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HYGIENE
Editorial
LIEBE LESERINNEN,
LIEBE LESER,
ab sofort ist auch die Chairside-Fertigung von dreigliedrigen Brücken im Molarenbereich möglich.
Ein absolutes Novum, quasi eine Revolution, wie Prof. Dr. Florian Beuer, Berlin, betont. Im aktuellen Expertenzirkel diskutieren Beuer, der Zahnarzt Dr. Klaus Wiedhahn, Buchholz, und Birgit
Möller von Dentsply Sirona, über das Potenzial monolithischer Zirkonoxidrestaurationen in der
Single-Visit-Dentistry. Die Vorteile: Zirkonoxid ist extrem stabil, einfach zu verarbeiten und minimalinvasiv. Die geringen Wandstärken lassen ein substanzschonendes Präparieren zu. Und Chipping ist kein Thema mehr (ab Seite 12).
Während CEREC-Zahnärzte seit Jahren in der „Digital Dentistry“ zu Hause sind, trifft das
noch längst nicht auf das Gros der Zahnärzte zu. Labore sind da deutlich weiter. Das konstatierte
Andreas Meldau, Europa- und Deutschland-Chef von Henry Schein, beim zweiten Kongress
„360 Grad – Digitale Zahntechnik gestalten“, der in Frankfurt am Main stattfand (ab Seite 6).
Dass die Umstellung von konventionell auf digital die gesamte Praxisstruktur revolutioniert, liegt
auf der Hand, sollte aber dennoch kalkuliert sein. Das gilt insbesondere bei hohen Investitionen.
Wann und ob sich zum Beispiel der Einstieg in die CEREC-Welt lohnt, rechnet Ihnen unsere Abrechnungsexpertin Christine Baumeister-Henning an unterschiedlichen Beispielen vor (ab Seite 74).
Beim Hype um die Digital Dentistry sollte keine Praxis Basics wie den Schutz vor mechanisch
und chemisch bedingten Schädigungen der Zahnhartsubstanz vernachlässigen. Die Erosionsprophylaxe lässt sich ganz einfach in den Griff bekommen. Versiegeln lautet das Zauberwort – und vor allem
Patienten mit Hypersensitivitäten sind von einer neuen Variante begeistert (ab Seite 28).
Ob es dagegen hilft, nach dem Essen einfach 30 Minuten mit dem Zähneputzen zu warten,
steht auf „einem anderen Blatt“. Wie ein Lauffeuer verbreitete sich diese Empfehlung noch vor
einigen Jahren unter Zahnmedizinern, Journalisten und Patienten. Was ist da heute noch dran?
Das DENTAL MAGAZIN hat recherchiert (Seiten 10 und 11).
Auch beim Periimplantitisrisiko entfalten einfache Mittel enorme Wirkung, zum Beispiel ein
spezielles Implantat-Pflege-Gel. Dr. Eleonore Behrens von der Universität Kiel erzielt damit große
Erfolge. Ihre Patienten sind begeistert. Noch in diesem Jahr wird sie Fünf-Jahres-Daten publizieren. So manche Implantoplastik und regenerative Therapie konnten in Kiel jedenfalls so vermieden werden (ab Seite 46).
Vermeiden möchten immer mehr Zahnärzte auch die unerwünschten Effekte der konventionellen Methoden der Lokalanästhesie. Intraligamentäre Anästhesie lautet die Alternative. Steht
ein Paradigmenwechsel an? Mit welchen Komplikationen muss man rechnen, und wo liegen die
Grenzen dieser Lokalanästhesiemethode? Seit Jahren kämpft Lothar Taubenheim, Experte auf
diesem Gebiet, für mehr Akzeptanz (ab Seite 36).
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Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(4)
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Digitale Zahnheilkunde
flows aus universitärer Sicht mit einem augenzwinkernden
schlechten „Selbstzeugnis“ über die konventionelle Abformung:
„Wir Zahnärzte präparieren schlecht und formen auch schlecht
ab.“ In das zustimmende Gemurmel aus dem Saal allerdings platzierte Güth den Versuch einer Entschuldigung: Zahnärzte arbeiteten nun mal in ungünstigen Verhältnissen, mit einem kleinen
oralen Spiegel und gestört vom Speichelfluss der Patienten. Die
Lösung aber sei bereits da: die digitale Abformung. Die digitale
Technologie biete eine hohe Vorhersagbarkeit. Mit Blick auf die
Genauigkeit der digitalen Abformung bei einem QuadrantenScan sei eine in vitro höhere Genauigkeit als beim herkömmlichen Workflow belegt. Und die Fertigungsstrategie und Materialwahl habe einen wesentlichen Einfluss.
IN ECHTZEIT DURCHFÜHRBARE
KONTROLLEN
Beim Gesamtkiefer sei der digitale Weg in vitro bei Längenund Winkelmessung vergleichbar mit dem herkömmlichen Workflow, jedoch sei er abhängig vom verwendeten System, dem Aufnahmemodus und der Scanstrategie (Quadrant: ++, Gesamtkiefer: +-). Weitere Vorteile sei die in Echtzeit durchführbaren Kontrollen und Korrekturen. Auch fördere und fordere der digitale
Workflow eine intensivere Zusammenarbeit im restaurativen
Team. Allerdings müsse konstatiert werden, dass es zu vielen
Systemen und Technologien nur wenige oder auch gar keine wissenschaftlichen Daten gebe. Anschließend stellte Güth das Münchener Implantatkonzept vor, in dem temporäre oder definitive
Versorgungen möglich sind, ebenso wie zementierte oder verschraubte Lösungen. CAD/CAM-Abutments sind dabei Voraussetzung, gearbeitet wird zudem nur mit puderfreien Scansystemen. Vorzug dieses Modells sei zudem, dass Implantat und prothetische Versorgung „aus einer Hand“ kämen.
Anschließend präsentierten Peter Fornoff und Hans-Georg
Bauer aus Sicht der Firmenforschung und des Firmen-Marketings
bei Sirona Dental: CAD/CAM-Perspektiven für das zahntechni-
Produktentwicklungen aus der Natur abzuleiten sei ein sinnvoller Ansatz,
der sich schon häufig in anderen Bereichen bewährt habe, plädierte Prof.
Gerwin Arnetzl für einen biomimetischen Ansatz in der Zahnmedizin .
sche Labor. Optionen von (CAI) Scannen, Software (CAD), dem
Schleifen, Fräsen und Sintern stellten die beiden Führungskräfte
vor. Und Bauer erläuterte vor dem Auditorium noch einmal die
Eckpunkt des Zusammengehens von Dentsply und Sirona, die als
zwei gleichwertige Firmen diese Fusion gestaltet hätten.
Dass die digitale Abformung unaufhaltsam auf dem Vormarsch sei, belegte Bauer mit eindrucksvollen Zahlen aus dem
firmeneigenen Online-Portal. Hier verzeichnete man im März
insgesamt 28 000 digitale Abformungen, im März 2015 habe
man nur die Hälfte an Anfragen gehabt. Die Hälfte der Aufträge
aus dem März käme aus den USA, Europa und auch Deutschland
zeigten aber erhebliche Zuwachsraten. Bauer: „Achten Sie
darauf, dass Sie den digitalen Workflow nicht verpassen.“
Digitale abgeformt würden vor allem Brücken, gefolgt von
Inlays, dann folge die KFO. Insgesamt sind 65 Prozent der Aufträge aus dem CEREC-Full-System und 35 Prozent mit CEREC
DI-only.
Dr. Peter Gehrke und ZTM Carsten Fischer (Frankfurt) präsentierten in einer spannenden Dialogform eine Reihe von Fällen,
in denen das Zusammenspiel von Zahnarzt und Zahntechniker
mit allen Chancen, aber auch mit seinen Grenzen plakativ dargestellt wurde.
Schunk (3)
KONGRESS-EXKURS ERMÖGLICHTE BLICK
ÜBER DEN GIPFEL HINAUS
Der zweite Kongress-Tag stand im Zeichen von Industrie-Workshops, die
von den Henry Schein-Partnern gestaltet wurden.
Dass zu einer Fortbildung dieser Art auch ein Blick über den Tellerrand – diesmal eher über den Gipfel – gehören kann, zeigte der
Bergsteiger und Coach Steve Kroeger. Kroeger, der die sieben höchsten Berggipfel in der Welt bestiegen hat, beschrieb Erfolgsfaktoren,
die insbesondere in Zeiten von Veränderungen greifen und die er bei
der Begleitung von Gipfelexkursionen im Lauf der Jahre gesammelt
hat. Zum Abschluss gab er den Teilnehmern dieses Henry ScheinZahntechnikertreffens drei Dinge mit: „Mut, Kraft, Ausdauer, um die
Dinge tun zu können, die Sie gerne machen möchten!“
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Parodontologie
WELTWEITE ALLIANZ GEGEN
PARODONTITIS
Die European Federation of Periodontology (EFP) feierte im April nicht nur ein Jubiläum. Passend zum 25. Geburtstag
nutzte der wissenschaftliche Dachverband der europäischen Paro-Fachgesellschaften die Gelegenheit, auf einer
Fachpressekonferenz eine globale Allianz für eine bessere parodontale Gesundheit zu fordern. | SVEN SKUPIN
D
Skupin
ie aktuellen Forschungsergebnisse
sind eindeutig: Die Zusammenhänge
zwischen Parodontitis und systemischen
Erkrankungen wie Typ-2-Diabetes, kardiovaskulären Erkrankungen und anderen
chronischen Erkrankungen bestehen. Hinzu kommt: Neueste US-Studien zeigen,
dass die Behandlung der Parodontitis bei
Patienten mit systemischen Erkrankungen
auch ökonomische Vorteile hat. Der Parodontologe beziehungsweise Zahnarzt soll
zu einem entscheidenden Akteur im Hinblick auf Verhaltensänderungen und
Gesundheitsförderung werden. „Denn die
Zahnarztpraxis ist die Gesundheitseinrichtung, die von gesunden Menschen am
häufigsten besucht wird“, sagt EFP-PastPräsident Prof. Dr. Dr. Søren Jepsen. „Dies
bietet eine große Chance, Krankheiten
vorzubeugen oder sie zumindest im Frühstadium zu erkennen.“
Prof. Søren Jepsen, Past-President der EFP, ruft zu einer Allianz für die parodontale Gesundheit auf,
durch die das Gesundheitssystem Milliarden an Kosten einsparen könnte.
Für die EFP geht es im Jubiläumsjahr
auch darum, die Parodontologie ins
Bewusstsein der Bevölkerung zu rücken. Prof. Dr. Juan Blanco,
Der Parodontologie-Dachverband ruft auch deshalb am 12.
der auf der Hauptversammlung der EFP Ende April 2016 in Berlin
Mai 2016 einen europäischen Tag der Parodontologie aus. Das
sein Amt als EFP-Präsident antritt, kündigte an: „Meine oberste
Motto des Tages lautet „Parodontale Gesundheit für ein besseres
Priorität ist es, mich dafür einzusetzen, dass ZahnfleischgesundLeben“. Ziel ist es, durch die 29 europäischen Mitglieds-Fachgeheit und Zahnfleischerkrankungen verstärkt auf die internationasellschaften Zahnärzte und Patienten darüber aufzuklären, welle Gesundheitsagenda gelangen.“
che Bedeutung parodontale Gesundheit und Erkrankung bei der
Der Weg dorthin ist allerdings lang. „Zunächst müssen wir die
Vorbeugung, Erkennung und Kontrolle bestimmter chronischer
Politik überzeugen“, sagt Jepsen. Noch immer herrsche dort das
Krankheiten hat.
Motto: „Eine kleine Zahnfleischentzündung bringt doch keinen
Passend zum Jubiläum bietet die EFP einen überarbeiteten
um.“ Deshalb gilt es für die EFP den Standpunkt klarzumachen: Eine
Internetauftritt an. Dort sind auch die wichtigsten Leitlinien zu
Verbesserung der parodontalen Gesundheit in Europa würde zur
finden, die in den EFP-Workshops der vergangenen Jahre erarbeiVorbeugung, Früherkennung und Kontrolle dieser Erkrankungen
tet wurden. Ebenfalls online steht auch das EFP-Manifest „Perio
beitragen und damit Gesundheitsausgaben in Milliardenhöhe einand General Health“, in dem die Schlüsselrolle erläutert wird, die
sparen. Verbesserungspotenzial sehen alle Beteiligten auch in der
Dentalexperten bei der Verbesserung der Allgemeingesundheit
interdisziplinären Zusammenarbeit. Noch stehen Zahnärzte und
spielen können.
Allgemeinmediziner sowie Diabetologen, Kardiologen oder Internisten zu wenig im Austausch mit ihren Patienten.
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© 03/2016 · 413336V1
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Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(4)
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Prophylaxe
ZAHNSCHMELZEROSIONEN:
ZAHLT SICH WARTEN AUS?
Wie ein Lauffeuer verbreitete sich vor einigen Jahren unter Zahnmedizinern,
Journalisten und Patienten die Empfehlung, nach dem Essen 30 Minuten mit
dem Zähneputzen zu warten. So könnten Erosionen des Zahnschmelzes
verhindert werden. Doch so schnell, wie die Empfehlung in Umlauf kam, so
hartnäckig hält sie sich. | ANNIKA BEST
A
uch heute sind sich Zahnmediziner teilweise noch darüber
uneinig, inwieweit der Zeitpunkt der Zahnreinigung nach
stark sauren oder zuckerhaltigen Essen Einfluss auf die Entstehung von Erosionen des Zahnschmelzes hat und was sie ihren
Patienten raten sollen. Dazu sagt Prof. Dr. Carolina Ganß von der
Justus-Liebig-Universität in Gießen: „Die Grundlage der Empfehlung bilden Untersuchungen, die im Labor durchgeführt wurden.“
In diesen Versuchen mit Zahnproben, die Säuren ausgesetzt wurden, konnte festgestellt werden, dass der Zahnschmelz messbar an Härte verlor. Als man die Proben anschließend mit einer Zahnbürste reinigte, kam es durch die mechanische Einwirkung der Putzbewegung zu einem Abtrag des
Zahnschmelzes. Daraus wurde die Empfehlung abgeleitet, nach
dem Verzehr von säurehaltigen Speisen mit dem Putzen zu warten, „… und das hat sich dann wie ein Lauffeuer herumgesprochen“, erzählt Ganß.
PROTEINE HEMMEN REMINERALISIERUNG
Die Empfehlung beruhe also auf Laborbeobachtungen, aus denen
Schlüsse für den Alltag gezogen wurden; und darin liege das Problem. „Bei den genannten Laborexperimenten wurde kein echter, sondern künstlicher Speichel verwendet, nämlich eine übersättigte Calcium-Phosphat-Lösung, bei deren Verwendung innerhalb einer halben Stunde ein deutlicher Mineralienniederschlag
auf den Zähnen zu beobachten war.“
In „echtem“ Speichel werde dieser Niederschlag durch Proteine (beispielsweise Statherine, Cystatine, Albumine) gehemmt,
der Effekt der Remineralisierung sei so im „echten Leben“ nicht in
dem Maße zu beobachten wie im Labor.
Fakt ist: Bislang konnte keine epidemiologische Studie einen
Zusammenhang zwischen dem Putzverhalten der Patienten und
Erosionen feststellen. Welche Prädispositionen konkret für die
10 | Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(4)
Anfälligkeit für Erosionen verantwortlich sind, darüber hat die
Forschung noch keine Erkenntnisse.
„Die einzige Einschränkung, die ich bezüglich der Empfehlung,
nicht zu warten, machen würde, betrifft Patienten, die sich aufgrund von Essstörungen häufig erbrechen. Deren Zähne weisen
infolge der regelmäßigen Einwirkung der Magensäure bereitshäufig Erosionen auf,“ so Ganß. Somit sei ihnen ein unmittelbar
an das Essen anschließendes Putzen nicht zu empfehlen. Als
Alternative könne hier aber beispielsweise eine Mundspüllösung
verwendet werden.
DIREKT PUTZEN
So entschieden davon abraten möchte Dr. Karim El-Mahdy,
Oberarzt an der Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie
der Ludwig-Maximilians-Universität in München, nicht.
„Ich bin der Meinung, dass es schon sinnvoll ist, nach dem
Verzehr von säure- oder zuckerhaltiger Lebensmittel etwa 30
Minuten mit dem Putzen zu warten – oder wirklich direkt, also
wenige Minuten nach dem Konsum entsprechender Lebensmittel, die Zähne zu bürsten.“ In diesem Fall habe die Säure noch
nicht genug Zeit gehabt, um den Schmelz zu erweichen, eine
erosionsbedingte Schädigung durch die Putzbewegung sei nicht
zu erwarten.
LANGWIERIGER PROZESS
„Ich gebe diesen Rat zum Beispiel, wenn Gingivarezessionen vorliegen und der Säureeintrag das Dentin schädigen könnte.“ Vor allem
Patienten mit einer hohen Keimzahl in der Mundhöhle und Menschen, die fluoridhaltige Pasten ablehnen, immerhin etwa fünf Prozent seiner Klienten, müssten darauf achten, ihren Zähnen eine Pause zur Remineraliserung zu geben.
Jedoch gelte seine Empfehlung zu warten nicht uneingeschränkt: „Man muss sich bewusst machen, dass es sich bei einer Ero-
Prophylaxe
Uzfoto/fotolia
Warten – oder besser doch nicht? Auch
unter Zahnmedizinern herrscht
darüber Uneinigkeit.
sion um einen viele Jahre andauernden, langwierigen Prozess handelt.“ Zudem ist für ihn die Entstehung erosiver Schäden nicht so
sehr abhängig vom Zeitpunkt, sondern eher von der Art des Putzens
– und davon, ob überhaupt geputzt werde. Die Säureeinwirkung sei
nur ein „Mosaikteilchen“. In einer falschen Putztechnik und -frequenz
liege die bedeutendere Ursache für mögliche Erosionsschäden.
KINDERZAHNPFLEGE
Besonders heikel sei die 30-Minuten-Empfehlung im Bezug auf
die Mundgesundheitserziehung von (Klein-)Kindern. Frau Dr.
Andrea Thumeyer, Vorsitzende der Landesarbeitsgemeinschaft
für Jugendzahnpflege in Hessen (LAGH), gibt in diesem Zusammenhang zusätzlich zu bedenken: „Etwa 50 Prozent aller Kinder
in Deutschland, haben Löcher in den Zähnen, wenn sie in die
Schule kommen.“
Damit sei Karies nach wie vor die häufigste chronische
Erkrankung von Kindern vor Schuleintritt. Die Ursache der frühkindlichen Karies sind in den meisten Fällen eine fehlende oder
unzureichende Zahnpflege durch die Eltern und der häufige Konsum zuckerhaltiger Speisen und vor allem Getränke. Thumeyer:
„Erosionen haben dagegen so gut wie keine Bedeutung für das
Milchgebiss.“
ERNÄHRUNGSWEISE
Zudem gelte es noch hervorzuheben, dass es in diesem Zusammenhang auch mehr Aufklärung in Bezug auf dem Missbrauch
von Erfrischungsgetränken, aber auch hinsichtlich spezieller
Ernährungsgewohnheiten brauche. Eigentlich sei jedem Menschen klar, dass Softdrinks und stark gesüßte Getränke und Speisen ungesund für Körper und Zähne sind.
„Vielen ist aber nicht so bewusst, dass das, was gesund für
den Organismus ist, manchmal einer zahngesunden Ernährungsweise widersprechen kann“, sagt Ganß. Beispielsweise würden
Menschen, die sich vegetarisch oder auch vegan ernähren, oft
sehr viel Obst essen. „Ein übermäßiger Verzehr kann hier aber
wegen der Fruchtsäuren zu erosionsbedingten Schäden an den
Zähnen führen.“
VERWIRRENDES ELEMENT
„Für mich persönlich hat die 30-Minuten-Empfehlung lediglich
ein weiteres ‚verwirrendes Element‘ in die Prophylaxe gebracht“,
so Ganß. Denn sie werfe viele Fragen für den Patienten auf: Was
ist eigentlich als besonders sauer einzustufen? Was ist besonders
zuckerhaltig? Wie lange kann ich mit dem Putzen warten? Wie
lange muss ich warten?
Ganß empfiehlt daher: „Am besten ist es, sich einfach an die
Regularien zu halten, die schon seit Jahrzehnten propagiert werden: Grundsätzlich nicht traumatisch putzen und zweimal täglich
Fluorid auf die Zähne zu bringen.“
Sie betont aber auch: „Nichts ersetzt die individuelle Beratung durch einen Zahnarzt, der seinen Patienten von Fall zu Fall
persönliche Empfehlungen mit auf den Weg geben sollte.“
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CHAIRSIDE-BRÜCKEN –
EINE REVOLUTION
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Wiedhahn (2)
Monolithische Zirkonoxidrestaurationen sind im Kommen. Nicht nur in den USA, auch in Deutschland setzen sie sich
immer mehr durch. Das Material gilt als extrem stabil, einfach zu handeln und minimalinvasiv. Selbst in Sachen Ästhetik sind die Abstriche bei Weitem nicht mehr so gravierend wie noch vor einigen Jahren. Und: Ab sofort ist auch die
Chairside-Fertigung von dreigliedrigen Zirkonoxidbrücken möglich, im Seitenzahnbereich. Eine Revolution? Ja, meinen Fachleute aus der Praxis, der Hochschule und der Industrie. | ANNE BARFUß
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Privat
Privat
EXPERTENZIRKEL – Ein Thema, drei Meinungen
BIRGIT MÖLLER
DR. KLAUS WIEDHAHN
Birgit Möller ist Produktmanagement-Leiterin für
CEREC bei Dentsply Sirona in Bensheim. Sie übernahm 2009 die CEREC-Marketing-Leitung und
wechselte 2012 ins Produktmanagement.
ist niedergelassen in Buchholz und wendet seit
1989 das CEREC-System an, seit 1991 ist er auch
als CEREC-Trainer tätig. Zudem ist er
Ehrenpräsident der DGCZ.
[email protected]
[email protected]
Die Hersteller bieten heute monolithische Zirkonoxidmaterialien an, die wesentlich lichtdurchlässiger sind als noch vor kurzer Zeit. In Verbindung mit speziellen Färbetechniken – Voreinfärbung der Rohlinge, Tauchverfahren oder Pinseltechnik –
sieht dieses Zirkonoxid natürlichen Zähnen weitaus ähnlicher
als noch vor einigen Jahren. Hat sich
damit das Image von Vollzirkonoxidrestaurationen verbessert?
WIEDHAHN: Auf jeden Fall! Zirkonoxid
als monolithisches Restaurationsmaterial wird inzwischen mehr eingesetzt
denn je. Zurzeit zwar noch vor allem in
den Laboren, das wird sich aber mit den
neuen Chairside-Optionen sicherlich
ändern. In den USA zeigen die Verkaufszahlen von Glidewell
Laboratories jedenfalls heute schon einen klaren Trend zu monolithischen Kronen- und Brückenversorgungen.
MÖLLER: Weder Zirkonoxid noch Vollzirkonoxid hatten je ein
schlechtes Image. Zirkonoxid wird in der Zahnheilkunde seit
etwa zwanzig Jahren sehr erfolgreich eingesetzt, seit etwa
fünf Jahren auch monolithisch. Diese Keramik bietet sowohl
dem Patienten als auch dem Behandler viele Vorteile: Sie ist
biokompatibel, zahnfarben, sie lässt sich substanzschonend
präparieren und außerdem zementieren. Die Zahnärzte vertrauen auf dieses Material, und klinische Studien geben ihnen
recht.
BEUER: Erstmals wurde nach den Regularien der AWMF (Arbeits-
gemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften) eine S3-Leitlinie zur Langzeitbewährung vollkeramischer Kronen, also Vollkronen, und dreigliedrige Brücken entwickelt. Federführend durch die DGPro und die DGZMK wurde in
Zusammenarbeit mit zwölf weiteren
beteiligten Fachgesellschaften und Institutionen die vorhandene wissenschaftliche Evidenz aus klinischen Studien mit
mindestens fünfjährigem Beobachtungszeitraum zusammengetragen und
ausgewertet. Danach hängt die klinische
Bewährung wesentlich vom Einsatzbereich, von den verwendeten Werkstoffen und von der Einhaltung materialspezifischer Anforderungen
ab. Da es keine Fünfjahresdaten für monolithische Zirkonoxidversorgungen gibt, finden sich in der S3-Leitlinie auch keine Empfehlungen dazu. Das gilt übrigens auch für die monolithische
Hybridkeramik.
1 THEMA
3 MEINUNGEN
Auch Langzeitstudien?
BEUER: Für monolithische Zirkonoxidrestaurationen gibt es keine
Langzeitdaten. In der aktuellen S3-Leitlinie „Vollkeramische Kronen und Brücken“, die noch bis 2019 gültig ist, sind monolithische Zirkonoxidrestaurationen aus diesem Grund auch gar kein
Thema.
Wie darf ich das verstehen?
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Aber es gibt doch Studien …
BEUER: Aber für uns, auch ich habe an der Leitlinie mitgewirkt,
bewegt sich da vieles noch im Experimentellen. Darüber müssen
wir unsere Patienten nach dem Patientenrechtegesetz aufklären.
Es besteht definitiv noch Forschungsbedarf.
Um leitliniengerechter zu werden?
BEUER: Um mehr Behandlungssicherheit zu bekommen und
unseren Patienten verlässliche Restaurationen anbieten zu können. Die Leitlinien verstehen sich nicht als Selbstzweck.
Laut AG Keramik und der Deutschen Gesellschaft für Computergestützte Zahnheilkunde (DGCZ) ist man sich aber dennoch
einig, dass Zirkonoxid funktioniert. So jedenfalls formuliert es
der DGCZ-Vorsitzende Dr. Bernd Reiss.
Privat
EXPERTENZIRKEL – Ein Thema, drei Meinungen
PROF. DR. FLORIAN BEUER MME
studierte Zahnmedizin in München und ist Direktor der Abteilung für Prothetik, Alterszahnmedizin und Funktionslehre an der Charité Berlin. Seit
2015 gehört er dem Vorstand der DGI an.
[email protected]
MÖLLER: Und er hat recht. Vollzirkonoxid wird als Material für
struieren, Fräsen im Trockenfräsverfahren, Sintern, Einprobe,
Bemalen und Glasieren.
viele Versorgungen, die aus Keramik gefertigt werden sollen,
etwa Einzelzahnkronen sowie Brücken, eingesetzt. Limitationen für den Einsatz ergeben sich lediglich aus patientenindividuellen Gründen. Die Ästhetik von vollanatomischen Zirkonoxidrestaurationen reicht sicherlich nicht an die glaskeramischer Arbeiten heran. Dennoch werden bereits zehn Prozent
der Vollzirkonarbeiten im Frontzahnbereich eingesetzt (Exevia, 2015).
WIEDHAHN: Chairside gefertigt ist das aber eher die Ausnahme,
zumindest in unserer Praxis. Als CEREC-Anwender sehe ich die
Indikation „monolithische Zirkonoxidkrone und -brücke“ in erster
Linie im Seitenzahnbereich.
„eigentlich Knaller“. Anschließend folgt die Einprobe, dann das
Bemalen und Glasieren, ebenfalls in dem CEREC SpeedFire-Ofen.
Das nimmt weitere neun Minuten in Anspruch. Dann setzen wir
die Brücke ein.
Bislang waren Brücken für den Molarenbereich in einer Sitzung
aber ein No-go …
BEUER: Korrekt, und das ist auch derzeit mit keinem anderen
Material möglich. Monolithische Lithiumdisilikatbrücken sind nur
für den Ersatz der ersten Prämolaren freigegeben, nicht für weitere posterior fehlende Zähne. So haben wir das auch in der
S3-Leitlinie beschrieben.
Wie unterscheidet sich das Material?
WIEDHAHN: Gar nicht, es wurde für den Chairside-Einsatz nur
„umgetauft“.
Damit wären Brücken von 3 auf 5 möglich …
WIEDHAHN: … Ja durchaus, im Molarenbereich aber nicht.
BEUER: Das echte Potenzial, die echte Innovation von CEREC Zir-
conia liegt aus meiner Sicht auch nicht im Kronen-, sondern im
Brückenbereich. Kronen chairside fertigen – das können wir seit
30 Jahren. Aber Brücken im Seitenzahnbereich in einer Sitzung,
das ist neu, das ist spannend …
Eine Revolution quasi?
BEUER: Ja, eine echte Revolution. Bislang braucht es für Brücken
mehrere Termine, mindestens zwei, jedoch oft auch mehr.
WIEDHAHN: Und mit CEREC Zirconia schaffen wir eine dreigliedrige Brücke in 2,5 Stunden, inklusive Präparieren, Scannen, Kon-
Wie lange dauert das Chairside-Sintern?
WIEDHAHN: Für die Brücke 24,5 Minuten, das ist auch der
Wie häufig haben Sie das bereits gemacht?
WIEDHAHN: 40 Mal mit CEREC Zirconia, dazu kommen rund
120 mehrphasig hergestellte monolithische Zirkonoxidversorgungen, inCoris TZI C-Brücken. Dabei handelt es sich um das
Labor-Pendant von CEREC Zirconia.
Wie viele Kronen bzw. Brücken pro Sitzung können Sie
anbieten?
WIEDHAHN: Bis zu drei Kronen oder eine dreigliedrige Brücke, die
im ungesinterten Zustand eine maximale klinische Länge von bis
zu 32 mm hat.
Mehrgliedrige Brücken müssen also nach wie vor mehrzeitig im
Labor gefertigt werden?
WIEDHAHN: Richtig. Alles, was diese 32 mm ungesintert überschreitet, gehört ins Labor bzw. Praxislabor mit einer Schleifeinheit wie der MCXL und einem größeren Sinterofen.
Kommen wir zur oft zitierten „Furcht vor Härte“ …
MÖLLER: Oft zitiert, aber nicht nachvollziehbar. In mehreren Stu-
dien wurde gezeigt, dass das Abrasionsverhalten von Zirkonoxid
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EXPERTENZIRKEL – Ein Thema, drei Meinungen
Wiedhahn (2)
Abb. 2: Nach der Präparation – fertig zum
Scannen
Abb. 1: Der fehlende Zahn 36 soll mit einer Zirconia Brücke versorgt werden. Die Okklusalfläche 37 wird kopiert. Fallbeispiel: Dr. Klaus Wiedhahn
von der Oberflächenbeschaffenheit beeinflusst wird und nicht
von der Härte. Es gilt: Je glatter und runder die Oberflächen sind,
desto länger halten Versorgung und Antagonist.
BEUER: Der Antagonistenverschleiß durch die monolithische Zirkonoxidrestauration ist sogar geringer als bei klassischen Metallkeramikversorgungen, allerdings höher als beim natürlichen
Zahnschmelz.
Ist das belegt?
BEUER: Ja, sowohl durch klinische Daten als auch Labordaten.
MÖLLER: Vollzirkonoxid muss allerdings in jedem Fall poliert wer-
den. So lassen sich Abrasionsschäden am Antagonisten vermeiden. Diese Politur sollte extraoral erfolgen. Müssen intraoral
Anpassungen vorgenommen werden, stellt auch dies kein Problem dar. Unsere Erprober haben dabei mit normalen Polierern
für Zirkonoxid gute Erfahrungen gemacht.
Es braucht also spezielle Poliersysteme?
BEUER: Dazu würde ich raten, denn das Material ist sehr hart. Vor
allem intraoral könnte es sonst kompliziert werden.
Welchen Einfluss hat die Materialhärte auf das Parodont, drohen
zum Beispiel Kiefergelenkschäden?
WIEDHAHN: Das wurde in der Vergangenheit oft diskutiert, doch
darauf gibt es keinerlei Hinweise.
Wie steht es mit dem Frakturrisiko?
WIEDHAHN: Das halte ich für ausgesprochen gering. Wir haben
noch nie erlebt, dass ein monolithisches Zirkonoxid durchgebrochen
wäre, sofern die Mindestquerschnitte für die Konnektoren eingehalten werden und keine unsachgemäßen Nacharbeiten am gesinterten Zirkonoxid durchgeführt werden. Und wir arbeiten bereits seit
Jahren mit dem Material, zwar nicht in der voreingefärbten Version,
aber das spielt in diesem Zusammenhang keine Rolle.
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Gibt es Studien dazu?
BEUER: Direkt zum Frakturrisiko sind mir keine Studien
bekannt. Aber 2015 gab es eine Untersuchung mit dem Titel
„Stärkere Abrasionen im Gegenkiefer durch Zirkonoxid?“, die
den Antagonistenverschleiß beschreibt (Mundhe et al 2015).
Eine Studie aus North Carolina, USA, vergleicht monolithisches
Lithiumdisilikat mit monolithischem Zirkonoxid und Metallkeramik. Sie liefert auch für monolithisches Zirkonoxid akzeptable Ergebnisse. Untersucht wurden aber nur 22 Fälle über
sechs Monate (Batson et al. 2014). Eine Arbeit aus Heidelberg
liefert Zweijahresvergleiche von digital verblendeten Zirkonoxidkronen und monolithischen Zirkonoxidkronen (Seydler,
Schmitter 2015). Es gab weder biologische noch mechanische
Unterschiede (4, 5, 6).
Wie häufig werden monolithische Zirkonoxidversorgungen
durchschnittlich eingesetzt?
MÖLLER: Da kommt es auf die jeweilige Indikation an. Vollzirkonoxid ist vor allem für den Seitenzahnbereich eine Option: Eine
aktuelle Befragung (Exevia 2015) zeigt, dass 45 Prozent aller
Zahnärzte in Deutschland bereits Restaurationen aus Vollzirkon
eingesetzt haben.
Lange wurde Zirkonoxid aufgrund der Farbgebung verblendet und Chipping in Kauf genommen. Sind Verblendungen
mit den neuen Farbgebungsmöglichkeiten heute noch ein
Thema?
WIEDHAHN: Nein, in unserer Praxis nicht mehr, es sei denn im
Frontzahnbereich.
BEUER: Und im Seitenzahnbereich sollte man für Kronen auch
spätestens seit der S3-Leitlinie darauf verzichten. Denn nun
haben wir schriftlich, dass Zirkonoxid verblendet im Seitenzahnbereich sicher nicht die beste Lösung ist. Davon rate ich also definitiv ab.
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EXPERTENZIRKEL – Ein Thema, drei Meinungen
Abb. 4: Einzelheiten wie Material und Fräsverfahren werden vorgewählt.
Abb. 6: Der Abstand zur Gegenbezahnung wird
farbkodiert dargestellt.
Abb. 7: Unterschnitte werden blau dargestellt.
Wiedhahn (7)
Abb. 3: In der Phase ADMINISTRATION werden
die notwendigen Restaurationsdaten ausgewählt.
Abb. 9: Die Schleifvorschau zeigt die volle Ausnutzung der Blocklänge.
Wegen des Chippingproblems?
BEUER: Absolut! Im Frontzahnbereich ist
es dagegen vollkommen egal, da können
wir Zirkonoxidgerüste verblenden und
haben nicht mehr Komplikationen als bei
anderen Lösungen.
MÖLLER: Da Zirkonoxid in unterschiedlichen Farben voreingefärbt verfügbar ist
und durch Malfarben – wie übrigens
andere Keramiken auch – auf einfache
Weise individualisiert werden kann, dürfte
sich ein Verblenden ohnehin erübrigen.
18 | Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(4)
Mit Vollzirkonoxidrestaurationen wird
eine gute Ästhetik erreicht, die vor allem
im Seitenzahnbereich überzeugt. Die hervorragenden Perspektiven für dieses
Material ergeben sich vor allem aus den
physikalischen Eigenschaften: Zirkonoxid
ist metallfrei, biokompatibel und sehr
hart. Die Härte des Werkstoffs ist
177 Prozent größer als die der härtesten
Silikatkeramik. In der vollanatomischen
Form neigt Zirkonoxid zudem nachweislich nicht zum Chipping. Die Einsatzgebiete werden zum einen durch medizinische Erfordernisse wie Langzeitstabilität,
Sicherheit und optimale Funktionalität
bestimmt. Zum anderen gilt es, die
Patientenwünsche nach Metallfreiheit
und Wirtschaftlichkeit zu berücksichtigen. Beide Kriterien erfüllt Vollzirkonoxid.
Werden angesichts dieser Vorteile vollanatomische Zirkonoxidkronen zum Beispiel Lithiumdisilikatversorgungen oder
andere Materialien auf lange Sicht verdrängen, zumindest im Seitenzahnbereich?
Abb. 5: In den Bildkatalogen werden die Daten
der Situation vor und nach der Präparation
gespeichert. Die ursprüngliche Form ist hier als
Schatten zu erkennen.
Abb. 8: Der integrierte virtuelle Artikulator zeigt
funktionelle Fehlkontakte auf.
WIEDHAHN: Das denke ich eher nicht. Die
derzeit angebotenen Materialien betrachte ich als mehr oder weniger gleichwertig.
Auch die preislichen Unterschiede halten
sich in Grenzen. Bei einer 700 Euro teuren
Krone kommt es letztlich auch nicht
darauf an, ob ein Block 10 bis 12 Euro
mehr oder weniger kostet. Das ist völlig
irrelevant. Aber: Bei Brückenversorgungen in der One-Visit-Dentistry gibt es keine Alternative zu CEREC Zirconia.
Was sagt der Hersteller?
MÖLLER: Alle Materialien haben ihre
Berechtigung. Entscheidend ist immer
die zahnmedizinische Indikation, sprich:
die Situation im Patientenmund. Vollzirkon schließt da – materialtechnisch
gesehen – eine Lücke. Silikatkeramik,
und speziell Lithiumdisilikat, bietet hervorragende Ästhetik und wird daher weiter ihre Einsatzgebiete haben. Vollanatomischem Zirkonoxid wird sowohl von
Zahnärzten als auch von Zahntechnikern
eine gute Perspektive attestiert.
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Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(4)
| 19
Wiedhahn (2)
EXPERTENZIRKEL – Ein Thema, drei Meinungen
Abb. 10: Die vergrößert gefräste Kaufläche erlaubt ein feines Relief.
Abb. 11: Vor dem Sintern im Speedfire-Ofen
Man hat in der Vergangenheit häufig von monolithischen Zirkonoxidkronen als Volkskronen gesprochen. Warum, wenn sich
die Materialkosten kaum unterscheiden?
WIEDHAHN: Die Herstellung ist relativ einfach. Und aufgrund
geringer Wandstärken muss weniger präpariert werden, was die
Gefahr der Pulpenschädigung deutlich reduziert.
Auch die Einsetztechnik gestaltet sich einfacher. Vollzirkonoxid lässt sich konventionell zementieren, z. B. mit Glasionomerzement. Auf aufwendige Adhäsivverfahren beziehungsweise
Selbstadhäsive kann verzichtet werden.
muss der Patient schließlich drei Termine für eine dreigliedrige
Brücke vereinbaren. Den Chairside-Service darf der Behandler
natürlich in Rechnung stellen. Positionen für die provisorische
Versorgung können dann natürlich entfallen. Was letztlich
berechnet werden muss, orientiert sich an der Praxisstruktur und
der Patientenklientel.
Bei monolithischen Lithiumdisilikatversorgungen sind sie aber
ein Muss?
WIEDHAHN: Richtig, Lithiumdisilikat wird adhäsiv oder selbstadhäsiv befestigt. Die Grundregel lautet: Je schwächer das Material,
desto fester muss der Verbund sein! Zahnmaterial und Keramik
stabilisieren sich gegenseitig. Bei sehr festem Material spielt das
keine Rolle. Das Ganze funktioniert schneller, einfacher und ist
für viele Kollegen auch besser umzusetzen.
Rechnet sich das auch für den Patienten?
WIEDHAHN: Das hängt letztlich von der Praxisstruktur und -organisation ab. Der Behandler kann sehr viele technische Arbeiten
delegieren, das reduziert natürlich die Kosten. Was er dann für
die Herstellung berechnet, kalkuliert und entscheidet er in Eigenregie. Für die Chairside-Erstellung einer dreigliedrigen Brücke in
meiner Praxis habe ich die Zeiten ausgewertet (siehe Abb.). Das
Praxisteam kann viele Schritte übernehmen, problemlos alles,
was außerhalb des Patientenmundes stattfindet. Und wenn
gesintert wird, lassen sich andere Aufgaben erledigen. Wie
gesagt, uns reichen 2,5 Stunden für die komplette Erstellung und
Eingliederung einer dreigliedrigen Brücke. Das erfordert hochkonzentriertes Arbeiten, rechnet sich aber auch für den Zahnarzt.
Und für den Patienten?
WIEDHAHN: Kann es durchaus teurer sein, weil der eine Patient
die gesamte Kapazität des Teams beansprucht. Normalerweise
20 | Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(4)
Zurück zur Einzelzahnrestauration im Frontzahnbereich: Da ist
die Lithiumdisilikatversorgung quasi der Goldstandard. Sehe ich
das richtig?
WIEDHAHN: Ja, was die Festigkeit angeht, und das gilt sicherlich
auch für den Prämolarenbereich. Für die Erzielung einer perfekten Imitation eines natürlichen Zahns ist eine geschichtete Verblendung erste Wahl.
BEUER: Aber das gilt nicht für die monolithische Versorgung. Fakt
ist: Bei Einzelrestaurationen im Frontzahnbereich kommen wir
nach wie vor um die Verblendung noch nicht herum. Nur wenn
die komplette ästhetische Zone auf einmal restauriert werden
muss, kann man auch monolithische Versorgungen in Erwägung
ziehen. Ob aus Zirkonoxid oder einem anderen Material, das ist
an dieser Stelle völlig egal. Aber eine einzelne Krone in der Front
und natürliche Zähne – das schafft man ohne Verblendung nicht
in ausreichender Ästhetik.
VERGLEICH DER FESTIGKEITEN
CEREC Zirconia ist das mit Abstand festeste Material.
Die hohe Festigkeit erlaubt Wandstärken im Bereich der
Zentralfissur von 1 mm, andere Vollkeramikmaterialien liegen bei 1,5 mm.
Die geringeren Wandstärken erfordern einen geringeren
Abtrag von Zahnhartsubstanz bei der Präparation und vermindern somit das klinische Risiko von Pulpenschädigungen.
Die hohe Festigkeit erlaubt die konventionelle Befestigung
mit Glasionomerzement oder Phosphatzement.
(Quelle: Wiedhahn)
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Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(4)
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Wiedhahn (2)
EXPERTENZIRKEL – Ein Thema, drei Meinungen
Abb. 12: Nach dem Sintern, die Schrumpfung ist deutlich erkennbar.
Trotz der neuen Farbgebungsmöglichkeiten?
BEUER: Ich lasse mich ja gerne eines Besseren belehren, aber ich kann es mir ehrlich gesagt nicht vorstellen. Also das würde ich weder bei meiner Frau noch meiner
Familie so machen.
Werden vollanatomische Zirkonoxidkronen sich dennoch irgendwann flächendeckend durchsetzen können?
BEUER: Lithiumdisilikat ist zurzeit das einzige Material, das im Bereich der Kronen
Zehnjahresdaten vorweisen kann. Solange keine Zehnjahresdaten von anderen
Materialien präsentiert werden, ist und
bleibt es Goldstandard. So steht es auch
in der aktuellen S3-Leitlinie, und danach
richten wir in Berlin uns. Dazu kommt:
Lithiumdisilikatkronen sind chairside
weniger aufwendig zu fertigen als monolithische Zirkonoxidrestaurationen, und
sie sind definitiv auch für den Seitenzahnbereich vom Hersteller zugelassen und
bewährt. Aber wenn wir nachweisen
könnten, dass monolithisches Zirkonoxid
nur die Hälfte der Schichtstärke braucht
und trotzdem besser funktioniert als
Lithiumdisilikat, dann könnte ich mir
durchaus vorstellen, dass Zirkonoxid
Lithiumdisilikat ablöst. Denn das Bessere
ist immer der Feind des Guten. Aber dafür
braucht es klinische Daten. Leider bietet
so mancher Hersteller heute monolithisches Zirkonoxid in verschiedenen Transluzenzstufen an, hält sich aber mit weiteren Informationen, etwa zur Festigkeit,
zurück.
22 | Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(4)
Abb 13: Die integrierte Lüfterfläche ermöglicht ein zügiges Abkühlen.
Der Aufbiss von Vollzirkonkronen ist
bekanntlich sehr hart und das nachträgliche Bearbeiten durch den Zahnarzt
mühsam. Reduziert die Chairside-Fertigung das Problem?
WIEDHAHN: Es ist praktisch kein Nacharbeiten im okklusalen Bereich notwendig.
Denn das Material wird etwa 25 Prozent
größer ausgefräst und schrumpft beim
Sintern. Wir verzichten inzwischen
sogar fast auf die Einprobe, denn die Zirconia-Versorgung passt quasi immer.
Das ist schon wirklich faszinierend, auch
für uns.
Und bei Lithiumdisilikat ist das anders?
WIEDHAHN: Ja, Lithiumdisilikat hat im
„blauen Zustand“, also vorkristallisiert,
bereits eine hohe Festigkeit, etwa um
120 MPa.
Ein „Materialwechsel“: Was halten Sie
von chairside gefertigten Kompositkronen für die definitive Versorgung?
Könnte das eine Option für Bruxer
sein?
MÖLLER: Das für CEREC verfügbare
Materialspektrum bietet dem Zahnarzt
alle Behandlungsoptionen. Darin haben
auch Nanokomposite ihren Platz. Diese
stehen dem CEREC-Anwender bereits
seit einiger Zeit zur Verfügung. Erst im
vergangenen Jahr haben wir mit Coltène
einen weiteren Materialpartner gewonnen, der in diesem Bereich führend ist.
Zum Thema Bruxismus: Über die Ver-
ZIRKONOXID
Für monolithisches Zirkonoxid (ZrO2) liegen noch keine längerfristigen klinischen
Studien vor, weil a) der Werkstoff noch relativ „jung“ ist, b) ständig Verbesserungen seitens der Industrie durchlaufen hat, c) dadurch Clinics schnell überholt
wären.
ZrO2 ist nicht gleich ZrO2, d. h., die Produkte sind sehr unterschiedlich.
Auch die zahntechnische Bearbeitung spielt für die Haltbarkeit der Restauration
eine große Rolle.
Die Verarbeitungsvorschriften sind nicht standardisiert. Deshalb können bisher
keine generellen klinischen Aussagen gemacht werden.
Die bisherigen Studien zu viergliedrigen Brücken auf Gerüst-ZrO2 „kranken“ daran,
dass sie nicht korrekt evidenzbasiert bzw. randomisiert (z. B. nach Cochrane)
durchgeführt wurden oder den Fünfjahresbeobachtungszeitraum noch nicht
erfüllt haben.
Viele Aspekte beeinflussen die Qualität der klinischen Aussage. Für monolithisches
ZrO2 laufen Studien an mehreren Universitäten; Zwischenergebnisse sind sicherlich bald zu erwarten. Quelle: AG Keramik
Wiedhahn (2)
EXPERTENZIRKEL – Ein Thema, drei Meinungen
Abb 14: Die Einprobe zeigt eine perfekte Passung
wendung eines Materials muss der
Behandler immer selbst indikationsbezogen entscheiden.
BEUER: Für die definitive Versorgung rate
ich von Kompositkronen eher ab. Den
Ansatz von Enamic von VITA finde ich in
der Theorie allerdings interessant.
Warum?
BEUER: Weil es sich um eine Hybridkeramik mit Keramikfeststruktur handelt, im
Gegensatz zu den kunststoffbasierten
Werkstoffen mit Füllern. Solche kunststoffbasierten Hybridmaterialien stellen
eine spannende Entwicklung dar, aber wie
bei monolithischem Zirkonoxid fehlen klinische Untersuchungen und eine klare
Positionierung der Fachgesellschaften,
um die Indikationen zu finden und die
Vorteile gegenüber anderen etablierten
Werkstoffen klar herauszuarbeiten. Auch
hier gilt: Es ist verglichen mit dem Goldstandard Lithiumdisilikat als experimentell einzustufen, und darüber müssen wir
den Patienten informieren.
WIEDHAHN: Kompositblöcke einzusetzen
erfordert zudem eine genaue Materialkenntnis, das ist nicht einfach, da können
Fehler gemacht werden. So muss die
Unterseite der Restauration gestrahlt
werden, um eine Mikroretention zu erreichen. Die Tatsache, dass LAVA Ultimate
nun nur noch für In- und Onlays sowie
Teilkronen zugelassen ist, spricht für sich.
Ich vermute, dass die US-Kollegen einfach
die Herstelleranleitung nicht richtig
befolgt haben. Denn die Kompositkronen
sind nicht etwa frakturiert, wie man
Abb 15: Die Halter aus Zirkonoxid in Kombination mit der SpeedpasteBrennpaste sorgen für einen sicheren Sitz der Brücke.
annehmen könnte. Sie haben sich einfach
gelöst.
Setzen Sie in Ihrer Praxis Kompositkronen für die definitive Versorgung ein,
zum Beispiel Brilliant Crios vom neuen
CEREC-Verbrauchsmaterialienanbieter
COLTENE?
WIEDHAHN: Mit diesem Material haben
wir bisher nicht gearbeitet, recht gute
Erfahrungen haben wir mit dem Enamic
von VITA speziell auf Implantaten
gemacht.
Wagen wir einen Blick in die Zukunft. Die
CEREC-Zirconia-Markteinführung startet am 1. Mai. Wo wird das Material Ihrer
Einschätzung nach in fünf Jahren stehen?
BEUER: Ich sehe Potenzial, vor allem mit
Blick auf die Chairside-Brückenversorgung. Und wenn dazu eine klinische Studie auf den Weg gebracht wird, begrüße
ich das außerordentlich. Ich sehe zudem
den Bedarf, den Workflow weiter zu entwickeln, die Indikationen festzulegen, die
Präparationskonzepte noch einmal neu
zu definieren und, last but not least, evidenzbasiert klinische Daten zu sammeln.
Das sollte aus meiner Sicht zu einem Konzept dazugehören. Mein Bauchgefühlt
sagt, das Konzept funktioniert. Aber man
sollte noch ein wenig Energie investieren,
dann könnte es wirklich ein gutes minimalinvasives Konzept werden. Die technischen Möglichkeiten sind geschaffen. Es
wird Zeit für weitere klinische Daten.
Denn ich halte monolithisches Zirkonoxid
für einen vielversprechenden Werkstoff.
MÖLLER: Wir würden CEREC Zirconia
nicht anbieten, wenn wir nicht davon
überzeugt wären. Ein entscheidender
Faktor ist aus unserer Sicht der wirklich
einfache Workflow: Zahnärzte können
mit den derzeit erhältlichen CERECSchleifmaschinen nicht nur nass, sondern
nun auch trocken fräsen, was den Herstellungsprozess einer Zirconia-Restauration
extrem verkürzt. CEREC Zirconia wird
vorgesintert ausgeliefert und ist in diesem
Zustand sehr gut zu bearbeiten. Das
Material wird zudem vergrößert gefräst
und anschließend im neuen Sinterofen
CEREC SpeedFire auf seine endgültige
Größe in 10–15 Minuten (für eine Krone)
dichtgesintert. Das übergroße Schleifen
fördert eine neue Dimension der Schleifgenauigkeit, was zu sehr passgenauen
Restaurationen führt. Der Nachbearbeitungsbedarf reduziert sich dadurch
erheblich. Ein großer Vorteil für den
Patienten ergibt sich daraus, dass nicht
zwei Wochen lang ein Provisorium getragen werden muss. Außerdem kann die
Anprobe im unglasierten Zustand erfolgen, was einen weiteren Vorteil der Chairside-Fertigung darstellt
Herr Professor Beuer?
BEUER: Ich bin begeistert von der Chairsi-
de-Brückenfertigung. Weiterhin verspreche ich mir von dem Werkstoff monolithisches Zirkonoxid eine ganze Reihe von
Weiterentwicklungen für die prothetische
Versorgung, vor allem auch die Option,
die Schichtstärken weiter zu reduzieren.
Aber auch da sind wir noch im experiDeutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(4)
| 23
EXPERTENZIRKEL – Ein Thema, drei Meinungen
Abb 16: Einmal mit dem SpeeGlaze Material besprüht, ist die Brücke fertig
für den Glasurbrand.
mentellen Stadium. Ich würde dies alles gerne im Rahmen einer
klinischen Studie ausprobieren und biete hier unsere Zusammenarbeit ausdrücklich an.
Frau Möller, was plant Dentsply Sirona? Wird es neue Studien
geben?
MÖLLER: Ja, das ist geplant. CEREC ist eine Technologie, mit der die
zahnärztliche Praxis weiterentwickelt und für die Zukunft fit
gemacht werden kann. Das Konzept „Single-Visit-Dentistry“ werden wir materialübergreifend vorantreiben, die Vorteile liegen auf
der Hand: Für die Patienten bietet die Versorgung in nur einer Sitzung einen großen Mehrwert – sie werden nur einmal anästhesiert,
Wiedhahn (2)
Abb. 17: Abschlussbild
nach dem Zementieren
mit GIZ
müssen nicht auf eine häufig als unangenehm empfundene
Abformmasse beißen und benötigen kein Provisorium. Für den
Behandler eröffnen sich mit dem Konzept viele Möglichkeiten, vor
allem mit Blick auf Zufriedenheit und Komfort seiner Patienten.
Darüber hinaus ist es unser Anspruch, CEREC als integratives System weiterzuentwickeln. Das heißt: Schon heute ist es möglich, den
prothetischen Vorschlag aus der CEREC Software mit der Implantatplanung aus der Implantatplanungssoftware GALILEOS Implant
zu verknüpfen und chairside eine Bohrschablone zu planen, zu konstruieren und zu fertigen – in weniger als einer Stunde.
Literaturliste auf www.dentalmagazin.de
ZUSAMMENFASSUNG
Monolithische Zirkonoxidrestaurationen setzen sich in
Deutschland mehr und mehr durch. 45 Prozent aller Zahnärzte haben einer aktuellen Befragung zufolge schon eine
Vollzirkonoxidrestauration eingesetzt.
Das Material gilt als stabil, einfach zu verarbeiten und als
minimalinvasiv.
Die hohe Festigkeit erlaubt die konventionelle Befestigung
mit Glasionomerzement oder Phosphatzement sowie geringere Wandstärken im Bereich der Zentralfissur.
Lange wurde Zirkonoxid aus ästhetischen Gründen verblen-
det und Chipping in Kauf genommen.
Von Verblendungen von Zirkonoxid im Seitenzahnbereich ist
aber definitiv abzuraten. Im Frontzahnbereich können Zirkongerüste verblendet werden. Das führt nicht zu mehr
Komplikationen als die Verblendung anderer Werkstoffe.
Bei Einzelzahnversorgungen im Frontzahnbereich kommt
man nach wie vor ums Verblenden nicht herum.
Geringere Wandstärken reduzieren den Abtrag von Zahn-
Das Potenzial von CEREC Zirconia liegt in der Chairside-Brü-
hartsubstanz beim Präparieren und senken das klinische Risiko von Pulpenschädigungen.
dings zurzeit keine Langzeitdaten. In der bis 2019 gültigen
S3-Leitlinie sind sie deshalb auch kein Thema.
ckenversorgung, die technischen Möglichkeiten sind
geschaffen. Nun gilt es, den Workflow weiterzuentwickeln,
Indikationen festzulegen, die Präparationskonzepte noch
einmal neu zu definieren und evidenzbasiert klinische Daten
zu sammeln.
Das Frakturrisiko gilt als ausgesprochen gering, sofern die
Der Werkstoff „monolithisches Zirkonoxid“ verspricht mehr
Mindestquerschnitte für Konnektoren eingehalten werden
und kein unsachgemäßes Arbeiten am gesinterten Zirkonoxid erfolgt.
spannende Optionen, allen voran die Reduzierung der
Schichtstärken. Doch auch da besteht noch Forschungsbedarf.
Für monolithische Zirkonoxidrestaurationen gibt es aller-
24 | Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(4)
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Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(4)
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Thema: DGCZ 24. CEREC Masterkurs; Dr. Bernd Reiss
Ort: Hamburg, Anmeldung/Information:
Deutsche Gesellschaft für Computergestützte Zahnheilkunde,
Karl-Marx-Straße 124, 12043 Berlin
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Thema: Komposit und Vollkeramik – Kurs mit praktischen
Übungen am Phantomkopf; Ulf Krueger-Janson
Ort: Münster, Anmeldung/Information: Akademie für
Fortbildung der Zahnärztekammer Westfalen-Lippe,
Auf der Horst 31, 48147 Münster
Tel.: 0251 507600, Fax: 0251 50765600
[email protected], www.zahnaerzte-wl.de
CME-Punkte: 9, Gebühr: 399 €
24.06.2016 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Leipzig
Thema: CEREC Live Demo; Dr. Michael Wostratzky
Ort: Leipzig, Anmeldung/Information: Henry Schein Dental
Deutschland GmbH, Großer Brockhaus 5, 04103 Leipzig
Tel.: 0341 21599-83, Fax: -81
Mail: [email protected]
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Thema: Minimalinvasive festsitzende Prothetik: Das Erfolgskonzept für die moderne Praxis; Prof. Dr. Daniel Edelhoff
Ort: München, Uni-Zahnklinik, Anmeldung/Information:
Akademie Praxis und Wissenschaft (APW), Liesegangstraße
17 a, 40211 Düsseldorf
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13.07.2016 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . München
Thema: Neueste Keramiken und Komposite – Was ist besser,
wann sind Reparaturen sinnvoll?; Prof. Dr. Reinhard Hickel
Ort: München, Anmeldung/Information: eazf GmbH,
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17.09.2016 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Frankfurt/Main
Thema: Vollkeramik – einfach gemacht; Ulf Krueger-Janson
Ort: Frankfurt/Main, Anmeldung/Information: Fortbildungsakademie Zahnmedizin Hessen GmbH, Rhonestr. 4,
60528 Frankfurt/Main
Tel.: 069 427275-184, Fax: -194
[email protected], www.fazh.de
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Thema: Vollkeramik – einfach gemacht:
Von der Veneerpräparation bis zur vollkeramischen
Teilkrone; Ulf Krueger-Janson
Ort: Berlin, Anmeldung/Information: Philipp-Pfaff-Institut,
Aßmannshauser Straße 4–6, 14197 Berlin
Tel.: 030 41472540, Fax: 030 4148967
[email protected], www.pfaff-berlin.de
CME-Punkte: 8 + 8 +2, Gebühr: 595 €
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Thema: CEREC Seitenzahnkurs für Fortgeschrittene
(Stufe 2); Dr. Bernd Reiss, Prof. Sven Reich
Ort: Berlin, Anmeldung/Information: Deutsche Gesellschaft
für Computergestützte Zahnheilkunde, Karl-Marx-Straße 124,
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Ort: Karlsruhe, Anmeldung/Information: Akademie für
Zahnärztliche Fortbildung Karlsruhe, Lorenzostraße 7,
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Tel.: 0721 9181-200, Fax: -222
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Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(4)
| 27
Prophylaxe
Mechanisch und chemisch bedingte Schädigungen
der Zahnhartsubstanz, verursacht durch exzessives
Zähneputzen, säurehaltige Lebensmittel & Co., zählen zum
Praxisalltag. Doch was ist zu tun, wenn erste Anzeichen eines
Substanzverlustes sichtbar werden? | DH DOORTJE KIEFER
KEINE CHANCE FÜR SÄUREN
UND BAKTERIEN
unächst sind die Patienten ohne
Zweifel über die Veränderungen in
ihrem Mund aufzuklären. Die Umstellung
der Zahnputztechniken sowie der Ernährungsgewohnheiten kann schließlich das
rasche Fortschreiten der erosiven und
abrasiven Prozesse verhindern. Zu den
gängigen Maßnahmen gehört zudem die
Behandlung mit fluoridhaltigen Produkten, die den Zahnschmelz stärken. Wünschenswert wäre es allerdings, die betroffenen, für weiteren Substanzverlust und
Karies anfälligeren Bereiche dauerhaft vor
äußeren Einflüssen zu schützen.
LANGFRISTIGER SCHUTZ
Gefragt ist demnach ein Material, das sich
wie ein Schutzfilm auf die Zähne legt und
dort langfristig haftet. Säurehaltigen
Drinks sollte es widerstehen können,
während es gleichzeitig die Zahnsubstanz
mit wichtigen Mineralien versorgt. Exakt
28 | Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(4)
diese Eigenschaften bietet laut Herstellerangaben das fluoridhaltige kunststoffmodifizierte Glasionomer-Versiegelungsmaterial 3M ESPE Clinpro XT Varnish. Einmal
auf geschwächte Stellen aufgetragen und
regelmäßig mit fluoridhaltiger Zahncreme aufgeladen, gibt das Material über
Privat
Z
DH DOORTJE KIEFER
ist seit 2011 in der Zahnarztpraxis Dr. Erik
Vetter in Herrsching angestellt. Nach
Abschluss der ZFA-Ausbildung absolvierte
sie die ZMF- und DH-Weiterbildungen.
[email protected]
einen Zeitraum von bis zu sechs Monaten
kontinuierlich Fluorid und Calcium frei,
regt die Remineralisierung an und schützt
vor schädlichen Einflüssen. Für eine sofortige Linderung von Überempfindlichkeiten ist ebenfalls gesorgt. Demnach eignet
sich Clinpro XT Varnish für alle schutzbedürftigen Zahnoberflächen. Dazu gehören freiliegende Dentin- und Wurzeloberflächen bei der Behandlung von Hypersensitivitäten ebenso wie besonders
kariesanfällige Bereiche (Schmelzläsionen, erodierte Zahnsubstanz, Bereiche
rund um kieferorthopädische Brackets).
Wir erhielten Clinpro XT Varnish bereits
vor der Markteinführung für den Praxistest und setzen es vornehmlich bei
Patienten mit beginnenden Schmelzdefekten sowie überempfindlichen Zahnhälsen ein. Zudem verwenden wir das Material bei Kindern kurz nach dem Durchbruch der bleibenden Molaren, um den
Die Versorgung kann
temporär sein.
Die Zufriedenheit
sollte bleiben.
Patienten wieder zu einem Lächeln zu verhelfen, ist ein
schönes Privileg. Wir von DMG geben unser Bestes, damit
Sie Ihre Patienten stets optimal behandeln können – zum
Beispiel mit unseren überlegenen Materialien für Provisorien.
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Prothetik
MONOLITHISCHE
VOLLKERAMIKRESTAURATIONEN
M
it monolithischen Versorgungen,
bei denen auf eine Verblendung
verzichtet wird, können diese Komplikationen vermieden werden. Derartige Restaurationen können entweder aus hochfesten Glaskeramiken (mittlere Biegefestigkeit > 350 MPa) oder aber aus
transluzenten Zirkonoxidvarianten hergestellt werden.
Der erfolgreiche klinische Einsatz
zahn- und implantatgetragener Einzelzahnrestaurationen (Teilkronen und Vollkronen) aus Lithiumdisilikatkeramiken im
Seitenzahnbereich ist mittlerweile in mehreren Studien mit Beobachtungsdauern
32 | Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(4)
von mehr als sieben Jahren dokumentiert
[1–4]. Für monolithische dreigliedrige
Brücken aus Lithiumdisilikatkeramik existieren zudem 10-Jahres-Daten, die eine
Überlebensrate von 87,9 Prozent zeigen,
sofern die Herstellerempfehlungen hinsichtlich Mindestwandstärken (1,5 mm)
und Verbinderquerschnitten (16 mm²)
eingehalten werden [5]. Neben den
bereits seit mehreren Jahren etablierten
Lithiumdisilikatkeramiken sind mittlerweile auch sogenannte zirkonoxidverstärkte
Lithiumsilikatkeramiken (ZLS) verfügbar
(Celtra Duo, Dentsply DeTrey, Konstanz,
Germany; Suprinity, Vita Zahnfabrik, Bad
Privat
Bei monolithischen Restaurationen
aus hochfesten Glaskeramiken oder
Zirkonoxidkeramiken sind die
technischen Komplikationen weitaus
geringer als bei Verblendkeramik.
Das sogenannte Chipping ist kein
Thema. Durch die Auswahl geeigneter
Instrumente lässt sich unabhängig
vom Werkstoff ein einheitliches
Bearbeitungsprotokoll für die
Ausarbeitung und die Politur
nutzen. | PD DR. SVEN RINKE
PD DR. SVEN RINKE
ist seit 2002 in einer Gemeinschaftspraxis
in Hanau/Kleinauheim niedergelassen.
Schwerpunkte: Implantologie,
Parodontologie.
[email protected]
Prothetik
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IMMER MIRAJECT
VON
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freie Injektionen schaffen
Sicherheit
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Indikationen
H FL
t
RC
e+
gk
Fl üs si
Abb. 2: Granatenförmige Diamantinstrumente
mit Spezialbindung für die Bearbeitung von
Hochleistungskeramiken (ZR-Schleifer: normale
Körnung (blau-weißer Ring), feine Körnung (rotweißer Ring), Komet Dental, Lemgo)
Pa
Säckingen, Germany), die in In-vitro-Studien eine vergleichbare Festigkeit
(370–420 MPa) zeigen [6]. Erste Ergebnisse klinischer Studien mit Erfolgsraten
> 98 Prozent bestätigen die Ergebnisse
der In-vitro-Untersuchungen.
Bislang wurde die Herstellung vollanatomischer Zirkonoxidkeramikrestaurationen durch die im Vergleich zur Lithiumdisilikatkeramik deutlich geringere
Transluzenz limitiert. Als Vorteil der
monolithischen Restaurationen aus neuentwickelten transluzenten Zirkonoxidvarianten wird das Eliminieren des Chippingrisikos herausgestellt. Unter klinischen Gesichtspunkten sind jedoch der
im Vergleich zu verblendeten Restaurationen reduzierte Platzbedarf und die
damit verbundene Reduktion der Präparationstiefen bedeutsam. Auf diese Weise
können erstmals konventionell zementierbare vollkeramische Kronen und Brücken mit Substanzabträgen hergestellt
werden, bei denen bislang ausschließlich
metallische Vollgussversorgungen möglich waren [7].
U
ei
Pa
st
Abb. 1: Verblendkeramikfrakturen bei verblendeten vollkeramischen Restaurationen haben zur
verstärkten Nutzung von monolithischen Versorgungen im Seitenzahnbereich geführt.
e ktio n
D
Inj
ro + E n d o
Endo
Abb. 3: Zweistufiges Poliersystem für die effiziente Bearbeitung von Hochleistungskeramiken
(94020C/F.204.040, Komet Dental, Lemgo)
Als potenzielles Risiko der klinischen
Anwendung monolithischer Zirkonoxidrestaurationen wurde aufgrund der Härte
des Materials eine erhöhte Antagonistenabrasion gesehen. In mehreren In-vitroUntersuchungen konnte jedoch gezeigt
werden, dass polierte Zirkonoxidkeramikoberflächen eine geringere AntagonistenDeutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(4)
| 33
SS
100 %
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U
Prothetik
der Zementierung der Einsatz feinkörniger Diamantinstrumente
aus der ZR-Serie (rot-weißer Ring). Als universell einsetzbare
Instrumentenform sind dabei granatenförmige Diamantinstrumente (ZR972. 314.020/ZR8972.314.020) geeignet, da sie
eine Bearbeitung im Bereich der Kauflächen und der Approximalkontakte erlauben (Abb. 1).
Die weiterführende Politur kann sehr effizient mit dem zweistufigen Poliersystem aus Diamantkorn durchsetzten Polyurethanpolierern erfolgen (94020C/F.204.040, Komet Dental, Lemgo, Abb. 3).
Somit kann eine effiziente Bearbeitung monolithischer Restaurationen unabhängig vom verwendeten Material mit einem
sehr reduzierten Instrumentensatz erfolgen. Dabei hat sich in der
Praxis des Autors folgendes Vorgehen bewährt:
Adjustierung der okklusalen und approximalen Kontakte während der Einprobe mit einem granatenförmigen Diamantinstrument (blau-weißer Ring = normale Körnung,
ZR972.314.020, Komet Dental, Lemgo)
Extraorale Politur der adjustierten Bereiche mit einem zweistufigen Poliersystem mithilfe von mit Diamantkorn durchsetzten Polyurethanpolierern (94020C/F.204.040, Komet
Dental, Lemgo)
Eventuelle Feinjustierungen nach der Zementierung können
intraoral mit feinkörnigen (granatenförmigen) ZR-Schleifern
(ZR8972.314.020, Komet Dental, Lemgo) vorgenommen
werden (Abb. 4).
Abschließende intraorale Politur, wiederum mithilfe von mit
Diamantkorn durchsetzten Polyurethanpolierern (94020C/
F.204. 040, Komet Dental, Lemgo, Abb. 5a/5b)
Sowohl die okklusalen Adjustierungen mit Diamantinstrumenten
als auch die Politur mit Polyurethanpolierern dürfen nur mit ausreichender Wasserkühlung erfolgen. Die Polyurethanpolierer
sollten mit einer optimalen Drehzahl von 6.000 min–1 eingesetzt
werden.
Für eine perfekte Politur, auch in schwer zugänglichen Bereichen, kann abschließend eine Diamantpolierpaste eingesetzt
werden, die für die intraorale Politur freigegeben ist. Dabei trägt
man die Diamantpolierpaste zuerst auf ein Nylonbürstchen auf
und verteilt sie dann mit dem nicht rotierenden Instrument auf
der zu polierenden Oberfläche. Anschließend erfolgt die Politur
bei 1.500 min–1 ohne Wasserkühlung.
FAZIT
Die vorliegenden klinischen Daten belegen, dass monolithische Restaurationen aus hochfesten Glaskeramiken oder Zirkonoxidkeramiken im Seitenzahnbereich im Vergleich zu verblendeten Restaurationen eine geringere technische Komplikationsrate aufweisen und eine sinnvolle Behandlungsoption
im vollkeramischen Behandlungskonzept darstellen. Durch
die Auswahl geeigneter Instrumente kann in der Praxis unabhängig vom verwendeten Werkstoff ein einheitliches Bearbeitungsprotokoll für die Ausarbeitung und die Politur genutzt
werden.
Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(4)
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Lokalanästhesie
SCHMERZAUSSCHALTUNG
W
egen der eng begrenzten Ausbreitung des injizierten
Anästhetikums und der relativ kurzen Dauer der intraligamentären Anästhesie (ILA) kann diese die Anforderungen für
extensive chirurgische Eingriffe nicht erfüllen. Obwohl es möglich ist, den Ausbreitungsraum der Analgesie durch zusätzliche
Injektionspunkte und die Erhöhung der Zahl der intraligamentalen Injektionen zu vergrößern, sollte die ILA nicht für länger dauernde und ausgedehnte dentoalveoläre chirurgische Eingriffe
gewählt werden (Glockmann et al. 2005 und 2007).
Die in der Literatur im Zusammenhang mit intraligamentalen Injektionen von einzelnen Autoren beschriebenen Komplikationen wurden von Giovannitti und Nique (1983) zusammengefasst und die daraus resultierenden Fragen evidenzbasiert in den
Jahren ab 1983 systematisch beantwortet.
Alle histologischen Studien (Walton und Garnick 1982, Fuhs
et al. 1983, Galili et al. 1984) kommen zum gleichen Ergebnis:
Nach intraligamentalen Injektionen waren kein histologischer
Befund von Gewebezerstörungen und kein Beweis irgendwelcher
Gewebeschäden, egal auf welcher Ebene, festzustellen. Alle
Autoren kommen zu dem Schluss, dass die intraligamentäre
Zahnanästhesie sicher ist – mit minimalen, kurzzeitigen und
36 | Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(4)
Taubenheim, Westermann
Die Effekte – auch die unerwünschten – der konventionellen
Methoden der Lokalanästhesie sind bekannt; ist das bei der
intraligamentären Anästhesie genau so oder vergleichbar?
Mit welchen Komplikationen ist bei dieser „minimalinvasiven Analgesiemöglichkeit“ zu rechnen und wo sind
die Grenzen dieser Lokalanästhesiemethode?
| DR. WOLFGANG BENDER, LOTHAR TAUBENHEIM
reversiblen Entzündungen – und dass sie die Zahnheilkunde um
eine zuverlässige Lokalanästhesiemethode erweitert.
Die Auswirkungen der intraligamentalen Injektion auf das
Pulpagewebe wurden von Lin et al. (1985) untersucht. Es wurden keine pathologischen Veränderungen wie hydropische Degeneration, ischämische Nekrosen oder Entzündungen in den Pulpen der untersuchten Zähne beobachtet.
Weder Tsirlis et al. (1992) noch Heizmann und Gabka
(1994) konnten beim direkten Vergleich der ILA mit der Leitungs- und der Infiltrationsanästhesie mit Blick auf Wundheilungsstörungen (Dolor post extractionem bzw. trockene Alveole) signifikante Unterschiede feststellen. Wahrscheinlich werden
die Infektionen nicht durch die Injektion ausgelöst, sondern speziell durch die apikale Ostitis bei zerstörten Zähnen.
Lokalanästhesie
Privat
Privat
auf die anatomischen Verhältnisse des
duellen anatomischen Gegebenheiten des
LITERATURLISTE auf
Patienten gut abgestimmt werden (MarPatienten zu spüren und seinen Injekshall 2001, Prothmann et al. 2010).
tionsdruck entsprechend anzupassen.
dentalmagazin.de
Bei Hochrisikopatienten nach HerzOhne ein integriertes mechanisches
infarkten, mit kardialen Bypässen und
Hebelsystem wird bei den DIN-genormanderen koronaren Erkrankungen (Garfunkel et al. 1985, Heizten Dosierradspritzen die Injektionskraft verstärkt (DIN 13989:
mann und Gabka 1994) wird die ILA empfohlen, da sie zuverläs2013). Der Druckaufbau erfolgt über ein Dosierrad und gibt dem
sig, einfach und ohne Nebenwirkungen ist. Wegen der nur gerinBehandler bei der Injektion die Möglichkeit, den Gegendruck des
gen erforderlichen Anästhetikamengen (Garfunkel et al. 1985)
Gewebes direkt in seinem Daumen (oder Zeigefinger) zu spüren
ist sie für Risikopatienten mit kardiovasund den eigenen Injektionsdruck entsprekulären Erkrankungen die Anästhesiemechend anzupassen. Die auf das Dosierrad
thode der Wahl.
ausgeübte Kraft wird – infolge des GröDies gilt auch für Patienten mit
ßenverhältnisses des Radantriebs – im
hämorrhagischer Diathese und unter
Verhältnis 5,5:1 verstärkt und direkt auf
Antikoagulanzienbehandlung.
Andere
die Zahnkolbenstange übertragen (Abb.
Lokalanästhesiemethoden sind bei dieser
2). Auch mit elektronisch gesteuerten
Patientengruppe kontraindiziert (Stoll
Injektionssystemen, z. B. dem STA-Sysund Bührmann 1983 Stoll et al. 1986
tem (Abb. 3), sind intraligamentale InjekSchwenzer und Ehrenfeld 2000).
tionen ohne unerwünschte Effekte uneinBei der Behandlung von Kindern und
geschränkt möglich. Die dem Stand von
Behinderten (Davidson und Craig 1987,
Wissenschaft und Technik entsprechenDr. Wolfgang Bender
Zugal 2001) treten infolge der feinen
den Injektionssysteme ermöglichen eine
Kanülenstiche praktisch keine Schmerzsichere Schmerzausschaltung sowohl vor
studierte Zahnmedizin in Bonn und
sensationen auf, speziell wenn vor der
indizierten Einzelzahnextraktionen als
Düsseldorf und war von 1972 bis
2009 niedergelassen in eigener Praxis
Insertion der Kanüle ein Tropfen Anästheauch vor konservierenden, restaurativen
tikum an der Injektionsstelle (Glockmann
und auch vor endodontischen Behandlunin Düsseldorf. Er ist zurzeit als Dozent
und Taubenheim 2002, Langbein et al.
gen (Heizmann und Gabka 1994, Dirnbaam Zentrum für Implantatdiagnostik
2013) abgelegt wird (Oberflächenanäscher et al. 2003, Weber et al. 2006, ProZID, Düsseldorf, tätig, Schwerpunkt
Optimierung der Praxisorganisation.
thesie – Abb. 1). Die Gefahr postoperatithmann et al. 2010, Langbein et al.
ver Bissverletzungen ist deutlich redu2013).
[email protected]
ziert, da keine Taubheit in Wangen, ZunBesondere Aufmerksamkeit verdient
gen- und Lippenbereich nachzuweisen ist
die Möglichkeit der vollständigen
(Davidson und Craig 1987).
Schmerzausschaltung bei subgingivaler
Kürettage (Scaling und Root Planing) im
DURCHFÜHRUNG
Rahmen einer geschlossenen Parodontaltherapie. Pro Quadrant wurden bei
Medizintechnischer Fortschritt hat dazu
geführt, dass heute Injektionssysteme zur
31 dokumentierten Fällen durchschnittlich ca. 0,85 ml Anästhetikum appliziert.
Verfügung stehen, mit denen der erforderliche Injektionsdruck leicht und durch
Diese geringe Anästhetikummenge wurde
den Behandler gut zu kontrollieren aufgedurch zahnüberspringende intraligamenbaut werden kann. Zur Vermeidung von
tale Injektionen von jeweils 0,1 ml AnäsLothar Taubenheim
thetikum pro Injektionspunkt (9 Injekungewünschten Effekten sollten nur
Spritzensysteme für die intraligamentale
tionspunkte pro Quadrant) erreicht. Es
ist als Autor und Dozent zum
wurde ein 100%iger Anästhesieerfolg
Injektion von Anästhetikum verwendet
Thema minimalinvasive
Schmerzausschaltung aktiv.
werden, bei denen der Druckaufbau ohne
festgestellt. Die Sensibilität kehrte kurz
nach Abschluss der Kürettage zurück.
integrierte mehrstufige Hebelsysteme
[email protected]
erfolgt. Bereits 1983 bewertete die ADA
Beim Recall wurden keine pathologischen
Benz, Prothmann und Taubenheim
Befunde diagnostiziert (Prothmann et al.
(American Dental Association) Spritzen
(2015) haben das publizierte
Wissen zur ILA im „Curriculum Anesmit integrierten mehrstufigen Hebelsys2009, Langbein et al. 2013).
temen zur Kraftverstärkung als nur
Für eine minimalinvasive intraligathesiae Intraligamentare“
bedingt geeignet für periodontale Ligamentäre Anästhesie sollten mit dem
zusammengefasst.
Injektionssystem systemadaptierte Kanümentinjektionen (Giovannitti und Nique
1983), da der Behandler dabei nur sehr
len mit einem Durchmesser von 0,3 mm
und einer Länge zwischen 12 und 16 mm
begrenzt die Möglichkeit hat, die indivi38 | Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(4)
Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(4)
| 39
mit extrakurzem Anschliff kombiniert
werden. Als Anästhetikum wird Articainhydrochlorid 4 % mit Adrenalin 1:200.000
empfohlen, z. B. Ultracain DS. Die Applikation von Anästhetikalösung mit Adrenalin (Gray et al. 1987) führte zu einer
signifikant höheren Erfolgsrate (91,6 %
bei Lignocaine 2 % mit Adrenalin
1:80.000 gegenüber 42,0 % bei Lignocaine 2 % ohne Adrenalin). Das Anästhetikum ist unter minimalem Druck in den
Desmodontalspalt zu injizieren. In Kontakt mit dem Zahnhals wird die Kanülenspitze etwa 1–2 max. 3 mm in den Parodontalspalt eingeführt, bis Knochenkontakt spürbar wird. Das intraligamental
injizierte Anästhetikum breitet sich entlang der Zahnwurzel und intraossär aus
und erreicht in etwa 30 Sekunden das
Foramen apikale (Abb. 4). Auf diese Weise werden sowohl die Pulpa als auch die
zahnumgebenden
Nervenendigungen
desensibilisiert (Garfunkel et al. 1983,
Plagmann und Jaganow 1984, Tagger et
al. 1994).
0,2 ML PRO ZAHNWURZEL
Pro Zahnwurzel sind etwa 0,2 ml Anästhetikum zu applizieren.
Damit das Anästhetikum problemlos
ins Desmodont diffundieren kann, muss
es sehr langsam – den anatomischen Verhältnissen des Patienten angepasst – injiziert werden (Glockmann und Taubenheim 2002, Zugal et al. 2005, Weber et al.
2006, Prothmann 2009, Dirnbacher et al.
2013). Die Injektionszeit beträgt:
Milestone
Lokalanästhesie
Abb. 3: Elektronisch gesteuertes STA-System für
intraligamentale Injektionen
(Nekrosen) vor, die ggf. iatrogen sind
(Zugal et al. 2005). Damit bei der
Umplatzierung der Kanüle kein Anästhetikum – unnötigerweise – in den Mund
des Patienten läuft, sollte der Injektionsdruck am Ende der Injektion durch den
Behandler abgebaut werden können
(Zugal 2001).
Die Anästhesie tritt unverzüglich ein
und ist nach etwa 30 Sekunden in voller
bei der ersten Wurzel etwa 20 Sekun-
den,
bei der zweiten Wurzel desselben
Zahns > 20 Sekunden und
bei einer dritten Wurzel desselben
Dadurch wird vermieden, dass es zu einer
Depotbildung kommt, sich der Zahn minimal in der Alveole bewegt (Huber und
Wilhelm-Höft 1988) und unerwünschte
Effekte nach Ende der Anästhesie generiert werden (Druckschmerz, Elongationsgefühl). Diese angepasst langsame
Injektion ins Ligament beugt gleichfalls
druckbedingten Gewebsveränderungen
40 | Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(4)
Taubenheim, Westermann
Zahns ≥ 25 Sekunden.
Abb. 4: Die intraligamentale Injektion erfolgt in
den Desmodontalspalt proximal des zu behandelnden Zahns; das injizierte Anästhetikum breitet sich
entlang der Zahnwurzel und intraossär aus.
Tiefe ausgeprägt; bei entzündetem
Gewebe kann sich der Anästhesieeintritt
leicht (60–90 sec) verzögern, da das
Anästhetikum aufgrund des veränderten
pH-Werts des Gewebes langsamer anflutet (Weber 2005, Weber et al. 2006).
Nach circa 30 Minuten ist das Empfindungsvermögen wieder zurückgekehrt.
Bei länger dauernden Behandlungen
kann problemlos intraligamental nachinjiziert werden, ggf. in die Furkation.
Dank der kurzen Anästhesiedauer ist die
Dispositionsfähigkeit des Patienten nach
Abschluss der Behandlung – gleich welcher Art – nicht eingeschränkt, im
Gegensatz zu den konventionellen
Methoden der Lokalanästhesie (Dirnbacher und Weber 2006).
Der gewachsene Stand von Wissenschaft, Technik und Klinik wurde von S. F.
Malamed zusammengetragen und publiziert (Malamed 2013).
FAZIT
Die intraligamentäre Anästhesie – lege
artis angewandt – ist eine gute Möglichkeit, bei Patienten Vorbehalte
gegen „die Spritze“ abzubauen. Da der
Bereich der Anästhesie sehr eng
begrenzt ist, empfindet der Patient diese Schmerzausschaltung nicht im
angrenzenden Bereich und fühlt sich
nicht beeinträchtigt – weder während
noch nach Abschluss der Behandlung.
Den konventionellen Methoden der
Lokalanästhesie ist sie bei fast allen
zahnmedizinischen Indikationen und
Patientengruppen signifikant überlegen. Die Grenzen dieser anwenderfreundlichen und patientenschonenden
Methode der Schmerzausschaltung liegen im chirurgischen Bereich, wo die
ILA für länger dauernde und ausgedehnte dentoalveoläre chirurgische
Eingriffe die Anforderungen nicht erfüllen kann. Die konventionellen Lokalanästhesiemethoden Infiltrations- und
Leitungsanästhesie sollten wegen der
bekannten unerwünschten Effekte und
Risiken nur noch angewendet werden,
wenn die intraligamentäre Anästhesie
die Anforderungen nicht erfüllen kann
oder der Patient sie ausdrücklich
wünscht.
Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(4)
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– Cicciu, M., Beretta, M., Risitano, G. and Maiorana, C.
(2008). Cemented-retained vs screw-retained implant
restorations: an investigation on 1939 dental implants,
Minerva Stomatol, 57, 4, 167-179
– Wittneben, J. G., Millen, C. and Bragger, U. (2014).
Clinical performance of screw- versus cement-retained
fixed implant-supported reconstructions-a systematic
review, Int J Oral Maxillofac Implants, 29 Suppl, 84-98
– Weber, H. P., Kim, D. M., Ng, M. W., Hwang, J. W. and
Fiorellini, J. P. (2006). Peri-implant soft-tissue health
surrounding cement- and screw-retained implant
restorations: a multi-center, 3-year prospective study,
Clin Oral Implants Res, 17, 4, 375-379
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Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(4)
| 45
Implantologie
SCHUTZ VOR PERIIMPLANTITIS
In einer Literaturübersicht von Mombelli
et al. aus dem Jahr 2012 wurden insgesamt 29 Studien zum Entstehungsrisiko
von Periimplantitis beurteilt. Dabei zeigte sich, dass bei 10 Prozent aller gesetzten Implantate und bei 20 Prozent der
Patienten innerhalb von fünf bis zehn
Jahren periimplantäre Entzündungen
auftraten (Mombelli et al. 2012). Sind
diese Angaben nach wie vor aktuell? Auf
jedem Kongress werden andere Zahlen
genannt.
BEHRENS: Mombellis Aussagen von 2012
haben nach wie vor ihre Gültigkeit. Aber
in der Tat gibt es unterschiedliche Angaben. In der Literatur geht man heute von
einer Periimplantitisprävalenz von 12 bis
43 Prozent aus.
Eine enorme Spannbreite …
BEHRENS: Das ist richtig. Sie ist zurückzu-
führen auf eine schwedische Studie, die
eine Prävalenz von 43 Prozent beschreibt.
Involviert waren zirka 8.000 Zahnärzte.
Wir in Kiel halten 43 Prozent für sehr
hoch. Aufgrund der enormen Datenmenge muss die Studie aber berücksichtigt
werden. Sie wird auch nach wie vor
zitiert.
46 | Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(4)
Privat
Kann die regelmäßige Anwendung von Implantat-Pflege-Gel das Periimplantitis-Risiko wirksam senken?
Ja, meint Dr. Eleonore Behrens von der Universität Kiel. Sie befasst sich seit Jahren mit der Thematik und hat in der
Universitätsklinik Kiel entsprechende Studien durchgeführt. | ANNE BARFUß
Dr. Eleonore Behrens
ist seit 1992 im Universitätsklinikum
Schleswig-Holstein, Campus Kiel,
tätig, zunächst als wissenschaftliche
Mitarbeiterin, ab 1995 als Oberärztin der Klinik für Zahnärztliche Prothetik, Propädeutik und Werkstoffkunde. 1999 wechselte sie zur Klinik
für MKG-Chirurgie. Zudem ist sie als
Referentin mit dem Schwerpunkt
Implantologie (DGI/APW, International Curriculum Implantology Kiel)
und als Autorin national und international aktiv. Für ihr Engagement
erhielt sie auf der 7. Gemeinschaftstagung der DGI, ÖGI und SGI in
Wien die DGI-Verdienstmedaille.
Wie ist das zu erklären? Spielen die
jeweils verwendeten Implantatsysteme
dabei eine Rolle?
BEHRENS: Meines Wissens hat keine Studie explizit untersucht, ob ein bestimmtes
Implantatsystem periimplantäre Entzündungen fördert oder hemmt. Allerdings
wurden die Implantatoberflächen unter
die Lupe genommen. Parameter wie
Oberflächenrauigkeit und chemische
Zusammensetzung haben nachweislich
einen signifikanten Einfluss auf die Biofilmbildung und damit wohl auch auf die
Entstehung einer periimplantären Entzündung. Raue Implantatoberflächen ziehen Plaque an, je glatter die Oberfläche,
desto geringer die Adhärenz der Plaque.
Auf den glatteren Oberflächen von Keramikimplantaten findet sich zum Beispiel
weniger Plaque als auf Titanoberflächen
(Weng 2014).
Ist der Trend zur maschinierten Implantatschulter eine Folge dieser Erkenntnis?
BEHRENS: Jedenfalls gelten maschinierte
Schultern, also hochpolierte Oberflächen,
als plaqueabweisend. Vergleichende
Langzeituntersuchungen stehen dazu
allerdings noch aus. Selbstverständlich
Implantologie
Abb. 2: Mundhygieneinstruktion
Abb. 5: Recall und klinischer Befund nach vier Jahren
natpatienten, sollten mehrfach pro Jahr
untersucht werden.
Wie häufig?
BEHRENS: Die Freqenz des Recalls sollte
vom Befund des Patienten abhängen. Ein
parodontal vorgeschädigter Patient
unterliegt nach vorangegangener Therapie dem gleichen Risiko, eine periimplantäre Mukositis/Periimplantitis zu entwickeln, wie ein „gesunder“ Patient. Bei
einer vorangegangenen aggressiven
Parodontitis der Restbezahnung sollte
man engmaschigere Kontrollen als halbjährliche wählen, da das Risiko der periimplantären Inflammation erhöht ist (HeitzMayfield et al. 2010).
PA-Patienten, die ein Implantat erhalten,
gelten als besonders periimplantitisgefährdet, warum?
BEHRENS: Als Ursachen einer Periimplantitis gelten Plaque und mangelnde Mundhygiene, aber auch prädisponierende Fak48 | Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(4)
Abb. 3: Anwendung des Periimplantitisprophylaxegels durimplant
Abb. 4: Taschenspülung
Abb. 6: Recall nach vier Jahren, Röntgenbefund
toren wie Rauchen (Heitz-Mayfield et al.
2009), ein schlecht eingestellter Diabetes
mellitus (Tonetti und Schmid 2000) und
ein positiver Interleukin-1-Genotyp (Lin
et al. 2007) sowie vorangegangene Parodontopathien (Karoussis et al. 2003). Im
Gegensatz zu parodontal verankerten
Zähnen entspricht der periimplantäre
Abschluss zur Mundhöhle eher einer bindegewebigen Narbe. Sie besitzt fast ausschließlich vertikale Bindegewebsfasern
(Abrahamsson et al. 1996). Durch die
Avaskularität ist die Immunabwehr reduziert. Wie von Laurisch et al. 2011
beschrieben, nimmt die parodontale
Gesundheit der Restbezahnung Einfluss
auf die Osseointegration: Im parodontal
vorgeschädigten Gebiss ist ein später
Implantatverlust oder eine Periimplantitis
häufiger als im nicht vorgeschädigten
Gebiss. Es ist also erforderlich, dass eine
bestehende Parodontitis vor einer
Implantatinsertion therapiert wird. Wird
diese Therapie nicht durchgeführt, kann
durch intraorale Kolonisation parodontopathogener Mikroorganismen der Langzeiterfolg der Implantate gefährdet sein.
Inwieweit unterscheidet sich die klinische Diagnostik von Periimplantitis und
Parodontitis? Gelten die gleichen Regeln
wie bei der Parodontitis?
BEHRENS: Bei der klinischen Diagnostik
der Periimplantitis werden prinzipiell die
gleichen Parameter wie in der klinischen
Diagnostik der Parodontitis erhoben. Dies
sind: Plaqueakkumulation, Rötung und/
oder Schwellung der Gingiva, Blutung auf
Sondieren und die Sondierungstiefe.
Taschenmessungen, die von der Implantatschulter aus gemessen tiefer als 4 mm
sind, gelten als pathologisch und sind
ebenso wie ein positiver BOP oder das
Auftreten einer eitrigen Sekretion bei
Sondierung ein sicheres Indiz für eine Entzündung (Heasman et al. 2010).
Für die Erhebung dieser Parameter
wurden verschiedene für die Parodontitis
BE
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Die beste Verbindung zwischen
Praxis und Labor heißt ConnectDental
Unter der Dachmarke ConnectDental bündelt Henry Schein sein Angebot zur
digitalen Vernetzung von Zahnarztpraxis und Dentallabor sowie die Integration
von offenen CAD/CAM-Systemen und innovativen Hightech-Materialien. Dabei
bietet Henry Schein seinen Kunden ein lückenloses Portfolio aus Materialien,
Geräten und Systemen mit verschiedenen Kapazitäten und individuellen
OFFENE DIGITALE LÖSUNGEN FÜR PRAXIS UND LABOR
Konzepten. Sie wünschen eine persönliche Beratung - unser spezialisiertes
ConnectDental Team freut sich auf Sie.
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Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(4)
| 49
Implantologie
Abb. 7: Implantatinsertion vor 22 Jahren, seit
2009 regelmäßige Anwendung von durimplant
Abb. 8: Situation im Röntgenbild 2016
Abb. 9: Prothetische Versorgung
angewandte Indizes modifiziert und auf
die marginale Situation bei Implantaten
angepasst, wie zum Beispiel die modifizierten Plaque- und Gingivaindizes nach
Mombelli oder der modifizierte Gingivaindex nach Apse et al. (Schwarz und
Becker 2007, Mombelli und Lang 2000).
Die Aussagekraft dieser Parameter in der
Diagnostik der Periimplantitis und in der
Diagnostik der Parodontitis ist nahezu
identisch (Heitz-Mayfield 2008).
In verschiedenen Studien konnte
durch mikrobiologische Untersuchungen
belegt werden, dass das für die Periimplantitis verantwortliche Keimspektrum
sich nicht von dem für die Parodontitis
verantwortlichen Keimspektrum unterscheidet (Schwarz und Becker 2007,
Heitz-Mayfield et al. 2010). Als Leitkeime
der Periimplantitis gelten hauptsächlich
Actinobacillus actinomycetemcomitans,
Porphyromonas gingivalis, Prevotella
intermedia, Bacteroides forsythus und
Treponema denticola, da diese in ausgeprägten periimplantären Taschen mit
fortgeschrittenem Knochenabbau quantitativ am dominantesten sind (Quirynen
et al. 2005, Lin et al. 2007).
Orde et al. 2011). Eine Untersuchung von
Häsler et al. 2011, in der Gingivagewebeproben von Periimplantitispatienten
sowohl mit Proben von Parodontitispatienten als auch mit Proben von gesunden
Patienten verglichen wurden, zeigte klare
Abweichungen zwischen der mRNA des
Gingivagewebes bei Periimplantitis und
Parodontitis. Sicher gibt es auf molekularbiologischer Ebene noch weiteren Forschungsbedarf, zumal damit auch eventuell Präventionsmöglichkeiten etabliert
werden könnten (Becker et al. 2012).
Eickholtz definiert folgende Faktoren als
Risiko für Zahnverlust: mangelhafte
Mundhygiene, unregelmäßiges Erscheinen zur Nachsorge, Interleukin-1-positiver Genotyp, Rauchen, fortgeschrittenes
Alter und Art der vorhandenen Parodontitis, wobei für aggressive und chronische
Parodontitis ein im Vergleich zur moderaten Parodontitis doppelt so hohes Risiko
beschrieben wird. Diese Risikofaktoren
gelten für die Periimplantitis ebenso wie
für die Parodontitis (Eickholtz et al. 2008,
Heitz-Mayfield 2010, Sahm u. Becker
2011).
Im Gegensatz zur Parodontitis handelt es sich bei der Periimplantitis immer
um eine lokale Ostitis, da es, anders als an
natürlichen Zähnen, an Implantaten kein
Parodontium gibt, das eine immunkompetente Schutzfunktion besitzt, und die
Entzündung sehr viel schneller von der
Gingiva auf den Knochen übergreift (vom
Orde et al. 2011).
BEHRENS: Für mich stellt die Implantoplas-
Wo liegen die Unterschiede?
BEHRENS: In der prozentualen Verteilung
der Bakterienarten: Die Anzahl anaerober
Aktinomyzeten und Spirochäten ist bei
der Periimplantitis deutlich höher als bei
der Parodontitis (Conrads 1999). Vom
Orde et al. beschreiben auch auf molekularbiologischer Ebene deutliche Differenzen zwischen den beiden Erkrankungen.
Ihre Auswertung ergab, dass Periimplantitis und Parodontitis unterschiedliche
Expressionsmuster bestimmter Kollagene
der extrazellulären Matrix sowie deren
abbauender Enzyme aufweisen (vom
50 | Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(4)
Ist eine Mukositis bereits fortgeschritten
oder handelt es sich um eine beginnende
Periimplantitis, kommt die Implantoplastik ins Spiel. Sie ist nicht unumstritten
und wird auch als Fünf-vor-zwölf-Maßnahme beschrieben …
tik definitiv keine Fünf-vor-zwölf-Maßnahme dar! Diese Glättung und Reinigung der
Implantatoberfläche mit rotierenden
Instrumenten, Laser, Ultraschall oder Pulverstrahl sowie anschließender Dekontamination mit Phosphorsäure oder CHX
zählt bei uns in Kiel zum absoluten Standard. Mit diesen vergleichsweise einfachen
Mitteln lässt sich sehr viel erreichen, etwa
bei einer schweren Mukositis mit Sondierungstiefen von 6 mm oder auch einer
beginnenden Periimplantitis (Schwarz et
al. 2005, Romanos 2009).
Wo sehen Sie die Grenzen der Implantoplastik?
Behrens: Es gibt im Grunde nur eine Grenze: Bei irreversiblen Knocheneinbrüchen
braucht es gegebenenfalls zusätzlich die
regenerative Therapie.
Welche Rolle spielen lokale Antibiotika
beim Kampf gegen periimplantäre Entzündungen?
BEHRENS: Bei uns in Kiel keine, wir halten
uns da extrem zurück.
Warum?
BEHRENS: Weil lokalen Antibiotika die spe-
zifische Wirkgruppe fehlt. (Behrens,
2014). Die Resistenzbildung ist damit einfach zu hoch. Bei Pusaustritt und Persistenz der Entzündung ist ein Breitspektrumantibiotikum
(Aminopenicillin,
500 mg 3/d 7d), Metronidazol (250 mg
2/d 7d) oder ein spezifisches Medikament
nach Antibiogramm systemisch zu verordnen (Mombelli und Lang 2000). Ansonsten setzen wir aufs „Spülen und Salben“
sowie auf die mechanische Reinigung,
zunächst einmal konservativ, ohne Abklappen. Da die Ätiologie der Periimplantitis
Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(4)
| 51
Implantologie
Behrens (10)
Fähigkeiten des jeweiligen Patienten entspricht etc. Wir treffen
die Entscheidung, ob festsitzend oder besser abnehmbar versorgt wird, um dem Patienten die Mundhygiene zu erleichtern.
Ihrem Periimplantitisengagement ging 2008 eine Pilotstudie
zur Anwendung des Implantat-Pflege-Gels durimplant (lege
artis) voraus. Untersucht wurden 48 Patienten, 226 Implantate,
die Ergebnisse ließen hoffen. Setzen Sie seither das Pflegegel
nach wie vor in Ihrer Klinik ein?
BEHRENS: Ja, und das nicht nur zur Pflege: Seit 2009, also seit wir
die Periimplantitissprechstunde ins Leben gerufen haben, erhalten unsere Patienten durimplant auch abends präoperativ als
konservative Vorbehandlung, wenn eine OP indiziert ist.
Abb. 10: DNA-Hybridisierung zur Diagnostik der Keimbesiedelung
Wie darf man sich das vorstellen?
BEHRENS: Im ersten Schritt beurteilen wir die Suprakonstruktion
auf einer bakteriellen Infektion basiert, sollte die Prävention bei der
optimalen Mundhygiene beginnen. Diese sollte regelmäßig reevaluiert und gegebenenfalls korrigiert werden. Der Patient sollte
eigenständig nach detaillierter Instruktion die mechanische Reinigung mit den entsprechenden Hilfsmitteln (Interdentalbürstchen,
Zahnseide etc.) durchführen können (Neuschl et al. 2011). Unterstützt wird dies durch eine gründliche Scaling- oder Kürettagebehandlung mit anschließender Politur, zum Beispiel mit REMOTimplant (lege artis) im Rahmen der professionellen Zahnreinigung.
Spülungen mit lokal desinifizierenden Lösungen, wie beispielsweise Paroex, und Prophylaxe mit Gelen wie durimplant (lege artis,
Abb. 3) sind zur antimikrobiellen Wirkung anzuwenden (Behrens
2009). Ein regelmäßiger Recall wird in jedem Fall empfohlen
(Abb. 5 und 6). Bei einem ausgedehnten Entzündungsbefall sollten zusätzlich dreimal wöchentliche Taschenspülungen (Abb. 4)
vorgenommen werden.
2009 haben Sie in Kiel eine Periimplantitissprechstunde etabliert. Was steht im Fokus, die Prävention oder die Behandlung
einer bereits bestehenden Periimplantitis?
BEHRENS: Ganz klar die Behandlung der periimplantären Entzündung. Wir haben diese Sprechstunde mit Blick auf die demografische Entwicklung etabliert. Unsere Patienten werden immer
älter, wir implantieren immer häufiger immer mehr Implantate.
Das führt natürlich auch zu einem Anstieg des Periimplantitisrisikos. Mit dieser Sprechstunde möchten wir auch eine Anlaufstelle
für betroffene Patienten niedergelassener Kollegen sein. Wer die
klinischen Anzeichen hat, wird überwiesen. Wir klären ab, ob es
sich um eine Mukositis oder eine Periimplantitis handelt. Sehe ich
in meinem eigenen Recall entsprechende Anzeichen, lade ich diese Patienten ebenfalls zur jeweiligen Therapie in unsere Periimplantitissprechstunde ein.
Mit Prävention hat diese Sprechstunde also nichts zu tun?
BEHRENS: Nein, präventive Maßnahmen starten bereits bei der
Implantatplanung. Da klären wir, welche konservativen, welche
parodontalen Vorbehandlungen indiziert sind, ob extrahiert werden muss, welcher Zahnersatz den manuellen und visuellen
52 | Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(4)
hinsichtlich der Hygienefreundlichkeit. Liegt ein Entzündungsherd vor, behandeln wir konservativ wie oben beschrieben. Sind
die Entzündungszeichen reduziert, empfehlen wir tägliche
Mundspülungen, zwei bis dreimal am Tag mit CHX sowie die
abendliche Applikation von durimplant. Dann kontrollieren wir
das Ganze zwei bis drei Wochen später und wägen ab, ob wir
schon eine Operation, also die Implantoplastik, und/oder regenerative Therapie durchführen sollen.
Applizieren die Patienten das Implantat-Pflege-Gel selbst?
BEHRENS: Ja, das ist auch sehr einfach. durimplant wird auf ein
Wattestäbchen oder ein Interdentalbürstchen aufgebracht und
auf das feuchte Zahnfleisch um das Implantat herum oder auf eine
entzündete Stelle appliziert und leicht einmassiert. Die Anwendung kann abends nach dem Zähneputzen bis mehrmals täglich
erfolgen. Unsere Patienten erhalten entsprechende Proben und
eine Empfehlung für den Hauszahnarzt. Zudem präsentiere ich
durimplant auf meinen Fortbildungsveranstaltungen bei der
Zahnärztekammer als Pendant zum Elmex-Gelee, den man einmal
pro Woche anwendet, um den Zahnschmelz stabil zu erhalten.
Gibt es auch Langzeitdaten?
BEHRENS: Wir werden Ende des Jahres unsere Fünfjahresergebnisse der durimplant-Pilotstudie publizieren. Fast alle der damals
teilnehmenden Patienten nehmen seit 2009 bis heute das
Implantat-Pflege-Gel und sind nach wie vor in unserem Recall.
Kein Patient hatte die Studie abgebrochen. Bereits nach einer
Anwendungsdauer von sechs Monaten zeigten sich im Patientenkollektiv positive Ergebnisse. Die Fünfjahresdaten haben die positive Wirkung des Gels nun auch für die Langzeitanwendung
bestätigt. Und: durimplant scheint auch eine therapeutische Wirkung zu entfalten: Einer meiner langjährigen Patienten, dem vor
22 Jahren seine Implantate inseriert wurden und der seit 2009
regelmäßig durimplant verwendet, hat im Anschluss an eine
Unterfütterung seiner Prothese eine Druckstelle bekommen.
(Abb. 7–9). Er meldete sich, und ich empfahl ihm, täglich durimplant zu applizieren. Nach einer Woche war keine Druckstelle
mehr zu sehen. Es bleibt also spannend.
Markt
Nobel Biocare/Akademie für Orale Implantologie
Permadental
Moderne Implantologie passiert im Team
Mouthguards gegen sportbedingtes Zahntrauma
Die Akademie für Orale
Implantologie in Wien
bietet an zwei Terminen
im Jahr 2016 wieder das
Teamevent „Moderne
Implantologie – der
Patient im Fokus“ für
Chirurgen, Prothetiker
und Zahntechniker an.
Anhand von Live-OPs wird gezeigt, wie wichtig das Teamwork von
Chirurg, Prothetiker und zahntechnischem Labor ist, vor allem bei
der Sofortimplantation mit Sofortversorgung (All-on-4), aber auch
bei der schablonengeführten Implantation (NobelClinician). Um
vorhersagbare Ergebnisse zu erreichen, empfiehlt es sich, auch den
Zahntechniker zu diesem Event mitzubringen. Er erhält Tipps und
Tricks bei der Herstellung von Sofortversorgungen durch das kompetente zahntechnische Labor.
Der Kurs wird am 3. und 4. Juni sowie am 11. und 12. November
jeweils von 12 bis 18 Uhr (Fr) bzw. von 9 bis 17 Uhr (Sa) angeboten.
Etwa 13 bis 39 Prozent
aller Zahn- und Mundverletzungen geschehen
beim Sport. Schwerwiegende Schäden können
verhindert werden,
wenn Sportler einen
Mundschutz tragen.
Für American Football
zum Beispiel besteht Mundschutzpflicht, nur 0,07 Prozent aller Verletzungen kommen hier im Mundbereich vor. Beim Basketball dagegen besteht keine Mundschutzpflicht: 34 Prozent aller Verletzungen betreffen den Mundbereich.
Permadental hat ein attraktives Mundschutzprogramm für sportliche Menschen aufgelegt: Bei Preisen zwischen 30 und 80 Euro
(zuzüglich zahnärztliches Honorar) für individuellen Mundschutz in
frei kombinierbaren Farben gibt es keinen Grund mehr, ohne
Mouthguards auf das Spielfeld zu laufen – jetzt kann die OutdoorSaison kommen!
Akademie für Orale Implantologie
Permadental GmbH
Lazarettgasse 19, A-1090 Wien
Tel.: 0043 1 8928990
[email protected], www.nobelbiocare.com
Marie-Curie-Str. 1, 46446 Emmerich/Rhein
Tel.: 0800 7376233 (freecall)
[email protected], www.permadental.de
Sulzer Mixpac AG
VITA
40 Prozent weniger Verlustvolumen
Die Komplettlösung für Implantatversorgungen
Sulzer Mixpac präsentiert mit dem Mixpac T-Mixer
eine neue Generation Mischkanülen in bewährter
Schweizer Qualität. Die kompaktere Bauform,
basierend auf der neuesten Mischtechnologie,
ermöglicht eine Reduktion des Verlustvolumens um bis zu 40 Prozent im
Vergleich mit den bewährten Helix
Mischkanülen. Bei gleichbleibendem
Handling erzielt der Mixpac T-Mixer
trotz der verkürzten Geometrie ein
homogenes Mischresultat und
ermöglicht ein einfaches und sicheres klinisches Arbeiten.
Mit dem Mixpac T-Mixer wird das
Prinzip des statischen Mischens
revolutioniert. Das Ergebnis wird
durch Scher- und Dehnkräfte
erzielt. Die beiden Komponenten werden homogener gemischt,
womit die Reaktionsfähigkeit des Materials optimiert wird.
Mit der Einführung des Zirkonoxidimplantats
ceramic.implant von vitaclinical ist erstmals ein
Gesamtpaket aus Keramik für Chirurgie und Prothetik aus einer Hand erhältlich.
Das ceramic.implant ist in den Durchmessern 4,0,
4,5 sowie 5,0 mm und in den Längen 8, 10, 12 sowie
14 mm (Letzteres nicht im Durchmesser 5,0 mm)
erhältlich. Sein spezielles Implantatdesign sorgt für
eine sehr gute Primärstabilität, sodass das Tragen
einer Schutzschiene für den Patienten entfällt. Die
spezielle Implantatoberfläche cer.face 14 ermöglicht
eine schnelle und sichere Einheilung mit intensivem
Implantat-Knochen-Kontakt. Nach einer Einheilzeit
von im Unterkiefer nur zwei, im Oberkiefer vier
Monaten liegt ein stabiles Knochenniveau vor.
Auf www.vita-clinical.com steht der praxis.assistant
mit allen Informationen zu den elf ceramic.implantTypen und dem chirurgischen sowie prothetischen Zubehör, Anleitungen, Bestellplaner u. v. m. zur Verfügung.
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Postfach 1338, 79704 Bad Säckingen
Tel.: 07761 5620, Fax: 07761 562299
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Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(4)
| 53
Markt
GC
Hager & Werken
GC Restorative Dentistry Guides 2.0 erhältlich
Integra Cart De Luxe schafft Platz in der Praxis
Gemeinsam mit Dr. Javier Tapia
Guadix entwickelte GC Europe
im Jahr 2009 zur Veranschaulichung seines restaurativen
Produktportfolios die GC
Restorative Dentistry
Guides. Nun stellt GC
Anwendern die Version
2.0 zur Seite. Das neue
Design ermöglicht eine einfachere
Bedienung und umfasst alle Restaurationssysteme von GC: Darunter Essentia, das StickTech-Sortiment sowie EQUIA Forte. Die GC
Restorative Dentistry Guides 2.0 erklären die Behandlungsschritte
in hochauflösenden 3D-Darstellungen. Zudem verbessert die App
auch die Kommunikation mit den Patienten: Diesen können Zahnärzte die Restauration in 3D detailliert erläutern.
„GC Restorative Dentistry Guides 2.0“ ist im Apple App Store ab
sofort für iPhone und iPad (kompatibel ab iOS 8.2) erhältlich und
kann kostenlos heruntergeladen werden.
Je mehr Geräte in den Praxisalltag integriert werden,
umso mehr Platz benötigt
man. Die Integra Cart De
Luxe Linie aus dem Hause
Hager & Werken bietet für
jedes Bedürfnis ein spezielles Cart. Die Multifunktionswagen sind dank ihrer hochwertigen Metallausrüstungen äußerst
robust und verfügen über drei Trays (zum Beispiel für Kleingeräte).
Das obere Tray ist mit einem Handgriff versehen. Das mittlere lässt
sich stufenlos verstellen. Alle Carts haben drei Steckdosen, einen
Druckluft- sowie einen Stromanschluss. Sie verfügen über leicht laufende, feststellbare, antistatische Rollen für schnelles und einfaches
Verschieben der Einheit.
Außerdem ist es mit dem Integra Anbautray möglich, die Behandlungseinheit zu erweitern. Das Tray lässt sich elegant und einfach
an alle Aufbaustangen montieren und ist dank seiner zwei Drehgelenke schwenkbar.
GC Germany
Hager & Werken GmbH & Co. KG
Seifgrundstr. 2, 61348 Bad Homburg
Tel.: 06172 99596-0, Fax: 06172 99596-66
[email protected], www.gceurope.com
Ackerstraße 1, 47269 Duisburg
Tel.: 0203 9926956, Fax: 0203 299283
[email protected], www.hagerwerken.de
Henry Schein
Komet Dental
Erster Laserkongress „Power of Light“
Opener für kleineren Kanaleingang
Vom 17. bis 18. Juni findet in
Mörfelden-Walldorf (bei
Frankfurt/Main) der erste
Henry-Schein-Laserkongress
statt. Die Veranstaltung bietet unter dem Motto „Power
of Light“ ein aufeinander
abgestimmtes Vortrags- und Workshopkonzept für jede Zielgruppe.
Teilnehmer erlernen sowohl theoretische als auch praktische Kenntnisse in Anwendung, Abrechnung und Implementierung der verschiedenen Laserprodukte. Im Mittelpunkt stehen die neuesten Entwicklungen in der Laserzahnheilkunde. So erhalten Interessierte
Einblicke in die photoneninduzierte photoakustische Strömungstechnik (PIPS) für den Einsatz in der Endodontie. Anwender
demonstrieren zudem die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten des
Fotona Lightwalker, beispielsweise in der ästhetischen und konservativen Zahnheilkunde. Auch die nichtinvasive Form der AntiSchnarch-Therapie mit NightLase und extraorale Faltenglättung mit
dem Er:YAG Laser werden thematisiert.
Den Opener OP10L19.204.030 aus Nickel-Titan gibt
es nun auch mit kleinerem Taper (.08) und Durchmesser (025) als OP08L19.204.025. Damit ist er ein
Spezialist für Zahnärzte, die den Kanaleingang etwas
kleiner gestalten möchten. Im koronalen Drittel eingesetzt, kommen alle seine Vorteile zum Tragen: Er
befreit den Kanal bereits zu Anfang der Behandlung
zuverlässig vom Großteil der Bakterien. Dank seines
Doppel-S-Querschnitts zeigt das kurze Instrument
eine angenehme Flexibilität, schützt vor Überpräparation und sorgt für einen schnellen und gründlichen
Abtrag von koronal infiziertem Gewebe. Der Behandler erhält ein besseres Sichtfeld, insbesondere in
Kombination mit einem Mikroskop beziehungsweise
einer Lupenbrille. Außerdem entlastet der Opener
alle nachfolgenden Feilen wie die primäre Sondierung
per Handfeile (z. B. K-Feile in Größe 010) und die
anschließende Gleitpfaderstellung per PathGlider (in
Größe 015 oder 020).
Henry Schein Dental
Komet Dental Gebr. Brasseler GmbH & Co. KG
Monzastraße 2a, 63225 Langen
Tel.: 0800 1400044, Fax: 0800 0404444
www.henryschein-dental.de/laserkongress
Trophagener Weg 25, 32657 Lemgo
Tel.: 05261 701-700, Fax: 05261 701-289
[email protected], www.kometdental.de
54 | Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(4)
Markt
3M Oral Care
Neue Fortbildungsreihe zur Kariesprävention
Moderne Ansätze der Kariesprävention verfolgen das
Ziel, eine gesunde orale
Mikroflora zu erhalten und
die natürlichen Mineralisationsprozesse zu unterstützen. Genau dafür entwickelte 3M Clinpro-Produkte mit
funktionalisiertem Tri-Calcium-Phosphat (fTCP). Wie die Technologie funktioniert und welche
Vorteile aus der Anwendung entstehen, vermitteln Experten in einer
neuen Veranstaltungsreihe.
In den Seminaren mit dem Titel „fTCP – Zurück zur natürlichen
Widerstandskraft“ widmen sich jeweils ein Wissenschaftler aus der
klinischen Forschung bei 3M und eine erfahrene Anwenderin dem
Thema. Im Mittelpunkt stehen die fTCP-Technologie, ihre Bedeutung für die moderne Kariesprävention sowie die Anwendung der
verfügbaren Produkte. Weitere Informationen erhalten Interessenten unter www.3MESPE.de in der Rubrik Seminare.
3M Deutschland GmbH
2016
Trainingsprogramm
Wir bieten professionelle Fortbildung für Zahnärzte
auf den Gebieten der Parodontologie und Implantologie.
Intensive persönliche Betreuung zeichnet unser Institut aus.
FOCUS Parodontologie
Espe Platz, 82229 Seefeld
Tel.: 0800 2753773, Fax: 0800 3293773
[email protected], www.3MESPE.de/Clinpro
Parodontale Regeneration
Spaltlappentechnik
Ästhetische Parodontalchirurgie
26.2. | Kurs-Nr. 1611
27.2. | Kurs-Nr. 1612
22.+23.4. | Kurs-Nr. 1613 +1614
FOCUS Implantologie
DMG
Prothesen einfach unterfüttern und fixieren
Dauerhaft perfekt sitzende Prothesen
sind eine Herausforderung. Mit DMGs
neuem LuxaPick-up lassen sich zwei
Hauptaufgaben besonders leicht
lösen: Das gingivafarbene Komposit ist
einsetzbar für die direkte, harte Unterfütterung als Ausgleich von Veränderungen im Schleimhautlager. Außerdem ermöglicht LuxaPick-up die
schnelle und sichere Fixierung von Retentionselementen in implantatgetragenen Prothesen (Pick-up-Technik). Die Retentionselemente können direkt intraoral einpolymerisiert werden. Das sorgt für
spannungsfreien, sicheren Halt auf Implantaten. Der herausnehmbare Zahnersatz kann ganz einfach an veränderte Schleimhautlager
angepasst werden – dank direkter Chairside-Anwendung. LuxaPickup bietet so eine schnelle und kostengünstige Möglichkeit, die
Funktionalität wiederherzustellen. Auch die Prothesenreparatur und
Individualisierung von Interimszahnersatz geht mit dem neuen
Komposit leicht von der Hand. LuxaPick-up ist Peroxid- und MMAfrei und daher besonders biokompatibel.
Das Implantatbett – Konzepte d. Augmentation
und Site Development Teil I
Das Implantatbett – Konzepte d. Augmentation
und Site Development Teil II
Frontzahnimplantat
Komplikationsmanagement
Implantatprothetik
11.3. | Kurs-Nr. 1641
12.3. | Kurs-Nr. 1642
10.6. | Kurs-Nr. 1643
11.6. | Kurs-Nr. 1644
21.10. | Kurs-Nr. 1645
FOCUS All-on-Four
Das Konzept „Feste Dritte Zähne an einem Tag“
The patient journey to fixed teeth in one day
(Kurssprache Englisch)
Trainingskurs Mikrochirurgie
in der Parodontologie und Implantologie
24.2. | Kurs-Nr. 1691
14.9. | Kurs-Nr. 1692
4.+5.3. | Kurs-Nr. 1693
14.+15.10. | Kurs-Nr. 1694
24.+25.6. | Kurs-Nr. 1664
Seminare Dentalhygiene
Termine unter www.ipi-muenchen.de
Praxistage in München
Stabile Architektur um Implantate
16.+17.12. | Kurs-Nr. 1623
Referenten
Dr. Wolfgang Bolz | Prof. Dr. Hannes Wachtel
DMG
Elbgaustraße 248, 22547 Hamburg
Tel.: 0800 364 42 62 (kostenfrei)
[email protected], www.dmg-dental.com
Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(4)
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IPI München
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Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(4)
| 57
Markt
Dentsply Sirona
CAMLOG
Ohne Umweg zu bester Bildqualität
Mit CAMLOG bestens aufgestellt
Ein einzigartiges technisches
Feature des ORTHOPHOS SL
von Dentsply Sirona Imaging
hebt die Qualität digitaler
Panoramaaufnahmen auf ein
völlig neues Niveau. Der
Direct Conversion Sensor
(DCS) erzeugt aus den
Röntgenstrahlen unmittelbar elektrische Signale und geht dabei
nicht, wie bisher üblich, den Zwischenschritt über eine Umwandlung in Licht. Dadurch gehen weniger Informationen verloren, und
die Ausbeute an Bildinformationen ist bezogen auf die applizierte
Dosis signifikant besser. Dentsply Sirona Imaging stellt die DCSRöntgentechnologie mit einem eigenen Internetauftritt ausführlich
vor. Wer dort an einer kurzen Onlinebefragung teilnimmt, kann sich
über ein hochwertiges A2-Acrylglas-Motiv des bekannten Künstlers
Nick Veasey freuen. Mehr Informationen zu DCS und das Anmeldeformular für die Live-Demo und die Onlinebefragung unter www.
sirona.de/dcs.
Systeme und Dienstleistungen von CAMLOG überzeugen immer mehr Anwender,
das Unternehmen wächst
deutlich über Marktniveau.
Auf der Competence Tour
2015/16 überzeugten sich
mehr als 800 Teilnehmer
von den Vorteilen der
Implantatlinien CONELOG und CAMLOG – auch in Kombination mit
dem digitalen Angebot DEDICAM. Auf der Competence Tour fokussierte jeweils ein Referent die Vorteile des CAMLOG- oder CONELOGSystems. Dabei wurde deutlich, dass beide Verbindungen chirurgisch
wie prothetisch hervorragend funktionieren. Aufgrund ihres Bauprinzips mit Nuten und Nocken zeigen sie eine besonders hohe, bestens
dokumentierte Präzision – mit entsprechender prothetischer Zuverlässigkeit. Im Digitalbereich richtet CAMLOG seinen Fokus in Zukunft
noch stärker auf die CAD/CAM-Technologien. Dort steht CAMLOGKunden mit DEDICAM eine überzeugende Lösung zur Verfügung.
Dentsply Sirona
CAMLOG Vertriebs GmbH
Sirona Straße 1, A-5071 Wals bei Salzburg
Tel.: +43 662 2450-0
[email protected], www.sirona.de/dcs
Maybachstraße 5, 71299 Wimsheim
Tel.: 07044 9445-100, Fax: 0800 9445-000
[email protected], www.camlog.de
ParoStatus.de-Tipp
Motivation und computergestütztes PA-Risikomanagement 4.0
Mit einer Häufigkeit von 73,2 Prozent in der erwachsenen Bevölkerung (35–44 Jahre) ist die mittelschwere und schwere Parodontitis eine ernstzunehmende
Volkskrankheit (Deutsche Mundgesundheitsstudie).
Mit ihr sind weitere Erkrankungen assoziiert – wie
z. B. Diabetes oder koronare Herzkrankheiten. Früherkennung, regelmäßige zahnärztliche Untersuchungen, eine risikoorientierte unterstützende Parodontaltherapie (UPT) und eine gute Motivation zur täglichen häuslichen
Mundhygiene können die Erkrankung jedoch unter Kontrolle bringen.
In Zusammenarbeit mit der DGZMK, der DGP und verschiedenen
Hochschulen wurde mit ParoStatus.de ein System entwickelt, das alle
relevanten Befunde auf einem Befundblatt übersichtlich darstellt und
für den Patienten eine verständliche Auswertung bietet. Zur Motivation wird bei jedem Termin automatisch vom System eine individuelle, persönliche Patientenbroschüre erstellt.
Tipp: Geben Sie die mit der PA-Sonde gemessene Befunde mit der
neuen kabellosen, desinfizierbaren Tray-Tastatur, einer Fußsteuerung
oder per Headset mit Sprachsteuerung ein. Dank eines Dialogsystems
muss der Bildschirm nicht angeschaut werden. Man kann sich voll auf
seinen Patienten konzentrieren. Klinische Parameter und individuelle
Risikofaktoren bilden die Grundlage für die spezifische Einschätzung
des Patienten mit anschließender Therapie- und Behandlungsfestlegung. Neben den zahnbezogenen Faktoren (Furkationsbeteiligung,
58 | Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(4)
iatrogene Faktoren, partielle Attachmentverluste
etc.) und stellenbezogenen Faktoren (ST, BOP,
Suppuration, subgingivale Flora etc.) sind auch die
patientenbezogenen Faktoren wichtig (Alter,
Rauchverhalten, systemische und genetische Disposition, Medikation etc.).
Aufgrund der Komplexität der Parodontitis mit
ihren zahlreichen Einflüssen und dem ständigen
Gegenspiel von Noxen und Immunantworten muss eine Bewertung des
individuellen Risikos umfassend durchgeführt und ausgewertet werden.
Das ParoStatus.de-System begleitet die systematische Prophylaxesitzung und PA-Therapie Schritt für Schritt. Befunde können schnell
dokumentiert und übersichtlich dargestellt werden. Die Steuerung
innerhalb des Systems folgt einem logischen Ablauf, so dass kein
Parameter unbeabsichtigt ausgelassen werden kann. Ohne Assistenz
können die o. g. Parameter in wenigen Minuten lückenlos erhoben
werden! Nach abgeschlossener Befunderhebung steht eine Patientenauswertung zur Verfügung, aus der sowohl das individuelle
Erkrankungsrisiko als auch die empfohlene Recallfrequenz sowie die
Mundhygieneempfehlungen hervorgehen.
Sylvia Fresmann, Dentalhygienikerin
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Behandlungskonzepte kennen.
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Sylvia Fresmann und Priv. Doz. Dr. Dirk Ziebolz, M.Sc.
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Partner:
Veranstalter:
Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(4)
| 59
Praxismarketing
DER WEG ZUR
BEGEISTERUNG
wavebreakmedia/shutterstock
Patienten können die beste Werbung für eine Praxis sein. Um aus
seinen Kunden „Weiterempfehler“
zu machen, gilt es zunächst, Enttäuschungsfaktoren auszusieben und
versprochene Leistungen auch zu
erbringen. Doch das schafft „nur“
zufriedene Patienten. Für begeisterte
Patienten braucht es noch ein
bisschen mehr ... | SIBYLLE MAY
b Prophylaxe oder Implantat – bei
einer zahnmedizinischen Dienstleistung handelt es sich zunächst um ein Gut,
das der Patient im Vorfeld in seinem Mund
weder sehen noch anfassen kann. Daher
sollten Zahnarztpraxen vorab ein überzeugendes Leistungsversprechen vermitteln,
das ihre Patienten von der gebotenen Qualität überzeugt. Dazu gehören verschiedene Aspekte. Unentbehrlich sind unter
anderem professionelle Kommunikation
sowie ein Praxiserscheinungsbild, das
Kompetenz ausstrahlt.
So sollten Zahnärzte beziehungsweise Praxisinhaber die vorgeschlagenen
Lösungen und Therapien anschaulich darstellen. Zudem sind Verweise auf die
Unternehmenshistorie hilfreich, zum Bei-
60 | Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(4)
spiel wenn die Praxis schon viele Jahre am
Markt ist. Empfehlenswert ist ferner, auf
Referenzen hinzuweisen, beispielsweise
auf besonders treue Patienten. Visuell
kann man das Image der Praxis außerdem
ideal im besten Licht präsentieren, indem
Urkunden oder Weiterbildungszertifikate
– auch von den Mitarbeitern – im Blickfeld der Patienten an den Wänden aufgehängt werden. Die ISO-Zertifizierung sollte ebenfalls gut sichtbar platziert werden.
MOTIVIERTES PERSONAL
Privat
O
SIBYLLE MAY
Moderatorin und systemischer Coach
mit 18 Jahren Erfahrung in Marketing
und Betrieb.
[email protected]
Im Bereich der Dienstleistung ist vor
allem gut ausgebildetes und hochmotiviertes Personal ein Schlüssel zum
Erfolg. Denn in der Zahnarztpraxis hat
der Dienstleister in der Regel persönlich
mit dem Abnehmer zu tun. Gerade im
Hinblick auf die Qualität stellt dies ganz
besondere Anforderungen und Herausforderungen. So sollte das äußere
Praxismarketing
Erscheinungsbild des Dienstleisters in Verhalten, Körpersprache und Kleidung Kompetenz und Sympathie ausstrahlen. Auch
die Atmosphäre sowie die Ausstattung der Räumlichkeiten sollten hochwertig und zugleich möglichst einladend wirken.
Folgende Checkliste gibt einen guten Überblick, auf welchem Level sich eine Praxis im Bereich der Dienstleistung befindet:
Dienstleistung:



Patientenbetreuung am Telefon
tatsächliche Leistung ist zwar fehlerfrei, entspricht aber nicht
dem, was dem Patienten versprochen wurde. Auch das führt zu
Unmut.
Die hier zusammengestellten Erkenntnisse werden „Lückentheorie“ genannt – und dieser Begriff beschreibt den Sachverhalt recht gut. Denn es ist erfolgsentscheidend, dass Zahnärzte ihre Patienten gut kennen und im Team darüber sprechen,
welche Ressourcen oder Freiräume geschaffen werden müssen,
beispielsweise welche Regeln bei der Beschwerdebearbeitung
gebraucht werden. Zu guter Letzt sollte man zudem durch
gezielte Fragen herausfinden, was der Patient wirklich will.
Patientenbetreuung in der Praxis
DIE TÄGLICHE ARBEIT
Versorgung mit Informationen
Versorgung mit Getränken
Einhaltung der Termine
Umgang mit Beschwerden
Freundlichkeit der Arzthelferinnen/
des Verwaltungspersonals
Freundlichkeit des Arztes
Freundlichkeit der Stuhlassistentin
Platz für Ideen:
DIE LÜCKENTHEORIE
Darüber hinaus sind Zahnärzte gut beraten, folgende Faktoren in
ihrem eigenen Praxisalltag zu identifizieren.
Zu den Basisanforderungen gehören Erwartungen, die von
den Patienten als selbstverständlich vorausgesetzt und insofern
auch nicht geäußert werden, sowie die Annahme, dass nicht
Schwerwiegendes schiefläuft. Werden diese Muss-Faktoren nicht
erfüllt, ist der Patient massiv unzufrieden und erwägt einen
Wechsel zur Konkurrenz, den er im schlimmsten Fall auch vollzieht. Leistungsanforderungen wiederum sind explizit geäußerte
Patientenwünsche respektive (vertraglich) vereinbarte Leistungen, wie Qualität, Einhalten von Terminen und Garantieleistungen. Die Zufriedenheit des Patienten steigt parallel mit der Steigerung der Leistungsqualität. Begeisterungseigenschaften sind
außergewöhnliche, vom Patienten oft nicht erwartete Leistungen, die zu Begeisterung und schließlich zur Treue und Weiterempfehlung führen. Das systematische Generieren dieser PlusFaktoren verschafft einen echten Konkurrenzvorteil (USPs =
Alleinstellungsmerkmale).
Zusätzlich sollten sich Zahnärzte die Zeit nehmen, zu überlegen, wann und warum ihre Patienten vielleicht nicht so zufrieden sind. Ein maßgeblicher Faktor für Unzufriedenheit ist, wenn
ein Patient andere Erwartungen hat, als die Praxis und das Team
annehmen. Ein weiterer Faktor ist, dass man die Erwartungen
seiner Patienten zwar kennt, sie aber aufgrund interner Ressourcen oder Prozesse nicht erfüllen kann. Ein dritter Faktor ist: Die
Kundenzufriedenheit setzt sich aus folgenden zwei Aspekten
zusammen: Was habe ich erwartet? Und was habe ich tatsächlich
bekommen? Der Mensch – und jeder kennt sich selbst am besten – rechnet immer mit dem schlimmsten anzunehmenden
Ergebnis. Wenn ein Patient in die Praxis kommt, befürchtet er
daher ebenfalls das Schlimmste und hofft auf das Beste. Was passiert nun, wenn er als Privatpatient einen zugesagten Termin um
15 Uhr hat? Er geht davon aus, spätestens um 16 Uhr „dran“ zu
sein. Nach Murphy’s Law rechnet er also mit dem Schlimmsten
und wenn genau das passiert, geht er nach Hause und erzählt seinen Nachbarn, wie schlecht es ihm ergangen ist. Aus dieser
Nachbarschaft wird wohl niemand mehr vorurteilsfrei diese Praxis besuchen …
Für Zahnärzte bedeutet das konkret: Bei dem nächsten
Nachbarn dieses Patienten sind unbedingt die Basisanforderungen zu erfüllen, die Leistungsqualität zu steigern (bevorzugte
Terminliste) und Begeisterungsfaktoren zu schüren, beispielsweise durch einen Überraschungskaffee im Untersuchungszimmer.
Im Rahmen des Qualitätsmanagements, zum Beispiel über die
ISO 9001 in Arztpraxen, wird auch die Kundenzufriedenheit unter
die Lupe genommen. Im ersten Schritt gilt es, die Zielgruppe,
sprich die Menschen, mit denen man in der Praxis regelmäßig zu
tun hat, in bestimmten Gruppen zusammenzufassen, die gruppenbedingt andere Erwartungen haben. Beispiele für diese Zielgruppen sind: Patienten, Angehörige, Kostenträger und Zuweiser. Die
jeweiligen Bedürfnisse der Gruppen lassen sich durch folgende
Instrumente ermitteln: Marktanalyse, Patientenzufriedenheitsanalyse, Interviews, persönliche Kontakte oder Befragung. Patientenanforderungen, die man auf jeden Fall erhalten wird und die
zum größten Teil noch in die Basisanforderungen und Leistungsanforderungen mit hineinspielen, können diese sein: Hygiene, Sauberkeit, Geräte- und Gebäudesicherheit, Patientenrechte sowie
qualifiziertes Personal.
PATIENTEN ALS „WEITEREMPFEHLER“
Enttäuschungsfaktoren in den Dienstleistungen tragen dazu bei,
dass Ärzte es sich mit ihren Patienten so richtig verderben können. Wenn ein Patient zum Beispiel seit drei Monaten auf einen
CT-Termin wartet und bei dem Besuch der Praxis erfährt, dass
das Gerät kaputt ist, und er sich für diesen Tag sogar noch extra
Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(4)
| 61
Praxismarketing
Christoph Hähnel/Fotolia
Zufriedene Patienten vor, während und
nach der Behandlung sind das große Ziel
im Praxisalltag und können für den Erfolg
der Praxis eine große Bedeutung haben.
die von den Patienten gestellt werden, im
Voraus abgeschätzt werden.
Zunächst einmal: Zufriedene Patienten kommen wieder und nehmen die
Dienstleistung erneut in Anspruch – und
das ist längst nicht alles: Zufriedene Patienten setzen auch mehr um und nehmen beispielsweise Zusatzuntersuchungen wahr.
Und: Zufriedene Patienten empfehlen die
Praxis weiter – und zwar bis zu zwölf Mal.
Ein Leistungsfaktor, der in hohem
Maße zur Zufriedenheit beiträgt, häufig
jedoch nicht gegeben ist, ist das Thema
„Freundlichkeit“. Wenn der Patient morgens um acht Uhr bereits mit einem freundlichen Lächeln und einer persönlichen
namentlichen Begrüßung empfangen wird, fühlt er sich trotz seines
möglichen elenden Zustands schon viel besser. Wenn man ihm
dann noch ein erfrischendes oder wärmendes Getränk anbietet, ist
der Patient vollends zufrieden und kommt bestimmt gern wieder.
Urlaub genommen hat, ist diese Situation für ihn der Ausnahmezustand! Ein solches Vorgehen, bei dem der Patient noch nicht
einmal vorab telefonisch informiert und ihm kurzfristig ein
Ersatztermin zugesagt wird, darf nicht toleriert werden. So sollte
kein Patient die Praxis verlassen.
Wer dagegen Patienten langfristig binden und zu „Weiterempfehlern“ machen möchte, bei dem dürfen diese Enttäuschungsfaktoren nicht vorkommen. Denn der Patient wird sein
Netzwerk darüber informieren. Dabei gilt die Faustregel: Über
einen solchen Vorfall wird der unzufriedene Patient mindestens
20 Personen in seinem Bekanntenkreis informieren, die das ebenfalls weitertragen.
Zahnärzte sollten daher mit dem ganzen Team überlegen,
was für ihre Patienten absolute Notwendigkeiten sind, die bei
ihrer Dienstleistung garantiert sein müssen. Zu den allgemeinen
„Muss-Faktoren“ zählen beispielsweise Pünktlichkeit, Höflichkeit, Sauberkeit und Ehrlichkeit. Wer diese Notwendigkeiten
nicht erfüllt, braucht sich auch keine Gedanken über zusätzlichen
Service oder Begeisterungsfaktoren zu machen. Denn diese
nimmt der erboste Patient dann ohnehin nicht mehr wahr. Daher
sollten zunächst die Selbstverständlichkeiten erfüllt werden,
bevor der nächste Schritt getan wird.
ENDLICH ZUFRIEDENE PATIENTEN
Es gilt: Der Patient ist zufrieden, wenn die wahrgenommene Leistung mindestens seinen Erwartungen entspricht. Das heißt, dass
der Patient in einer geschäftlichen Situation (auch der Arzt kostet) zunächst eine bestimmte Leistung oder einen gewissen Servicestandard oder eine bestimmte Qualität erwartet. Diese
Erwartung setzt den Maßstab.
Natürlich kann es vorkommen, dass ein Patient überzogene
Erwartungen hat, die sich nicht erfüllen lassen und die eine Unzufriedenheit garantieren. Diese Situation ist jedoch die Ausnahme.
Normalerweise orientiert sich der Patient an dem, was Mitbewerber bisher geboten haben oder was in anderen Branchen üblich
ist. Das heißt für die eigene Praxis: Je besser man seinen „durchschnittlichen“ Patienten kennt und mit dem Leistungsniveau der
Mitbewerber vertraut ist, desto eher können die Erwartungen,
62 | Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(4)
KLEINE GESTEN, GROSSE WIRKUNG
Wer seine Patienten begeistern möchte, muss als Dienstleister
noch einen Schritt weiter gehen. Begeisterungseigenschaften
sind solche, die der Patient keinesfalls von der Dienstleistung
erwartet und die ihn deshalb umso mehr überraschen. Dafür
muss man den Patienten gut kennen und sich etwas einfallen lassen. Ein begeisterter Patient empfiehlt dann schon allein aus diesem Grund die Praxis weiter, denn er hat etwas Besonderes
erlebt, über das er gerne spricht. Das ist menschlich.
Wenn ein Patient Angst vor dem Zahnarztbesuch hat und dann
eine Praxis erlebt, deren Behandlungsräume völlig anders gestaltet
sind als die üblichen Praxen, wenn leise Musik erklingt, der Raum vielleicht gut duftet und man vielleicht noch einen beruhigenden Tee
anbietet, dann ist dieser Patient total verblüfft und vergisst vielleicht
darüber seine Ängste. In jedem Fall wird er seinen Bekannten von diesem Besuch berichten. Allerdings ist auch das eigene Verhalten bei
den Begeisterungsfaktoren ein wichtiger Bestandteil. Denn der
Patient spürt, ob er nach Schema F abgewickelt wird oder ob er persönlich wirklich wichtig ist und ernst genommen wird. Dabei sind es
gerade die kleinen Gesten, die überzeugen. Wenn man bedenkt, dass
in der Kommunikation nur sieben Prozent des gesprochenen Wortes
ankommen, 38 Prozent der Ton der Stimme ausmacht und 55 Prozent über die Körpersprache vermittelt werden, so ist es wichtig,
nicht nur mit Worten zu kommunizieren, sondern authentisch zu
lächeln und durch die Körpersprache Zuwendung zu zeigen.
Praxisinhaber sollten daher gemeinsam im Team überlegen,
was ihre Patienten begeistert und was diese wohl ihren Bekannten
erzählen. Welche Begeisterungseigenschaften hat die Dienstleistung heute? Wofür loben die Patienten Zahnärzte und das Team?
Womit kann man Patienten überraschen? Das müssen nicht teure
Geschenke sein – häufig sind es die kleinen Gesten, die zählen; wie
die namentliche Ansprache, das Erkundigen nach den Neugeborenen und der persönliche Erfahrungsaustausch am Empfang.
ORDNUNG
IST DIE
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Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(4)
| 63
Recht
Dan Race/fotolia; www.jameda.de
BGH KONKRETISIERT
PFLICHTEN DER BETREIBER VON
ÄRZTEBEWERTUNGSPORTALEN
Ärztliche Bewertungsportale wie Jameda oder Sanego erfreuen sich im Internet großer Beliebtheit. Wird ein Zahnarzt
dort öffentlich an den Pranger gestellt, kann dies nicht nur an seiner Berufsehre kratzen, sondern auch unerwünschte
wirtschaftliche Folgen haben. Der Bundesgerichtshof (BGH) hat nun die Rechte der Betroffenen bei Negativbewertungen gestärkt. | RA JENS-PETER JAHN
M
ich für die Bewertung auf die Schulnotenvergabe verweise, welche ich mir sorgfältigst überlegt habe.“ In dieser Notenbewertung war eine Gesamtnote von 4,8 angegeben, die sich aus den
Einzelnoten der genannten Kategorien zusammensetzte, wobei
für „Behandlung“, „Aufklärung“ und „Vertrauensverhältnis“
jeweils die Note „6“ vergeben worden war.
Der Kläger forderte daraufhin die beklagte Portalbetreiberin auf, die Bewertung zu entfernen. Dem kam die Beklagte
zunächst nach, stellte die Bewertung jedoch später unter Hinweis auf eine zwischenzeitlich erfolgte Prüfung unverändert
wieder in ihr Portal ein. Im Rahmen jener Prüfung hatte die
Beklagte den Verfasser der Bewertung angeschrieben und um Bestätigung der Bewertung sowie eine Erklärung gebeten. Die Antwort des Verfassers darauf leitete sie dem
Kläger unter Hinweis auf datenschutzrechtliche Bedenken nicht weiter, sondern teilte
vielmehr mit, dass keine Anhaltspunkte
bestünden, an der Authentizität der Bewertung zu zweifeln. Der Kläger nahm die
Beklagte sodann auf Unterlassung und AusRA JENS-PETER JAHN
ist Fachanwalt für Medizinrecht in der Kanzlei kunft über den Klarnamen des Verfassers,
hilfsweise – ohne Namensnennung – auf
DR. HALBE RECHTSANWÄLTE
in Köln mit einem Tätigkeitsschwerpunkt
Herausgabe der von diesem übermittelten
im Zahnarztrecht.
Informationen, in Anspruch und trug vor,
dass der abgegebenen Bewertung überhaupt
[email protected]
ZWEIFEL AN AUTHENTIZITÄT
In dem vom BGH entschiedenen Fall ging es
um die Bewertung des Klägers durch einen
anonymen Nutzer. Dieser hatte in die Bewertung den Hinweis „Ich kann Dr. I nicht empfehlen“ aufgenommen und die Bemerkung
verfasst: „Leider ist es einfach, eine positive
Bewertung zu schreiben, eine negative dagegen ist – auch rechtlich – schwierig, weshalb
64 | Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(4)
Privat
it Urteil vom 1. März 2016 (Az.: VI ZR 34/15) hat der
Bundesgerichtshof einmal mehr über Ansprüche gegen
Betreiber von Bewertungsportalen im Internet entschieden. Der
Entscheidung lag die Klage eines Zahnarztes gegen den Betreiber
des Internetportals www.jameda.de zugrunde. Dort können Interessierte Informationen über Zahnärzte aufrufen. Registrierten
Nutzern bietet das Portal zudem die Möglichkeit, die Tätigkeit
von Zahnärzten zu bewerten. Die Bewertung, die der jeweilige
Nutzer ohne Angabe seines wirklichen Namens (sogenannter
Klarname) abgeben kann, erfolgt dabei anhand einer sich an
Schulnoten orientierenden Skala für insgesamt fünf vorformulierte Kategorien, namentlich „Behandlung“,
„Aufklärung“, „Vertrauensverhältnis“, „genommene Zeit“ und „Freundlichkeit“. Ferner
besteht die Möglichkeit zu Kommentaren in
einem Freitextfeld.
Recht
kein Behandlungskontakt zwischen ihm und dem Verfasser
zugrunde gelegen habe.
Das Urteil des BGH reiht sich in eine Folge von Entscheidungen der vergangenen Jahre ein, mit denen die Rechte und Pflichten von Bewertungsportalen nach und nach konkretisiert wurden. Danach sind öffentliche Bewertungsportale im Internet
grundsätzlich zulässig, weil sie Ausdruck der grundrechtlich
geschützten Meinungsfreiheit sind und der Öffentlichkeit – insbesondere mit Blick auf den Grundsatz der freien Arztwahl – ein
erhebliches Interesse an Informationen über ärztliche Dienstleistungen zukommt. Einem Arzt steht grundsätzlich kein Anspruch
auf Löschung seiner Eintragung in einem solchen Portal (sog.
Basisdaten) oder pauschal seiner Bewertungen zu. Ferner ist
gesetzlich gewährleistet, dass Nutzer auch anonym oder unter
Pseudonym auftreten können. Personenbezogene Daten, insbesondere die von einem Nutzer hinterlegten Anmeldedaten, darf
der Portalbetreiber nur herausgeben, wenn dies gesetzlich
erlaubt ist oder der Nutzer darin eingewilligt hat. An einer solchen gesetzlichen Erlaubnis fehlt es jedoch im Bereich der Telemedien.
ZAHNÄRZTE SIND NICHT SCHUTZLOS
Auf der anderen Seite sind die bewerteten Ärzte nicht schutzlos
gestellt. Auch sie können sich auf grundrechtlichen Schutz in
Gestalt des allgemeinen Persönlichkeitsrechts berufen. Daraus
können ihnen Ansprüche auf Unterlassung sowohl gegen den die
Bewertung verfassenden Nutzer als auch gegen den Portalbetreiber zustehen. Maßgeblich für die Feststellung einer Rechtsverletzung ist eine Abwägung zwischen der Meinungs- und Kommunikationsfreiheit des Nutzers bzw. des Portalbetreibers einerseits und dem Recht des Betroffenen auf Schutz seiner
Persönlichkeit andererseits, wobei es stets auf die besonderen
Umstände des Einzelfalls ankommt.
Ein Vorgehen gegen den Nutzer selbst ist allerdings schwierig, weil dieser regelmäßig anonym oder unter einem Pseudonym
auftritt. Verweigert der Betreiber des Portals die Auskunft über
die hinterlegten Anmeldedaten – was seinen gesetzlichen Pflichten entspricht –, wird der wirkliche Name des Nutzers meist
nicht zu ermitteln sein. Anders ist dies nur dann, wenn die Äußerung einen Straftatbestand (§ 186 StGB: üble Nachrede, § 187
StGB: Verleumdung) erfüllt. In solchen Fällen kann der Geschädigte Strafanzeige erstatten und auf diesem Umweg durch Einsichtnahme in das strafrechtliche Ermittlungsverfahren den
Namen des Verursachers in Erfahrung bringen.
Möglich bleibt, den Betreiber des Internetportals auf Beseitigung des Eintrags in Anspruch zu nehmen. Zwar stellen, wie der
Bundesgerichtshof klarstellt, derartige Bewertungen keine eigene „Behauptung“ des Betreibers dar, weil dieser sie sich inhaltlich
nicht zu eigen gemacht hat. Der Betreiber haftet für die vom
Nutzer seines Portals abgegebene Bewertung jedoch dann, wenn
er zumutbare Prüfungspflichten verletzt hat. Dabei ist er nicht
verpflichtet, die von den Nutzern in das Netz gestellten Beiträge
vor der Veröffentlichung auf eventuelle Rechtsverletzungen zu
überprüfen. Er ist aber verantwortlich, sobald er Kenntnis von
der Rechtsverletzung erlangt. Weist ihn ein Betroffener auf eine
Verletzung seines Persönlichkeitsrechts hin, kann er verpflichtet
sein, zukünftig derartige Verletzungen zu verhindern. Der
Umfang der Prüfpflichten richtet sich nach den Umständen des
Einzelfalls. Maßgebliche Bedeutung kommt nach Auffassung des
Bundesgerichtshofs dem Gewicht der beanstandeten Rechtsverletzung, den Erkenntnismöglichkeiten des Providers sowie der
Funktion des vom Provider betriebenen Dienstes zu. Dabei dürfe
einem Diensteanbieter aber keine Prüfungspflicht auferlegt werden, die sein Geschäftsmodell wirtschaftlich gefährdet oder seine Tätigkeit unverhältnismäßig erschwert.
In seiner Entscheidung vom 1. März 2016 sah der Bundesgerichtshof diese Prüfpflicht – entgegen der Vorinstanz (OLG Köln
vom 16.12.2014 – 15 U 141/14) – als verletzt an. Nach Auffassung der Bundesrichter trage der Betrieb eines Bewertungsportals im Vergleich zu anderen Portalen von vornherein ein gesteigertes Risiko von Persönlichkeitsrechtsverletzungen in sich. Diese Gefahr werde durch die Möglichkeit, Bewertungen anonym
oder pseudonym abzugeben, verstärkt. Zudem erschwerten es
derart verdeckt abgegebene Bewertungen dem betroffenen
Arzt, gegen den Bewertenden direkt vorzugehen. Vor diesem
Hintergrund sei die beklagte Portalbetreiberin angehalten gewesen, die Beanstandung des betroffenen Arztes dem Bewertenden
zu übersenden und ihn dazu anzuhalten, ihr den angeblichen
Behandlungskontakt möglichst genau zu beschreiben. Darüber
hinaus hätte sie den Bewertenden auffordern müssen, ihr den
Behandlungskontakt belegende Unterlagen, wie etwa Bonushefte, Rezepte oder sonstige Indizien, möglichst umfassend vorzulegen. Diejenigen Informationen und Unterlagen, zu deren Weiterleitung sie ohne Verstoß gegen § 12 Abs. 1 Telemediengesetz
(TMG) in der Lage gewesen wäre, hätte sie an den Kläger weiterleiten müssen. Der Bundesgerichtshof hat die Sache nun an die
Vorinstanz zurückverwiesen, damit die Parteien Gelegenheit
haben, zu den von der Beklagten gegebenenfalls ergriffenen weiteren Prüfungsmaßnahmen ergänzend vorzutragen.
FAZIT
Zahnärzte sind negativen Bewertungen nicht wehrlos ausgeliefert. Zwar ist es Bestandteil der Meinungsfreiheit, dass Patienten
Bewertungen in öffentlichen Portalen abgeben dürfen. Handelt
es sich jedoch um unwahre Tatsachenbehauptungen oder überschreitet die Meinungsäußerung die Grenze zur Schmähkritik,
stehen dem Betroffenen Ansprüche auf Unterlassung sowie
Ersatz der für die Rechtsverfolgung aufgewendeten Rechtsanwaltskosten zu. Ist sogar ein Straftatbestand erfüllt, kann der
Geschädigte Strafanzeige erstatten und über diesen Umweg die
Daten des Verursachers in Erfahrung bringen. Aber auch dann,
wenn die Grenzen zur Schmähkritik oder Strafbarkeit nicht überschritten sind, haben sich nach dem jüngsten BGH-Urteil die
Chancen des Zahnarztes verbessert, vom Betreiber eines Bewertungsportals erfolgreich die Löschung einer Bewertung zu verlangen, wenn der Verdacht naheliegt, dass die Bewertung haltlos
ist und nicht durch genaue Angaben oder die Vorlage von Unterlagen belegt werden kann.
Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(4)
| 65
Praxismarketing
Samsung
ZÄHNEFLICKEN ALLEIN IST
NICHT (MEHR) GENUG!
Über den eigentlichen Kernnutzen eines Mobiltelefons spricht heute niemand mehr; die Hersteller versuchen über entsprechende Zusatznutzen
und Features das Interesse der Konsumenten auf sich zu ziehen.
Fragt man Zahnärzte nach den Leistungen ihrer eigenen Praxis, so erhält man eine einstimmige Antwort: Die
zahnmedizinische Behandlung. Dies mag zwar durchaus korrekt sein, greift aber zu wenig weit. Gerade in den
heutigen Zeiten, in denen die Ansprüche der Patienten laufend zunehmen, sollte man sich Gedanken über seine
Leistungspalette machen. | DANIEL IZQUIERDO HÄNNI
D
Privat
en Ausdruck des „gesättigten Marktes“ haben Sie sicherlich
WILLKOMMEN IM
DENTALEN KÄUFERMARKT
schon mal gelesen oder gehört. Der Begriff beschreibt
Nicht ganz so angespannt wie bei der Mobiltelefonie ist die Lage
einen Markt, der kaum mehr wächst, weil ein jeder das entsprebei den Zahnarztpraxen. Ein sich veränderndes Verständnis der
chende Produkt schon gekauft oder die entsprechende DienstMundgesundheit und neue Behandlungstechniken bieten immer
leistung schon in Anspruch genommen hat. Ein gutes Beispiel
noch Wachstumspotenzial, doch die Zeiten, in denen das Wartedafür ist die Mobiltelefonie: Zählte man in Deutschland zur Jahrzimmer von allein immer voll ist, sind vorbei.
tausendwende 48,25 Millionen Sim-Karten, so
Denn auch unter den Zahnarztpraxen hat die
waren es im dritten Quartal 2015 etwas über
Konkurrenz zugenommen; gerade im städti113 Millionen Mobilfunkanschlüsse. Seitdem
schen Umfeld ist die Zahnarztdichte beson2008 die Hundert-Millionen-Marke geknackt
ders hoch. Gerade mal 800 bis 1.000 Einwohwurde, hat sich die Zahl somit bei etwa 110
ner auf einen praktizierenden Zahnarzt zählt
Millionen Abos eingependelt. Bei etwas über
die Bundeszahnärztekammer in Städten wie
80 Millionen Bundesbürgern heißt dies, dass
Hamburg oder Berlin, und auch die 1.000 bis
jeder ein Mobiltelefon besitzt. Und das bedeu1.200 Bundesbürger pro Zahnarzt in anderen
tet, dass kein Wachstum mehr möglich ist.
Bundesländern sind eher kritisch.
Gesättigte Märkte zeichnen sich unter
DANIEL IZQUIERDO HÄNNI
Der sogenannte Käufermarkt, bei dem die
anderem durch eine hohe Konkurrenz unter ist Marketing- und Kommunikationsprofi,
Konsumenten zwischen mehreren Anbietern
den Anbietern aus sowie, als logische Folge
Referent und Autor im Bereich der
Zahnmedizin und Gründer von
frei entscheiden können, ist somit auch in der
davon, durch die Tatsache, dass die Konsuwww.swissdentalmarketing.com
Zahnmedizin in Deutschland längst zur Tatsamenten aus einer Vielzahl an Anbietern ausche geworden.
wählen können.
[email protected]
66 | Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(4)
Praxismarketing
Erschwerend kommt hinzu, dass die Patienten von heute
selbstbewusster und anspruchsvoller geworden sind. Sie wollen
es genau wissen, hinterfragen Behandlungen und holen sich
gerade bei kostspieligen Privatleistungen schon mal eine zweite
Meinung bei einem anderen Zahnarzt ein. Kurzum, die Patienten
sind, wie man so schön sagt, nicht nur volljährig geworden, sondern aufgrund ihrer Auswahlmöglichkeiten auch am längeren
Hebel! Für die Praxisinhaberinnen und -inhaber heißt dies, dass
man sich vertieft mit den Wünschen und Ansprüchen seiner
Patienten auseinandersetzen sollte, möchte man seine Zukunftsperspektiven sichern.
DIE SICHTWEISE DES PATIENTEN
GEWINNT AN BEDEUTUNG
Konkret bedeutet dies, dass man vermehrt die subjektive
Wahrnehmung seiner Patienten ernst nehmen sollte: Wie
nimmt dieser unsere Zahnarztpraxis wahr? Welches sind seine
Eindrücke während der Behandlung? Und was sind seine
Gefühle? Manche Dentalprofis tun solche Fragen als nebensächlich ab, haben sie doch kaum etwas mit der Zahnmedizin
als Wissenschaft zu tun.
Nur: Aufgrund der Dominanz der Patienten gewinnen diese
Aspekte immer mehr an Bedeutung. Und: Aus der Psychologie
wissen wir, dass rund Dreiviertel aller Entscheidungen eines Menschen von Emotionen beeinflusst werden. Oder aus welchem
Grund sonst werden PKWs in verschiedenen Lackierungen und
Farben fabriziert?
Erschwerend kommt bei der Zahnmedizin hinzu, dass die
meisten Patienten gar nicht in der Lage sind, eine Behandlung
sachlich-kompetent zu beurteilen, fehlen ihnen dafür doch ganz
einfach die Kenntnisse. In der Folge greifen sie auf sogenannte
Ersatzkriterien zurück, um ihren Besuch beim Zahnarzt zu beurteilen, Kriterien, die ein Patient verstehen und nachvollziehen
kann und die für ihn daher absolut relevant sind. Jeder von Ihnen
kennt den Spruch: „Es hat gar nicht weh getan!“ Oder: „Dieser
Zahnarzt ist supersympathisch.“ Stimmt, mit der zahnmedizinischen Leistung haben diese Kommentare wenig gemein, für die
Patienten sind sie jedoch die ausschlaggebenden Gründe, sich für
die eine oder die andere Praxis zu entscheiden.
MEHRWERT IN ERGÄNZUNG
ZUM KERNNUTZEN
Kommen wir zurück zur Mobiltelefonie. Dass man mit einem
Mobiltelefon von unterwegs Telefongespräche führen kann,
liegt auf der Hand und ist längst eine Selbstverständlichkeit.
Und auch die bundesweite Flächenabdeckung oder die Qualität
der Gesprächsübertragung sind keine Argumente mehr, sich für
den einen oder den anderen Anbieter zu entscheiden. Auf diese
Veränderung in der Wahrnehmung reagieren gerade die Gerätehersteller immer wieder neu und bieten Mehrwerte an, die
mit dem Kernnutzen eines Mobiltelefons nichts mehr gemein
haben.
Der Kernnutzen wird somit durch zusätzliche Leistungen
und Angebote angereichert, denn nur so wird man den wachsenden Ansprüchen der Konsumenten gerecht. Und genau gleich
läuft es auch bei den Zahnarztpraxen ab, wo man die medizinische Leistung durch ergänzende Maßnahmen vervollständigen
sollte, möchte man auch in Zukunft Patienten gewinnen und an
sich binden.
MEHRWERT UND ZUFRIEDENHEIT
IN DER ZAHNARZTPRAXIS
Das sogenannte „Kano-Modell der Kundenzufriedenheit“ wurde
bereits 1978 von einem japanischen Wirtschaftsprofessor entwickelt, hat aber bis heute nichts an Aktualität eingebüßt – ganz im
Gegenteil! Kano mag damals nicht an Zahnarztpraxen gedacht
haben, die neuen Marktgegebenheiten in der Zahnmedizin sind
jedoch Grund dafür, dass seine Überlegungen gerade für uns
aktueller sind denn je. Schließlich beschreibt sein Modell drei Stufen der Kunden- respektive Patientenzufriedenheit, die von der
Indifferenz über die Genugtuung bis hin zur Begeisterung führen.
Und nur Letzteres, also die außerordentliche, persönliche Zufriedenheit des Patienten, bildet die Grundlage für die so bedeutende Mundpropaganda.
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Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(4)
| 67
Praxismarketing
Die Grundstufe, auch Basismerkmale genannt, umfasst Leistungen, die vom Konsumenten respektive Patienten als selbstverständlich erachtet und daher kaum wirklich geschätzt werden. Bei der Mobiltelefonie wären dies der Rufaufbau oder die
Gesprächsqualität. Wir denken nicht mehr daran, bis wir in ein
Funkloch geraten. In der Zahnarztpraxis gelten etwa die Hygiene
oder der neue Behandlungsstuhl, den man sich anlässlich der IDS
gekauft hat, als Basismerkmale. Mag der neue Sirona-Stuhl noch
so sehr die Bewunderung der Kollegen auf sich ziehen, für die
Patienten ist er lediglich eine Selbstverständlichkeit und somit
kaum ein Grund, seinen Zahnarzt weiterzuempfehlen.
Die zweite Stufe respektive die zweite Zufriedenheitsebene
bilden die sogenannten Leistungsmerkmale, also jene Aspekte, die
im direkten Zusammenhang mit dem Bedürfnis des Patienten stehen. Sie umfassen die Leistungserbringung, in unserem Fall also die
zahnmedizinische Behandlung. Das Besondere daran ist, dass eine
Überkompensation nicht automatisch zu einem höheren Zufriedenheitsgrad führt. Will heißen: Eine bessere, fachliche Leistung
führt nicht zwingend zu einer höheren Patientenzufriedenheit.
Somit gewinnen die sogenannten Begeisterungsmerkmale an
Bedeutung, sind es doch diese, die aus einem „Ja-war-okayPatienten“ einen „War-wirklich-super-prima-Patienten“ machen.
Möchte man diese Begeisterungsmerkmale bewusst fördern,
dann sollte man wirklich versuchen, sich in die Situation seiner
Patienten zu versetzen. Wie erleben sie ihren Besuch in der Praxis?
Wie wird mit ihnen umgegangen? Wie werden ihnen die Dinge
erklärt? Kurzum: Welches sind die Ersatzargumente, die wir den
Patienten anbieten, so dass sie die zahnmedizinischen Leistungen
unserer Praxis besser nachvollziehen und verstehen können?
Hat auch in der Zahnarztpraxis ihre Gültigkeit: Das Kano-Modell der Kundenzufriedenheit mit seinen drei Stufen.
Eine allgemein gültige Antwort kann man nicht geben, hängt
diese doch vom Charakter eines jeden Zahnarztes und der Eigenheit der jeweiligen Praxis ab. Allerdings braucht man das Rad nicht
neu zu erfinden, möchte man die Begeisterungsmerkmale in der
eigenen Praxis ausbauen. Ein erster Ansatz könnte darin bestehen,
den persönlichen Umgang mit dem Patienten zu optimieren und
parallel dazu dem Patientendialog mehr Bedeutung zu geben, sich
für ihn mehr Zeit zu nehmen und mit ihm auf Augenhöhe, von
Angesicht zu Angesicht, zu kommunizieren. Aber auch der gezielte Einsatz von visuellen Hilfsmitteln oder Garantieleistungen auf
erbrachte Behandlungen sind eine Möglichkeit, solche Begeisterungsmerkmale zu generieren. Den Ideen sind dabei keine Grenzen gesetzt, sofern diese seriös und rechtens sind.
FORTBILDUNGSTERMINE
25.06.2016 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hamburg
24.09.2016 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nürnberg
Thema: Kommunikationstraining für Zahnärzte/innen –
(Aufbauseminar); Michael Behn
Ort: Hamburg, Anmeldung/Information: Zahnärztekammer
Hamburg, Möllner Landstraße 31, 22111 Hamburg
Tel.: 040 733405-0, Fax: 040 73258-28
[email protected], www.zahnaerzte-hh.de
CME-Punkte: 10, Gebühr: 335 €
Thema: 5-Sterne-Praxis: Patienten gewinnen und binden!;
Dora von Bülow
Ort: Nürnberg, Anmeldung/Information: eazf GmbH,
Fallstraße 34, 81369 München
Tel.: 089 72480-190, Fax: -188
[email protected], www.eazf.de
CME-Punkte: 8, Gebühr: 310 €
14.09.2016 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stuttgart
28.09.2016 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Münster
Thema: Empfehlungen – Der geniale Weg zu neuen Patienten
und gewinnbringenden Behandlungen; Hans-Dieter Klein
Ort: Stuttgart, Anmeldung/Information: Zahnmedizinisches
Fortbildungszentrum Stuttgart (ZFZ), Herdweg 50,
70174 Stuttgart
Tel.: 0711 22716-18, Fax: -41
[email protected], www.zfz-stuttgart.de
CME-Punkte: 8, Gebühr: 250 €
Thema: Stressbewältigung und Souveränität bei schwierigen
Patientenkontakten; Uwe Hermannsen
Ort: Münster, Anmeldung/Information: Akademie für Fortbildung der Zahnärztekammer Westfalen-Lippe, Auf der
Horst 31, 48147 Münster
Tel.: 0251 507600, Fax: 0251 50765600
[email protected], www.zahnaerzte-wl.de
CME-Punkte: 6, Gebühr: 229 €
68 | Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(4)
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Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(4)
| 69
Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(4)
| 71
Qualitätsmanagement
tik bietet hingegen die Übersicht über die Zahl von Überweisungen von Kollegen, sofern diese in der Überweiserhistorie erfasst
sind.
Die Bandbreite der statistischen Auswertungen, die Zahnarztsoftware heute bietet, gibt wichtige Antworten, wirft jedoch
auch Fragen auf. Zahnarztberater Christian Henrici, Geschäftsbereichsleiter Markt & Kooperation bei der DAMPSOFT GmbH,
und Dietmar Hermann, zahnärztlicher Produktmanager bei
Dampsoft, tragen gerne zur Klärung bei.
Wie kann der Zahnarzt ohne viel Aufwand
feststellen, wie hoch die durchschnittlichen
Wartezeiten seiner Patienten sind?
72 | Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(4)
Anfragen senden Sie bitte mit dem Betreff „Leserfragen“ an
[email protected] oder per Fax an die 02234
7011-6296.
Patientenzufriedenheit ist ein wichtiger Faktor für den Erfolg
einer Praxis, und möglichst kurze Wartezeiten spielen bei der
Beurteilung aus Patientensicht eine bedeutende Rolle. Der
Zahnarzt sollte es deshalb nicht nur seinen Mitarbeitern überlassen, zu prüfen, ob die durchschnittliche Zeitspanne noch im
tolerierbaren Bereich liegt. Sehr gut geeignet sind zu diesem
Zweck „Wartezimmer-Statistiken“, die eine hochwertige Software bietet. An die elektronische Terminplanung gekoppelt,
registriert diese Funktion idealerweise automatisch eventuelle
Fehlzeiten und ermittelt durchschnittliche Wartezeiten pro
Patient sowie durchschnittliche Behandlungszeiten, getrennt
nach dem behandelnden Arzt. Diese Informationen können
übrigens von der Rezeptionskraft schon im Vorfeld für eine
effektivere Terminplanung genutzt werden.
In einer Teamsitzung kann die Auswertung als Grundlage
dazu dienen, um gegebenenfalls die Ursachen für zu lange Patientenwartezeiten zu
besprechen. Daraus entstehende Aufgaben
werden dann an die zuständigen Mitarbeiter
weitergeleitet.
DIETMAR HERMANN
zahnärztlicher Produktmanager
beim Software-Unternehmen
DAMPSOFT GmbH
Dampsoft
Kann der Zahnarzt festlegen, welche Mitarbeiter Einblick in statistische Auswertungen
erhalten?
Transparenz kann eine vertrauensbildende
Maßnahme bei der Personalführung sein.
Dennoch sollte der Zahnarzt genau überlegen, welchen Mitarbeitern er Zugriff auf sensible Daten gewährt oder wo zu viel Information vielleicht sogar zu Unstimmigkeiten im
Team führt. Um ein Beispiel zu nennen: Bei
einer Statistik, die eine Verteilung der Umsätze der Mitarbeiter in der Prophylaxe anzeigt,
ergibt es Sinn, wenn jede Fachkraft nur die
eigenen Umsätze einsehen darf. Die meisten
Anbieter von Praxissoftware sehen zu diesem
Zweck die Möglichkeit vor, spezielle Statistikpasswörter einzurichten oder den Zugriff auf
die Analysen über die MitarbeiterverwaItung
zu regeln. Dabei kann der Zahnarzt für jeden
Mitarbeiter einzeln die gewünschten Berechtigungen vergeben. Identifizierung und Autorisierung des PC-Nutzers erfolgen dann mit
einer Passwortabfrage.
Haben Sie Fragen rund um das Thema Zahnarztsoftware
oder zur digitalen Praxis? Die Experten Christian Henrici und
Dietmar Hermann freuen sich auf Ihre Zuschriften.
Dampsoft
Wie gewinnt der Zahnarzt schnell einen Überblick darüber, wie
viele Neuzugänge im Jahr oder im Quartal die Praxis besucht
haben?
Die Bindung und vor allem die Neugewinnung von Patienten
sind überlebenswichtig für Zahnarztpraxen – auch im Hinblick
auf die ständig wachsende Konkurrenz. Deshalb empfiehlt es
sich, regelmäßig zu kontrollieren, ob genügend Neuzugänge die
wirtschaftliche Existenz der Praxis sichern. Funktionen, die
Patientendaten filtern und auswerten, schaffen die Voraussetzung dafür. Auf diese Weise überblickt der Zahnarzt mit wenigen Klicks Altersstruktur, Geschlecht oder den Wohnort seiner
Patienten, ebenso wie die Zahl der Behandelten, die sich neu in
der Praxis vorstellen. Wichtig ist es, dass die Auswertungen
abgespeichert und ohne neue Berechnung wieder aufgerufen
werden können. So kann der Praxischef die Entwicklung der
Zahlen in verschiedenen Zeitintervallen vergleichen.
WIR HELFEN IHNEN
CHRISTIAN HENRICI
Zahnarztberater und Leiter des
Geschäftsbereichs Markt & Kooperation
der DAMPSOFT GmbH
Welche Details kann der Praxischef über die
Laborstatistik abfragen?
Eine Laborstatistik greift üblicherweise auf die
Patientendaten der aktuellen Patientenauswahl zu. Der Nutzer sollte aber auch die Möglichkeit haben, einzelne Daten auszusuchen
oder eine Auswahl zu treffen.
Eine solche Statistik kann auch einen
Überblick über die gespeicherten Laborleistungen geben, die alle Patienten innerhalb
eines bestimmten Zeitraums erhalten haben –
möglichst gefächert in die Bereiche Privat, PA,
KB oder KFO einschließlich des Erfassungsdatums.
Gut durchdachte Softwarelösungen
geben in der Darstellung auch Auskunft über
die Bezeichnungen der Laborleistung, die
Gramm oder Zahl des angefallenen Metalls,
der Abformmaterialien oder der Fertigteile.
Nützlich für die Mitarbeiter ist es darüber
hinaus, wenn sie die gefilterten Listen ausdrucken können.
Termine
FORTBILDUNGSTERMINE PRAXISMANAGEMENT
03.06.2016. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Karlsruhe
02.07.2016 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nürnberg
Thema: Selbstmanagement – wie gehe ich mit mir und
meinem Erfolg um?; Axel Thüne
Ort: Karlsruhe, Anmeldung/Information: Akademie für
Zahnärztliche Fortbildung Karlsruhe, Lorenzostraße 7,
76135 Karlsruhe
Tel.: 0721 9181-200, Fax: -222
[email protected], www.za-karlsruhe.de
CME-Punkte: 8, Gebühr: 350 €
Thema: Souveräner Umgang mit anspruchsvollen und neuen
Patienten; Joachim Brandes
Ort: Nürnberg, Anmeldung/Information: eazf GmbH,
Fallstraße 34, 81369 München
Tel.: 089 72480-190, Fax: -188
[email protected], www.eazf.de
CME-Punkte: 8, Gebühr: 310 €
08.06.2016 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Freiburg
Thema: Von der Absicht zum Auftrag – Wie machen wir aus
unserem Praxisteam ein Hochleistungsteam?; Martin Simmel
Ort: Stuttgart, Anmeldung/Information: Zahnmedizinisches
Fortbildungszentrum Stuttgart (ZFZ), Herdweg 50,
70174 Stuttgart
Tel.: 0711 22716-18, Fax: -41
[email protected], www.zfz-stuttgart.de
CME-Punkte: 12, Gebühr: 415 €
22.07. – 23.07.2016 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stuttgart
Thema: Betriebsprüfung in der Zahnarztpraxis – Steuerfallen
geschickt umgehen; Dirk Nayda
Ort: Freiburg, Anmeldung/Information: Fortbildungsforum
Freiburg/FFZ, Merzhauser Str. 114–116, 79100 Freiburg
Tel.: 0761 4506-160
[email protected], www.ffz-fortbildung.de
CME-Punkte: 3, Gebühr: 95 €
08.06.2016 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Schwerin
03.09.2016 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Münster
Thema: Die betriebswirtschaftliche Praxisführung:
Fluch und Segen; Joachim Hartmann
Ort: Schwerin, Anmeldung/Information: Zahnärztekammer
Mecklenburg-Vorpommern, Wismarsche Str. 304,
19055 Schwerin
Tel.: 0385 59108-0, Fax: -20
[email protected], www.zaekmv.de
CME-Punkte: 6, Gebühr: 210 €
Thema: 18. Akademietag 2016. Die digitale Praxisorganisation – Einfach, schnell und rechtssicher; Iris Wälter-Bergob
Ort: Münster, Anmeldung/Information: Akademie für
Fortbildung der Zahnärztekammer Westfalen-Lippe,
Auf der Horst 31, 48147 Münster
Tel.: 0251 507627, Fax: 0251 50765600
[email protected]
www.zahnaerzte-wl.de
CME-Punkte: 8, Gebühr: 120 €
15.06.2016 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bremen
10.09.2016 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Berlin
Thema: Kommunikation: im Behandlungszimmer;
Rubina Ordemann
Ort: Bremen, Anmeldung/Information: Fortbildungsinstitut
Zahnärztekammer Bremen, Universitätsallee 25,
28359 Bremen
Tel.: 0421 33303-77, Fax: -23
[email protected], www.fizaek-hb.de
CME-Punkte: 6, Gebühr: 284 €
Thema: Hilfe, ich bin in der Wirtschaftlichkeitsprüfung!;
Rainer Linke
Ort: Berlin, Anmeldung/Information: Philipp-Pfaff-Institut,
Aßmannshauser Straße 4–6, 14197 Berlin
Tel.: 030 41472540, Fax: 030 4148967
[email protected], www.pfaff-berlin.de
CME-Punkte: 6, Gebühr: 165 €
15.06.2016 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dresden
26.10.2016 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Münster
Thema: Excel – Praxiszahlen im Blick; Uta Reps
Ort: Dresden, Anmeldung/Information: Fortbildungsakademie
der Landeszahnärztekammer Sachsen, Schützenhöhe 11,
01099 Dresden
Tel. 0351 8066-101, Fax: -106
[email protected], www.zahnaerzte-in-sachsen.de
CME-Punkte: 8, Gebühr: 190 €
Thema: Praxismarketing I: Praxishomepage und
Bewertungsportale; Dr. Bernd Hartmann
Ort: Münster, Anmeldung/Information: Akademie Praxis und
Wissenschaft (APW), Liesegangstraße 17 a, 40211 Düsseldorf
Tel.: 0211 669673-0, Fax: -31
[email protected], www.apw-online.com
CME-Punkte: 5, Gebühr: 260 €
Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(4)
| 73
Abrechnungstipp
FÜLLUNG ODER CAD/CAM –
PLANEN UND KALKULIEREN
Sirona
Gerade angesichts der nicht unerheblichen Anschaffungskosten stehen Zahnärzte immer wieder vor der Frage, ob
sich für ihre Praxis die Anschaffung eines CEREC lohnt. Investitionen in dieser Größenordnung müssen tatsächlich gut
überlegt werden. | CHRISTINE BAUMEISTER-HENNING
Privat
V
CHRISTINE
BAUMEISTER-HENNING
ist seit 1982 im Praxismanagement aktiv
und zertifizierte Z-PMS-Moderatorin,
Business-, Team- und Konfliktcoach, Sachverständige für Gebührenrecht.
[email protected]
74 | Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(4)
or der Anschaffung steht immer die Frage, ob und wie
schnell sich das Gerät amortisiert. Anhand einer Fallstudie
zeigen wir Ihnen die mögliche Umsatzentwicklung und erläutern,
wie sich die Rentabilität ermitteln lässt. Für unseren Fall haben
wir eine Praxis aus dem Ruhrgebiet mit ihren Zahlen aus der
Umsatzstatistik gewählt. Diese Praxis hat im Jahr 2015 insgesamt 254 dreiflächige Füllungen gelegt. In unserer Kalkulation
gehen wir davon aus, dass es dem Praxisteam gelingt, in 2016
etwa in 35 Prozent der Fälle statt einer Kompositfüllung ein
CEREC-Inlay mit dem Patienten zu vereinbaren.
Zunächst ist die Honorarberechnung für Kompositfüllungen
im Vergleich zum Honorar für Inlays zu betrachten.
Abrechnungstipp
Honorar für Kompositfüllung, 3-flächig
In diesem Fall kommen jedoch weitere Einnahmen auf die Praxis
zu, denn mit Herstellung eines Inlays sind immer Kosten für die
Zahntechnik verbunden. Bei Anschaffung einer CAD/CAM-Einheit fallen die Laborkosten der Zahnarztpraxis zu. In diesem Fall
sind folgende Laborleistungen denkbar:
Zahn Geb.-Nr.
Anz.
Leistung
Faktor
Betrag
34
0070
1
Vitalitätsprüfung
eines Zahnes
2,3
6,47 €
34
0100
1
Intraorale Leitungsanästhesie
2,3
9,05 €
0723
1
Zahnfarbenbestimmung I
34
2030
1
Besondere
Maßnahmen
2,3
8,41 €
xxx
1
CAD: Modellsegmentierung
34
2100
1
Kompositfüllung
2,3
83,05 €
xxx
1
Silikonbiss CAD/CAM anfertigen
106,98 €
xxx
1
CAD: Bearbeitung Präparationsgrenze
xxx
1
CAD: Einlagefüllung, dreiflächig, Konstruktion
xxx
1
CAD: Kaufläche konstruieren
xxx
1
CAM: Einlagefüllung, dreiflächig, Fräsung
xxx
1
Indiv. Ausarbeitung Einlagefüllung, dreiflächig,
Fräskeramik
5306
1
Keramik konditionieren
5401
1
Keramik ätzen
1
Material: Fräsblock
Gesamtbetrag
Laborleistungen
Honorar für Inlay, CAD/CAM, mehr als 2-flächig
Zahn Geb.-Nr.
Anz.
Leistung
Faktor
Betrag
34
0070
1
Vitalitätsprüfung
eines Zahnes
2,3
6,47 €
34
0090
1
Intraorale Infiltrationsanästhesie
2,3
7,76 €
34
2030
1
Besondere
Maßnahmen
2,3
8,41 €
OK/
UK
0065
2
Optisch-elektronische Abformung
2,3
20,70 €
33–
36
2040
1
Kofferdam
2,3
8,41 €
34
2197
1
Adhäsive
Befestigung
2,3
16,82 €
Einlagefüllung,
mehr als 2-flächig
2,3
34
2170
Gesamtbetrag
1
221,07 €
289,64 €
Resultat 1: Ein Inlay, mehr als dreiflächig, erwirtschaftet ein
Mehrhonorar von 182,66 €.
Hinweis: Die mit „xxx“ ausgewiesenen Felder sind keine in der
BEB enthaltenen Leistungen. Der Euro-Betrag muss nach tatsächlich entstandenen, angemessenen Kosten individuell ermittelt werden. In unserem Beispiel kalkulieren wir für die zahntechnischen Leistungen einen Gesamtbetrag von 250,00 € für ein
dreiflächiges Inlay.
Resultat 2: Wenn statt einer dreiflächigen Kompositfüllung ein
dreiflächiges Inlay im CAD/CAM-Verfahren hergestellt wird, verbleibt in der Praxis ein Mehrumsatz pro Füllung von 432,66 €.
Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(4)
| 75
Abrechnungstipp
ZEITAUFWAND
GESAMTERGEBNIS
Der überaus erfreuliche Ertragsunterschied könnte zu der Frage
führen, warum machen es denn nicht alle so? Ein entscheidender
Faktor muss bei der Anschaffung einer CAD/CAM-Einheit
berücksichtigt werden: die Zeit. In unserem Kalkulationsbeispiel
haben wir für die dreiflächige Kompositfüllung einen Zeitaufwand von 35 Minuten berücksichtigt, bei der CAD/CAM-Fertigung haben wir 45 Minuten am Patienten und 30 Minuten für die
Herstellung des Werkstücks kalkuliert. Wenn es gelingt, 35 Prozent der dreiflächigen Füllungen als CAD/CAM-Restaurationen
mit den Patienten zu vereinbaren, sieht der Zeitaufwand pro Jahr
folgendermaßen aus:
Unsere Musterpraxis ist jetzt natürlich gespannt, wie sich das
bisher Überlegte in einem Jahresergebnis darstellt. Bei der
Betrachtung der Zahlen bitte berücksichtigen:
Es geht nach wie vor „nur“ um die Umstellung bei dreiflächigen Kompositfüllungen.
Jahr
2015
2016
Anz.
Leistung
Ertrag
Honorar für
2015 250 Füllungen 26.745,00 €
Ertrag
gesamt
Differenz
26.745,00 €
Zeitaufwand in Stunden
250
Füllungen
146
162,5
Füllungen
95
87,5
CEREC-Inlays ZA
66
87,5
CEREC-Inlays ZT
44
Resultat 3: Es entsteht bei der Umstellung auf CAD/CAM-Fertigung ein zeitlicher Mehraufwand von 58 Stunden, die bei der
Terminplanung entsprechend zu berücksichtigen sind.
STUNDENSATZ
Das Umstellen auf CAD/CAM-Fertigung kostet demnach deutlich mehr Zeit, die ggf. auch für andere Behandlungen nicht mehr
zur Verfügung steht. Lohnt sich die Umstellung trotzdem? Wir
vergleichen die Entwicklung des Stundensatzes:
Jahr
Zeitaufwand/Stunden
durchschn. Stundensatz
2015
146
183,18 €
Honorar für
162,5 Kompo- 17.384,25 €
sitfüllungen
Honorar für
2016 87,5 CAD/
25.343,50 €
64.602,75 €
CAM-Inlays
Zahntechnik
für 87,5 CAD/
CAM-Inlays
21.875,00 €
+ 37.857,75 €
FAZIT
Für die hier vorgestellte Musterberechnung für unsere Kundenpraxis im Ruhrgebiet fällt das Ergebnis für dreiflächige
Restaurationen bei einer Umstellung auf die anteilige CAD/
CAM-Fertigung deutlich zugunsten der neuen Technik aus.
Wichtig ist dabei zu bedenken: Es ist erfolgsentscheidend, sich
für die Umstellung ein Ziel zu setzen. In unserem Fall lautete
dies:
35 Prozent der Füllungen der Praxis werden CAD/CAM-
Rekonstruktionen.
2016
204
316,42 €
Resultat 4: Auch wenn pro Füllung ein erheblicher zeitlicher
Mehraufwand entsteht, rechtfertigt der Umsatz pro Stunde
durchaus die Umorganisation des Terminplaners.
76 | Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(4)
Um dieses Ziel zu erreichen, müssen organisatorische Veränderungen im Betrieb vorgenommen werden. Die Mitarbeiter und
Mitarbeiterinnen benötigen eine intensive Schulung. Und auch
die Kommunikation mit dem Patienten muss perfekt sein und
sollte deshalb geübt werden.
Eine solche Umstellung erfordert immer ein Konzept, in das
das gesamte Team eingebunden ist.
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Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(4)
| 77
Abrechnungstipp
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CT ODER DVT –
WAS IST BEIHILFEFÄHIG?
Wenn die Computertomografie angeblich nicht beihilfefähig ist, was ist dann mit der Digitalen Volumentomografie?
Vor dieser Frage stehen viele Zahnarztpraxen, vor allem wenn sie implantatgetragene Restaurationen in ihrem
Behandlungsportfolio haben. | STEFFI SCHOLL
D
Privat
ie Bundesnetzagentur hat im März 2015 für BeihilfebeWANN SINNVOLL?
In der Mitteilung heißt es außerdem, dass das Computertomorechtigte des Bundes folgende Information im Zusamgramm als zusätzliches Hilfsmittel nur dann sinnvoll sei, wenn
menhang mit der Planung von Implantaten veröffentlicht:
umfangreiche knöcherne Areale wiederhergestellt werden müs„Computertomografie im Zusammenhang mit der Planung von
sen und das OPG bei schwierigen anatomischen Verhältnissen
Implantaten ist nicht beihilfefähig.“ Dazu heißt es in den weitekeine ausreichende Information zur Verfüren Ausführungen: „Bei der Planung von
gung stellen könne. (Diese Angaben sind allerImplantaten führen einige Zahnärzte dazu
dings in der gültigen Bundesbeihilfeverordeine Computertomografie durch. Diese Form
nung nicht enthalten.)
der Planung übersteigt in der Regel das Maß
Sowohl für Patienten als auch Implantolodes Notwendigen und Angemessenen und ist
gen stellt sich da die Frage, betrifft es „nur“
daher nicht beihilfefähig.“
das CT oder auch das in der Implantologie
Standard in der präoperativen implantoweitaus häufiger zu diagnostischen Zwecken
logischen Diagnostik seien das Orthopantoeingesetzte DVT? Grundsätzlich ist wohl
mogramm OPG (= Röntgenaufnahme) mit
zunächst zu definierten, was eine DVT-AufMessvorrichtungen, einartikulierte Modelle
STEFFI SCHOLL
nahme von einer CT-Aufnahme unterscheiund eine eventuelle Schleimhautdickenmesist Abrechnungsspezialistin und arbeitet
det: Bei einer nach der GOÄ-Nr. 5370 berechsung am gesägten Modell, um die Breite des
seit 2011 bei der ZA Zahnärztlichen
Abrechnungsgesellschaft AG in
neten Computertomografie handelt es sich
knöchernen Alveolarfortsatzes feststellen zu
Düsseldorf in der GOZ-Fachabteilung.
um eine mittels Röntgenstrahlen erzeugte
können. (Bundesnetzagentur, Shared Service
Schichtaufnahme, die ein Schnittbild erstellt.
Center, Beihilfe – März 2015)
[email protected]
78 | Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(4)
Abrechnungstipp
Im Gegensatz dazu ist eine DVT-Röntgenaufnahme (GOÄ 5370a) eine Volumentomografie; sie erzeugt ein Datenvolumen, eine „Pixelwolke“, dies jedoch mit einem definierten
Rauminhalt je „Bildpunkt“ – man spricht deshalb von Voxel statt Pixel.
DREIDIMENSIONALITÄT WICHTIG
computergesteuerte Analyse. Die wird primär
erbracht und berechnet von demjenigen
fachkundigen Arzt oder Zahnarzt, der die
Schnittbilder pflichtgemäß vollständig durchmustert und gemäß Röntgenverordnung
auch befundet hat.
Werden die Röntgendaten einer angefertigten DVT-Aufnahme nun später, beispielsweise von einem
Überweiser, mit abweichender, spezialisierter Fragestellung und
Software durchmustert und ausgewertet, dann ist eine weitere
Leistung entsprechend Ä5377 erfolgt, ohne dass eine erneute
Berechnungsmöglichkeit der Grundleistung (hier also DVT)
gegeben ist. Diese Planungsauswertungen erfolgen in der Regel
mit einer speziellen Software; erstellt werden damit meist besondere 3D-Rekonstruktionsplanungsunterlagen, gegebenenfalls
erfolgt eine virtuelle Planung, wie etwa mit verschiedenen Therapieansätzen. Die Daten der zugrunde liegenden DVT-Aufnahme werden dabei zwangsläufig ein zweites Mal und abweichend
analysiert und weiterverwendet; Voraussetzung ist dafür allerdings, dass dies durch eine approbierte Person mit entsprechen-
Böll
Eine DVT-Aufnahme kann dreidimensional ausgewertet werden
mit beliebig vielen Schnittbildern in allen drei Richtungen des
Raums. Zwar kann durch technische Modifikationen auch ein CT
mehr als nur eine Schicht darstellen, beispielsweise ein Spiral-CT,
dennoch ist genau in dieser Dreidimensionalität die Abgrenzung
zwischen CT und DVT zu finden. Die Inhaltsmenge des Datenvolumens einer DVT-Aufnahme wird vor Aufnahmebeginn in
Kubikzentimetern (cm3) gewählt, zum Beispiel als 7 × 7 × 7 cm3
für eine Kieferhälfte oder 15 × 15 × 15 cm3 für (fast) den gesamten Schädel. Die Technik der CT nach GOÄ 5370 blendet während der Aufnahme überflüssige Daten und potenzielle Stördaten
aus, bei der DVT-Aufnahme geschieht dies erst computergestützt beim Betrachten eines ausgewählten, rekonstruierten Schnittbilds und ist
auch dann nicht endgültig.
Dennoch kann festgestellt werden,
dass die Leistungsbeschreibung der
CT-Aufnahme nach GOÄ 5370 mehr oder
weniger mit der Leistungsbeschreibung
einer DVT-Aufnahme übereinstimmt, da
offensichtlich deutliche inhaltliche Leistungsüberschneidungen vorhanden sind.
Ob zur Implantatplanung nun eher ein
Dental-CT oder eine DVT-Aufnahme vom
jeweiligen Operateur bevorzugt wird, ist
sicher individuell sehr unterschiedlich.
Beim Lesen der Beihilfeauslegung zum CT
durch eine Bundesbehörde jedoch könnte
dies für die Patienten unter Umständen ein
Ein DVT hat offensichtlich deutliche inhaltliche Leistungsüberschneidungen mit einem Dental-CT.
Aspekt sein, der Rückfragebedarf generiert. Denn auch wenn in den eingangs
erwähnten Bestimmungen explizit nicht von einer DVT-Aufnahme
dem DVT-Fachkundenachweis geschieht. In diesem Sonderfall ist
die Rede ist, kann davon ausgegangen werden, dass versucht wird,
dann auch eine erneute Berechnung der GOÄ 5377 möglich (siediese unter dem beihilferechtlich gebrauchten Begriff „Computerhe Beschluss GOZ-Expertengremium unter www.alex-za.de).
tomogramm“ zu subsumieren, schon allein wegen der beschriebeDoch auch wenn bereits auf der Rechnung ein erklärender Hinnen Leistungsüberschneidungen.
weis zur Leistung nach GOÄ 5377 aufgeführt wird, bleibt bei den
Kostenerstattern und privaten Versicherern diese Form der
ZUSCHLAG NACH GOÄ 5377
Berechnungsweise umstritten.
Und unabhängig davon, wie schließlich eine Beihilfestelle des
Da ist es wenig hilfreich, dass sich zur Frage der BeihilfefäBundes eine präoperative DVT-Aufnahme einordnet, könnte
higkeit des Zuschlags nach GOÄ 5377 die eingangs zitierte Beinoch der Zuschlag nach GOÄ 5377 (allgemein ein CT-Zuschlag)
hilfebestimmung komplett ausschweigt. Für den beihilfebehinzutreten. Dabei handelt es sich um den „Zuschlag für compurechtigten Patienten hilfreich könnte der Hinweis sein, sich vor
tergesteuerte Analyse – einschließlich speziell nachfolgender
einer geplanten DVT-Aufnahme bei der zuständigen Beihilfe3D-Rekonstruktion“. Dieser Zuschlag ist in der Regel an die comstelle zu informieren. Es könnte sein, dass er dann zu der
putergesteuerte Tomografie (Ä5370-5376 GOÄ – SchichtaufErkenntnis gelangt, dass eine Versicherungslücke besteht oder
nahmen) gebunden. Inhalt der Ä5377 ist unter anderem eine
angegeben wird.
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Mitarbeiterführung
Patienten Problemlösungen, mit denen dieser nicht ohne Weiteres rechnet. Beispiele wären Hilfe bei Mundgeruch, Möglichkeiten der Kiefergelenkbehandlung, therapeutische Ansätze für
Schnarcher oder eine intensive interdisziplinäre Zusammenarbeit
mit Allgemeinmedizinern – zum Beispiel im Rahmen einer Diabetes oder einer Schwangerschaft.
Individuelle Betreuung für konkrete Zielgruppen ist in der
Theorie zunächst nur eine gute Idee. Für die Umsetzung ist der
Zahnarzt auf sein vielleicht wichtigstes Marketinginstrument
angewiesen: seine Mitarbeiter. Denn wer eine bestimmte Servicekultur im Praxisalltag implementieren möchte, kann dieses
Vorhaben nicht im Alleingang bewältigen. Das heißt, wenn der
Chef beispielsweise einen verständnisvollen Umgang mit Kindern in der Praxis wünscht, flexible Öffnungszeiten für stark
beanspruchte Berufstätige einrichten möchte oder ein besonders Protokoll für die Kommunikation mit Angstpatienten
plant, funktioniert dies nur, wenn er das ganze Team mit ins
Boot holt. Die erste Voraussetzung dabei ist, dass er sein Personal ausführlich über seine Vision informiert und alle diese Praxisphilosophie mittragen.
Guter Wille allein reicht jedoch nicht aus. Denn die nötigen
Kompetenzen sind nicht immer bereits vorhanden. Spezialisten
wie die OPTI Zahnarztberatung GmbH betonen in diesem
Zusammenhang, wie wichtig regelmäßige Fortbildung ist. Wenn
der Zahnarzt Wert auf einen freundlichen, professionellen und
strukturierten Telefonkontakt mit den Patienten legt, kann ein
Gesprächstraining für die Rezeptionskräfte viel bewirken. Gleiches gilt für Schulungen, die Fachwissen für den Umgang mit
Kindern in der Zahnarztpraxis oder die Kommunikation mit
„schwierigen Patienten“ vermitteln. Investiert der Praxisbetreiber in Fortbildungsveranstaltungen, zeigt er Wertschätzung für
seine Mitarbeiter und profitiert von deren neu erworbenen
Kenntnissen.
ALS MOTIVATOR GEFRAGT
Da bildet übrigens der Chef selbst keine Ausnahme. Nicht
jeder Zahnarzt ist automatisch ein fähiger Personalchef. Wenn
er das Team von seinem Praxiskonzept überzeugen möchte,
ist er jedoch auch als Motivator gefragt. Denn Patientenbindung und Personalbindung stehen in einem engen Zusammenhang. Nur wenn es ihm gelingt, engagierte und kompetente Mitarbeiter langfristig zu halten, verfügt er über die persönliche Note, die Patienten schätzen. Fortbildungen im
Bereich „Führung und Personal“ sensibilisieren selbstständige
Zahnärzte nicht nur für Themen wie Mitarbeiterkommunikation oder Krisenmanagement, sondern weisen auch außergewöhnliche Wege, Wertschätzung zu zeigen, wie Belohnungssysteme oder leistungsgerechte Entlohnung. Zufriedene Mitarbeiter erfüllen ihre täglichen Aufgaben nicht nur mit Freude,
sie bilden darüber hinaus den Gegenpol zu einem Faktor, der
die Neugewinnung oder Bindung von Patienten erheblich
erschwert: ständige Fluktuation beim Praxispersonal. Patienten wünschen sich Kontinuität und bekannte Gesichter, denn
dieser Wiedererkennungseffekt schafft Vertrauen.
Ein Zahnarzt mit einem Plan und einem motivierten Team
im Rücken hat bereits beste Voraussetzungen für einen wachsenden Patientenstamm. Doch was ist, wenn freundliche Mitarbeiter und hochwertige zahnärztliche Leistungen zur Verfügung stehen, jedoch schlichtweg niemand davon weiß? Leider
schenken viele Zahnmediziner der Außenwirkung ihrer Praxis
immer noch nicht die Beachtung, die dieses Thema verdient.
MEHR ALS SCHÖNER SCHEIN
Natürlich lassen sich Patienten nicht allein durch einen glamourösen Internetauftritt oder Designerstühle im Wartezimmer
beeindrucken. Wer aber denkt, die Praxisbesucher träfen ihre
Entscheidungen ausschließlich anhand der fachlichen Kompetenz des Behandlers, irrt sich. Einerseits können die meisten
Patienten zahnärztliche Leistungen nur schwer vergleichen,
andererseits stellen sie unbewusst eine Verbindung zwischen
der Professionalität der Außendarstellung und der Professionalität der Behandlung her. Es geht in diesem Fall, wie so oft im
Leben um den Gesamteindruck. Wenn auch optisch „alles passt“,
fasst der Patient eher Vertrauen. Für einen selbstständigen
Zahnarzt ergibt es deshalb Sinn, sich von Experten beraten zu
lassen, die einen in sich geschlossenen Außenauftritt für ihn entwickeln – mit einem durchgängigen Farbkonzept, das zur Zielgruppe passt, und einem Design, das sich in der Gestaltung der
Praxiswebsite, Visitenkarten, Terminzettel und der Praxisbekleidung fortsetzt.
Überhaupt kann dem Faktor „Internet“ im Hinblick auf die
Patientenbindung und -neugewinnung gar nicht genug Bedeutung beigemessen werden. Die Suche nach der richtigen Praxis
findet immer häufiger online statt. Ein nutzerfreundlicher Überblick über Leistungen und Praxisphilosophie gehört deshalb
ebenso zu einer repräsentativen Praxiswebsite, wie ansprechende Teamfotos oder nützliche Informationen zur Anfahrt oder zu
den Praxisferien. Wer zudem jüngere Patienten ansprechen
möchte, verlinkt seine Website mit der Social-Media-Präsenz der
Praxis auf Facebook. Eine „Fanpage“, die den Patienten auch Einblicke hinter die Kulissen gewährt und zum Austausch anregt,
stärkt ebenfalls die Verbindung zur Praxis.
Nicht immer muss ein Zahnarzt vieles verändern, um seinen
Patientenstamm zu erweitern und zu pflegen – dennoch kann es
ihn voranbringen, wenn er sich Neuem gegenüber aufgeschlossen zeigt. Ein Beispiel dafür sind die Vorzüge moderner Praxissoftware, die in einiger Hinsicht Potenzial zur Patientenbindung
haben. Ein effektives elektronisches Terminbuchmanagement
verkürzt die Wartezeiten der Patienten, die diesen Vorteil sicher
zu schätzen wissen. Funktionen, die eine Terminerinnerung per
SMS vorsehen, verbessern das Recall-System einer Praxis, und
Tools zur statistischen Datenauswertung geben Antworten auf
Fragen zur Patientenzufriedenheit.
Es existiert also eine breite Auswahl an Möglichkeiten, die
eigene Praxis so zu gestalten, dass sich Patienten bewusst für
sie entscheiden. Der Zahnarzt muss diejenigen auswählen, die
zu seinen persönlichen Zielen passen, und dabei authentisch
bleiben.
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Impressum & Inserentenverzeichnis
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Titelbilder: Dr. Klaus Wiedhahn, Buchholz,
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Diese Zeitschrift ist der IVW – Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e. V. angeschlossen.
Auflage lt. IVW IV/2015
Druckauflage 23.200 Ex.
Verbreitete Auflage 22.335 Ex.
geprüft LA-DENT 2011
Mitglied der Arbeitsgemeinschaft
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im Gesundheitswesen e. V.
33. Jahrgang
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ISSN: 0176-7291 (print) /
ISSN: 2190-8001 (online)
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