Breslau will bei Innovationen und Kreativität kooperieren Polnische Kulturhauptstadt Europas über Streaming mit Berlin verbunden / Potenzial für Forschungszusammenarbeit / Von Beatrice Repetzki Warschau (GTAI) - Die Städte Berlin und Breslau wollen künftig noch enger kooperieren und Synergieeffekte nutzen. Sie haben viele Start-ups und eine reiche Kreativwirtschaft. Innovationen im IT-Bereich und Smart City sind weitere Ziele. Das Projekt LOOKOUT dient der Vernetzung der Berliner IKT-Branche mit Breslau. Die in beiden Städten aufgebaute interaktive, begehbare Installation Luneta verbindet diese in Echtzeit mittels internetbasierter Streaming-Technologie in Bild und Ton. (Kontaktanschrift) Das Kooperationspotenzial zwischen Berlin und der niederschlesischen Hauptstadt Wroclaw (Breslau) ist noch lange nicht ausgeschöpft. Gemeinsame Betätigungsfelder bieten auch die Bereiche Forschung und Entwicklung (F&E), IT, Smart City, die Kreativwirtschaft und andere. Rund ein Fünftel der 630.000 Einwohner von Wroclaw sind Studenten (120.000). In Berlin machen diese mit 180.000 nur 5% der Bevölkerung aus. Auch in Wroclaw gibt es eine bedeutende Start-up-Szene. Ein Schwerpunkt liegt hier in der Modernisierung alter Handwerke wie etwa Goldschmieden, Schneidereien, Töpfereien oder Bäckereien. Neue Techniken und ein besonderes Design locken Käufer von ausgefallenen Schmuckstücken und Behältnissen, schicker Mode und schmackhaften Backwaren an. Zum Zentrum der Kreativwirtschaft hat sich der Stadtteil Nadodrze an der Oder entwickelt, ein traditioneller Handwerkerbezirk, der zuvor vernachlässigt worden war und nun durch Künstler und Handwerker zu neuem Leben erweckt wird. Rund 7% der Unternehmen in Wroclaw werden der Kreativwirtschaft zugeordnet; 56% der kreativen Firmen Niederschlesiens befinden sich in der Hauptstadt der Woiwodschaft. Rat aus Berlin holt sich Wroclaw bei der Gestaltung der Einkaufsstraße und der Etablierung ihrer Marke, ulica Swidnicka (Schweidnitzer Straße), ähnlich der Berliner Friedrichstraße. Polnische Kaufleute gründeten zu diesem Zweck den Verein Schweidnitzer Straße. Das wurde bei einer Wirtschaftskonferenz Berlin - Breslau der IHK zu Berlin im Mai 2016 bekannt gegeben. Partner der Veranstaltung waren die Stiftung Zukunft Berlin und die Niederschlesische Wirtschaftskammer. Mehrere Treffen Berliner und Breslauer Unternehmer fanden bereits statt. Auch der Verband der IT- und Internetwirtschaft in Berlin und Brandenburg, SIBB e.V. (http://www.sibb.de), hat Wroclaw als eines der führenden IKT-Zentren Polens entdeckt. Mit dem Projekt LOOKOUT - Vernetzung der Berliner IKT-Branche mit Breslau bringt der SIBB im Rahmen der Oderpartnerschaft seit 2014 potenzielle Geschäftspartner zusammen. Virtuelle Treffen in Luneta Die Unternehmertreffen geschahen auch auf virtuelle Weise in Zusammenarbeit mit der begehbaren, multimedialen Installation Luneta (Fernrohr), die noch bis zum 3.7.16 beim Berliner Bahnhof Friedrichstraße und beim Breslauer Hauptbahnhof aufgebaut bleibt (www.breslau.berlin/programm/luneta-2016/). Interessenten wurden dabei laut SIBB zum Gesprächspartner in die jeweils andere Stadt "gebeamt", ohne den eigenen Standort zu verlassen. In Echtzeit wurden High-Tech-Innovationen und Anwendungen des jeweiligen Landes vorgestellt und die Alltagstauglichkeit von Bildübertragungsprozessen, modernen technologischen Stadtlösungen und HighTech-Erfindungen praktisch unter Beweis gestellt. 1 www.gtai.de Breslau will bei Innovationen und Kreativität kooperieren Wroclaw ist auch bestrebt, eine Smart City zu werden. Bewohnern und Firmen werden Daten über Stadtentwicklung und Infrastrukturmaßnahmen zur Verfügung gestellt; über eine App "Go Wroclaw" etwa werden Vorschläge aus dem Kino-Angebot gemacht. An sechs verkehrsreichen Punkten kann laut dem Direktor des Business Support Centre der Entwicklungsagentur der Agglomeration Wroclaw (http://www.invest-inwroclaw.pl), Lukasz Czajkowski, kostenlos das Internet genutzt werden. Bei den grenzüberschreitenden Kooperationen auf wissenschaftlicher Ebene spielt das Breslauer Forschungszentrum EIT+ (http://www.eitplus.pl) eine zentrale Rolle. Das betrifft das Projekt ACROPOLIS (Advanced co-existence technologies for radio optimization in licensed and unlicensed spectrum), an dem auch die TU Dresden und die Technische Universität Poznan (Posen) beteiligt sind. Ein weiterer deutscher Partner des EIT+ ist laut dem Newsletter "Oder-Partnerschaft" das Photoniknetzwerk Thüringen. Wroclaw weist seit Jahren eine dynamische Entwicklung auf; in Niederschlesien sind bereits über 2.000 ausländische Unternehmen angesiedelt. Kontaktanschrift: Entwicklungsagentur der Agglomeration Wroclaw Agencja Rozwoju Aglomeracji Wroclawskiej (ARAW) Business Support Centre pl. Solny 14, 50-062 Wroclaw/POLEN Tel.: 0048 71/7 76 71 22, Fax: -7 83 53 11 E-Mail: [email protected], Internet: http://www.invest-in-wroclaw.pl Direktor: Lukasz Czajkowski (B.R.) Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck – auch teilweise – nur mit vorheriger ausdrücklicher Genehmigung. Trotz größtmöglicher Sorgfalt keine Haftung für den Inhalt. © 2016 Germany Trade & Invest Gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages. 2 www.gtai.de
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