DRUCKLUFT | ABSAUGUNG | BILDGEBUNG | ZAHNERHALTUNG | Doppelt starke Vector-Power gegen Parodontitis. Der Vector Paro Pro. Zur Animation Der Vector Paro Pro. Einer für alles. Egal wie hartnäckig Beläge sind: Der kraftvolle Scaler entfernt sie effektiv. Dabei garantiert das einzigartige Paro-Handstück mit linearer Schwingungsumlenkung eine schonende Recall- und Periimplantitistherapie. Mehr unter www.duerrdental.com 2 | Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(4) HYGIENE Editorial LIEBE LESERINNEN, LIEBE LESER, ab sofort ist auch die Chairside-Fertigung von dreigliedrigen Brücken im Molarenbereich möglich. Ein absolutes Novum, quasi eine Revolution, wie Prof. Dr. Florian Beuer, Berlin, betont. Im aktuellen Expertenzirkel diskutieren Beuer, der Zahnarzt Dr. Klaus Wiedhahn, Buchholz, und Birgit Möller von Dentsply Sirona, über das Potenzial monolithischer Zirkonoxidrestaurationen in der Single-Visit-Dentistry. Die Vorteile: Zirkonoxid ist extrem stabil, einfach zu verarbeiten und minimalinvasiv. Die geringen Wandstärken lassen ein substanzschonendes Präparieren zu. Und Chipping ist kein Thema mehr (ab Seite 12). Während CEREC-Zahnärzte seit Jahren in der „Digital Dentistry“ zu Hause sind, trifft das noch längst nicht auf das Gros der Zahnärzte zu. Labore sind da deutlich weiter. Das konstatierte Andreas Meldau, Europa- und Deutschland-Chef von Henry Schein, beim zweiten Kongress „360 Grad – Digitale Zahntechnik gestalten“, der in Frankfurt am Main stattfand (ab Seite 6). Dass die Umstellung von konventionell auf digital die gesamte Praxisstruktur revolutioniert, liegt auf der Hand, sollte aber dennoch kalkuliert sein. Das gilt insbesondere bei hohen Investitionen. Wann und ob sich zum Beispiel der Einstieg in die CEREC-Welt lohnt, rechnet Ihnen unsere Abrechnungsexpertin Christine Baumeister-Henning an unterschiedlichen Beispielen vor (ab Seite 74). Beim Hype um die Digital Dentistry sollte keine Praxis Basics wie den Schutz vor mechanisch und chemisch bedingten Schädigungen der Zahnhartsubstanz vernachlässigen. Die Erosionsprophylaxe lässt sich ganz einfach in den Griff bekommen. Versiegeln lautet das Zauberwort – und vor allem Patienten mit Hypersensitivitäten sind von einer neuen Variante begeistert (ab Seite 28). Ob es dagegen hilft, nach dem Essen einfach 30 Minuten mit dem Zähneputzen zu warten, steht auf „einem anderen Blatt“. Wie ein Lauffeuer verbreitete sich diese Empfehlung noch vor einigen Jahren unter Zahnmedizinern, Journalisten und Patienten. Was ist da heute noch dran? Das DENTAL MAGAZIN hat recherchiert (Seiten 10 und 11). Auch beim Periimplantitisrisiko entfalten einfache Mittel enorme Wirkung, zum Beispiel ein spezielles Implantat-Pflege-Gel. Dr. Eleonore Behrens von der Universität Kiel erzielt damit große Erfolge. Ihre Patienten sind begeistert. Noch in diesem Jahr wird sie Fünf-Jahres-Daten publizieren. So manche Implantoplastik und regenerative Therapie konnten in Kiel jedenfalls so vermieden werden (ab Seite 46). Vermeiden möchten immer mehr Zahnärzte auch die unerwünschten Effekte der konventionellen Methoden der Lokalanästhesie. Intraligamentäre Anästhesie lautet die Alternative. Steht ein Paradigmenwechsel an? Mit welchen Komplikationen muss man rechnen, und wo liegen die Grenzen dieser Lokalanästhesiemethode? Seit Jahren kämpft Lothar Taubenheim, Experte auf diesem Gebiet, für mehr Akzeptanz (ab Seite 36). Ihr DENTAL MAGAZIN-Redaktionsteam JETZT ABONNIEREN Kompakt und komfortabel – ab sofort gibt es den neuen DENTAL MAGAZIN-Newsletter. Wer diesen Newsletter abonniert, liest noch vor Erscheinen des Hefts die spannendsten Beiträge. Weitere Highlights: Rabatte und Gutscheine für Fortbildungsveranstaltungen. www.dentalmagazin.de/newsletter Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(4) |3 Digitale Zahnheilkunde flows aus universitärer Sicht mit einem augenzwinkernden schlechten „Selbstzeugnis“ über die konventionelle Abformung: „Wir Zahnärzte präparieren schlecht und formen auch schlecht ab.“ In das zustimmende Gemurmel aus dem Saal allerdings platzierte Güth den Versuch einer Entschuldigung: Zahnärzte arbeiteten nun mal in ungünstigen Verhältnissen, mit einem kleinen oralen Spiegel und gestört vom Speichelfluss der Patienten. Die Lösung aber sei bereits da: die digitale Abformung. Die digitale Technologie biete eine hohe Vorhersagbarkeit. Mit Blick auf die Genauigkeit der digitalen Abformung bei einem QuadrantenScan sei eine in vitro höhere Genauigkeit als beim herkömmlichen Workflow belegt. Und die Fertigungsstrategie und Materialwahl habe einen wesentlichen Einfluss. IN ECHTZEIT DURCHFÜHRBARE KONTROLLEN Beim Gesamtkiefer sei der digitale Weg in vitro bei Längenund Winkelmessung vergleichbar mit dem herkömmlichen Workflow, jedoch sei er abhängig vom verwendeten System, dem Aufnahmemodus und der Scanstrategie (Quadrant: ++, Gesamtkiefer: +-). Weitere Vorteile sei die in Echtzeit durchführbaren Kontrollen und Korrekturen. Auch fördere und fordere der digitale Workflow eine intensivere Zusammenarbeit im restaurativen Team. Allerdings müsse konstatiert werden, dass es zu vielen Systemen und Technologien nur wenige oder auch gar keine wissenschaftlichen Daten gebe. Anschließend stellte Güth das Münchener Implantatkonzept vor, in dem temporäre oder definitive Versorgungen möglich sind, ebenso wie zementierte oder verschraubte Lösungen. CAD/CAM-Abutments sind dabei Voraussetzung, gearbeitet wird zudem nur mit puderfreien Scansystemen. Vorzug dieses Modells sei zudem, dass Implantat und prothetische Versorgung „aus einer Hand“ kämen. Anschließend präsentierten Peter Fornoff und Hans-Georg Bauer aus Sicht der Firmenforschung und des Firmen-Marketings bei Sirona Dental: CAD/CAM-Perspektiven für das zahntechni- Produktentwicklungen aus der Natur abzuleiten sei ein sinnvoller Ansatz, der sich schon häufig in anderen Bereichen bewährt habe, plädierte Prof. Gerwin Arnetzl für einen biomimetischen Ansatz in der Zahnmedizin . sche Labor. Optionen von (CAI) Scannen, Software (CAD), dem Schleifen, Fräsen und Sintern stellten die beiden Führungskräfte vor. Und Bauer erläuterte vor dem Auditorium noch einmal die Eckpunkt des Zusammengehens von Dentsply und Sirona, die als zwei gleichwertige Firmen diese Fusion gestaltet hätten. Dass die digitale Abformung unaufhaltsam auf dem Vormarsch sei, belegte Bauer mit eindrucksvollen Zahlen aus dem firmeneigenen Online-Portal. Hier verzeichnete man im März insgesamt 28 000 digitale Abformungen, im März 2015 habe man nur die Hälfte an Anfragen gehabt. Die Hälfte der Aufträge aus dem März käme aus den USA, Europa und auch Deutschland zeigten aber erhebliche Zuwachsraten. Bauer: „Achten Sie darauf, dass Sie den digitalen Workflow nicht verpassen.“ Digitale abgeformt würden vor allem Brücken, gefolgt von Inlays, dann folge die KFO. Insgesamt sind 65 Prozent der Aufträge aus dem CEREC-Full-System und 35 Prozent mit CEREC DI-only. Dr. Peter Gehrke und ZTM Carsten Fischer (Frankfurt) präsentierten in einer spannenden Dialogform eine Reihe von Fällen, in denen das Zusammenspiel von Zahnarzt und Zahntechniker mit allen Chancen, aber auch mit seinen Grenzen plakativ dargestellt wurde. Schunk (3) KONGRESS-EXKURS ERMÖGLICHTE BLICK ÜBER DEN GIPFEL HINAUS Der zweite Kongress-Tag stand im Zeichen von Industrie-Workshops, die von den Henry Schein-Partnern gestaltet wurden. Dass zu einer Fortbildung dieser Art auch ein Blick über den Tellerrand – diesmal eher über den Gipfel – gehören kann, zeigte der Bergsteiger und Coach Steve Kroeger. Kroeger, der die sieben höchsten Berggipfel in der Welt bestiegen hat, beschrieb Erfolgsfaktoren, die insbesondere in Zeiten von Veränderungen greifen und die er bei der Begleitung von Gipfelexkursionen im Lauf der Jahre gesammelt hat. Zum Abschluss gab er den Teilnehmern dieses Henry ScheinZahntechnikertreffens drei Dinge mit: „Mut, Kraft, Ausdauer, um die Dinge tun zu können, die Sie gerne machen möchten!“ Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(4) |7 Parodontologie WELTWEITE ALLIANZ GEGEN PARODONTITIS Die European Federation of Periodontology (EFP) feierte im April nicht nur ein Jubiläum. Passend zum 25. Geburtstag nutzte der wissenschaftliche Dachverband der europäischen Paro-Fachgesellschaften die Gelegenheit, auf einer Fachpressekonferenz eine globale Allianz für eine bessere parodontale Gesundheit zu fordern. | SVEN SKUPIN D Skupin ie aktuellen Forschungsergebnisse sind eindeutig: Die Zusammenhänge zwischen Parodontitis und systemischen Erkrankungen wie Typ-2-Diabetes, kardiovaskulären Erkrankungen und anderen chronischen Erkrankungen bestehen. Hinzu kommt: Neueste US-Studien zeigen, dass die Behandlung der Parodontitis bei Patienten mit systemischen Erkrankungen auch ökonomische Vorteile hat. Der Parodontologe beziehungsweise Zahnarzt soll zu einem entscheidenden Akteur im Hinblick auf Verhaltensänderungen und Gesundheitsförderung werden. „Denn die Zahnarztpraxis ist die Gesundheitseinrichtung, die von gesunden Menschen am häufigsten besucht wird“, sagt EFP-PastPräsident Prof. Dr. Dr. Søren Jepsen. „Dies bietet eine große Chance, Krankheiten vorzubeugen oder sie zumindest im Frühstadium zu erkennen.“ Prof. Søren Jepsen, Past-President der EFP, ruft zu einer Allianz für die parodontale Gesundheit auf, durch die das Gesundheitssystem Milliarden an Kosten einsparen könnte. Für die EFP geht es im Jubiläumsjahr auch darum, die Parodontologie ins Bewusstsein der Bevölkerung zu rücken. Prof. Dr. Juan Blanco, Der Parodontologie-Dachverband ruft auch deshalb am 12. der auf der Hauptversammlung der EFP Ende April 2016 in Berlin Mai 2016 einen europäischen Tag der Parodontologie aus. Das sein Amt als EFP-Präsident antritt, kündigte an: „Meine oberste Motto des Tages lautet „Parodontale Gesundheit für ein besseres Priorität ist es, mich dafür einzusetzen, dass ZahnfleischgesundLeben“. Ziel ist es, durch die 29 europäischen Mitglieds-Fachgeheit und Zahnfleischerkrankungen verstärkt auf die internationasellschaften Zahnärzte und Patienten darüber aufzuklären, welle Gesundheitsagenda gelangen.“ che Bedeutung parodontale Gesundheit und Erkrankung bei der Der Weg dorthin ist allerdings lang. „Zunächst müssen wir die Vorbeugung, Erkennung und Kontrolle bestimmter chronischer Politik überzeugen“, sagt Jepsen. Noch immer herrsche dort das Krankheiten hat. Motto: „Eine kleine Zahnfleischentzündung bringt doch keinen Passend zum Jubiläum bietet die EFP einen überarbeiteten um.“ Deshalb gilt es für die EFP den Standpunkt klarzumachen: Eine Internetauftritt an. Dort sind auch die wichtigsten Leitlinien zu Verbesserung der parodontalen Gesundheit in Europa würde zur finden, die in den EFP-Workshops der vergangenen Jahre erarbeiVorbeugung, Früherkennung und Kontrolle dieser Erkrankungen tet wurden. Ebenfalls online steht auch das EFP-Manifest „Perio beitragen und damit Gesundheitsausgaben in Milliardenhöhe einand General Health“, in dem die Schlüsselrolle erläutert wird, die sparen. Verbesserungspotenzial sehen alle Beteiligten auch in der Dentalexperten bei der Verbesserung der Allgemeingesundheit interdisziplinären Zusammenarbeit. Noch stehen Zahnärzte und spielen können. Allgemeinmediziner sowie Diabetologen, Kardiologen oder Internisten zu wenig im Austausch mit ihren Patienten. www.efp.org 8 | Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(4) © 03/2016 · 413336V1 F360. Liebe auf den ersten Pick. Man spürt es direkt, im allerersten Augenblick: F360 ist dafür schmale Taper .04 macht die Feilen flexibel: sie passen sich geschaffen, die Endo besonders einfach und sicher zu machen. dem Kanal optimal an und eignen sich für nahezu jede Endo- Das clevere Zwei-Feilen-System eignet sich perfekt für Einsteiger Anwendung. Und wer Endo bisher nicht so mochte, der wird in die maschinelle Wurzelkanalaufbereitung, denn der F360 lieben. www.kometdental.de Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(4) |9 Prophylaxe ZAHNSCHMELZEROSIONEN: ZAHLT SICH WARTEN AUS? Wie ein Lauffeuer verbreitete sich vor einigen Jahren unter Zahnmedizinern, Journalisten und Patienten die Empfehlung, nach dem Essen 30 Minuten mit dem Zähneputzen zu warten. So könnten Erosionen des Zahnschmelzes verhindert werden. Doch so schnell, wie die Empfehlung in Umlauf kam, so hartnäckig hält sie sich. | ANNIKA BEST A uch heute sind sich Zahnmediziner teilweise noch darüber uneinig, inwieweit der Zeitpunkt der Zahnreinigung nach stark sauren oder zuckerhaltigen Essen Einfluss auf die Entstehung von Erosionen des Zahnschmelzes hat und was sie ihren Patienten raten sollen. Dazu sagt Prof. Dr. Carolina Ganß von der Justus-Liebig-Universität in Gießen: „Die Grundlage der Empfehlung bilden Untersuchungen, die im Labor durchgeführt wurden.“ In diesen Versuchen mit Zahnproben, die Säuren ausgesetzt wurden, konnte festgestellt werden, dass der Zahnschmelz messbar an Härte verlor. Als man die Proben anschließend mit einer Zahnbürste reinigte, kam es durch die mechanische Einwirkung der Putzbewegung zu einem Abtrag des Zahnschmelzes. Daraus wurde die Empfehlung abgeleitet, nach dem Verzehr von säurehaltigen Speisen mit dem Putzen zu warten, „… und das hat sich dann wie ein Lauffeuer herumgesprochen“, erzählt Ganß. PROTEINE HEMMEN REMINERALISIERUNG Die Empfehlung beruhe also auf Laborbeobachtungen, aus denen Schlüsse für den Alltag gezogen wurden; und darin liege das Problem. „Bei den genannten Laborexperimenten wurde kein echter, sondern künstlicher Speichel verwendet, nämlich eine übersättigte Calcium-Phosphat-Lösung, bei deren Verwendung innerhalb einer halben Stunde ein deutlicher Mineralienniederschlag auf den Zähnen zu beobachten war.“ In „echtem“ Speichel werde dieser Niederschlag durch Proteine (beispielsweise Statherine, Cystatine, Albumine) gehemmt, der Effekt der Remineralisierung sei so im „echten Leben“ nicht in dem Maße zu beobachten wie im Labor. Fakt ist: Bislang konnte keine epidemiologische Studie einen Zusammenhang zwischen dem Putzverhalten der Patienten und Erosionen feststellen. Welche Prädispositionen konkret für die 10 | Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(4) Anfälligkeit für Erosionen verantwortlich sind, darüber hat die Forschung noch keine Erkenntnisse. „Die einzige Einschränkung, die ich bezüglich der Empfehlung, nicht zu warten, machen würde, betrifft Patienten, die sich aufgrund von Essstörungen häufig erbrechen. Deren Zähne weisen infolge der regelmäßigen Einwirkung der Magensäure bereitshäufig Erosionen auf,“ so Ganß. Somit sei ihnen ein unmittelbar an das Essen anschließendes Putzen nicht zu empfehlen. Als Alternative könne hier aber beispielsweise eine Mundspüllösung verwendet werden. DIREKT PUTZEN So entschieden davon abraten möchte Dr. Karim El-Mahdy, Oberarzt an der Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie der Ludwig-Maximilians-Universität in München, nicht. „Ich bin der Meinung, dass es schon sinnvoll ist, nach dem Verzehr von säure- oder zuckerhaltiger Lebensmittel etwa 30 Minuten mit dem Putzen zu warten – oder wirklich direkt, also wenige Minuten nach dem Konsum entsprechender Lebensmittel, die Zähne zu bürsten.“ In diesem Fall habe die Säure noch nicht genug Zeit gehabt, um den Schmelz zu erweichen, eine erosionsbedingte Schädigung durch die Putzbewegung sei nicht zu erwarten. LANGWIERIGER PROZESS „Ich gebe diesen Rat zum Beispiel, wenn Gingivarezessionen vorliegen und der Säureeintrag das Dentin schädigen könnte.“ Vor allem Patienten mit einer hohen Keimzahl in der Mundhöhle und Menschen, die fluoridhaltige Pasten ablehnen, immerhin etwa fünf Prozent seiner Klienten, müssten darauf achten, ihren Zähnen eine Pause zur Remineraliserung zu geben. Jedoch gelte seine Empfehlung zu warten nicht uneingeschränkt: „Man muss sich bewusst machen, dass es sich bei einer Ero- Prophylaxe Uzfoto/fotolia Warten – oder besser doch nicht? Auch unter Zahnmedizinern herrscht darüber Uneinigkeit. sion um einen viele Jahre andauernden, langwierigen Prozess handelt.“ Zudem ist für ihn die Entstehung erosiver Schäden nicht so sehr abhängig vom Zeitpunkt, sondern eher von der Art des Putzens – und davon, ob überhaupt geputzt werde. Die Säureeinwirkung sei nur ein „Mosaikteilchen“. In einer falschen Putztechnik und -frequenz liege die bedeutendere Ursache für mögliche Erosionsschäden. KINDERZAHNPFLEGE Besonders heikel sei die 30-Minuten-Empfehlung im Bezug auf die Mundgesundheitserziehung von (Klein-)Kindern. Frau Dr. Andrea Thumeyer, Vorsitzende der Landesarbeitsgemeinschaft für Jugendzahnpflege in Hessen (LAGH), gibt in diesem Zusammenhang zusätzlich zu bedenken: „Etwa 50 Prozent aller Kinder in Deutschland, haben Löcher in den Zähnen, wenn sie in die Schule kommen.“ Damit sei Karies nach wie vor die häufigste chronische Erkrankung von Kindern vor Schuleintritt. Die Ursache der frühkindlichen Karies sind in den meisten Fällen eine fehlende oder unzureichende Zahnpflege durch die Eltern und der häufige Konsum zuckerhaltiger Speisen und vor allem Getränke. Thumeyer: „Erosionen haben dagegen so gut wie keine Bedeutung für das Milchgebiss.“ ERNÄHRUNGSWEISE Zudem gelte es noch hervorzuheben, dass es in diesem Zusammenhang auch mehr Aufklärung in Bezug auf dem Missbrauch von Erfrischungsgetränken, aber auch hinsichtlich spezieller Ernährungsgewohnheiten brauche. Eigentlich sei jedem Menschen klar, dass Softdrinks und stark gesüßte Getränke und Speisen ungesund für Körper und Zähne sind. „Vielen ist aber nicht so bewusst, dass das, was gesund für den Organismus ist, manchmal einer zahngesunden Ernährungsweise widersprechen kann“, sagt Ganß. Beispielsweise würden Menschen, die sich vegetarisch oder auch vegan ernähren, oft sehr viel Obst essen. „Ein übermäßiger Verzehr kann hier aber wegen der Fruchtsäuren zu erosionsbedingten Schäden an den Zähnen führen.“ VERWIRRENDES ELEMENT „Für mich persönlich hat die 30-Minuten-Empfehlung lediglich ein weiteres ‚verwirrendes Element‘ in die Prophylaxe gebracht“, so Ganß. Denn sie werfe viele Fragen für den Patienten auf: Was ist eigentlich als besonders sauer einzustufen? Was ist besonders zuckerhaltig? Wie lange kann ich mit dem Putzen warten? Wie lange muss ich warten? Ganß empfiehlt daher: „Am besten ist es, sich einfach an die Regularien zu halten, die schon seit Jahrzehnten propagiert werden: Grundsätzlich nicht traumatisch putzen und zweimal täglich Fluorid auf die Zähne zu bringen.“ Sie betont aber auch: „Nichts ersetzt die individuelle Beratung durch einen Zahnarzt, der seinen Patienten von Fall zu Fall persönliche Empfehlungen mit auf den Weg geben sollte.“ Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(4) | 11 CHAIRSIDE-BRÜCKEN – EINE REVOLUTION 12 | Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(4) Wiedhahn (2) Monolithische Zirkonoxidrestaurationen sind im Kommen. Nicht nur in den USA, auch in Deutschland setzen sie sich immer mehr durch. Das Material gilt als extrem stabil, einfach zu handeln und minimalinvasiv. Selbst in Sachen Ästhetik sind die Abstriche bei Weitem nicht mehr so gravierend wie noch vor einigen Jahren. Und: Ab sofort ist auch die Chairside-Fertigung von dreigliedrigen Zirkonoxidbrücken möglich, im Seitenzahnbereich. Eine Revolution? Ja, meinen Fachleute aus der Praxis, der Hochschule und der Industrie. | ANNE BARFUß Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(4) | 13 Privat Privat EXPERTENZIRKEL – Ein Thema, drei Meinungen BIRGIT MÖLLER DR. KLAUS WIEDHAHN Birgit Möller ist Produktmanagement-Leiterin für CEREC bei Dentsply Sirona in Bensheim. Sie übernahm 2009 die CEREC-Marketing-Leitung und wechselte 2012 ins Produktmanagement. ist niedergelassen in Buchholz und wendet seit 1989 das CEREC-System an, seit 1991 ist er auch als CEREC-Trainer tätig. Zudem ist er Ehrenpräsident der DGCZ. [email protected] [email protected] Die Hersteller bieten heute monolithische Zirkonoxidmaterialien an, die wesentlich lichtdurchlässiger sind als noch vor kurzer Zeit. In Verbindung mit speziellen Färbetechniken – Voreinfärbung der Rohlinge, Tauchverfahren oder Pinseltechnik – sieht dieses Zirkonoxid natürlichen Zähnen weitaus ähnlicher als noch vor einigen Jahren. Hat sich damit das Image von Vollzirkonoxidrestaurationen verbessert? WIEDHAHN: Auf jeden Fall! Zirkonoxid als monolithisches Restaurationsmaterial wird inzwischen mehr eingesetzt denn je. Zurzeit zwar noch vor allem in den Laboren, das wird sich aber mit den neuen Chairside-Optionen sicherlich ändern. In den USA zeigen die Verkaufszahlen von Glidewell Laboratories jedenfalls heute schon einen klaren Trend zu monolithischen Kronen- und Brückenversorgungen. MÖLLER: Weder Zirkonoxid noch Vollzirkonoxid hatten je ein schlechtes Image. Zirkonoxid wird in der Zahnheilkunde seit etwa zwanzig Jahren sehr erfolgreich eingesetzt, seit etwa fünf Jahren auch monolithisch. Diese Keramik bietet sowohl dem Patienten als auch dem Behandler viele Vorteile: Sie ist biokompatibel, zahnfarben, sie lässt sich substanzschonend präparieren und außerdem zementieren. Die Zahnärzte vertrauen auf dieses Material, und klinische Studien geben ihnen recht. BEUER: Erstmals wurde nach den Regularien der AWMF (Arbeits- gemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften) eine S3-Leitlinie zur Langzeitbewährung vollkeramischer Kronen, also Vollkronen, und dreigliedrige Brücken entwickelt. Federführend durch die DGPro und die DGZMK wurde in Zusammenarbeit mit zwölf weiteren beteiligten Fachgesellschaften und Institutionen die vorhandene wissenschaftliche Evidenz aus klinischen Studien mit mindestens fünfjährigem Beobachtungszeitraum zusammengetragen und ausgewertet. Danach hängt die klinische Bewährung wesentlich vom Einsatzbereich, von den verwendeten Werkstoffen und von der Einhaltung materialspezifischer Anforderungen ab. Da es keine Fünfjahresdaten für monolithische Zirkonoxidversorgungen gibt, finden sich in der S3-Leitlinie auch keine Empfehlungen dazu. Das gilt übrigens auch für die monolithische Hybridkeramik. 1 THEMA 3 MEINUNGEN Auch Langzeitstudien? BEUER: Für monolithische Zirkonoxidrestaurationen gibt es keine Langzeitdaten. In der aktuellen S3-Leitlinie „Vollkeramische Kronen und Brücken“, die noch bis 2019 gültig ist, sind monolithische Zirkonoxidrestaurationen aus diesem Grund auch gar kein Thema. Wie darf ich das verstehen? 14 | Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(4) Aber es gibt doch Studien … BEUER: Aber für uns, auch ich habe an der Leitlinie mitgewirkt, bewegt sich da vieles noch im Experimentellen. Darüber müssen wir unsere Patienten nach dem Patientenrechtegesetz aufklären. Es besteht definitiv noch Forschungsbedarf. Um leitliniengerechter zu werden? BEUER: Um mehr Behandlungssicherheit zu bekommen und unseren Patienten verlässliche Restaurationen anbieten zu können. Die Leitlinien verstehen sich nicht als Selbstzweck. Laut AG Keramik und der Deutschen Gesellschaft für Computergestützte Zahnheilkunde (DGCZ) ist man sich aber dennoch einig, dass Zirkonoxid funktioniert. So jedenfalls formuliert es der DGCZ-Vorsitzende Dr. Bernd Reiss. Privat EXPERTENZIRKEL – Ein Thema, drei Meinungen PROF. DR. FLORIAN BEUER MME studierte Zahnmedizin in München und ist Direktor der Abteilung für Prothetik, Alterszahnmedizin und Funktionslehre an der Charité Berlin. Seit 2015 gehört er dem Vorstand der DGI an. [email protected] MÖLLER: Und er hat recht. Vollzirkonoxid wird als Material für struieren, Fräsen im Trockenfräsverfahren, Sintern, Einprobe, Bemalen und Glasieren. viele Versorgungen, die aus Keramik gefertigt werden sollen, etwa Einzelzahnkronen sowie Brücken, eingesetzt. Limitationen für den Einsatz ergeben sich lediglich aus patientenindividuellen Gründen. Die Ästhetik von vollanatomischen Zirkonoxidrestaurationen reicht sicherlich nicht an die glaskeramischer Arbeiten heran. Dennoch werden bereits zehn Prozent der Vollzirkonarbeiten im Frontzahnbereich eingesetzt (Exevia, 2015). WIEDHAHN: Chairside gefertigt ist das aber eher die Ausnahme, zumindest in unserer Praxis. Als CEREC-Anwender sehe ich die Indikation „monolithische Zirkonoxidkrone und -brücke“ in erster Linie im Seitenzahnbereich. „eigentlich Knaller“. Anschließend folgt die Einprobe, dann das Bemalen und Glasieren, ebenfalls in dem CEREC SpeedFire-Ofen. Das nimmt weitere neun Minuten in Anspruch. Dann setzen wir die Brücke ein. Bislang waren Brücken für den Molarenbereich in einer Sitzung aber ein No-go … BEUER: Korrekt, und das ist auch derzeit mit keinem anderen Material möglich. Monolithische Lithiumdisilikatbrücken sind nur für den Ersatz der ersten Prämolaren freigegeben, nicht für weitere posterior fehlende Zähne. So haben wir das auch in der S3-Leitlinie beschrieben. Wie unterscheidet sich das Material? WIEDHAHN: Gar nicht, es wurde für den Chairside-Einsatz nur „umgetauft“. Damit wären Brücken von 3 auf 5 möglich … WIEDHAHN: … Ja durchaus, im Molarenbereich aber nicht. BEUER: Das echte Potenzial, die echte Innovation von CEREC Zir- conia liegt aus meiner Sicht auch nicht im Kronen-, sondern im Brückenbereich. Kronen chairside fertigen – das können wir seit 30 Jahren. Aber Brücken im Seitenzahnbereich in einer Sitzung, das ist neu, das ist spannend … Eine Revolution quasi? BEUER: Ja, eine echte Revolution. Bislang braucht es für Brücken mehrere Termine, mindestens zwei, jedoch oft auch mehr. WIEDHAHN: Und mit CEREC Zirconia schaffen wir eine dreigliedrige Brücke in 2,5 Stunden, inklusive Präparieren, Scannen, Kon- Wie lange dauert das Chairside-Sintern? WIEDHAHN: Für die Brücke 24,5 Minuten, das ist auch der Wie häufig haben Sie das bereits gemacht? WIEDHAHN: 40 Mal mit CEREC Zirconia, dazu kommen rund 120 mehrphasig hergestellte monolithische Zirkonoxidversorgungen, inCoris TZI C-Brücken. Dabei handelt es sich um das Labor-Pendant von CEREC Zirconia. Wie viele Kronen bzw. Brücken pro Sitzung können Sie anbieten? WIEDHAHN: Bis zu drei Kronen oder eine dreigliedrige Brücke, die im ungesinterten Zustand eine maximale klinische Länge von bis zu 32 mm hat. Mehrgliedrige Brücken müssen also nach wie vor mehrzeitig im Labor gefertigt werden? WIEDHAHN: Richtig. Alles, was diese 32 mm ungesintert überschreitet, gehört ins Labor bzw. Praxislabor mit einer Schleifeinheit wie der MCXL und einem größeren Sinterofen. Kommen wir zur oft zitierten „Furcht vor Härte“ … MÖLLER: Oft zitiert, aber nicht nachvollziehbar. In mehreren Stu- dien wurde gezeigt, dass das Abrasionsverhalten von Zirkonoxid Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(4) | 15 EXPERTENZIRKEL – Ein Thema, drei Meinungen Wiedhahn (2) Abb. 2: Nach der Präparation – fertig zum Scannen Abb. 1: Der fehlende Zahn 36 soll mit einer Zirconia Brücke versorgt werden. Die Okklusalfläche 37 wird kopiert. Fallbeispiel: Dr. Klaus Wiedhahn von der Oberflächenbeschaffenheit beeinflusst wird und nicht von der Härte. Es gilt: Je glatter und runder die Oberflächen sind, desto länger halten Versorgung und Antagonist. BEUER: Der Antagonistenverschleiß durch die monolithische Zirkonoxidrestauration ist sogar geringer als bei klassischen Metallkeramikversorgungen, allerdings höher als beim natürlichen Zahnschmelz. Ist das belegt? BEUER: Ja, sowohl durch klinische Daten als auch Labordaten. MÖLLER: Vollzirkonoxid muss allerdings in jedem Fall poliert wer- den. So lassen sich Abrasionsschäden am Antagonisten vermeiden. Diese Politur sollte extraoral erfolgen. Müssen intraoral Anpassungen vorgenommen werden, stellt auch dies kein Problem dar. Unsere Erprober haben dabei mit normalen Polierern für Zirkonoxid gute Erfahrungen gemacht. Es braucht also spezielle Poliersysteme? BEUER: Dazu würde ich raten, denn das Material ist sehr hart. Vor allem intraoral könnte es sonst kompliziert werden. Welchen Einfluss hat die Materialhärte auf das Parodont, drohen zum Beispiel Kiefergelenkschäden? WIEDHAHN: Das wurde in der Vergangenheit oft diskutiert, doch darauf gibt es keinerlei Hinweise. Wie steht es mit dem Frakturrisiko? WIEDHAHN: Das halte ich für ausgesprochen gering. Wir haben noch nie erlebt, dass ein monolithisches Zirkonoxid durchgebrochen wäre, sofern die Mindestquerschnitte für die Konnektoren eingehalten werden und keine unsachgemäßen Nacharbeiten am gesinterten Zirkonoxid durchgeführt werden. Und wir arbeiten bereits seit Jahren mit dem Material, zwar nicht in der voreingefärbten Version, aber das spielt in diesem Zusammenhang keine Rolle. 16 | Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(4) Gibt es Studien dazu? BEUER: Direkt zum Frakturrisiko sind mir keine Studien bekannt. Aber 2015 gab es eine Untersuchung mit dem Titel „Stärkere Abrasionen im Gegenkiefer durch Zirkonoxid?“, die den Antagonistenverschleiß beschreibt (Mundhe et al 2015). Eine Studie aus North Carolina, USA, vergleicht monolithisches Lithiumdisilikat mit monolithischem Zirkonoxid und Metallkeramik. Sie liefert auch für monolithisches Zirkonoxid akzeptable Ergebnisse. Untersucht wurden aber nur 22 Fälle über sechs Monate (Batson et al. 2014). Eine Arbeit aus Heidelberg liefert Zweijahresvergleiche von digital verblendeten Zirkonoxidkronen und monolithischen Zirkonoxidkronen (Seydler, Schmitter 2015). Es gab weder biologische noch mechanische Unterschiede (4, 5, 6). Wie häufig werden monolithische Zirkonoxidversorgungen durchschnittlich eingesetzt? MÖLLER: Da kommt es auf die jeweilige Indikation an. Vollzirkonoxid ist vor allem für den Seitenzahnbereich eine Option: Eine aktuelle Befragung (Exevia 2015) zeigt, dass 45 Prozent aller Zahnärzte in Deutschland bereits Restaurationen aus Vollzirkon eingesetzt haben. Lange wurde Zirkonoxid aufgrund der Farbgebung verblendet und Chipping in Kauf genommen. Sind Verblendungen mit den neuen Farbgebungsmöglichkeiten heute noch ein Thema? WIEDHAHN: Nein, in unserer Praxis nicht mehr, es sei denn im Frontzahnbereich. BEUER: Und im Seitenzahnbereich sollte man für Kronen auch spätestens seit der S3-Leitlinie darauf verzichten. Denn nun haben wir schriftlich, dass Zirkonoxid verblendet im Seitenzahnbereich sicher nicht die beste Lösung ist. Davon rate ich also definitiv ab. Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(4) | 17 EXPERTENZIRKEL – Ein Thema, drei Meinungen Abb. 4: Einzelheiten wie Material und Fräsverfahren werden vorgewählt. Abb. 6: Der Abstand zur Gegenbezahnung wird farbkodiert dargestellt. Abb. 7: Unterschnitte werden blau dargestellt. Wiedhahn (7) Abb. 3: In der Phase ADMINISTRATION werden die notwendigen Restaurationsdaten ausgewählt. Abb. 9: Die Schleifvorschau zeigt die volle Ausnutzung der Blocklänge. Wegen des Chippingproblems? BEUER: Absolut! Im Frontzahnbereich ist es dagegen vollkommen egal, da können wir Zirkonoxidgerüste verblenden und haben nicht mehr Komplikationen als bei anderen Lösungen. MÖLLER: Da Zirkonoxid in unterschiedlichen Farben voreingefärbt verfügbar ist und durch Malfarben – wie übrigens andere Keramiken auch – auf einfache Weise individualisiert werden kann, dürfte sich ein Verblenden ohnehin erübrigen. 18 | Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(4) Mit Vollzirkonoxidrestaurationen wird eine gute Ästhetik erreicht, die vor allem im Seitenzahnbereich überzeugt. Die hervorragenden Perspektiven für dieses Material ergeben sich vor allem aus den physikalischen Eigenschaften: Zirkonoxid ist metallfrei, biokompatibel und sehr hart. Die Härte des Werkstoffs ist 177 Prozent größer als die der härtesten Silikatkeramik. In der vollanatomischen Form neigt Zirkonoxid zudem nachweislich nicht zum Chipping. Die Einsatzgebiete werden zum einen durch medizinische Erfordernisse wie Langzeitstabilität, Sicherheit und optimale Funktionalität bestimmt. Zum anderen gilt es, die Patientenwünsche nach Metallfreiheit und Wirtschaftlichkeit zu berücksichtigen. Beide Kriterien erfüllt Vollzirkonoxid. Werden angesichts dieser Vorteile vollanatomische Zirkonoxidkronen zum Beispiel Lithiumdisilikatversorgungen oder andere Materialien auf lange Sicht verdrängen, zumindest im Seitenzahnbereich? Abb. 5: In den Bildkatalogen werden die Daten der Situation vor und nach der Präparation gespeichert. Die ursprüngliche Form ist hier als Schatten zu erkennen. Abb. 8: Der integrierte virtuelle Artikulator zeigt funktionelle Fehlkontakte auf. WIEDHAHN: Das denke ich eher nicht. Die derzeit angebotenen Materialien betrachte ich als mehr oder weniger gleichwertig. Auch die preislichen Unterschiede halten sich in Grenzen. Bei einer 700 Euro teuren Krone kommt es letztlich auch nicht darauf an, ob ein Block 10 bis 12 Euro mehr oder weniger kostet. Das ist völlig irrelevant. Aber: Bei Brückenversorgungen in der One-Visit-Dentistry gibt es keine Alternative zu CEREC Zirconia. Was sagt der Hersteller? MÖLLER: Alle Materialien haben ihre Berechtigung. Entscheidend ist immer die zahnmedizinische Indikation, sprich: die Situation im Patientenmund. Vollzirkon schließt da – materialtechnisch gesehen – eine Lücke. Silikatkeramik, und speziell Lithiumdisilikat, bietet hervorragende Ästhetik und wird daher weiter ihre Einsatzgebiete haben. Vollanatomischem Zirkonoxid wird sowohl von Zahnärzten als auch von Zahntechnikern eine gute Perspektive attestiert. Für eine effiziente Seitenzahnversorgung ohne Umwege. Vier aufeinander eingespielte Produkte – ein verlässliches Ergebnis. Manche Dinge im Leben möchte man nicht verpassen. 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Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(4) | 19 Wiedhahn (2) EXPERTENZIRKEL – Ein Thema, drei Meinungen Abb. 10: Die vergrößert gefräste Kaufläche erlaubt ein feines Relief. Abb. 11: Vor dem Sintern im Speedfire-Ofen Man hat in der Vergangenheit häufig von monolithischen Zirkonoxidkronen als Volkskronen gesprochen. Warum, wenn sich die Materialkosten kaum unterscheiden? WIEDHAHN: Die Herstellung ist relativ einfach. Und aufgrund geringer Wandstärken muss weniger präpariert werden, was die Gefahr der Pulpenschädigung deutlich reduziert. Auch die Einsetztechnik gestaltet sich einfacher. Vollzirkonoxid lässt sich konventionell zementieren, z. B. mit Glasionomerzement. Auf aufwendige Adhäsivverfahren beziehungsweise Selbstadhäsive kann verzichtet werden. muss der Patient schließlich drei Termine für eine dreigliedrige Brücke vereinbaren. Den Chairside-Service darf der Behandler natürlich in Rechnung stellen. Positionen für die provisorische Versorgung können dann natürlich entfallen. Was letztlich berechnet werden muss, orientiert sich an der Praxisstruktur und der Patientenklientel. Bei monolithischen Lithiumdisilikatversorgungen sind sie aber ein Muss? WIEDHAHN: Richtig, Lithiumdisilikat wird adhäsiv oder selbstadhäsiv befestigt. Die Grundregel lautet: Je schwächer das Material, desto fester muss der Verbund sein! Zahnmaterial und Keramik stabilisieren sich gegenseitig. Bei sehr festem Material spielt das keine Rolle. Das Ganze funktioniert schneller, einfacher und ist für viele Kollegen auch besser umzusetzen. Rechnet sich das auch für den Patienten? WIEDHAHN: Das hängt letztlich von der Praxisstruktur und -organisation ab. Der Behandler kann sehr viele technische Arbeiten delegieren, das reduziert natürlich die Kosten. Was er dann für die Herstellung berechnet, kalkuliert und entscheidet er in Eigenregie. Für die Chairside-Erstellung einer dreigliedrigen Brücke in meiner Praxis habe ich die Zeiten ausgewertet (siehe Abb.). Das Praxisteam kann viele Schritte übernehmen, problemlos alles, was außerhalb des Patientenmundes stattfindet. Und wenn gesintert wird, lassen sich andere Aufgaben erledigen. Wie gesagt, uns reichen 2,5 Stunden für die komplette Erstellung und Eingliederung einer dreigliedrigen Brücke. Das erfordert hochkonzentriertes Arbeiten, rechnet sich aber auch für den Zahnarzt. Und für den Patienten? WIEDHAHN: Kann es durchaus teurer sein, weil der eine Patient die gesamte Kapazität des Teams beansprucht. Normalerweise 20 | Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(4) Zurück zur Einzelzahnrestauration im Frontzahnbereich: Da ist die Lithiumdisilikatversorgung quasi der Goldstandard. Sehe ich das richtig? WIEDHAHN: Ja, was die Festigkeit angeht, und das gilt sicherlich auch für den Prämolarenbereich. Für die Erzielung einer perfekten Imitation eines natürlichen Zahns ist eine geschichtete Verblendung erste Wahl. BEUER: Aber das gilt nicht für die monolithische Versorgung. Fakt ist: Bei Einzelrestaurationen im Frontzahnbereich kommen wir nach wie vor um die Verblendung noch nicht herum. Nur wenn die komplette ästhetische Zone auf einmal restauriert werden muss, kann man auch monolithische Versorgungen in Erwägung ziehen. Ob aus Zirkonoxid oder einem anderen Material, das ist an dieser Stelle völlig egal. Aber eine einzelne Krone in der Front und natürliche Zähne – das schafft man ohne Verblendung nicht in ausreichender Ästhetik. VERGLEICH DER FESTIGKEITEN CEREC Zirconia ist das mit Abstand festeste Material. Die hohe Festigkeit erlaubt Wandstärken im Bereich der Zentralfissur von 1 mm, andere Vollkeramikmaterialien liegen bei 1,5 mm. Die geringeren Wandstärken erfordern einen geringeren Abtrag von Zahnhartsubstanz bei der Präparation und vermindern somit das klinische Risiko von Pulpenschädigungen. Die hohe Festigkeit erlaubt die konventionelle Befestigung mit Glasionomerzement oder Phosphatzement. (Quelle: Wiedhahn) * Im Vergleich zu PROTAPER® UNIVERSAL. ** Im Vergleich zur PROTAPER® UNIVERSAL F3. Die gleiche Technik mit höchster Flexibilität Das PLUS an Sicherheit dank GOLD Technologie: • Exzellenter Zugang dank vorbiegbarer Feile • 24% mehr Flexibilität* • 260% mehr Widerstand gegen zyklische Ermüdung** Weitere Informationen: www.dentsply.com oder DENTSPLY Service-Line 08000-735000 (gebührenfrei). Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(4) | 21 Wiedhahn (2) EXPERTENZIRKEL – Ein Thema, drei Meinungen Abb. 12: Nach dem Sintern, die Schrumpfung ist deutlich erkennbar. Trotz der neuen Farbgebungsmöglichkeiten? BEUER: Ich lasse mich ja gerne eines Besseren belehren, aber ich kann es mir ehrlich gesagt nicht vorstellen. Also das würde ich weder bei meiner Frau noch meiner Familie so machen. Werden vollanatomische Zirkonoxidkronen sich dennoch irgendwann flächendeckend durchsetzen können? BEUER: Lithiumdisilikat ist zurzeit das einzige Material, das im Bereich der Kronen Zehnjahresdaten vorweisen kann. Solange keine Zehnjahresdaten von anderen Materialien präsentiert werden, ist und bleibt es Goldstandard. So steht es auch in der aktuellen S3-Leitlinie, und danach richten wir in Berlin uns. Dazu kommt: Lithiumdisilikatkronen sind chairside weniger aufwendig zu fertigen als monolithische Zirkonoxidrestaurationen, und sie sind definitiv auch für den Seitenzahnbereich vom Hersteller zugelassen und bewährt. Aber wenn wir nachweisen könnten, dass monolithisches Zirkonoxid nur die Hälfte der Schichtstärke braucht und trotzdem besser funktioniert als Lithiumdisilikat, dann könnte ich mir durchaus vorstellen, dass Zirkonoxid Lithiumdisilikat ablöst. Denn das Bessere ist immer der Feind des Guten. Aber dafür braucht es klinische Daten. Leider bietet so mancher Hersteller heute monolithisches Zirkonoxid in verschiedenen Transluzenzstufen an, hält sich aber mit weiteren Informationen, etwa zur Festigkeit, zurück. 22 | Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(4) Abb 13: Die integrierte Lüfterfläche ermöglicht ein zügiges Abkühlen. Der Aufbiss von Vollzirkonkronen ist bekanntlich sehr hart und das nachträgliche Bearbeiten durch den Zahnarzt mühsam. Reduziert die Chairside-Fertigung das Problem? WIEDHAHN: Es ist praktisch kein Nacharbeiten im okklusalen Bereich notwendig. Denn das Material wird etwa 25 Prozent größer ausgefräst und schrumpft beim Sintern. Wir verzichten inzwischen sogar fast auf die Einprobe, denn die Zirconia-Versorgung passt quasi immer. Das ist schon wirklich faszinierend, auch für uns. Und bei Lithiumdisilikat ist das anders? WIEDHAHN: Ja, Lithiumdisilikat hat im „blauen Zustand“, also vorkristallisiert, bereits eine hohe Festigkeit, etwa um 120 MPa. Ein „Materialwechsel“: Was halten Sie von chairside gefertigten Kompositkronen für die definitive Versorgung? Könnte das eine Option für Bruxer sein? MÖLLER: Das für CEREC verfügbare Materialspektrum bietet dem Zahnarzt alle Behandlungsoptionen. Darin haben auch Nanokomposite ihren Platz. Diese stehen dem CEREC-Anwender bereits seit einiger Zeit zur Verfügung. Erst im vergangenen Jahr haben wir mit Coltène einen weiteren Materialpartner gewonnen, der in diesem Bereich führend ist. Zum Thema Bruxismus: Über die Ver- ZIRKONOXID Für monolithisches Zirkonoxid (ZrO2) liegen noch keine längerfristigen klinischen Studien vor, weil a) der Werkstoff noch relativ „jung“ ist, b) ständig Verbesserungen seitens der Industrie durchlaufen hat, c) dadurch Clinics schnell überholt wären. ZrO2 ist nicht gleich ZrO2, d. h., die Produkte sind sehr unterschiedlich. Auch die zahntechnische Bearbeitung spielt für die Haltbarkeit der Restauration eine große Rolle. Die Verarbeitungsvorschriften sind nicht standardisiert. Deshalb können bisher keine generellen klinischen Aussagen gemacht werden. Die bisherigen Studien zu viergliedrigen Brücken auf Gerüst-ZrO2 „kranken“ daran, dass sie nicht korrekt evidenzbasiert bzw. randomisiert (z. B. nach Cochrane) durchgeführt wurden oder den Fünfjahresbeobachtungszeitraum noch nicht erfüllt haben. Viele Aspekte beeinflussen die Qualität der klinischen Aussage. Für monolithisches ZrO2 laufen Studien an mehreren Universitäten; Zwischenergebnisse sind sicherlich bald zu erwarten. Quelle: AG Keramik Wiedhahn (2) EXPERTENZIRKEL – Ein Thema, drei Meinungen Abb 14: Die Einprobe zeigt eine perfekte Passung wendung eines Materials muss der Behandler immer selbst indikationsbezogen entscheiden. BEUER: Für die definitive Versorgung rate ich von Kompositkronen eher ab. Den Ansatz von Enamic von VITA finde ich in der Theorie allerdings interessant. Warum? BEUER: Weil es sich um eine Hybridkeramik mit Keramikfeststruktur handelt, im Gegensatz zu den kunststoffbasierten Werkstoffen mit Füllern. Solche kunststoffbasierten Hybridmaterialien stellen eine spannende Entwicklung dar, aber wie bei monolithischem Zirkonoxid fehlen klinische Untersuchungen und eine klare Positionierung der Fachgesellschaften, um die Indikationen zu finden und die Vorteile gegenüber anderen etablierten Werkstoffen klar herauszuarbeiten. Auch hier gilt: Es ist verglichen mit dem Goldstandard Lithiumdisilikat als experimentell einzustufen, und darüber müssen wir den Patienten informieren. WIEDHAHN: Kompositblöcke einzusetzen erfordert zudem eine genaue Materialkenntnis, das ist nicht einfach, da können Fehler gemacht werden. So muss die Unterseite der Restauration gestrahlt werden, um eine Mikroretention zu erreichen. Die Tatsache, dass LAVA Ultimate nun nur noch für In- und Onlays sowie Teilkronen zugelassen ist, spricht für sich. Ich vermute, dass die US-Kollegen einfach die Herstelleranleitung nicht richtig befolgt haben. Denn die Kompositkronen sind nicht etwa frakturiert, wie man Abb 15: Die Halter aus Zirkonoxid in Kombination mit der SpeedpasteBrennpaste sorgen für einen sicheren Sitz der Brücke. annehmen könnte. Sie haben sich einfach gelöst. Setzen Sie in Ihrer Praxis Kompositkronen für die definitive Versorgung ein, zum Beispiel Brilliant Crios vom neuen CEREC-Verbrauchsmaterialienanbieter COLTENE? WIEDHAHN: Mit diesem Material haben wir bisher nicht gearbeitet, recht gute Erfahrungen haben wir mit dem Enamic von VITA speziell auf Implantaten gemacht. Wagen wir einen Blick in die Zukunft. Die CEREC-Zirconia-Markteinführung startet am 1. Mai. Wo wird das Material Ihrer Einschätzung nach in fünf Jahren stehen? BEUER: Ich sehe Potenzial, vor allem mit Blick auf die Chairside-Brückenversorgung. Und wenn dazu eine klinische Studie auf den Weg gebracht wird, begrüße ich das außerordentlich. Ich sehe zudem den Bedarf, den Workflow weiter zu entwickeln, die Indikationen festzulegen, die Präparationskonzepte noch einmal neu zu definieren und, last but not least, evidenzbasiert klinische Daten zu sammeln. Das sollte aus meiner Sicht zu einem Konzept dazugehören. Mein Bauchgefühlt sagt, das Konzept funktioniert. Aber man sollte noch ein wenig Energie investieren, dann könnte es wirklich ein gutes minimalinvasives Konzept werden. Die technischen Möglichkeiten sind geschaffen. Es wird Zeit für weitere klinische Daten. Denn ich halte monolithisches Zirkonoxid für einen vielversprechenden Werkstoff. MÖLLER: Wir würden CEREC Zirconia nicht anbieten, wenn wir nicht davon überzeugt wären. Ein entscheidender Faktor ist aus unserer Sicht der wirklich einfache Workflow: Zahnärzte können mit den derzeit erhältlichen CERECSchleifmaschinen nicht nur nass, sondern nun auch trocken fräsen, was den Herstellungsprozess einer Zirconia-Restauration extrem verkürzt. CEREC Zirconia wird vorgesintert ausgeliefert und ist in diesem Zustand sehr gut zu bearbeiten. Das Material wird zudem vergrößert gefräst und anschließend im neuen Sinterofen CEREC SpeedFire auf seine endgültige Größe in 10–15 Minuten (für eine Krone) dichtgesintert. Das übergroße Schleifen fördert eine neue Dimension der Schleifgenauigkeit, was zu sehr passgenauen Restaurationen führt. Der Nachbearbeitungsbedarf reduziert sich dadurch erheblich. Ein großer Vorteil für den Patienten ergibt sich daraus, dass nicht zwei Wochen lang ein Provisorium getragen werden muss. Außerdem kann die Anprobe im unglasierten Zustand erfolgen, was einen weiteren Vorteil der Chairside-Fertigung darstellt Herr Professor Beuer? BEUER: Ich bin begeistert von der Chairsi- de-Brückenfertigung. Weiterhin verspreche ich mir von dem Werkstoff monolithisches Zirkonoxid eine ganze Reihe von Weiterentwicklungen für die prothetische Versorgung, vor allem auch die Option, die Schichtstärken weiter zu reduzieren. Aber auch da sind wir noch im experiDeutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(4) | 23 EXPERTENZIRKEL – Ein Thema, drei Meinungen Abb 16: Einmal mit dem SpeeGlaze Material besprüht, ist die Brücke fertig für den Glasurbrand. mentellen Stadium. Ich würde dies alles gerne im Rahmen einer klinischen Studie ausprobieren und biete hier unsere Zusammenarbeit ausdrücklich an. Frau Möller, was plant Dentsply Sirona? Wird es neue Studien geben? MÖLLER: Ja, das ist geplant. CEREC ist eine Technologie, mit der die zahnärztliche Praxis weiterentwickelt und für die Zukunft fit gemacht werden kann. Das Konzept „Single-Visit-Dentistry“ werden wir materialübergreifend vorantreiben, die Vorteile liegen auf der Hand: Für die Patienten bietet die Versorgung in nur einer Sitzung einen großen Mehrwert – sie werden nur einmal anästhesiert, Wiedhahn (2) Abb. 17: Abschlussbild nach dem Zementieren mit GIZ müssen nicht auf eine häufig als unangenehm empfundene Abformmasse beißen und benötigen kein Provisorium. Für den Behandler eröffnen sich mit dem Konzept viele Möglichkeiten, vor allem mit Blick auf Zufriedenheit und Komfort seiner Patienten. Darüber hinaus ist es unser Anspruch, CEREC als integratives System weiterzuentwickeln. Das heißt: Schon heute ist es möglich, den prothetischen Vorschlag aus der CEREC Software mit der Implantatplanung aus der Implantatplanungssoftware GALILEOS Implant zu verknüpfen und chairside eine Bohrschablone zu planen, zu konstruieren und zu fertigen – in weniger als einer Stunde. Literaturliste auf www.dentalmagazin.de ZUSAMMENFASSUNG Monolithische Zirkonoxidrestaurationen setzen sich in Deutschland mehr und mehr durch. 45 Prozent aller Zahnärzte haben einer aktuellen Befragung zufolge schon eine Vollzirkonoxidrestauration eingesetzt. Das Material gilt als stabil, einfach zu verarbeiten und als minimalinvasiv. Die hohe Festigkeit erlaubt die konventionelle Befestigung mit Glasionomerzement oder Phosphatzement sowie geringere Wandstärken im Bereich der Zentralfissur. Lange wurde Zirkonoxid aus ästhetischen Gründen verblen- det und Chipping in Kauf genommen. Von Verblendungen von Zirkonoxid im Seitenzahnbereich ist aber definitiv abzuraten. Im Frontzahnbereich können Zirkongerüste verblendet werden. Das führt nicht zu mehr Komplikationen als die Verblendung anderer Werkstoffe. Bei Einzelzahnversorgungen im Frontzahnbereich kommt man nach wie vor ums Verblenden nicht herum. Geringere Wandstärken reduzieren den Abtrag von Zahn- Das Potenzial von CEREC Zirconia liegt in der Chairside-Brü- hartsubstanz beim Präparieren und senken das klinische Risiko von Pulpenschädigungen. dings zurzeit keine Langzeitdaten. In der bis 2019 gültigen S3-Leitlinie sind sie deshalb auch kein Thema. ckenversorgung, die technischen Möglichkeiten sind geschaffen. Nun gilt es, den Workflow weiterzuentwickeln, Indikationen festzulegen, die Präparationskonzepte noch einmal neu zu definieren und evidenzbasiert klinische Daten zu sammeln. Das Frakturrisiko gilt als ausgesprochen gering, sofern die Der Werkstoff „monolithisches Zirkonoxid“ verspricht mehr Mindestquerschnitte für Konnektoren eingehalten werden und kein unsachgemäßes Arbeiten am gesinterten Zirkonoxid erfolgt. spannende Optionen, allen voran die Reduzierung der Schichtstärken. Doch auch da besteht noch Forschungsbedarf. Für monolithische Zirkonoxidrestaurationen gibt es aller- 24 | Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(4) Mehr Garantie MEHR SERVICE Mehr Sicherheit Unser Außendienst-Team unterstützt und informiert Sie auf Wunsch in Ihrer Praxis. Deutschlandweit. Mehr Vertrauen Mehr Qualität Mehr Preisvorteil Mehr Ästhetik Mehr Stabilität Christian Musiol / ZTM Thomas Stadler / ZTM Jens van Laak / ZT Thomas Glaner / ZTM Michael Neumann / ZTM Der Mehrwert für Ihre Praxis Als Komplettanbieter für zahntechnische Lösungen beliefern wir seit über 29 Jahren renommierte Zahnarztpraxen in ganz Deutschland. Ästhetischer Zahnersatz zum smarten Preis – so geht Zahnersatz heute. www.permadental.de | Freecall 0800/7 37 62 33 Modern Dental Group Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(4) | 25 Termine FORTBILDUNGSTERMINE VOLLKERAMIK UND CAD/CAM 10.06.2016 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hamburg 27.08.2016 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Münster Thema: DGCZ 24. CEREC Masterkurs; Dr. Bernd Reiss Ort: Hamburg, Anmeldung/Information: Deutsche Gesellschaft für Computergestützte Zahnheilkunde, Karl-Marx-Straße 124, 12043 Berlin Tel.: 030 767643-88, Fax: -86 [email protected], www.dgcz.org CME-Punkte: 16, Gebühr: 690 € Thema: Komposit und Vollkeramik – Kurs mit praktischen Übungen am Phantomkopf; Ulf Krueger-Janson Ort: Münster, Anmeldung/Information: Akademie für Fortbildung der Zahnärztekammer Westfalen-Lippe, Auf der Horst 31, 48147 Münster Tel.: 0251 507600, Fax: 0251 50765600 [email protected], www.zahnaerzte-wl.de CME-Punkte: 9, Gebühr: 399 € 24.06.2016 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Leipzig Thema: CEREC Live Demo; Dr. Michael Wostratzky Ort: Leipzig, Anmeldung/Information: Henry Schein Dental Deutschland GmbH, Großer Brockhaus 5, 04103 Leipzig Tel.: 0341 21599-83, Fax: -81 Mail: [email protected] Gebühr: 29€ 09.07.2016 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . München Thema: Minimalinvasive festsitzende Prothetik: Das Erfolgskonzept für die moderne Praxis; Prof. Dr. Daniel Edelhoff Ort: München, Uni-Zahnklinik, Anmeldung/Information: Akademie Praxis und Wissenschaft (APW), Liesegangstraße 17 a, 40211 Düsseldorf Tel.: 0211 669673-0, Fax: -31 [email protected], www.apw-online.com CME-Punkte: 8, Gebühr: 390 € 13.07.2016 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . München Thema: Neueste Keramiken und Komposite – Was ist besser, wann sind Reparaturen sinnvoll?; Prof. Dr. Reinhard Hickel Ort: München, Anmeldung/Information: eazf GmbH, Fallstraße 34, 81369 München Tel.: 089 72480-190, Fax: -188 [email protected], www.eazf.de CME-Punkte: 4, Gebühr: 310 € 16.07.2016 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Freiburg Thema: Präparationstechniken für vollkeramische Restaurationen; Prof. Dr. Lothar Pröbster Ort: Freiburg, Anmeldung/Information: Fortbildungsforum Freiburg/FFZ, Merzhauser Str. 114–116, 79100 Freiburg Tel.: 0761 4506-160 [email protected], www.ffz-fortbildung.de CME-Punkte: 9, Gebühr: 375 € 26 | Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(4) 17.09.2016 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Frankfurt/Main Thema: Vollkeramik – einfach gemacht; Ulf Krueger-Janson Ort: Frankfurt/Main, Anmeldung/Information: Fortbildungsakademie Zahnmedizin Hessen GmbH, Rhonestr. 4, 60528 Frankfurt/Main Tel.: 069 427275-184, Fax: -194 [email protected], www.fazh.de CME-Punkte: 9, Gebühr: 295 € 30.09. – 01.10.2016 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Berlin Thema: Vollkeramik – einfach gemacht: Von der Veneerpräparation bis zur vollkeramischen Teilkrone; Ulf Krueger-Janson Ort: Berlin, Anmeldung/Information: Philipp-Pfaff-Institut, Aßmannshauser Straße 4–6, 14197 Berlin Tel.: 030 41472540, Fax: 030 4148967 [email protected], www.pfaff-berlin.de CME-Punkte: 8 + 8 +2, Gebühr: 595 € 21.10. – 22.10.2016 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Berlin Thema: CEREC Seitenzahnkurs für Fortgeschrittene (Stufe 2); Dr. Bernd Reiss, Prof. Sven Reich Ort: Berlin, Anmeldung/Information: Deutsche Gesellschaft für Computergestützte Zahnheilkunde, Karl-Marx-Straße 124, 12043 Berlin Tel.: 030 767643-88, Fax: -86 [email protected], www.dgcz.org CME-Punkte: 21, Gebühr: 1460 € 25.11. – 26.11.2016 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Karlsruhe Thema: Vollkeramische Restaurationen im Power-Pack; Prof. Dr. Lothar Pröbster Ort: Karlsruhe, Anmeldung/Information: Akademie für Zahnärztliche Fortbildung Karlsruhe, Lorenzostraße 7, 76135 Karlsruhe Tel.: 0721 9181-200, Fax: -222 [email protected], www.za-karlsruhe.de CME-Punkte: 19, Gebühr: 650 € Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(4) | 27 Prophylaxe Mechanisch und chemisch bedingte Schädigungen der Zahnhartsubstanz, verursacht durch exzessives Zähneputzen, säurehaltige Lebensmittel & Co., zählen zum Praxisalltag. Doch was ist zu tun, wenn erste Anzeichen eines Substanzverlustes sichtbar werden? | DH DOORTJE KIEFER KEINE CHANCE FÜR SÄUREN UND BAKTERIEN unächst sind die Patienten ohne Zweifel über die Veränderungen in ihrem Mund aufzuklären. Die Umstellung der Zahnputztechniken sowie der Ernährungsgewohnheiten kann schließlich das rasche Fortschreiten der erosiven und abrasiven Prozesse verhindern. Zu den gängigen Maßnahmen gehört zudem die Behandlung mit fluoridhaltigen Produkten, die den Zahnschmelz stärken. Wünschenswert wäre es allerdings, die betroffenen, für weiteren Substanzverlust und Karies anfälligeren Bereiche dauerhaft vor äußeren Einflüssen zu schützen. LANGFRISTIGER SCHUTZ Gefragt ist demnach ein Material, das sich wie ein Schutzfilm auf die Zähne legt und dort langfristig haftet. Säurehaltigen Drinks sollte es widerstehen können, während es gleichzeitig die Zahnsubstanz mit wichtigen Mineralien versorgt. Exakt 28 | Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(4) diese Eigenschaften bietet laut Herstellerangaben das fluoridhaltige kunststoffmodifizierte Glasionomer-Versiegelungsmaterial 3M ESPE Clinpro XT Varnish. Einmal auf geschwächte Stellen aufgetragen und regelmäßig mit fluoridhaltiger Zahncreme aufgeladen, gibt das Material über Privat Z DH DOORTJE KIEFER ist seit 2011 in der Zahnarztpraxis Dr. Erik Vetter in Herrsching angestellt. Nach Abschluss der ZFA-Ausbildung absolvierte sie die ZMF- und DH-Weiterbildungen. [email protected] einen Zeitraum von bis zu sechs Monaten kontinuierlich Fluorid und Calcium frei, regt die Remineralisierung an und schützt vor schädlichen Einflüssen. Für eine sofortige Linderung von Überempfindlichkeiten ist ebenfalls gesorgt. Demnach eignet sich Clinpro XT Varnish für alle schutzbedürftigen Zahnoberflächen. Dazu gehören freiliegende Dentin- und Wurzeloberflächen bei der Behandlung von Hypersensitivitäten ebenso wie besonders kariesanfällige Bereiche (Schmelzläsionen, erodierte Zahnsubstanz, Bereiche rund um kieferorthopädische Brackets). Wir erhielten Clinpro XT Varnish bereits vor der Markteinführung für den Praxistest und setzen es vornehmlich bei Patienten mit beginnenden Schmelzdefekten sowie überempfindlichen Zahnhälsen ein. Zudem verwenden wir das Material bei Kindern kurz nach dem Durchbruch der bleibenden Molaren, um den Die Versorgung kann temporär sein. Die Zufriedenheit sollte bleiben. Patienten wieder zu einem Lächeln zu verhelfen, ist ein schönes Privileg. Wir von DMG geben unser Bestes, damit Sie Ihre Patienten stets optimal behandeln können – zum Beispiel mit unseren überlegenen Materialien für Provisorien. Dental Milestones Guaranteed. Entdecken Sie mehr von DMG auf www.dmg-dental.com Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(4) | 31 Prothetik MONOLITHISCHE VOLLKERAMIKRESTAURATIONEN M it monolithischen Versorgungen, bei denen auf eine Verblendung verzichtet wird, können diese Komplikationen vermieden werden. Derartige Restaurationen können entweder aus hochfesten Glaskeramiken (mittlere Biegefestigkeit > 350 MPa) oder aber aus transluzenten Zirkonoxidvarianten hergestellt werden. Der erfolgreiche klinische Einsatz zahn- und implantatgetragener Einzelzahnrestaurationen (Teilkronen und Vollkronen) aus Lithiumdisilikatkeramiken im Seitenzahnbereich ist mittlerweile in mehreren Studien mit Beobachtungsdauern 32 | Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(4) von mehr als sieben Jahren dokumentiert [1–4]. Für monolithische dreigliedrige Brücken aus Lithiumdisilikatkeramik existieren zudem 10-Jahres-Daten, die eine Überlebensrate von 87,9 Prozent zeigen, sofern die Herstellerempfehlungen hinsichtlich Mindestwandstärken (1,5 mm) und Verbinderquerschnitten (16 mm²) eingehalten werden [5]. Neben den bereits seit mehreren Jahren etablierten Lithiumdisilikatkeramiken sind mittlerweile auch sogenannte zirkonoxidverstärkte Lithiumsilikatkeramiken (ZLS) verfügbar (Celtra Duo, Dentsply DeTrey, Konstanz, Germany; Suprinity, Vita Zahnfabrik, Bad Privat Bei monolithischen Restaurationen aus hochfesten Glaskeramiken oder Zirkonoxidkeramiken sind die technischen Komplikationen weitaus geringer als bei Verblendkeramik. Das sogenannte Chipping ist kein Thema. Durch die Auswahl geeigneter Instrumente lässt sich unabhängig vom Werkstoff ein einheitliches Bearbeitungsprotokoll für die Ausarbeitung und die Politur nutzen. | PD DR. SVEN RINKE PD DR. SVEN RINKE ist seit 2002 in einer Gemeinschaftspraxis in Hanau/Kleinauheim niedergelassen. Schwerpunkte: Implantologie, Parodontologie. [email protected] Prothetik INJEKTION BIS APPLIKATION IMMER MIRAJECT VON Das Original seit 1967 Über 400 Mio schmerz- freie Injektionen schaffen Sicherheit Erhältlich für alle Indikationen H FL t RC e+ gk Fl üs si Abb. 2: Granatenförmige Diamantinstrumente mit Spezialbindung für die Bearbeitung von Hochleistungskeramiken (ZR-Schleifer: normale Körnung (blau-weißer Ring), feine Körnung (rotweißer Ring), Komet Dental, Lemgo) Pa Säckingen, Germany), die in In-vitro-Studien eine vergleichbare Festigkeit (370–420 MPa) zeigen [6]. Erste Ergebnisse klinischer Studien mit Erfolgsraten > 98 Prozent bestätigen die Ergebnisse der In-vitro-Untersuchungen. Bislang wurde die Herstellung vollanatomischer Zirkonoxidkeramikrestaurationen durch die im Vergleich zur Lithiumdisilikatkeramik deutlich geringere Transluzenz limitiert. Als Vorteil der monolithischen Restaurationen aus neuentwickelten transluzenten Zirkonoxidvarianten wird das Eliminieren des Chippingrisikos herausgestellt. Unter klinischen Gesichtspunkten sind jedoch der im Vergleich zu verblendeten Restaurationen reduzierte Platzbedarf und die damit verbundene Reduktion der Präparationstiefen bedeutsam. Auf diese Weise können erstmals konventionell zementierbare vollkeramische Kronen und Brücken mit Substanzabträgen hergestellt werden, bei denen bislang ausschließlich metallische Vollgussversorgungen möglich waren [7]. U ei Pa st Abb. 1: Verblendkeramikfrakturen bei verblendeten vollkeramischen Restaurationen haben zur verstärkten Nutzung von monolithischen Versorgungen im Seitenzahnbereich geführt. e ktio n D Inj ro + E n d o Endo Abb. 3: Zweistufiges Poliersystem für die effiziente Bearbeitung von Hochleistungskeramiken (94020C/F.204.040, Komet Dental, Lemgo) Als potenzielles Risiko der klinischen Anwendung monolithischer Zirkonoxidrestaurationen wurde aufgrund der Härte des Materials eine erhöhte Antagonistenabrasion gesehen. In mehreren In-vitroUntersuchungen konnte jedoch gezeigt werden, dass polierte Zirkonoxidkeramikoberflächen eine geringere AntagonistenDeutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(4) | 33 SS 100 % www.hagerwerken.de U Prothetik der Zementierung der Einsatz feinkörniger Diamantinstrumente aus der ZR-Serie (rot-weißer Ring). Als universell einsetzbare Instrumentenform sind dabei granatenförmige Diamantinstrumente (ZR972. 314.020/ZR8972.314.020) geeignet, da sie eine Bearbeitung im Bereich der Kauflächen und der Approximalkontakte erlauben (Abb. 1). Die weiterführende Politur kann sehr effizient mit dem zweistufigen Poliersystem aus Diamantkorn durchsetzten Polyurethanpolierern erfolgen (94020C/F.204.040, Komet Dental, Lemgo, Abb. 3). Somit kann eine effiziente Bearbeitung monolithischer Restaurationen unabhängig vom verwendeten Material mit einem sehr reduzierten Instrumentensatz erfolgen. Dabei hat sich in der Praxis des Autors folgendes Vorgehen bewährt: Adjustierung der okklusalen und approximalen Kontakte während der Einprobe mit einem granatenförmigen Diamantinstrument (blau-weißer Ring = normale Körnung, ZR972.314.020, Komet Dental, Lemgo) Extraorale Politur der adjustierten Bereiche mit einem zweistufigen Poliersystem mithilfe von mit Diamantkorn durchsetzten Polyurethanpolierern (94020C/F.204.040, Komet Dental, Lemgo) Eventuelle Feinjustierungen nach der Zementierung können intraoral mit feinkörnigen (granatenförmigen) ZR-Schleifern (ZR8972.314.020, Komet Dental, Lemgo) vorgenommen werden (Abb. 4). Abschließende intraorale Politur, wiederum mithilfe von mit Diamantkorn durchsetzten Polyurethanpolierern (94020C/ F.204. 040, Komet Dental, Lemgo, Abb. 5a/5b) Sowohl die okklusalen Adjustierungen mit Diamantinstrumenten als auch die Politur mit Polyurethanpolierern dürfen nur mit ausreichender Wasserkühlung erfolgen. Die Polyurethanpolierer sollten mit einer optimalen Drehzahl von 6.000 min–1 eingesetzt werden. Für eine perfekte Politur, auch in schwer zugänglichen Bereichen, kann abschließend eine Diamantpolierpaste eingesetzt werden, die für die intraorale Politur freigegeben ist. Dabei trägt man die Diamantpolierpaste zuerst auf ein Nylonbürstchen auf und verteilt sie dann mit dem nicht rotierenden Instrument auf der zu polierenden Oberfläche. Anschließend erfolgt die Politur bei 1.500 min–1 ohne Wasserkühlung. FAZIT Die vorliegenden klinischen Daten belegen, dass monolithische Restaurationen aus hochfesten Glaskeramiken oder Zirkonoxidkeramiken im Seitenzahnbereich im Vergleich zu verblendeten Restaurationen eine geringere technische Komplikationsrate aufweisen und eine sinnvolle Behandlungsoption im vollkeramischen Behandlungskonzept darstellen. Durch die Auswahl geeigneter Instrumente kann in der Praxis unabhängig vom verwendeten Werkstoff ein einheitliches Bearbeitungsprotokoll für die Ausarbeitung und die Politur genutzt werden. Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(4) | 35 Besticht mit umfassender Rückverfolgbarkeit: die neue Lisa Remote € 5K0KA0UF RÜC N* AK TIO UND 1 IDEM T L U M C27 NLOS KOSTE Schnell, einfach, sicher Der neue Lisa-Sterilisator von W&H für unkomplizierte Bedienung. Die Lisa Remote Mobile App (für IOS und Android) ermöglicht umfassende Optimierung der Rückverfolgbarkeit in Ihrer Praxis. *Bei Kauf einer neuen Lisa Remote bis 30.06.2016 erhalten Sie € 500 für Ihr altes Gerät (egal welches Fabrikat) und 1 Multidem C27 zur Herstellung von demineralisiertem Wasser im Wert von €365 kostenlos. W&H Deutschland, t 08682/8967-0 wh.com Lokalanästhesie SCHMERZAUSSCHALTUNG W egen der eng begrenzten Ausbreitung des injizierten Anästhetikums und der relativ kurzen Dauer der intraligamentären Anästhesie (ILA) kann diese die Anforderungen für extensive chirurgische Eingriffe nicht erfüllen. Obwohl es möglich ist, den Ausbreitungsraum der Analgesie durch zusätzliche Injektionspunkte und die Erhöhung der Zahl der intraligamentalen Injektionen zu vergrößern, sollte die ILA nicht für länger dauernde und ausgedehnte dentoalveoläre chirurgische Eingriffe gewählt werden (Glockmann et al. 2005 und 2007). Die in der Literatur im Zusammenhang mit intraligamentalen Injektionen von einzelnen Autoren beschriebenen Komplikationen wurden von Giovannitti und Nique (1983) zusammengefasst und die daraus resultierenden Fragen evidenzbasiert in den Jahren ab 1983 systematisch beantwortet. Alle histologischen Studien (Walton und Garnick 1982, Fuhs et al. 1983, Galili et al. 1984) kommen zum gleichen Ergebnis: Nach intraligamentalen Injektionen waren kein histologischer Befund von Gewebezerstörungen und kein Beweis irgendwelcher Gewebeschäden, egal auf welcher Ebene, festzustellen. Alle Autoren kommen zu dem Schluss, dass die intraligamentäre Zahnanästhesie sicher ist – mit minimalen, kurzzeitigen und 36 | Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(4) Taubenheim, Westermann Die Effekte – auch die unerwünschten – der konventionellen Methoden der Lokalanästhesie sind bekannt; ist das bei der intraligamentären Anästhesie genau so oder vergleichbar? Mit welchen Komplikationen ist bei dieser „minimalinvasiven Analgesiemöglichkeit“ zu rechnen und wo sind die Grenzen dieser Lokalanästhesiemethode? | DR. WOLFGANG BENDER, LOTHAR TAUBENHEIM reversiblen Entzündungen – und dass sie die Zahnheilkunde um eine zuverlässige Lokalanästhesiemethode erweitert. Die Auswirkungen der intraligamentalen Injektion auf das Pulpagewebe wurden von Lin et al. (1985) untersucht. Es wurden keine pathologischen Veränderungen wie hydropische Degeneration, ischämische Nekrosen oder Entzündungen in den Pulpen der untersuchten Zähne beobachtet. Weder Tsirlis et al. (1992) noch Heizmann und Gabka (1994) konnten beim direkten Vergleich der ILA mit der Leitungs- und der Infiltrationsanästhesie mit Blick auf Wundheilungsstörungen (Dolor post extractionem bzw. trockene Alveole) signifikante Unterschiede feststellen. Wahrscheinlich werden die Infektionen nicht durch die Injektion ausgelöst, sondern speziell durch die apikale Ostitis bei zerstörten Zähnen. Lokalanästhesie Privat Privat auf die anatomischen Verhältnisse des duellen anatomischen Gegebenheiten des LITERATURLISTE auf Patienten gut abgestimmt werden (MarPatienten zu spüren und seinen Injekshall 2001, Prothmann et al. 2010). tionsdruck entsprechend anzupassen. dentalmagazin.de Bei Hochrisikopatienten nach HerzOhne ein integriertes mechanisches infarkten, mit kardialen Bypässen und Hebelsystem wird bei den DIN-genormanderen koronaren Erkrankungen (Garfunkel et al. 1985, Heizten Dosierradspritzen die Injektionskraft verstärkt (DIN 13989: mann und Gabka 1994) wird die ILA empfohlen, da sie zuverläs2013). Der Druckaufbau erfolgt über ein Dosierrad und gibt dem sig, einfach und ohne Nebenwirkungen ist. Wegen der nur gerinBehandler bei der Injektion die Möglichkeit, den Gegendruck des gen erforderlichen Anästhetikamengen (Garfunkel et al. 1985) Gewebes direkt in seinem Daumen (oder Zeigefinger) zu spüren ist sie für Risikopatienten mit kardiovasund den eigenen Injektionsdruck entsprekulären Erkrankungen die Anästhesiemechend anzupassen. Die auf das Dosierrad thode der Wahl. ausgeübte Kraft wird – infolge des GröDies gilt auch für Patienten mit ßenverhältnisses des Radantriebs – im hämorrhagischer Diathese und unter Verhältnis 5,5:1 verstärkt und direkt auf Antikoagulanzienbehandlung. Andere die Zahnkolbenstange übertragen (Abb. Lokalanästhesiemethoden sind bei dieser 2). Auch mit elektronisch gesteuerten Patientengruppe kontraindiziert (Stoll Injektionssystemen, z. B. dem STA-Sysund Bührmann 1983 Stoll et al. 1986 tem (Abb. 3), sind intraligamentale InjekSchwenzer und Ehrenfeld 2000). tionen ohne unerwünschte Effekte uneinBei der Behandlung von Kindern und geschränkt möglich. Die dem Stand von Behinderten (Davidson und Craig 1987, Wissenschaft und Technik entsprechenDr. Wolfgang Bender Zugal 2001) treten infolge der feinen den Injektionssysteme ermöglichen eine Kanülenstiche praktisch keine Schmerzsichere Schmerzausschaltung sowohl vor studierte Zahnmedizin in Bonn und sensationen auf, speziell wenn vor der indizierten Einzelzahnextraktionen als Düsseldorf und war von 1972 bis 2009 niedergelassen in eigener Praxis Insertion der Kanüle ein Tropfen Anästheauch vor konservierenden, restaurativen tikum an der Injektionsstelle (Glockmann und auch vor endodontischen Behandlunin Düsseldorf. Er ist zurzeit als Dozent und Taubenheim 2002, Langbein et al. gen (Heizmann und Gabka 1994, Dirnbaam Zentrum für Implantatdiagnostik 2013) abgelegt wird (Oberflächenanäscher et al. 2003, Weber et al. 2006, ProZID, Düsseldorf, tätig, Schwerpunkt Optimierung der Praxisorganisation. thesie – Abb. 1). Die Gefahr postoperatithmann et al. 2010, Langbein et al. ver Bissverletzungen ist deutlich redu2013). [email protected] ziert, da keine Taubheit in Wangen, ZunBesondere Aufmerksamkeit verdient gen- und Lippenbereich nachzuweisen ist die Möglichkeit der vollständigen (Davidson und Craig 1987). Schmerzausschaltung bei subgingivaler Kürettage (Scaling und Root Planing) im DURCHFÜHRUNG Rahmen einer geschlossenen Parodontaltherapie. Pro Quadrant wurden bei Medizintechnischer Fortschritt hat dazu geführt, dass heute Injektionssysteme zur 31 dokumentierten Fällen durchschnittlich ca. 0,85 ml Anästhetikum appliziert. Verfügung stehen, mit denen der erforderliche Injektionsdruck leicht und durch Diese geringe Anästhetikummenge wurde den Behandler gut zu kontrollieren aufgedurch zahnüberspringende intraligamenbaut werden kann. Zur Vermeidung von tale Injektionen von jeweils 0,1 ml AnäsLothar Taubenheim thetikum pro Injektionspunkt (9 Injekungewünschten Effekten sollten nur Spritzensysteme für die intraligamentale tionspunkte pro Quadrant) erreicht. Es ist als Autor und Dozent zum wurde ein 100%iger Anästhesieerfolg Injektion von Anästhetikum verwendet Thema minimalinvasive Schmerzausschaltung aktiv. werden, bei denen der Druckaufbau ohne festgestellt. Die Sensibilität kehrte kurz nach Abschluss der Kürettage zurück. integrierte mehrstufige Hebelsysteme [email protected] erfolgt. Bereits 1983 bewertete die ADA Beim Recall wurden keine pathologischen Benz, Prothmann und Taubenheim Befunde diagnostiziert (Prothmann et al. (American Dental Association) Spritzen (2015) haben das publizierte Wissen zur ILA im „Curriculum Anesmit integrierten mehrstufigen Hebelsys2009, Langbein et al. 2013). temen zur Kraftverstärkung als nur Für eine minimalinvasive intraligathesiae Intraligamentare“ bedingt geeignet für periodontale Ligamentäre Anästhesie sollten mit dem zusammengefasst. Injektionssystem systemadaptierte Kanümentinjektionen (Giovannitti und Nique 1983), da der Behandler dabei nur sehr len mit einem Durchmesser von 0,3 mm und einer Länge zwischen 12 und 16 mm begrenzt die Möglichkeit hat, die indivi38 | Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(4) Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(4) | 39 mit extrakurzem Anschliff kombiniert werden. Als Anästhetikum wird Articainhydrochlorid 4 % mit Adrenalin 1:200.000 empfohlen, z. B. Ultracain DS. Die Applikation von Anästhetikalösung mit Adrenalin (Gray et al. 1987) führte zu einer signifikant höheren Erfolgsrate (91,6 % bei Lignocaine 2 % mit Adrenalin 1:80.000 gegenüber 42,0 % bei Lignocaine 2 % ohne Adrenalin). Das Anästhetikum ist unter minimalem Druck in den Desmodontalspalt zu injizieren. In Kontakt mit dem Zahnhals wird die Kanülenspitze etwa 1–2 max. 3 mm in den Parodontalspalt eingeführt, bis Knochenkontakt spürbar wird. Das intraligamental injizierte Anästhetikum breitet sich entlang der Zahnwurzel und intraossär aus und erreicht in etwa 30 Sekunden das Foramen apikale (Abb. 4). Auf diese Weise werden sowohl die Pulpa als auch die zahnumgebenden Nervenendigungen desensibilisiert (Garfunkel et al. 1983, Plagmann und Jaganow 1984, Tagger et al. 1994). 0,2 ML PRO ZAHNWURZEL Pro Zahnwurzel sind etwa 0,2 ml Anästhetikum zu applizieren. Damit das Anästhetikum problemlos ins Desmodont diffundieren kann, muss es sehr langsam – den anatomischen Verhältnissen des Patienten angepasst – injiziert werden (Glockmann und Taubenheim 2002, Zugal et al. 2005, Weber et al. 2006, Prothmann 2009, Dirnbacher et al. 2013). Die Injektionszeit beträgt: Milestone Lokalanästhesie Abb. 3: Elektronisch gesteuertes STA-System für intraligamentale Injektionen (Nekrosen) vor, die ggf. iatrogen sind (Zugal et al. 2005). Damit bei der Umplatzierung der Kanüle kein Anästhetikum – unnötigerweise – in den Mund des Patienten läuft, sollte der Injektionsdruck am Ende der Injektion durch den Behandler abgebaut werden können (Zugal 2001). Die Anästhesie tritt unverzüglich ein und ist nach etwa 30 Sekunden in voller bei der ersten Wurzel etwa 20 Sekun- den, bei der zweiten Wurzel desselben Zahns > 20 Sekunden und bei einer dritten Wurzel desselben Dadurch wird vermieden, dass es zu einer Depotbildung kommt, sich der Zahn minimal in der Alveole bewegt (Huber und Wilhelm-Höft 1988) und unerwünschte Effekte nach Ende der Anästhesie generiert werden (Druckschmerz, Elongationsgefühl). Diese angepasst langsame Injektion ins Ligament beugt gleichfalls druckbedingten Gewebsveränderungen 40 | Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(4) Taubenheim, Westermann Zahns ≥ 25 Sekunden. Abb. 4: Die intraligamentale Injektion erfolgt in den Desmodontalspalt proximal des zu behandelnden Zahns; das injizierte Anästhetikum breitet sich entlang der Zahnwurzel und intraossär aus. Tiefe ausgeprägt; bei entzündetem Gewebe kann sich der Anästhesieeintritt leicht (60–90 sec) verzögern, da das Anästhetikum aufgrund des veränderten pH-Werts des Gewebes langsamer anflutet (Weber 2005, Weber et al. 2006). Nach circa 30 Minuten ist das Empfindungsvermögen wieder zurückgekehrt. Bei länger dauernden Behandlungen kann problemlos intraligamental nachinjiziert werden, ggf. in die Furkation. Dank der kurzen Anästhesiedauer ist die Dispositionsfähigkeit des Patienten nach Abschluss der Behandlung – gleich welcher Art – nicht eingeschränkt, im Gegensatz zu den konventionellen Methoden der Lokalanästhesie (Dirnbacher und Weber 2006). Der gewachsene Stand von Wissenschaft, Technik und Klinik wurde von S. F. Malamed zusammengetragen und publiziert (Malamed 2013). FAZIT Die intraligamentäre Anästhesie – lege artis angewandt – ist eine gute Möglichkeit, bei Patienten Vorbehalte gegen „die Spritze“ abzubauen. Da der Bereich der Anästhesie sehr eng begrenzt ist, empfindet der Patient diese Schmerzausschaltung nicht im angrenzenden Bereich und fühlt sich nicht beeinträchtigt – weder während noch nach Abschluss der Behandlung. Den konventionellen Methoden der Lokalanästhesie ist sie bei fast allen zahnmedizinischen Indikationen und Patientengruppen signifikant überlegen. Die Grenzen dieser anwenderfreundlichen und patientenschonenden Methode der Schmerzausschaltung liegen im chirurgischen Bereich, wo die ILA für länger dauernde und ausgedehnte dentoalveoläre chirurgische Eingriffe die Anforderungen nicht erfüllen kann. Die konventionellen Lokalanästhesiemethoden Infiltrations- und Leitungsanästhesie sollten wegen der bekannten unerwünschten Effekte und Risiken nur noch angewendet werden, wenn die intraligamentäre Anästhesie die Anforderungen nicht erfüllen kann oder der Patient sie ausdrücklich wünscht. Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(4) | 41 EINZIGARTIGE ZEMENTFREIE LÖSUNGEN FÜR IHRE NOBEL BIOCARE IMPLANTATE ® Verwenden Sie das ASC Zirkondioxid Abutment für alle Nobel Biocare Implantate mit konischer Innenverbindung (CC/Conical Connection). Exklusiv für NobelParallel™ CC, NobelActive® & NobelReplace® CC Implantate erhältlich. Die konische Innenverbindung von Nobel Biocare hat sich über die Jahre bewährt und bietet eine hohe Passgenauigkeit und mechanische Festigkeit. Der abgewinkelte Schraubenkanal von 0 bis 25 Grad bietet die besten Voraussetzungen für Ihre zementfreie Versorgung. Finden Sie ein NobelProcera® Netzwerklabor in Ihrer Nähe. Scannen Sie einfach den QR-Code ein oder besuchen Sie die folgende Website: www.goo.gl/7eXPRG Ermäßigungscode anfordern und erhalten Sie auch 30 % Rabatt auf das Prothetik-Kit Mit diesem Code erhalten Sie auf Ihr erstes ASC Abutment einen Preisnachlass in Höhe von 50,00 €. 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Es gelten unsere Allgemeinen Geschäftsbedingungen. Nobel Biocare Deutschland GmbH, Stolberger Straße 200, 50933 Köln, www.nobelbiocare.com, 2016 Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(4) | 45 Implantologie SCHUTZ VOR PERIIMPLANTITIS In einer Literaturübersicht von Mombelli et al. aus dem Jahr 2012 wurden insgesamt 29 Studien zum Entstehungsrisiko von Periimplantitis beurteilt. Dabei zeigte sich, dass bei 10 Prozent aller gesetzten Implantate und bei 20 Prozent der Patienten innerhalb von fünf bis zehn Jahren periimplantäre Entzündungen auftraten (Mombelli et al. 2012). Sind diese Angaben nach wie vor aktuell? Auf jedem Kongress werden andere Zahlen genannt. BEHRENS: Mombellis Aussagen von 2012 haben nach wie vor ihre Gültigkeit. Aber in der Tat gibt es unterschiedliche Angaben. In der Literatur geht man heute von einer Periimplantitisprävalenz von 12 bis 43 Prozent aus. Eine enorme Spannbreite … BEHRENS: Das ist richtig. Sie ist zurückzu- führen auf eine schwedische Studie, die eine Prävalenz von 43 Prozent beschreibt. Involviert waren zirka 8.000 Zahnärzte. Wir in Kiel halten 43 Prozent für sehr hoch. Aufgrund der enormen Datenmenge muss die Studie aber berücksichtigt werden. Sie wird auch nach wie vor zitiert. 46 | Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(4) Privat Kann die regelmäßige Anwendung von Implantat-Pflege-Gel das Periimplantitis-Risiko wirksam senken? Ja, meint Dr. Eleonore Behrens von der Universität Kiel. Sie befasst sich seit Jahren mit der Thematik und hat in der Universitätsklinik Kiel entsprechende Studien durchgeführt. | ANNE BARFUß Dr. Eleonore Behrens ist seit 1992 im Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel, tätig, zunächst als wissenschaftliche Mitarbeiterin, ab 1995 als Oberärztin der Klinik für Zahnärztliche Prothetik, Propädeutik und Werkstoffkunde. 1999 wechselte sie zur Klinik für MKG-Chirurgie. Zudem ist sie als Referentin mit dem Schwerpunkt Implantologie (DGI/APW, International Curriculum Implantology Kiel) und als Autorin national und international aktiv. Für ihr Engagement erhielt sie auf der 7. Gemeinschaftstagung der DGI, ÖGI und SGI in Wien die DGI-Verdienstmedaille. Wie ist das zu erklären? Spielen die jeweils verwendeten Implantatsysteme dabei eine Rolle? BEHRENS: Meines Wissens hat keine Studie explizit untersucht, ob ein bestimmtes Implantatsystem periimplantäre Entzündungen fördert oder hemmt. Allerdings wurden die Implantatoberflächen unter die Lupe genommen. Parameter wie Oberflächenrauigkeit und chemische Zusammensetzung haben nachweislich einen signifikanten Einfluss auf die Biofilmbildung und damit wohl auch auf die Entstehung einer periimplantären Entzündung. Raue Implantatoberflächen ziehen Plaque an, je glatter die Oberfläche, desto geringer die Adhärenz der Plaque. Auf den glatteren Oberflächen von Keramikimplantaten findet sich zum Beispiel weniger Plaque als auf Titanoberflächen (Weng 2014). Ist der Trend zur maschinierten Implantatschulter eine Folge dieser Erkenntnis? BEHRENS: Jedenfalls gelten maschinierte Schultern, also hochpolierte Oberflächen, als plaqueabweisend. Vergleichende Langzeituntersuchungen stehen dazu allerdings noch aus. Selbstverständlich Implantologie Abb. 2: Mundhygieneinstruktion Abb. 5: Recall und klinischer Befund nach vier Jahren natpatienten, sollten mehrfach pro Jahr untersucht werden. Wie häufig? BEHRENS: Die Freqenz des Recalls sollte vom Befund des Patienten abhängen. Ein parodontal vorgeschädigter Patient unterliegt nach vorangegangener Therapie dem gleichen Risiko, eine periimplantäre Mukositis/Periimplantitis zu entwickeln, wie ein „gesunder“ Patient. Bei einer vorangegangenen aggressiven Parodontitis der Restbezahnung sollte man engmaschigere Kontrollen als halbjährliche wählen, da das Risiko der periimplantären Inflammation erhöht ist (HeitzMayfield et al. 2010). PA-Patienten, die ein Implantat erhalten, gelten als besonders periimplantitisgefährdet, warum? BEHRENS: Als Ursachen einer Periimplantitis gelten Plaque und mangelnde Mundhygiene, aber auch prädisponierende Fak48 | Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(4) Abb. 3: Anwendung des Periimplantitisprophylaxegels durimplant Abb. 4: Taschenspülung Abb. 6: Recall nach vier Jahren, Röntgenbefund toren wie Rauchen (Heitz-Mayfield et al. 2009), ein schlecht eingestellter Diabetes mellitus (Tonetti und Schmid 2000) und ein positiver Interleukin-1-Genotyp (Lin et al. 2007) sowie vorangegangene Parodontopathien (Karoussis et al. 2003). Im Gegensatz zu parodontal verankerten Zähnen entspricht der periimplantäre Abschluss zur Mundhöhle eher einer bindegewebigen Narbe. Sie besitzt fast ausschließlich vertikale Bindegewebsfasern (Abrahamsson et al. 1996). Durch die Avaskularität ist die Immunabwehr reduziert. Wie von Laurisch et al. 2011 beschrieben, nimmt die parodontale Gesundheit der Restbezahnung Einfluss auf die Osseointegration: Im parodontal vorgeschädigten Gebiss ist ein später Implantatverlust oder eine Periimplantitis häufiger als im nicht vorgeschädigten Gebiss. Es ist also erforderlich, dass eine bestehende Parodontitis vor einer Implantatinsertion therapiert wird. Wird diese Therapie nicht durchgeführt, kann durch intraorale Kolonisation parodontopathogener Mikroorganismen der Langzeiterfolg der Implantate gefährdet sein. Inwieweit unterscheidet sich die klinische Diagnostik von Periimplantitis und Parodontitis? Gelten die gleichen Regeln wie bei der Parodontitis? BEHRENS: Bei der klinischen Diagnostik der Periimplantitis werden prinzipiell die gleichen Parameter wie in der klinischen Diagnostik der Parodontitis erhoben. Dies sind: Plaqueakkumulation, Rötung und/ oder Schwellung der Gingiva, Blutung auf Sondieren und die Sondierungstiefe. Taschenmessungen, die von der Implantatschulter aus gemessen tiefer als 4 mm sind, gelten als pathologisch und sind ebenso wie ein positiver BOP oder das Auftreten einer eitrigen Sekretion bei Sondierung ein sicheres Indiz für eine Entzündung (Heasman et al. 2010). Für die Erhebung dieser Parameter wurden verschiedene für die Parodontitis BE SUCCESSFUL | CONNECTED | OPEN Die beste Verbindung zwischen Praxis und Labor heißt ConnectDental Unter der Dachmarke ConnectDental bündelt Henry Schein sein Angebot zur digitalen Vernetzung von Zahnarztpraxis und Dentallabor sowie die Integration von offenen CAD/CAM-Systemen und innovativen Hightech-Materialien. Dabei bietet Henry Schein seinen Kunden ein lückenloses Portfolio aus Materialien, Geräten und Systemen mit verschiedenen Kapazitäten und individuellen OFFENE DIGITALE LÖSUNGEN FÜR PRAXIS UND LABOR Konzepten. 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In verschiedenen Studien konnte durch mikrobiologische Untersuchungen belegt werden, dass das für die Periimplantitis verantwortliche Keimspektrum sich nicht von dem für die Parodontitis verantwortlichen Keimspektrum unterscheidet (Schwarz und Becker 2007, Heitz-Mayfield et al. 2010). Als Leitkeime der Periimplantitis gelten hauptsächlich Actinobacillus actinomycetemcomitans, Porphyromonas gingivalis, Prevotella intermedia, Bacteroides forsythus und Treponema denticola, da diese in ausgeprägten periimplantären Taschen mit fortgeschrittenem Knochenabbau quantitativ am dominantesten sind (Quirynen et al. 2005, Lin et al. 2007). Orde et al. 2011). Eine Untersuchung von Häsler et al. 2011, in der Gingivagewebeproben von Periimplantitispatienten sowohl mit Proben von Parodontitispatienten als auch mit Proben von gesunden Patienten verglichen wurden, zeigte klare Abweichungen zwischen der mRNA des Gingivagewebes bei Periimplantitis und Parodontitis. Sicher gibt es auf molekularbiologischer Ebene noch weiteren Forschungsbedarf, zumal damit auch eventuell Präventionsmöglichkeiten etabliert werden könnten (Becker et al. 2012). Eickholtz definiert folgende Faktoren als Risiko für Zahnverlust: mangelhafte Mundhygiene, unregelmäßiges Erscheinen zur Nachsorge, Interleukin-1-positiver Genotyp, Rauchen, fortgeschrittenes Alter und Art der vorhandenen Parodontitis, wobei für aggressive und chronische Parodontitis ein im Vergleich zur moderaten Parodontitis doppelt so hohes Risiko beschrieben wird. Diese Risikofaktoren gelten für die Periimplantitis ebenso wie für die Parodontitis (Eickholtz et al. 2008, Heitz-Mayfield 2010, Sahm u. Becker 2011). Im Gegensatz zur Parodontitis handelt es sich bei der Periimplantitis immer um eine lokale Ostitis, da es, anders als an natürlichen Zähnen, an Implantaten kein Parodontium gibt, das eine immunkompetente Schutzfunktion besitzt, und die Entzündung sehr viel schneller von der Gingiva auf den Knochen übergreift (vom Orde et al. 2011). BEHRENS: Für mich stellt die Implantoplas- Wo liegen die Unterschiede? BEHRENS: In der prozentualen Verteilung der Bakterienarten: Die Anzahl anaerober Aktinomyzeten und Spirochäten ist bei der Periimplantitis deutlich höher als bei der Parodontitis (Conrads 1999). Vom Orde et al. beschreiben auch auf molekularbiologischer Ebene deutliche Differenzen zwischen den beiden Erkrankungen. Ihre Auswertung ergab, dass Periimplantitis und Parodontitis unterschiedliche Expressionsmuster bestimmter Kollagene der extrazellulären Matrix sowie deren abbauender Enzyme aufweisen (vom 50 | Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(4) Ist eine Mukositis bereits fortgeschritten oder handelt es sich um eine beginnende Periimplantitis, kommt die Implantoplastik ins Spiel. Sie ist nicht unumstritten und wird auch als Fünf-vor-zwölf-Maßnahme beschrieben … tik definitiv keine Fünf-vor-zwölf-Maßnahme dar! Diese Glättung und Reinigung der Implantatoberfläche mit rotierenden Instrumenten, Laser, Ultraschall oder Pulverstrahl sowie anschließender Dekontamination mit Phosphorsäure oder CHX zählt bei uns in Kiel zum absoluten Standard. Mit diesen vergleichsweise einfachen Mitteln lässt sich sehr viel erreichen, etwa bei einer schweren Mukositis mit Sondierungstiefen von 6 mm oder auch einer beginnenden Periimplantitis (Schwarz et al. 2005, Romanos 2009). Wo sehen Sie die Grenzen der Implantoplastik? Behrens: Es gibt im Grunde nur eine Grenze: Bei irreversiblen Knocheneinbrüchen braucht es gegebenenfalls zusätzlich die regenerative Therapie. Welche Rolle spielen lokale Antibiotika beim Kampf gegen periimplantäre Entzündungen? BEHRENS: Bei uns in Kiel keine, wir halten uns da extrem zurück. Warum? BEHRENS: Weil lokalen Antibiotika die spe- zifische Wirkgruppe fehlt. (Behrens, 2014). Die Resistenzbildung ist damit einfach zu hoch. Bei Pusaustritt und Persistenz der Entzündung ist ein Breitspektrumantibiotikum (Aminopenicillin, 500 mg 3/d 7d), Metronidazol (250 mg 2/d 7d) oder ein spezifisches Medikament nach Antibiogramm systemisch zu verordnen (Mombelli und Lang 2000). Ansonsten setzen wir aufs „Spülen und Salben“ sowie auf die mechanische Reinigung, zunächst einmal konservativ, ohne Abklappen. Da die Ätiologie der Periimplantitis Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(4) | 51 Implantologie Behrens (10) Fähigkeiten des jeweiligen Patienten entspricht etc. Wir treffen die Entscheidung, ob festsitzend oder besser abnehmbar versorgt wird, um dem Patienten die Mundhygiene zu erleichtern. Ihrem Periimplantitisengagement ging 2008 eine Pilotstudie zur Anwendung des Implantat-Pflege-Gels durimplant (lege artis) voraus. Untersucht wurden 48 Patienten, 226 Implantate, die Ergebnisse ließen hoffen. Setzen Sie seither das Pflegegel nach wie vor in Ihrer Klinik ein? BEHRENS: Ja, und das nicht nur zur Pflege: Seit 2009, also seit wir die Periimplantitissprechstunde ins Leben gerufen haben, erhalten unsere Patienten durimplant auch abends präoperativ als konservative Vorbehandlung, wenn eine OP indiziert ist. Abb. 10: DNA-Hybridisierung zur Diagnostik der Keimbesiedelung Wie darf man sich das vorstellen? BEHRENS: Im ersten Schritt beurteilen wir die Suprakonstruktion auf einer bakteriellen Infektion basiert, sollte die Prävention bei der optimalen Mundhygiene beginnen. Diese sollte regelmäßig reevaluiert und gegebenenfalls korrigiert werden. Der Patient sollte eigenständig nach detaillierter Instruktion die mechanische Reinigung mit den entsprechenden Hilfsmitteln (Interdentalbürstchen, Zahnseide etc.) durchführen können (Neuschl et al. 2011). Unterstützt wird dies durch eine gründliche Scaling- oder Kürettagebehandlung mit anschließender Politur, zum Beispiel mit REMOTimplant (lege artis) im Rahmen der professionellen Zahnreinigung. Spülungen mit lokal desinifizierenden Lösungen, wie beispielsweise Paroex, und Prophylaxe mit Gelen wie durimplant (lege artis, Abb. 3) sind zur antimikrobiellen Wirkung anzuwenden (Behrens 2009). Ein regelmäßiger Recall wird in jedem Fall empfohlen (Abb. 5 und 6). Bei einem ausgedehnten Entzündungsbefall sollten zusätzlich dreimal wöchentliche Taschenspülungen (Abb. 4) vorgenommen werden. 2009 haben Sie in Kiel eine Periimplantitissprechstunde etabliert. Was steht im Fokus, die Prävention oder die Behandlung einer bereits bestehenden Periimplantitis? BEHRENS: Ganz klar die Behandlung der periimplantären Entzündung. Wir haben diese Sprechstunde mit Blick auf die demografische Entwicklung etabliert. Unsere Patienten werden immer älter, wir implantieren immer häufiger immer mehr Implantate. Das führt natürlich auch zu einem Anstieg des Periimplantitisrisikos. Mit dieser Sprechstunde möchten wir auch eine Anlaufstelle für betroffene Patienten niedergelassener Kollegen sein. Wer die klinischen Anzeichen hat, wird überwiesen. Wir klären ab, ob es sich um eine Mukositis oder eine Periimplantitis handelt. Sehe ich in meinem eigenen Recall entsprechende Anzeichen, lade ich diese Patienten ebenfalls zur jeweiligen Therapie in unsere Periimplantitissprechstunde ein. Mit Prävention hat diese Sprechstunde also nichts zu tun? BEHRENS: Nein, präventive Maßnahmen starten bereits bei der Implantatplanung. Da klären wir, welche konservativen, welche parodontalen Vorbehandlungen indiziert sind, ob extrahiert werden muss, welcher Zahnersatz den manuellen und visuellen 52 | Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(4) hinsichtlich der Hygienefreundlichkeit. Liegt ein Entzündungsherd vor, behandeln wir konservativ wie oben beschrieben. Sind die Entzündungszeichen reduziert, empfehlen wir tägliche Mundspülungen, zwei bis dreimal am Tag mit CHX sowie die abendliche Applikation von durimplant. Dann kontrollieren wir das Ganze zwei bis drei Wochen später und wägen ab, ob wir schon eine Operation, also die Implantoplastik, und/oder regenerative Therapie durchführen sollen. Applizieren die Patienten das Implantat-Pflege-Gel selbst? BEHRENS: Ja, das ist auch sehr einfach. durimplant wird auf ein Wattestäbchen oder ein Interdentalbürstchen aufgebracht und auf das feuchte Zahnfleisch um das Implantat herum oder auf eine entzündete Stelle appliziert und leicht einmassiert. Die Anwendung kann abends nach dem Zähneputzen bis mehrmals täglich erfolgen. Unsere Patienten erhalten entsprechende Proben und eine Empfehlung für den Hauszahnarzt. Zudem präsentiere ich durimplant auf meinen Fortbildungsveranstaltungen bei der Zahnärztekammer als Pendant zum Elmex-Gelee, den man einmal pro Woche anwendet, um den Zahnschmelz stabil zu erhalten. Gibt es auch Langzeitdaten? BEHRENS: Wir werden Ende des Jahres unsere Fünfjahresergebnisse der durimplant-Pilotstudie publizieren. Fast alle der damals teilnehmenden Patienten nehmen seit 2009 bis heute das Implantat-Pflege-Gel und sind nach wie vor in unserem Recall. Kein Patient hatte die Studie abgebrochen. Bereits nach einer Anwendungsdauer von sechs Monaten zeigten sich im Patientenkollektiv positive Ergebnisse. Die Fünfjahresdaten haben die positive Wirkung des Gels nun auch für die Langzeitanwendung bestätigt. Und: durimplant scheint auch eine therapeutische Wirkung zu entfalten: Einer meiner langjährigen Patienten, dem vor 22 Jahren seine Implantate inseriert wurden und der seit 2009 regelmäßig durimplant verwendet, hat im Anschluss an eine Unterfütterung seiner Prothese eine Druckstelle bekommen. (Abb. 7–9). Er meldete sich, und ich empfahl ihm, täglich durimplant zu applizieren. Nach einer Woche war keine Druckstelle mehr zu sehen. Es bleibt also spannend. Markt Nobel Biocare/Akademie für Orale Implantologie Permadental Moderne Implantologie passiert im Team Mouthguards gegen sportbedingtes Zahntrauma Die Akademie für Orale Implantologie in Wien bietet an zwei Terminen im Jahr 2016 wieder das Teamevent „Moderne Implantologie – der Patient im Fokus“ für Chirurgen, Prothetiker und Zahntechniker an. Anhand von Live-OPs wird gezeigt, wie wichtig das Teamwork von Chirurg, Prothetiker und zahntechnischem Labor ist, vor allem bei der Sofortimplantation mit Sofortversorgung (All-on-4), aber auch bei der schablonengeführten Implantation (NobelClinician). Um vorhersagbare Ergebnisse zu erreichen, empfiehlt es sich, auch den Zahntechniker zu diesem Event mitzubringen. Er erhält Tipps und Tricks bei der Herstellung von Sofortversorgungen durch das kompetente zahntechnische Labor. Der Kurs wird am 3. und 4. Juni sowie am 11. und 12. November jeweils von 12 bis 18 Uhr (Fr) bzw. von 9 bis 17 Uhr (Sa) angeboten. Etwa 13 bis 39 Prozent aller Zahn- und Mundverletzungen geschehen beim Sport. Schwerwiegende Schäden können verhindert werden, wenn Sportler einen Mundschutz tragen. Für American Football zum Beispiel besteht Mundschutzpflicht, nur 0,07 Prozent aller Verletzungen kommen hier im Mundbereich vor. Beim Basketball dagegen besteht keine Mundschutzpflicht: 34 Prozent aller Verletzungen betreffen den Mundbereich. Permadental hat ein attraktives Mundschutzprogramm für sportliche Menschen aufgelegt: Bei Preisen zwischen 30 und 80 Euro (zuzüglich zahnärztliches Honorar) für individuellen Mundschutz in frei kombinierbaren Farben gibt es keinen Grund mehr, ohne Mouthguards auf das Spielfeld zu laufen – jetzt kann die OutdoorSaison kommen! Akademie für Orale Implantologie Permadental GmbH Lazarettgasse 19, A-1090 Wien Tel.: 0043 1 8928990 [email protected], www.nobelbiocare.com Marie-Curie-Str. 1, 46446 Emmerich/Rhein Tel.: 0800 7376233 (freecall) [email protected], www.permadental.de Sulzer Mixpac AG VITA 40 Prozent weniger Verlustvolumen Die Komplettlösung für Implantatversorgungen Sulzer Mixpac präsentiert mit dem Mixpac T-Mixer eine neue Generation Mischkanülen in bewährter Schweizer Qualität. Die kompaktere Bauform, basierend auf der neuesten Mischtechnologie, ermöglicht eine Reduktion des Verlustvolumens um bis zu 40 Prozent im Vergleich mit den bewährten Helix Mischkanülen. Bei gleichbleibendem Handling erzielt der Mixpac T-Mixer trotz der verkürzten Geometrie ein homogenes Mischresultat und ermöglicht ein einfaches und sicheres klinisches Arbeiten. Mit dem Mixpac T-Mixer wird das Prinzip des statischen Mischens revolutioniert. Das Ergebnis wird durch Scher- und Dehnkräfte erzielt. Die beiden Komponenten werden homogener gemischt, womit die Reaktionsfähigkeit des Materials optimiert wird. Mit der Einführung des Zirkonoxidimplantats ceramic.implant von vitaclinical ist erstmals ein Gesamtpaket aus Keramik für Chirurgie und Prothetik aus einer Hand erhältlich. Das ceramic.implant ist in den Durchmessern 4,0, 4,5 sowie 5,0 mm und in den Längen 8, 10, 12 sowie 14 mm (Letzteres nicht im Durchmesser 5,0 mm) erhältlich. Sein spezielles Implantatdesign sorgt für eine sehr gute Primärstabilität, sodass das Tragen einer Schutzschiene für den Patienten entfällt. Die spezielle Implantatoberfläche cer.face 14 ermöglicht eine schnelle und sichere Einheilung mit intensivem Implantat-Knochen-Kontakt. Nach einer Einheilzeit von im Unterkiefer nur zwei, im Oberkiefer vier Monaten liegt ein stabiles Knochenniveau vor. Auf www.vita-clinical.com steht der praxis.assistant mit allen Informationen zu den elf ceramic.implantTypen und dem chirurgischen sowie prothetischen Zubehör, Anleitungen, Bestellplaner u. v. m. zur Verfügung. Sulzer Mixpac AG VITA Zahnfabrik H. Rauter GmbH & Co. KG Ruetistrasse 7, CH-9469 Haag Tel.: +41 81 772 20 00 www.sulzer.com Postfach 1338, 79704 Bad Säckingen Tel.: 07761 5620, Fax: 07761 562299 [email protected], www.vita-clinical.com Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(4) | 53 Markt GC Hager & Werken GC Restorative Dentistry Guides 2.0 erhältlich Integra Cart De Luxe schafft Platz in der Praxis Gemeinsam mit Dr. Javier Tapia Guadix entwickelte GC Europe im Jahr 2009 zur Veranschaulichung seines restaurativen Produktportfolios die GC Restorative Dentistry Guides. Nun stellt GC Anwendern die Version 2.0 zur Seite. Das neue Design ermöglicht eine einfachere Bedienung und umfasst alle Restaurationssysteme von GC: Darunter Essentia, das StickTech-Sortiment sowie EQUIA Forte. Die GC Restorative Dentistry Guides 2.0 erklären die Behandlungsschritte in hochauflösenden 3D-Darstellungen. Zudem verbessert die App auch die Kommunikation mit den Patienten: Diesen können Zahnärzte die Restauration in 3D detailliert erläutern. „GC Restorative Dentistry Guides 2.0“ ist im Apple App Store ab sofort für iPhone und iPad (kompatibel ab iOS 8.2) erhältlich und kann kostenlos heruntergeladen werden. Je mehr Geräte in den Praxisalltag integriert werden, umso mehr Platz benötigt man. Die Integra Cart De Luxe Linie aus dem Hause Hager & Werken bietet für jedes Bedürfnis ein spezielles Cart. Die Multifunktionswagen sind dank ihrer hochwertigen Metallausrüstungen äußerst robust und verfügen über drei Trays (zum Beispiel für Kleingeräte). Das obere Tray ist mit einem Handgriff versehen. Das mittlere lässt sich stufenlos verstellen. Alle Carts haben drei Steckdosen, einen Druckluft- sowie einen Stromanschluss. Sie verfügen über leicht laufende, feststellbare, antistatische Rollen für schnelles und einfaches Verschieben der Einheit. Außerdem ist es mit dem Integra Anbautray möglich, die Behandlungseinheit zu erweitern. Das Tray lässt sich elegant und einfach an alle Aufbaustangen montieren und ist dank seiner zwei Drehgelenke schwenkbar. GC Germany Hager & Werken GmbH & Co. KG Seifgrundstr. 2, 61348 Bad Homburg Tel.: 06172 99596-0, Fax: 06172 99596-66 [email protected], www.gceurope.com Ackerstraße 1, 47269 Duisburg Tel.: 0203 9926956, Fax: 0203 299283 [email protected], www.hagerwerken.de Henry Schein Komet Dental Erster Laserkongress „Power of Light“ Opener für kleineren Kanaleingang Vom 17. bis 18. Juni findet in Mörfelden-Walldorf (bei Frankfurt/Main) der erste Henry-Schein-Laserkongress statt. Die Veranstaltung bietet unter dem Motto „Power of Light“ ein aufeinander abgestimmtes Vortrags- und Workshopkonzept für jede Zielgruppe. Teilnehmer erlernen sowohl theoretische als auch praktische Kenntnisse in Anwendung, Abrechnung und Implementierung der verschiedenen Laserprodukte. Im Mittelpunkt stehen die neuesten Entwicklungen in der Laserzahnheilkunde. So erhalten Interessierte Einblicke in die photoneninduzierte photoakustische Strömungstechnik (PIPS) für den Einsatz in der Endodontie. Anwender demonstrieren zudem die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten des Fotona Lightwalker, beispielsweise in der ästhetischen und konservativen Zahnheilkunde. Auch die nichtinvasive Form der AntiSchnarch-Therapie mit NightLase und extraorale Faltenglättung mit dem Er:YAG Laser werden thematisiert. Den Opener OP10L19.204.030 aus Nickel-Titan gibt es nun auch mit kleinerem Taper (.08) und Durchmesser (025) als OP08L19.204.025. Damit ist er ein Spezialist für Zahnärzte, die den Kanaleingang etwas kleiner gestalten möchten. Im koronalen Drittel eingesetzt, kommen alle seine Vorteile zum Tragen: Er befreit den Kanal bereits zu Anfang der Behandlung zuverlässig vom Großteil der Bakterien. Dank seines Doppel-S-Querschnitts zeigt das kurze Instrument eine angenehme Flexibilität, schützt vor Überpräparation und sorgt für einen schnellen und gründlichen Abtrag von koronal infiziertem Gewebe. Der Behandler erhält ein besseres Sichtfeld, insbesondere in Kombination mit einem Mikroskop beziehungsweise einer Lupenbrille. Außerdem entlastet der Opener alle nachfolgenden Feilen wie die primäre Sondierung per Handfeile (z. B. K-Feile in Größe 010) und die anschließende Gleitpfaderstellung per PathGlider (in Größe 015 oder 020). Henry Schein Dental Komet Dental Gebr. Brasseler GmbH & Co. KG Monzastraße 2a, 63225 Langen Tel.: 0800 1400044, Fax: 0800 0404444 www.henryschein-dental.de/laserkongress Trophagener Weg 25, 32657 Lemgo Tel.: 05261 701-700, Fax: 05261 701-289 [email protected], www.kometdental.de 54 | Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(4) Markt 3M Oral Care Neue Fortbildungsreihe zur Kariesprävention Moderne Ansätze der Kariesprävention verfolgen das Ziel, eine gesunde orale Mikroflora zu erhalten und die natürlichen Mineralisationsprozesse zu unterstützen. Genau dafür entwickelte 3M Clinpro-Produkte mit funktionalisiertem Tri-Calcium-Phosphat (fTCP). Wie die Technologie funktioniert und welche Vorteile aus der Anwendung entstehen, vermitteln Experten in einer neuen Veranstaltungsreihe. In den Seminaren mit dem Titel „fTCP – Zurück zur natürlichen Widerstandskraft“ widmen sich jeweils ein Wissenschaftler aus der klinischen Forschung bei 3M und eine erfahrene Anwenderin dem Thema. Im Mittelpunkt stehen die fTCP-Technologie, ihre Bedeutung für die moderne Kariesprävention sowie die Anwendung der verfügbaren Produkte. Weitere Informationen erhalten Interessenten unter www.3MESPE.de in der Rubrik Seminare. 3M Deutschland GmbH 2016 Trainingsprogramm Wir bieten professionelle Fortbildung für Zahnärzte auf den Gebieten der Parodontologie und Implantologie. Intensive persönliche Betreuung zeichnet unser Institut aus. FOCUS Parodontologie Espe Platz, 82229 Seefeld Tel.: 0800 2753773, Fax: 0800 3293773 [email protected], www.3MESPE.de/Clinpro Parodontale Regeneration Spaltlappentechnik Ästhetische Parodontalchirurgie 26.2. | Kurs-Nr. 1611 27.2. | Kurs-Nr. 1612 22.+23.4. | Kurs-Nr. 1613 +1614 FOCUS Implantologie DMG Prothesen einfach unterfüttern und fixieren Dauerhaft perfekt sitzende Prothesen sind eine Herausforderung. Mit DMGs neuem LuxaPick-up lassen sich zwei Hauptaufgaben besonders leicht lösen: Das gingivafarbene Komposit ist einsetzbar für die direkte, harte Unterfütterung als Ausgleich von Veränderungen im Schleimhautlager. Außerdem ermöglicht LuxaPick-up die schnelle und sichere Fixierung von Retentionselementen in implantatgetragenen Prothesen (Pick-up-Technik). Die Retentionselemente können direkt intraoral einpolymerisiert werden. Das sorgt für spannungsfreien, sicheren Halt auf Implantaten. Der herausnehmbare Zahnersatz kann ganz einfach an veränderte Schleimhautlager angepasst werden – dank direkter Chairside-Anwendung. LuxaPickup bietet so eine schnelle und kostengünstige Möglichkeit, die Funktionalität wiederherzustellen. Auch die Prothesenreparatur und Individualisierung von Interimszahnersatz geht mit dem neuen Komposit leicht von der Hand. LuxaPick-up ist Peroxid- und MMAfrei und daher besonders biokompatibel. Das Implantatbett – Konzepte d. Augmentation und Site Development Teil I Das Implantatbett – Konzepte d. Augmentation und Site Development Teil II Frontzahnimplantat Komplikationsmanagement Implantatprothetik 11.3. | Kurs-Nr. 1641 12.3. | Kurs-Nr. 1642 10.6. | Kurs-Nr. 1643 11.6. | Kurs-Nr. 1644 21.10. | Kurs-Nr. 1645 FOCUS All-on-Four Das Konzept „Feste Dritte Zähne an einem Tag“ The patient journey to fixed teeth in one day (Kurssprache Englisch) Trainingskurs Mikrochirurgie in der Parodontologie und Implantologie 24.2. | Kurs-Nr. 1691 14.9. | Kurs-Nr. 1692 4.+5.3. | Kurs-Nr. 1693 14.+15.10. | Kurs-Nr. 1694 24.+25.6. | Kurs-Nr. 1664 Seminare Dentalhygiene Termine unter www.ipi-muenchen.de Praxistage in München Stabile Architektur um Implantate 16.+17.12. | Kurs-Nr. 1623 Referenten Dr. Wolfgang Bolz | Prof. Dr. Hannes Wachtel DMG Elbgaustraße 248, 22547 Hamburg Tel.: 0800 364 42 62 (kostenfrei) [email protected], www.dmg-dental.com Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(4) | 55 IPI München www.ipi-muenchen.de Richard-Strauss-Str. 69 81679 München T +49.(0)89.92 87 84–22 [email protected] Online-Ausbildungsprogramm zum Tätigkeitsschwerpunkt Zahnerhaltung funktionell und ästhetisch (EDA) 2-jährige onlinebasierte Fortbildung mit nur zwei Präsenzveranstaltungen Praxisnah durch hochwertige Lehrvideos mit namhaften Referenten Individuell gestaltbar durch zeitliche und räumliche Flexibilität Europarechtlich anerkannte Zertifizierung Jetzt anmelden: www.dental-online-college.com/eda Ein Fortbildungsangebot von Dental Online College Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(4) | 57 Markt Dentsply Sirona CAMLOG Ohne Umweg zu bester Bildqualität Mit CAMLOG bestens aufgestellt Ein einzigartiges technisches Feature des ORTHOPHOS SL von Dentsply Sirona Imaging hebt die Qualität digitaler Panoramaaufnahmen auf ein völlig neues Niveau. Der Direct Conversion Sensor (DCS) erzeugt aus den Röntgenstrahlen unmittelbar elektrische Signale und geht dabei nicht, wie bisher üblich, den Zwischenschritt über eine Umwandlung in Licht. Dadurch gehen weniger Informationen verloren, und die Ausbeute an Bildinformationen ist bezogen auf die applizierte Dosis signifikant besser. Dentsply Sirona Imaging stellt die DCSRöntgentechnologie mit einem eigenen Internetauftritt ausführlich vor. Wer dort an einer kurzen Onlinebefragung teilnimmt, kann sich über ein hochwertiges A2-Acrylglas-Motiv des bekannten Künstlers Nick Veasey freuen. Mehr Informationen zu DCS und das Anmeldeformular für die Live-Demo und die Onlinebefragung unter www. sirona.de/dcs. Systeme und Dienstleistungen von CAMLOG überzeugen immer mehr Anwender, das Unternehmen wächst deutlich über Marktniveau. Auf der Competence Tour 2015/16 überzeugten sich mehr als 800 Teilnehmer von den Vorteilen der Implantatlinien CONELOG und CAMLOG – auch in Kombination mit dem digitalen Angebot DEDICAM. Auf der Competence Tour fokussierte jeweils ein Referent die Vorteile des CAMLOG- oder CONELOGSystems. Dabei wurde deutlich, dass beide Verbindungen chirurgisch wie prothetisch hervorragend funktionieren. Aufgrund ihres Bauprinzips mit Nuten und Nocken zeigen sie eine besonders hohe, bestens dokumentierte Präzision – mit entsprechender prothetischer Zuverlässigkeit. Im Digitalbereich richtet CAMLOG seinen Fokus in Zukunft noch stärker auf die CAD/CAM-Technologien. Dort steht CAMLOGKunden mit DEDICAM eine überzeugende Lösung zur Verfügung. Dentsply Sirona CAMLOG Vertriebs GmbH Sirona Straße 1, A-5071 Wals bei Salzburg Tel.: +43 662 2450-0 [email protected], www.sirona.de/dcs Maybachstraße 5, 71299 Wimsheim Tel.: 07044 9445-100, Fax: 0800 9445-000 [email protected], www.camlog.de ParoStatus.de-Tipp Motivation und computergestütztes PA-Risikomanagement 4.0 Mit einer Häufigkeit von 73,2 Prozent in der erwachsenen Bevölkerung (35–44 Jahre) ist die mittelschwere und schwere Parodontitis eine ernstzunehmende Volkskrankheit (Deutsche Mundgesundheitsstudie). Mit ihr sind weitere Erkrankungen assoziiert – wie z. B. Diabetes oder koronare Herzkrankheiten. Früherkennung, regelmäßige zahnärztliche Untersuchungen, eine risikoorientierte unterstützende Parodontaltherapie (UPT) und eine gute Motivation zur täglichen häuslichen Mundhygiene können die Erkrankung jedoch unter Kontrolle bringen. In Zusammenarbeit mit der DGZMK, der DGP und verschiedenen Hochschulen wurde mit ParoStatus.de ein System entwickelt, das alle relevanten Befunde auf einem Befundblatt übersichtlich darstellt und für den Patienten eine verständliche Auswertung bietet. Zur Motivation wird bei jedem Termin automatisch vom System eine individuelle, persönliche Patientenbroschüre erstellt. Tipp: Geben Sie die mit der PA-Sonde gemessene Befunde mit der neuen kabellosen, desinfizierbaren Tray-Tastatur, einer Fußsteuerung oder per Headset mit Sprachsteuerung ein. Dank eines Dialogsystems muss der Bildschirm nicht angeschaut werden. Man kann sich voll auf seinen Patienten konzentrieren. Klinische Parameter und individuelle Risikofaktoren bilden die Grundlage für die spezifische Einschätzung des Patienten mit anschließender Therapie- und Behandlungsfestlegung. Neben den zahnbezogenen Faktoren (Furkationsbeteiligung, 58 | Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(4) iatrogene Faktoren, partielle Attachmentverluste etc.) und stellenbezogenen Faktoren (ST, BOP, Suppuration, subgingivale Flora etc.) sind auch die patientenbezogenen Faktoren wichtig (Alter, Rauchverhalten, systemische und genetische Disposition, Medikation etc.). Aufgrund der Komplexität der Parodontitis mit ihren zahlreichen Einflüssen und dem ständigen Gegenspiel von Noxen und Immunantworten muss eine Bewertung des individuellen Risikos umfassend durchgeführt und ausgewertet werden. Das ParoStatus.de-System begleitet die systematische Prophylaxesitzung und PA-Therapie Schritt für Schritt. Befunde können schnell dokumentiert und übersichtlich dargestellt werden. Die Steuerung innerhalb des Systems folgt einem logischen Ablauf, so dass kein Parameter unbeabsichtigt ausgelassen werden kann. Ohne Assistenz können die o. g. Parameter in wenigen Minuten lückenlos erhoben werden! Nach abgeschlossener Befunderhebung steht eine Patientenauswertung zur Verfügung, aus der sowohl das individuelle Erkrankungsrisiko als auch die empfohlene Recallfrequenz sowie die Mundhygieneempfehlungen hervorgehen. Sylvia Fresmann, Dentalhygienikerin Weitere Informationen unter www.ParoStatus.de Jetzt anmelden und bis zu 8 CME-Punkte sichern! Das große Plus für Sie und Ihr Team Mundgesundheitsmanagement – Chancen und Risiken Diagnostik, Therapie, Prävention und Perfektion – lernen Sie in der erfolgreichen Fortbildungsreihe „Team im Fokus“ innovative Behandlungskonzepte kennen. Referenten: Sylvia Fresmann und Priv. Doz. Dr. Dirk Ziebolz, M.Sc. Teilnahmegebühr: Zahnärzte/-innen € 149,– und Praxismitarbeiter/-innen € 129,– * Deutsche Festnetzgebühren, Mobilfunkgebühren können abweichen. Die praxisnahe Fortbildung mit Workshops Termine 2016: 27.04. Dortmund 08.06. Köln 06.07. Mannheim 14.09. Leipzig 28.09. Hamburg 05.10. Nürnberg 02.11. Hannover 30.11. Frankfurt a. M. (zzgl. der gesetzlichen MwSt.) Melden Sie sich jetzt für eine Veranstaltung in Ihrer Nähe an. Alle Informationen finden Sie auf www.team-im-fokus.de oder telefonisch unter 06359 308 787.* Partner: Veranstalter: Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(4) | 59 Praxismarketing DER WEG ZUR BEGEISTERUNG wavebreakmedia/shutterstock Patienten können die beste Werbung für eine Praxis sein. Um aus seinen Kunden „Weiterempfehler“ zu machen, gilt es zunächst, Enttäuschungsfaktoren auszusieben und versprochene Leistungen auch zu erbringen. Doch das schafft „nur“ zufriedene Patienten. Für begeisterte Patienten braucht es noch ein bisschen mehr ... | SIBYLLE MAY b Prophylaxe oder Implantat – bei einer zahnmedizinischen Dienstleistung handelt es sich zunächst um ein Gut, das der Patient im Vorfeld in seinem Mund weder sehen noch anfassen kann. Daher sollten Zahnarztpraxen vorab ein überzeugendes Leistungsversprechen vermitteln, das ihre Patienten von der gebotenen Qualität überzeugt. Dazu gehören verschiedene Aspekte. Unentbehrlich sind unter anderem professionelle Kommunikation sowie ein Praxiserscheinungsbild, das Kompetenz ausstrahlt. So sollten Zahnärzte beziehungsweise Praxisinhaber die vorgeschlagenen Lösungen und Therapien anschaulich darstellen. Zudem sind Verweise auf die Unternehmenshistorie hilfreich, zum Bei- 60 | Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(4) spiel wenn die Praxis schon viele Jahre am Markt ist. Empfehlenswert ist ferner, auf Referenzen hinzuweisen, beispielsweise auf besonders treue Patienten. Visuell kann man das Image der Praxis außerdem ideal im besten Licht präsentieren, indem Urkunden oder Weiterbildungszertifikate – auch von den Mitarbeitern – im Blickfeld der Patienten an den Wänden aufgehängt werden. Die ISO-Zertifizierung sollte ebenfalls gut sichtbar platziert werden. MOTIVIERTES PERSONAL Privat O SIBYLLE MAY Moderatorin und systemischer Coach mit 18 Jahren Erfahrung in Marketing und Betrieb. [email protected] Im Bereich der Dienstleistung ist vor allem gut ausgebildetes und hochmotiviertes Personal ein Schlüssel zum Erfolg. Denn in der Zahnarztpraxis hat der Dienstleister in der Regel persönlich mit dem Abnehmer zu tun. Gerade im Hinblick auf die Qualität stellt dies ganz besondere Anforderungen und Herausforderungen. So sollte das äußere Praxismarketing Erscheinungsbild des Dienstleisters in Verhalten, Körpersprache und Kleidung Kompetenz und Sympathie ausstrahlen. Auch die Atmosphäre sowie die Ausstattung der Räumlichkeiten sollten hochwertig und zugleich möglichst einladend wirken. Folgende Checkliste gibt einen guten Überblick, auf welchem Level sich eine Praxis im Bereich der Dienstleistung befindet: Dienstleistung: Patientenbetreuung am Telefon tatsächliche Leistung ist zwar fehlerfrei, entspricht aber nicht dem, was dem Patienten versprochen wurde. Auch das führt zu Unmut. Die hier zusammengestellten Erkenntnisse werden „Lückentheorie“ genannt – und dieser Begriff beschreibt den Sachverhalt recht gut. Denn es ist erfolgsentscheidend, dass Zahnärzte ihre Patienten gut kennen und im Team darüber sprechen, welche Ressourcen oder Freiräume geschaffen werden müssen, beispielsweise welche Regeln bei der Beschwerdebearbeitung gebraucht werden. Zu guter Letzt sollte man zudem durch gezielte Fragen herausfinden, was der Patient wirklich will. Patientenbetreuung in der Praxis DIE TÄGLICHE ARBEIT Versorgung mit Informationen Versorgung mit Getränken Einhaltung der Termine Umgang mit Beschwerden Freundlichkeit der Arzthelferinnen/ des Verwaltungspersonals Freundlichkeit des Arztes Freundlichkeit der Stuhlassistentin Platz für Ideen: DIE LÜCKENTHEORIE Darüber hinaus sind Zahnärzte gut beraten, folgende Faktoren in ihrem eigenen Praxisalltag zu identifizieren. Zu den Basisanforderungen gehören Erwartungen, die von den Patienten als selbstverständlich vorausgesetzt und insofern auch nicht geäußert werden, sowie die Annahme, dass nicht Schwerwiegendes schiefläuft. Werden diese Muss-Faktoren nicht erfüllt, ist der Patient massiv unzufrieden und erwägt einen Wechsel zur Konkurrenz, den er im schlimmsten Fall auch vollzieht. Leistungsanforderungen wiederum sind explizit geäußerte Patientenwünsche respektive (vertraglich) vereinbarte Leistungen, wie Qualität, Einhalten von Terminen und Garantieleistungen. Die Zufriedenheit des Patienten steigt parallel mit der Steigerung der Leistungsqualität. Begeisterungseigenschaften sind außergewöhnliche, vom Patienten oft nicht erwartete Leistungen, die zu Begeisterung und schließlich zur Treue und Weiterempfehlung führen. Das systematische Generieren dieser PlusFaktoren verschafft einen echten Konkurrenzvorteil (USPs = Alleinstellungsmerkmale). Zusätzlich sollten sich Zahnärzte die Zeit nehmen, zu überlegen, wann und warum ihre Patienten vielleicht nicht so zufrieden sind. Ein maßgeblicher Faktor für Unzufriedenheit ist, wenn ein Patient andere Erwartungen hat, als die Praxis und das Team annehmen. Ein weiterer Faktor ist, dass man die Erwartungen seiner Patienten zwar kennt, sie aber aufgrund interner Ressourcen oder Prozesse nicht erfüllen kann. Ein dritter Faktor ist: Die Kundenzufriedenheit setzt sich aus folgenden zwei Aspekten zusammen: Was habe ich erwartet? Und was habe ich tatsächlich bekommen? Der Mensch – und jeder kennt sich selbst am besten – rechnet immer mit dem schlimmsten anzunehmenden Ergebnis. Wenn ein Patient in die Praxis kommt, befürchtet er daher ebenfalls das Schlimmste und hofft auf das Beste. Was passiert nun, wenn er als Privatpatient einen zugesagten Termin um 15 Uhr hat? Er geht davon aus, spätestens um 16 Uhr „dran“ zu sein. Nach Murphy’s Law rechnet er also mit dem Schlimmsten und wenn genau das passiert, geht er nach Hause und erzählt seinen Nachbarn, wie schlecht es ihm ergangen ist. Aus dieser Nachbarschaft wird wohl niemand mehr vorurteilsfrei diese Praxis besuchen … Für Zahnärzte bedeutet das konkret: Bei dem nächsten Nachbarn dieses Patienten sind unbedingt die Basisanforderungen zu erfüllen, die Leistungsqualität zu steigern (bevorzugte Terminliste) und Begeisterungsfaktoren zu schüren, beispielsweise durch einen Überraschungskaffee im Untersuchungszimmer. Im Rahmen des Qualitätsmanagements, zum Beispiel über die ISO 9001 in Arztpraxen, wird auch die Kundenzufriedenheit unter die Lupe genommen. Im ersten Schritt gilt es, die Zielgruppe, sprich die Menschen, mit denen man in der Praxis regelmäßig zu tun hat, in bestimmten Gruppen zusammenzufassen, die gruppenbedingt andere Erwartungen haben. Beispiele für diese Zielgruppen sind: Patienten, Angehörige, Kostenträger und Zuweiser. Die jeweiligen Bedürfnisse der Gruppen lassen sich durch folgende Instrumente ermitteln: Marktanalyse, Patientenzufriedenheitsanalyse, Interviews, persönliche Kontakte oder Befragung. Patientenanforderungen, die man auf jeden Fall erhalten wird und die zum größten Teil noch in die Basisanforderungen und Leistungsanforderungen mit hineinspielen, können diese sein: Hygiene, Sauberkeit, Geräte- und Gebäudesicherheit, Patientenrechte sowie qualifiziertes Personal. PATIENTEN ALS „WEITEREMPFEHLER“ Enttäuschungsfaktoren in den Dienstleistungen tragen dazu bei, dass Ärzte es sich mit ihren Patienten so richtig verderben können. Wenn ein Patient zum Beispiel seit drei Monaten auf einen CT-Termin wartet und bei dem Besuch der Praxis erfährt, dass das Gerät kaputt ist, und er sich für diesen Tag sogar noch extra Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(4) | 61 Praxismarketing Christoph Hähnel/Fotolia Zufriedene Patienten vor, während und nach der Behandlung sind das große Ziel im Praxisalltag und können für den Erfolg der Praxis eine große Bedeutung haben. die von den Patienten gestellt werden, im Voraus abgeschätzt werden. Zunächst einmal: Zufriedene Patienten kommen wieder und nehmen die Dienstleistung erneut in Anspruch – und das ist längst nicht alles: Zufriedene Patienten setzen auch mehr um und nehmen beispielsweise Zusatzuntersuchungen wahr. Und: Zufriedene Patienten empfehlen die Praxis weiter – und zwar bis zu zwölf Mal. Ein Leistungsfaktor, der in hohem Maße zur Zufriedenheit beiträgt, häufig jedoch nicht gegeben ist, ist das Thema „Freundlichkeit“. Wenn der Patient morgens um acht Uhr bereits mit einem freundlichen Lächeln und einer persönlichen namentlichen Begrüßung empfangen wird, fühlt er sich trotz seines möglichen elenden Zustands schon viel besser. Wenn man ihm dann noch ein erfrischendes oder wärmendes Getränk anbietet, ist der Patient vollends zufrieden und kommt bestimmt gern wieder. Urlaub genommen hat, ist diese Situation für ihn der Ausnahmezustand! Ein solches Vorgehen, bei dem der Patient noch nicht einmal vorab telefonisch informiert und ihm kurzfristig ein Ersatztermin zugesagt wird, darf nicht toleriert werden. So sollte kein Patient die Praxis verlassen. Wer dagegen Patienten langfristig binden und zu „Weiterempfehlern“ machen möchte, bei dem dürfen diese Enttäuschungsfaktoren nicht vorkommen. Denn der Patient wird sein Netzwerk darüber informieren. Dabei gilt die Faustregel: Über einen solchen Vorfall wird der unzufriedene Patient mindestens 20 Personen in seinem Bekanntenkreis informieren, die das ebenfalls weitertragen. Zahnärzte sollten daher mit dem ganzen Team überlegen, was für ihre Patienten absolute Notwendigkeiten sind, die bei ihrer Dienstleistung garantiert sein müssen. Zu den allgemeinen „Muss-Faktoren“ zählen beispielsweise Pünktlichkeit, Höflichkeit, Sauberkeit und Ehrlichkeit. Wer diese Notwendigkeiten nicht erfüllt, braucht sich auch keine Gedanken über zusätzlichen Service oder Begeisterungsfaktoren zu machen. Denn diese nimmt der erboste Patient dann ohnehin nicht mehr wahr. Daher sollten zunächst die Selbstverständlichkeiten erfüllt werden, bevor der nächste Schritt getan wird. ENDLICH ZUFRIEDENE PATIENTEN Es gilt: Der Patient ist zufrieden, wenn die wahrgenommene Leistung mindestens seinen Erwartungen entspricht. Das heißt, dass der Patient in einer geschäftlichen Situation (auch der Arzt kostet) zunächst eine bestimmte Leistung oder einen gewissen Servicestandard oder eine bestimmte Qualität erwartet. Diese Erwartung setzt den Maßstab. Natürlich kann es vorkommen, dass ein Patient überzogene Erwartungen hat, die sich nicht erfüllen lassen und die eine Unzufriedenheit garantieren. Diese Situation ist jedoch die Ausnahme. Normalerweise orientiert sich der Patient an dem, was Mitbewerber bisher geboten haben oder was in anderen Branchen üblich ist. Das heißt für die eigene Praxis: Je besser man seinen „durchschnittlichen“ Patienten kennt und mit dem Leistungsniveau der Mitbewerber vertraut ist, desto eher können die Erwartungen, 62 | Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(4) KLEINE GESTEN, GROSSE WIRKUNG Wer seine Patienten begeistern möchte, muss als Dienstleister noch einen Schritt weiter gehen. Begeisterungseigenschaften sind solche, die der Patient keinesfalls von der Dienstleistung erwartet und die ihn deshalb umso mehr überraschen. Dafür muss man den Patienten gut kennen und sich etwas einfallen lassen. Ein begeisterter Patient empfiehlt dann schon allein aus diesem Grund die Praxis weiter, denn er hat etwas Besonderes erlebt, über das er gerne spricht. Das ist menschlich. Wenn ein Patient Angst vor dem Zahnarztbesuch hat und dann eine Praxis erlebt, deren Behandlungsräume völlig anders gestaltet sind als die üblichen Praxen, wenn leise Musik erklingt, der Raum vielleicht gut duftet und man vielleicht noch einen beruhigenden Tee anbietet, dann ist dieser Patient total verblüfft und vergisst vielleicht darüber seine Ängste. In jedem Fall wird er seinen Bekannten von diesem Besuch berichten. Allerdings ist auch das eigene Verhalten bei den Begeisterungsfaktoren ein wichtiger Bestandteil. Denn der Patient spürt, ob er nach Schema F abgewickelt wird oder ob er persönlich wirklich wichtig ist und ernst genommen wird. Dabei sind es gerade die kleinen Gesten, die überzeugen. Wenn man bedenkt, dass in der Kommunikation nur sieben Prozent des gesprochenen Wortes ankommen, 38 Prozent der Ton der Stimme ausmacht und 55 Prozent über die Körpersprache vermittelt werden, so ist es wichtig, nicht nur mit Worten zu kommunizieren, sondern authentisch zu lächeln und durch die Körpersprache Zuwendung zu zeigen. Praxisinhaber sollten daher gemeinsam im Team überlegen, was ihre Patienten begeistert und was diese wohl ihren Bekannten erzählen. Welche Begeisterungseigenschaften hat die Dienstleistung heute? Wofür loben die Patienten Zahnärzte und das Team? Womit kann man Patienten überraschen? Das müssen nicht teure Geschenke sein – häufig sind es die kleinen Gesten, die zählen; wie die namentliche Ansprache, das Erkundigen nach den Neugeborenen und der persönliche Erfahrungsaustausch am Empfang. ORDNUNG IST DIE HALBE PRAXIS. Immer auf dem Laufenden mit dem ZM PRAXISGRÜNDERNEWSLETTER. Gleich abonnieren: zm-online.de/ praxisgruender-news Gründen leicht gemacht: mit zm Praxisgründer und dem Dossier »Praxis organisieren«. Vom Leistungskatalog bis hin zum strukturierten Workflow: Das Dossier »Praxis organisieren« gibt Praxisgründern einen detaillierten Überblick über den Praxisalltag und bietet Hilfestellung bei der Organisation der eigenen Arbeitsabläufe und Mitarbeiter. Welche Behandlungen sollen angeboten und welche Vorschriften müssen eingehalten werden? Auch hierzu gibt das Dossier klare Antworten und Tipps. So geht es Schritt für Schritt und gut organisiert zur eigenen Praxis. Dieses und neun weitere Themendossiers JETZT AUF zm-online.de/praxisgruender – DER WISSENSPLATTFORM ZUM THEMA EXISTENZGRÜNDUNG. Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(4) | 63 Recht Dan Race/fotolia; www.jameda.de BGH KONKRETISIERT PFLICHTEN DER BETREIBER VON ÄRZTEBEWERTUNGSPORTALEN Ärztliche Bewertungsportale wie Jameda oder Sanego erfreuen sich im Internet großer Beliebtheit. Wird ein Zahnarzt dort öffentlich an den Pranger gestellt, kann dies nicht nur an seiner Berufsehre kratzen, sondern auch unerwünschte wirtschaftliche Folgen haben. Der Bundesgerichtshof (BGH) hat nun die Rechte der Betroffenen bei Negativbewertungen gestärkt. | RA JENS-PETER JAHN M ich für die Bewertung auf die Schulnotenvergabe verweise, welche ich mir sorgfältigst überlegt habe.“ In dieser Notenbewertung war eine Gesamtnote von 4,8 angegeben, die sich aus den Einzelnoten der genannten Kategorien zusammensetzte, wobei für „Behandlung“, „Aufklärung“ und „Vertrauensverhältnis“ jeweils die Note „6“ vergeben worden war. Der Kläger forderte daraufhin die beklagte Portalbetreiberin auf, die Bewertung zu entfernen. Dem kam die Beklagte zunächst nach, stellte die Bewertung jedoch später unter Hinweis auf eine zwischenzeitlich erfolgte Prüfung unverändert wieder in ihr Portal ein. Im Rahmen jener Prüfung hatte die Beklagte den Verfasser der Bewertung angeschrieben und um Bestätigung der Bewertung sowie eine Erklärung gebeten. Die Antwort des Verfassers darauf leitete sie dem Kläger unter Hinweis auf datenschutzrechtliche Bedenken nicht weiter, sondern teilte vielmehr mit, dass keine Anhaltspunkte bestünden, an der Authentizität der Bewertung zu zweifeln. Der Kläger nahm die Beklagte sodann auf Unterlassung und AusRA JENS-PETER JAHN ist Fachanwalt für Medizinrecht in der Kanzlei kunft über den Klarnamen des Verfassers, hilfsweise – ohne Namensnennung – auf DR. HALBE RECHTSANWÄLTE in Köln mit einem Tätigkeitsschwerpunkt Herausgabe der von diesem übermittelten im Zahnarztrecht. Informationen, in Anspruch und trug vor, dass der abgegebenen Bewertung überhaupt [email protected] ZWEIFEL AN AUTHENTIZITÄT In dem vom BGH entschiedenen Fall ging es um die Bewertung des Klägers durch einen anonymen Nutzer. Dieser hatte in die Bewertung den Hinweis „Ich kann Dr. I nicht empfehlen“ aufgenommen und die Bemerkung verfasst: „Leider ist es einfach, eine positive Bewertung zu schreiben, eine negative dagegen ist – auch rechtlich – schwierig, weshalb 64 | Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(4) Privat it Urteil vom 1. März 2016 (Az.: VI ZR 34/15) hat der Bundesgerichtshof einmal mehr über Ansprüche gegen Betreiber von Bewertungsportalen im Internet entschieden. Der Entscheidung lag die Klage eines Zahnarztes gegen den Betreiber des Internetportals www.jameda.de zugrunde. Dort können Interessierte Informationen über Zahnärzte aufrufen. Registrierten Nutzern bietet das Portal zudem die Möglichkeit, die Tätigkeit von Zahnärzten zu bewerten. Die Bewertung, die der jeweilige Nutzer ohne Angabe seines wirklichen Namens (sogenannter Klarname) abgeben kann, erfolgt dabei anhand einer sich an Schulnoten orientierenden Skala für insgesamt fünf vorformulierte Kategorien, namentlich „Behandlung“, „Aufklärung“, „Vertrauensverhältnis“, „genommene Zeit“ und „Freundlichkeit“. Ferner besteht die Möglichkeit zu Kommentaren in einem Freitextfeld. Recht kein Behandlungskontakt zwischen ihm und dem Verfasser zugrunde gelegen habe. Das Urteil des BGH reiht sich in eine Folge von Entscheidungen der vergangenen Jahre ein, mit denen die Rechte und Pflichten von Bewertungsportalen nach und nach konkretisiert wurden. Danach sind öffentliche Bewertungsportale im Internet grundsätzlich zulässig, weil sie Ausdruck der grundrechtlich geschützten Meinungsfreiheit sind und der Öffentlichkeit – insbesondere mit Blick auf den Grundsatz der freien Arztwahl – ein erhebliches Interesse an Informationen über ärztliche Dienstleistungen zukommt. Einem Arzt steht grundsätzlich kein Anspruch auf Löschung seiner Eintragung in einem solchen Portal (sog. Basisdaten) oder pauschal seiner Bewertungen zu. Ferner ist gesetzlich gewährleistet, dass Nutzer auch anonym oder unter Pseudonym auftreten können. Personenbezogene Daten, insbesondere die von einem Nutzer hinterlegten Anmeldedaten, darf der Portalbetreiber nur herausgeben, wenn dies gesetzlich erlaubt ist oder der Nutzer darin eingewilligt hat. An einer solchen gesetzlichen Erlaubnis fehlt es jedoch im Bereich der Telemedien. ZAHNÄRZTE SIND NICHT SCHUTZLOS Auf der anderen Seite sind die bewerteten Ärzte nicht schutzlos gestellt. Auch sie können sich auf grundrechtlichen Schutz in Gestalt des allgemeinen Persönlichkeitsrechts berufen. Daraus können ihnen Ansprüche auf Unterlassung sowohl gegen den die Bewertung verfassenden Nutzer als auch gegen den Portalbetreiber zustehen. Maßgeblich für die Feststellung einer Rechtsverletzung ist eine Abwägung zwischen der Meinungs- und Kommunikationsfreiheit des Nutzers bzw. des Portalbetreibers einerseits und dem Recht des Betroffenen auf Schutz seiner Persönlichkeit andererseits, wobei es stets auf die besonderen Umstände des Einzelfalls ankommt. Ein Vorgehen gegen den Nutzer selbst ist allerdings schwierig, weil dieser regelmäßig anonym oder unter einem Pseudonym auftritt. Verweigert der Betreiber des Portals die Auskunft über die hinterlegten Anmeldedaten – was seinen gesetzlichen Pflichten entspricht –, wird der wirkliche Name des Nutzers meist nicht zu ermitteln sein. Anders ist dies nur dann, wenn die Äußerung einen Straftatbestand (§ 186 StGB: üble Nachrede, § 187 StGB: Verleumdung) erfüllt. In solchen Fällen kann der Geschädigte Strafanzeige erstatten und auf diesem Umweg durch Einsichtnahme in das strafrechtliche Ermittlungsverfahren den Namen des Verursachers in Erfahrung bringen. Möglich bleibt, den Betreiber des Internetportals auf Beseitigung des Eintrags in Anspruch zu nehmen. Zwar stellen, wie der Bundesgerichtshof klarstellt, derartige Bewertungen keine eigene „Behauptung“ des Betreibers dar, weil dieser sie sich inhaltlich nicht zu eigen gemacht hat. Der Betreiber haftet für die vom Nutzer seines Portals abgegebene Bewertung jedoch dann, wenn er zumutbare Prüfungspflichten verletzt hat. Dabei ist er nicht verpflichtet, die von den Nutzern in das Netz gestellten Beiträge vor der Veröffentlichung auf eventuelle Rechtsverletzungen zu überprüfen. Er ist aber verantwortlich, sobald er Kenntnis von der Rechtsverletzung erlangt. Weist ihn ein Betroffener auf eine Verletzung seines Persönlichkeitsrechts hin, kann er verpflichtet sein, zukünftig derartige Verletzungen zu verhindern. Der Umfang der Prüfpflichten richtet sich nach den Umständen des Einzelfalls. Maßgebliche Bedeutung kommt nach Auffassung des Bundesgerichtshofs dem Gewicht der beanstandeten Rechtsverletzung, den Erkenntnismöglichkeiten des Providers sowie der Funktion des vom Provider betriebenen Dienstes zu. Dabei dürfe einem Diensteanbieter aber keine Prüfungspflicht auferlegt werden, die sein Geschäftsmodell wirtschaftlich gefährdet oder seine Tätigkeit unverhältnismäßig erschwert. In seiner Entscheidung vom 1. März 2016 sah der Bundesgerichtshof diese Prüfpflicht – entgegen der Vorinstanz (OLG Köln vom 16.12.2014 – 15 U 141/14) – als verletzt an. Nach Auffassung der Bundesrichter trage der Betrieb eines Bewertungsportals im Vergleich zu anderen Portalen von vornherein ein gesteigertes Risiko von Persönlichkeitsrechtsverletzungen in sich. Diese Gefahr werde durch die Möglichkeit, Bewertungen anonym oder pseudonym abzugeben, verstärkt. Zudem erschwerten es derart verdeckt abgegebene Bewertungen dem betroffenen Arzt, gegen den Bewertenden direkt vorzugehen. Vor diesem Hintergrund sei die beklagte Portalbetreiberin angehalten gewesen, die Beanstandung des betroffenen Arztes dem Bewertenden zu übersenden und ihn dazu anzuhalten, ihr den angeblichen Behandlungskontakt möglichst genau zu beschreiben. Darüber hinaus hätte sie den Bewertenden auffordern müssen, ihr den Behandlungskontakt belegende Unterlagen, wie etwa Bonushefte, Rezepte oder sonstige Indizien, möglichst umfassend vorzulegen. Diejenigen Informationen und Unterlagen, zu deren Weiterleitung sie ohne Verstoß gegen § 12 Abs. 1 Telemediengesetz (TMG) in der Lage gewesen wäre, hätte sie an den Kläger weiterleiten müssen. Der Bundesgerichtshof hat die Sache nun an die Vorinstanz zurückverwiesen, damit die Parteien Gelegenheit haben, zu den von der Beklagten gegebenenfalls ergriffenen weiteren Prüfungsmaßnahmen ergänzend vorzutragen. FAZIT Zahnärzte sind negativen Bewertungen nicht wehrlos ausgeliefert. Zwar ist es Bestandteil der Meinungsfreiheit, dass Patienten Bewertungen in öffentlichen Portalen abgeben dürfen. Handelt es sich jedoch um unwahre Tatsachenbehauptungen oder überschreitet die Meinungsäußerung die Grenze zur Schmähkritik, stehen dem Betroffenen Ansprüche auf Unterlassung sowie Ersatz der für die Rechtsverfolgung aufgewendeten Rechtsanwaltskosten zu. Ist sogar ein Straftatbestand erfüllt, kann der Geschädigte Strafanzeige erstatten und über diesen Umweg die Daten des Verursachers in Erfahrung bringen. Aber auch dann, wenn die Grenzen zur Schmähkritik oder Strafbarkeit nicht überschritten sind, haben sich nach dem jüngsten BGH-Urteil die Chancen des Zahnarztes verbessert, vom Betreiber eines Bewertungsportals erfolgreich die Löschung einer Bewertung zu verlangen, wenn der Verdacht naheliegt, dass die Bewertung haltlos ist und nicht durch genaue Angaben oder die Vorlage von Unterlagen belegt werden kann. Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(4) | 65 Praxismarketing Samsung ZÄHNEFLICKEN ALLEIN IST NICHT (MEHR) GENUG! Über den eigentlichen Kernnutzen eines Mobiltelefons spricht heute niemand mehr; die Hersteller versuchen über entsprechende Zusatznutzen und Features das Interesse der Konsumenten auf sich zu ziehen. Fragt man Zahnärzte nach den Leistungen ihrer eigenen Praxis, so erhält man eine einstimmige Antwort: Die zahnmedizinische Behandlung. Dies mag zwar durchaus korrekt sein, greift aber zu wenig weit. Gerade in den heutigen Zeiten, in denen die Ansprüche der Patienten laufend zunehmen, sollte man sich Gedanken über seine Leistungspalette machen. | DANIEL IZQUIERDO HÄNNI D Privat en Ausdruck des „gesättigten Marktes“ haben Sie sicherlich WILLKOMMEN IM DENTALEN KÄUFERMARKT schon mal gelesen oder gehört. Der Begriff beschreibt Nicht ganz so angespannt wie bei der Mobiltelefonie ist die Lage einen Markt, der kaum mehr wächst, weil ein jeder das entsprebei den Zahnarztpraxen. Ein sich veränderndes Verständnis der chende Produkt schon gekauft oder die entsprechende DienstMundgesundheit und neue Behandlungstechniken bieten immer leistung schon in Anspruch genommen hat. Ein gutes Beispiel noch Wachstumspotenzial, doch die Zeiten, in denen das Wartedafür ist die Mobiltelefonie: Zählte man in Deutschland zur Jahrzimmer von allein immer voll ist, sind vorbei. tausendwende 48,25 Millionen Sim-Karten, so Denn auch unter den Zahnarztpraxen hat die waren es im dritten Quartal 2015 etwas über Konkurrenz zugenommen; gerade im städti113 Millionen Mobilfunkanschlüsse. Seitdem schen Umfeld ist die Zahnarztdichte beson2008 die Hundert-Millionen-Marke geknackt ders hoch. Gerade mal 800 bis 1.000 Einwohwurde, hat sich die Zahl somit bei etwa 110 ner auf einen praktizierenden Zahnarzt zählt Millionen Abos eingependelt. Bei etwas über die Bundeszahnärztekammer in Städten wie 80 Millionen Bundesbürgern heißt dies, dass Hamburg oder Berlin, und auch die 1.000 bis jeder ein Mobiltelefon besitzt. Und das bedeu1.200 Bundesbürger pro Zahnarzt in anderen tet, dass kein Wachstum mehr möglich ist. Bundesländern sind eher kritisch. Gesättigte Märkte zeichnen sich unter DANIEL IZQUIERDO HÄNNI Der sogenannte Käufermarkt, bei dem die anderem durch eine hohe Konkurrenz unter ist Marketing- und Kommunikationsprofi, Konsumenten zwischen mehreren Anbietern den Anbietern aus sowie, als logische Folge Referent und Autor im Bereich der Zahnmedizin und Gründer von frei entscheiden können, ist somit auch in der davon, durch die Tatsache, dass die Konsuwww.swissdentalmarketing.com Zahnmedizin in Deutschland längst zur Tatsamenten aus einer Vielzahl an Anbietern ausche geworden. wählen können. [email protected] 66 | Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(4) Praxismarketing Erschwerend kommt hinzu, dass die Patienten von heute selbstbewusster und anspruchsvoller geworden sind. Sie wollen es genau wissen, hinterfragen Behandlungen und holen sich gerade bei kostspieligen Privatleistungen schon mal eine zweite Meinung bei einem anderen Zahnarzt ein. Kurzum, die Patienten sind, wie man so schön sagt, nicht nur volljährig geworden, sondern aufgrund ihrer Auswahlmöglichkeiten auch am längeren Hebel! Für die Praxisinhaberinnen und -inhaber heißt dies, dass man sich vertieft mit den Wünschen und Ansprüchen seiner Patienten auseinandersetzen sollte, möchte man seine Zukunftsperspektiven sichern. DIE SICHTWEISE DES PATIENTEN GEWINNT AN BEDEUTUNG Konkret bedeutet dies, dass man vermehrt die subjektive Wahrnehmung seiner Patienten ernst nehmen sollte: Wie nimmt dieser unsere Zahnarztpraxis wahr? Welches sind seine Eindrücke während der Behandlung? Und was sind seine Gefühle? Manche Dentalprofis tun solche Fragen als nebensächlich ab, haben sie doch kaum etwas mit der Zahnmedizin als Wissenschaft zu tun. Nur: Aufgrund der Dominanz der Patienten gewinnen diese Aspekte immer mehr an Bedeutung. Und: Aus der Psychologie wissen wir, dass rund Dreiviertel aller Entscheidungen eines Menschen von Emotionen beeinflusst werden. Oder aus welchem Grund sonst werden PKWs in verschiedenen Lackierungen und Farben fabriziert? Erschwerend kommt bei der Zahnmedizin hinzu, dass die meisten Patienten gar nicht in der Lage sind, eine Behandlung sachlich-kompetent zu beurteilen, fehlen ihnen dafür doch ganz einfach die Kenntnisse. In der Folge greifen sie auf sogenannte Ersatzkriterien zurück, um ihren Besuch beim Zahnarzt zu beurteilen, Kriterien, die ein Patient verstehen und nachvollziehen kann und die für ihn daher absolut relevant sind. Jeder von Ihnen kennt den Spruch: „Es hat gar nicht weh getan!“ Oder: „Dieser Zahnarzt ist supersympathisch.“ Stimmt, mit der zahnmedizinischen Leistung haben diese Kommentare wenig gemein, für die Patienten sind sie jedoch die ausschlaggebenden Gründe, sich für die eine oder die andere Praxis zu entscheiden. MEHRWERT IN ERGÄNZUNG ZUM KERNNUTZEN Kommen wir zurück zur Mobiltelefonie. Dass man mit einem Mobiltelefon von unterwegs Telefongespräche führen kann, liegt auf der Hand und ist längst eine Selbstverständlichkeit. Und auch die bundesweite Flächenabdeckung oder die Qualität der Gesprächsübertragung sind keine Argumente mehr, sich für den einen oder den anderen Anbieter zu entscheiden. Auf diese Veränderung in der Wahrnehmung reagieren gerade die Gerätehersteller immer wieder neu und bieten Mehrwerte an, die mit dem Kernnutzen eines Mobiltelefons nichts mehr gemein haben. Der Kernnutzen wird somit durch zusätzliche Leistungen und Angebote angereichert, denn nur so wird man den wachsenden Ansprüchen der Konsumenten gerecht. Und genau gleich läuft es auch bei den Zahnarztpraxen ab, wo man die medizinische Leistung durch ergänzende Maßnahmen vervollständigen sollte, möchte man auch in Zukunft Patienten gewinnen und an sich binden. MEHRWERT UND ZUFRIEDENHEIT IN DER ZAHNARZTPRAXIS Das sogenannte „Kano-Modell der Kundenzufriedenheit“ wurde bereits 1978 von einem japanischen Wirtschaftsprofessor entwickelt, hat aber bis heute nichts an Aktualität eingebüßt – ganz im Gegenteil! Kano mag damals nicht an Zahnarztpraxen gedacht haben, die neuen Marktgegebenheiten in der Zahnmedizin sind jedoch Grund dafür, dass seine Überlegungen gerade für uns aktueller sind denn je. Schließlich beschreibt sein Modell drei Stufen der Kunden- respektive Patientenzufriedenheit, die von der Indifferenz über die Genugtuung bis hin zur Begeisterung führen. Und nur Letzteres, also die außerordentliche, persönliche Zufriedenheit des Patienten, bildet die Grundlage für die so bedeutende Mundpropaganda. EINEN GANZEN TAG LANG GANZ NACH OBEN. Sie streben eine Schlüsselposition im Gesundheitswesen an? Dann sind Sie an der praxisHochschule genau richtig! 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In der Zahnarztpraxis gelten etwa die Hygiene oder der neue Behandlungsstuhl, den man sich anlässlich der IDS gekauft hat, als Basismerkmale. Mag der neue Sirona-Stuhl noch so sehr die Bewunderung der Kollegen auf sich ziehen, für die Patienten ist er lediglich eine Selbstverständlichkeit und somit kaum ein Grund, seinen Zahnarzt weiterzuempfehlen. Die zweite Stufe respektive die zweite Zufriedenheitsebene bilden die sogenannten Leistungsmerkmale, also jene Aspekte, die im direkten Zusammenhang mit dem Bedürfnis des Patienten stehen. Sie umfassen die Leistungserbringung, in unserem Fall also die zahnmedizinische Behandlung. Das Besondere daran ist, dass eine Überkompensation nicht automatisch zu einem höheren Zufriedenheitsgrad führt. Will heißen: Eine bessere, fachliche Leistung führt nicht zwingend zu einer höheren Patientenzufriedenheit. Somit gewinnen die sogenannten Begeisterungsmerkmale an Bedeutung, sind es doch diese, die aus einem „Ja-war-okayPatienten“ einen „War-wirklich-super-prima-Patienten“ machen. Möchte man diese Begeisterungsmerkmale bewusst fördern, dann sollte man wirklich versuchen, sich in die Situation seiner Patienten zu versetzen. Wie erleben sie ihren Besuch in der Praxis? Wie wird mit ihnen umgegangen? Wie werden ihnen die Dinge erklärt? Kurzum: Welches sind die Ersatzargumente, die wir den Patienten anbieten, so dass sie die zahnmedizinischen Leistungen unserer Praxis besser nachvollziehen und verstehen können? Hat auch in der Zahnarztpraxis ihre Gültigkeit: Das Kano-Modell der Kundenzufriedenheit mit seinen drei Stufen. Eine allgemein gültige Antwort kann man nicht geben, hängt diese doch vom Charakter eines jeden Zahnarztes und der Eigenheit der jeweiligen Praxis ab. Allerdings braucht man das Rad nicht neu zu erfinden, möchte man die Begeisterungsmerkmale in der eigenen Praxis ausbauen. Ein erster Ansatz könnte darin bestehen, den persönlichen Umgang mit dem Patienten zu optimieren und parallel dazu dem Patientendialog mehr Bedeutung zu geben, sich für ihn mehr Zeit zu nehmen und mit ihm auf Augenhöhe, von Angesicht zu Angesicht, zu kommunizieren. Aber auch der gezielte Einsatz von visuellen Hilfsmitteln oder Garantieleistungen auf erbrachte Behandlungen sind eine Möglichkeit, solche Begeisterungsmerkmale zu generieren. Den Ideen sind dabei keine Grenzen gesetzt, sofern diese seriös und rechtens sind. FORTBILDUNGSTERMINE 25.06.2016 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hamburg 24.09.2016 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nürnberg Thema: Kommunikationstraining für Zahnärzte/innen – (Aufbauseminar); Michael Behn Ort: Hamburg, Anmeldung/Information: Zahnärztekammer Hamburg, Möllner Landstraße 31, 22111 Hamburg Tel.: 040 733405-0, Fax: 040 73258-28 [email protected], www.zahnaerzte-hh.de CME-Punkte: 10, Gebühr: 335 € Thema: 5-Sterne-Praxis: Patienten gewinnen und binden!; Dora von Bülow Ort: Nürnberg, Anmeldung/Information: eazf GmbH, Fallstraße 34, 81369 München Tel.: 089 72480-190, Fax: -188 [email protected], www.eazf.de CME-Punkte: 8, Gebühr: 310 € 14.09.2016 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stuttgart 28.09.2016 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Münster Thema: Empfehlungen – Der geniale Weg zu neuen Patienten und gewinnbringenden Behandlungen; Hans-Dieter Klein Ort: Stuttgart, Anmeldung/Information: Zahnmedizinisches Fortbildungszentrum Stuttgart (ZFZ), Herdweg 50, 70174 Stuttgart Tel.: 0711 22716-18, Fax: -41 [email protected], www.zfz-stuttgart.de CME-Punkte: 8, Gebühr: 250 € Thema: Stressbewältigung und Souveränität bei schwierigen Patientenkontakten; Uwe Hermannsen Ort: Münster, Anmeldung/Information: Akademie für Fortbildung der Zahnärztekammer Westfalen-Lippe, Auf der Horst 31, 48147 Münster Tel.: 0251 507600, Fax: 0251 50765600 [email protected], www.zahnaerzte-wl.de CME-Punkte: 6, Gebühr: 229 € 68 | Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(4) Die News der Dentalwelt auf einen Klick* 3518D Werbefrei. Kostenfrei. Anmeldefrei. Werbefrei, kostenfrei, anmeldefrei. * natürlich auch mobil Medienpartner VITA shade, VITA made. Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(4) | 69 Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(4) | 71 Qualitätsmanagement tik bietet hingegen die Übersicht über die Zahl von Überweisungen von Kollegen, sofern diese in der Überweiserhistorie erfasst sind. Die Bandbreite der statistischen Auswertungen, die Zahnarztsoftware heute bietet, gibt wichtige Antworten, wirft jedoch auch Fragen auf. Zahnarztberater Christian Henrici, Geschäftsbereichsleiter Markt & Kooperation bei der DAMPSOFT GmbH, und Dietmar Hermann, zahnärztlicher Produktmanager bei Dampsoft, tragen gerne zur Klärung bei. Wie kann der Zahnarzt ohne viel Aufwand feststellen, wie hoch die durchschnittlichen Wartezeiten seiner Patienten sind? 72 | Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(4) Anfragen senden Sie bitte mit dem Betreff „Leserfragen“ an [email protected] oder per Fax an die 02234 7011-6296. Patientenzufriedenheit ist ein wichtiger Faktor für den Erfolg einer Praxis, und möglichst kurze Wartezeiten spielen bei der Beurteilung aus Patientensicht eine bedeutende Rolle. Der Zahnarzt sollte es deshalb nicht nur seinen Mitarbeitern überlassen, zu prüfen, ob die durchschnittliche Zeitspanne noch im tolerierbaren Bereich liegt. Sehr gut geeignet sind zu diesem Zweck „Wartezimmer-Statistiken“, die eine hochwertige Software bietet. An die elektronische Terminplanung gekoppelt, registriert diese Funktion idealerweise automatisch eventuelle Fehlzeiten und ermittelt durchschnittliche Wartezeiten pro Patient sowie durchschnittliche Behandlungszeiten, getrennt nach dem behandelnden Arzt. Diese Informationen können übrigens von der Rezeptionskraft schon im Vorfeld für eine effektivere Terminplanung genutzt werden. In einer Teamsitzung kann die Auswertung als Grundlage dazu dienen, um gegebenenfalls die Ursachen für zu lange Patientenwartezeiten zu besprechen. Daraus entstehende Aufgaben werden dann an die zuständigen Mitarbeiter weitergeleitet. DIETMAR HERMANN zahnärztlicher Produktmanager beim Software-Unternehmen DAMPSOFT GmbH Dampsoft Kann der Zahnarzt festlegen, welche Mitarbeiter Einblick in statistische Auswertungen erhalten? Transparenz kann eine vertrauensbildende Maßnahme bei der Personalführung sein. Dennoch sollte der Zahnarzt genau überlegen, welchen Mitarbeitern er Zugriff auf sensible Daten gewährt oder wo zu viel Information vielleicht sogar zu Unstimmigkeiten im Team führt. Um ein Beispiel zu nennen: Bei einer Statistik, die eine Verteilung der Umsätze der Mitarbeiter in der Prophylaxe anzeigt, ergibt es Sinn, wenn jede Fachkraft nur die eigenen Umsätze einsehen darf. Die meisten Anbieter von Praxissoftware sehen zu diesem Zweck die Möglichkeit vor, spezielle Statistikpasswörter einzurichten oder den Zugriff auf die Analysen über die MitarbeiterverwaItung zu regeln. Dabei kann der Zahnarzt für jeden Mitarbeiter einzeln die gewünschten Berechtigungen vergeben. Identifizierung und Autorisierung des PC-Nutzers erfolgen dann mit einer Passwortabfrage. Haben Sie Fragen rund um das Thema Zahnarztsoftware oder zur digitalen Praxis? Die Experten Christian Henrici und Dietmar Hermann freuen sich auf Ihre Zuschriften. Dampsoft Wie gewinnt der Zahnarzt schnell einen Überblick darüber, wie viele Neuzugänge im Jahr oder im Quartal die Praxis besucht haben? Die Bindung und vor allem die Neugewinnung von Patienten sind überlebenswichtig für Zahnarztpraxen – auch im Hinblick auf die ständig wachsende Konkurrenz. Deshalb empfiehlt es sich, regelmäßig zu kontrollieren, ob genügend Neuzugänge die wirtschaftliche Existenz der Praxis sichern. Funktionen, die Patientendaten filtern und auswerten, schaffen die Voraussetzung dafür. Auf diese Weise überblickt der Zahnarzt mit wenigen Klicks Altersstruktur, Geschlecht oder den Wohnort seiner Patienten, ebenso wie die Zahl der Behandelten, die sich neu in der Praxis vorstellen. Wichtig ist es, dass die Auswertungen abgespeichert und ohne neue Berechnung wieder aufgerufen werden können. So kann der Praxischef die Entwicklung der Zahlen in verschiedenen Zeitintervallen vergleichen. WIR HELFEN IHNEN CHRISTIAN HENRICI Zahnarztberater und Leiter des Geschäftsbereichs Markt & Kooperation der DAMPSOFT GmbH Welche Details kann der Praxischef über die Laborstatistik abfragen? Eine Laborstatistik greift üblicherweise auf die Patientendaten der aktuellen Patientenauswahl zu. Der Nutzer sollte aber auch die Möglichkeit haben, einzelne Daten auszusuchen oder eine Auswahl zu treffen. Eine solche Statistik kann auch einen Überblick über die gespeicherten Laborleistungen geben, die alle Patienten innerhalb eines bestimmten Zeitraums erhalten haben – möglichst gefächert in die Bereiche Privat, PA, KB oder KFO einschließlich des Erfassungsdatums. Gut durchdachte Softwarelösungen geben in der Darstellung auch Auskunft über die Bezeichnungen der Laborleistung, die Gramm oder Zahl des angefallenen Metalls, der Abformmaterialien oder der Fertigteile. Nützlich für die Mitarbeiter ist es darüber hinaus, wenn sie die gefilterten Listen ausdrucken können. Termine FORTBILDUNGSTERMINE PRAXISMANAGEMENT 03.06.2016. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Karlsruhe 02.07.2016 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nürnberg Thema: Selbstmanagement – wie gehe ich mit mir und meinem Erfolg um?; Axel Thüne Ort: Karlsruhe, Anmeldung/Information: Akademie für Zahnärztliche Fortbildung Karlsruhe, Lorenzostraße 7, 76135 Karlsruhe Tel.: 0721 9181-200, Fax: -222 [email protected], www.za-karlsruhe.de CME-Punkte: 8, Gebühr: 350 € Thema: Souveräner Umgang mit anspruchsvollen und neuen Patienten; Joachim Brandes Ort: Nürnberg, Anmeldung/Information: eazf GmbH, Fallstraße 34, 81369 München Tel.: 089 72480-190, Fax: -188 [email protected], www.eazf.de CME-Punkte: 8, Gebühr: 310 € 08.06.2016 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Freiburg Thema: Von der Absicht zum Auftrag – Wie machen wir aus unserem Praxisteam ein Hochleistungsteam?; Martin Simmel Ort: Stuttgart, Anmeldung/Information: Zahnmedizinisches Fortbildungszentrum Stuttgart (ZFZ), Herdweg 50, 70174 Stuttgart Tel.: 0711 22716-18, Fax: -41 [email protected], www.zfz-stuttgart.de CME-Punkte: 12, Gebühr: 415 € 22.07. – 23.07.2016 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stuttgart Thema: Betriebsprüfung in der Zahnarztpraxis – Steuerfallen geschickt umgehen; Dirk Nayda Ort: Freiburg, Anmeldung/Information: Fortbildungsforum Freiburg/FFZ, Merzhauser Str. 114–116, 79100 Freiburg Tel.: 0761 4506-160 [email protected], www.ffz-fortbildung.de CME-Punkte: 3, Gebühr: 95 € 08.06.2016 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Schwerin 03.09.2016 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Münster Thema: Die betriebswirtschaftliche Praxisführung: Fluch und Segen; Joachim Hartmann Ort: Schwerin, Anmeldung/Information: Zahnärztekammer Mecklenburg-Vorpommern, Wismarsche Str. 304, 19055 Schwerin Tel.: 0385 59108-0, Fax: -20 [email protected], www.zaekmv.de CME-Punkte: 6, Gebühr: 210 € Thema: 18. Akademietag 2016. Die digitale Praxisorganisation – Einfach, schnell und rechtssicher; Iris Wälter-Bergob Ort: Münster, Anmeldung/Information: Akademie für Fortbildung der Zahnärztekammer Westfalen-Lippe, Auf der Horst 31, 48147 Münster Tel.: 0251 507627, Fax: 0251 50765600 [email protected] www.zahnaerzte-wl.de CME-Punkte: 8, Gebühr: 120 € 15.06.2016 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bremen 10.09.2016 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Berlin Thema: Kommunikation: im Behandlungszimmer; Rubina Ordemann Ort: Bremen, Anmeldung/Information: Fortbildungsinstitut Zahnärztekammer Bremen, Universitätsallee 25, 28359 Bremen Tel.: 0421 33303-77, Fax: -23 [email protected], www.fizaek-hb.de CME-Punkte: 6, Gebühr: 284 € Thema: Hilfe, ich bin in der Wirtschaftlichkeitsprüfung!; Rainer Linke Ort: Berlin, Anmeldung/Information: Philipp-Pfaff-Institut, Aßmannshauser Straße 4–6, 14197 Berlin Tel.: 030 41472540, Fax: 030 4148967 [email protected], www.pfaff-berlin.de CME-Punkte: 6, Gebühr: 165 € 15.06.2016 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dresden 26.10.2016 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Münster Thema: Excel – Praxiszahlen im Blick; Uta Reps Ort: Dresden, Anmeldung/Information: Fortbildungsakademie der Landeszahnärztekammer Sachsen, Schützenhöhe 11, 01099 Dresden Tel. 0351 8066-101, Fax: -106 [email protected], www.zahnaerzte-in-sachsen.de CME-Punkte: 8, Gebühr: 190 € Thema: Praxismarketing I: Praxishomepage und Bewertungsportale; Dr. Bernd Hartmann Ort: Münster, Anmeldung/Information: Akademie Praxis und Wissenschaft (APW), Liesegangstraße 17 a, 40211 Düsseldorf Tel.: 0211 669673-0, Fax: -31 [email protected], www.apw-online.com CME-Punkte: 5, Gebühr: 260 € Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(4) | 73 Abrechnungstipp FÜLLUNG ODER CAD/CAM – PLANEN UND KALKULIEREN Sirona Gerade angesichts der nicht unerheblichen Anschaffungskosten stehen Zahnärzte immer wieder vor der Frage, ob sich für ihre Praxis die Anschaffung eines CEREC lohnt. Investitionen in dieser Größenordnung müssen tatsächlich gut überlegt werden. | CHRISTINE BAUMEISTER-HENNING Privat V CHRISTINE BAUMEISTER-HENNING ist seit 1982 im Praxismanagement aktiv und zertifizierte Z-PMS-Moderatorin, Business-, Team- und Konfliktcoach, Sachverständige für Gebührenrecht. [email protected] 74 | Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(4) or der Anschaffung steht immer die Frage, ob und wie schnell sich das Gerät amortisiert. Anhand einer Fallstudie zeigen wir Ihnen die mögliche Umsatzentwicklung und erläutern, wie sich die Rentabilität ermitteln lässt. Für unseren Fall haben wir eine Praxis aus dem Ruhrgebiet mit ihren Zahlen aus der Umsatzstatistik gewählt. Diese Praxis hat im Jahr 2015 insgesamt 254 dreiflächige Füllungen gelegt. In unserer Kalkulation gehen wir davon aus, dass es dem Praxisteam gelingt, in 2016 etwa in 35 Prozent der Fälle statt einer Kompositfüllung ein CEREC-Inlay mit dem Patienten zu vereinbaren. Zunächst ist die Honorarberechnung für Kompositfüllungen im Vergleich zum Honorar für Inlays zu betrachten. Abrechnungstipp Honorar für Kompositfüllung, 3-flächig In diesem Fall kommen jedoch weitere Einnahmen auf die Praxis zu, denn mit Herstellung eines Inlays sind immer Kosten für die Zahntechnik verbunden. Bei Anschaffung einer CAD/CAM-Einheit fallen die Laborkosten der Zahnarztpraxis zu. In diesem Fall sind folgende Laborleistungen denkbar: Zahn Geb.-Nr. Anz. Leistung Faktor Betrag 34 0070 1 Vitalitätsprüfung eines Zahnes 2,3 6,47 € 34 0100 1 Intraorale Leitungsanästhesie 2,3 9,05 € 0723 1 Zahnfarbenbestimmung I 34 2030 1 Besondere Maßnahmen 2,3 8,41 € xxx 1 CAD: Modellsegmentierung 34 2100 1 Kompositfüllung 2,3 83,05 € xxx 1 Silikonbiss CAD/CAM anfertigen 106,98 € xxx 1 CAD: Bearbeitung Präparationsgrenze xxx 1 CAD: Einlagefüllung, dreiflächig, Konstruktion xxx 1 CAD: Kaufläche konstruieren xxx 1 CAM: Einlagefüllung, dreiflächig, Fräsung xxx 1 Indiv. Ausarbeitung Einlagefüllung, dreiflächig, Fräskeramik 5306 1 Keramik konditionieren 5401 1 Keramik ätzen 1 Material: Fräsblock Gesamtbetrag Laborleistungen Honorar für Inlay, CAD/CAM, mehr als 2-flächig Zahn Geb.-Nr. Anz. Leistung Faktor Betrag 34 0070 1 Vitalitätsprüfung eines Zahnes 2,3 6,47 € 34 0090 1 Intraorale Infiltrationsanästhesie 2,3 7,76 € 34 2030 1 Besondere Maßnahmen 2,3 8,41 € OK/ UK 0065 2 Optisch-elektronische Abformung 2,3 20,70 € 33– 36 2040 1 Kofferdam 2,3 8,41 € 34 2197 1 Adhäsive Befestigung 2,3 16,82 € Einlagefüllung, mehr als 2-flächig 2,3 34 2170 Gesamtbetrag 1 221,07 € 289,64 € Resultat 1: Ein Inlay, mehr als dreiflächig, erwirtschaftet ein Mehrhonorar von 182,66 €. Hinweis: Die mit „xxx“ ausgewiesenen Felder sind keine in der BEB enthaltenen Leistungen. Der Euro-Betrag muss nach tatsächlich entstandenen, angemessenen Kosten individuell ermittelt werden. In unserem Beispiel kalkulieren wir für die zahntechnischen Leistungen einen Gesamtbetrag von 250,00 € für ein dreiflächiges Inlay. Resultat 2: Wenn statt einer dreiflächigen Kompositfüllung ein dreiflächiges Inlay im CAD/CAM-Verfahren hergestellt wird, verbleibt in der Praxis ein Mehrumsatz pro Füllung von 432,66 €. Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(4) | 75 Abrechnungstipp ZEITAUFWAND GESAMTERGEBNIS Der überaus erfreuliche Ertragsunterschied könnte zu der Frage führen, warum machen es denn nicht alle so? Ein entscheidender Faktor muss bei der Anschaffung einer CAD/CAM-Einheit berücksichtigt werden: die Zeit. In unserem Kalkulationsbeispiel haben wir für die dreiflächige Kompositfüllung einen Zeitaufwand von 35 Minuten berücksichtigt, bei der CAD/CAM-Fertigung haben wir 45 Minuten am Patienten und 30 Minuten für die Herstellung des Werkstücks kalkuliert. Wenn es gelingt, 35 Prozent der dreiflächigen Füllungen als CAD/CAM-Restaurationen mit den Patienten zu vereinbaren, sieht der Zeitaufwand pro Jahr folgendermaßen aus: Unsere Musterpraxis ist jetzt natürlich gespannt, wie sich das bisher Überlegte in einem Jahresergebnis darstellt. Bei der Betrachtung der Zahlen bitte berücksichtigen: Es geht nach wie vor „nur“ um die Umstellung bei dreiflächigen Kompositfüllungen. Jahr 2015 2016 Anz. Leistung Ertrag Honorar für 2015 250 Füllungen 26.745,00 € Ertrag gesamt Differenz 26.745,00 € Zeitaufwand in Stunden 250 Füllungen 146 162,5 Füllungen 95 87,5 CEREC-Inlays ZA 66 87,5 CEREC-Inlays ZT 44 Resultat 3: Es entsteht bei der Umstellung auf CAD/CAM-Fertigung ein zeitlicher Mehraufwand von 58 Stunden, die bei der Terminplanung entsprechend zu berücksichtigen sind. STUNDENSATZ Das Umstellen auf CAD/CAM-Fertigung kostet demnach deutlich mehr Zeit, die ggf. auch für andere Behandlungen nicht mehr zur Verfügung steht. Lohnt sich die Umstellung trotzdem? Wir vergleichen die Entwicklung des Stundensatzes: Jahr Zeitaufwand/Stunden durchschn. Stundensatz 2015 146 183,18 € Honorar für 162,5 Kompo- 17.384,25 € sitfüllungen Honorar für 2016 87,5 CAD/ 25.343,50 € 64.602,75 € CAM-Inlays Zahntechnik für 87,5 CAD/ CAM-Inlays 21.875,00 € + 37.857,75 € FAZIT Für die hier vorgestellte Musterberechnung für unsere Kundenpraxis im Ruhrgebiet fällt das Ergebnis für dreiflächige Restaurationen bei einer Umstellung auf die anteilige CAD/ CAM-Fertigung deutlich zugunsten der neuen Technik aus. Wichtig ist dabei zu bedenken: Es ist erfolgsentscheidend, sich für die Umstellung ein Ziel zu setzen. In unserem Fall lautete dies: 35 Prozent der Füllungen der Praxis werden CAD/CAM- Rekonstruktionen. 2016 204 316,42 € Resultat 4: Auch wenn pro Füllung ein erheblicher zeitlicher Mehraufwand entsteht, rechtfertigt der Umsatz pro Stunde durchaus die Umorganisation des Terminplaners. 76 | Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(4) Um dieses Ziel zu erreichen, müssen organisatorische Veränderungen im Betrieb vorgenommen werden. Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen benötigen eine intensive Schulung. Und auch die Kommunikation mit dem Patienten muss perfekt sein und sollte deshalb geübt werden. Eine solche Umstellung erfordert immer ein Konzept, in das das gesamte Team eingebunden ist. s ti ra G Kostenfreies Interview mit Dr. Cacaci: Implantologie – die richtige Verbindung www.dental-online-college.com/interviews Dr. Cacaci, der Münchner Oralchirurg, steht Rede und Antwort zu dem ewig jungen Thema „Konisch oder flach-zu-flach“. Kontakt: Telefon: 02234/7011-580 Ein Produkt des Deutschen Ärzte-Verlags E-Mail: [email protected] www.dental-online-college.com Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(4) | 77 Abrechnungstipp SvedOliver/shutterstock CT ODER DVT – WAS IST BEIHILFEFÄHIG? Wenn die Computertomografie angeblich nicht beihilfefähig ist, was ist dann mit der Digitalen Volumentomografie? Vor dieser Frage stehen viele Zahnarztpraxen, vor allem wenn sie implantatgetragene Restaurationen in ihrem Behandlungsportfolio haben. | STEFFI SCHOLL D Privat ie Bundesnetzagentur hat im März 2015 für BeihilfebeWANN SINNVOLL? In der Mitteilung heißt es außerdem, dass das Computertomorechtigte des Bundes folgende Information im Zusamgramm als zusätzliches Hilfsmittel nur dann sinnvoll sei, wenn menhang mit der Planung von Implantaten veröffentlicht: umfangreiche knöcherne Areale wiederhergestellt werden müs„Computertomografie im Zusammenhang mit der Planung von sen und das OPG bei schwierigen anatomischen Verhältnissen Implantaten ist nicht beihilfefähig.“ Dazu heißt es in den weitekeine ausreichende Information zur Verfüren Ausführungen: „Bei der Planung von gung stellen könne. (Diese Angaben sind allerImplantaten führen einige Zahnärzte dazu dings in der gültigen Bundesbeihilfeverordeine Computertomografie durch. Diese Form nung nicht enthalten.) der Planung übersteigt in der Regel das Maß Sowohl für Patienten als auch Implantolodes Notwendigen und Angemessenen und ist gen stellt sich da die Frage, betrifft es „nur“ daher nicht beihilfefähig.“ das CT oder auch das in der Implantologie Standard in der präoperativen implantoweitaus häufiger zu diagnostischen Zwecken logischen Diagnostik seien das Orthopantoeingesetzte DVT? Grundsätzlich ist wohl mogramm OPG (= Röntgenaufnahme) mit zunächst zu definierten, was eine DVT-AufMessvorrichtungen, einartikulierte Modelle STEFFI SCHOLL nahme von einer CT-Aufnahme unterscheiund eine eventuelle Schleimhautdickenmesist Abrechnungsspezialistin und arbeitet det: Bei einer nach der GOÄ-Nr. 5370 berechsung am gesägten Modell, um die Breite des seit 2011 bei der ZA Zahnärztlichen Abrechnungsgesellschaft AG in neten Computertomografie handelt es sich knöchernen Alveolarfortsatzes feststellen zu Düsseldorf in der GOZ-Fachabteilung. um eine mittels Röntgenstrahlen erzeugte können. (Bundesnetzagentur, Shared Service Schichtaufnahme, die ein Schnittbild erstellt. Center, Beihilfe – März 2015) [email protected] 78 | Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(4) Abrechnungstipp Im Gegensatz dazu ist eine DVT-Röntgenaufnahme (GOÄ 5370a) eine Volumentomografie; sie erzeugt ein Datenvolumen, eine „Pixelwolke“, dies jedoch mit einem definierten Rauminhalt je „Bildpunkt“ – man spricht deshalb von Voxel statt Pixel. DREIDIMENSIONALITÄT WICHTIG computergesteuerte Analyse. Die wird primär erbracht und berechnet von demjenigen fachkundigen Arzt oder Zahnarzt, der die Schnittbilder pflichtgemäß vollständig durchmustert und gemäß Röntgenverordnung auch befundet hat. Werden die Röntgendaten einer angefertigten DVT-Aufnahme nun später, beispielsweise von einem Überweiser, mit abweichender, spezialisierter Fragestellung und Software durchmustert und ausgewertet, dann ist eine weitere Leistung entsprechend Ä5377 erfolgt, ohne dass eine erneute Berechnungsmöglichkeit der Grundleistung (hier also DVT) gegeben ist. Diese Planungsauswertungen erfolgen in der Regel mit einer speziellen Software; erstellt werden damit meist besondere 3D-Rekonstruktionsplanungsunterlagen, gegebenenfalls erfolgt eine virtuelle Planung, wie etwa mit verschiedenen Therapieansätzen. Die Daten der zugrunde liegenden DVT-Aufnahme werden dabei zwangsläufig ein zweites Mal und abweichend analysiert und weiterverwendet; Voraussetzung ist dafür allerdings, dass dies durch eine approbierte Person mit entsprechen- Böll Eine DVT-Aufnahme kann dreidimensional ausgewertet werden mit beliebig vielen Schnittbildern in allen drei Richtungen des Raums. Zwar kann durch technische Modifikationen auch ein CT mehr als nur eine Schicht darstellen, beispielsweise ein Spiral-CT, dennoch ist genau in dieser Dreidimensionalität die Abgrenzung zwischen CT und DVT zu finden. Die Inhaltsmenge des Datenvolumens einer DVT-Aufnahme wird vor Aufnahmebeginn in Kubikzentimetern (cm3) gewählt, zum Beispiel als 7 × 7 × 7 cm3 für eine Kieferhälfte oder 15 × 15 × 15 cm3 für (fast) den gesamten Schädel. Die Technik der CT nach GOÄ 5370 blendet während der Aufnahme überflüssige Daten und potenzielle Stördaten aus, bei der DVT-Aufnahme geschieht dies erst computergestützt beim Betrachten eines ausgewählten, rekonstruierten Schnittbilds und ist auch dann nicht endgültig. Dennoch kann festgestellt werden, dass die Leistungsbeschreibung der CT-Aufnahme nach GOÄ 5370 mehr oder weniger mit der Leistungsbeschreibung einer DVT-Aufnahme übereinstimmt, da offensichtlich deutliche inhaltliche Leistungsüberschneidungen vorhanden sind. Ob zur Implantatplanung nun eher ein Dental-CT oder eine DVT-Aufnahme vom jeweiligen Operateur bevorzugt wird, ist sicher individuell sehr unterschiedlich. Beim Lesen der Beihilfeauslegung zum CT durch eine Bundesbehörde jedoch könnte dies für die Patienten unter Umständen ein Ein DVT hat offensichtlich deutliche inhaltliche Leistungsüberschneidungen mit einem Dental-CT. Aspekt sein, der Rückfragebedarf generiert. Denn auch wenn in den eingangs erwähnten Bestimmungen explizit nicht von einer DVT-Aufnahme dem DVT-Fachkundenachweis geschieht. In diesem Sonderfall ist die Rede ist, kann davon ausgegangen werden, dass versucht wird, dann auch eine erneute Berechnung der GOÄ 5377 möglich (siediese unter dem beihilferechtlich gebrauchten Begriff „Computerhe Beschluss GOZ-Expertengremium unter www.alex-za.de). tomogramm“ zu subsumieren, schon allein wegen der beschriebeDoch auch wenn bereits auf der Rechnung ein erklärender Hinnen Leistungsüberschneidungen. weis zur Leistung nach GOÄ 5377 aufgeführt wird, bleibt bei den Kostenerstattern und privaten Versicherern diese Form der ZUSCHLAG NACH GOÄ 5377 Berechnungsweise umstritten. Und unabhängig davon, wie schließlich eine Beihilfestelle des Da ist es wenig hilfreich, dass sich zur Frage der BeihilfefäBundes eine präoperative DVT-Aufnahme einordnet, könnte higkeit des Zuschlags nach GOÄ 5377 die eingangs zitierte Beinoch der Zuschlag nach GOÄ 5377 (allgemein ein CT-Zuschlag) hilfebestimmung komplett ausschweigt. Für den beihilfebehinzutreten. Dabei handelt es sich um den „Zuschlag für compurechtigten Patienten hilfreich könnte der Hinweis sein, sich vor tergesteuerte Analyse – einschließlich speziell nachfolgender einer geplanten DVT-Aufnahme bei der zuständigen Beihilfe3D-Rekonstruktion“. Dieser Zuschlag ist in der Regel an die comstelle zu informieren. Es könnte sein, dass er dann zu der putergesteuerte Tomografie (Ä5370-5376 GOÄ – SchichtaufErkenntnis gelangt, dass eine Versicherungslücke besteht oder nahmen) gebunden. Inhalt der Ä5377 ist unter anderem eine angegeben wird. Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(4) | 79 Mitarbeiterführung Patienten Problemlösungen, mit denen dieser nicht ohne Weiteres rechnet. Beispiele wären Hilfe bei Mundgeruch, Möglichkeiten der Kiefergelenkbehandlung, therapeutische Ansätze für Schnarcher oder eine intensive interdisziplinäre Zusammenarbeit mit Allgemeinmedizinern – zum Beispiel im Rahmen einer Diabetes oder einer Schwangerschaft. Individuelle Betreuung für konkrete Zielgruppen ist in der Theorie zunächst nur eine gute Idee. Für die Umsetzung ist der Zahnarzt auf sein vielleicht wichtigstes Marketinginstrument angewiesen: seine Mitarbeiter. Denn wer eine bestimmte Servicekultur im Praxisalltag implementieren möchte, kann dieses Vorhaben nicht im Alleingang bewältigen. Das heißt, wenn der Chef beispielsweise einen verständnisvollen Umgang mit Kindern in der Praxis wünscht, flexible Öffnungszeiten für stark beanspruchte Berufstätige einrichten möchte oder ein besonders Protokoll für die Kommunikation mit Angstpatienten plant, funktioniert dies nur, wenn er das ganze Team mit ins Boot holt. Die erste Voraussetzung dabei ist, dass er sein Personal ausführlich über seine Vision informiert und alle diese Praxisphilosophie mittragen. Guter Wille allein reicht jedoch nicht aus. Denn die nötigen Kompetenzen sind nicht immer bereits vorhanden. Spezialisten wie die OPTI Zahnarztberatung GmbH betonen in diesem Zusammenhang, wie wichtig regelmäßige Fortbildung ist. Wenn der Zahnarzt Wert auf einen freundlichen, professionellen und strukturierten Telefonkontakt mit den Patienten legt, kann ein Gesprächstraining für die Rezeptionskräfte viel bewirken. Gleiches gilt für Schulungen, die Fachwissen für den Umgang mit Kindern in der Zahnarztpraxis oder die Kommunikation mit „schwierigen Patienten“ vermitteln. Investiert der Praxisbetreiber in Fortbildungsveranstaltungen, zeigt er Wertschätzung für seine Mitarbeiter und profitiert von deren neu erworbenen Kenntnissen. ALS MOTIVATOR GEFRAGT Da bildet übrigens der Chef selbst keine Ausnahme. Nicht jeder Zahnarzt ist automatisch ein fähiger Personalchef. Wenn er das Team von seinem Praxiskonzept überzeugen möchte, ist er jedoch auch als Motivator gefragt. Denn Patientenbindung und Personalbindung stehen in einem engen Zusammenhang. Nur wenn es ihm gelingt, engagierte und kompetente Mitarbeiter langfristig zu halten, verfügt er über die persönliche Note, die Patienten schätzen. Fortbildungen im Bereich „Führung und Personal“ sensibilisieren selbstständige Zahnärzte nicht nur für Themen wie Mitarbeiterkommunikation oder Krisenmanagement, sondern weisen auch außergewöhnliche Wege, Wertschätzung zu zeigen, wie Belohnungssysteme oder leistungsgerechte Entlohnung. Zufriedene Mitarbeiter erfüllen ihre täglichen Aufgaben nicht nur mit Freude, sie bilden darüber hinaus den Gegenpol zu einem Faktor, der die Neugewinnung oder Bindung von Patienten erheblich erschwert: ständige Fluktuation beim Praxispersonal. Patienten wünschen sich Kontinuität und bekannte Gesichter, denn dieser Wiedererkennungseffekt schafft Vertrauen. Ein Zahnarzt mit einem Plan und einem motivierten Team im Rücken hat bereits beste Voraussetzungen für einen wachsenden Patientenstamm. Doch was ist, wenn freundliche Mitarbeiter und hochwertige zahnärztliche Leistungen zur Verfügung stehen, jedoch schlichtweg niemand davon weiß? Leider schenken viele Zahnmediziner der Außenwirkung ihrer Praxis immer noch nicht die Beachtung, die dieses Thema verdient. MEHR ALS SCHÖNER SCHEIN Natürlich lassen sich Patienten nicht allein durch einen glamourösen Internetauftritt oder Designerstühle im Wartezimmer beeindrucken. Wer aber denkt, die Praxisbesucher träfen ihre Entscheidungen ausschließlich anhand der fachlichen Kompetenz des Behandlers, irrt sich. Einerseits können die meisten Patienten zahnärztliche Leistungen nur schwer vergleichen, andererseits stellen sie unbewusst eine Verbindung zwischen der Professionalität der Außendarstellung und der Professionalität der Behandlung her. Es geht in diesem Fall, wie so oft im Leben um den Gesamteindruck. Wenn auch optisch „alles passt“, fasst der Patient eher Vertrauen. Für einen selbstständigen Zahnarzt ergibt es deshalb Sinn, sich von Experten beraten zu lassen, die einen in sich geschlossenen Außenauftritt für ihn entwickeln – mit einem durchgängigen Farbkonzept, das zur Zielgruppe passt, und einem Design, das sich in der Gestaltung der Praxiswebsite, Visitenkarten, Terminzettel und der Praxisbekleidung fortsetzt. Überhaupt kann dem Faktor „Internet“ im Hinblick auf die Patientenbindung und -neugewinnung gar nicht genug Bedeutung beigemessen werden. Die Suche nach der richtigen Praxis findet immer häufiger online statt. Ein nutzerfreundlicher Überblick über Leistungen und Praxisphilosophie gehört deshalb ebenso zu einer repräsentativen Praxiswebsite, wie ansprechende Teamfotos oder nützliche Informationen zur Anfahrt oder zu den Praxisferien. Wer zudem jüngere Patienten ansprechen möchte, verlinkt seine Website mit der Social-Media-Präsenz der Praxis auf Facebook. Eine „Fanpage“, die den Patienten auch Einblicke hinter die Kulissen gewährt und zum Austausch anregt, stärkt ebenfalls die Verbindung zur Praxis. Nicht immer muss ein Zahnarzt vieles verändern, um seinen Patientenstamm zu erweitern und zu pflegen – dennoch kann es ihn voranbringen, wenn er sich Neuem gegenüber aufgeschlossen zeigt. Ein Beispiel dafür sind die Vorzüge moderner Praxissoftware, die in einiger Hinsicht Potenzial zur Patientenbindung haben. Ein effektives elektronisches Terminbuchmanagement verkürzt die Wartezeiten der Patienten, die diesen Vorteil sicher zu schätzen wissen. Funktionen, die eine Terminerinnerung per SMS vorsehen, verbessern das Recall-System einer Praxis, und Tools zur statistischen Datenauswertung geben Antworten auf Fragen zur Patientenzufriedenheit. Es existiert also eine breite Auswahl an Möglichkeiten, die eigene Praxis so zu gestalten, dass sich Patienten bewusst für sie entscheiden. Der Zahnarzt muss diejenigen auswählen, die zu seinen persönlichen Zielen passen, und dabei authentisch bleiben. Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(4) | 81 Impressum & Inserentenverzeichnis IMPRESSUM Herausgeber: Urheber- und Verlagsrecht: Deutscher Ärzteverlag GmbH Alle Zuschriften redaktioneller Art bitte nur an diese Anschrift schicken. Gezeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Produktinformationen werden nach bestem Wissen und Gewissen veröffentlicht, jedoch ohne Gewähr. Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung (gleich welcher Art) sowie das Recht der Übersetzung in Fremdsprachen – für alle veröffentlichten Beiträge –, vorbehalten. Nachdrucke, auch auszugsweise, nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlags. Bei allen redaktionellen Einsendungen wird das Einverständnis auf volle und auszugsweise Veröffentlichung vorausgesetzt, sofern kein anders lautender Vermerk vorliegt. Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Bücher und Bildmaterial übernimmt die Redaktion keine Haftung. Anschrift der Redaktion: Redaktion Dental Magazin Deutscher Ärzte-Verlag GmbH Postfach 40 02 65, 50832 Köln Dieselstraße 2, 50859 Köln Wissenschaftlicher Beirat: Prof. Dr. Michael Hülsmann, Göttingen Dr. Gerhard Iglhaut, Memmingen Prof. Dr. Dr. Norbert Krämer, Gießen Prof. Dr. Martin Lorenzoni, Graz Prof. Dr. Bernd Wöstmann, Gießen Praxismanagement-Beirat: Dr. Gerhard Brodmann RA Prof. Dr. Bernd Halbe ZA Jan-Philipp Schmidt Prof. Dr. Michael Schütte Verlag: Tel. +49 30 88682873, Fax +49 30 88682874 [email protected] Mitte: Dieter Tenter Schanzenberg 8a, 65388 Schlangenbad Tel. +49 6129 1414, Fax +49 6129 1775 [email protected] Süd: Ratko Gavran Racine-Weg 4, 76532 Baden-Baden Tel. +49 7221 996412, Fax +49 7221 996414 [email protected] Leiter Medienproduktion: Bernd Schunk, Tel. +49 2234 7011-280 [email protected] Herstellung: Alexander Krauth, Tel. +49 2234 7011-278 [email protected] Deutscher Ärzteverlag GmbH Dieselstraße 2, D-50859 Köln Postfach 40 02 54, D-50832 Köln Tel. +49 2234 7011-0, Fax +49 2234 7011-6508 www.aerzteverlag.de Layout/Titelillustration: Geschäftsführung: Druckerei: Anne Barfuß (ab) Tel. +49 2234 7011-517 Fax +49 2234 7011-6517 [email protected] Norbert A. Froitzheim (Verleger), Jürgen Führer Leiter Produktbereich: L.N. Schaffrath Druck Medien Marktweg 42–50, 47608 Geldern Manuel Berger Konten: Sven Skupin [email protected] Produktmanagement: Carmen Ohlendorf, Tel. +49 2234 7011-357 [email protected] Deutsche Apotheker- und Ärztebank Köln Kto. 0101107410 (BLZ 300 6060 1), IBAN: DE 2830 0606 0101 0110 7410, BIC: DAAEDEDD Postbank Köln 192 50-506 (BLZ 370 100 50), IBAN: DE 8337 0100 5000 1925 0506, BIC: PBNKDEFF Zurzeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 33, gültig ab 1.1.2016 Fachmedizinische Beratung: Dr. med. dent. Jörg K. Krieger Redaktion: Bernd Schunk (Redaktionsleitung) [email protected] Annika Best [email protected] Redaktionelle Mitarbeit Barbara Walter [email protected] Korrektorat: Thomas Volmert, Köln Internet www.dentalmagazin.de [email protected] Abonnementservice: Tel. +49 2234 7011-520, Fax +49 2234 7011-6314, [email protected] Leiter Kunden Center: Michael Heinrich, Tel. +49 2234 7011-233 [email protected] Leiterin Anzeigenmanagement und verantwortlich für den Anzeigenteil: Leserbriefe: Marga Pinsdorf, Tel. +49 2234 7011-243 [email protected] [email protected] Key Account Manager/-in: Erscheinungsweise: KAM, Dental internationale Kunden Andrea Nikuta-Meerloo Tel. +49 2234 7011–308 [email protected] Achtmal im Jahr: Februar, März, April, Mai, Juni, September, Oktober und November; Einzelpreis: 10,00 €. Jahresbezugspreis Inland: 80,00 €. Jahresbezugspreis Ausland: 90,24 €. Ermäßigter Preis für Studenten: 40,00 €. Die Kündigungsfrist beträgt 6 Wochen zum Ende des Kalenderjahrs. Stephanie Schmitz, [email protected], André Meinardus, [email protected] Titelbilder: Dr. Klaus Wiedhahn, Buchholz, Dr. Eleonore Behrens, Kiel Diese Zeitschrift ist der IVW – Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e. V. angeschlossen. Auflage lt. IVW IV/2015 Druckauflage 23.200 Ex. Verbreitete Auflage 22.335 Ex. geprüft LA-DENT 2011 Mitglied der Arbeitsgemeinschaft LA-MED Kommunikationsforschung im Gesundheitswesen e. V. 33. Jahrgang Verlagsrepräsentanten: ISSN: 0176-7291 (print) / ISSN: 2190-8001 (online) Nord/Ost: Götz Kneiseler Uhlandstr. 161, 10719 Berlin © Copyright by Deutscher Ärzteverlag GmbH, Köln INSERENTENVERZEICHNIS 3M Deutschland GmbH ..................................................................Seite 19 Becht Seminar- und Konferenzmanagement ...............................Seite 51 CAMLOG Vertriebs GmbH .............................................................Seite 39 Dental Online College .........................................................Seite 57 und 77 Dentsply De Trey GmbH .................................................................Seite 21 Deutscher Ärzte-Verlag GmbH ..........................................Seite 59 und 63 DMG Dental-Material GmbH ..............................................Seite 31 und 41 IPI GmbH Privatinstitut für Parodontologie und Implantologie GmbH ................................................................Seite 55 Komet Gebr. Brasseler GmbH & Co. KG ...........................................Seite 9 Medentis Medical GmbH .................................................................Seite 17 Nobel Biocare Deutschland GmbH .................................................Seite 45 OPTI Zahnarztberatung mbH .........................................................Seite 71 Permadental BV ................................................................................Seite 25 praxisHochschule .............................................................................Seite 67 Dürr Dental AG ..................................................................2. Umschlagseite Sirona Dental Systems GmbH...........................................4. Umschlagseite GC Germany GmbH ..........................................................3. Umschlagseite Sulzer Mixpac AG .............................................................................Seite 27 Hager & Werken GmbH & Co. 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