Kurzbericht Juli-Dez. 2016

HIPHOP CENTER
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Halbjahresbericht des HipHop Centers Bern, Juni bis Ende Dezember 2016
Das HipHop Center Bern durfte im Herbst 2016 sein 10-jähriges Jubiläum feiern. Diesen Meilenstein
erreicht zu haben, stimmt uns sehr dankbar, und wir nutzen den runden Jahrestag, um an all die jungen
Menschen zu denken, die je mit uns und dem Center in Kontakt kamen. Sie alle und ihre Geschichten
machen das HipHop Center Bern aus. Mit nachfolgenden Statements möchten wir Ihnen einen Einblick
in die Lebenswelten junger Menschen, die heute im Center aktiv sind, ermöglichen:
Hassan Mahamed: «Für mich war die Flucht sehr beschwerlich, da ich zum Teil bis zu sieben Tage ohne
Nahrung durch die Wüste laufen musste. Während der Überquerung des Meeres waren wir auf engstem
Raum zusammengepresst und eindringendes Meerwasser musste ununterbrochen aus dem Boot
geschöpft werden. Bei einer Austauschrunde über die Geschichten von anderen Flüchtlingen, lernte ich
die Mutter eines Jugendlichen kennen, der regelmässig im HipHop Center trainiert. Da Tanzen meine
grosse Leidenschaft ist, interessierte ich mich für diesen Trainigsort und wir besuchten gemeinsam das
Center. Ich bin froh, im Center einen Teil meiner Freizeit mit anderen verbringen zu können. Es ist ein sehr
offener und familiärer Ort und alle sind mir äusserst freundlich gesinnt.»
Kathy Etoa: «Im Rahmen meiner Maturaarbeit habe ich mich entschlossen, auf eine
äusserst spezielle und musikalische Art meine Biografie zu schildern. Ich entschied mich für ein
«Acappella Mashup». Was darunter zu verstehen ist: Eine Zusammensetzung von mehreren,
verschiedenen Songs, die mir ermöglichen, meine Autobiografie zu erzählen. Auf meiner Suche nach
einem Aufnahmestudio in Bern, bin ich auf das Hiphop Center aufmerksam geworden. Ein tolles
Abenteuer mit Höhen und Tiefen erwartete mich beim Aufnehmen. Mein eigenes Zeitmanagement war
für mich die grösste Herausforderung. Das Center erlebte ich – während meiner Arbeit dort – als ein Ort
der Toleranz, der Multikultur und primär ein Ort, wo jeder Mensch mit seinen Fähigkeiten gefördert
wird.»
Rustom Kidane: «Meine Flucht führte mich zu Fuss von Eritrea nach Äthiopien. Von dort in den Sudan
und weiter – durch die Sahara – nach Libyen. Ich reiste vier Tage ohne Essen und Trinken. Einige meiner
Weggefährten sind unterwegs gestorben. Wir hatten alle grosse Angst wegen den Bomben.
Schlussendlich durfte ich über Milano mit dem Zug nach Basel fahren. Jetzt in Bern wohnhaft, komme ich
sehr gerne ins Deutsch-Tandem des HipHop Centers. Besonders die Kaffeepausen sind jeweils sehr schön
und lustig. Dort fühle ich mich wohl, kann mein Deutsch testen und mit den Anderen lachen. Ich freue
mich, in der Arbeitsgruppe vom nächsten Tanzevent des Centers zu sein. So kann ich anderen eine Freude
machen und fühle mich glücklich.»
Wir sind dankbar, ein Projekt der AKiB zu sein und wollen uns auch im 2017 bewusst auf die
unterschiedlichen Lebenswelten junger Menschen einlassen, sie begleiten und ihnen Lern- und
Experimentierfelder für sich und ihre Lebens- und Glaubensfragen ermöglichen. Wir wollen jungen
Menschen eine kulturelle Heimat bieten und ihnen eine Stimme innerhalb der Kirche geben.
Danke für Ihre Unterstützung!
Bern, November 2016
Benjamin Müller, Betriebsleiter HipHop Center Bern
Manuel Münch, Projektleiter und Beauftragter Jugend der Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn
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