HIPHOP CENTER Wankdorffeldstrasse 102 | 3014 Bern 031 511 21 14 | [email protected] Kurzbericht des HipHop Centers Bern zu Handen der AKiB-DV vom 30. Mai 2016 Mit flottem Rückenwind ist das HipHop Center Bern durch die ersten fünf Monate des 2016 «gesegelt» und hat noch vor der Jahres-Halbzeit etliche Höhepunkte erleben dürfen: Am Sonntag, 13. März, wurde in der Markuskirche ein weiterer HipHop-Gottesdienst gefeiert. Sechzig junge Menschen haben aktiv am Gottesdienst mitgewirkt, über 300 Personen sassen in der Kirche, sahen den Jugendlichen beim Rappen und Tanzen zu und wurden still beim Gebet. «Pray for the world – Beten für Welt» hiess das Motto und Besucherinnen und Besucher konnten sich überzeugen, dass die Schnittmenge von Kirchen- und HipHop-Kultur ein lebendiges und jugendgerechtes Gottesdienstfeiern möglich macht. Die HipHop-Gottesdienste sind halbjährliche Höhepunkte: Ihnen gehen zahlreiche HipHop-Workshops in Kirchgemeinden und Pfarreien voraus und die Arbeitsgruppe «HipHop & Gott» – bestehend aus jungen Erwachsenen, theologischen Fachpersonen und einem Mitarbeiter des HipHop Centers – ist für die Planung und Durchführung verantwortlich. Auch gelingt es dem Vorbereitungsteam jeweils, talentierte Tanz- und Rap-Crews des Centers und der Berner Szene für einen unentgeltlichen Auftritt im Gottesdienst zu gewinnen. Die HipHop-Workshops für Jugendliche werden rege nachgefragt: Bereits haben über zehn Workshops in Kirchgemeinden und Pfarreien stattgefunden. Das Center entsendet dafür junge, authentische Personen der HipHop-Kultur, die vor Ort mit Jugendlichen einen Rap oder Tanz einstudieren; mit dem Ziel, mit dem Neu-Erlernten am nächsten zentralen HipHop-Gottesdienst aufzutreten. So kommen immer neue Jugendliche mit HipHop und dem Center in Kontakt und erleben, dass sich auch diese Kultur eignet, gemeinsam Gottesdienst zu feiern. Am Samstag, 19. März, wurde in der Heiliggeistkirche Bern für Solidarität, Toleranz und gegen Rassismus getanzt, erzählt und gespielt. Der Benefizanlass mit dem Titel «Refugees welcome circle – Are you in?», der im Rahmen der Aktionswoche der Stadt Bern gegen Rassismus stattfand, war eine Co-Produktion der «offenen kirche», des Konzert Theaters Bern und des HipHop Centers. Da traf Tanz auf Text: Indischer Tanz, ein «All style Cypher», ein Breakdance Battle, Ausschnitte aus dem Theaterstück «Die Schutzbefohlenen» von Elfriede Jelinek und Statements aus Flucht- und Lebensgeschichten wurden an diesem abwechslungsreichen Abend in der Kirche dargeboten. Eine Fokusgruppe von zehn jungen Erwachsenen aus den verschiedenen Tanzkulturen und fünfzig Jugendliche haben in der Vorbereitung mitgewirkt und zwischen 200 und 300 Besuchende – darunter viele Junge – hat dieser Anlass zugunsten von Flüchtlingen mobilisiert. Aber auch center-intern konnten zwei Kulturprojekte realisiert werden: Die 15-jährige Rapperin «best-elle» gab ein Solo-Benefizkonzert zugunsten des Asylzentrums Bern Viktoria. An der Organisation beteiligten sich ihre Eltern, ihre Schulfreunde, sowie Flüchtlinge und Begleitpersonen aus dem Asylzentrum. Besucht wurde der Anlass von Schülerinnen und Schülern, Lehrpersonen, Schulsozialarbeitern, Familien, Eltern und Flüchtlingen. Rund fünfzig Personen drängten in die Räumlichkeiten des Centers und lauschten dem Sprechgesang von «best-elle». 1 HIPHOP CENTER Wankdorffeldstrasse 102 | 3014 Bern 031 511 21 14 | [email protected] Das zweite Projekt realisierte Adrian Streit, B-Boy und Workshopleiter «Breakdance». Er entwarf und verfasste das Buch «FOUR STORIES – B-BOYING IN BERN». Der Buchinhalt widmet sich der Geschichte des Breakdance und lässt vier Pioniere der Berner Szene zu Wort kommen. Für die Projektumsetzung stand dem Autor eine Projektgruppe zur Seite. Nun liegt das gedruckte Buch vor und kann in Kürze in der Buchhandlung Stauffacher gekauft werden. Das Jugendamt wie auch das Jugendparlament der Stadt Bern sprachen je einen Finanzbeitrag an das Buchprojekt. Die Vernissage zum Buch wurde von sechzig jungen Menschen aus der Region Bern besucht. Bei beiden erwähnten Projekten – dem Benefizkonzert und dem Buch über das Breakdance – wurde jeweils einer Idee junger Menschen Gehör geschenkt und durch die Begleitung des Centers ermöglicht, dass die Planung und Umsetzung möglichst selbstständig realisiert werden konnte. So wirkten junge Menschen aktiv an der Kultur des Centers mit, wurden gefördert und gefordert und lernten so «fürs Leben». Ein nächstes Highlight steht bereits vor der Tür: Am 18. Juni, dem nationalen Flüchtlingstag, veranstaltet das HipHop Center auf dem Bundesplatz einen sogenannten «Flashdance»: Musik ertönt und zahlreiche Menschen, die vermeintlich zufällig vor Ort sind, tanzen gemeinsam eine einstudierte Choreografie. Damit dies am Tag «X» gelingen kann, finden im Vorfeld bis zu zwanzig Tanzworkshops in Asylzentren, Pfarreien und Kirchgemeinden statt. Fürs Mittanzen sind aber alle eingeladen: Ein Tanz-Lernvideo ist über www.hiphopcenter.ch einsehbar. Für diesen kommenden Flüchtlingssonntag arbeitet das Center mit der Kirchlichen Kontaktstelle für Flüchtlingsfragen (KKF) zusammen. Auch für die kommenden Monate wünschen wir uns für das HipHop Center weiterhin «schönes Wetter» und gute «Windverhältnisse», damit wir mit der flotten Fahrt durchs 2016 weiterfahren können. Bern, Mai 2016 Benjamin Müller, Betriebsleiter HipHop Center Bern Manuel Münch, Projektleiter und Beauftragter Jugend der Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn 2
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