Positiv Lernen - Lektion 05

Positiv Lernen - Lektion 05 - Musterlösung
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Erläutern Sie an einem Beispiel, wie man die begrenzte Aufnahmekapazität
des Kurzzeitgedächtnisses durch Aufbereiten der Lerninformation umgehen
kann (vgl. chunking).
Da man nur etwa 5 – 9 Elemente in seinem Kurzzeitspeicher behalten kann, ist es sinnvoll,
diese Elemente so zu bündeln, dass sie mehr Inhalt enthalten. Wenn man sich z.B. die Zahl
160821608216082 einprägen will, dann kann man die einzelnen Ziffern lernen 1 6 0 8 2 1 6 0
8 2 1 6 0 8 2, kann sie paarweise lernen 16 08 21 60 82 16 08 2 oder sich ggf. durch geschickte Einteilung noch einfacher einprägen 16082 16082 16082.
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Erklären Sie, worauf bei der Aufbereitung des Lernstoffes zu achten ist, wenn
eine Lernbehinderung vorliegt.
Wenn eine Lernbehinderung vorliegt, dann kann man in der Regel weniger Elemente in seinem Kurzzeitspeicher behalten (nur 4 – 6) als andere. Kommt dann zu schnell eine neue Information hinzu, d.h. bevor der erste Inhalt im Langzeitspeicher angekommen ist, ist der Inhalt
komplett verloren.
Sinnvoll ist es deshalb, bei einer bestehenden Lernbehinderung den Lernstoff in kleinere Einheiten zu unterteilen und das Lerntempo deutlich zu verringern. Der Lernerfolg wird sich so
erhöhen.
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Beschreiben Sie die Vorteile, die es hat, wenn man neu erlernte Inhalte bereits
innerhalb der ersten 24 Stunden wiederholt.
Da nach der Vergessenskurve von Ebbinghaus nach 24 Stunden 75% des gelernten Inhaltes
wieder aus dem Langzeitspeicher verloren gehen und man ihn dann völlig neu lernen muss,
ist es sinnvoll den Inhalt innerhalb von 24 Stunden bereits zu wiederholen. Er prägt sich dann
deutlicher ein. Die erste Wiederholung sollte sogar innerhalb der ersten Stunde erfolgen.
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Erläutern Sie den Zusammenhang zwischen einer Lern- und Leistungsstörung
und der darauf folgenden schlechten Ausnutzung der Gedächtniskapazität.
Bei einer Lern- und Leistungsstörung
ist die Aufmerksamkeit geringer, dadurch gelangen von vorneherein weniger Informationen in
den Kurzzeitspeicher,
verbleibt die Information kürzer im Kurzzeitspeicher, dadurch gelangen weniger Informationen
in den Langzeitspeicher,
sind die Abstände zwischen den Wiederholungen zu lang, dadurch gehen viele Informationen
aus dem Langzeitspeicher wieder verloren.
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Erklären Sie, warum der Satz: „Aus Fehlern lernt man“, für den Bereich der
Automatisierung nicht zutrifft.
Durch ständiges Wiederholen der Inhalte aus dem Langzeitspeicher geschieht eine sogenannte Automatisierung. Verhalten, aber auch Wissen steht automatisch zur Verfügung, man muss
nicht mehr bewusst darüber nachdenken. Damit Automatisierung geschehen kann, ist es
wichtig, richtige Inhalte zu wiederholen. Dadurch, dass man z.B. Worte gelegentlich falsch
schreibt, prägt sich die richtige Schreibweise schlechter ein.