Ausgabe 5 I Mai I 2016 Baurundblick Thema des Monats Thementag – „Schwarzarbeitsbekämpfung in der Bauwirtschaft“ 1 Thema des Monats: Thementag – „Schwarzarbeitsbekämpfung in der Bauwirtschaft“ Vergaberecht 2 Nachrichten und Kommentar: Fortsetzung von Seite 1 Thementag – „Schwarzarbeitsbekämpfung (v.l.) Wilfried Lehner MLS, Leiter der Finanzpolizei Österreich; Regionalleiter Eckhard Stoermer, IG BAU Hannover, RA Dr. jur. Wolfgang Bayer, Hauptgeschäftsführer des Bauindustrieverbandes Niedersachsen-Bremen; Wirtschafts minister Olaf Lies; Matthias Wächter, Hauptgeschäftsführer des Baugewerbe-Verbandes Niedersachsen; Dr. Tino Igelmann, Abteilungsdirektor Generalzolldirektion Köln (brb).- „Eine gerechte und funktionierende Wirtschaft kann es nur geben wenn die Wettbewerbsbedingungen fair sind“, mit diesen Worten hat Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies Mitte Mai den Thementag „Schwarzarbeitsbekämpfung in der Bauwirtschaft“ in Hannover eröffnet. Dazu hatte das Niedersächsische Bündnis gegen Schwarzarbeit und illegale Beschäftigung am Bau eingeladen. Das Bündnis aus dem Niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, dem Zoll sowie Vertretern Vergaberecht (brb).- Am 18. April 2016 ist das neue Vergaberecht in Kraft getreten, mit dem der deutsche Gesetzgeber und der DVA die im Jahr 2014 erlassenen EU-Vergaberichtlinien pünktlich innerhalb der Frist in deutsches Recht umgesetzt hat. Die Vergabe von Bauaufträgen, die den so genannten EU-Schwellenwert von derzeit 5,225 Mio. Euro überschreiten, vollzieht sich zukünftig auf drei Regelungsebenen. Die erste Ebene ist der neugestaltete vierte Abschnitt des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen (GWB), der nunmehr erstmals in großem Umfang auch so genanntes materielles Vergaberecht regelt. Er enthält u. a. Bestimmungen über die Eignung der Bieter, die Ausschlussgründe für Bieter, die Leistungsbeschreibung, die Zuschlagskriterien und die Ausführungsbedingungen für Bauaufträge. Die zweite Regelungsebene stellt die Verordnung über die Vergabe öffentlicher Aufträge (Vergabeverordnung) dar, deren Regelungen teilweise auch für die Verga- aus der Bauwirtschaft setzt sich für die Einhaltung der gesetzlichen Rahmenbedingungen und dadurch für die Schaffung fairer Wettbewerbsbedingungen in der Bauwirtschaft ein. Die Bündnispartner setzen hierbei auf enge Kooperation sowie Informationsund Erfahrungsaustausch unter den Bündnispartnern um die Schwarzarbeit und illegale Beschäftigung wirksam zu bekämpfen. Zweimal im Jahr finden gemeinsame Großaktionen gegen die Schattenwirtschaft statt. Fortsetzung auf Seite 2 in der Bauwirtschaft“ Obamania 3 Forum Nord: Zitat Minister Lies zum Bundesverkehrswegeplan 2030 4 Trends und Märkte : Fortsetzung von Seite 1 Vergaberecht be von Bauaufträgen gelten. Hier werden u.a. die Wahrung der Vertraulichkeit, die Vermeidung von Interessenkonflikten und einige besondere Methoden und Instrumente in Vergabeverfahren, wie Rahmenvereinbarungen, dynamische Beschaffungssysteme und elektronische Auktionen geregelt. Die dritte Ebene bildet die neugestaltete VOB/A, die die Vorgaben des europäischen Rechts umsetzt, soweit sie nicht auf gesetzlicher Ebene im GWB oder in den übergreifend geltenden Vorschriften der Vergabeverordnung geregelt sind. Darüber hinaus wird in der neuen VOB/A klargestellt, dass der öffentliche Auftraggeber Nebenangebote auch dann zulassen darf, wenn der Preis das einzige Zuschlagskriterium ist. Des Weiteren entfällt der bisherige Öffnungstermin in Anwesenheit der Bieter. Stattdessen informiert der öffentliche Auftraggeber die Bieter unverzüglich elektronisch über das Ergebnis der Submission. Bauarbeitsmarkt im April 2016: Frühjahrsbelebung verringert Arbeitslosigkeit Baugenehmigungen im Februar 2016: Wirtschaftshochbau legt deutlich zu Steuerschätzungen: Steuereinnahmen deutlich nach oben korrigiert Impressum Fortsetzung auf Seite 4 1 Ausgabe 5 I Mai I 2016 Nachrichten und Kommentar: Obamania (brb).- Es ist beinahe wieder Alltag in Hannover. Obama arbeitet in Washington an seinen letzten Hausaufgaben vor dem Ende seiner Amtszeit. Bundeskanzlerin Merkel geht in Berlin ihren politischen Geschäften nach. Auch Renzi, Hollande und Cameron schlagen sich zuhause wie gewohnt mit ihren alten Dauerproblemen herum. Doch ein Nachhall des Präsidentenbesuchs und des kleinen EU-Gipfeltreffens ist in der Landeshauptstadt schon noch zu spüren. Obamania, wie einige meinten: Es war unstreitig ein bedeutendes Ereignis für die Messestadt. Die norddeutsch-zurückhaltende Landeshauptstadt ist mit dem stil- vollen Ambiente von Herrenhausen einfach ein guter Ort für vertrauliche Gespräche über die wichtigen Fragen der Weltpolitik ebenso wie für verzaubernde computergesteuerte Ballett-Events zur Messeeröffnung. Das weiß nun weit über die deutschen Grenzen hinaus jeder, der die Fernsehbilder gesehen hat. Schon lange ist Hannover nicht mehr die dröge Stadt der Mitte, des Mittelmaßes und der absoluten Mittelmäßigkeit, wie Theodor Lessing voller Bitterkeit einst in seinen Erinnerungen klagte. Kein Wunder, dass die Hannoveraner von heute beinahe rundum zufrieden sind mit ihrer Stadt, und dennoch mit dem Finger ungehalten auf manche Unzulänglichkeiten oder gar Unzuträglichkeiten zeigen. Hannover und seine Stadtväter sollten nicht allzu lange von den beiden inhaltsreichen Apriltagen mit dem amerikanischen Präsidenten schwärmen und die gelungene Sache bald abhaken. Das Rathaus hat die Stadt als Investitionsstandort zu begreifen und die Obama-Visite als hochwillkommene Werbung zu nutzen, nicht zuletzt in den kapitalstarken und anlagesuchenden USA. Allein Investitionen bewirken Attraktivität und sichern die Zukunft der Stadt in einem weltweiten Wettbewerb. Morgen und übermorgen wird der vermutlich noch härter sein als heute und gestern. Fortsetzung von Seite 1 Thementag – „Schwarzarbeitsbekämpfung in der Bauwirtschaft“ In seinem Grußwort hob Wirtschaftsminister Olaf Lies den hohen Stellenwert, den die Bekämpfung der Schwarzarbeit und illegale Beschäftigung bei der Landesregierung einnimmt, hervor und zeigte die Brisanz der Thematik u.a. anhand von Schadenssummen auf. Demnach betrug die durch den Zoll bei bundesweiten Kontrollen und Ermittlungen festgestellte Schadenssumme im Jahr 2015 ca. 818,5 Millionen Euro. Wirtschaftsminister Olaf Lies: „Die durch Schwarzarbeit bedingten Verluste bei legal arbeitenden Betrieben sind für uns nicht hinnehmbar. Hinzu kommt der große volkswirtschaftliche Schaden, der dem Staat durch die Betrügereien der Schattenwirtschaft Jahr für Jahr entsteht. Ich bin froh, dass wir im Kampf gegen die Schattenwirtschaft starke Bündnispartner an unserer Seite haben.“ Der Thementag befasste sich mit der möglichen Einführung eines Beschäftigungsausweises für Mitarbeiter in der Bauwirtschaft, der Frage der Tauglichkeit der deutschen Kontrollinstrumente zur Bekämpfung der Schwarzarbeit, der Entwicklung innovativer und praktikabler Kontrollmechanismen zur Förderung der legalen Beschäftigung sowie der in diesem Jahr erfolgten Neustrukturierung des Zolls. Ebenfalls wurde vor Vertreten aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung eine erste Prognose zur Einführung des Mindestlohns im Jahre 2015 thematisiert. 2 Minister Lies hierzu wörtlich: „Die Einführung des Mindestlohns hat nach aktuellen Erkenntnissen keine negativen Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt, weder in Niedersachsen noch in ganz Deutschland, sondern eher gegenteilige Entwicklungen. Überdurchschnittlich hohe Lohnsteigerungen in klassischen Niedriglohnbranchen deuten auf erhebliche Mindestlohneffekte hin. Lediglich bei den Minijobs ist ein Rückgang festzustellen, wobei hier ein erheblicher Anteil in sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze umgewandelt wurde.“ Der Bauindustrieverband NiedersachsenBremen hob hervor, dass die deutsche Bauwirtschaft ein großes Interesse an der Bekämpfung illegaler Beschäftigung und Schwarzarbeit hat. Rechtsanwalt Dr. jur. Wolfgang Bayer, Hauptgeschäftsführer des Bauindustrieverbandes Niedersachsen-Bremen, wörtlich: „Fairer Wettbewerb am Bau darf nur über Bauqualität und Produktivität stattfinden. Illegale Beschäftigung und Schwarzarbeit am Bau müssen entschieden bekämpft werden. Die derzeit vorhandenen Kontrollinstrumente sind nur unzureichend.“ Als wirksames Kontrollinstrument zur Vermeidung bzw. Bekämpfung illegaler Beschäftigung und Schwarzarbeit bezeichnete Dr. Bayer die sog. Tiroler Beschäftigungskarte, mit der im Nachbarland Österreich gute Erfolge erzielt wurden. Dieser Baustellenausweis wird, so Dr. Bayer, z.B. auch beim Bau des Brenner Basis-Tunnels eingesetzt. Er wird akzeptiert vom Auftraggeber, von der Auftragnehmerseite und auch von der Finanzpolizei in Österreich. Die Einführung eines derartigen Baustellenausweises sei auch in Deutschland sinnvoll und werde auch von den Baufirmen gefordert. Bei der Umsetzung sei insbesondere auch der öffentliche Auftraggeber gefordert. Matthias Wächter vom Baugewerbe-Verband Niedersachsen zeigte sich sehr besorgt: „Für die deutsche Bauwirtschaft sind Ausmaß und Erscheinungsform von Schwarzarbeit und illegaler Beschäftigung nach wie vor bedrohlich. Zum Teil existieren mafiöse Strukturen, in denen mit krimineller Energie gegen gesetzliche Bestimmungen verstoßen und Lohnsteuern und sowie Sozialversicherungsbeiträge hinterzogen werden. Das geht zu Lasten der Solidargemeinschaft und die daraus resultierenden Wettbewerbsverzerrungen gefährden den ehrlich agierenden Unternehmer und die Arbeitsplätze heimischer Arbeitnehmer. Es ist wichtig, dass auf diese Missstände auch durch öffentlichkeitswirksame Veranstaltungen hingewiesen wird.“Das Land Bremen verfügt über ein laufendes Projekt mit einem Investitionsvolumen von 112 Mio. EUR. Die neuen Vorhaben (VB und VB-E) haben ein Gesamtvolumen von 521 Mio. EUR. Zwei Projekte laufen zudem noch als Bedarf mit Planungsrecht mit einem Volumen von 123 Mio. EUR. Ausgabe 5 I Mai I 2016 Forum Nord Zitat (brb).- Wirtschaftsminister Olaf Lies, anlässlich des 2. Thementages „Schwarzarbeitsbekämpfung in der Bauwirtschaft“ des Niedersächsischen Bündnisses gegen Schwarzarbeit und illegale Beschäftigung am Bau: „Das Niedersächsische Bündnis gegen Schwarzarbeit und illegale Beschäftigung am Bau setzt sich am Ende des Tages vor allem für faire Wettbewerbsbedingungen ein. Mit illegaler Schwarzarbeit können ehrliche Handwerker aus dem Wettbe- werb gedrängt werden, damit gehen Wirtschaftskraft und Arbeitsplätze verloren. Das zu verhindern, ist jede Anstrengung wert. Insofern ist mein Ministerium aus voller Überzeugung Teil des Bündnisses, in dem wir natürlich auch aktiv mitarbeiten.“ Minister Lies zum Bundesverkehrswegeplan 2030 (brb).-Im Gespräch mit Herrn Minister Olaf Lies, Niedersächsisches Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr Olaf Lies Baurundblick:. Bei den neuen Vorhaben aus dem vordringlichen Bedarf und der vordringlichen Bedarfsengpassbeseitigung werden 193 Projekte genannt. Sind für das Land Niedersachsen einige dieser genannten Projekte von Autobahnen bis Bundesfernstraßen über Ortsumgehungen für die wirtschaftliche Entwicklung von besonderer Bedeutung? Olaf Lies: Zunächst einmal ist das Gesamtvolumen ein riesiger Erfolg für Niedersachsen – und durch die zu erwartenden Investitionen auch von herausragender wirtschaftlicher Bedeutung. Jetzt ist der Norden dran! Das Volumen der Straßenprojekte, die es in den Vordringlichen Bedarf geschafft haben, liegt bei rund 8,3 Milliarden Euro, damit erhält Niedersachsen 12,3 Prozent aller hierfür bundesweit zur Verfügung stehenden Mittel für den Ausbau des Straßennetzes. Bezogen auf reine Neubauvorhaben (also ohne bereits laufende Projekte) sind es sogar 14,8 Prozent (6,4 von 43 Milliarden Euro). Damit liegt Niedersachsen deutlich über dem so genannten Königsteiner Schlüssel (9,3 Prozent) und noch deutli- cher über den Zuweisungen des letzten Bundesverkehrswegeplanes von 2003, als Niedersachsen nur 8 Prozent aller Fernstraßenmittel zugesprochen bekam. Die wichtigen Projekte A 20 (rund 2,6 Milliarden Euro), A 39 (1,08 Milliarden Euro), A 33 Nord (87 Millionen Euro) und E 233 (119 Millionen Euro) sind im Vordringlichen Bedarf. Dazu kommen herausragende Projekte wie die Schleuse Lüneburg und die AlphaLösung für den Schienengüterverkehr im Norden, letztere mit einem Investitionsvolumen von allein drei Milliarden Euro. Beide Vorhaben sind zwingend erforderlich, um Güterverkehr von der Straße herunter zu holen. Ohne den entschiedenen Einsatz der rot-grünen Landesregierung würde es diese beiden Vorhaben nicht geben. Das wichtigste Ergebnis der Erörterung bei Bundesverkehrsminister Dobrindt am 16. März in Berlin war jedoch: Anders als früher ist genug Geld da. Der so genannte ,Vordringliche Bedarf‘ ist durchfinanziert, wir werden zusätzlich sogar Projekte aus dem „Weiteren Bedarf mit Planungsrecht‘ anpacken können. Niedersachsen hat gemeinsam mit den übrigen Ländern erfolgreich dafür gekämpft, dass die Bundesmittel für Erhalt, Ausbau und Neubau der Fernstraßen, Schienen und Wasserwege deutlich aufgestockt werden. Das bedeutet: Unsere niedersächsischen Projekte im Vordringlichen Bedarf werden in den nächsten 15 Jahren auch verwirklicht. Trotz vieler neuer Projekte wird auch unsere zentrale Forderung ‚Erhalt vor Neubau‘ erfüllt. Von insgesamt 264 Milliarden Euro fließen rund 70 Prozent in den Erhalt. Im letzten Bundesverkehrswegeplan waren es nur 56 Prozent.“ Baurundblick: Mit dem neuen Bundesverkehrswegeplan wird es erstmalig eine Online-Konsultation geben, um die Öffentlichkeit am Entwurf des BVWP zu beteiligen. Was versprechen Sie sich von der Form dieser Öffentlichkeitsbeteiligung und muss zukünftig damit gerechnet werden, dass bei Großbauvorhaben eine Öffentlichkeitsbeteiligung grundsätzlich zu erfolgen hat? Olaf Lies: Online-Konsultationen sind eine vernünftige, pragmatische Lösung. Diese Form der Öffentlichkeitsbeteiligung wird künftig zum Standard dazu gehören. Sie kann aber in vielen Fällen, gerade bei umstrittenen Großprojekten, das direkte Gespräch nicht ersetzen. Man wird oft um gemeinsame Lösungen ringen müssen. Niedersachsen hat in dieser Hinsicht mit dem Dialogforum SchieneNord ein herausragendes Beispiel geliefert. Ohne die konstruktive, monatelange Arbeit vieler Beteiligter im Forum würde es die Alpha-Lösung für den Schienenverkehr im Norden nicht geben. Stattdessen würden wir uns weiter, wie schon seit über 20 Jahren, mit der alten Y-Trasse herumplagen. Und womöglich wäre niemals auch nur ein Meter Schiene neu verlegt werden. Ich bin sicher, dass dieses Beispiel aus Niedersachsen Schule machen wird. Es geht nicht ohne Öffentlichkeitsbeteiligung, es geht bestimmt nichts mehr ohne die Hilfe des Internets, aber erst recht nichts ohne direkte Gespräche. Jetzt kommt es darauf an, dass der Bund im Anschluss an die Konsultationsmöglichkeiten die Eingaben solide auswertet und bei der weiteren Planung einbezieht. Fortsetzung in der Juni-Ausgabe 3 Ausgabe 5 I Mai I 2016 Trends und Märkte: Fortsetzung von Seite 1 Vergaberecht Generell erfolgt mit dem neuen Vergaberecht der Einstieg in eine vollelektronische Durchführung der Vergabeverfahren, für die allerdings noch Übergangsfristen vorgesehen sind. Der Bauindustrieverband NiedersachsenBremen begrüßt die Inhalte der Novellierung, die in Richtung einer Modernisierung des Vergaberechts zielen. Kritisiert wird aber insbesondere, dass die von der EU und auch vom deutschen Gesetzgeber vorgegebenen Ziele einer Vereinfachung und Entbürokratisierung der Vergabeverfahren nicht erreicht werden. Vielmehr sei damit zu rechnen, dass es aufgrund der weiter gestiegenen Komplexität in der Praxis bei allen Beteiligen zu erheblichen Problemen und Verzögerungen von Ver gabeverfahren kommen werde. Bauarbeitsmarkt im April 2016: Frühjahrsbelebung verringert Arbeitslosigkeit (brb).- Die Arbeitslosigkeit ist im Zuge der Frühjahrsbelebung weiter gesunken: Für Baufacharbeiter mit bauhauptgewerblichen Berufen sank diese gegenüber dem Vorjahresmonat um 16,7 Prozent auf 28.766, für Bauingenieure um 4,1 Prozent auf 1.816. Gleichzeitig stieg die Zahl der offenen Stellen: Die Zahl der offenen Stellen für Baufacharbeiter mit bauhauptgewerblichen Berufen lag bei 12.098 (+27,2 Prozent), die Zahl der offenen Stellen für Bauingenieure bei 2.184 (+10,2 Prozent). Baugenehmigungen im Februar 2016: Wirtschaftshochbau legt deutlich zu (brb).- Nach einer eher schwachen Entwicklung im Vorjahr, legte der Wirtschaftshochbau zu Beginn diesen Jahres deutlich zu: Die Neubaugenehmigungen (veranschlagte Baukosten) stiegen im Februar um 70,1 Prozent, nach einem Plus von 12,6 Prozent im Januar. Für den Öffentlichen Hochbau wurde hingegen ein Minus von 47,3 Prozent gemeldet. Der Wohnungsbau ist weiter im Plus: Im Februar wurden knapp 28.000 Genehmigungen für den Neu- und Umbau von Wohnungen erteilt, 31,8 Prozent mehr als im Februar 2015 (Jan.-Feb.: 54.200, +33,1 Prozent). Steuerschätzungen: Steuereinnahmen deutlich nach oben korrigiert (brb).- Der Arbeitskreis „Steuerschätzungen“ hat auf seiner 148. Sitzung im Mai die Ergebnisse der Steuerschätzung vom November 2015 überprüft. Für das laufende Jahr fallen nun die Einnahmen um 5,1 Mrd. Euro höher aus als bei der November-Schätzung, für 2017 sogar um 6,7 Mrd. Euro. In den Jahren 2016 bis 2020 werden im Durchschnitt die Steuermehreinnahmen um jeweils 3,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr wachsen. Im gesamten Schätzzeitraum fällt die Entwicklung bei den Gebietskörperschaftsebenen sehr einheitlich aus. 2020 sollen die Steuereinnahmen des Bundes das Ergebnis des Jahres 2015 um 20,7 Prozent übertreffen. In den Ländern und Gemeinden sollen es jeweils 19,6 Prozent sein. In absoluten Zahlen sollen 2020 die Steuereinnahmen der drei Gebietskörperschaftsebenen das Vorjahresergebnis um 129 Mrd. Euro übertreffen. Der DIHK hat sich mit Blick auf die Steuermehreinnahmen für „dringende Investitionen in Bildung, Verkehrsinfrastruktur und Breitbandausbau“ eingesetzt. Finanzminister Wolfgang Schäuble sieht jedoch keinen Spielraum für zusätzliche Ausgabenwünsche. 4 Ergebnis der Sitzung des Arbeitskreises „Steuerschätzungen“ vom Mai 2016 Ist Bund in Mrd. Euro Schätzung 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 270,7 281,6 290,1 301,8 315,7 328,2 339,9 gegen Vorjahr in % 4,2 4,0 3,0 4,1 4,6 4,0 3,6 Länder in Mrd. Euro 254,3 267,9 277,7 287,5 299,2 308,7 320,5 gegen Vorjahr in % Gemeinden in Mrd. Euro gegen Vorjahr in % EU in Mrd. Euro gegen Vorjahr in % Gesamt in Mrd. Euro gegen Vorjahr in % ohne EU in Mrd. Euro gegen Vorjahr in % 4,1 5,4 3,7 3,5 4,1 3,2 3,8 87,6 92,8 93,6 101,2 103,3 107,0 111,0 3,9 5,9 0,9 8,2 2,0 3,6 3,8 31,0 30,9 29,9 33,3 34,8 35,9 36,7 -0,4 -0,2 -3,5 11,6 4,6 3,0 2,2 643,6 673,3 691,2 723,9 753,0 779,7 808,1 3,9 4,6 2,7 4,7 4,0 3,6 3,6 612,6 642,4 661,3 690,6 718,2 743,8 771,4 4,1 4,9 2,9 4,4 4,0 3,6 3,7 Impressum oeding print Hannover GmbH Hildesheimer Straße 265 30519 Hannover Telefon 05 11 70086-0 Telefax 05 11 70086-86 Verantwortlich: Dr. Hans-Peter Sattler Nachdruck, auch auszugsweise gestattet. Quellenangabe und Belegexemplare erbeten.
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