle Ammerland;
Die Schulung hatte den Zweck, die neuen Anforderungen
16.09.: Christian Evers, Ambulante Suchthilfe Bremen).
vorzustellen und gemeinsam mit den Teilnehmenden zu er-
Die beiden jeweils halbtägigen Schulungen wurden in Ko-
arbeiten, welche Konsequenzen sich hieraus für die Praxis
operation mit der Bremischen Landesstelle für Suchtfragen
der Behandlung und Berichterstellung ergeben. Dies gelang
durchgeführt und von insgesamt 55 Teilnehmenden besucht.
mit Hilfe des bewährten Referenten-Teams - Dr. Elke Syl-
Dank einer Förderung durch die Deutsche Rentenversiche-
vester, Fachklinik Nettetal, und Georg Wiegand, Deutsche
rung Oldenburg-Bremen konnten sie kostenlos angeboten
Rentenversicherung Braunschweig-Hannover - in beiden
werden.
Schulungen sehr gut. Die Evaluation der Schulungen, deren
Konzept gemeinsam mit den beiden Referent/-innen entwickelt worden war, ergab eine hohe Zufriedenheit der insge-
5.3 Stationäre Suchthilfe
samt 58 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Besonders gefallen haben die Kompetenz der beiden Dozent/-innen und die
Das stationäre Angebot der in der NLS zusammengeschlos-
hohe Praxisrelevanz der beiden Schulungen. Sie wurden von
senen Einrichtungen umfasst ca. 880 vollstationäre Behand-
der Deutschen Rentenversicherung Braunschweig-Hannover
lungsplätze für Alkohol-, Medikamenten-, Drogenabhängige
und von der Deutschen Rentenversicherung Oldenburg-Bre-
und pathologische Glücksspieler/-innen sowie zusätzlich
men mit einer finanziellen Zuwendung unterstützt.
etwa 720 weitere Plätze für chronisch Suchtkranke.
Stationäre Behandlungen erfolgen in der Regel in Sucht-
Schulung: Der Sozialbericht zur Beantragung einer medizi-
Fachkliniken und in spezialisierten Abteilungen psychiatri-
nischen Reha für Abhängigkeitskranke
scher Krankenhäuser. Besondere stationäre Angebote beste-
Kooperationsveranstaltung mit der Bremischen Landesstelle
hen für Frauen, für Eltern mit Kindern und für Minderjährige.
für Suchtfragen
Im Rahmen der stationären Entwöhnungsbehandlungen
10. Juni und 16. September 2015, jeweils in Bremen
werden medizinische, psychotherapeutische, sozialthera-
Die Schulung richtete sich an Suchtberaterinnen und Sucht-
peutische, beratende, allgemein unterstützende Hilfen und
berater von Einrichtungen des Regionalverbunds Kombi-
Maßnahmen zur (Wieder-)Eingliederung in das Erwerbsle-
Nord Oldenburg-Bremen sowie an Suchtberaterinnen und
ben in einem Gesamtbehandlungsplan zusammengefasst.
Suchtberater aus Bremen, die Sozialberichte für die Deutsche Rentenversicherung Oldenburg-Bremen schreiben. Sie
Bundesweit gibt es insgesamt ca. 13.200 vollstationäre Plät-
wurden über die aktuellen Anforderungen an die Sozialbe-
ze für die medizinische Rehabilitation Abhängigkeitskranker,
richte informiert, die einerseits vom Kosten- und Leistungs-
zusätzlich ca. 2.000 Entzugsplätze mit Motivationsanteilen
träger und andererseits von den Reha-Einrichtungen ausge-
(DHS-Jahrbuch Sucht 2015). Weitere 12.000 Plätze sind im
hen. Hier haben u.a. die ICF (Internationale Klassifikation der
Bereich des Ambulanten Betreuten Wohnens (Übergangs-
Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit, WHO),
einrichtungen, Wohnheime und Heime für chronisch mehr-
die verstärkte Orientierung auf den Erwerbsbezug sowie
fach geschädigte Suchtkranke) vorhanden und etwa 1.000
die Kombinationsbehandlung „Kombi-Nord“ zu veränderten
Plätze im tagesklinischen Bereich. Dieses Versorgungsange-
Schwerpunktsetzungen bei Antragstellung und Behandlung
bot bezieht sich auf die Gesamtbevölkerung von ca. 82 Mio.
geführt. Herr Siebert von der Deutschen Rentenversiche-
Menschen in Deutschland.
rung Oldenburg-Bremen stellte die Anforderungen aus Sicht
des Leistungsträgers vor, die Anforderungen aus Sicht einer
In den letzten Jahren hat ein Abbau von vollstationären Plät-
Fachklinik wurden von Herrn Dr. Böhm (10.6.) und Frau Pa-
zen in Niedersachsen begonnen und setzt sich weiter fort.
35
Rehabilitation und Teilhabe
Sucht-Fachkliniken reduzierten ihre Adaptionsplätze und
wurden teilweise zu CMA-Einrichtungen umstrukturiert. Einige stellten sogar ganz ihren Betrieb ein. Zumeist sind wirt-
5.3.1AK stationäre
­medizinische Reha Sucht
schaftliche Gründe für die Veränderung verantwortlich.
Der im Zuge der Umstrukturierung der NLS-Gremien entIn den vergangenen Jahren ist es zu einer zunehmend enge-
standene „AK stationäre medizinische Reha Sucht“ besteht
ren Verzahnung des ambulanten und stationären Bereiches
im Kern aus dem Kreis der ursprünglichen Mitglieder des „AK
gekommen. Niedersachsen hat sich frühzeitig mit Unterstüt-
Drogen stationär“ und wurde um einige Träger bzw. Einrich-
zung der regionalen Träger der DRV für eine kombinierte
tungsleitungen aus dem Bereich der Alkohol-Fachkliniken er-
Suchtbehandlung mit ambulanten und stationären Modulen
weitert. Bei wichtigen und grundsätzlichen Gesprächs- und
engagiert. Die beiden Vorläufer-Modelle im Bereich der DRV
Verhandlungsinhalten (z.B. mit der DRV) nahmen auch Vor-
Oldenburg-Bremen („Alkoholentwöhnung im Verbundsys-
standsmitglieder der NLS an den AK-Sitzungen teil bzw. der
tem“) und der DRV Braunschweig-Hannover („Modulare
Vorstand übernahm aus dem AK Sachthemen von überge-
Kombinationsbehandlung im regionalen Therapieverbund“)
ordneter Bedeutung direkt zur Beratung.
wurden durch die „Kombi Nord“ (Kombinationsbehandlung
für Abhängigkeitskranke in Norddeutschland) ersetzt. Hier-
Die DRV Braunschweig-Hannover informierte im Juli 2015
bei handelt es sich um ein gemeinsames Kombi-Therapie-
in einer zentralen Veranstaltung über das Konzept zur be-
modell der drei norddeutschen Rentenversicherungsträger
ruflichen Orientierung in der Rehabilitation Abhängigkeits-
DRV Nord, DRV Braunschweig-Hannover und DRV Olden-
kranker (BORA). Dabei wurden die Erwartungen der DRV
burg-Bremen. Zur Jahreswende 2014/15 wurde von der DRV
an die stationären Einrichtungen für die medizinische Re-
eine Neuorganisation der Kombi-Verbünde in Niedersachsen
habilitation Abhängigkeitskranker vorgetragen. Die Reha-
vorgenommen und u.a. die Anzahl der Verbünde von ehe-
Einrichtungen wurden aufgefordert, bis zum Herbst 2015
dem 11 auf nunmehr 4 reduziert (vgl. auch Kap. 5.3.1).
BORA-Konzepte zu erstellen und zur Prüfung an die DRV zu
senden. Nach der Zulassung durch die DRV und einer Phase
Hinsichtlich der Behandlungsergebnisse des stationären
von Test- und Probeläufen in den Rehabilitationseinrichtun-
Settings dokumentieren die Auswertungs-Daten der Deut-
gen wird das BORA-Konzept in allen Einrichtungen zum 01.
schen Suchthilfestatistik für das Jahr 2014 folgende Resul-
Januar 2016 umgesetzt. Mehraufwandskosten für die Um-
tate, die einen stabilen Trend in den letzten überschaubaren
setzung der BORA-Konzeption sollen extra vergütet werden.
sieben Jahren zeigen (vgl. Deutsche Suchthilfestatistik 2014,
IFT München 2015):
lZu einem positiven Therapieergebnis (Kategorien „erfolgreich“, „gebessert“) gelangten 93% der Patient/-innen, die ihre Behandlung planmäßig beendeten (planmäßige Beender/-innen insgesamt: 28.393 = 100%).
lbei den Patient/-innen, die ihre Therapie unplanmäßig
beendet haben, erreichten dagegen nur 28% ein positives Behandlungsergebnis (unplanmäßige Beender/innen insgesamt: 7.278 = 100%).
Weiterhin präsentierte die DRV in der gleichen Veranstaltung
ihre Vorstellungen zur Integrationsquote von Rehabilitanden
in ein sozialversicherungspflichtiges Arbeitsverhältnis. Diese
Integrationsquote soll nach 6, 12 und 24 Monaten in jeder
Reha-Einrichtung dokumentiert werden. Erwartet wird von
den Einrichtungen eine Vernetzung mit den Arbeitgeber/
-innen und Jobcentern vor Ort und eine frühzeitige Inte­
gration von Fachberater/-innen und Fallmanager/-innen in
den Reha-Prozess. Vorrangiges Ziel ist zur Amortisierung der
Reha-Kosten die Schaffung von sozialversicherungspflichti-
Bei globaler Betrachtung über alle Hauptdiagnosegruppen
gen Arbeitsplätzen für die Rehabilitanden.
zeigt sich, dass eine planmäßige Beendigung sehr deutlich
Diese Ankündigung wurde von den Trägervertreter/-innen
mit einem höheren Behandlungserfolg assoziiert ist, wäh-
der stationären Einrichtungen mit dem Hinweis kritisiert,
rend eine unplanmäßige Beendigung mit einem niedrigeren
dass hier von ihnen Aufgaben übernommen werden sollen,
Behandlungserfolg verknüpft ist.
die eigentlich der Arbeitsverwaltung obliegen.
Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen
36
Jahresbericht 2015
Des Weiteren befasste sich der NLS-AK medizinische Reha
Ständige Berichtspunkte in den Sitzungen bilden:
Sucht in seiner Sitzung vom 27.10.2015 mit dieser Thematik.
l
Trägersituation: aktuelle Entwicklungen und Verän-
Vereinbart wurde, den Mehraufwand in den Einrichtungen
derungen auf der Ebene der Träger mit den entspre-
für die Dokumentation der Vermittlung in Arbeit festzuhal-
chenden Auswirkungen auf die Arbeit in den einzelnen
stationären Einrichtungen.
ten und ebenso die Hemmnisse für eine Arbeitsplatz-Suche
und -Vermittlung für die Rehabilitanden. Ferner wurde die
l
viduell bilateral mit den jeweiligen Kostenträgern aus-
Befürchtung geäußert, dass zukünftig eine Patientenselek-
gehandelt.
tion stattfindet. Positiv hervorgehoben wurde die gute verbands- und trägerübergreifende Zusammenarbeit in der
Sache.
Pflegesätze: die Pflegesätze werden einrichtungsindi-
l
Belegungssituation: Information über die Belegungsentwicklung und die Auslastungsquoten der Einrichtungen.
37
Rehabilitation und Teilhabe
5.3.2Profile stationärer Einrichtungen der Drogenhilfe 2015
Die Anzahl der stationär zur Verfügung stehenden Plätze ist
verfügte der stationäre Bereich der Drogenhilfe in der Frei-
gegenüber dem Vorjahr in etwa gleich geblieben. Dies ist vor
en Wohlfahrtspflege in Niedersachsen über ein Angebot von
dem Hintergrund zu erwähnen, dass zwar eine neue Fach-
309 Behandlungsplätzen. Hinzu kommen weitere spezielle
klinik (Hase-Ems) im April 2015 ihren Betrieb aufgenommen
Plätze für den tagesklinischen Bereich (24) und für die Ad-
hat, aber darin zwei ehemalige Einrichtungen aufgegangen
aption (49) sowie 25 Plätze in stationären (suchtbezogenen)
sind (Fachkliniken Emsland und Holte-Lastrup). Ende 2015
Jugendhilfemaßnahmen.
Einrichtung
Behandlungsplätze IndikationenSchwerpunkte
Therapieformen
Betr.
Wohnen
Plätze
Ausbildg.
Praktika
f. Klient.
Fachklinik Nettetal
37
1, 2, 4
Wallenhorst 5, 6, 7, 8, 9
L 4 - 6 Mon. AD 3 - 4 Mon.
K 3 - 4 Mon.
AN 6 Mon.
AW bis 6 Mon.
Kombi-Nord 7
Ja
Fachklinik Hase-Ems
20 (Drogen)
1, 2, 3, 4,
Haselünne + 2 TK
5, 6, 7, 8, 9
+ 3 Adaption L bis 6 Mon.
K bis 4 Mon.
AD
AW 6 Mon.
F
TK
Kombi-Nord
0
Ja
Fachklinik Moorkieker
34
1, 2, 3, 4
- Bardenfleth
+ 4 TK
5, 6, 7, 8
- Oldenburg (AD) + 8 Adaption
L bis 6 Mon.
AD bis 4 Mon.
AW bis 6 Mon.
Kombi-Nord
0
Ja
Dietrich-Bonhoeffer-Klinik
48
Ahlhorn 1, 2, 4
5, 6, 7, 8
L 4 - 6 Mon.
F 2 - 6 Mon.
0
Ja
TZ OPEN 16 Frauen
1, 2, 3, 4
Göttingen
18 Männer
5, 6, 7, 8
+ 11 Adaption
L 4 - 6 Mon.
K 2 - 3 Mon.
F 2 - 4 Mon.
AN 1 - 24 Mon.
AD 3 - 4 Mon.
TK 3 - 6 Mon.
AW 3 - 6 Mon.
Kombi-Nord
0
Ja
TZ Lehre
19
1, 2, 4
Projekt Kaffeetwete e. V. + 4 Adaption
5, 6, 7, 8
L 5 - 10 Mon.
F 3 - 6 Mon.
AW 6-12 Mon.
AN 6 - 12 Mon.
Ja
Ja
Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen
38
Jahresbericht 2015
Einrichtung
Behandlungsplätze IndikationenSchwerpunkte
Therapieformen
Betr.
Wohnen
Plätze
Ausbildg.
Praktika
f. Klient.
TG Neues Land 38
1, 2, 3, 4,
- Schorborn 5, 6, 7, 8
- Amelith
L
F
AN
AD
3 - 6 Mon.
2 - 4 Mon.
6 - 12 Mon.
3 - 4 Mon.
16
Ja
STEP Lüneburg
34
1, 2, 3, 4
Fachklinik Südergellersen
5, 6, 7, 8
L 3 - 6 Mon.
F 1 - 3 Mon.
K variabel
Kombi Nord
0
Ja
STEP Lüneburg
11
Adaption Lüneburg
AD 3 - 4 Mon.
Kombi Nord
Ja
STEP Lüneburg
„aha“ Lüneburg Einrichtung für Jugendliche
(ab 13 Jahre) 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8
9
1, 3, 4, 6, 7
+ 6
Reintegration
(KJHG)
Jugendhilfemaßnahme
4
L: 12 Mon. stationär
9 Mon. Reintegration
interne
schulische
Förderung
STEP Hannover
45 (Drogen)
1, 2, 3, 4
Klinik am Kronsberg
5, 6, 7, 8, 9
Hannover
L 2 - 6 Mon.
F 1- 3 Mon.
K variabel
Kombi-Nord
0*
Ja
STEP Hannover
18
1, 2, 3, 4
STEP-Tagesklinik 5, 6, 7, 8, 9
Hannover
F 1 - 3 Mon.
TK 1 - 6 Mon.
AN
Kombi Nord
0
Ja
STEP Hannover
12
Stadthaus
Adaption & Integration
Hannover
AD 10 - 16 Wo.
Kombi-Nord
0
Ja
stationäre Jugendhilfemaßnahme,
ambulante
Weiterbetreuung
2
1, 2, 3, 4
5, 6, 7, 8, 9
STEP Hannover
10
1, 2, 4, 5, 6, 7
STEPKids (14-17 Jahre)
Hannover
-
* STEP Nachsorge
** in Verbindung mit STEP-Therapieschule
Legende
1 mit Polytoxikomanie
AD = Adaption
2 mit Neurosen
AN = Anschl./Nachsorge
3 zur Paarbehandlung
AW = Ambulante Weiterbehandlung
4 mit HIV-Infektion
F = Festigungsbehandlung
5 mit psychosomatischen Erkrankungen
K = Kurzzeittherapie
6 außerhalb intakter soziale Bezüge
L = Langzeittherapie
7 mit gerichtlichen Therapieauflagen
TG = Therapeutische Gemeinschaft
8 nach § 35 BtmG
TK = Tagesklinik (ganztags ambulant)
9 substitutionsgestützte Entwöhnung
TZ = Therapiezentrum
ja**
39
Rehabilitation und Teilhabe
5.3.3 Fachkliniken
für ­Alkohol- und
Medikamenten­abhängige
Für die Behandlung einer Alkohol- oder Medikamentenabhängigkeit in den acht stationären Einrichtungen in Niedersachsen, die sich in Trägerschaft der frei-gemeinnützigen
Platzangebot stationärer Einrichtungen für
Alkohol- und Medikamentenabhängige
(Stand 31.12.2015)
Spitzenverbände der Wohlfahrtspflege befinden, wurden im
Jahr 2015 insgesamt 575 Plätze im vollstationären Bereich
Einrichtung
angeboten. Darüber hinaus stehen in diesen Einrichtungen
35 weitere Plätze für die ganztägig ambulante Behandlung
(Tagesklinik) von Alkohol- und Medikamentenabhängigen
sowie pathologischen Glücksspieler/-innen zur Verfügung.
Die mittlere Behandlungsdauer im stationären Bereich betrug 2014 auf der Basis der Auswertungen der Deutschen
Suchthilfestatistik über alle Hauptdiagnosegruppen hinweg
75 - 109 Tage (2013: 74 - 108). Die durchschnittliche Dauer für die stationäre Behandlung einer Alkoholabhängigkeit
ist in den letzten Jahren stetig zurückgegangen und betrug
bundesweit nach der Deutschen Suchthilfestatistik im Jahr
2013 durchschnittlich 81 Tage (Vorjahr 82 Tage). Nahezu keine Behandlung einer Alkoholabhängigkeit dauerte länger als
6 Monate. 54% der Behandlungen konnten sogar innerhalb
von 3 Monaten abgeschlossen werden.
Am kürzesten (82 Tage) ist im Vergleich mit den Behandlungsdauern anderer Substanzklassen die stationäre Behandlung von Patienten mit Störungen aufgrund von patho-
Plätze 2015
Vollstationär /
ganztags ambulant
Dietrich-Bonhoeffer-Klinik gGmbH
Diakonisches Werk Oldenburg
Ahlhorn
48/0
Fachklinik Bassum
Therapiezentrum Niedersachsen-Bremen gGmbH
Bassum
48/18
Fachklinik Oerrel
Haus Niedersachsen gGmbH
Dedelstorf OT Oerrel
66/0
Klinik am Kronsberg
STEP Hannover
Hannover
Fachklinik Hase-Ems
Caritasverband Osnabrück
Haselünne
35
43/4
(incl. path. Glücksspiel)
Fachklinik Oldenburger Land gGmbH
Diakonisches Werk Oldenburg
Neerstedt
Fachkliniken St. Marienstift Dammer Berge und St. Vitus
Fachkliniken St. Marien - St. Vitus GmbH Neuenkirchen-Vörden, Visbeck
49/0
200/10
Fachklinik Oldenburger Land gGmbH
Diakonisches Werk Oldenburg
Oldenburg
26/3
Fachklinik Erlengrund
Lukas-Werk Gesundheitsdienste
Salzgitter
60/0
logischem Glücksspiel (2013: 74 Tage). Die im Mittel längste
Behandlungsdauer (119 Tage) haben im stationären Bereich
die Patienten mit stimulanzienbezogenen Störungen (2013:
108 Tage). Es fällt aber auf, dass sich in beiden Fällen die
durchschnittliche Behandlungsdauer gegenüber dem Vorjahreswert verlängert hat.
Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen
40
Jahresbericht 2015
5.3.4 Langzeit­einrichtungen CMA
gestellt worden. Auch hier sind die erhobenen Daten
und Fakten im Wesentlichen für die interne Verwen-
CMA-Einrichtungen sind Wohnheime zur Förderung, Ver-
dung (im AK und in der NLS) bestimmt. Ein wichtiges
sorgung und Integration von chronisch mehrfach geschä-
Ergebnis lautet: Eine hohe Anzahl an Auszügen von
digten abhängigkeitskranken Menschen (CMA). Ein jahre-
Bewohner/-innen bedeutet nicht gleichzeitig eine
langer exzessiver Suchtmittelmissbrauch sowie durch den
niedrige Verweildauer. Im Durchschnitt beträgt die Ver-
chronischen Verlauf der Suchtmittelabhängigkeit erworbe-
weildauer in den Einrichtungen 1,5 Jahre.
ne schwere körperliche, psychische und soziale Folgeschäden kennzeichnen die Klientel. CMA-Einrichtungen sind zur
lHaus Neuwerk
langfristigen Betreuung von suchtgeschädigten Menschen
Für 2016 ist eine Dezentralisierung des Hauses „Neu-
bestimmt und im Rahmen der Eingliederungshilfe nach §§
werk“ geplant mit zwei Standorten in Bassum (mit 24
53 und 54 SGB XII ein Teil des Gesamtversorgungsnetzes für
stationären Plätzen in kleinen Wohngruppen) und Su-
abhängigkeitskranke Menschen.
lingen (24 Plätze Apartmentwohnen). Vorgesehen ist
Die 19 niedersächsischen CMA-Einrichtungen unter dem
in Sulingen eine Vernetzung mit schon vorhandenen
Dach der NLS stellten 2015 insgesamt 719 Plätze für die
Angeboten der Eingliederungshilfe und die Zusam-
Betreuung chronisch mehrfach geschädigter Abhängigkeits-
menarbeit mit Ortsvereinen des DRK und der Kirche.
kranker zur Verfügung.
Für Bassum wird eine Verzahnung und Kooperation mit
dem Therapiezentrum Bassum (Suchtklinik) und der
Der NLS-Arbeitskreis Langzeiteinrichtungen (CMA) für chro-
Psychiatrie/Tagesklinik angestrebt.
nisch mehrfach beeinträchtigte Abhängigkeitskranke hat in
2015 zweimal getagt (17. März und 1. September). Die Ta-
lDienstplangestaltung
gungen des AK finden reihum in den Langzeiteinrichtungen
Es wurden die verschiedenen Modelle der Dienstplan-
statt, die dem AK angehören. Parallel zu den AK-Sitzungen
gestaltung an den Wochenenden aus den Einrichtun-
trafen sich jeweils die Arbeitstherapeut/-innen aus den CMA-
gen im AK vorgestellt. Festgestellt wurde, dass die
Einrichtungen.
Dienstplangestaltung in allen Einrichtungen unterschiedlich gehandhabt wird.
In den beiden Sitzungen in 2015 wurden u. a. folgende Themen diskutiert und bearbeitet:
lHeiminterne Tagesstruktur als ambulantes Angebot
lStrukturerhebungsbogen
Das Thema „Heiminterne Tagesstruktur als ambulan-
Auf der Grundlage des vom AK erarbeiteten standardi-
tes Angebot“ wurde intensiv erörtert. Haus Hagenberg
sierten Strukturerhebungsbogens für Wohnheime der
hatte einen entsprechenden Antrag für einen ambu-
Suchtkrankenhilfe im niedersächsischen Verbundsys-
lant betreuten Klienten gestellt, der vom Kostenträ-
tem der Langzeiteinrichtungen ist eine Auswertung der
ger abgelehnt wurde. Begründung war, dass die Lan-
Erhebungsdaten für 2014 vorgenommen und AK-intern
desrahmenleistungsvereinbarung dies nicht vorsieht.
diskutiert worden. Teilgenommen an der Erhebung ha-
Somit müsste erst eine Öffnungsklausel auf den Weg
ben 15 von 18 Einrichtungen. Die Ergebnisse sind zur
gebracht werden für die CMA-Eingliederungshilfe.
Veranschaulichung der spezifischen Einrichtungsmerk-
Außerdem wurde festgestellt, dass für die Bewohner,
male („Einrichtungsprofile“) vorgesehen und für den
die halbtags in der WfbM beschäftigt sind und sich da-
internen (AK-) Gebrauch bestimmt.
nach in den Wohnheimen aufhalten und dort betreut
werden, kein Ausgleich für die Tagesstruktur gezahlt
lAuszugsstatistik 2014
wird. Dieser Bereich wurde in den Verhandlungen der
Die Statistik „Dokumentation und Verbleib der
Landesrahmenleistungsvereinbarung nicht berücksich-
Bewohner/-innen nach dem Auszug“ ist für 2014 fertig
tigt.
41
Rehabilitation und Teilhabe
Platzangebot CMA-Einrichtungen 2015
Einrichtung
Plätze 2015
Wohnheim Friedensplatz
Diakonisches Werk Oldenburg
Brake
48
Haus Braunschweig
Gemeinnützige Gesellschaft für Paritätische Sozialarbeit Braunschweig mbH
Braunschweig
40
Schloss Delligsen
STEP gGmbH
Delligsen
40
St. Leo-Stift
St. Leo-Stift gGmbH, Caritasverband
Essen (Oldenburg)
53
Haus Neuwerk
Bethel im Norden
Freistatt
44
Lindenbergs Haus
Diakonische Gesellschaft Wohnen und Beraten mbH
Gifhorn
30
Theresien-Haus
Caritasverband für Diözese Osnabrück e.V.
Glandorf
56
Wohnheim Emmen
Haus Niedersachsen gGmbH
Hankensbüttel/OT Emmen
30
Paul-Oehlkers-Haus
Karl-Lemmermann-Haus e.V.
Hannover
16
Langzeiteinrichtung Bassenfleth
Verein für Sozialmedizin Stade e.V.
Hollern-Twielenfleth
43
Wohnheim Haus Hagenberg
Gemeinnützige Gesellschaft für Paritätische Sozialarbeit Braunschweig mbH
Hornburg
46
Haus Landwehr
Landwehr e.V.
Lüneburg
25
Haus Landrien
Diakonisches Werk - Ev.-luth. Kirchenkreis Emsland-Bentheim
Meppen-Apeldorn
21
(+ 7 Betreutes Wohnen extern)
Gut Klausheide
Arbeiterwohlfahrt Kreisverband Grafschaft Bentheim e.V.
Nordhorn
56
Haus Eckberg
Deutscher Orden Ordenswerke
Polle
34
Schloss Gestorf
STEP gGmbH
Springe/Gestorf
45
Sonnenhof Völksen
STEP gGmbH
Springe/Völksen
34
Haus Fresena
Suchtkrankenhilfe Ostfriesland gemeinnützige GmbH
Weener
30
Rudolf-Grote-Haus
Herbergsverein Winsen / Luhe e.V.
Winsen
28
Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen
42
Jahresbericht 2015
5.4Soziale und b
­ erufliche
Integration und
­Teilhabe Suchtkranker
der NLS zu einem eintägigen Expertenworkshop. Die Teilnehmenden, die alle Arbeitsfelder der Suchthilfe (ambulant,
stationär, Langzeiteinrichtungen, Selbsthilfe) sowie alle in
der NLS vertretenen Verbände (AWO, CV, DW, PN, Selbsthilfe) repräsentierten, waren eingeladen, ihre Erfahrungen und
40 bis 50% der Suchtkranken, die in Einrichtungen der Sucht-
Ideen im Rahmen eines offenen inhaltlichen Austausches
hilfe beraten und behandelt werden, sind erwerbslos und er-
einzubringen. Ziel des Workshops war es, sowohl empfeh-
halten Leistungen nach dem SGB III (ALG I) oder dem SGB II
lenswerte Vorgehensweisen, Strukturen und Instrumente
(ALG II/„Hartz IV“). Insbesondere bei Langzeitarbeitslosigkeit
zur Förderung der beruflichen Teilhabe herauszuarbeiten als
oder weiteren Einschränkungen der Vermittelbarkeit in den
auch Verbesserungsbedarfe und Entwicklungspotentiale zu
Arbeitsmarkt gelingt es den betroffenen Menschen häufig
identifizieren. Themenschwerpunkte waren zum einen das
nicht, wieder in Arbeit zu kommen. Da dies den nachhaltigen
Leistungsprofil und zum anderen die Kooperationsstruktu-
Erfolg der Suchtbehandlung gefährdet, verfolgt die NLS das
ren der Suchthilfeeinrichtungen. Weiteres Ziel war, Wünsche
Ziel, Orientierungshilfen zur beruflichen Integration und Teil-
und Erwartungen der Praktiker/-innen der Suchthilfe sowohl
habe Suchtkranker zu entwickeln. Diese sollen sowohl den
an Kooperationspartner wie an die NLS zu ermitteln, um die-
Fachleuten der Suchthilfe und ihren Kooperationspartner/
se für die weitere Entwicklung des Arbeitsfeldes berücksich-
-innen als auch politisch Verantwortlichen zur Verfügung ge-
tigen zu können.
stellt werden, um die Bedingungen zur Integration erwerbs-
Der Workshop, an dem auch der Geschäftsführer der NLS,
loser Suchtkranker in Arbeit und Beschäftigung zu verbes-
Dr. Manfred Rabes, und zwei Mitglieder des NLS-Vorstands,
sern.
Benno Theisling (Kreuzbund) und Conrad Tönsing (Caritas-
Um die aktuelle Situation der Angebote und Bedarfe auf
verband), teilnahmen, wurde von Prof. Knut Tielking, Hoch-
Basis empirischer Daten darstellen zu können, hatte die NLS
schule Emden-Leer, sowie von der zuständigen Fachreferen-
2013/14 eine Befragung in den Einrichtungen der nieder-
tin der NLS, Angela Böttger, geleitet und moderiert.
sächsischen Suchthilfe durchgeführt. Die Erhebung war als
Als Fazit der gemeinsamen Arbeit wurde resümiert, dass die
erster Schritt einer Reihe darauffolgender Maßnahmen kon-
Leistungsprofile, die Finanzierungsgrundlagen und die Ko-
zipiert, um faktenbasierte, bedarfs- und praxisgerechte An-
operationsstrukturen der Suchthilfeeinrichtungen in Nieder-
gebote zur Unterstützung der Suchthilfeeinrichtungen ent-
sachsen sehr unterschiedlich sind. Es lassen sich eine ganze
wickeln zu können. Im Rahmen dieses Konzepts wurden im
Reihe bewährter Instrumente und Methoden für Leistungen
Berichtsjahr zwei Expertenworkshops zur Bewertung der Er-
und Kooperationsstrukturen zur Förderung der beruflichen
hebungsergebnisse durchgeführt und zudem eine Expertise
Integration in den niedersächsischen Suchthilfeeinrichtun-
zur Teilhabeproblematik von Menschen mit Suchtproblemen
gen finden. Aufgrund der unterschiedlichen Strukturen sind
in Niedersachsen in Auftrag gegeben und der Öffentlichkeit
sie nur bedingt übertragbar, verweisen aber auf eine Vielfalt
vorgestellt.
an Lösungsmöglichkeiten, wenn die Leistungen gewollt sind
14
und wenn Ressourcen dafür bereitgestellt werden (können).
Expertenworkshop „Berufliche Integration und
Teilhabe suchtkranker Menschen“
Es wurde weiter resümiert, dass Teilhabe mehr ist als ein
25. März 2015, Hannover
Behandlungsziele mit den betroffenen Abhängigen unter Be-
Job und in jedem Einzelfall zu klären ist, welche Beratungs-/
achtung ihrer realen Lebenssituation sowie unter Beachtung
Um die quantitativen Ergebnissen der genannten NLS-Erhe-
des Auftrags und des Auftraggebers vereinbart und ange-
bung einer vertiefenden qualitativen Analyse und Bewertung zu unterziehen und über Schlussfolgerungen aus Sicht
der Suchthilfe zu beraten, folgten 26 leitende Fachkräfte aus
niedersächsischen Suchthilfeeinrichtungen der Einladung
14
Der Ergebnisbericht „Angebote - Strukturen - Bedarfe zur beruflichen Integration und Teilhabe suchtkrankerMenschen“ kann von der Homepage der NLS heruntergeladen werden: www.nls-online.de (Download-Bereich: Evaluations-/
Projektberichte)
43
Rehabilitation und Teilhabe
steuert werden können oder müssen. Es wurden zahlreiche
der Stadt Emden), „Rentenversicherung“ (Deutsche Ren-
Hemmnisse aufgelistet, die es für manche Klienten(gruppen)
tenversicherung Braunschweig-Hannover) „Bildungsträger“
sehr schwer machen, einen (Wieder)Einstieg in das Arbeits-
(I.B.I.S., Hannover) sowie „Bundesverbände der Suchthilfe“
leben oder eine Berufsausbildung zu finden. Hier wurden
(Bundesverband für stationäre Suchthilfe „buss“ und Fach-
deutliche Verbesserungen der strukturellen und arbeits-
verband Drogen- und Suchthilfe, fdr). Der Workshop, an
marktpolitischen Rahmenbedingungen gefordert, insbeson-
dem auch der Geschäftsführer der NLS, Dr. Manfred Rabes,
dere geeignete Beschäftigungsmöglichkeiten. Diese sollten
teilnahm, wurde von Prof. Knut Tielking, Hochschule Emden-
auch für sog. „Leistungsschwache“ zur Verfügung stehen,
Leer, geleitet.
z.B. im Rahmen eines zweiten und dritten Arbeitsmarkts.
Die nach der sozialwissenschaftlichen Methode einer „Fo-
Erhebliche Entwicklungs- und Verbesserungspotentiale se-
kusgruppe“ strukturierte Diskussion verfolgte das Ziel, unter
hen die Teilnehmenden des Workshops in der Kooperation
Berücksichtigung sowohl niedersachseninterner als auch
mit den Leistungsträgern - insbesondere mit Arbeitsagentu-
bundesweiter Erfahrungen sowohl bewährte Vorgehenswei-
ren, aber auch mit Jobcentern und mit der Reha-Beratung
sen, Strukturen und Instrumente als auch Verbesserungs-
der Rentenversicherungsträger. Um Klient/-innen erwerbs-
bedarfe und Entwicklungspotentiale bei der Förderung der
bezogen besser fördern zu können, wäre zudem die Vernet-
beruflichen Teilhabe Suchtkranker zu erfassen. Weiteres
zung mit weiteren Kooperationspartnern von Bedeutung,
Ziel war, Wünsche, Erwartungen und Empfehlungen der
insbesondere mit Betrieben und mit Bildungseinrichtungen
Kooperationspartner/-innen an die Suchthilfe, darunter an
sowie - „auf Augenhöhe“ - mit der Psychiatrie.
die NLS, zu ermitteln, um diese für die weitere Entwicklung
Die umfangreichen Ergebnisse des Workshops haben Ein-
des Arbeitsfeldes berücksichtigen zu können.
gang in die unten beschrieben Expertise „Sucht und Teil-
Als eines der zentralen Themen erwies sich die Frage der Da-
habe“ gefunden, in deren Anhang das Protokoll sowie die
tenerhebung und -nutzung verschiedener Akteure und Insti-
strukturierte Darstellung der Ergebnisse nachzulesen sind.
tutionen: wie könnten Leistungen und Ergebnisse hinsichtlich der beruflichen Integration und Teilhabe Suchtkranker
besser erfasst und abgebildet werden?
Fokusgruppe „Berufliche Integration und Teilhabe suchtkranker Menschen. Perspektive Kooperationspartner der Suchthilfe“
Es wurden ferner eine ganze Reihe Maßnahmen, Instrumen-
28. Juli 2015, Hannover
gruppen zur Verfügung, werden nicht von allen Institutionen
te und Modelle benannt, die sich zur beruflichen Integration
Suchtkranker bewähren. Zumeist stehen diese aber nur Teilim Rahmen bestehender Möglichkeiten genutzt und/oder
Nachdem die quantitativen Ergebnisse der genannten NLS-
kommen nur regional und vereinzelt vor.
Erhebung im Expertenworkshop am 25. März suchthilfein-
Die Teilnehmer/-innen der Fokusgruppe waren sich einig
tern analysiert und Schlussfolgerungen erörtert worden
darin, dass gute Kooperation und Vernetzung der Schlüssel
waren, wurden nun Fachleute aus verschiedenen Koope-
sind, um begonnene Hilfeprozesse an den Schnittstellen
rationsfeldern der Suchthilfe gebeten, ihre Erfahrungen,
zwischen den verschiedenen Leistungserbringern und Leis-
Sichtweisen und Ideen in die Analyse und Bewertung der
tungsträgern erfolgreich weiterzuführen - und dass hier zu-
Ergebnisse einzubringen. Zehn Expertinnen und Experten
gleich erhebliches Entwicklungs- und Verbesserungspoten-
aus Niedersachsen und dem Bundesgebiet folgten der Einla-
tial besteht.
dung der NLS zur Teilnahme an einer Fokusgruppe, darunter
Die Expertinnen und Experten waren sich zudem über alle
die Landesdrogenbeauftragte Niedersachsens, Dr. Sabine
Fokusse hinweg einig über die Bedeutsamkeit der Bereit-
Brägelmann-Tan. Die weiteren Teilnehmer/-innen repräsen-
stellung von Arbeits- und Beschäftigungsmöglichkeiten zur
tierten die Perspektiven „Arbeitsmarkt“ (Regionaldirektion
Stabilisierung arbeitsloser Suchtkranker. Tagesstruktur und
Niedersachsen der Bundesagentur für Arbeit und Jobcen-
sinnhafte Tätigkeit schaffen die Möglichkeit zu beruflicher
ter Region Hannover), „Kommune“ (Fachbereich Soziales
und gesellschaftlicher Teilhabe - für die Betroffenen selbst
der Region Hannover und Sozialpsychiatrischer Verbund
wie für deren Familien.
Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen
44
Jahresbericht 2015
Schließlich wurde diskutiert, wie für eine bessere berufliche
die Ergebnisse der Erhebung der NLS zum Thema der beruf-
Integration Suchkranker erforderliche Maßnahmen auf den
lichen Integration Suchtkranker und deren Diskussion in den
Weg gebracht und gesteuert werden könnten. An die NLS
oben beschriebenen Expertenworkshops ein.
wurde u.a. der Wunsch herangetragen, ein Empfehlungspa-
Die Ergebnisse der Expertise geben als Bestandsaufnahme
pier für eine bessere Zusammenarbeit von Suchthilfe und
Hinweise und Empfehlungen zur Weiterentwicklung entspre-
Kooperationspartnern zu erarbeiten und sich für die Fortset-
chender Angebote und Strukturen der niedersächsischen
zung des begonnenen Austausches zu engagieren.
Suchthilfe und ihrer Kooperationspartner/-innen, insbeson-
Als Fazit wurde festgehalten, dass es einerseits Problembe-
dere in den Bereichen Beschäftigungsförderung, Kooperati-
reiche gäbe, die übergeordnet zu regeln seien - dass man
on mit externen Partner/-innen, Ausbau von Instrumenten
aber nicht nur auf neue Gesetze warten müsse, sondern die
zur Förderung der beruflichen Integration insbesondere im
geltenden Regelungen durchaus Gestaltungsräume bieten,
ambulanten Arbeitsfeld, Differenzierung der Dokumenta-
die von den Akteurinnen und Akteuren vor Ort genutzt wer-
tion und Evaluation zu teilhabebezogenen Aspekten, Wei-
den können.
terbildungsangeboten und Unterstützungsmöglichkeiten
Die umfangreichen Ergebnisse der Fokusgruppe haben Ein-
durch die NLS. Die Vorschläge sind als Diskussionsgrundlage
gang in die bereits genannte Expertise „Sucht und Teilhabe“
für politisch Verantwortliche, Fachkräfte in der Suchthilfe,
gefunden, in deren Anhang das Protokoll sowie die struktu-
Vertreter/-innen der Selbsthilfe und die interessierte Öffent-
rierte Darstellung der Ergebnisse nachzulesen sind.
lichkeit gemeint, um eine qualitative Weiterentwicklung des
Arbeitsfeldes zu fördern.
Die Ergebnisse der Expertise wurden am 2. Dezember 2015
„Sucht und Teilhabe - Eine Expertise für
­Niedersachsen“ 15
auf einer Fachtagung in Hannover der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Vorsitzende der NLS, Evelyn Popp, begrüßte hierzu
Frau Dr. Brägelmann-Tan, die niedersächsische Landesdro-
Menschen mit Suchtdiagnosen gelten nach SGB IX als behin-
genbeauftragte, sowie zahlreiche weitere Expertinnen und
dert und haben damit einen Anspruch auf sozialrechtliche
Experten aus der niedersächsischen Suchthilfe sowie von
Leistungen zur Teilhabe. Diesem Ziel ist auch die Suchthilfe
Kooperationspartner/-innen und Leistungsträgern. Als Gast-
verpflichtet. Um die komplexe Teilhabeproblematik sucht-
redner trug Prof. Dr. Andreas Koch zum Thema „Suchtrehabi-
kranker Menschen zu erfassen, beauftragte die NLS Prof. Dr.
litation und Erwerbsbezug“ vor, bevor Prof. Dr. Knut Tielking
Knut Tielking von der Hochschule Emden-Leer, eine Exper-
die Ergebnisse und Empfehlungen der Expertise zu teilha-
tise für Niedersachsen mit einer „Zusammenschau von und
befördernden Aktivitäten mit dem Schwerpunkt „Sucht und
Empfehlungen zu teilhabefördernden Aktivitäten mit dem
Arbeit“ vorstellte. 16
Schwerpunkt ‚Sucht und Arbeit‘ sowie Eingliederungshilfen
in Niedersachsen“ zu erstellen.
Die Expertise gibt als wissenschaftliches Gutachten einen
Überblick über ausgewählte Aspekte zum Thema „Sucht
und Teilhabe“ entlang der Situation in Niedersachsen - mit
besonderer Berücksichtigung des Themas „Sucht und Arbeit“. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage nach notwendigen Veränderungen, die sich aus dem Anspruch der UNBehindertenrechtskonvention und dem damit verbundenen
Teilhabekonzept für die niedersächsische Suchthilfe und ihre
Kooperationspartner/-innen ergeben. Wie kann das Ziel,
Menschen mit Suchtproblemen Teilhabe am Arbeitsleben
und am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen, künftig
noch besser verfolgt werden? In die Analyse gehen u.a. auch
15
„Sucht und Teilhabe - Eine Expertise für Niedersachsen“, Hrsg. NLS, Hannover
2016. Die Expertise kann als Druckerzeugnis von der NLS bezogen oder von der
Homepage der NLS heruntergeladen werden: www.nls-online.de (DownloadBereich: Evaluations-/ Projektberichte).
16
Die Vortragsfolien von Prof. Koch und Prof. Tielking können von der Homepage
der NLS heruntergeladen werden: www.nls-online.de (Download-Bereich:
Tagungsdokumentationen/Sucht und Teilhabe 2.12.2015)
45
Rehabilitation und Teilhabe
5.5 Entwicklungen in der
­Selbsthilfe
Für Menschen mit Alkoholproblemen sind Selbsthilfegrup-
In Deutschland gibt es bis zu 10.000 Gruppen der Sucht-
Sie bieten ortsnahe und unbürokratische Hilfen. Diese Leis-
selbsthilfe mit mehr als 100.000 regelmäßigen Teilnehmer/
tung wird von der professionellen Suchtkrankenhilfe, den
-innen. Der Schwerpunkt liegt auf dem ehrenamtlichen An-
Kostenträgern und den politischen Instanzen ausdrücklich
gebot für Menschen mit einer Alkoholproblematik.
anerkannt. Ohne Selbsthilfegruppen und die damit verbun-
pen und deren Mitglieder oftmals die erste Anlaufstelle.
dene freiwillige und ehrenamtliche Hilfe in den SelbsthilIn Niedersachsen sind in den Einrichtungen der Selbsthilfe
feverbänden könnte das umfassende Suchthilfeangebot in
und der Abstinenzverbände, die in der NLS organisiert sind,
seiner Gänze nicht aufrechterhalten werden.
mehr als 750 Selbsthilfegruppen aktiv - vorwiegend im Bereich Alkohol. Erreicht wurden über die Suchtselbsthilfe-
Knapp jede/r Dritte (28%) findet ohne die Inanspruchnah-
gruppen der FW in Niedersachsen im Jahr 2015 insgesamt
me professioneller Hilfe den Weg in die Gruppe. Dies er-
knapp 12.000 Personen, sowohl Betroffene als auch Mitbe-
gab eine Studie der fünf großen Bundes-Suchtselbsthilfe-
troffene.
Selbsthilfegruppen in Niedersachsen (2015)
Verband
Mitglieder in
Gruppen
zusätzliche
Personen ohne
Mitgliedschaft
Personen in
davon
GruppenSelbst-
Mitbetroffene
insgesamt
betroffene Interessierte
Blaues Kreuz Deutschland (BKD) 272 492 764 520 244
Blaues Kreuz in der Ev. Kirche (BKE) 428 273 701 503 198
FSN Niedersachsen 658 189 847 674 173
IOGT - Deutscher Guttempler-Orden 1.000 1.575 2.575 2.149 426
Kreuzbund Niedersachsen 1.069 1.028 2.097 1.278 819
LV Freundeskreise (FK) 1.018 1.500 2.518 980 1.558
LV Vereine für Sozialmedizin (LVSM) 1.986 412 2.398 1.741 657
Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen
46
Jahresbericht 2015
verbände (BKD, BKE, FK, IOGT und KB) aus dem Jahr 2010.
Verfügung gestellt, um das neue Gruppenangebot der nieder-
Die ambulante Suchthilfestatistik für Niedersachsen belegt in
sächsischen Suchtselbsthilfe in 2016 zu erproben. Die Grup-
diesem Zusammenhang eine hohe Unterstützungsquote von
pengröße wurde von der DRV auf je 10 Personen/Seminar fest-
Selbsthilfegruppen durch die Fachstellen für Sucht und Sucht-
gelegt. Eine weitere Förderung ist auch für 2017 in Aussicht
prävention. 2014 haben 2 von 3 Einrichtungen Selbsthilfegrup-
gestellt worden, sofern sich das neue Angebot bewähren soll-
pen begleitet und ihre Arbeit unterstützt. Vor dem Hintergrund
te.
der langfristigen Sicherung eines Behandlungserfolgs zur Überwindung einer Suchtproblematik ist diese konstruktive Zusam-
Gebührend verabschiedet aus dem AK Selbsthilfe wurde nach
menarbeit von Fachstellen mit der Suchtselbsthilfe ein wichti-
langjähriger Tätigkeit Dietmar Schlüter, der seinen Vorsitz in
ger Faktor.
der FSN abgegeben hatte und damit auch aus dem AK ausschied. Sein Nachfolger und neues Mitglied im AK ist für den
Selbsthilfegruppen werden von folgenden Mitgliedsverbänden
FSN Hans-Erich Kluge. Für seine Verdienste erhielt Dietmar
der NLS niedersachsenweit in den Regionen angeboten: Blau-
Schlüter ein Buchpräsent und ein persönliches Dankesschrei-
es Kreuz Deutschland (BKD), Blaues Kreuz in der Evangelischen
ben des NLS-Geschäftsführers.
Kirche (BKE), Deutscher Guttempler-Orden (IOGT), Kreuzbund
(KB Hildesheim, Oldenburg, Osnabrück), Landesverband der
Der AK Suchtselbsthilfe beschäftigte sich ferner am 28. Feb-
Freundeskreise für Suchtkrankenhilfe (FK), Landesverband der
ruar und 1. März 2015 in Loccum im Rahmen einer Klausur-
Vereine für Sozialmedizin (LVSM), Freie Suchtkrankenselbsthil-
tagung mit dem Thema „Glücksspielsucht und Verschuldung“.
fe Niedersachsen (FSN).
Das Seminar war die Fortsetzung des in 2014 durchgeführten
Seminars „Glücksspielsucht und Suchtselbsthilfe“. Als Referent
Der AK Suchtselbsthilfe trat im Jahr 2015 zu insgesamt zwei
in Loccum konnte Johann Beekmann von der Schuldnerbe-
Sitzungen zusammen (24. Juli und 25. September, jeweils in
ratung des Diakonisches Werkes (Sozialberatung) in Aurich
Hannover). Für den Bereich der Suchtselbsthilfe konnten die
gewonnen werden, der über die Zusammenhänge zwischen
Vertreter im Vorstand erfolgreiche Verhandlungen mit der DRV
Spielsucht und Verschuldung und mögliche kooperative Maß-
Braunschweig-Hannover führen und erreichen, dass für das
nahmen zwischen Schuldnerberatung und Suchtselbsthilfe in-
Jahr 2016 drei zusätzliche Gruppenseminare für junge Sucht-
formierte. Nur wenige Spielsüchtige scheinen den Kontakt zu
kranke bewilligt wurden. Dafür werden insgesamt 6.225 € zur
den Schuldnerberatungen zu suchen.
47
Veranstaltungen der NLS 2015
6Veranstaltungen
der NLS 2015
6.1 S.O.S. - Save our System!
Das Suchthilfesystem im
Survival-Modus?
Jahrestagung der NLS 2015
Das Suchthilfesystem wurde im letzten Jahr mit mehreren
Entwicklungen konfrontiert, die einige Fragen aufwarfen und
Eröffnung durch die Vorsitzende Evelyn Popp
Besorgnis hervorriefen. Die Suchtprävention fand beispielsweise im Präventionsgesetz keine explizite Erwähnung - trotz
mögliche Reaktionen und Konsequenzen zu verständigen.
vielfacher Interventionen. Gleiches gilt für das Bundesteilha-
Es gelang, Referenten mit ausgewiesener Expertise für die
begesetz, in welchem die Suchthilfe nicht vorkommt, obwohl
Tagung zu gewinnen, die für die Beantwortung der eingangs
es sie tangiert. Wie sind diese Signale zu bewerten?
aufgeworfenen Fragen wertvolle Hinweise geben konnten.
Die Rahmenbedingungen für die Suchthilfe ändern sich.
Suchthilfe und Suchtprävention besitzen viele Schnittstellen
Thomas Altgeld, Dipl.-Psychologe und Geschäftsführer der
zu anderen Hilfesystemen, z.B. der Gesundheitsförderung,
Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für So-
der Psychiatrie und der Jugendhilfe. Um diese Schnittstel-
zialmedizin Niedersachsen e.V. (Hannover), stellte den Zu-
len weiterhin effektiv und zukunftsfähig zu gestalten, ist
sammenhang von Gesundheitsförderung, Suchthilfe, Sucht-
es wichtig, Antworten auf folgende Fragen zu finden: Wo-
prävention und Präventionsgesetz dar, und zwar unter der
rauf müssen sich Suchthilfe und Suchtprävention unter
Fragestellung: Wie passt das alles zusammen?
den neuen Rahmenbedingungen einrichten? Wer sind ihre
Dr. med. Jürgen Seifert, Facharzt für Psychiatrie und Psycho-
Kooperationspartner/-innen und welche Strategien müssen
therapie und Ärztlicher Direktor der Fachklinik Erlengrund
entwickelt werden, um langfristig die Suchthilfe und Sucht-
(Salzgitter), gab einen Vorabbericht aus der Fachkommission
prävention als eigenständige Arbeitsbereiche zu sichern?
Landespsychiatrie-Planung Niedersachsen und beschrieb die
Entwicklungen auf diesem Sektor in Niedersachsen.
Die NLS nahm dies zum Anlass, eine Tagung für die Fachöf-
Wolfgang Schmidt-Rosengarten, Geschäftsführer der Hessi-
fentlichkeit anzubieten mit dem Ziel, die aktuellen Trends
schen Landesstelle für Suchtfragen und Sprecher der Bun-
und neuen Herausforderungen einzuordnen und sich über
desarbeitsgemeinschaft der Landesstellen (Frankfurt/Main),
formulierte aus seiner Sicht die Anforderungen an das Management und das Portfolio der ambulanten Suchthilfe: „Die
Zukunft war früher auch besser“.
Abgerundet wurde die Tagung durch vier vertiefende Arbeitsforen, in denen folgende Schnittstellen bearbeitet wurden
l
Gesundheitsförderung und Suchthilfe
Dr. Ute Sonntag, Landesvereinigung für Gesundheit
und Akademie für Sozialmedizin Niedersachsen e.V.;
Henning Fietz, Anonyme Drogenberatung (drob), DelGrußwort Landesdrogenbeauftragte Dr. Brägelmann-Tan
Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen
menhorst
48
Jahresbericht 2015
l
Psychiatrie und Suchthilfe
Ein positives Tagungsfazit mit einem Ausblick und einer Pro-
Dr. med. Hermann Elgeti, Landesfachbeirat Psychiatrie
gnose für 2020 zog der NLS-Geschäftsführer Dr. Manfred
Niedersachsen; Wolfram Beins, Psychosoziale Bera-
Rabes. Die Tagung war mit knapp 150 Teilnehmenden gut
tungsstelle und Sozialpsychiatrischer Dienst, Celle
besucht und erhielt eine positive Resonanz.
Jugendhilfe und Suchthilfe
Eine Tagungsdokumentation mit allen Vorträgen steht zum
l
Holger Barkhau, Jugendberatung bib (Braunschweig);
Petra Bunke, Jugend- und Drogenberatung (drobs),
Braunschweig
l
Kriminalprävention und Suchtprävention
Frederick Groeger-Roth, Landespräventionsrat Niedersachsen; Ricarda Henze, NLS
Auditorium Jahrestagung 2015
Download auf der NLS-Homepage zur Verfügung (www.nlsonline.de).
49
Veranstaltungen der NLS 2015
6.2 Übersicht der
Veranstaltungen 2015
23. Februar 2015
4. Mai und 12. Mai 2015
Vernetzung vor Ort - Information und Zusammenführung
Schulung: Ambulante Reha Sucht: Anforderungen und
der lokalen Akteure
­Konsequenzen des Reha-Entlassungsberichts
→ vgl. Kap. 4.3
→ vgl. Kap. 5.2
März bis November 2015
19. Mai 2015
Qualifizierungskurs: Nebenamtliche Suchtarbeit im Betrieb
Fortbildung zum Bausteinprogramm schulische
→ vgl. Kap. 4.1.3
­Suchtvorbeugung (BASS) für Präventionsfachkräfte
→ vgl. Kap. 4.1
10. März, 6. Juli und 10. November 2015
QM-Werkstatt DIN ISO
19. Mai 2015
→ vgl. Kap. 5.2
Der Klient - das spielende Wesen
→ vgl. Kap. 4.3
17. März 2015
HaLT-Landesnetzwerktreffen
→ vgl. Kap. 4.1
28. Mai und 12. November 2015
Arbeitskreis Psychosoziale Begleitung Substituierter
→ vgl. Kap. 5.1.2
17. März und 01. September 2015
Arbeitskreis chronisch mehrfach beeinträchtigte
10. Juni und 16. September
­Abhängigkeitskranke
Schulung: Der Sozialbericht zur Beantragung einer
→ vgl. Kap. 5.3.4
­medizinischen Reha für Abhängigkeitskranke
→ vgl. Kap. 5.2
25. März 2015
Expertenworkshop „Berufliche Integration und
30. Juni 2015
Teilhabe suchtkranker Menschen“
Fachtagung: „BASS -
→ vgl. Kap. 5.4
erfolgreiche Suchtprävention in ­Schulen“
→ vgl. Kap. 4.1
16. April 2015
Fortbildung „Das Internet als Therapeutikum -
1.Juli 2015
Systemische Interventionen bei Internetabhängigkeit“
Fachkräftefortbildung
→ vgl. Kap. 4.2
Playing - gambling - gaming - alles nur ein Spiel!?
→ vgl. Kap. 4.2 und 4.3
21. April und 11. November 2015
Arbeitskreis Suchtprävention in Niedersachsen
→ vgl. Kap. 4.1.2
21. Juli 2015
NLS-Jahrestagung „S.O.S. - Save our System!
Das Suchthilfesystem im Survival-Modus?“
→ Vgl. Kap. 5.6
Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen
50
Jahresbericht 2015
24. Juli und 25. September 2015
9.-10. November 2015
Arbeitskreis Suchtselbsthilfe
Prev@WORK: Suchtprävention in der Ausbildung und an
→ vgl. Kap. 5.5
Berufsschulen - Trainer/-innen Schulung für BBS-Lehrkräfte
und Sozialpädagog/-innen
28. Juli 2015
→ vgl. Kap. 4.1
Fokusgruppe „Berufliche Integration und
Teilhabe suchtkranker Menschen“
12. November 2015
→ vgl. Kap. 5.4
Erfahrungsaustausch 2015 des Präventionsteams
­Glücksspielsucht
9. September 2015
→ vgl. Kap. 4.3
Gemeinsamer Fachtag der QM-Regionalkreise
→ vgl. Kap. 5.2
23. November 2015
Fortbildung: „BASS - erfolgreiche Suchtprävention
23. September 2015
in ­Schulen“
Aktionstag Glücksspielsucht in Niedersachsen
→ vgl. Kap. 4.1
→ vgl. Kap. 4.3
2. Dezember 2015
30. September 2015
Fachtagung zur Vorstellung
Fachtagung: „Immer im Netz?
der Expertise „Sucht und Teilhabe“
Prävention und Beratung bei problematischer
→ vgl. Kap.5.4
­Medien­nutzung. Potentiale, Methoden und
­Herausforderungen“
2. Dezember 2015
→ vgl. Kap. 4.2
Fachkräftefortbildung „starKids Starke Kinder von Anfang an“
27. Oktober 2015
Arbeitskreis stationäre medizinische Reha Sucht
→ vgl. Kap. 5.3.1
→ vgl. Kap. 4.1
51
Öffentlichkeitsarbeit
7. Öffentlichkeitsarbeit
7.1 Informationsmaterialien
politik leisten?“ Tagung vom 27.11.2014 in Hannover
und Arbeitsmaterialien
Die Web-Seite der NLS im Internet (www.nls-online.de) wurde
l Broschüre LOG OUT - Unabhängig im Netz
im Laufe des Jahres 2015 von 303.000 (2014: 282.000) Besu-
l Faltblatt LOG OUT - „Probleme mit den Medien? Infos
chern genutzt. Dabei wurden insgesamt etwa 935.000 (2014:
und Beratung in Niedersachsen“
750.000) Seiten des Internetauftrittes von Nutzer/-innen he-
l Faltblatt LOG OUT - „(zu) viel online?“
runter geladen. Die Nutzung liegt deutlich oberhalb der des
l Evaluations-Zwischenbericht LOG OUT (Uni Hildesheim,
Vorjahrs, wobei die Durchführung und Koordination der Aktionswoche Alkohol 2015 in Niedersachsen durch die NLS für
die erheblich höhere Nutzung des NLS-Auftritts verantwortlich
September 2015)
l Broschüre: „Cannabis - alle wichtigen Infos auf einen
Blick“ (für Jugendliche)
gewesen sein dürfte. Die Nachfrage nach der NLS-Homepage
l Ratgeber Cannabis (für Eltern)
lag 2015 durchschnittlich bei ca. 25.000 Besuchern monatlich.
l Broschüre: „In einer Spirale nach oben - Arbeitshilfe zur
Die kontinuierlich hohe Nachfragefrequenz der NLS-Web-Seite
Reduktion des eigenen Glücksspielverhaltens“ (2. über-
beweist, dass sich die Homepage in ihrer aktuellen Gestaltung
und inhaltlichen Aufbereitung äußerst gut bewährt hat und
als attraktive Informationsquelle eine gute Resonanz findet.
Die bereits vor einigen Jahren eingerichtete Online-Bestellmöglichkeit für Materialien und Veröffentlichungen der NLS
(„Warenkorb“) stellt inzwischen die wichtigste Bezugs- und Bestellquelle für Materialanfragen dar. In 2015 wurden ca. 6.000
arbeitete Auflage)
l Info-Flyer: „In einer Spirale nach oben - Arbeitshilfe zur
Reduktion des eigenen Glücksspielverhaltens“
l Faltblatt: „Prävention Glücksspiel - Methodenkoffer für
Jugendliche“
l Faltblatt: „Was mache ich mit meinen Schulden?“
(Glücksspielsucht)
Einzel-Materialien bestellt und abgegeben.
l „Finger weg!“ Postkarte zur Glücksspielsuchtprävention
Im Berichtsjahr 2015 hat die NLS die folgenden neuen Veröf-
l Suchthilfe-Jahresstatistik der ambulanten Einrichtungen
fentlichungen erstellen bzw. herausgeben können: u.a.
l Seminare und Fachtagungen 2015 (Jahresprogramm der
in Niedersachsen für das Jahr 2014
l Bericht der Fachstellen für Suchtprävention 2014
l Jahresbericht 2014 der Fachkräfte für die PSB Substitu-
NLS)
l Verzeichnis der Fachstellen für Sucht und Suchtprävention in Niedersachsen
ierter
l und der Jahresbericht der NLS für das Jahr 2014.
l „Sucht und Teilhabe“ - Eine Expertise für Niedersachsen.
Eine Zusammenschau von und Empfehlungen zu teilha-
Nicht selten erkundigen sich Einzelpersonen, die selber von
befördernden Aktivitäten mit dem Schwerpunkt „Sucht
einem Abhängigkeitsproblem betroffen oder als Angehörige
und Arbeit“ sowie Eingliederungshilfen in Niedersachsen
oder Freunde eines Suchtkranken mit betroffen sind, nach
(127 S.) von Prof. Dr. Knut Tielking (Emden/Hannover)
Hilfeeinrichtungen und deren Anschriften und Angebote.
l Evaluationsbericht: star-Kids - Starke Kinder von Anfang an
Viele spezielle fachliche Anfragen werden zudem aus Schu-
l Evaluationsbericht: Rausch und Risiko - Bausteinpro-
len, Fachhochschulen, Universitäten, Jugendämtern, Betrie-
gramm zur Suchtprävention mit Jugendlichen
l BASS3-Ordner Bausteinprogramm Schulische Suchtprävention (3. Auflage)
ben und Behörden, aber auch aus den Einrichtungen der
Mitgliedsverbände an die NLS-Geschäftsstelle gerichtet.
Diese zahlreichen Literatur- und Material- sowie Telefonan-
3
fragen werden von den Verwaltungskräften in der Geschäfts-
prävention
stelle entgegen genommen und schnellstmöglich bearbeitet,
l BASS -Info-Flyer Bausteinprogramm Schulische Suchtl Tagungsdokumentation: „Professionalisierung kommunaler Alkoholprävention: Was kann eine lokale Alkohol-
wobei sie u.a. über die bestehenden vielfältigen Hilfe- und
Präventionsangebote in Niedersachsen informieren.
Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen
52
Jahresbericht 2015
7.2 Veröffentlichungen der NLS
Im Folgenden sind die Publikationen der NLS nach inhalt-
öffentlichungen können Sie zudem kostenlos von der Home-
lichen Sortierkriterien aufgelistet. Sie können online oder
page der NLS herunterladen.
telefonisch bestellt werden. Dann erhalten Sie genauere
Tagungsdokumentationen werden auf der NLS-Homepage
Informationen über den Umfang und ggf. den Preis der Pu-
veröffentlicht und können dort kostenfrei heruntergeladen
blikation sowie über die Bestellbedingungen. Zahlreiche Ver-
werden. Sie sind hier nicht aufgelistet.
NLS
NLS - Kompetent in Suchtfragen. Flyer.
BASS3 - Bausteinprogramm schulische
­Suchtvorbeugung. Evaluation des Einsatzes von
BASS an niedersächsischen Schulen. Broschüre, 2006.
Jahresbericht 2014 der Niedersächsischen Landesstelle
für Suchtfragen. Broschüre.
Bausteinmappe Starke Sportvereine - Suchtprävention
im Sportverein. Ringordner, 2007.
Seminare und Fachtagungen 2016
(Jahresprogramm der NLS). Flyer.
Fachstellen für Suchtprävention in Niedersachsen. Flyer.
Suchthilfe
Implementierung des KlarSicht-Mitmachparcours-­
Koffers in die Schullandschaft. Abschlussbericht.
Broschüre, 2013.
Angebote - Strukturen - Bedarfe zur beruflichen
­Integration und Teilhabe suchtkranker Menschen.
Ergebnisse einer Erhebung der NLS 2013.
Broschüre, 2015.
Jahresbericht der Fachstellen für Suchtprävention in
Niedersachsen. Ergebnisse der Datenerhebung 2014.
Download.
Erfolgsbezogene externe Therapievermittlung aus den
Justizvollzugsanstalten. Evaluation des Modellversuchs.
Broschüre, 2006.
Psychosoziale Betreuung Substituierter in
­Niedersachsen 2014 - Jahresbericht. Download.
Qualitätsmanagement in den niedersächsischen
Fachstellen für Sucht und Suchtprävention: Wirkungen
- Nutzen - Perspektiven. Ergebnisse einer QuerschnittsBefragung der Fachstellen. Broschüre, 2008.
Sucht und Teilhabe. Eine Expertise für Niedersachsen.
Broschüre, 2016.
Suchthilfestatistik 2014 für ambulante Einrichtungen in
Niedersachsen. Landesdokumentation zur ambulanten
Suchtberatung und Suchtbehandlung. Broschüre.
Musikrausch-LandesContest 2014
(im Rahmen des Halt-Projektes). CD.
Null Alkohol - Voll Power-Schultour 2015. Evaluation
der Modellphase. Broschüre, 2016.
Plakate zur Suchtprävention. NLS und LJS, 2001.
•Motive für Jugendliche:
„Absolut voll“ und „Heute ein König“ (DIN A2)
•Motiv für die betriebliche Suchtprävention:
„Kantine“ (DIN A1)
Professionalisierung kommunaler ­Alkoholprävention:
Was kann eine lokale Alkoholpolitik leisten?
­Dokumentation der Tagung am 27.11.2014. Broschüre.
Rausch und Risiko - Bausteinprogramm zur
­Suchtprävention mit Jugendlichen. Ringordner, 2015.
Verzeichnis der Fachstellen für Sucht und
­Suchtprävention in Niedersachsen. Broschüre, 2015.
Rausch und Risiko - Bausteinprogramm zur
­Suchtprävention mit Jugendlichen. Evaluationsbericht.
Broschüre, 2015.
Suchtprävention allgemein
StarKids - Starke Kinder von Anfang an.
­Suchtprävention in Kindertagesstätten. Manual.
2. überarbeitete Auflage, Ringordner, 2016.
15 Jahre Fachkräfte für Suchtprävention in
­Niedersachsen - eine Erfolgsstory. Broschüre, 2008.
Alles Klar!? 30 Fragen für Ihre Gesundheit und Fitness.
Selbst-Test in russischer Sprache. NLS und LJS, 2004.
BASS3 - Bausteinprogramm schulische
­Suchtvorbeugung. Ringordner, 3. überarbeitete und
erweiterte Auflage, 2015.
BASS3 - Bausteinprogramm schulische
­Suchtvorbeugung. Info-Flyer.
StarKids - Starke Kinder von Anfang an.
­Suchtprävention in Kindertagesstätten. Info-Flyer, 2016.
StarKids - Starke Kinder von Anfang an.
­Handlungsleitfaden für Fachkräfte in der
­Suchtprävention. Broschüre, 2016.
Suchtprävention in Niedersachsen - Programme und
Projekte. Ringordner, 2010.
53
Öffentlichkeitsarbeit
Materialien zu bestimmten Substanzen,
Glücksspielsucht und Medienabhängigkeit
„Der will nur spielen!“
Postkarte zum russischsprachigen Beratungsangebot.
Alkohol
„Finger weg!“
Postkarte für Jugendliche zum Thema Sportwetten.
Alkohol: Tipps & Infos für Senioren und Seniorinnen.
Faltblatt, 2012.
Alkohol? Weniger ist besser! Dokumentation der
­Aktionswoche Alkohol 2011 in Niedersachsen.
­Broschüre.
„Absolut voll“. Postkarte für Jugendliche.
NLS und LJS, 2001.
HaLT-Cards. Info- und Präventionscards für Jugendliche.
7 unterschiedliche Motive im Scheckkartenformat, 2010.
Musikrausch-LandesContest 2014
(im Rahmen des ­Halt-Projektes). CD.
„www.elterninfo-alkohol.de“ - Info- und Werbekarten
für die Arbeit mit Eltern. Scheckkartenformat.
Cannabis und andere illegale Drogen
Cannabis - alle wichtigen Infos auf einen Blick.
­Broschüre für Jugendliche, 2015.
Cannabis - Ratgeber für Eltern. Broschüre, 2015.
Cannabisprävention im Arbeitsfeld Schule.
Manual für Fachkräfte in der Suchtprävention.
­Broschüre, 2005.
Legal-Highs. Plakat, 2014.
Medikamente
Medikamente: Tipps & Infos für Senioren und
­Seniorinnen. Faltblatt, 2012.
Gemeinsam gegen Glücksspielsucht - Konkret vor Ort.
Beispiele gelungener Praxis. Broschüre, 2016.
Gemeinsam gegen Glücksspielsucht. Zwischenbericht
zum Projekt „Glücksspielsucht in Niedersachsen ­Prävention und Beratung“. Broschüre, 2010.
Glücksspielsucht: Angebot für Betroffene, Angehörige
und Multiplikatoren. Faltblatt, 2014.
Glücksspielsucht: Was mache ich mit meinen Schulden?
Faltblatt, 2. überarbeitete Auflage, 2015.
Glücksspielsucht in Niedersachsen Dokumentation der Beratungen 2013. Broschüre.
Glücksspielsuchtprävention in Niedersachsen
2008-2010. Broschüre.
Heute schon verspielt? Plakataktion in Niedersachsen.
Broschüre, 2010.
In einer Spirale nach oben - Arbeitshilfe zur
Reduktion des eigenen Glücksspielverhaltens.
­Broschüre, 2. überarbeitete Auflage, 2015.
In einer Spirale nach oben - Arbeitshilfe zur Reduktion
des eigenen Glücksspielverhaltens. Info-Flyer.
Jugendliche und Glücksspiel - Elterninfo.
Broschüre, 2013.
Konzept zur Prävention und Beratung von
­Glücksspielsucht in Niedersachsen Fortschreibung 2014. Broschüre.
Tabak
Prävention Glücksspiel Methodenkoffer für Jugendliche. Flyer.
Die rauchfreie Schule - Vom Verbot zum gelebten Nichtraucherschutz. Dokumentation der Fachtagung vom 23.
& 24.1.2008. NLS und BZgA. Broschüre, 2008.
„Sportwetten machen reich - aber nicht Dich“
­Postkarte für Jugendliche zum Thema Glücksspiel
und Sportwetten, 2014.
I lost my lung, Bob! Prävention des Tabakkonsums.
Ein Konzept zur schulischen Suchtprävention.
­Broschüre, 2005.
Wetten, dass du das noch nicht wusstest?
Jugendinfo zum Thema Glücksspiel und Sportwetten.
Broschüre, 2014.
I lost my lung, Bob! Auf dem Weg zur rauchfreien
Schule. Bericht zur Evaluation des Konzeptes der NLS.
Broschüre, 2005.
Zu hoch gepokert? Informationen rund um die
­Glücksspielsucht. Broschüre, 2. überarbeitete Auflage,
2013.
Glücksspielsucht (Prävention und Beratung)
Medien
Aktionstag „Glücksspielsucht“ in Niedersachsen 2011 Dokumentation. Broschüre.
LOG OUT - unabhängig im Netz: Infobroschüre zur
­Prävention von Medienabhängigkeit. Broschüre, 2014.
Aktionstag „Glücksspielsucht“ in Niedersachsen 2012 Dokumentation. Broschüre.
LOG OUT - unabhängig im Netz: Projekt-Flyer zum
­Landesmodellprojekt. Faltblatt, 2014.
BAGS - Bausteine zur Glücksspielsuchtprävention. Ringordner, 2010.
LOG OUT - (zu) viel online? Infos für jugendliche
­Internetnutzer/-innen. Faltblatt, 2016
Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen
54
Jahresbericht 2015
Materialien für bestimmte Zielgruppen
& Settings
Kinder aus suchtbelasteten Familien
Kind s/Sucht Familie. Curriculum zur
­Fachkräfteschulung im Themengebiet „Kinder aus
suchtbelasteten Familien“. LZG RLP und NLS
(Abgabe nur nach Fortbildung), Ringordner, 2009.
Kind s/Sucht-Familie - Wegweiser für
­Multiplikatorinnen und Multiplikatoren der
­Suchtprävention. CD-ROM, 2008.
Jugendliche
Cannabis - alle wichtigen Infos auf einen Blick.
­Broschüre für Jugendliche, 2015.
„Finger weg!“
Postkarte für Jugendliche zum Thema Sportwetten.
HaLT-Cards. Info- und Präventionscards für Jugendliche.
7 unterschiedliche Motive im Scheckkartenformat, 2010.
LOG OUT - (zu) viel online? Infos für jugendliche
­Internetnutzer/-innen. Faltblatt, 2016.
„Sportwetten machen reich - aber nicht Dich“.
Postkarte für Jugendliche zum Thema Glücksspiel und
Sportwetten, 2014.
Wetten, dass du das noch nicht wusstest?
Jugendinfo zum Thema Glücksspiel und Sportwetten.
Broschüre, 2014.
Eltern
Cannabis - Ratgeber für Eltern. Broschüre, 2015.
Elternstärke(n) - Elterliche Regeln für das Nichtrauchen
ihrer Kinder. Faltblatt, 2013.
Suchtprobleme im Alter erkennen. Faltblatt, 2012.
Kindertagesstätten
StarKids - Starke Kinder von Anfang an.
­Suchtprävention in Kindertagesstätten.
Manual. 2. überarbeitete Auflage, Ringordner, 2016.
StarKids - Starke Kinder von Anfang an.
­Suchtprävention in Kindertagesstätten. Info-Flyer, 2016.
StarKids - Starke Kinder von Anfang an.
­Handlungsleitfaden für Fachkräfte in der
­Suchtprävention. Broschüre, 2016.
Schule & Jugendeinrichtungen
BAGS - Bausteine zur Glücksspielsuchtprävention. Ringordner, 2010.
BASS - Bausteinprogramm schulische ­Suchtvorbeugung.
Ringordner, 3. überarbeitete und erweiterte Auflage,
2015.
BASS - Bausteinprogramm schulische ­Suchtvorbeugung.
Evaluation des Einsatzes von BASS
an niedersächsischen Schulen. Broschüre, 2006.
Bausteinmappe Starke Sportvereine Suchtprävention im Sportverein. Ringordner, 2007.
Cannabisprävention im Arbeitsfeld Schule. Manual für
Fachkräfte in der Suchtprävention. Broschüre, 2005.
Die rauchfreie Schule - Vom Verbot zum gelebten Nichtraucherschutz. Dokumentation der Fachtagung vom 23.
& 24.1.2008. NLS und BZgA, Broschüre, 2008.
Elternstärke(n) - Elterliche Regeln für das Nichtrauchen
ihrer Kinder. Faltblatt, 2013.
Jugendliche und Glücksspiel - Elterninfo.
Broschüre, 2013.
I lost my lung, Bob! Prävention des Tabakkonsums.
Ein Konzept zur schulischen Suchtprävention.
­Broschüre, 2005.
Wie Sie Ihr Kind schützen können. Tipps und Infos
für Eltern von Schüler/-innen der 5. + 6. Klasse.
Faltblatt, 2. überarbeitete Auflage, 2013.
I lost my lung, Bob! Auf dem Weg zur rauchfreien
Schule. Bericht zur Evaluation des Konzeptes der NLS.
Broschüre, 2005.
Wie Sie Ihr Kind schützen können. Tipps und Infos
für Eltern von Schüler/-innen der 7. + 8. Klasse.
Faltblatt, 2. überarbeitete Auflage, 2013.
Rausch und Risiko - Bausteinprogramm zur
­Suchtprävention mit Jugendlichen. Ringordner, 2015.
Wie Sie Ihr Kind schützen können. Tipps und Infos
für Eltern von Schüler/-innen der 9. Klasse.
Faltblatt, 2. überarbeitete Auflage, 2013.
„www.elterninfo-alkohol.de“ - Info- und Werbekarten
für die Arbeit mit Eltern. Scheckkartenformat, 2012.
Ältere
Alkohol: Tipps & Infos für Senioren und Seniorinnen.
Faltblatt, 2012.
Medikamente: Tipps & Infos für Senioren und
­Seniorinnen. Faltblatt, 2012.
Rausch und Risiko - Bausteinprogramm zur
­Suchtprävention mit Jugendlichen. Evaluationsbericht.
Broschüre, 2015.
„Tom & Lisa“ Alkohol-Präventionsworkshops für
J­ ugendliche 8. - 9. Jahrgang. Flyer.
Betriebe
Alkohol am Arbeitsplatz - Ein Leitfaden für die
­kollegiale Hilfe. Broschüre, 2009.
Ess-Störungen am Arbeitsplatz - Eine Praxishilfe für
Personalverantwortliche und Kolleginnen und Kollegen.
Broschüre, 2004.
55
Anschriften der Mitgliedsverbände der NLS
8. Kontaktdaten der Mitgliedsverbände der NLS
Spitzenverbände
Arbeiterwohlfahrt
-Bezirksverband Braunschweig e. V.
Peterskamp 21, 38108 Braunschweig
Tel.: 0531 - 39080 l Fax: 0531 - 3908108
[email protected]
Deutsches Rotes Kreuz
-Landesverband Niedersachsen e. V.
Erwinstraße 7, 30175 Hannover
Tel.: 0511 - 280000 l Fax: 0511 - 28000177
[email protected]
www.drklvnds.de
www.awo-bs.de
Tel.: 0441 - 921790 l Fax: 0441 - 9217979
-Bezirksverband Hannover e. V.
Körtingsdorfer Weg 8, 30455 Hannover
Tel.: 0511 - 49520 l Fax: 0511 - 4952200
-Landesverband Oldenburg e. V.
Maria-von-Jever-Str. 2, 26125 Oldenburg
[email protected]
www.lv-oldenburg.drk.de
[email protected]
Diakonisches Werk
www.awo-bvh.de
-Bezirksverband Weser-Ems e. V.
Klingenbergstraße 73, 26133 Oldenburg
Tel.: 0441 - 48010 l Fax: 0441 - 4801103
[email protected]
www.awo-ol.de
Ebhardtstr. 3 A, 30159 Hannover
Tel.: 0511 - 3604275 l Fax: 0511 - 360444275
[email protected]
www.diakonie-nds.de
Caritasverband
-Caritasverband für die Diözese Hildesheim e. V.
-Diakonisches Werk ev. Kirchen in Niedersachsen e. V.
-Diakonisches Werk der Ev.-luth. Kirche
in Oldenburg e. V.
Kastanienallee 9-11, 26121 Oldenburg
Tel.: 0441 - 210010 l Fax: 0441 - 2100199
Moritzberger Weg 1, 31139 Hildesheim
[email protected]
Tel.: 05121 - 9380 l Fax: 5121 - 938119
www.diakonie-ol.de
[email protected]
www.caritas-dicvhildesheim.de
Jüdische Wohlfahrt
Landesverband Niedersachsen
-Landescaritasverband für Oldenburg e. V.
Hindenburgstraße 2 - 4, 30175 Hannover
Neuer Markt 30, 49377 Vechta
Tel.: 0511 - 812762 l Fax: 0511 - 854590
Tel.: 04441 - 87070 l Fax: 04441 - 8707610
[email protected]
[email protected]
www.juedischewohlfahrt.de
www.lcv-oldenburg.de
Der PARITÄTISCHE Niedersachsen e. V.
-Caritasverband für die Diözese Osnabrück e. V.
Fachbereich Sucht
Knappsbrink 58, 49080 Osnabrück
Kurt-Schumacher-Str. 26, 38102 Braunschweig
Tel.: 0541 - 34978140 l Fax: 0541 - 349784220
Tel.: 0531 - 220900 l Fax: 0531 - 22090990
[email protected]
[email protected]
www.caritas-os.de
www.paritaetischer.de
Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen
56
Jahresbericht 2015
Selbsthilfeorganisationen
Guttempler-Bildungswerk (GBW)
Landesverband Niedersachsen e. V.
Blaues Kreuz in der Evangelischen Kirche
Landesverband Niedersachsen e. V.
Westerfeldstraße 9, 49179 Ostercappeln
c/o Sabine Koopmann, Postfach 37, 49452 Rehden
[email protected]
[email protected]
www.gbw.org/html/niedersachsen.html
Tel.: 05473 - 2777 l Fax: 05473 - 91075
www.bke-niedersachsen.de
Blaues Kreuz in Deutschland e. V.
Landesverband Niedersachsen
c/o Jürgen Paschke, Irisstr. 9, 29227 Celle
Tel.: 05141 - 709965 l Fax: 05141 - 46261
[email protected]
www.blaues-kreuz.de/niedersachsen
Kreuzbund e. V. Selbsthilfe- und
­Helfergemeinschaft für Suchtkranke
-Diözesanverband Hildesheim e. V.
Berliner Allee 6, 30175 Hannover
Tel.: 0511 - 880272 l Fax: 0511 - 6005679
[email protected]
www.kreuzbund-hildesheim.de
-Landesverband Oldenburg
Deutscher Guttempler-Orden (IOGT)
Landesverband Niedersachsen e. V.
Neuer Markt 30, 49377 Vechta
Kiebitzstr. 16, 27314 Hoya
www.kreuzbund-lv-oldenburg.de
Tel.: 04474 - 7251 l Fax: 04774 - 932645
[email protected]
Tel.: 04251 - 6295 l Fax: 04251 - 6296
[email protected]
www.guttempler-nds.de
Bramscher Str. 158, 49088 Osnabrück
-Diözesanverband Osnabrück e. V.
Tel.: 0541 - 64339 l Fax: 0541 - 64335
Freie Suchtkrankenselbsthilfe
Niedersachsen e. V.
c/o Hans Erich Kluge, Poggendiek 36, 30457 Hannover
[email protected]
www.dv-osna.kreuzbund.net
[email protected]
Landesverband der Vereine für ­
Sozialmedizin Niedersachsen e. V.
www.fsn-niedersachsen.de
c/o Susanne Frost, Deichstr. 83, 21683 Stade
Tel.: 0511 - 424961
Tel.: 04146 928865
[email protected]
Freundeskreise für Suchtkrankenhilfe
Landesverband Niedersachsen e. V.
Wilhelm Märtz, Wittinger Str. 27, 29378 Wittingen
Tel.: 05836 - 338
[email protected]
www.freundeskreise-niedersachsen.de
www.fortbildung-suchtselbsthilfe.de
57
Glossar
Glossar
AK ALG AOK AWO Arbeitskreis
Arbeitslosengeld
Allgemeine Ortskrankenkasse
Arbeiterwohlfahrt
BAGLS Bundesarbeitsgemeinschaft der Landesstellen
für Suchtfragen
BAGS Bausteine zur Glücksspielsuchtprävention
BASS Bausteinmappe Schulische Suchtvorbeugung
BBS
Berufsbildende Schulen
BfArMBundesinstitut für Arzneimittel und
­Medizinprodukte
Binge Rauschtrinken; Konsum von mindestens
drinking 5 alkoholischen Getränken (Standardgläser)
bei einer Trinkgelegenheit
BKD Blaues Kreuz in Deutschland
BKE Blaues Kreuz in der evangelischen Kirche
BORA Beruflichen Orientierung in der
­Rehabilitation Abhängigkeitskranker
buss Bundesverband für
stationäre Suchtkrankenhilfe e. V., Kassel
BZgA Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
ceus ceus consulting, Gesellschaft
für ­Managementberatung &
­Organisationsentwicklung mbH, Köln
CMA Chronisch mehrfach beeinträchtigte
­Abhängigkeitskranke
CV Caritasverband
DHS Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen
DIN ISO Deutsches Institut für Normung International Standardisation Organisation
Dot.sys Dokumentations- und Auswertungssystem
für suchtpräventive Maßnahmen
DRK Deutsches Rotes Kreuz
DRV Deutsche Rentenversicherung
DSM Diagnostic and Statistical Manual of
Mental D
­ isorders
DW Diakonisches Werk
EFQM European Foundation for Quality Management
ELAS Evangelische Landesarbeitsgemeinschaft für
Suchtfragen in Niedersachsen
fdr Fachverband Drogen und Suchthilfe e.V.
FK Freundeskreise für Suchtkrankenhilfe
FOGS Gesellschaft für Forschung und Beratung
im G
­ esundheits- und Sozialbereich, Köln
FSN Freie Suchtkrankenselbsthilfe Niedersachsen
FSS Fachstellen für Sucht und Suchtprävention
­Niedersachsen
FW Freie Wohlfahrtspflege
GBW Guttempler-Bildungswerk
GHB Gammahydroxybuttersäure,
umgangssprachlich auch als Liquid Ecstasy
und K.O.-Tropfen bezeichnet
gGmbH Gemeinnützige Gesellschaft
mit beschränkter Haftung
HaLT Kurz für: Hart am LimiT (Präventionsprojekt)
I.B.I.S. I.B.I.S. gGmbH, Initiative für berufliche
­Integration und Sozialmanagement in
und um Hannover
IFT Institut für Therapieforschung
IGS Integrierte Gesamtschule
IOGT International Organisation of Good Templars
= Deutscher Guttempler Orden
KB Kreuzbund
KfN Kriminologisches Forschungsinstitut
­Niedersachsen
KiTa Kindertagesstätte
KJHG
Kinder- und Jugendhilfegesetz
KKH Kaufmännische Krankenkasse, Hannover
Kombi Nord Kombinationsbehandlung für
­Abhängigkeitskranke in Norddeutschland
KV Krankenversicherung
LAG Landesarbeitsgemeinschaft
LAG FW Landesarbeitsgemeinschaft der
Freien ­Wohlfahrtspflege Nds. e.V.
LJS Landesstelle Jugendschutz Niedersachsen
LPPN Landespsychiatrieplan Niedersachsen
LV Landesverband
LVSM Landesverband der Vereine für Sozialmedizin
LWL Landschaftsverband Westfalen-Lippe
LZG RLP Landeszentrale für Gesundheitsförderung
in Rheinland-Pfalz e.V.
MdB Mitglied des Bundestages
MDPV Methylendioxypyrovaleron (NPS)
MI Niedersächsisches Ministerium
für Inneres und Sport
MS Niedersächsischen Ministerium
für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung
NACOA Interessenvertretung für Kinder
aus Suchtfamilien e. V., Berlin
Nds. Niedersachsen / niedersächsisches
NLS Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen
NPS Neue psychoaktive Substanzen
PINTA Studie „Prävalenz der Internetabhängigkeit“
PeP Unterrichtsprogramm zur Gesundheitsförderung, Sucht- und Gewaltprävention
PKV e. V. Verband der privaten Krankenversicherung e.V.
PN Paritätischer Wohlfahrtsverband ­Niedersachsen
PrevNet Internetgestütztes Fachportal zur
­Suchtprävention
PSB Psychosoziale Betreuung (Substituierter)
QM Qualitätsmanagement
Reha Rehabilitation
RV Rentenversicherung
SGB Sozialgesetzbuch
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschland
WHO World Health Organisation
(Weltgesundheitsorganisation)
ZIS Zentrum für Interdisziplinäre Suchtforschung
der Universität Hamburg
Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen
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Jahresbericht 2015
Spender und Förderer
Neben der Förderung durch das Niedersächsische Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung sowie das
Niedersächsische Ministerium für Inneres und Sport wurde
die Arbeit der NLS auch im Jahr 2015 durch zahlreiche Sachspenden, Projektförderungen und durch die Zusammenarbeit unterstützt. An dieser Stelle sei allen Spendern, Förderern und Partnern herzlich gedankt!
AOK - die Gesundheitskasse
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung mit ­Mitteln
der PKV Verband der privaten Krankenversicherung e. V.
Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e. V.
Deutsche Rentenversicherung Braunschweig-Hannover
Deutsche Rentenversicherung Oldenburg-Bremen
Kaufmännische Krankenkasse
Stifter-helfen.de