Internationaler Tag der Milch am 1. Juni

Pressemeldung
30.05.2016
Internationaler Tag der Milch am 1. Juni
Deutscher Tierschutzbund fordert nachhaltige Milchmarktstrategie
Anlässlich des Internationalen Tages der Milch am 1. Juni, macht der Deutsche
Tierschutzbund auf die Tierschutzprobleme aufmerksam, die der derzeit extrem
niedrige Milchpreis verursacht: Erkrankungen der Milchkühe infolge einer Zucht
auf immer höhere Milchleistung, die Schlachtung trächtiger Rinder und die
Wertlosigkeit männlicher Kälbchen sind aus Sicht der Tierschützer nur einige der
Tierschutzprobleme, die das System und der harte Preiskampf mit sich bringen.
Die Tierschützer fordern deshalb den längst überfälligen Systemwechsel weg von
Billigproduktion und hin zu mehr Tierschutz. Der Deutsche Tierschutzbund ruft
daher vom 30. Mai bis 5. Juni 2016 die Aktionswoche „Billigmilch-Protest“ bei
Facebook aus, die Verbraucher über Hintergründe informiert und zum Umdenken
anregt. Mehr Informationen zur Kampagne: www.tierschutzbund.de/billigpreise
„Die Grundursache für den Preisverfall ist ein Überangebot an Milch. Der harte
Preiskampf wird jedoch auf dem Rücken der Tiere ausgetragen, denn an Tierschutz
wird gespart. Da nützen keine kurzfristigen Hilfspakete. Wir fordern eine langfristige,
nachhaltige Milchmarktstrategie, die auch dem Tierschutz einen hohen Stellenwert
einräumt. Der ganze Prozess muss politisch gesteuert und vom Landwirt, dem Handel
und auch dem Verbraucher aktiv begleitet werden“, sagt Thomas Schröder, Präsident
des Deutschen Tierschutzbundes. Letztlich seien die gesundheitlichen Probleme
infolge der Hochleistungszucht und die Vernichtung von zehntausenden ungeborenen
Kälbern bei der Schlachtung trächtiger Kühe eine Folge des Preisdrucks.
Um im Konkurrenzkampf auf dem Weltmarkt bestehen zu können, werden Milchkühe
massiv ausgebeutet. Die Züchtung auf maximale Milchleistung bringt
gesundheitliche Probleme mit sich: Die Tiere leiden unter Euterentzündungen,
Stoffwechselstörungen und Klauenschäden. Die Lebenszeit ist mit durchschnittlich
vier Jahren extrem verkürzt. Bei nachlassender Milchleistung werden die Kühe aus
dem Bestand aussortiert und geschlachtet, wobei eventuelle Trächtigkeiten billigend
in Kauf genommen werden. Die Spezialisierung auf das Zuchtmerkmal Milchleistung
bringt außerdem mit sich, dass männliche Kälber von Hochleistungsrassen
wirtschaftlich wertlos sind. Sie geben weder Milch, noch eignen sie sich als
Mastrinder, weshalb sie früh geschlachtet werden.
Am heutigen Milchgipfel von Bundeslandwirtschaftsminister Schmidt sowie in einer
Debatte im Deutschen Bundestag diese Woche werden die Milchkrise und mögliche
Lösungen debattiert. Der Verband fordert die Politik ausdrücklich auf, langfristig
tragfähige Lösungen vorzulegen. Die bisherige Hilfspaket-Politik kann nur eine
kurzfristige Unterstützung darstellen, die Ursachen der Problematik werden dabei
nicht behoben.
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Presseabteilung
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Aktion „Billigmilch-Protest“ soll Verbraucher aufklären
Neben Politik, Landwirtschaft und Handel ist auch der Verbraucher in der Pflicht,
Milch nicht mehr als Billigprodukt zu sehen, sondern einen fairen Milchpreis zu
akzeptieren.
Der
Deutsche
Tierschutzbund
erweitert
daher
seine
Billigfleischkampagne um das Thema Milch und ruft vom 30. Mai bis 5. Juni 2016 die
Aktionswoche „Billigmilch-Protest“ bei Facebook aus, die Verbraucher über
Hintergründe informiert und zum Umdenken anregt.
Mehr Informationen zur Kampagne: www.tierschutzbund.de/billigpreise
DU UND DAS TIER: www.duunddastier.de/milchkuehe
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