Fachkongress erörtert Fragen der Familienplanung Schwerin, 30. Mai 2016 Nummer: 058 Mecklenburg-Vorpommern ist ein Familienland. Rund 13.000 Kinder sind 2014 im Land auf die Welt gekommen. Familien planen heute Nachwuchs wesentlich gezielter als noch vor wenigen Jahren. Dabei spielen viele Kriterien eine Rolle. Ausbildungs- oder Arbeitssituation, persönliche Verhältnisse, Lebensalter, Partnerschaft und familiäres Umfeld sind Faktoren, die die Entscheidung für oder gegen ein Kind beeinflussen. Gemeinsam mit der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung erörtert das Ministerium für Arbeit, Gleichstellung und Soziales auf einem zweitägigen Fachkongress in Rostock Aspekte von Familienplanung und Schwangerschaft in Mecklenburg-Vorpommern. In einer umfangreichen Studie untersucht die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung aktuell die Familienplanung von Frauen im Land. Erste Ergebnisse zeigen: 71% der befragten Frauen in Mecklenburg-Vorpommern sagen „den richtigen Zeitpunkt für ein Kind gibt es nie“, aber 80% betonen auch „sie wollten schon immer ein Kind“. Der Kinderwunsch ist hoch, bestätigt auch Dr. Heidrun Thaiss, Leiterin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, „und wir unterstützen mit unseren qualitätsgesicherten Maßnahmen z.B. der Website www.familienplanung.de, Frauen die schwanger sind oder schwanger werden wollen“. Ministerium für Arbeit, Gleichstellung und Soziales Mecklenburg-Vorpommern Werderstraße 124 19055 Schwerin Telefon: 0385/588-9003 Sozialministerin Birgit Hesse machte dabei am Montag deutlich, dass sich die Landesregierung auch weiterhin für die Familien im Land stark machen werde. „Familienplanung ist immer eine sehr individuelle Entscheidung. Sie beginnt heute schon deutlich früher als noch vor Jahren und erfordert gerade bei jungen Menschen Telefax: 0385/588-9709 E-Mail: [email protected] Internet: www.mv-regierung.de/sm V. i. S. d. P.: Christian Moeller 2 auch Informationen über Verhütung. Die Schwangerschaftsberatungsstellen in MecklenburgVorpommern unterstützen die Frauen im Land dabei mit Beratung, Betreuung und zahlreichen Informationsveranstaltungen“, sagte Hesse. Trotz allem ist die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche im Land noch deutlich höher als in anderen Flächenländern. Auf Initiative des Sozialministeriums wurde in den Jahren 2014/2015 in Schwerin und im ehemaligen Landkreis Demmin ein Modellprojekt angeboten, dass es Frauen, die Leistungen nach dem SGB II oder dem SGB XII beziehen, ermöglichte, kostenfrei Verhütungsmittel zu erhalten. Auf dem Kongress werden die Ergebnisse des Modellprojektes, das fachlich von der Universität Greifswald begleitet wurde, vorgestellt. 430 Frauen haben in den genannten Regionen an dem Modellprojekt teilgenommen und wurden persönlich befragt. Im Durchschnitt waren die Teilnehmerinnen 27 Jahre alt. Die meisten von ihnen hatten bislang die Pille als Verhütungsmethode gewählt. Rund 80 Frauen hatten bei den Befragungen angegeben, in den vergangenen zwölf Monaten gar nicht verhütet zu haben. Mehr als die Hälfte davon erklärten, Verhütung sei zu teuer. Sozialministerin Birgit Hesse bezeichnete das Modellprojekt als Erfolg. „Ein Schwangerschaftsabbruch stellt jede Frau vor einen großen Gewissenskonflikt. Jeder Schwangerschaftsabbruch, der vermieden werden kann, ist ein Erfolg.“
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