Breitband-Ausbau in Niedersachsen

FOKUSNIEDERSACHSEN
MAI 2016
Breitband-Ausbau in Niedersachsen
Erfolgsfaktor Digitalisierung
Breitband-Ausbau zügig vorantreiben
Die Breitbandstrategie des Bundes sieht bis zum Jahr 2018 eine flächendeckende Breitbandversorgung von mindestens 50 Mbit/s
vor. Große Teile Deutschlands und auch Niedersachsens sind noch immer weit von diesem Ausbauziel entfernt. Die Unterversorgung vor allem ländlicher Regionen gefährdet zunehmend die Wettbewerbsfähigkeit der niedersächsischen Wirtschaft. Zur Sicherung der Zukunftsfähigkeit Niedersachsens muss der Breitband-Ausbau zügig und entschlossen vorangetrieben werden.
Lesen Sie mehr zum Thema auf den folgenden Seiten im aktuellen „Fokus Niedersachsen“ des Niedersächsischen Industrie- und
Handelskammertages (NIHK).
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Breitband-Ausbau in Niedersachsen
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Leistungsstarke Breitband-Infrastruktur als Basis für die digitale Wirtschaft
Mit der fortschreitenden Digitalisierung sämtlicher Lebensbereiche und ökonomischer Aktivitäten steigt das übertragene
Datenvolumen rasant an und stellt neue Anforderungen an die
Breitband-Datennetze. Diese Entwicklung wird sich fortsetzen.
Nur mit einer zukunftsweisenden und flächendeckend
verfügbaren Breitband-Infrastruktur können Industrie 4.0,
E-Commerce oder E-Governance funktionieren. Im Zeitalter
der digitalen Wirtschaft ist eine verlässliche, leistungsstarke
und zukunftsfähige Breitbandanbindung die Basis für wirtschaftlichen Erfolg und somit für Wertschöpfung, Wohlstand
und Arbeitsplätze.
Anteil von Glasfaser an allen Breitbandanschlüssen
(Ausgewählte Länder, Stand Juni 2015)
72,6 %
Japan
Schweden
46,0 %
17,2 %
Türkei
16,9 %
Spanien
USA
9,4 %
Mexiko
8,5 %
Italien
4,9 %
Deutschland hat in Sachen Glasfaser-Versorgung
im internationalen Vergleich hohen Nachholbedarf.
Das Beispiel Schweden zeigt, dass auch in Flächenländern der Ausbau gelingen kann.
4,3 %
1,3 %
0,2 %
Frankreich
Deutschland
Griechenland
Quelle: OECD
Digitalisierung schreitet voran
Schon heute gehören Videokonferenzen, multimediales Arbeiten
und das Versenden von E-Mails mit großen Datenvolumina zu
den unverzichtbaren Bestandteilen der Kommunikation von Unternehmen mit ihren Kunden und Geschäftspartnern. Zudem wird
sich mit dem Fortschreiten von Industrie 4.0 die Produktion
zunehmend mit der Informations- und Kommunikationstechnik verzahnen. Die Einführung intelligenter und
vollständig vernetzter Produktionssysteme (Smart
Production) lässt die zu übertragenden Datenvolumina
nochmals sprunghaft ansteigen.
Standortfaktor Breitbandverfügbarkeit
Für die Wirtschaft hat der schnelle, zuverlässige und sichere
Austausch von Daten oberste Priorität. Wirtschaftliches Agieren
ohne zuverlässige und leistungsstarke Breitband-Datennetze
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wird in Zukunft nicht mehr möglich sein. Derzeit stellt sich die
Breitbandversorgung im Flächenland Niedersachsen immer
noch sehr heterogen dar.
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Breitband-Ausbau als Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge
Auch in ländlichen Regionen mit einer oftmals von kleinen und
mittleren Unternehmen geprägten Wirtschaftsstruktur ist eine
schnelle Breitband-Internetverbindung unverzichtbar. Gerade
diese Unternehmen sind in der Regel jedoch nicht in der Lage,
aus eigener Kraft in Breitband-Netze zu investieren. Der
Breitband-Ausbau kann hier nur mit Unterstützung der
öffentlichen Hand geschehen.
Förderung des kommunalen Breitband-Ausbaus
In Niedersachsen stehen zur Förderung des kommunalen Breitbandausbaus für die nächsten Jahre derzeit rund eine Milliarde
Euro an Fördermitteln und Krediten von Land, Bund und EU zur
Verfügung, die abgerufen werden können. Hierzu zählen u.a. der
kommunale Breitbandkredit der Europäischen Investitionsbank
(EIB), Mittel aus der digitalen Dividende II oder aus europäischen Strukturfonds (EFRE, ELER).Die nachfolgende
Tabelle zeigt die aktuellen Fördermittel und Kreditmöglichkeiten in Niedersachsen.
Quelle: OECD
Quellen: Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur; Niedersächsisches Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr;
Niedersächsisches Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz; Breitband Kompetenz Zentrum Niedersachsen; NBank
Darstellung: IHK Lüneburg-Wolfsburg
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Breitband-Ausbau in Niedersachsen
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Breitband-Ausbau zügig voranbringen
Zum Erhalt der Zukunfts- und Wettbewerbsfähigkeit der niedersächsischen Wirtschaft gilt es, bestehende Versorgungslücken
zügig zu schließen und flächendeckend Breitbandanschlüsse zu
gewährleisten, um die Grundlage für Wachstum und Wohlstand
nicht zu entziehen. Ohne eine flächendeckende und leistungs-
fähige Breitbandinfrastruktur können auch die Chancen von
Industrie 4.0 für die Zukunft Niedersachsens als industriellem
Produktionsstandort nicht genutzt werden. Eine unzureichende Breitbandverfügbarkeit gefährdet die Zukunftsfähigkeit der
niedersächsischen Wirtschaft.
Flächendeckende Investition in zukunftsfähige Netze
Bis zum Jahr 2018 sieht die Breitbandstrategie des Bundes eine
flächendeckende Versorgung von mindestens 50 Mbit/s vor. Die
Formulierung der Europäischen Kommission und der Niedersächsischen Breitbandstrategie, bis zum Jahr 2020 einen flächendeckenden Zugang von 30 Mbit/s zu erreichen, ist für die langfristige Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit niedersächsischer Unternehmen nicht ausreichend. Auch das Ausbauziel des Bundes
kann mit Blick auf die weiter fortschreitende Digitalisierung nur ein
Zwischenziel auf dem Weg zu einer flächendeckenden, leistungsfähigen und zukunftsweisenden Kommunikationsinfrastruktur
sein. Noch immer finden sich im Flächenland Niedersachsen viele
sogenannte weiße Flecken – insbesondere abseits der Zentren.
Diese Regionen sind nicht mit schnellem Internet versorgt. Auch
dort, wo mit Blick auf die Investitionen in neue Breitband-Netze
aktuell eine Wirtschaftlichkeitslücke besteht, muss dringend
investiert werden. Hier sind die Kommunen vor Ort gefordert,
Wege für einen zukunftsorientierten Ausbau zu finden. Beim
flächendeckenden Breitband-Ausbau müssen der technische
Fortschritt und die auch zukünftig stark wachsenden Datenvolumina Berücksichtigung finden. Daher ist ein umfassender
und flächendeckender Ausbau des Breitband-Netzes mit
Glasfasertechnik erforderlich (FTTH), die einen zuverlässigen
Datenverkehr im Gigabit-Bereich ermöglicht.
Im Hinblick auf den Glasfaserausbau besteht in Deutschland
im internationalen Vergleich großer Nachholbedarf (siehe
Abbildung Seite 2). Zum Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit
des Wirtschaftsstandortes Deutschland und der niedersächsischen Wirtschaft gilt es nun, den Breitband-Ausbau mit
Glasfasertechnik zügig voranzutreiben und den Rückstand zu
anderen Standorten zu beseitigen. Dort, wo sich derzeit
kabelgebundene Lösungen nicht realisieren lassen, müssen
funkbasierte Zugangstechniken installiert werden, um Netzlücken zeitnah zu schließen.
Kupferkabel bremsen Glasfaserleitungen aus
Quelle: Unternehmerverbände Niedersachsen e.V, 2016
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Fördermittel fristgerecht abrufen
Sämtliche Fördermöglichkeiten, die für den Breitband-Ausbau
existieren, sind für den zügigen Ausbau einer leistungsfähigen
und bedarfsgerechten Breitbandinfrastruktur in vollem Umfang
auszuschöpfen. Um die zeitlich begrenzt zur Verfügung stehenden Fördergelder vollständig abzurufen sind die Kommunen
gefordert, Förderanträge fristgerecht einzureichen und
zeitnah mit der Umsetzung der Ausbauvorhaben zu
beginnen. Der Breitband-Ausbau in Gewerbegebieten
muss Vorrang haben.
Stärkere Unterstützung finanzschwacher Kommunen
Für einen flächendeckenden Breitbandausbau mit einer Datenrate
von mindestens 50 Mbit/s bis zum Jahr 2018 und einen vollständigen Ausbau in Glasfasertechnik sind mehr finanzielle Mittel
erforderlich als momentan bereitgestellt werden. Darüber hinaus
dürften zahlreiche Kommunen und Landkreise in Niedersachsen
aufgrund der angespannten Haushaltslage von der Herausforde-
rung stehen, die erforderlichen Eigenmittel zur Bewilligung
der Breitband-Förderung aufbringen zu können. Im Zuge der
Flüchtlingssituation dürfte sich die angespannte Haushaltslage einiger niedersächsischer Gebietskörperschaften weiter
verschärft haben. Hier ist weitere Unterstützung durch das
Land erforderlich.
NIHK setzt sich für den Breitband-Ausbau ein
Als größte Interessenvertretung der niedersächsischen Wirtschaft
gegenüber Kommunen, Land, Bund und EU setzt sich der
Niedersächsische Industrie- und Handelskammertag (NIHK) für
einen beschleunigten Breitband-Ausbau in Niedersachsen ein.
Hierzu arbeitet der NIHK Stellungnahmen zu Gesetzesvorlagen und Förderrichtlinien des Landes Niedersachsen
aus, die einen leistungsfähigen und schnellen BreitbandAusbau für den Mittelstand in der Fläche fordern.
Breitband-Umfrage von NIHK und Breitband Kompetenz Zentrum Niedersachsen
Vom 20. Mai bis zum 20. Juni 2016 wird sich der NIHK an der
Breitband-Umfrage des Breitband Kompetenz Zentrums Niedersachsen beteiligen, um den tatsächlichen Bedarf der Wirtschaft
zu ermitteln und mit den Befragungsergebnissen der Forderung
für einen beschleunigten Breitband-Ausbau Nachdruck zu
verleihen. Für die zweite Jahreshälfte 2016 ist eine Roadshow
geplant mit dem Ziel, vor Ort regionale Akteure für den Breitband-
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Ausbau zusammenzubringen und das Thema auch auf
kommunaler Ebene zu priorisieren. Darüber hinaus baut der
NIHK begleitend ein Monitoring zum Fortschritt des
Breitband-Ausbaus auf.
Die Breitband-Umfrage ist ganz einfach über folgenden Link
erreichbar: www.n-ihk.de/breitbandumfrage2016.
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Quelle: IHK Lüneburg-Wolfsburg
NIHK richtet Arbeitsgruppe ‚Breitband‘ ein
Zur Intensivierung der Abstimmung und Zusammenarbeit sowie
für eine zielgerichtete Bündelung der Breitband-Aktivitäten auf
niedersächsischer Ebene ist in diesem Jahr die NIHK-Arbeitsgruppe ‚Breitband‘ eingerichtet worden. Mit dem neuen Ansatz
des NIHK „Informieren – Beraten – Vernetzen“ rückt die Arbeit
beim Breitband-Ausbau jetzt noch näher an die niedersächsischen Unternehmen heran. Der NIHK informiert unter anderem
über den Ausbaustatus, bietet Informationen zur Förderkulisse
und zur Technik, berät auf Anfrage beispielsweise über die zur
Verfügung stehende Breitbandversorgung in einem
Gewerbegebiet sowie die über Ausbauplanungen oder
vermittelt die richtigen Ansprechpartner auf allen Ebenen. Für
Unternehmen, die Probleme mit ihrer Internetverbindung
haben, wurde vom NIHK der „Kummerkasten BreitbandAusbau“ eingerichtet, um sich im Interesse der niedersächsischen Wirtschaft bei politischen Akteuren und Telekommunikationsunternehmen für eine Optimierung der Breitbandanbindung noch gezielter einsetzen zu können.
Ansprechpartner für den Fokus Niedersachsen
NIHK-Sprecher für Verkehr, Schifffahrt und Häfen
Felix Jahn, Oldenburgische IHK, Telefon 0441 / 2220-400, [email protected]
NIHK
Hinüberstr. 16-18, 30175 Hannover
Tel. 0511 33708-75
E-Mail: [email protected]
Der NIHK vertritt rund 270.000 Unternehmen in Niedersachsen. Mitglieder sind die die IHK Lüneburg-Wolfsburg, die Oldenburgische IHK, die IHK Osnabrück – Emsland – Grafschaft Bentheim, die IHK für Ostfriesland und Papenburg sowie die IHK Stade für
den Elbe-Weser-Raum.
Der Fokus Niedersachsen erscheint in regelmäßigen Abständen zu aktuellen Themen aus Wirtschaft und Politik und
steht unter www.n-ihk.de/Publikationen auch zum Download zur Verfügung.
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