Jahresprogramm 2015

ALLGEMEINE ANGEBOTE DER SUCHTHILFE, SUCHTSELBSTHILFE UND SUCHTPRÄVENTION
Das Internet als Therapeutikum – Systemische
Interventionen bei Internetabhängigkeit
In dieser Fortbildung wird eine systemische Perspektive auf die
Phänomene der exzessiven Internetnutzung und -abhängigkeit eingenommen. Diese richtet den Blick neben gängigen Erklärungsmustern auch auf die Grunderwartungen eines Menschen an die Welt und sich. Der Referent mit langjährigen
Erfahrungen in der Beratung bei exzessivem Mediengebrauch
hat im Rahmen der systemischen Beratung/Therapie vielfältige
kreative und originelle Interventionen entwickelt, um Betroffenen Lust zu machen, die „Internetabhängigkeits-Trance“ gegen Experimentierfreude und Lebenslust einzutauschen. Hier
werden Sie mit einigen dieser Methoden vertraut gemacht.
Zielgruppe Fachkräfte Medienprävention, Fachkräfte aus Fachstellen
für Sucht und Suchtprävention, Interessierte
Referent Dr. Detlef Scholz, Kompetenzzentrum und Beratungsstelle
für exzessive Mediennutzung und Medienabhängigkeit der
Ev. Suchtkrankenhilfe MV, Schwerin
Termin + Ort 16. April 2015, Hannover, Akademie des Sports
Aktionswoche Alkohol 2015
Die NLS unterstützt und koordiniert erneut die niedersächsischen Aktivitäten zur Suchtprävention, Suchthilfe und Suchtselbsthilfe im Rahmen der bundesweiten Aktionswoche Alkohol 2015. Zwischen dem 13. und 21. Juni 2015 finden in
Niedersachsen unter dem Motto „Alkohol? Weniger ist mehr“
zahlreiche Aktionen, Projekte und Maßnahmen statt. Bei der
letzten Aktionswoche 2013 waren es knapp 200 in etwa 80
Städten und Gemeinden. Mitglieder von Selbsthilfegruppen,
Mitarbeiter/innen aus Beratungsstellen und Fachkliniken sowie Fachkräfte für Suchtprävention geben in ihren Regionen
vor Ort Impulse für Gespräche, informieren, argumentieren
und erzeugen Aufmerksamkeit, um möglichst viele Menschen
zu erreichen.
Playing – gambling – gaming – alles nur ein Spiel!?
Im Internet verwischen die Grenzen zwischen Computerspielen und Glücksspielen zunehmend. Immer mehr glücksspielbezogene Inhalte halten Einzug beim bislang einfachen Computerspielen und in sozialen Netzwerken, die auch unter dem
Begriff „social gaming“ dem Spielen dienen. Für Nutzer/innen,
gerade für Kinder und Jugendliche, die von der Faszination der
vielfältigen Möglichkeiten im Internet angezogen werden, ist
eine Unterscheidung nur noch schwer oder gar nicht möglich.
Seitens der Anbieter werden neue Nutzergruppen generiert,
die beide Spielformen nutzen. Das Seminar bietet die Mög-
lichkeit, sich einen Überblick über die neuen Angebote und ihre
Verzahnungen miteinander zu verschaffen. Gleichzeitig sollen die
bisherigen Angebote im Rahmen der Prävention und Beratung beleuchtet werden, um die grenzübergreifenden Spielformen und
neuen Zugänge im Blick zu haben und zu berücksichtigen.
Zielgruppe Präventionsteam Glücksspielsucht in Niedersachsen, Medienfachkräfte, PFK, Fachkräfte aus Fachstellen für Sucht und Suchtprävention
Referenten Dr. Tobias Hayer, Universität Bremen, u.a.
Termin + Ort 01. Juli 2015, Hannover, AOK Günther-Wagner-Allee
Jahrestagung der NLS: S.O.S: Save Our System! –
Suchthilfe und Suchtprävention im Survival-Modus?
Es gibt in der letzten Zeit einige rätselhafte Beobachtungen: Die
Suchtprävention findet im Präventionsgesetz keine explizite Erwähnung. Die Suchthilfe wird im Bundesteilhabegesetz nicht erwähnt. Wie sind diese Signale zu werten? Wie können Suchthilfe
und Suchtprävention ihre Existenz bzw. Eigenständigkeit erhalten?
Wie können sie ihr Profil schärfen gegenüber anderen (teilweise konkurrierenden) Hilfesystemen? Wo sind mögliche Kooperationspartner und welche Strategien müssen entwickelt werden,
um langfristig die Suchthilfe und Suchtprävention als eigenständige Arbeitsbereiche zu sichern? Ziel ist eine Einordnung hinsichtlich dieser aktuellen Trends und Herausforderungen und die Verständigung über mögliche Reaktionen und Konsequenzen für die
Suchthilfe und Suchtprävention.
Suchtselbsthilfe: Kooperationspartner in der Nachsorge –
Beispiele guter Praxis
Die Erörterung von Möglichkeiten der Zusammenarbeit von
Suchtselbsthilfe und professioneller Suchthilfe in der Nachsorge steht im Zentrum der Tagung. Der Nachsorge kommt in der
Betreuung Abhängigkeitskranker besondere Bedeutung zu. Sie
soll die erreichten Rehabilitationserfolge sichern und Rückfälle zu vermeiden helfen. Dies geschieht insbesondere durch
die Festigung neu erworbener Verhaltensweisen und Einstellungen sowie durch die Unterstützung in Krisenfällen. Außerdem bedarf der Abhängigkeitskranke weiterhin intensiver Unterstützung bei der Erhaltung seiner Abstinenzmotivation. Die
DRV empfiehlt in erster Linie den Anschluss an Selbsthilfegruppen und Abstinenzgruppen für den Aufbau einer stabilen,
suchtmittelfreien Lebensgestaltung.
Termin + Ort Hannover, samstags (Datum und Tagungsort werden
noch bekannt gegeben)
Termin + Ort 21. Juli 2015, Hannover, Akademie des Sports
Tagung: Prävention von Medienabhängigkeit –
Wie? Wann? Was?
Die Digitalisierung des Lebens jedes Einzelnen schreitet mit großen Schritten voran. Viele wissen, dass diese Entwicklung neben
positiven Aspekten auch Gefahren beinhalten kann. Dass eine exzessive Nutzung psychische, soziale und körperliche Probleme bis
hin zu einer Abhängigkeitserkrankung verursachen kann, ist allgemein anerkannt. Doch wie kann eine zielgruppenspezifische und
wirkungsvolle Suchtprävention und (Früh-)Intervention aussehen und gleichzeitig den schnellen Entwicklungen folgen? Vorträge greifen aktuelle Diskussionslinien und Erkenntnisse im Bereich
der Prävention einer Medienabhängigkeit auf. Workshops ermöglichen die Auseinandersetzung mit konkreten Methoden der Prävention und Beratung als Mittel der indizierten Prävention. Die
Tagung wird in Kooperation mit return – Fachstelle Mediensucht
veranstaltet.
Zielgruppe Fachkräfte Medienprävention, Präventionsfachkräfte, Fachkräfte aus Fachstellen für Sucht und Suchtprävention, Interessierte
Termin + Ort 30. September 2015, Hannover, Wienecke XI.
Niedersächsische Landesstelle
für Suchtfragen
Bitte informieren Sie sich über die detaillierten Programme
und aktuelle Änderungen auf unserer Homepage:
www.nls-online.de unter „Veranstaltungen“.
Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen
Podbielskistraße 162
30177 Hannover
Tel.: 05 11 - 62 62 66 0
Fax: 05 11 - 62 62 66 22
[email protected]
www.nls-online.de
Die NLS ist eine Landesfacharbeitsgemeinschaft der LAG
der Freien Wohlfahrtspflege in Niedersachsen e.V.
SEMINARE UND
FACHTAGUNGEN
JAHRESPROGRAMM 2015
Niedersächsische Landesstelle
für Suchtfragen
SPEZIELLE ANGEBOTE ZU EINZELNEN FACHBEREICHEN
SUCHTPRÄVENTION
GLÜCKSSPIELSUCHT
SUCHT UND ARBEIT
QUALITÄTSMANAGEMENT
Fortbildung zum Bausteinprogramm schulische
Suchtvorbeugung für Präventionsfachkräfte
Vernetzung vor Ort – Informationen und Zusammenführung
der lokalen Akteure
Qualifizierung für die nebenamtliche Suchtarbeit im Betrieb
QM-Werkstatt DIN-ISO: Instrumente für das interne
Qualitätsmanagement
Viele Fachkräfte für Suchtprävention arbeiten mit dem Bausteinprogramm schulische Suchtvorbeugung BASS, das es seit
2002 gibt. Das Bausteinprogramm wurde völlig überarbeitet
und den neuen Erkenntnislagen in der Suchtprävention angepasst. Außerdem wurde ein neuer Programmteil für die Jahrgänge 9/10 eingearbeitet. Fachkräfte werden in der Handhabung des Programms geschult, insbesondere erlernen sie,
eine Schulung mit Lehrkräften einer Schule zur Implementierung von BASS durchzuführen.
Zielgruppe Fachkräfte für Suchtprävention
Termin + Ort 19. Mai 2015, Hannover, Akademie des Sports
Tagung: BASS – erfolgreiche Suchtprävention in Schulen
In Niedersachsen arbeiten viele Schulen mit dem Bausteinprogramm schulische Suchtvorbeugung BASS der NLS. BASS soll
Lehrkräfte auf dem Weg zu einer gesunden und suchtpräventiven Schule unterstützen. Das Bausteinprogramm wurde völlig überarbeitet, den Programmbausteinen für die Jahrgänge
5/6 und 7/8 ein weiteres Bausteinprogramm für die Jahrgänge
9/10 hinzugefügt. Bei dieser Tagung wird das neue Bausteinprogramm vorgestellt, in verschiedenen Workshops werden
praxisnah die Programmteile erläutert und diskutiert, die Umsetzungsmöglichkeiten erörtert und verschiedene Formen der
Implementierung gezeigt.
Zielgruppe Lehrkräfte und Schulsozialarbeiter/innen aller
allgemeinbildenden Schulen der Sek. I., Fachkräfte für
Suchtprävention, Interessierte
Termin + Ort 30. Juni 2015, Hannover, Akademie des Sports
Fortbildung: Starkids – Starke Kinder von Anfang an
Im Jahr 2011 startete das Projekt „StarKids – starke Kinder von
Anfang an“. Das Projekt richtet sich an Kindertagesstätten und
wurde nach drei Jahren Projektlaufzeit im Herbst 2014 beendet. Die positiven Erfahrungen und die Ergebnisse der Evaluation flossen in eine Überarbeitung des Konzepts. Das „neue StarKids“ soll nun als Bausteinprogramm ohne zeitliche Vorgaben
bezüglich Länge der Laufzeit und Anzahl der durchzuführenden Bausteine in möglichst vielen KiTas in Niedersachsen implementiert werden. In dieser Fortbildung werden interessierte Präventionfachkräfte in der Arbeit mit dem Manual geschult.
Zielgruppe Fachkräfte für Suchtprävention
Termin + Ort 2. Dezember 2015, Hannover, Akademie des Sports
Der Glücksspielstaatsvertrag beschreibt einen Rahmen, in dem
sich das Glücksspielangebot vor Ort einfinden muss. Der Ausgestaltungsspielraum der gesetzlichen Bestimmungen wird in Niedersachsen den Kommunen überlassen und soll regionsspezifisch
angepasst werden. Die Interessen und Zielrichtungen der unterschiedlichen Beteiligten sind vielfach sehr heterogen und die
Kenntnis voneinander gering. Das Hilfesystem kann Hinweise auf
die Gefährdung und die Gefahren geben, welche von Glücksspielen ausgehen, sowie Informationen zu suchtpräventiven Rahmenbedingungen und Maßnahmen. Regionale Projekte werden vorstellt, ihre Möglichkeiten und Chancen diskutiert, aber auch die
Einschränkungen und Schwierigkeiten beleuchtet.
Zielgruppe Präventionsteam Glücksspielsucht in Niedersachsen
Impulsgeber Heiko Richter, Stadt Celle, Jutta Krumbach, PTG Celle,
Kathrin Vorjans, PTG Meppen
Termin + Ort 23. Februar 2015, Hannover, AOK Günther-Wagner-Allee
Der Klient – das spielende Wesen
Glücksspielerinnen und Glücksspieler als Klienten „zocken“ nicht
nur im direkten Umgang mit dem Glücksspielautomaten. Auch
auf der kommunikativen Ebene, im Kontakt zu anderen Menschen
und im Beratungskontext wird „gezockt“. Viele Berater/innen sind
immer wieder damit konfrontiert, dass der Beratungsprozess seitens der Glücksspieler/innen „ohne ersichtlichen Grund“ ab- oder
unterbrochen wird. Das Halten von pathologischen Glücksspieler/innen ist schwierig. Anhand von Fallbeispielen aus dem Team
werden schwierige Situationen erörtert und Methoden vorgestellt
und diskutiert, die Entlastung und zielführende Unterstützung geben können.
Zielgruppe Präventionsteam Glücksspielsucht in Niedersachsen
Termin + Ort 19. Mai 2015, Hannover, AOK Günther-Wagner-Allee
Aktionstag Glücksspielsucht 2015
Die Fachkräfte für Glücksspielsuchtprävention und –beratung werden am 23.09.2015 das Thema Glücksspiel mit seiner Faszination und seinen Anreizen sowie den Gefahren und Gefährdungen
wieder in die regionale Öffentlichkeit tragen. Das Hilfeangebot zur
Prävention und Beratung wird vorgestellt. Unterschiedlichste Aktionen und Angebote sollen an den Projektstandorten Möglichkeiten zur Aufklärung, Sensibilisierung und zum Gespräch bieten.
Termin + Ort 23. September 2015, niedersachsenweit
In vielen Betrieben und Institutionen gibt es Ansprechpartner/innen für Menschen mit Suchtproblemen. Das 20-tägige Seminar
bietet eine Qualifizierung für nebenamtlich Tätige in diesem Bereich an. Sie umfasst 160 Stunden in 7 Sequenzen, die sich über­
8 Monate erstrecken. Ein detailliertes Programm ist bei der NLS
(auch online) ­erhältlich.
Zielgruppe betriebliche Ansprechpartner/innen für Suchtfragen,
Suchthelfer/innen oder Suchtbeauftragte
Kursleitung Ute Pegel-Rimpl, Betriebliche Suchtprävention, Hannover
Termin + Ort Beginn am 9. März 2015, Ende am 6. November 2015,
Sarstedt, AOK Bildungszentrum
Experten-Workshop: Berufliche Integration und Teilhabe
für Suchtkranke
Eine schriftliche Erhebung der NLS in allen niedersächsischen
Suchthilfeeinrichtungen hat Daten zu berufs- und teilhabebezogenen Leistungsangeboten und Kooperationsstrukturen der
Suchthilfe ermittelt. Diese sollen im Rahmen des Workshops aus
Sicht der Suchthilfe analysiert werden. Ziel ist, Schlussfolgerungen
abzuleiten und Empfehlungen für bedarfs- und praxisgerechte
Maßnahmen zur verstärkten Förderung der beruflichen Integration Suchtkranker zu entwickeln. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden von der NLS persönlich zu diesem Workshop eingeladen.
Moderation Prof. Dr. Tielking, Hochschule Emden-Leer
Termin + Ort 25. März 2015, Hannover
Fachtagung: Berufliche Integration und Teilhabe für
Suchtkranke
Die Tagung bietet Fachkräften und Kooperationspartnern der niedersächsischen Suchthilfe ein Forum, sich über Voraussetzungen
und Möglichkeiten der beruflichen Integration Suchtkranker zu informieren und auszutauschen. Die Themen werden auf Basis des
vorangehenden Expertenworkshops ausgewählt und fachkundige
Referent/innen dazu eingeladen. Informationen über das Programm sind ab Mai von der Homepage der NLS abrufbar (www.
nls-online.de).
Termin + Ort 5. Oktober 2015, Hannover
Die QM-Werkstatt vermittelt praktisches Handwerkszeug zum
Aufbau eines QM-Systems auf Basis der Normen der DIN ISO.
Die Teilnehmenden erhalten Anleitungen zur Erstellung der
notwendigen Bausteine eines QM-Systems. Die Themenbearbeitung folgt einem Arbeitsplan an Hand praktischer Beispiele
aus den teilnehmenden Fachstellen.
Zielgruppe QM-Beauftragte aus Fachstellen für Sucht und
Suchtprävention
Referent Henning Borchert, Qualitätsberater
Termine + Ort 10. März, 6. Juli, 10. November 2015, Hannover
QM-Regionalkreise
Die Regionalkreise dienen dem strukturierten Austausch über
aktuelle und innovative Themen der Qualitätsentwicklung in
der ambulanten Suchthilfe. Die Teilnahme basiert auf der Bereitschaft zum offenen kollegialen Austausch. Sie ist unabhängig vom internen QM-System.
Zielgruppe QM-Beauftragte aus Fachstellen für Sucht und
Suchtprävention
Moderation Angela Böttger, QM-Referentin NLS
Termine + Ort 22. April 2015: QM-Kreis Süd-Ost (Hannover)
17. März 2015: QM-Kreis Weser-Ems (Osnabrück)
9. September 2015: Gemeinsamer Fachtag der QM-Kreise
(Hannover)
Schulung ambulante Reha Sucht: Anforderungen und
Konsequenzen des Reha-Entlassungsberichts 2015
Die Schulung stellt die ab 2015 geltenden neuen Anforderungen
an den Entlassungsbericht in der medizinischen Reha der gesetzlichen Rentenversicherung vor. In diesen drückt sich u.a. die
zunehmende Bedeutung der ICF und daraus abzuleitender Behandlungsmaximen aus, insbesondere hinsichtlich des Erwerbsund Teilhabebezugs als vorrangiges Ziel der medizinischen Reha.
Es wird gemeinsam erarbeitet, welche Konsequenzen sich daraus für ambulante Behandlungsstellen ergeben.
Zielgruppe Therapeutische Fachkräfte der Fachstellen für Sucht und
Suchtprävention
Referent/innen Dr. Elke Sylvester, ärztliche Leitung der Fachklinik
Nettetal; Georg Wiegand, Deutsche Rentenversicherung
Braunschweig-Hannover
Termine + Ort 5. Mai 2015 in Hannover;
12. Mai 2015 in Rastede (Wiederholung)